ErbSt-RL-Entwurf - Arndt

ErbSt-RL-Entwurf - Arndt ErbSt-RL-Entwurf - Arndt

21.11.2013 Aufrufe

- 98 - dens dem Wohnteil zugerechnet werden, der nach § 13 Absatz 4 und 5 EStG steuerfrei entnommen werden konnte. Zu den Einzelheiten der Abgrenzung > R B 167.1. (7) 1 Bei verpachteten Betrieben scheidet der Eigentümer aus der Bewirtschaftung des Betriebes aus. 2 Behält der Verpächter das Wohnhaus für sich zurück, so ist die Verbindung des Wohnhauses zur verpachteten Betriebsfläche gelöst. 3 Die Verpächterwohnung gehört damit grundsätzlich nicht mehr zum Wohnteil, sondern zum Grundvermögen. 4 Dies gilt nicht, sofern sich die Wohnungen von Pächter und Verpächter in einem Gebäude befinden. (8) Für Altenteilerwohnungen gelten die Regelungen für Betriebsinhaberwohnungen entsprechend. Zu § 161 BewG R B 161 Bewertungsstichtag 1 Der Bewertungsstichtag bestimmt sich für Zwecke der Erbschaftsteuer nach den §§ 9, 11, 12 Absatz 3 ErbStG in Verbindung mit §§ 151 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 157 Absatz 1 BewG. 2 Zur Vereinfachung der Bewertung ist für die umlaufenden Betriebsmittel der Stand am Ende des dem Bewertungsstichtag vorangegangenen Wirtschaftsjahres maßgebend. 3 Dabei ist das nach § 4a EStG in Verbindung mit § 8c EStDV jeweils einschlägige Wirtschaftsjahr zu Grunde zu legen. Zu § 162 BewG R B 162 Bewertung des Wirtschaftsteils (1) 1 Die Bewertung des Wirtschaftsteils erfolgt auf der Basis des sog. Fortführungswerts (§ 162 Absatz 1 BewG). 2 Dies ist der Wert, der den einzelnen Nutzungen, Nebenbetrieben und übrigen Wirtschaftsgütern in einem Betrieb der Land- und Forstwirtschaft unter objektiven ökonomischen Bedingungen im Rahmen einer Betriebsfortführung beizumessen ist. (2) Die Bewertung von Stückländereien erfolgt aus Vereinfachungsgründen und mangels Selbstbewirtschaftung unmittelbar mit dem Mindestwert nach § 164 BewG. (3) 1 Im Falle der Veräußerung eines ganzen Betriebs oder eines Anteils im Sinne des § 158 Absatz 2 Satz 2 BewG innerhalb einer Frist von 15 Jahren erfolgt der Ansatz des Liquidationswerts (Nachbewertungsvorbehalt). 2 Zur Berechnung des Liquidationswerts > R B 166 Absatz 1 und Absatz 2. 3 Der Ansatz des Liquidationswerts entfällt, wenn der gesamte Veräußerungserlös ausschließlich zum Erwerb eines anderen Betriebs der Land- und Forstwirtschaft oder eines Anteils im Sinne des § 158 Absatz 2 Satz 2 BewG innerhalb von sechs Monaten verwendet wird - Reinvestition. 4 Die Frist von sechs Monaten beginnt mit Ablauf des Tages, an dem Nutzen, Lasten und Gefahren übergehen. 5 Für die Berechnung der Fristen gelten die Vorschriften der §§ 187, 188 und 193 BGB. (4) 1 Die dem Grunde nach für einen Betrieb der Land- und Forstwirtschaft wesentlichen Wirtschaftsgüter Grund und Boden, Wirtschaftsgebäude, stehende Betriebsmittel und immaterielle Wirtschaftsgüter unterliegen nach § 162 Absatz 4 BewG ebenfalls dem Nachbewertungsvorbehalt nach Absatz 3. 2 Werden wesentliche Wirtschaftsgüter veräußert oder entfällt deren objektive Zweckbestimmung für den Betrieb der Land- und Forstwirtschaft innerhalb der Frist von 15 Jahren, erfolgt ebenfalls der Ansatz des Liquidationswerts. 3 Die objektive Zweckbestimmung entfällt nicht bei einer Verpachtung von weniger als 15 Jahren. 4 Wesentliche Wirtschaftsgüter sind bei stehenden Betriebsmitteln nur dann anzunehmen, wenn der gemeine Wert des einzelnen Wirtschaftsguts oder einer Sachgesamtheit von Wirtschaftsgütern (z.B. Tierbestände, Feldinventar, Büroausstattung, Werkzeug) am Bewertungsstichtag mindestens 50 000 EUR beträgt. 5 Zur Berechnung des Liquidationswerts > R B 166 Absatz 1 und 3. (5) 1 Der Ansatz des Liquidationswerts kommt nicht in Betracht, wenn der Veräußerungserlös innerhalb von sechs Monaten im betrieblichen Interesse verwendet wird (Reinvestitionsklausel). 2 Eine Verwendung im betrieblichen Interesse liegt vor, wenn anstelle des veräußerten (wesentlichen)

