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21.11.2013 Aufrufe

Tragschrauber NEUE ANTRIEBE 31 RETTUNG IN SICHT Tragschrauber werden immer beliebter und ausgereifter, inzwischen können sie auch mit Diesel betrieben werden. Im Kommen sind Rettungssysteme für die Gyros, außerdem sind erste viersitzige Modelle in Planung. Auch österreichische Hersteller haben erfolgreich abgehoben. Innovativ: Tragschrauber „Mato“ mit Rettungsfallschirm (o.); flotter Flitzer: spanische „ELA“. Österreicher mischen auf dem Gyromarkt erfolgreich mit: Premiumklasse „Arrow Copter“ (l.); Trixi-Aviation-Gründer Rainer Farrag (M.) mit neuen Musterzulassungen für seine Modellreihe G 4-2. Während bei den UL-Flächenflugzeugen Rettungssysteme längst Standard sind und die Maschinen dafür 22,5 kg mehr als das UL-Gewichtslimit von 450 kg wiegen dürfen, waren Tragschrauber bisher nicht damit ausgestattet. Ein Grund dafür liegt in der Technik, weil die Rotorblätter das Hinausschießen eines Rettungsschirms verhindern. Nun gibt es erste Lösungsansätze: Die für ihre Rettungsgeräte bekannte Firma Junkers Pro Fly aus dem deutschen Kulmbach hat ein ausgeklügeltes System prinzipiell fertig. Nun fehlt allerdings noch ein Realversuch, der wahrscheinlich mit einem ferngesteuerten Gyrocopter durchgeführt werden wird. Die Funktionsweise: Bei der Auslösung wird die Motorzündung unterbrochen und der knapp 100 m 2 große Schirm seitlich herausgeschossen. Die berechnete Sinkgeschwindigkeit soll etwa 5–6 m/sec betragen, der Preis des rund 10 kg wiegenden Rettungsgerätes könnte nach Zulassung bei 3.500 € liegen. Einen anderen Weg geht man bei der German Gyro Safety Aviation: Das deutsche Unternehmen präsentierte sein auf der AERO vorgestellten Fluggerät namens „Matto“ als „Sichersten Gyocopter der Welt“. Hauptargument dafür ist ein im Mast integriertes Rettungssystem, bei dem eine Rakete den Schirm nach oben ziehen kann, ohne dabei von den Rotorblättern berührt zu werden. Außerdem bietet der geschlossene Side-by-side-Tragschrauber serienmäßig eine bruch- und brennsichere Zelle und einen 130-PS-Einspritzmotor. Die Zulassung des 100.000 € teuren Gerätes soll noch heuer erfolgen. Mit Innovationen warteten auch die beiden österreichischen Produzenten Trixy Aviation und Arrow Copter auf. Trixy-Eigentümer und -Entwickler Rainer Farrag ergänzt seine Modellreihe G 4-2 neben dem Topmodell „Princess“ mit dem neuen Modell „Liberty“, eine etwas abgespeckte Version mit einfacherer Ausstattung und ohne Haube (gegen Aufpreis jedoch erhältlich). Sämtliche sicherheitsrelevanten Teile wurden unverändert übernommen. Die Basisversion wird um rund 45.000 € angeboten und das untere Preissegment abdecken. Im Rahmen der deutschen Gewichtserhöhung bei UL-Tragschraubern (eine Anpassung an das europäische Luftrecht, in dem schon seit 2008 im Annex II der EASA-Basic-Regulation das Maximalgewicht von UL-Tragschraubern mit 560 kg festgelegt ist) auf maximal 560 kg erhielt Trixy-Aviation auf der AERO zwei Musterzulassungen, für 500 kg MTOW mit dem Rotax 912 und 530 kg MTOW mit Rotax 914. Dem neuen Motor 912 Ti mit 130 PS fehlt für seinen Einsatz nur noch die offizielle Lärmmessung. Eine von Farrag vorangetriebene Weltneuheit ist ein neuer Rotorkopf mit einer Taumelscheibe im Unterschied zur traditionellen Kipp-Kopf-Steuerung, SKYREVUE 2.13

