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sLM Techn ische M ittei lungen - Freunde der Re 6/6

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Schweizer<strong>ische</strong><br />

Lokom otiv - un d M asch inenfabri k<br />

CH 8401 Winterthul<br />

<strong>sLM</strong> <strong>Techn</strong> <strong>ische</strong> M <strong>ittei</strong> <strong>lungen</strong><br />

Juli 1974<br />

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Textnachdruck und Wie<strong>der</strong>gabe von Bil<strong>der</strong>n unter Quellenangabe<br />

bei Einsendung von zwei Belegexemplaren gestattet.<br />

Herausgegeben von <strong>der</strong> Schweizer<strong>ische</strong>n Lokomotiv- und Maschinenfabrik<br />

CH-8401 Winterthur<br />

Telephon 0521854t41, Telex 76131 slmch


Mechan<strong>ische</strong>r Teil <strong>der</strong> Hochleistungslokomotive Typ <strong>Re</strong> 6i 6<br />

<strong>der</strong> Schweizer<strong>ische</strong>n Bundesbahnen (SBB)<br />

Dieses Heft befaßt sich einleitend mit den Entwicklungsgrundlagen und die Adhäsionseigenschaften zu verbessern. Diese Maßnahme<br />

den Hauptdaten <strong>der</strong> neuen Hochleistungslokomotive Typ <strong>Re</strong>6/6 für die verbunden mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung, daß die Lokomotive mit erhöhten<br />

Kurvengeschwindigkeiten, d. h. nach <strong>der</strong> <strong>Re</strong>ihe R,<br />

Schweizer<strong>ische</strong>n Bundesbahnen. Anschließend werdeneben <strong>der</strong> Grundkonzeption<br />

des mechan<strong>ische</strong>n Teils die mechan<strong>ische</strong>n Hauptkomponenten,<br />

wie Drehgestell, Lokomotivkasten, Abfe<strong>der</strong>ung und Bremsen, verkehren kann, führten zu einer Erhöhung <strong>der</strong> Leistung von<br />

behandelt. Den Schluß des Artikels bildet eine Betrachtung <strong>der</strong> Meßfahrten<br />

und Betriebserfahrungen.<br />

For<strong>der</strong>un g zur Fahrt nach <strong>der</strong> <strong>Re</strong>ihe R führt auf den kurven-<br />

rund 6000 PS (Ae6/6) auf rund 11000 PS. Die Erfüllung <strong>der</strong><br />

reichen Strecken des Gotthards zu einer merklichen Steigerung<br />

<strong>der</strong> mittleren Fahrgeschwindigkeit und zu entsprechenden<br />

Fahrzeitverkürzungen. Mit Rücksicht auf einen späteren<br />

Einleitung<br />

Einsatz <strong>der</strong> Lokomotive in dem zur Diskussion stehenden<br />

Die Zugför<strong>der</strong>ung auf den Schweizer Alpentransitlinien<br />

wurde seit Beginn <strong>der</strong> fünfziger Jahre zunehmend von Ae6l6-<br />

Lokomotiven übernommen. Von diesen Fahrzeugen, <strong>der</strong>en<br />

mechan<strong>ische</strong>r Teil die SLM in Zusammenarbeit mit den SBB<br />

entwickelte, wurden in den Jahren 1952 bis 1966 insgesamt<br />

120 Einheiten gebaut. Dank diesen für Personen- sowie Güterzugsdienst<br />

geeigneten Lokomotiven war es möglich, den<br />

während <strong>der</strong> beiden vergangenen Jahrzehnte insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf <strong>der</strong> Gotthardlinie stark angewachsenen Transitverkehr<br />

zu bewältigen.<br />

Der stets ansteigende Verkehrsbedarf zwingt die SBB auch<br />

weiterhin, außer <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> festen Anlagen (wie<br />

dem Ausbau von Bahnhöfen, <strong>der</strong> Haupt- und Zufahrtslinien<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Sicherungsanlagen), zu zusätzlichen<br />

Maßnahmen im traktionstechn<strong>ische</strong>n Bereich. Die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Traktionstechnik für eine kurz- o<strong>der</strong> mittelfristige<br />