- 99 - Wirtschaftsguts eine Reinvestition in die Wirtschaftsgüter Grund und Boden, Wirtschaftsgebäude, stehende Betriebsmittel (Absatz 4 Satz 4) oder immaterielle Wirtschaftsgüter erfolgt. 3 Gleiches gilt für den Fall, dass ein wesentliches Wirtschaftsgut einem Betrieb der Land- und Forstwirtschaft nicht mehr dauernd zu dienen bestimmt ist. 4 An die Stelle des Veräußerungserlöses tritt der gemeine Wert des einzelnen Wirtschaftsguts. 5 Eine Verwendung im betrieblichen Interesse ist auch dann anzunehmen, wenn der Veräußerungserlös zur Tilgung betrieblicher Verbindlichkeiten im Sinne des § 158 Absatz 5 BewG eingesetzt wird. Zu § 163 BewG R B 163 Ermittlung der Wirtschaftswerte (1) 1 Für die land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen, Nebenbetriebe und Wirtschaftsgüter ist jeweils gesondert ein Reingewinn zu ermitteln, der die nachhaltige Ertragsfähigkeit bei ordnungsmäßiger Selbstbewirtschaftung gemeinhin zum Ausdruck bringt. 2 Zur Berücksichtigung der nachhaltigen Ertragsfähigkeit ist der durchschnittliche Reingewinn der letzten fünf Wirtschaftsjahre heranzuziehen. 3 Dabei ist nicht auf Muster- oder Spitzenbetriebe abzustellen, sondern auf Betriebsergebnisse objektiv vergleichbarer Betriebe. 4 Eine ordnungsmäßige Selbstbewirtschaftung liegt vor, wenn bei der Bewirtschaftung nur der betriebsnotwendige Arbeitskräfte- und Inventarbesatz vorhanden ist. 5 Mit dem jeweiligen Reingewinn sind alle Wirtschaftsgüter im Sinne des § 158 Absatz 3 und 5 BewG abgegolten. (2) 1 Der Reingewinn berücksichtigt die betriebswirtschaftliche Ausrichtung einer Nutzung und ist mit 18,6 zu kapitalisieren. 2 Liegen abweichende Ertragsverhältnisse vor, ist entsprechend den gesetzlichen Vorgaben in den Anlagen 14 bis 17 zum BewG der Reingewinn innerhalb einer Nutzung jeweils gesondert zu ermitteln und mit dem gesetzlichen Kapitalisierungsfaktor von 18,6 zu vervielfältigen. 3 Die kapitalisierten Reingewinne einer Nutzung bzw. bei abweichenden Ertragsverhältnissen die jeweils kapitalisierten Reingewinne sind mit den jeweiligen Eigentumsflächen bzw. Flächenanteilen zu multiplizieren. (3) 1 Zur Bestimmung des Reingewinns der landwirtschaftlichen Nutzung sind die Standarddeckungsbeiträge (> Anlage 1 und 2) der selbst bewirtschafteten Flächen und der Tiereinheiten zu ermitteln und 1. die Betriebsform zu bestimmen. 2 Hierzu ist das Verhältnis der einzelnen Standarddeckungsbeiträge zur Summe der Standarddeckungsbeiträge des gesamten Betriebs maßgebend. 3 Aus dem Verhältnis der ermittelten Standarddeckungsbeiträge und deren Zuordnung zu den Nutzungsarten Futterbau, Ackerbau und Veredlung (> Anlage 2) ergibt sich die maßgebliche Nutzungsart der landwirtschaftlichen Nutzung: Anteil des Standarddeckungsbeitrags des Produktionszweigs am Gesamtstandarddeckungsbeitrag des Betriebs Ackerbau > 2/3 Futterbau und Rinder für die Milcherzeugung > 2/3 Futterbau > 2/3 und Rinder für die Milcherzeugung ≤ 2/3 Veredlung > 2/3 Ackerbau > 1/3 und Futterbau ≤ 1/3 und Veredlung≤ 1/3 Futterbau > 1/3 und/oder Veredlung > 1/3 und Ackerbau ≤ 1/3 Nutzungsart (Betriebsform) Ackerbau Milchviehhaltung Sonstiger Futterbau Veredlung Pflanzenbau-Verbund Vieh-Verbund

- 98 -<br />

dens dem Wohnteil zugerechnet werden, der nach § 13 Absatz 4 und 5 EStG steuerfrei entnommen<br />

werden konnte. Zu den Einzelheiten der Abgrenzung > R B 167.1.<br />

(7) 1 Bei verpachteten Betrieben scheidet der Eigentümer aus der Bewirtschaftung des Betriebes<br />

aus. 2 Behält der Verpächter das Wohnhaus für sich zurück, so ist die Verbindung des Wohnhauses<br />

zur verpachteten Betriebsfläche gelöst. 3 Die Verpächterwohnung gehört damit grundsätzlich nicht<br />

mehr zum Wohnteil, sondern zum Grundvermögen. 4 Dies gilt nicht, sofern sich die Wohnungen von<br />

