Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS
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<strong>und</strong> Flugleistungen dank <strong>der</strong> von uns durchgeführten Mo<strong>der</strong>nisierung beträchtlich<br />
erhöhen.<br />
Im Herbst vergangenen Jahres hat <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> <strong>Belarus</strong> das Staatliche<br />
Programm <strong>der</strong> Bewaffnung für die Jahre 2006-2015 bestätigt, in dem die weitere<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> vorhandenen Modelle <strong>der</strong> Bewaffnung <strong>und</strong> Technik, <strong>der</strong><br />
Kauf neuer Modelle, wissenschaftliche Forschungstätigkeit <strong>und</strong> Versuchs- <strong>und</strong><br />
Konstruktionsarbeiten auf diesem Gebiet sowie Maßnahmen zur Aufrechterhaltung<br />
<strong>der</strong> Gefechtsbereitschaft <strong>der</strong> Bewaffnung <strong>und</strong> Technik vorgesehen sind.<br />
Hier nun eine Frage zu den innenpolitischen Auseinan<strong>der</strong>setzungen in Ihrem Land. In Deutschland<br />
ist bisher nicht bekannt, welche Konzepte die Opposition hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Militärpolitik</strong> hat.<br />
Wie sieht das Programm <strong>der</strong> Opponenten von Präsident Lukaschenko aus <strong>und</strong> findet es Zuspruch<br />
innerhalb <strong>der</strong> Armee?<br />
Generaloberst Malzew: Die Programme <strong>der</strong> Opponenten des Staatsoberhaupts<br />
von <strong>Belarus</strong> auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Militärpolitik</strong> sind nicht son<strong>der</strong>lich bekannt. Vermutlich,<br />
weil sie nicht professionell ausgearbeitet wurden; <strong>und</strong> deshalb will man sie<br />
lieber niemandem zeigen.<br />
Derjenige, <strong>der</strong>, falls er zur Macht gelangen würde, heute die <strong>Streitkräfte</strong> „reformieren“<br />
möchte, hat zum Beispiel bereits Anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre einen Versuch<br />
zur Realisierung des Militäraufbaus unternommen. Die Ergebnisse dieses Versuchs<br />
waren betrüblich. Es gab keine Programme <strong>und</strong> keine Pläne für die Reform. Die<br />
Militärdoktrin wurde geheim gehalten <strong>und</strong> hatte keine Informationsfunktion. Die<br />
gesamte „Reform“ lief darauf hinaus, die Truppengruppierung des <strong>Belarus</strong>sischen<br />
Militärbezirks zu verkleinern.<br />
Wenn man möchte, könnte man die Programmdokumente <strong>der</strong> entsprechenden<br />
politischen Parteien natürlich ausfindig machen, zum Beispiel im Internet.<br />
Die Führungskräfte dieser Parteien stehen hinsichtlich ihrer militärischen Erkenntnisse<br />
noch immer auf dem Niveau <strong>der</strong> Versammlungseuphorie Ende <strong>der</strong> achtziger,<br />
Anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre <strong>und</strong> for<strong>der</strong>n einhellig die Schaffung einer „Berufsarmee“,<br />
die durchgängig aus Militärangehörigen mit Vertragsdienst besteht.<br />
Die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schaffung einer Armee auf <strong>der</strong> alleinigen Gr<strong>und</strong>lage von Vertragsdienst<br />
ist in dem am 1. Januar 2002 angenommenen Programm <strong>der</strong> Partei <strong>der</strong><br />
„<strong>Belarus</strong>sischen Volksfront“ (BNF) enthalten. Der Übergang zu einer Berufsarmee<br />
ist in einem Zeitraum von fünf Jahren nach einer Übergangsperiode vorgesehen,<br />
während <strong>der</strong> die Armee eine sogenannte „halbe Berufsarmee“ sein soll. Die Stärke