Erste Klasse des Cladus Plathelminthes - Macrostomorpha
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lvlorphologie (I) Ö9<br />
Hautmuskelschlauch und Mesenchymmuskeln machen durch die in mannigfachster<br />
Weise sich miteinander kombinierende Wirkung der verschiedenen<br />
Fasern und Faserschichten die WÜrmer zu sehr beweglichen Wesen. Doch ist<br />
die Analyse der Be_vegungen im einzelnen natürlich sehr kompliziert. Dadurch,<br />
daß bei manchen Acoelen die Dorsoventrall1luskeln nach der Mitte der Bauchseite<br />
konvergieren, kann diese rinnenförmig eingezogen werden (Collvoluta,<br />
Figur 24, 2). Schräg nach vorn konvergierende Longitudinalfasern dienen bei<br />
vielen Arten aus verschiedenen Gruppen als Retraktoren <strong>des</strong> Vorderen<strong>des</strong> (Figur44).<br />
Noch weitergehende Differenzierung eier Muskulatur gestaltet das VorLierende<br />
bei einigen R/wbdocoelen zu einern Rüssel um, eier bald als Tastorgan, bald<br />
als Organ zum Beutefang dient. In seiner einfachsten Gestalt bildet der<br />
Ta s t r üs seI nur einen scharf abgesetzten Kopfla ppen (Catenufiden, Figur 25, 1,2),<br />
Alaurina); er kann aber auch zurückzieh bar (Astrotorhynchus) oder fernrohrartig<br />
einstülpbar (Rhynchomesostoma, Figur 28) sein. Wesentlich komplizierter ist der<br />
zum Fangen der Beute dienende Scheidenrüssel der Kalyptorhynchia gebaut.<br />
Das Vorderende ist hier in einenkrMtigen, proximal durch ein dem HautmuskelschJauch<br />
entstammen<strong>des</strong>, muskulöses Septum von dem Übrigen Parenchym<br />
abgeschlossenen Muskelzapfen umgewandelt, <strong>des</strong>sen Endkegel von einem<br />
wirnperlosen, aus zahlreichen cinzeJligenRüsseldrüsen mit viskösem Sekret<br />
erfüllten Epithel Überkleidet ist und in der Ruhe in einer präformierten,<br />
gleichfalls wirnperlosen Hauteinstülpung (Rüsselscheide) zurückgezogen liegt<br />
(Figur 43, 97, 119). Die EigenmuskuJatur <strong>des</strong> Muskelzapfens, der bei den Schizorhynchiden<br />
noch durch eine mediane, an ihrem Grunde die MÜndungen eines<br />
mächtigen Drüsenpaares aufnehmende Furche in 2 zangenartig gegeneinander<br />
bewegliche Hälften gespalten ist, befähigt ihn zu mannigfachen Gestaltveränderungen.<br />
Außerdem treten besondere Muskeln als Pro- und Retraktoren<br />
oder als Fixatoren und Dilatatoren an ihn und die RÜsselscheide heran,<br />
so daß ein Apparat von hoher Beweglichkeit entsteht. Dem entspricht auch<br />
die schon erwähnte Tatsache, daß alle zu dem Scheidenrüssel gehörigen Muskelelemente<br />
Querstreifung zeigen können. Bei den Trigonostonziden (Figur 44)<br />
findet sich statt <strong>des</strong> ihnen früher fälschlich zugeschriebenen ScheidenrÜssels<br />
ventral in der Nähe <strong>des</strong> Vorderen<strong>des</strong> eine von erythrophilen Drüsen versorgte,<br />
in der Ruhelage vermittelst eines Systems paariger Retraktoren dauernd eingezogene<br />
Integumenteinstülpung, die durch die auffallend kräftig entwickelte<br />
I~ingfaserschicht <strong>des</strong> Hautmuskelschlauches der umgebenden Körperabschnitte<br />
unter Mitwirkung besonderer Dilatatoren rüsselartig vorgestülpt werden kann.<br />
Gleichfalls durch kräftigere Entwickelung der Muskulatur bilden sich bei<br />
zahlreichen Strudelwürmern gewisse Absch nitte der Körperwaild zu sau g na pfähnlichen<br />
Bildungen aus, vermittelst deren sich die Tiere an der Unterlage<br />
festzuhalten vermögen, indem sie durch Kontraktion und partielle Abhebung<br />
der Saugfläche von der Unterlage zwischen beiden einen luftverdÜnnten Raum<br />
herstellen. Unter den Acoelen findet sich eine derartig wirkende Saugscbeibe<br />
nur bei Convoluta henseui Böhrnig. Auch bei den Rfwbdocoelen und Allo('ocoelen<br />
ist das Vorkommen solcher Saugorgane auf wenige Arten beschränkt (Didymorchis,<br />
Hypolrichina). Bei den Tricladen sind dagegen Saugorgane in Gestalt einfacher<br />
Haftscheiben (figur 53), Sauggruben oder echter Saugnäpfe in mannigfacher.<br />
Zalll und Anordnung verbreitet (Figur 45, 47), und bei den Polycladen<br />
)<br />
)