aero-club-boutique - Sky Revue
aero-club-boutique - Sky Revue
aero-club-boutique - Sky Revue
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38 Aero-Club<br />
VEREINSGESCHICHTE<br />
ums – der noch immer gilt – wurde das legalisiert.<br />
Im September 2004 unternahm der<br />
Aero-Club im Verkehrsministerium einen<br />
Vorstoß, nach ausländischem Vorbild den<br />
Betrieb von Flugplätzen auch ohne Flugbetriebsleiter<br />
zuzulassen. Die Antwort<br />
ließ auf sich warten, erst 2006 kam eine<br />
de-facto negative Antwort. Man verlagerte<br />
die Verantwortung nach unten, die Bezirkshauptmannschaften<br />
wurden dafür als<br />
zuständig erklärt und sollten jeweils darüber<br />
entscheiden: „Doch damit war das<br />
gestorben.“<br />
Mit Dezember 2006 wurde ein neues<br />
Finanzierungselement für den Flugsport<br />
geschaffen. Jeder der vier großen Flugsportverbände<br />
erhielt ein revolvierendes<br />
Darlehen im Ausmaß von 100.000 €, das<br />
in den ersten zwei Jahren null Prozent<br />
Verzinsung betrug. Diese Darlehen dienen<br />
und dienten dazu, den einzelnen Flugsportvereinen<br />
für verschiedene Anschaffungen<br />
Geld zur Verfügung zu stellen.<br />
2007: Das 1. Medical Center wurde in<br />
der Wiener Privatklinik eröffnet (der entsprechende<br />
Antrag war schon zwei Jahre<br />
vorher gestellt worden) und zwei FTO gegründet,<br />
eine mit der Aeronautix in Linz<br />
und eine mit der steirischen Motorflug-<br />
Union.<br />
Flugsportzentrum Spitzerberg: Das frühere<br />
Bundessportheim wurde vom Aero-Club<br />
übernommen und erfolgreich betrieben.<br />
Der ÖAeC konnte im November 2007<br />
mit Mitteln des Bundeskanzleramts und<br />
privaten Investitionen erstmals ein eigenes<br />
Nationalteamflugzeug für den Segelkunstflug<br />
zukaufen, einen „Swift S1“. Damit<br />
trainierte das gesamte Nationalteam<br />
in Vorbereitung auf die Heim-WM erstmals<br />
auf diesem Top-Gerät.<br />
„2008 gelang es uns dank intensiver<br />
Bemühungen, das Vorhaben der EASA,<br />
Englisch im Flugbereich als einzige Sprache<br />
zu etablieren, abzuwehren. Deutsch<br />
als Amtssprache bleibt auch in diesem Bereich<br />
weiterhin erhalten. Gesetzestexte<br />
und Verordnungen müssen auch weiterhin<br />
in Deutsch erhältlich sein“, freut sich<br />
Roppert.<br />
2010 stellte der Aero-Club bei der<br />
Obersten Zivilluftfahrtbehörde den<br />
Antrag, eine Zulassung als Sprachprüfungsstelle<br />
zu erhalten, um für seine<br />
Mitglieder die von der ICAO und der EASA<br />
geforderten „Language Proficiency“-Nachweise<br />
ausstellen zu können, das wurde jedoch<br />
abgelehnt. Im März wurde mit<br />
Heino Brditschka eine CAMO ins Leben<br />
gerufen.<br />
Im März 2011 trat das „Flugabgabegesetz“<br />
in Kraft. Danach müssen pro Passagier<br />
8 € Steuer abgeführt werden, auch<br />
in der allgemeinen Luftfahrt und im Flugsport.<br />
Es wären sogar die Segelflieger betroffen<br />
gewesen. Roppert erreichte im Finanzministerium<br />
in zähen Verhandlungen,<br />
dass der Flugsport von dieser – auch<br />
von den Airlines heftig bekämpften – Abgabe<br />
ausgenommen wird.<br />
Von der FAI wurde 2011 bekannt,<br />
dass sie die einzelnen nationalen Landesverbandspräsidenten<br />
diskriminieren und<br />
stattdessen übergeordnete regionale Vizepräsidenten<br />
einsetzen will, die jeweils<br />
für zahlreiche Staaten zuständig wären.<br />
Der Aero-Club-Präsident wehrte sich vehement<br />
gegen diesen undemokratischen<br />
Plan und drohte damit, künftig nur noch<br />
für die österreichischen Flugsportler Beiträge<br />
zu überweisen, die für Wettbewerbe<br />
eine Sportlizenz benötigen – das wären<br />
nur rund 1.600 Piloten. Die FAI zog daraufhin<br />
den Plan zurück.<br />
„Es war eine sehr intensive und abwechslungsreiche<br />
Zeit, in der wir viele Erfolge<br />
für den Flugsport erzielt haben, und<br />
ich vertraue nach der ordnungsgemäßen<br />
Übergabe nun darauf, dass auch in Hinkunft<br />
der Flugsport im Mittelpunkt der<br />
steht“, resümiert der Ex-Präsident. ı<br />
SKYREVUE 2.13