Kapazitätssteigerung wird um so entscheiden<strong>der</strong>, je mehr sich<br />

die Möglichkeiten zur Verbesserung <strong>der</strong> baulichen Anlagen<br />

verringern o<strong>der</strong> nur in einem langfristigen Rahmen erreichen<br />

lassen.<br />

Nach <strong>der</strong> im Jahre 1966 abgeschlossenen Auslieferung <strong>der</strong><br />

Ae6l6-Lokomotiven wurde als weitere traktionstechn<strong>ische</strong><br />

Maßnahme nx Erhöhung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Gotthardstrecke<br />

im Verlaufe des Jahres t97I eine Serie von<br />

20 <strong>Re</strong>4l lll-Lokomotiven in Dienst gestellt. Der Einsatz dieser<br />

Fahrzeuge, die bis auf das Übersetzungsverhältnis ihrer<br />

Antriebe mit den <strong>Re</strong>4/4rI [1] nahezu identisch sind, ist jedoch<br />

im Zuge <strong>der</strong> Kapazitätssteigerung <strong>der</strong> Gotthardlinie eine in<br />

ihren Auswirkungen beschränkte Einzelmaßnahme. Sie läßt<br />

eine längerfristige und umfassen<strong>der</strong>e Lösung <strong>der</strong> Traktionsprobleme<br />

weitgehend offen.<br />

Einen wesentlichen Schritt zur Kapazitätssteigerung, vor<br />

allem auf <strong>der</strong> Gotthardlinie, sieht man in <strong>der</strong> Einführung<br />

einer auf <strong>der</strong>en Bedürfnisse zugeschnittenen Hochleistungslokomotive.<br />

Sie soll mit <strong>der</strong> Zeit die für den vermehrten Einsatz<br />

auf Flachlandstrecken vorgesehene Ae6l6 ersetzen.<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Entwicklung<br />

Für die neue Lokomotive kam grundsätzlich nur ein sechsachsiges<br />

Fahrzeug mit einem Gesamtgewicht von 120 t in<br />

Frage. Damit aber auf den Steilrampen des Gotthards von<br />

27o/oo maximale Anhängelasten von 800 t gegenüber 650 t<br />

<strong>der</strong> Ae6l6 in Einzeltraktion befor<strong>der</strong>t werden können, waren<br />

Gotthard-Basistunnel wurde ihre Höchstgeschwindigkeit auf<br />

140 km/h angesetzt. All diese For<strong>der</strong>ungen legten den zu<br />

bauenden Lokomotivtyp fest und führten zur Seriebezeichnung<br />

<strong>Re</strong>6/6.<br />

Bei <strong>der</strong> Aufstellung des Pflichtenheftes für das neue Fahrzeug<br />

konnten die SBB weitgehend von den mit den vierachsigen<br />

Hochleistungslokomotiven <strong>der</strong> Typen <strong>Re</strong>4/4n und<br />

<strong>Re</strong>4/4ttt gemachten Messungen und Erfahrungen ausgehen.<br />

Es galt dabei vor allem, die ausgezeichneten Adhäsionseigenschaften<br />

sowie das günstige Verhalten <strong>der</strong> vierachsigen Lokomotive<br />

bezüglich <strong>der</strong> zw<strong>ische</strong>n Rad und Schiene auftretenden<br />

Seitenkräfte auf das sechsachsige Fahrzeug zu übertragen.<br />

Die vier im Jahre 1969 von den SBB in Auftrag gegebenen<br />

Prototyplokomotiven <strong>Re</strong>6/6 ll60I-1t604 entstanden in enger<br />

Zusammenarbeit zw<strong>ische</strong>n <strong>der</strong> Abteilung Zugför<strong>der</strong>ung<br />

und Werkstätten <strong>der</strong> SBB in Bern, <strong>der</strong> BBC Aktiengesellschaft<br />

Brown, Boveri & Cie., Baden, als Lieferant des elektr<strong>ische</strong>n<br />

Teils, und <strong>der</strong> Schweizer<strong>ische</strong>n Lokomotiv- und<br />

Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur, dem Lieferanten des<br />

mechan<strong>ische</strong>n Teils.<br />

Damit die Lokomotive zur Fahrt mit erhöhten Kurvengeschwindigkeiten<br />

entsprechend <strong>der</strong> <strong>Re</strong>ihe R zugelassen werden<br />

kann, ist die For<strong>der</strong>ung nach kleinen Seitenkräften zw<strong>ische</strong>n<br />

