ErbSt-RL-Entwurf - Arndt
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ausschuss keine geeigneten Liegenschaftszinssätze ermittelt, so sind die typisierten Liegenschaftszinssätze<br />
des § 188 Absatz 2 Satz 2 BewG anzuwenden.<br />
Zu § 189 BewG<br />
R B 189 Allgemeine Grundsätze des Sachwertverfahrens<br />
1 Bei Anwendung des Sachwertverfahrens (§§ 189 bis 191 BewG) ist der Gebäudesachwert getrennt<br />
vom Bodenwert auf der Grundlage von gewöhnlichen Herstellungskosten zu bemessen. 2 Der Bodenwert<br />
ist wie bei einem unbebauten Grundstück nach Maßgabe des § 179 BewG zu ermitteln. 3 Die<br />
Summe aus Gebäudesachwert und Bodenwert ergibt den vorläufigen Sachwert, der zur Anpassung<br />
an den gemeinen Wert mit einer Wertzahl nach § 191 BewG zu multiplizieren ist. 4 Der Wert der<br />
sonstigen baulichen Anlagen, insbesondere der Außenanlagen, und der Wert der sonstigen Anlagen,<br />
wie z. B. gärtnerische Anpflanzungen, sind regelmäßig mit dem Gebäude- und dem Bodenwert<br />
abgegolten. 5 Nur in Ausnahmefällen mit besonders werthaltigen Außenanlagen, wie z. B. ein größerer<br />
Swimmingpool, und sonstigen Anlagen werden hierfür gesonderte Wertansätze nach gewöhnlichen<br />
Herstellungskosten berücksichtigt (> R B 190.5).<br />
Zu § 190 BewG<br />
R B 190.1 Regelherstellungskosten 2007<br />
(1) 1 Die Regelherstellungskosten 2007 (RHK 2007) im Sinne des § 190 Absatz 1 BewG sind nicht<br />
die tatsächlichen, sondern die gewöhnlichen Herstellungskosten je Quadratmeter Brutto-Grundfläche<br />
einschließlich Umsatzsteuer. 2 Sie werden unterteilt nach Grundstücksarten, Gebäudeklassen, Baujahrsgruppen<br />
und Ausstattungsstandards, wie sie in der Anlage 24 zum BewG, Teil II und III, dargestellt<br />
sind. 3 Sie wurden aus den Normalherstellungskosten 2000 (NHK 2000) abgeleitet.<br />
(2) 1 Die NHK 2000 und infolgedessen die RHK 2007 stellen Bundesmittelwerte dar, d. h. es handelt<br />
sich um Durchschnittswerte für das gesamte Bundesgebiet. 2 Eine Regionalisierung der Regelherstellungskosten<br />
mittels sog. Regionalisierungs- und Ortsgrößenfaktoren erfolgt nicht. 3 Die Berücksichtung<br />
der örtlichen Marktverhältnisse erfolgt ausschließlich über die Anwendung der Wertzahl nach<br />
§ 191 BewG.<br />
R B 190.2 Gebäudeklasse<br />
(1) 1 Bei der Ermittlung der nach Anlage 24 zum BewG, Teil II, anzunehmenden Gebäudeklasse<br />
ist auf das gesamte Gebäude oder einen baulich selbstständig abgrenzbaren Teil eines Gebäudes<br />
(Gebäudeteil) abzustellen. 2 Entscheidend für die Einstufung ist allein das durch die Hauptnutzung des<br />
Gebäudes/Gebäudeteils entstandene Gesamtgepräge. 3 Zur Hauptnutzung gehörende übliche Nebenräume<br />
(z. B. Lager- und Verwaltungsräume bei Warenhäusern) sind entsprechend dem Gesamtgepräge<br />
der Hauptnutzung zuzurechnen.<br />
(2) 1 Regelherstellungskosten für in der Anlage 24 zum BewG nicht aufgeführte Gebäudeklassen<br />
sind aus den Regelherstellungskosten vergleichbarer Gebäudeklassen abzuleiten. 2 Zu diesem Zweck<br />
ist auf die Gebäudeklasse abzustellen, die mit der Hauptnutzung des Gebäudes die größten Übereinstimmungen<br />
aufweist.<br />
(3) 1 Ist ein Gebäude zu mehr als 50 Prozent der bebauten Fläche unterkellert, ist von einem Gebäude<br />
mit Keller auszugehen. 2 Entsprechend ist von einem Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss<br />
auszugehen, wenn dies zu mehr als 50 Prozent ausgebaut ist.<br />
R B 190.3 Baujahrsgruppe<br />
Der Ansatz eines fiktiv späteren Baujahrs ist bei der Bestimmung der Baujahrsgruppe zu berücksichtigen<br />
(> R B 190.7 Absatz 3).