Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS

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48 Bis Ende 2010 will man so eine mobile, hoch professionalisierte Truppe haben, die in der Lage sein soll, die Landesverteidigung unter allen möglichen militärpolitischen Bedingungen und auch bei Änderung der geostrategischen Lage zu gewährleisten. Die weißrussischen Spezialisten haben aufmerksam und intensiv die Kriege und bewaffneten Konflikte der letzten 15 Jahre studiert und analysiert. Sie zogen die Schlussfolgerung, dass sich besonders die Bedeutung der Luftabwehr, der Luftstreitkräfte, der Raketentruppen, der Einheiten des funkelektronischen Kampfes, der Nachrichtentruppen sowie der Aufklärungs- und Spezialkräfte wesentlich erhöht hat (Vgl. Anhang, Ansicht 3). Die folgenden Schwerpunkte der künftigen Entwicklung der Militär- und Sicherheitspolitik lassen sich erkennen: • die ständige Bestimmung und Sicherung der notwendigen Verteidigungsfähigkeit der RB und ihrer Streitkräfte; • die Sicherung des Unterhaltes, der Ausbildung und Ausrüstung der Truppen entsprechend der ökonomischen Möglichkeiten und dem Charakter möglicher Spannungen, Kriege und bewaffneter Konflikte; • die Einbeziehung und die Entwicklung der Streitkräfte als Teil der Gesellschaft der RB, die Sicherung und Erhöhung der Akzeptanz in der Gesellschaft; • die internationale militärische und militärtechnische Zusammenarbeit mit folgenden Schwerpunkten: • die Entwicklung eines regionalen Systems der Sicherheit auf der Basis der militärpolitischen Zusammenarbeit im Rahmen der „Organisation der Staaten des Vertrages über die kollektive Sicherheit (ODKB)“; • die Entwicklung einer gemeinsamen Militärpolitik des Unionsstaates RF-BR; • die Entwicklung zweiseitiger Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten zur Schaffung von „Zonen der guten Nachbarschaft“; • die Zusammenarbeit mit der NATO auf der Grundlage des Programmes „Partnerschaft für den Frieden“; • die Entwicklung der Zusammenarbeit mit „entfernten Staaten“, u.a. zur Ausbildung belarussischer Spezialisten; • die Zusammenarbeit im Rahmen internationaler Organisationen und Verträge; • die Festigung des Ansehens und der Autorität der belarussischen Streitkräfte durch Verbreitung entsprechender Informationen.

49 Der Schwerpunkt dürfte auch mittelfristig auf der Zusammenarbeit im Rahmen des ОDKB und hier vor allem mit den Streitkräften der Russischen Föderation liegen. Voraussetzung dafür ist freilich, dass die gegenwärtig dominierenden politischen Kräfte auch in den nächsten Jahren die Politik beider Staaten bestimmen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die militärische und militär-technische Kooperation mit Russland weit gediehen. Davon zeugen folgende Fakten: • Es gibt bereits eine gemeinsame Militärdoktrin des Unionsstaates (seit Dezember 2001); • Es findet eine jährliche Abstimmung der gemeinsamen Maßnahmen und Schwerpunkte durch den „Höchsten Staatsrat des Unionsstaates“ statt; • Es existiert eine gemeinsame rückwärtige Sicherstellung der regionalen Streitkräftegruppierung; • Die beiden Bündnispartner kooperieren bei der Ausbildung (z.B. Ausbildung von Piloten); • Es besteht eine rege militär-technische Zusammenarbeit; • Die RB und die Russische Föderation unterhalten eine „Regionale Gruppe der Luftabwehr“ (russische S-300 sind seit 2006 im Raum Brest im Dienst); • Russland unterhält in Belarus die strategische Radarstation „Wolga“ bei Baranowitschi und das U-Boot-Nachrichten/Funksystem bei Wilejka; • Es finden regelmäßig Übungen statt, bei denen das Zusammenwirken geprobt wird z.B.: • „Neman-2001“; • „Beresina-2002“; • „Čistoje Nebo-2003“; • Übung der rückwärtigen Dienste (im Gebiet Orscha 2003); • „Ščit Otečestvo-2004“; • Kommando-Stabs-Übung „Ščit Sojuza 2006“. Die Schaffung eines gemeinsamen Unionsstaates RF-PR ist aber auf Grund politischer Differenzen gefährdet, die als vermeintlich ökonomische Auseinandersetzungen („Ölkrieg“, „Gasstreit“, „Rübenkrieg) bekannt wurden.

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Der Schwerpunkt dürfte auch mittelfristig auf <strong>der</strong> Zusammenarbeit im<br />

Rahmen des ОDKB <strong>und</strong> hier vor allem mit den <strong>Streitkräfte</strong>n <strong>der</strong> Russischen<br />

Fö<strong>der</strong>ation liegen. Voraussetzung dafür ist freilich, dass die gegenwärtig<br />

dominierenden politischen Kräfte auch in den nächsten Jahren<br />

die Politik bei<strong>der</strong> Staaten bestimmen.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die militärische <strong>und</strong> militär-technische Kooperation<br />

mit Russland weit gediehen. Davon zeugen folgende Fakten:<br />

• Es gibt bereits eine gemeinsame Militärdoktrin des Unionsstaates (seit Dezember<br />

2001);<br />

• Es findet eine jährliche Abstimmung <strong>der</strong> gemeinsamen Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Schwerpunkte durch den „Höchsten Staatsrat des Unionsstaates“ statt;<br />

• Es existiert eine gemeinsame rückwärtige Sicherstellung <strong>der</strong> regionalen <strong>Streitkräfte</strong>gruppierung;<br />

• Die beiden Bündnispartner kooperieren bei <strong>der</strong> Ausbildung (z.B. Ausbildung<br />

von Piloten);<br />

• Es besteht eine rege militär-technische Zusammenarbeit;<br />

• Die RB <strong>und</strong> die Russische Fö<strong>der</strong>ation unterhalten eine „Regionale Gruppe<br />

<strong>der</strong> Luftabwehr“ (russische S-300 sind seit 2006 im Raum Brest im Dienst);<br />

• Russland unterhält in <strong>Belarus</strong> die strategische Radarstation „Wolga“ bei Baranowitschi<br />

<strong>und</strong> das U-Boot-Nachrichten/Funksystem bei Wilejka;<br />

• Es finden regelmäßig Übungen statt, bei denen das Zusammenwirken geprobt<br />

wird z.B.:<br />

• „Neman-2001“;<br />

• „Beresina-2002“;<br />

• „Čistoje Nebo-2003“;<br />

• Übung <strong>der</strong> rückwärtigen Dienste (im Gebiet Orscha 2003);<br />

• „Ščit Otečestvo-2004“;<br />

• Kommando-Stabs-Übung „Ščit Sojuza 2006“.<br />

Die Schaffung eines gemeinsamen Unionsstaates RF-PR ist aber auf<br />

Gr<strong>und</strong> politischer Differenzen gefährdet, die als vermeintlich ökonomische<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen („Ölkrieg“, „Gasstreit“, „Rübenkrieg) bekannt<br />

wurden.

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