Rad und Schiene bedingungslos zu erfüllen. Dies schloß<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Re</strong>6/6 von Anfang an die Anwendung dreiachsiger<br />

Drehgestelle wie bei <strong>der</strong> Ae6l6 mit <strong>der</strong> Achsanordnung Co'Co'<br />

aus. Die <strong>Re</strong>6/6 erhielt deshalb drei zweiachsige Drehgestelle<br />

(Achsanordnung Bo'Bo'Bo'), die gegenüber den dreiachsigen<br />

zu wesentlich kleineren quasistat<strong>ische</strong>n sowie dynam<strong>ische</strong>n<br />

Seitenkräften zw<strong>ische</strong>n Rad und Schiene führen. Auch bei<br />

dieser Lokomotive war, wie bei <strong>der</strong> Ae 616, <strong>der</strong> Einbau einer<br />

die Drehgestelle verbindenden Querkupplung notwendig, um<br />

die zw<strong>ische</strong>n Rad und Schiene auftretenden quasistat<strong>ische</strong>n<br />

Richt-, Führungs- und Schwellenkräfte zu begrenzen. Zur<br />

Erfüllung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach einer möglichst guten Ausnutzung<br />

des Adhäsionsgewichtes wurde, wie bei den <strong>Re</strong>4/4ttund<br />

<strong>Re</strong>4/4trI-Lokomotiven, für die Zugkraftübertragung die<br />

Tiefzugvorrichtung vorgesehen.<br />

Bei <strong>der</strong> Konzeption des mechan<strong>ische</strong>n Teils <strong>der</strong> Lokomotive<br />

war davon auszugehen, daß die elektr<strong>ische</strong> Ausrüstung,<br />

wie bei den <strong>Re</strong>4/4II- und <strong>Re</strong>4/4Irt-1-okomotiven, in klass<strong>ische</strong>r<br />

Weise, d. h. für die Speisung <strong>der</strong> Fahrmotoren mit Wechselstrom<br />

von 16] Hz, auszuführen ist.


Für die SLM war die gestellte Aufgabe in mancher Hinsicht<br />

nicht völlig neu. da die Firma bereits Ende <strong>der</strong> fünf-<br />

Sekundärfe<strong>der</strong>ung unterscheiden.<br />

zw<strong>ische</strong>n dem Kasten und den Drehgestellen angeordneten<br />

ziger Jahre für die Rhät<strong>ische</strong> Bahn sechsachsige Lokomotiven Eine Variante war durch die Ausbildung <strong>der</strong> Sekundärfe<strong>der</strong>n<br />

als Luftfe<strong>der</strong>n gekennzeichnet. Mit pneumat<strong>ische</strong>m<br />

des Typs Ge 6/6 und <strong>der</strong> Achsfolge Bo'Bo'Bo'entwickelt hatte.<br />

von denen bis zum Jahre 1965 insgesamt sieben Einheiten Parallelschalten <strong>der</strong> Luftfe<strong>der</strong>n des vor<strong>der</strong>n und mittleren<br />

gebaut wurden [2]. Die mit diesen Fahrzeugen gewonnenen Drehgestells gelingt es. die For<strong>der</strong>ung nach einem optimalen<br />

Erkenntnisse bildeten eine wichtige Grundlage zur Entwicklung<br />

des mechan<strong>ische</strong>n Teils <strong>der</strong> <strong>Re</strong> 6/6-Lokomotiven. Die <strong>der</strong> integralen Luftfe<strong>der</strong>ung verschafft zudem die Möglich-<br />

Achsdruckausgleich weitestgehend zu erfüllen. Der Einbau<br />

ersten Studien für diese Lokomotiven sahen denn auch in keit. die Neigung des Lok omot ivk astens um seine Längsachse<br />

zu steuern. Dies ist beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Fahrt mit hohen<br />

gleicher Weise wie bei den Ge6/6 einen in zwei Hälften unterteilten<br />

Lokomotivkasten vor. die durch ein auf Zughakenhöhe<br />

liegendes Gelenk verbunden sind. Dieses Gelenk läßt eine hier zur teilweisen Komnensation <strong>der</strong> auf ihn vrirkenden<br />

