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Militärpolitik und Streitkräfte der Republik Belarus - DSS

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Auffüllung, Ausbildung, materiell-technische Sicherstellung<br />

Personelle Auffüllung<br />

<strong>Belarus</strong> hat ein gemischtes Auffüllungssystem. Die allgemeine Wehrpflicht beträgt<br />

gegenwärtig:<br />

• Für Wehrpflichtige ohne Hochschulausbildung 18 Monate;<br />

• Für Wehrpflichtige mit Hochschulausbildung 12 Monate;<br />

• Für Offiziere auf Zeit 24 Monate.<br />

Daneben wächst <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> länger dienenden Berufs- <strong>und</strong> Zeitsoldaten ständig.<br />

Da die Anzahl <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Armee gefor<strong>der</strong>ten Wehrpflichtigen gegenwärtig geringer<br />

ist, als die Zahl <strong>der</strong> männlichen Jugendlichen im wehrfähigen Alter, kann die<br />

Armee eine Auswahl treffen. Gleichzeitig gibt es einer (bisher geringen) Anzahl<br />

von Wehrpflichtigen, die den Dienst ablehnen die Möglichkeit diesem ohne größere<br />

Probleme auszuweichen. Ein Gesetz über alternativen Dienst ist schon geraume<br />

Zeit in Vorbereitung. Augenscheinlich tut sich die Armeeführung jedoch schwer<br />

damit, den alternativen Dienst als gleichwertig zu akzeptieren. Man setzt daher auf<br />

den Übergang zu einer Berufsarmee.<br />

Die Ansicht 3 <strong>der</strong> Anlage zeigt den angestrebten Anteil <strong>der</strong> Berufs- <strong>und</strong> Zeitsoldaten<br />

(„Kondraktniki“) am Gesamtbestand <strong>der</strong> Soldaten <strong>und</strong> Unteroffiziere <strong>der</strong> Mechanisierten<br />

Brigaden.<br />

Wie bereits erwähnt, genießen die <strong>Streitkräfte</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wehrdienst in <strong>Belarus</strong> bislang<br />

eine sehr hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Da auch <strong>der</strong> innere Zustand <strong>der</strong><br />

Truppen, sowohl hinsichtlich Disziplin <strong>und</strong> Ordnung als auch in Bezug auf die<br />

zwischenmenschlichen <strong>und</strong> sozialen Beziehungen nicht mit den desolaten Verhältnissen<br />

vergleichbar ist, die in den russischen <strong>Streitkräfte</strong>n zu beobachten sind, gibt<br />

es bislang keine nennenswerten Vorbehalte <strong>der</strong> Öffentlichkeit gegenüber <strong>der</strong> Armee.<br />

Trotzdem ist spürbar, dass sich die Armeeführung nicht mit dem erreichten Stand<br />

zufrieden gibt. Am 22.01.2004 verfügte <strong>der</strong> Verteidigungsminister einen Zusatz<br />

zum Wehrpflichtgesetz: die „Anordnung über die Ableistung des Wehrdienstes<br />

in <strong>der</strong> Reserve“. Damit erhalten bestimmte Wehrpflichtige die Möglichkeit,<br />

den Wehrdienst abzuleisten, ohne längere Zeit von ihrer zivilen Tätigkeit getrennt<br />

zu werden. Das betrifft vor allem Rekruten, die während <strong>der</strong> Wehrdienstzeit Gefahr<br />

laufen, spezielle Fähigkeiten zu verlieren, wie Spitzensportler o<strong>der</strong> Künstler.<br />

Aber auch Wissenschaftlern <strong>und</strong> Beschäftigten in Spezialberufen <strong>und</strong> „gesellschaftlich<br />

wichtigen Betätigungsfel<strong>der</strong>n“ wird diese Dienstform angeboten.

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