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aero-club-boutique - Sky Revue

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18 Luftwaffe<br />

ÜBER EUROFIGHTER UND HUBSCHRAUBER<br />

»Wir haben somit auf allen Ebenen und<br />

für alle Geschwindigkeiten bei der Luftraumüberwachung<br />

die richtigen Fluggeräte.«<br />

Ein Eurofighter kann bis maximal 200<br />

Stunden pro Jahr in der Luft sein, dafür<br />

wären dann allerdings 26 Piloten nötig.<br />

Derzeit ist das Flugpensum der Eurofighter<br />

insgesamt auf 1.500 Stunden pro<br />

Jahr ausgelegt. Das Ziel ist es, das jeder Pilot<br />

zwischen 90 und 110 Stunden jährlich<br />

fliegt. Derzeit sind die Piloten etwas weniger<br />

in der Luft, dafür verbringen sie<br />

mehr Zeit im Simulator in Zeltweg. Der<br />

NATO-Schnitt liegt bei 180 Stunden: „Aber<br />

das brauchen wir nicht, weil wir uns nicht<br />

in der Luftüberlegenheitsrolle befinden.“<br />

Österreich hat einen relativ hohen Altersdurchschnitt<br />

bei den Piloten, weil „wir<br />

ja mit den ausgebildeten Drakenpiloten<br />

begonnen haben, die dann umgeschult<br />

wurden“.<br />

Da das Fliegen des Eurofighters auch<br />

körperlich sehr anstrengend ist, hören<br />

die Piloten mit 45 Jahren auf. Deshalb<br />

wird laufend Nachwuchs gesucht.<br />

Während die einsitzigen Eurofighter<br />

noch eine lange Flugzeit vor sich haben,<br />

ist der Einsatz der zweisitzigen „Saab 105<br />

Ö“ nur bis 2020 geplant. Derzeit sind noch<br />

22 Maschinen flugfähig, die am besten erhaltenen<br />

zwölf davon werden mit einer<br />

modernen Avionik – auch für<br />

den Instrumentenflug – aufgerüstet.<br />

Wenn eine der anderen<br />

Maschinen zur Generalüberholung<br />

ansteht, wird sie aus dem<br />

aktiven Betrieb ausgeschieden<br />

und dient dann als Ersatzteillager.<br />

„Die Nachfolge für die Saab<br />

105 ist völlig offen“, sagt Gruber:<br />

„Es gibt verschiedene Varianten.“<br />

Neue Maschinen könnten gekauft<br />

oder geleast werden, die<br />

derzeit auf der Saab 105 betriebene<br />

Jet-Pilotenausbildung<br />

könnte prinzipiell auch ins Ausland<br />

verlagert werden.<br />

Zu Bedenken gibt der Generalstabsoffizier<br />

jedoch, dass in<br />

Österreich die Saab 105 auch aktiv<br />

und permanent in der Luft-<br />

»Wir sind qualitativ<br />

viel besser als viele<br />

neue NATO-Mitglieder.«<br />

Großhubschrauber Black Hawk: Die Maschinen werden nun<br />

mit „Door Guns“ bewaffnet (o.); PC-6: Die acht Maschinen<br />

werden sowohl für leichte Lufttransporte und Fallschirmjäger-<br />

Einsätze als auch zum Feuerlöschen eingesetzt.<br />

raumüberwachung eingesetzt<br />

wird. Und diese wäre mit den Eurofightern<br />

allein nicht zu bewerkstelligen.<br />

Im Bereich der Hubschrauber<br />

ist die rot-weiß-rote Fliegertruppe<br />

gut aufgestellt. „In diesem Bereich<br />

haben wir eine relativ große Flotte, um<br />

die uns manche beneiden.“<br />

Hier stehen einige technische Neuerungen<br />

an. So werden die vier „S 70 Black<br />

Hawk“ zusätzlich mit „Door Guns“ bewaffnet.<br />

Der Black Hawk ist mit einem Abwehrsystem<br />

gegen Lenkwaffen (Chaff &<br />

Flare Dispenser sowie elektronische Abwehrsysteme)<br />

ausgerüstet, dessen Einsatz<br />

bisher von den Piloten jedoch noch nicht<br />

real geübt wurde. Das steht nun auf dem<br />

Dienstplan. Es gibt dafür im Ausland spezielle<br />

Trainingsstrecken, auf denen die Piloten<br />

das in der Praxis lernen werden.<br />

Ist bei den neuen Black Hawk eine<br />

jahrzehntelange Laufzeit keine Frage,<br />

wird das Bundesheer die schon viele Jahre<br />

im Einsatz stehenden „Agusta Bell 212“ –<br />

davon gibt es derzeit 23 Stück – noch 20<br />

Jahre betreiben. Dazu werden die Hubschrauber<br />

schrittweise deutlich verbessert:<br />

Ein Viertel des Bestandes ist in Italien<br />

zur Nachrüstung des Cockpits und<br />

der Elektronik. Es dauert noch zwei Jahre,<br />

bis das insgesamt abgeschlossen sein wird.<br />

Absehbar ist die Restlaufzeit der „Alouette<br />

III“, die nur noch einige Jahre bis<br />

etwa 2020 im Einsatz sein werden. Die<br />

Flotte wird schrittweise reduziert. Wenn<br />

eine Maschine zur großen Überholung ansteht,<br />

wird sie ausgeschieden. Drei der<br />

570 PS starken Hubschrauber sind in Sarajevo<br />

als Sanitätshubschrauber für die<br />

EU-Kräfte im Einsatz. „Die Alouette sind<br />

in Österreich für manche Einsätze viel<br />

besser als die Black Hawks geeignet, die<br />

außerdem das Achtfache kosten“, schildert<br />

Gruber, der bis vor einigen Jahren<br />

selbst aktiver Hubschrauberpilot war. Über<br />

ein Nachfolge-Modell ist noch keine Entscheidung<br />

gefallen. Allerdings gibt es eine<br />

Überlegung, Kiowa- und Alouette-Modelle<br />

durch einen neuen Allzweck-Hubschrauber<br />

zu ersetzen: „Wir wünschen das, es<br />

wären dann wahrscheinlich weniger Maschinen<br />

nötig.“<br />

Die derzeit elf im Betrieb stehenden<br />

Bell OH 58 „Kiowa“ dienen dem Luft-Luft-<br />

Kampf und dem Einsatz gegen bewaffnete<br />

SKYREVUE 2.13

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