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Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha

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i\'lorphologie (1) 77<br />

Je nach der Art und Weise, wie die Markstränge sich zur Bildung <strong>des</strong> Gehirns<br />

miteinander verbinden, erscheint dieses hald aus einem, hald aus rnehreren<br />

Ganglienpaarcn zusammengesetzt (Figur 54, 23). Bei dern kontinuierlichen Ühergang<br />

der Markstränge in das Gehirn stößt eine klare Abgrenzung <strong>des</strong> letzteren<br />

auf gewisse Schwierigkeiten, zumal da auch der größeren oder geringeren<br />

Ausdehnung der medianen Venvachsung keine Bedeutung fÜr die GrenzbestimlTlung<br />

der Gehirnabschnitte zukommt. Immerhin ist zu beachten, daß<br />

bei den Haploneuren die Partien der tv1arkstr-änge, die völlig miteinander verschmolzen<br />

oder durch breite Kommissuren verbunden sind, mit ihrer Substanz<br />

dorsal aus dem Hautnervenplexus<br />

heraus t r ete n, während dieser seI bst<br />

darunter in Gestalt der voreleren<br />

Uingsnerven weiterl~iuft (Figur 54).<br />

Di es rechtfertigt den Vorschlag, die<br />

J<br />

Bezeichnung Gehirn bei den Haploneura<br />

fÜr elen aus dem Hautnervenplexus<br />

heraustretenden Abschnitt <strong>des</strong><br />

Zentralnervensystems (von der Abgangsstelle<br />

der vorderen Längsnerven<br />

an) zu reservieren.<br />

Das Nervensystem der<br />

Übrigen Turbellarien zeichnet<br />

sich stets durch die Differenzierung<br />

von Gehirn und Längsncrvenställlrnen<br />

aus, die in der Regel zienllich tief<br />

in das Parenchym eingebettet liegen.<br />

Doch rufen auch bei den Acaelen und<br />

Polyclacll'l1 zahlreiche Querkolllmissuren<br />

und Anastomosen, die elie<br />

Längsncrven untereinander verbinelen,<br />

das Bild einer gitter- oder netzförmigen<br />

Anordnung eies Nervensystems<br />

hervor (Figur 55, 57).<br />

FÜr die Gestalt eies Gehirns ist<br />

bei den Acaelen die Ausbildung <strong>des</strong><br />

Prontalorgans von Bedeutung. Wo<br />

dieses schvvach entwickelt ist, besteht<br />

das Gehirn nur aus einem symmetrisch<br />

zur Medianebene gelegenen, durch<br />

figur 57. TURßEI.LARIA (Polycladida, Acotylea,<br />

Planoceridae). - P/anocera grajji Lang: Scllcmll<br />

lies Nt!(vclIsystemes. (I) Gehirn; (.'2) ventrale Längsnerven;<br />

(3) Pharynx; (6') männlicher I(opulatiollsapparat;<br />

(~) weiblicher Apparat. Linge <strong>des</strong> Tieres<br />

bis 65 111111, Breite bis 40 !TIm. Durchsichtig bräull­<br />

Iich, mit einem spärlichen Netzwerk dunlderer<br />

opal,er Linien. Mittelmeer, Atlantischer Ozean bei<br />

Cap Verde. Vergleiche auch Figur 95, D.<br />

(Nach Lang, 1S84)<br />

Querkol11lTlissuren verbundenen Ganglienpaar (HaplodisCLIS acuminatus BÖhrnig).<br />

Bei tieferer Verlagerung der Prontaldrüsen ins Innere senken sich ihre ZUIll Vorderende<br />

ziehenden AusfÜhrungsgänge in das Gehirn ein lind zerlegen dieses dadurch<br />

scheinbar in zwei hintereinander gelegene Ganglienpaare, die man als Frontal- und<br />

f-Iauptganglien unterschieden hat (CanIJolL/ta, Figur 55). An der Verbindungsstelle der<br />

heiden Hauj)tganglien liegt stets elle Statozyste. In der durch stärkste Entwicklung<br />

der Frolltalclrüsell ausgezeichneten Gattung Otocelis wird das Gehirn von eiern<br />

Frontalorgan so durchbollrt, daß seine Gestalt hier ringförmig wird. Der DureIl"<br />

)

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