Geschwindigkeiten in Kurven von Vorteil. Der Kasten wird<br />

freie <strong>Re</strong>lativbewegung <strong>der</strong> beiden Kastenhälften um eine leste freien Seitenbeschleunigung in einem von Kurvenradius und<br />

Querachse zu. In Kombination mit den Drehgestellen (mit Geschwindigkeit abhängigen Maß nach <strong>der</strong> Kurveninnenseite<br />

geneigt.<br />

<strong>der</strong> Tiefzugvorrichtung ausgerüstet) ließ diese Lösung ein<br />

sehr gutes Verhalten bezüglich <strong>der</strong> stat<strong>ische</strong>n Achsenthstungen<br />

und -belastungen erwarten.<br />

läßt sich auch durch den Einbau von Sekundärfe<strong>der</strong>n unter-<br />

Eine gute Achsdruckverteilung beim einteiligen Kasten<br />

Eine Zweiteiiung des Kastens ist jedoch auch mit verschiedenen<br />

Nachteilen verbunden. Die Lokomotive wird im Auf-<br />

über dem mittleren Drehgestell erzielen. Die Größe <strong>der</strong> effekschiedlicher<br />

Weichheit über den äußeren Drehgestellen sowie<br />

bau des mechan<strong>ische</strong>n und bezüglich <strong>der</strong> Gestaltung des tiven Fe<strong>der</strong>steifigkeiten für optimale Achsdruckverhältnisse<br />

elektr<strong>ische</strong>n Teils komplizierter. Ein zweiteiliger Kasten erschwert<br />

dessen Handhabung in den Unterhaitswerkstätten stangen. die die Drehgestelle mit dem Kasten verbinden.<br />

ist dabei maßgebend abhängig von <strong>der</strong> Neigung <strong>der</strong> Tiefzug-<br />

o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Strecke nach Entgleisungen. Zudem ist eine Kennzeichnend für diese Lösung ist. daß die Fe<strong>der</strong>konstante<br />

Lokomotive mit zweiteiligem Kasten <strong>der</strong> einteiligen Ausführung<br />

bezüglich des Fahrkomforts bei höheren Geschwindiglich<br />

kleiner sein muß als jene <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>n über den beiden äuße-<br />

<strong>der</strong> Sekundärfe<strong>der</strong>n über dem mittleren Drehgestell wesentkeiten<br />

eher unterle8en. Die SLM untersuchte von Beginn an ren Gestellen. Konstruktiv kann diese For<strong>der</strong>ung weitgehend<br />

auch Möglichkeiten, die Lokomotive mit ungeteiltem Kasten optimal erfüllt werden, wenn die Sekundärfe<strong>der</strong>n des mittleren<br />

Cestells als Luftfe<strong>der</strong>n mit großem Zusatzvolumen aus-<br />

zu bauen. die gleichzeitig die For<strong>der</strong>ung nach einer optimalen<br />

Achsdruckverteilung in Abhängigkeit von den Zugkräften zu gebildet werden, während für die Sekundärfe<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> äußeren<br />

Gestelle Schraubenfe<strong>der</strong>n Verwendung finden. Beim Ein-<br />

erfüllen vermochten. Die Studien führten zu verschiedenen<br />

Lösungsvarianten. die sich vor allem in <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> bau von Schraubenfe<strong>der</strong>n über allen Drehgestellen ist es<br />

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I Lokomotive <strong>Re</strong>6/6 l160l mit geteihem Kasten.<br />

2


nicht möglich. den Idealfall vollkomnen zu verwirklichen.<br />

da sich die erfor<strong>der</strong>liche große Weichheit <strong>der</strong> Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

über dem mittleren Drehgestell aus Dimensionsgründen<br />

nicht erreichen läßt. Die Abweichung vom Ideallall kann<br />

jedoch in verhältnismäßig engen Crenzen gehalten werden.<br />

Bei den vier <strong>Re</strong> 6/6-Prototyplokomotiven wurden sämtliche<br />

erwähnten Haupt- und Untervärianten verwirklicht. Die<br />

<strong>Re</strong>6/6 11601 und 11602 wurden mit zweiteiligem Kasten und<br />

weitgehend gleichen Drehgestellen wie bei <strong>der</strong> <strong>Re</strong>4,l4rrgebaut.<br />