Neues Aufgabengebiet: Mit dem Arrow Copter „Pro“ sollen für die niederländische Küstenwache Beobachtungsflüge durchgeführt werden. Die Zeit bei Tag und Nacht mit einem Blick erkennen. Neue Technologie: Glasröhrchen gefüllt mit Tritiumgas. Garantierte Leuchtkraft während der ganzen Nacht, daher sehr gute Ablesbarkeit. Diese Uhr ist speziell an die Zielgruppe gerichtet welche in der Nacht eine präzise Uhrzeit benötigen: Polizei, Rettung, Feuerwehr, Jägerschaft und viele weitere. Problemloses ablesen der Uhrzeit bei völliger Dunkelheit! Modell 55940 VK: € 249,– Modell 59472 Herren-Chronograph Edelstahlgehäuse, 10 bar Saphirglas, Doppeldatum verschraubte Krone Durchmesser 44mm VK: € 399,– Im gut sortierten Fachhandel! Händlernachweis: Pollmann Uhren-VertriebsGmbH, Raabserstraße 1, 3822 Karlstein/Thaya, Tel.: 0 28 44/223 11 53 offi ce-uhren@pollmann.at, www.pollmann.at mit dem Vibrationen und Steuerkräfte deutlich reduziert werden. Diese Option kostet rund 3.000 €, die Musterzulassung erfolgte ebenfalls auf der Messe. Die Gewichtserhöhung kommt auch dem Arrow Copter zugute, der mit diesem Gewicht nun auch die deutsche UL-Zulassung erhalten kann, die von Geschäftsführer und Gründer Rainer Fuchs noch heuer erwartet wird. Der Tandemsitzer des heimischen Herstellers FD-Composites hat seit Mitte 2012 eine OE-Registrierung. Der Arrow Copter ist als Premiumgerät konzipiert und belegt dies mit einem außergewöhnlichen Design in optimaler Verarbeitungsqualität und einer Vielzahl von technischen Neuerungen, wie zum Beispiel dem ungelenkten Bugrad und der Fußspitzenbremse und der Auftrieb erzeugenden Fahrwerksverkleidung. Durch die aerodynamisch optimierte Bauform reichen die 115 PS des Rotax 914 für sehr gute Flugleistungen des 560 kg schwer en Gerätes. Die Preispalette reicht von 120.000 bis 170.000 €. 15 Stück sind inzwischen ausgeliefert. Neu ist die Version „Pro“ für Überwachungsaufgaben, gezeigt wurde eine Maschine in den Farben der niederländischen Küstenwache. Heuer soll damit die Tauglichkeit des Arrow Copter bei Patrouillen flügen am Meer getestet werden. Der „Pro“ ist für die Verwendung von Überwachungsgeräten ausgerüstet. Auch weniger bekannte Hersteller waren vertreten: So präsentierte der im spanischen Cordoba beheimatete Hersteller ELA Aviation seine Modelle „07 Cougar“ und „07 S“, die eine Bandbreite vom Einsteigermodell bis zur Oberklasse bieten. Der „Cougar“ wurde auf der Messe zum Sonderpreis von 58.000 € brutto angeboten. Die französische Celier Aviation präsentiert auf der AERO stolz ihren neuen Xenon IV. Firmenchef Raphael Celier hob bei seiner Präsentation das neue von ihm gestaltete Design besonders hervor. Der Xenon IV hat auch Features wie Türen mit Schließvorrichtungen aus dem Automobilbereich, elektrischen Choke oder als Zusatzelement eine Kamera für den Ausblick nach hinten. Die Auslieferung startet noch in diesem Jahr. Das Topmodell wird netto 85.000 € kosten, der Einstiegspreis liegt bei rund 55.000 €. Aus Frankreich kommt der Newcomer DTA-Aircraft mit einem geschlossenen Tandem-Tragschrauber. Das Modell „J-RO“ ist in Frankreich bereits zugelassen und soll nach guten Verkaufserfolgen nun auch im europäischen Ausland vertrieben werden. Als Antrieb steht für den DTA der Rotax 912 oder 914 zur Verfügung, der 8,50 Meter lange Rotor kommt von Averso und der Propeller vom Hersteller Airplast. Der Basispreis beginnt bei 62.000 € netto.