Pächter und Verpächter in einem Gebäude befinden.<br />

(8) Für Altenteilerwohnungen gelten die Regelungen für Betriebsinhaberwohnungen entsprechend.<br />

Zu § 161 BewG<br />

R B 161 Bewertungsstichtag<br />

1<br />

Der Bewertungsstichtag bestimmt sich für Zwecke der Erbschaftsteuer nach den §§ 9, 11, 12 Absatz<br />

3 <strong>ErbSt</strong>G in Verbindung mit §§ 151 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 157 Absatz 1 BewG. 2 Zur Vereinfachung<br />

der Bewertung ist für die umlaufenden Betriebsmittel der Stand am Ende des dem Bewertungsstichtag<br />

vorangegangenen Wirtschaftsjahres maßgebend. 3 Dabei ist das nach § 4a EStG in Verbindung<br />

mit § 8c EStDV jeweils einschlägige Wirtschaftsjahr zu Grunde zu legen.<br />

Zu § 162 BewG<br />

R B 162 Bewertung des Wirtschaftsteils<br />

(1) 1 Die Bewertung des Wirtschaftsteils erfolgt auf der Basis des sog. Fortführungswerts (§ 162<br />

Absatz 1 BewG). 2 Dies ist der Wert, der den einzelnen Nutzungen, Nebenbetrieben und übrigen Wirtschaftsgütern<br />

in einem Betrieb der Land- und Forstwirtschaft unter objektiven ökonomischen Bedingungen<br />

im Rahmen einer Betriebsfortführung beizumessen ist.<br />

(2) Die Bewertung von Stückländereien erfolgt aus Vereinfachungsgründen und mangels Selbstbewirtschaftung<br />

unmittelbar mit dem Mindestwert nach § 164 BewG.<br />

(3) 1 Im Falle der Veräußerung eines ganzen Betriebs oder eines Anteils im Sinne des § 158<br />

Absatz 2 Satz 2 BewG innerhalb einer Frist von 15 Jahren erfolgt der Ansatz des Liquidationswerts<br />

(Nachbewertungsvorbehalt). 2 Zur Berechnung des Liquidationswerts > R B 166 Absatz 1 und<br />

Absatz 2. 3 Der Ansatz des Liquidationswerts entfällt, wenn der gesamte Veräußerungserlös ausschließlich<br />

zum Erwerb eines anderen Betriebs der Land- und Forstwirtschaft oder eines Anteils im<br />

Sinne des § 158 Absatz 2 Satz 2 BewG innerhalb von sechs Monaten verwendet wird - Reinvestition.<br />

4 Die Frist von sechs Monaten beginnt mit Ablauf des Tages, an dem Nutzen, Lasten und Gefahren<br />

übergehen. 5 Für die Berechnung der Fristen gelten die Vorschriften der §§ 187, 188 und 193<br />

BGB.<br />

(4) 1 Die dem Grunde nach für einen Betrieb der Land- und Forstwirtschaft wesentlichen Wirtschaftsgüter<br />

Grund und Boden, Wirtschaftsgebäude, stehende Betriebsmittel und immaterielle<br />

Wirtschaftsgüter unterliegen nach § 162 Absatz 4 BewG ebenfalls dem Nachbewertungsvorbehalt<br />

nach Absatz 3. 2 Werden wesentliche Wirtschaftsgüter veräußert oder entfällt deren objektive Zweckbestimmung<br />

für den Betrieb der Land- und Forstwirtschaft innerhalb der Frist von 15 Jahren, erfolgt<br />

ebenfalls der Ansatz des Liquidationswerts. 3 Die objektive Zweckbestimmung entfällt nicht bei einer<br />

Verpachtung von weniger als 15 Jahren. 4 Wesentliche Wirtschaftsgüter sind bei stehenden Betriebsmitteln<br />

nur dann anzunehmen, wenn der gemeine Wert des einzelnen Wirtschaftsguts oder einer<br />

Sachgesamtheit von Wirtschaftsgütern (z.B. Tierbestände, Feldinventar, Büroausstattung, Werkzeug)<br />

am Bewertungsstichtag mindestens 50 000 EUR beträgt. 5 Zur Berechnung des Liquidationswerts<br />

> R B 166 Absatz 1 und 3.<br />

(5) 1 Der Ansatz des Liquidationswerts kommt nicht in Betracht, wenn der Veräußerungserlös<br />

innerhalb von sechs Monaten im betrieblichen Interesse verwendet wird (Reinvestitionsklausel).<br />

2<br />

Eine Verwendung im betrieblichen Interesse liegt vor, wenn anstelle des veräußerten (wesentlichen)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!