ErbSt-RL-Entwurf - Arndt
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4. Bereicherung des Erwerbers (3.)<br />
- ggf. steuerfreier Zugewinnausgleich § 5 Absatz 1 <strong>ErbSt</strong>G<br />
+ ggf. hinzuzurechnende Vorerwerbe § 14 <strong>ErbSt</strong>G<br />
- persönlicher Freibetrag § 16 <strong>ErbSt</strong>G<br />
- besonderer Versorgungsfreibetrag § 17 <strong>ErbSt</strong>G <br />
= steuerpflichtiger Erwerb (abzurunden auf volle hundert Euro) <br />
(2) Die festzusetzende Erbschaftsteuer ist wie folgt zu ermitteln:<br />
1. Tarifliche Erbschaftsteuer nach § 19 <strong>ErbSt</strong>G<br />
- Abzugsfähige Steuer nach § 14 Absatz 1 <strong>ErbSt</strong>G<br />
– Entlastungsbetrag nach § 19a <strong>ErbSt</strong>G <br />
= Summe 1 <br />
2. – Ermäßigung nach § 27 <strong>ErbSt</strong>G (dabei Steuer lt. Summe 1 nach <br />
§ 27 Absatz 2 <strong>ErbSt</strong>G aufzuteilen und zusätzlich Kappungsgrenze <br />
nach § 27 Absatz 3 <strong>ErbSt</strong>G zu beachten) <br />
– Anrechenbare Steuer nach § 6 Absatz 3 <strong>ErbSt</strong>G <br />
= Summe 2 <br />
3. – Anrechenbare Steuer nach § 21 <strong>ErbSt</strong>G (dabei Steuer lt. Summe 2 <br />
nach § 21 Absatz 1 Satz 2 aufzuteilen) <br />
= Summe 3 <br />
mindestens Steuer nach § 14 Absatz 1 Satz 4 <strong>ErbSt</strong>G <br />
höchstens nach § 14 Absatz 3 <strong>ErbSt</strong>G begrenzte Steuer (Hälfte des Werts des <br />
weiteren Erwerbs) <br />
= Festzusetzende Erbschaftsteuer<br />
R E 10.2 Behandlung von Ansprüchen nach dem Vermögensgesetz<br />
(1) 1 Das Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen - VermG - (in der Fassung der Bekanntmachung<br />
vom 9. Februar 2005 (BGBl. I S. 205, mit späteren Änderungen) regelt, unter welchen<br />
Voraussetzungen u.a. enteignete oder unter sonstigen in § 1 VermG näher bezeichneten Umständen<br />
staatlichen Stellen oder Dritten übertragene Vermögenswerte an den Berechtigten zurückzuübertragen<br />
sind (§ 3 VermG). 2 Dabei sind in einschlägigen Fällen Wertausgleiche vorzunehmen (§ 6 Absatz<br />
1; §§ 7, 21 Absatz 3 und 4 VermG) und sonstige Ansprüche Dritter zu erfüllen (§ 19 VermG). 3 Ist<br />
eine Rückübertragung ausgeschlossen (§§ 4, 5, 6 Absatz 7 VermG), wird eine Entschädigung nach<br />
Maßgabe des Entschädigungsgesetzes - EntSchG - in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Juli<br />
2004 (BGBl. I S. 1658, mit späteren Änderungen) gewährt. 4 Dies gilt auch, wenn der Berechtigte eine<br />
Entschädigung nach § 6 Absatz 7 oder § 8 wählt.<br />
(2) 1 Bei Erbfällen nach Inkrafttreten des VermG gehören solche Ansprüche grundsätzlich zum steuerpflichtigen<br />
Erwerb. 2 Bei beschränkter Steuerpflicht (§ 2 Absatz 1 Nummer 3 <strong>ErbSt</strong>G) gilt dies nur<br />
dann, wenn derartige Ansprüche nach dem VermG zum Inlandsvermögen im Sinne des § 121 BewG<br />
gehören. 3 Ansprüche auf Rückübertragung von Grundbesitz, über die bis zum Besteuerungszeitpunkt<br />
noch nicht entschieden wurde, sind weder selbst inländischer Grundbesitz (vgl. § 121 Nummer 1 und<br />
2 BewG) noch sind sie Forderungen oder Rechte, die durch inländischen Grundbesitz gesichert sind<br />
(§ 121 Nummer 7 BewG). 4 Etwas anderes gilt nur, wenn ein solcher Anspruch zu einem inländischen<br />
Betriebsvermögen gehört (§ 121 Nummer 3 BewG). 5 Bei Ansprüchen nach dem VermG handelt es<br />
sich um öffentlich-rechtliche Ansprüche, die gegen die Ämter zur Regelung offener Vermögensfragen<br />
gerichtet sind.<br />
(3) 1 Der Anspruchsberechtigte hat ab Inkrafttreten des VermG einen Anspruch auf Rückübertragung<br />
bzw. Entschädigung. 2 Der Anspruch ist dem Grunde nach im Nachlass zu erfassen, wenn der<br />
Berechtigte einen Antrag nach § 30 VermG gestellt hat. 3 Wird der Antrag erst später von einem<br />
Rechtsnachfolger eines nach dem 28.9.1990 verstorbenen Berechtigten gestellt, ist der Anspruch bereits<br />
im Nachlass des ursprünglich Berechtigten zu erfassen. 4 Dies gilt, wenn zwischenzeitlich mehrere<br />
Erbfälle eingetreten sind, für alle diese Erbfälle. 5 Bereits durchgeführte Erbschaftsteuerveranlagungen<br />
sind ggf. zu ändern. 6 Soweit nicht feststeht, wie und in welcher Höhe der Anspruch erfüllt<br />
werden wird und welche Gegenansprüche des Verpflichteten dabei zu erfüllen sind (> Absatz 1 Satz 2