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Biblische Wandergeschichten - RPG

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Gott hält sein Versprechen<br />

(Erzählung)<br />

M3<br />

Abraham zieht weiter. Seine Herden werden immer grösser.<br />

Die Tiere bekommen Junge. Immer wie der. Die Diener<br />

und Die nerinnen bekommen Kinder und Enkel. Eine<br />

lange Zeit vergeht.<br />

Immer noch ist Abraham unterwegs. Er ist reich. Ihm und<br />

Sara gehört das grösste und schönste Zelt. Sara bekommt<br />

kost baren Schmuck von ihrem Mann. Sie ist immer noch<br />

sehr schön.<br />

Aber Sara hat kein Kind.<br />

Wieder hört Abraham Gottes Stimme. Mitten in der<br />

Nacht redet Gott mit ihm: «Steh auf, Abraham, tritt aus<br />

dem Zelt und schau hinauf zum Himmel! Versuch, die<br />

Sterne zu zählen. So viele Kinder, Enkel und Urenkel wirst<br />

du haben. So viele, wie du Sterne am Himmel siehst.»<br />

Abraham staunt. Ja, Gott hat ihm Kinder versprochen,<br />

ein ganzes Volk soll aus ihnen werden. Aber wie ist dies<br />

möglich, wenn Sara und er kein einziges Kind haben?<br />

( . . . )<br />

Kurze Zeit darauf bekommen Abraham und Sara einen<br />

merkwürdigen Besuch. In der ärgsten Mittagshitze stehen<br />

drei Wanderer plötzlich vor dem Eingang des schönen<br />

Zelts. «Bleibt bei uns, Freunde! Ihr sollt unsere Gäste<br />

sein», sagt Abraham. Nur selten kommt hier in der Steppe<br />

Besuch. Die Wege sind gefährlich, die Sonne ist stechend<br />

heiss.<br />

Schnell machen Abraham und Sara alles bereit für die<br />

fremden Gäste, um sie zu bedienen. Die Knechte braten<br />

ein Kalb. Brot wird gebacken.<br />

Die drei fremden Männer setzen sich unter die Eiche. Es<br />

ist der Baum, unter dem Abraham vor vie len Jahren einen<br />

Steinhaufen aufgeschichtet hat, einen Altar. Denn hier<br />

hat Gott mit ihm geredet. Jetzt bringt Abraham das Essen<br />

und frische Milch für seine Gäste. Er bedient sie. Er ist der<br />

Hausherr.<br />

Sara aber wartet hinter den Tüchern des Zelts. Von hier<br />

aus kann sie alles hören. Sie hört, wie die Männer fragen:<br />

«Abraham, wo ist Sara, deine Frau?» Saras Herz klopft.<br />

Sie reden von mir! Sie kennen meinen Namen! Ich bin<br />

doch nur eine Frau – bin ich denn wichtig für diese Fremden?<br />

Und da hört sie die Männer sagen: «In einem Jahr<br />

kommen wir wieder – da wird deine Frau Sara einen Sohn<br />

haben, ein eigenes Kind.»<br />

Sara schüttelt den Kopf. Sie lacht hinter dem Vorhang. Ja,<br />

sie möchte ein Kind haben! Aber jetzt ist es zu spät! Die<br />

wissen ja gar nicht, wie alt ich bin. Ich bin wie ein verdorrter<br />

Baum, der keine Früchte mehr tragen kann.<br />

Doch da hört sie wieder einen der Besucher reden.<br />

«Warum lacht Sara? Warum denkt sie, sie sei zu alt, um<br />

ein Kind zu bekommen? Gibt es etwas, das unmöglich ist<br />

für Gott? Sicher, Abraham, in einem Jahr wird Sara einen<br />

Sohn haben.»<br />

Sara zuckt zusammen. Sie schiebt die Tücher des Zelts zur<br />

Seite und sagt: «Nein, ich habe nicht gelacht.» Doch<br />

plötzlich weiss sie: In diesen drei Männern ist Gott selbst<br />

zu uns gekommen. Jetzt habe auch ich Gottes Stimme<br />

gehört.<br />

Während Abraham die drei Männer auf ihrem Weg ein<br />

Stück begleitet, denkt Sara nach: Ja, Gott will mir helfen.<br />

Er wird mir ein Kind schenken. Auch ich, eine Frau, gehöre<br />

zu ihm. Ich bin drin im Bund, den Gott mit Abraham<br />

geschlossen hat. Er hat auch mich gesegnet.<br />

Und als Abraham zurückkommt ins Zelt, sagt sie leise:<br />

«Ja, Abraham, das war Gott – ich bin sicher.»<br />

Ein Jahr später bekommt Sara wirklich ein Kind. Es ist ein<br />

Sohn. Er heisst lsaak. Alle freuen sich.<br />

Isaak bedeutet: Gott lacht.<br />

Aus: Regine Schindler. 8 2007. Mit Gott unterwegs. Die Bibel für Kinder und Erwachsene neu erzählt.<br />

Illustriert von Stepán ˇ ˘ Zavrel. ˇ bohem press, Zürich. S. 28f © 1996 by bohem press, Zürich<br />

Weitere Erzähltexte finden sich in:<br />

• Peter Egger. 2005. Warum Sara lacht und Josef weint. Ur-, Väter- und Josefgeschichten, für Kinder und Erwachsene<br />

neu erzählt und kommentiert. Theologischer Verlag Zürich, Zürich. S. 115–117 und S. 132f.<br />

• Irmgard Weth. 16 2008. Neukirchener Kinder-Bibel. Illustriert von Kees de Kort. Neukirchener Verlagsgesellschaft,<br />

Neukirchen-Vluyn. S. 29–31.<br />

AH 2 / 4 <strong>Biblische</strong> <strong>Wandergeschichten</strong><br />

© Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich

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