aero-club-boutique - Sky Revue
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HubscHrauber<br />
VERSUCHSPROGRAMM<br />
39<br />
STARTERLAUBNIS<br />
FÜR UL-HELIS?<br />
Wenn alles ultraleicht wird, wieso nicht auch Hubschrauber?<br />
Das deutsche Verkehrsministerium, der DULV<br />
und der Deutsche Aero-Club haben nun ein Erprobungsprogramm<br />
für ultraleichte Helikopter gestartet, das<br />
eine neue Luftfahrzeug-Generation ermöglichen könnte.<br />
UL-Hubschrauber: Der Konner K1 kann mit Diesel oder Kerosin fliegen.<br />
Der italienische<br />
Hersteller IRI bietet<br />
sein Modelle auch<br />
als Bausatz an.<br />
„Wir haben die Zustimmung des Bundesverkehrsministeriums<br />
zu einem UL-Helikopter-Erprobungsprogramm erhalten.<br />
Dieses Erprobungsprogramm wird zusammen mit dem<br />
DAeC durchgeführt und soll Erkenntnisse<br />
und Ergebnisse hinsichtlich Technik, Ausbildung<br />
und Flugbetrieb liefern“, erklärte<br />
der DULV-Vorsitzende Jo Konrad im April.<br />
Den rechtlichen Rahmen liefert der<br />
Annex II der EASA-Basic-Regulation 216<br />
aus 2008, der den Betrieb von Helikoptern<br />
mit maximal 450 kg MTOW (472,5 kg<br />
mit Rettungssystem) unter nationaler Zuständigkeit<br />
erlaubt. Bereits seit Längerem<br />
macht Italien von dieser Möglichkeit<br />
Gebrauch. Frankreich hat sich 2012 ebenfalls<br />
entschieden, seinen Luftraum für<br />
UL-Helikopter zu öffnen.<br />
In der Bundesrepublik selbst gibt es einige<br />
Hersteller, die ihre Geräte in Deutschland<br />
dann zulassen könnten, was ihnen<br />
bisher verwehrt ist. Beispielsweise die<br />
Firma „edm <strong>aero</strong>tec“ mit dem „Flip 2“.<br />
Ebenso würde der von 18 Elektromotoren<br />
angetriebene VC200 Volocopter von e-volo aus Karlsruhe<br />
in die Kategorie der UL-Helikopter passen.<br />
Schon seit vielen Jahren bauen die Brüder Barbaro in<br />
Turin die CH-7-UL-Helikopter, von denen weltweit einige<br />
hundert fliegen. Deutschland wäre ein neuer Markt<br />
für sie.<br />
Profitieren würde auch Konner: Zehn Jahre arbeiteten die<br />
Ingenieure in Amoro bei Udine an dem neuen Konner-Zweisitzer<br />
und seinem Antrieb. In Friedrichshafen wurde der UL-<br />
Helikopter mit der Bezeichnung K1 nun vorgestellt.<br />
Das kompakte Leichtgewicht (MTOW 450 kg, Leergewicht<br />
290 kg) fliegt seit rund drei Jahren mit einer selbst<br />
entwickelten Gasturbine, TK250. Sie leistet 250 PS und<br />
ist mit FADEC der neuesten Generation ausgestattet. Bei<br />
mehr als 500 Flugstunden haben insgesamt fünf Prototypen<br />
die Leistungen des nur 50 kg leichten Motors, der sowohl<br />
Dieseltreibstoff als auch Kerosin verträgt, unter Beweis<br />
stellen können.<br />
Laut Hersteller liegt die Reisegeschwindigkeit der K1<br />
bei über 210 km/h, die Spitze bei 250 km/h. Die Reichweite<br />
wird mit knapp 600 km angegeben.<br />
Konner geht davon aus, dass die nationale Zulassung<br />
der K1 in der UL-Kategorie Ende 2014 erfolgen kann. Gedacht<br />
ist der Helikopter für das Flugtraining, wobei man<br />
in erster Linie von einem Markt außerhalb Europas ausgeht<br />
(Brasilien, Südafrika, Australien und China). Derzeit<br />
liegen an die 50 Bestellungen vor.<br />
Ein Kandidat ist auch der Hersteller „Italian Rotors Industries“<br />
aus Aprilia südlich von Rom. Er zeigte auf der AERO<br />
seine UL-Modelle T130 und T22. Letzteren gibt es als Bausatz<br />
um rund 40.000 €, den größeren Bruder um 150.000 €. ı<br />
SKYREVUE 2.13