Für die Lokomotiven <strong>Re</strong>6i6 11603 und 1i604 kam<br />

<strong>der</strong> einteilige Kasten zur Ausfiihrung. wobei durch schrittweises<br />

Umgestalten <strong>der</strong> Fahrzeuge folgende Elemente zum<br />

Einbau gelangten:<br />

Verschiedene Kombinationen <strong>der</strong> integralen Luftfe<strong>der</strong>ung<br />

lntegrale Schraubenfe<strong>der</strong>ung<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>ung über den äußeren Drehgestellen und<br />

Luftfc<strong>der</strong>ung über dem mittleren Drehgestell<br />

Hauptdaten <strong>der</strong> Lokomotive <strong>Re</strong> 6/6<br />

Die Hauptdaten <strong>der</strong> Prototyplokomotiven (Billef / und 2)<br />

gehen aus den beiden Typenskizzen Biklcr 3 und 4 sorvie irus<br />

<strong>der</strong> Tabelle / hervor. Die Lokomotiven sind als Hochleistungs-Triebfahrzeuge<br />

konzipiert und können nach <strong>der</strong><br />

<strong>Re</strong>ihe R (d.h. mit erhöhten K urvengeschw indigkeiten ) verkehren.<br />

Bei einem Cesan'rtgewicht <strong>der</strong> Lokomotive von 120 t<br />

und 27%" Steigung müssen aufden Rampenstrecken des Cotthards<br />

Anhängelasten von 800 t mit einer Ceschwindigkeit<br />

von 80 km/h beför<strong>der</strong>l werden. Die Fiihrungskräfte zw<strong>ische</strong>n<br />

Rad und Schiene sind in <strong>der</strong> gleichen Gröf3enordnung wie<br />

die <strong>der</strong> <strong>Re</strong>,1/4rI. Dies trägt wesentlich zur Schonung <strong>der</strong> Geleise.<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> in Kurven gelegenen Abschnitte, und <strong>der</strong><br />

Radreifen bei. Dieses gü nst ige Verhalten wird vor allem durch<br />

folgende Maßnahmen und Eigenschaften erreicht:<br />

Anwendung von drei zrveiachsigen Drehgestellen<br />

Geringe unabgefe<strong>der</strong>te Radsatzmasse<br />

- Kleines Trä-sheitsmoment um den Drehgestell-Schwerpunkt<br />

Anwendung einer Querkupplung zw<strong>ische</strong>n den Drehgestellen<br />

zur Verringerung <strong>der</strong> stat<strong>ische</strong>n Führungskräfte<br />

und des Anlaufwinkels <strong>der</strong> führenden Radsätze<br />

Anrvendung gefe<strong>der</strong>ter Radsalzzentrierungen zur Vermeidung<br />

dynam<strong>ische</strong>r Spitzenkräfte<br />

Kleiner Koppelungsgrad zrv<strong>ische</strong>n den bewegten einzelnen<br />

Lokomotivmassen<br />

Die Lokomotiven rveisen wenige dem Verschleiß unterworfene<br />

Teile auf. Soweit unterhaltsintensivere Elemente vorhanden<br />

sind. rvurde auf <strong>der</strong>en gute Zugänglichkeit geirchtet.<br />

Die gesamte elektr<strong>ische</strong> Ausrüstun8 mit Ausnahme <strong>der</strong><br />

Fahrmoloren befindet sich im Kasten. Der Leistungs-Transfbrmator<br />

als größter Einzelteil <strong>der</strong> elektr<strong>ische</strong>n Ausrüstung<br />

steht zw<strong>ische</strong>n den Drehgestellen 1 und 2. rvährend <strong>der</strong> <strong>Re</strong>gu-<br />

Iier-Transformator rnit Stufen'chrr lter und Ölpumpe lwi5chen<br />

den Drehgestellen 2 und 3 untergebracht ist. Die Fahrdrahtspannung<br />

beträgt 15000 V und wird auf die Motorspannung<br />

von maximal 620 V transformiert. Die übrigen Teile <strong>der</strong> im<br />

Kasten untergebrachten elektr<strong>ische</strong>n Ausrüstung. wie Ventilatorgruppen.<br />