Tragschrauber<br />

NEUE ANTRIEBE<br />

31<br />

RETTUNG IN SICHT<br />

Tragschrauber werden immer beliebter und ausgereifter, inzwischen<br />

können sie auch mit Diesel betrieben werden. Im Kommen sind Rettungssysteme<br />

für die Gyros, außerdem sind erste viersitzige Modelle in Planung.<br />

Auch österreichische Hersteller haben erfolgreich abgehoben.<br />

Innovativ: Tragschrauber<br />

„Mato“ mit Rettungsfallschirm<br />

(o.); flotter Flitzer:<br />

spanische „ELA“.<br />

Österreicher mischen auf dem<br />

Gyromarkt erfolgreich mit:<br />

Premiumklasse „Arrow Copter“<br />

(l.); Trixi-Aviation-Gründer<br />

Rainer Farrag (M.) mit<br />

neuen Musterzulassungen für<br />

seine Modellreihe G 4-2.<br />

Während bei den UL-Flächenflugzeugen Rettungssysteme<br />

längst Standard sind und die Maschinen<br />

dafür 22,5 kg mehr als das UL-Gewichtslimit<br />

von 450 kg wiegen dürfen, waren Tragschrauber<br />

bisher nicht damit ausgestattet. Ein Grund dafür<br />

liegt in der Technik, weil die Rotorblätter das<br />

Hinausschießen eines Rettungsschirms verhindern.<br />

Nun gibt es erste Lösungsansätze: Die für ihre<br />

Rettungsgeräte bekannte Firma Junkers Pro Fly<br />

aus dem deutschen Kulmbach hat ein ausgeklügeltes<br />

System prinzipiell fertig. Nun fehlt allerdings<br />

noch ein Realversuch, der wahrscheinlich<br />

mit einem ferngesteuerten Gyrocopter durchgeführt<br />

werden wird. Die Funktionsweise: Bei der<br />

Auslösung wird die Motorzündung unterbrochen<br />

und der knapp 100 m 2 große Schirm seitlich herausgeschossen.<br />

Die berechnete Sinkgeschwindigkeit<br />

soll etwa 5–6 m/sec betragen, der Preis des<br />

rund 10 kg wiegenden Rettungsgerätes könnte<br />

nach Zulassung bei 3.500 € liegen.<br />

Einen anderen Weg geht man bei der German<br />

Gyro Safety Aviation: Das deutsche Unternehmen<br />

präsentierte sein auf der AERO vorgestellten Fluggerät<br />

namens „Matto“ als „Sichersten Gyocopter<br />

der Welt“. Hauptargument dafür ist ein im Mast integriertes<br />

Rettungssystem, bei dem eine Rakete<br />

den Schirm nach oben ziehen kann, ohne dabei<br />

von den Rotorblättern berührt zu werden. Außerdem<br />

bietet der geschlossene Side-by-side-Tragschrauber<br />

serienmäßig eine bruch- und brennsichere<br />

Zelle und einen 130-PS-Einspritzmotor. Die<br />

Zulassung des 100.000 € teuren Gerätes soll noch<br />

heuer erfolgen.<br />

Mit Innovationen warteten auch die beiden österreichischen<br />

Produzenten Trixy Aviation und Arrow<br />

Copter auf. Trixy-Eigentümer und -Entwickler<br />

Rainer Farrag ergänzt seine Modellreihe G 4-2 neben<br />

dem Topmodell „Princess“ mit dem neuen Modell<br />

„Liberty“, eine etwas abgespeckte Version mit einfacherer<br />

Ausstattung und ohne Haube (gegen Aufpreis<br />

jedoch erhältlich). Sämtliche sicherheitsrelevanten<br />

Teile wurden unverändert übernommen. Die<br />

Basisversion wird um rund 45.000 € angeboten<br />

und das untere Preissegment abdecken.<br />

Im Rahmen der deutschen Gewichtserhöhung<br />

bei UL-Tragschraubern (eine Anpassung an das europäische<br />

Luftrecht, in dem schon seit 2008 im Annex<br />

II der EASA-Basic-Regulation das Maximalgewicht<br />

von UL-Tragschraubern mit 560 kg festgelegt<br />

ist) auf maximal 560 kg erhielt Trixy-Aviation auf<br />

der AERO zwei Musterzulassungen, für 500 kg<br />

MTOW mit dem Rotax 912 und 530 kg MTOW mit<br />

Rotax 914. Dem neuen Motor 912 Ti mit 130 PS<br />

fehlt für seinen Einsatz nur noch die offizielle<br />

Lärmmessung.<br />

Eine von Farrag vorangetriebene Weltneuheit ist<br />

ein neuer Rotorkopf mit einer Taumelscheibe im Unterschied<br />

zur traditionellen Kipp-Kopf-Steuerung,<br />

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