Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha
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Morphologie<br />
(1) 81<br />
schieden großer und verschieden gestalteter Ganglienzellen, die je nach dem<br />
Bau <strong>des</strong> umgebenden Parenchyms bald nur wenig deutlich von <strong>des</strong>sen Zellen<br />
zu unterscheiden, bald gut dagegen abgesetzt ist. Am schärfsten ist ihre AbgrenZllng<br />
bei einigeIl Alloeocoelen (Monooplwrum striatum [Graffl, eillige Pseudosfomum-Arten,<br />
Otoplanidcn, Figur 89), indem hier das ganze Gehirn von einer<br />
dünnen, bindegewebigen Haut, der Gehirnkapsel, umgeben wird. Die Rinde<br />
umschließt stets eine zentrale Fibrillenmasse, Leydigsche Punktsubstanz<br />
oder Ne Ll r 0 piI genann't, die von feinen, sich verästelnden und unter sich netzförmig<br />
zusammenhängenden Faserausläufern der Ganglienzellen gebildet wird, zu<br />
denen auch wohl noch gliöse Fasern hinzukommen. Bisweilen sind in die Punktsubstanz<br />
parenchymatöse Zellhaufen eingeschlossen, die als »Substanzinseln«<br />
bezeichnet werden (Figur 54). Häufig treten quere Faserzüge zur Verbindung<br />
der beiden Hirnhälften besonders hervor. Ganglienzellen sind meist auch den<br />
;'<br />
1<br />
)<br />
3<br />
figur 63. TURBELLARIA (Polycladida, Cotylea, Pseudoceridae).<br />
Thysanozoon brocchii Lang: Querschnitt durch den mittleren Teil <strong>des</strong><br />
Geilirns. (1) Gehirnkapsel ; (2) hinterer Hallptnervenstamm ; (3) symmetrisch<br />
gelegene große Ganglienzellen im ventralen Teil <strong>des</strong> Gehirns.<br />
Etwa 145 mal vergrößert. Totalbild <strong>des</strong> Tieres siehe fjgur 21.<br />
(Nach lang, 1884)<br />
vom Gehirn entspringenden Nervenstäl)1111en und -geflechten angelagert. Die<br />
Mehrzahl der Ganglienzellen gehört dem bipolaren Typus an. Doch kommen<br />
daneben auch multipolare und vereinzelt unipolare Ganglienzellen vor.<br />
Auf besonders hoher Differenzierungsstufe, die noch eJngehenderer Untersuchung<br />
bedarf, scheint das Gehirn der Polycladen (Figur 63) zu stehen.<br />
Statt der einfachen Schichtung in Rinde und Punktsubstam findet man hier eine<br />
Anzahl rechts Lind links symmetrisch angeordneter Ansammlungen von Ganglienzellen,<br />
die sich untereinander nac11 Gestalt und Größe charakteristiseh unterscheidel]'<br />
Sie liegen meist in etwa kegelartigen, ihre Spitze nach innen kehrenden<br />
Räumen der äußeren Gehirnpartien zwischen bogenförmig verlaufenden<br />
Faserzügen, die alle aus dem Gehirn austretenden Nervenstämme untereinander<br />
und mit den einzelnen Ganglienzellengruppen verbinden. Stets ist eine kräftige<br />
Handbuch der Zoologie. I1 (I) 6<br />
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