Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS
Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS
Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
41<br />
genwärtig aber nicht daran, dass eine weitere Verbesserung in absehbarer Zeit eintritt.<br />
Das gleiche lässt sich hinsichtlich <strong>der</strong> medizinischen Versorgung konstatieren.<br />
Größere Spannungen im sozialen Bereich in den <strong>Streitkräfte</strong>n sind gegenwärtig<br />
somit nicht zu beobachten. Das ist einer <strong>der</strong> Gründe dafür, warum die Mehrzahl<br />
<strong>der</strong> Militärangehörigen die jetzige Regierung unterstützt <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Politik befürwortet.<br />
Dabei vergleicht man die eigene Situation nicht nur mit <strong>der</strong> in Russland<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ukraine, son<strong>der</strong>n auch mit <strong>der</strong> Situation in den baltischen Staaten <strong>und</strong> in<br />
Polen.<br />
Ideologische Arbeit<br />
Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre begann die Führung <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> <strong>Belarus</strong> die ideologische<br />
Arbeit in den <strong>Streitkräfte</strong>n neu zu organisieren. Dabei übernahm man sowohl das<br />
Personal als auch wesentliche Elemente <strong>und</strong> Instrumentarien <strong>der</strong> politischideologischen<br />
Arbeit <strong>der</strong> Sowjetarmee, ohne diese jedoch 100%-ig zu kopieren.<br />
Die Orientierung auf eine Partei ist natürlich obsolet geworden. Auch vom „Marxismus-Leninismus“<br />
hat man sich schnell getrennt.<br />
Es wurden nach <strong>und</strong> nach neue Formen, Methoden <strong>und</strong> Inhalte bestimmt. Man<br />
passte sich den verän<strong>der</strong>ten Bedingungen an. Trotzdem hingen die ehemaligen Politorgane<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Mitarbeiter lange Zeit förmlich in <strong>der</strong> Luft <strong>und</strong> fristeten ein<br />
Nischendasein.<br />
Am 20. Februar 2004 unterzeichnete <strong>der</strong> Präsidenten schließlich den Ukas Nr. 111:<br />
„Über die Vervollkommnung <strong>der</strong> personellen Sicherstellung <strong>der</strong> ideologischen<br />
Arbeit <strong>der</strong> <strong>Republik</strong> <strong>Belarus</strong>“. Daraufhin wurden 2004 die „Organe für<br />
ideologische Arbeit“ in allen Ebenen <strong>der</strong> Armee geschaffen, die von Stellvertretern<br />
des Kommandeurs für ideologische Arbeit geführt werden. Diese Organe werden<br />
gegenwärtig geleitet vom Gehilfen des Ministers für ideologische Arbeit, Generalmajor<br />
A.N. Gura.<br />
Der ideologischen Arbeit werden u.a. folgende Aufgaben <strong>und</strong> Tätigkeitsschwerpunkte<br />
zugewiesen:<br />
• Die Stärkung <strong>der</strong> Autorität <strong>der</strong> Kommandeure <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Unterstützung bei<br />
<strong>der</strong> Ausbildung <strong>und</strong> Führung <strong>der</strong> Verbände, Truppenteile, Einheiten <strong>und</strong><br />
Einrichtungen;<br />
• Die „patriotische Erziehung“;<br />
• Die militärische Traditionsarbeit;