Wendeschalter. Fahr- und Bremsumschalter,<br />

Hüpfer. Bremsdrosselspulen. sind auf den Aufbauten über<br />

den Drehgestellen angeordnet.<br />

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2 Lokomotive <strong>Re</strong>616 I1603 mit einteiligen Kaslcn.<br />

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Tabelle I: Hauptdaten <strong>der</strong> Lokomotiue <strong>Re</strong>6l6<br />

Spurweite<br />

1435 mm<br />

Stromart: Einphasen-Wechselstrom 16JHz<br />

15000 V<br />

Triebraddurchmesser, neu<br />

Triebraddurchmesser, halb abgenutzt<br />

Getriebeübersetzung<br />

I 260 mm<br />

I 230 mm<br />

l:2,64<br />

dauernd einstündig<br />

Leistung am Rad<br />

9 843 PS 10600 PS<br />

Entsprechende Fahrgeschwindigkeit 110,6 km/h 105,6 km/h<br />

Entsprechende Zugkraft am Radumfang<br />

bei halb abgenutzten Radreifen 24000 kp 27 200kp<br />

Kurzzeitige Anfahrzugkraft bei<br />

halb abgenutzten Radreifen<br />

40 200 kp<br />

Zugkraft am Radumfang bei Höchstgeschwindigkeit<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

20 000 kp<br />

140 km/h<br />

Gewichte<br />

Mechan<strong>ische</strong>r Teil, einschließlich<br />

Antriebe<br />

Elektr<strong>ische</strong>r Teil<br />

Ausrüstung, Sand usw.<br />

Dienstgewicht<br />

* Mit Schraubenfe<strong>der</strong>n am mittleren Drehgestell, ohne Hochdruckkompressor für die<br />

Versorgung <strong>der</strong> integralen Luftsekundärfe<strong>der</strong>ung<br />

Konzeption des mechan<strong>ische</strong>n Teils<br />

Allgemeines<br />

Lokomotive<br />

11601-02 11603* tlffi4<br />

62,3 63,7 t 64,0 t<br />

58,3 58,3 t 58,3 t<br />

o,4 0,4 t 0,4 t<br />

l2l,o t 122,4 t 122,7 t<br />

Die äußerst anspruchsvollen Traktionsaufgaben <strong>der</strong> Lokomotive,<br />

nie<strong>der</strong>gelegt im Pflichtenheft <strong>der</strong> Schweizer<strong>ische</strong>n<br />

Bundesbahnen, erfor<strong>der</strong>ten beson<strong>der</strong>e Maßnahmen bei <strong>der</strong><br />

Konzeption des Übertragungssystems <strong>der</strong> Zugkräfte und des<br />

sekundären Abstützungssystems des Lokomotivkastens.<br />

Wie aus den Bil<strong>der</strong>n I bis y' ersichtlich ist, glie<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong><br />

Aufbau <strong>der</strong> <strong>Re</strong>6/6-Prototyplokomotiven in drei zweiachsige<br />

Drehgestelle und einen selbsttragenden Lokomotivkasten in<br />

Leichtstahlbauart, <strong>der</strong> die Zug- und Stoßvorrichtungen aufnimmt.<br />

Mit dem Verwenden dreier Drehgestellen mußte<br />

einer gleichmäßigen Verteilung des Lokomotivkastengewichtes<br />

auf dieselben beson<strong>der</strong>e Beachtung geschenkt werden.<br />

Ebenso mußte für eine günstige Achsdruckverteilung beim<br />

Ausüben von Zugkräften und beim Befahren von Gefällsbrüchen<br />

gesorgt werden. Die Zugkraft <strong>der</strong> Lokomotive wird<br />

zw<strong>ische</strong>n den Rä<strong>der</strong>n und Schienen und auf <strong>der</strong> vorgegebenen<br />

Höhe H <strong>der</strong> Zug- und Stoßvorrichtung am Kasten übertragen,<br />

wodurch unvermeidbare Achsdruckän<strong>der</strong>ungen an den<br />

Radsätzen entstehen. Die kleinsten Achsdruckän<strong>der</strong>ungen<br />

und die günstigste Achsdruckverteilung ergeben sich dann,<br />

wenn keine zusätzlichen Kippmomente auf die Drehgestelle<br />

einwirken. Zur Erfüllung dieser For<strong>der</strong>ung sind zw<strong>ische</strong>n den<br />

