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Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS

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7<br />

Überdies scheint es, als ob ein ewiger<br />

Fluch auf dem Land liegt: Ein Blick<br />

auf die Landkarte genügt. Die geographische<br />

Lage macht es heute wie<strong>der</strong><br />

zu einem Schlüssel <strong>der</strong> Geopolitik.<br />

<strong>Belarus</strong> kommt im Spannungsfeld<br />

Russland-Westen eine überaus wichtige<br />

Rolle zu. Es ist Transitland für<br />

enorme Mengen an Roh- <strong>und</strong> Brennstoffen<br />

<strong>und</strong> hat mit <strong>der</strong> Osterweiterung<br />

<strong>der</strong> NATO auch eine wichtige<br />

militär-strategische Bedeutung erlangt.<br />

Der damit zwangsläufig verb<strong>und</strong>ene<br />

Druck kann einfach nicht<br />

spurlos am Land vorübergehen, was<br />

die Situation nicht verbessert.<br />

Ich habe dort jedoch unzählige Menschen getroffen, die es, so bin ich überzeugt,<br />

vermögen, ihre Zukunft selbstbestimmt <strong>und</strong> frei zu gestalten. Also - doch nur ein<br />

ganz normales Land?!<br />

***<br />

„Wie Sie alle wissen, kann ich heute mit voller Berechtigung erklären, dass es uns gelungen ist,<br />

das Ansehen <strong>der</strong> Armee wie<strong>der</strong> herzustellen. Schauen wir doch einmal zehn Jahre zurück. Die<br />

Armee war damals faktisch zerschlagen. Die hiesigen Nationalisten versuchten, den einst mächtigen<br />

belarussischen Militärbezirk in eine Ruine zu verwandeln. Vieles ist ihnen dabei lei<strong>der</strong> auch<br />

geglückt. Die Offiziere haben sich damals geschämt, außerhalb <strong>der</strong> Kaserne Uniform zu tragen.<br />

Nun sind zehn Jahre vergangen. Heute kommen Eltern abgelehnter Bewerber angelaufen <strong>und</strong><br />

bitten inständig darum, ihren Sohn doch noch in die Armee aufzunehmen.“ 3<br />

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Oberbefehlshaber seine Truppe preist. Doch<br />

eines muss man dem Mann, aus dessen M<strong>und</strong> dieses Lob kam, lassen. Er weiß in<br />

diesem Fall durchaus, wovon er spricht. Er ist für die einen <strong>der</strong> „letzte Diktator<br />

Europas“, für an<strong>der</strong>e jedoch ein Ausnahmepolitiker, <strong>der</strong> seinem Volk Wohlstand,<br />

Frieden <strong>und</strong> Prosperität sichert. Die Rede ist von Alexandr Grigorewitsch Lukaschenko<br />

<strong>und</strong> er regiert die <strong>Republik</strong> <strong>Belarus</strong> seit dem 10. Juni 1994. Obwohl die<br />

Hauptstadt Minsk nur 1.100 Kilometer östlich von Berlin liegt, wissen die meisten<br />

hierzulande kaum etwas über das 207.000 qkm große Land, in dem nicht einmal 10<br />

Millionen Menschen leben.<br />

3 „Oboronny monolit“. Krasnaja Zvezda v. 04.02.2006.

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