Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS
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Mit <strong>der</strong> politischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Konsolidierung zu Beginn des neuen<br />
Jahrtausends rückten Fragen <strong>der</strong> technischen <strong>und</strong> materiellen Sicherstellung <strong>und</strong><br />
Versorgung wie<strong>der</strong> mehr in den Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit.<br />
Hinzu kam die Tatsache, dass das materiell-technische Erbe <strong>der</strong> Sowjetarmee zunehmend<br />
verschliss bzw. den gestellten Aufgaben nicht mehr gerecht wurde.<br />
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt die Tatsache, dass sich in <strong>der</strong> <strong>Republik</strong><br />
<strong>Belarus</strong> eine beachtliche Anzahl von Betrieben des sowjetischen Militär-Industrie-<br />
Komplexes (MIK) befand. Da die politische Führung unter Alexandr Lukaschenko<br />
eine rigide Privatisierungspolitik, wie sie in Russland <strong>und</strong> den an<strong>der</strong>en postsowjetischen<br />
Staaten in <strong>der</strong> 1990er Jahren zu beobachten war, nicht duldete, verblieben<br />
diese Betriebe <strong>und</strong> Einrichtungen in staatlicher Hand <strong>und</strong> bewahrten einen<br />
Großteil ihrer technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Potenzen. Die Staatsbürokratie<br />
<strong>und</strong> die staatlichen Leiter <strong>der</strong> Betriebe wurden einer strikten Kontrolle unterworfen<br />
<strong>und</strong> somit daran gehin<strong>der</strong>t, die Unternehmen auszuschlachten. Dass dies aber<br />
auch neue Probleme, zum Beispiel mit <strong>der</strong> Innovationskraft, mit sich brachte, soll<br />
hier lediglich am Rande erwähnt werden. In Russland jedenfalls ru<strong>der</strong>t die Putin-<br />
Administration, zumindest was die MIK-Unternehmen betrifft, gegenwärtig eifrig<br />
zurück <strong>und</strong> betreibt eine unverhohlene Verstaatlichung.<br />
Ein Teil <strong>der</strong> Ausrüstung <strong>und</strong> Bewaffnung, über die die <strong>Streitkräfte</strong> <strong>der</strong> RB gegenwärtig<br />
verfügen, stammt aus eigener Produktion. Ein Teil <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Sowjetarmee<br />
stammenden Bestände <strong>und</strong> <strong>der</strong> russischen Lieferungen wurde umgerüstet.<br />
Beispiele für Eigenentwicklungen <strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>nsierungen sind:<br />
• das Mehrfachwerfersystem „Grad“ auf dem Fahrzeug MAZ;<br />
• das gepanzerte Transportfahrzeug MT-LB;<br />
• <strong>der</strong> Schützenpanzer „Cobra-S“;<br />
• <strong>der</strong> Schützenpanzerwagen „Cobra-K“;<br />
• <strong>der</strong> Kampfpanzer T-72B mit dem Wärmebild-Zielsystem TISAS;<br />
• <strong>der</strong> Schützenpanzer BMP-2 mit dem Wärmebild-Ziel- <strong>und</strong> Beobachtungssystem<br />
„Rubesh“;<br />
• <strong>der</strong> zweiachsige Militärtransporter MAZ-5316;<br />
• mo<strong>der</strong>ne optische <strong>und</strong> elektronische Zielsysteme für Schützenwaffen;<br />
• Entfernungsmessungs- <strong>und</strong> Beobachtungstechnik.