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Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha

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86 (I) ßresslilu: Turbellada<br />

diese völlig entgegengesetzte Orientierung zum Lichteinfall (reverse Augen:<br />

rezipierende Endigungen dem Licht ZLI- statt abgewandt) und außerdem eine<br />

epitheliale Anordnung zeigen (Platydemus grandis [Spencer], RlzyncflOdemus putzei<br />

Graff), welch letztere für die Lageru ng der Iichtrezipierenden Eie l11ente j Tl einer<br />

typischen Retina charakteristisch ist. Doch ist die Endigung der lichtrezipierenden<br />

Elemente in den Augen der letztgenannten Formen noch nicht, ausreichend<br />

aufgeklärt. Nach den vorliegenden Angaben laufen die SehzeHen distal nicht<br />

in Stiftchensällme, sondern in stark lichtbrechende Säulen aus, die wegen ihrer<br />

Ähnlichkeit mit entsprechenden Bildungen in den Augen von Anneliden als<br />

Sekretprismen bezeichnet worden sind.<br />

Eine kleine Anzahl Strudelwürmer ist mit einer Statozyste<br />

(Figur 72, 73, 79, 89) ausgestattet, und zwar handelt es sich dabei fast ausschließlich<br />

um Meeresbewohner (alle Acoela"lInd Alloeocoela crossocoela, Hojstenia,<br />

Mecynostomum). Unter den im Süßwasser lebenden Arten besitzen außer dem<br />

dort einen Fremdling von ursprünglich mariner Herkunft darstellenden Otomesostoma<br />

auditivum Du Plessis nur noch Vertreter der Catenuliden ein solches Organ.<br />

Ihrem feineren Bau nach stellt die Statozyste jeweils ein kleines, kugliges, von<br />

klarer Flüssigkeit erfülltes Bläschen mit einer von einem sehr flachen Epithel gebildeten,<br />

wimperlosen Wand dar, in <strong>des</strong>sen Innerem ein von einer oder mehreren<br />

Bildungszellen umschlossener, angeblich CaCOa-haltiger Statolith suspendiert ist.<br />

2 Statolithen enthält die Statozyste von Rhynchoscolex diplolithicus Reisinger. Was<br />

man früher als »Nebensteinchen«( <strong>des</strong> Statolithen beschrieben hat, sind wahrscheinlich<br />

die bei den lebenden Tieren ,stark lichtbrechenden Kerne symmetrisch angeordneter<br />

Statolithenbildungszellen. Hinsichtlich der Entstehungsgeschichte <strong>des</strong> Organs<br />

ist bemerkenswert, daß die nur für die Dauer eines kurzen Larvenlebens gebildete<br />

Statozyste von Rhynchoscolex simplex Leidy eine Einstülpung eies dorsalen Kopflappenepithels<br />

darstellt. Die nervöse Versorgung der Statozysten ist noch niCht<br />

genauer bekannt. Jedoch sind sie überall dem Gehirn dicht an- oder eingelagert.<br />

Diese topographische Beziehung ist bei eier nur mit einem winzigen Gehirn im<br />

Umkreise der Statozyste ausgestatteten, sonst aber ein Nervensystem von ausgesprochen<br />

plexusartigem Charakter besitzenden primitiven Alloeocoele H~rstenia<br />

atroviridis Bock.(Figur 79) so eigenartig, daß sie zur Aufwerfung der Frage'<br />

geführt hat, ob nicht vielleicht die Statozyste Überhaupt den ersten Anstoß zur Abgliederung<br />

eines Gehirns aus dem ursprünglich allein vorhandenen Nervengeflecht<br />

gegeben hat? Eine positive Antwort auf diese Frage ist selbstverständlich zur<br />

Zeit nicht möglich. Es ist aber zuzugeben, daß der ihr zugrunde liegende Gedanke<br />

durchaus diskutabel erscheint. ' ,<br />

Alle Binnenräume <strong>des</strong> Körpers der -Turbellarien, soweit sie<br />

nicht von den Organen beansprucht werden, sind von Bindegewebe oder<br />

Parenchym erfüllt, das innerhalb der ganzen <strong>Klasse</strong> einen sehr verschiedenartigen,<br />

nicht leicht zu analysierenden Bau zeigt. Bei den Acoelen (Figur 73), wo<br />

das Parenchym funktionell zugleich den nicht vorhandenen Darm ersetzt, vereinigt<br />

es in sich Elemente, denen bei vergleichend-entwickelungsgeschichtlicher<br />

Betrachtung teils entodermaler, teils mesodermaler Charakter zuztlscl1reiben ist.<br />

Ja deli übrigen Ordnungen dagegen baut sich das Parenchym nach der vorherrschenden<br />

Lellflneinullg lediglich aus Gewebsbestanclteilen auf, die ihrer Genese<br />

nach auf das Mesoderm zu beziehen sind. Es pflegt daher hier vie11'ach auch mit<br />

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