Drehgestellen und dem Kasten zur Übertragung <strong>der</strong> Zugund<br />

Bremskräfte Tiefzugvorrichtungen mit schräg angeordneten<br />

Tiefzugstangen eingebaut. Die Stangenrichtung ist an<br />

jedem Drehgestell so gewählt, daß ihr Schnittpunkt mit <strong>der</strong><br />

Drehgestellmitte etwa auf Schienenoberkante liegt. Diese<br />

Konstruktion gewährleistet bei Ausübung von Zug- und<br />

Bremskräften gleiche Achsdrücke <strong>der</strong> vor- und nachlaufenden<br />

Triebradsätze jedes Drehgestells. Die Überlegungen zur<br />

Verwirklichung eines statisch bestimmten bzw. quasistat<strong>ische</strong>n<br />

Zustandes des Lokomotivkasten-Abstützungssystems<br />

führten zu zwei Grundkonzeptionen des mechan<strong>ische</strong>n Teils<br />

( Bitd 5):<br />

Geteilter Lokomotivkasten in Form eines statisch bestimmt<br />

abgestützten Trägers mit Gelenk über dem mittleren<br />

Drehgestell<br />

Einteiliger Lokomotivkasten, Herstellung eines quasistat<strong>ische</strong>n<br />

Zustandes mit weichen Fe<strong>der</strong>n über dem mittleren<br />

Drehgestell o<strong>der</strong> Schaffung eines statisch bestimmten Abstützungszustandes<br />

mit einem Ausgleich zw<strong>ische</strong>n zwei<br />

Drehgestellen<br />

Achsdruckön<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lokomotiue mit geteiltem Kasten<br />

Die statisch bestimmte Abstützung <strong>der</strong> drei Drehgestelle und<br />

des geteilten Lokomotivkastens gewährleistet eine von den<br />

Elastizitäten <strong>der</strong> Abstützungsorgane und <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Fahrbahn<br />

unabhängige Größe <strong>der</strong> Achslasten. Die stat<strong>ische</strong>n<br />

Achsdruckän<strong>der</strong>ungen, mitbestimmend für die Adhäsionsausnutzung<br />

des Lokomotivgewichtes, sind zugkraftbedingt.<br />

15 kY 1163 Hz -<br />

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4 Typenskizze <strong>der</strong> Lokomotive <strong>Re</strong>6/6 11603.


Zweiteiliger Kasten<br />

Einteiliger Kasten<br />

Statisch bestimmte Abstützung<br />

Statisch unbestimmte Abstützuns<br />

Statisch bestimmte Abstützung<br />

Zweiteiliger Träger mit Gelenk<br />

über mittlerem Drehgestell<br />

Sehr weiche Fe<strong>der</strong>ung unter <strong>der</strong><br />

mittleren Kastenabstützung<br />

Balancier zw<strong>ische</strong>n vorlaufendem<br />

erstem und mittlerem Drehgestell<br />

<strong>Re</strong> 6/611601<br />

und 11602 <strong>Re</strong> 6/611603 <strong>Re</strong> 6/677604<br />

5 Varianten <strong>der</strong> <strong>Re</strong>6/6-Prototyplokomotiven.<br />

AKz<br />

ttf<br />

AKz<br />

AQ,<br />

AQ'<br />

6 Kräfteschema <strong>der</strong> Lokomotive mit geteiltem Kasten.<br />

Die stat<strong>ische</strong>n Achsdruck- und Fe<strong>der</strong>kraftän<strong>der</strong>ungen an<br />

den Abstützpunkten können aus den Gleichgewichtsbedingungen<br />

für den Kasten und die Drehgestelle berechnet werden<br />

( Bild 6). Bleiben entstehende Schrägstel<strong>lungen</strong> <strong>der</strong> Kastenhälften<br />

unberücksichtigt, so gilt mit den Ausdrücken:<br />

Q Achsdruck<br />

F Vertikalkomponente <strong>der</strong> Zugstangenkraft<br />

K Kastenstützkraft<br />

Z Zugkraft je Achse<br />

H Zughakenhöhe über Schienenoberkante<br />

L Stützbasis je<strong>der</strong> Kastenhälfte<br />

h Höhe <strong>der</strong> Tiefzuganlenkung am Kasten über Schienenoberkante<br />

/ Entfernung <strong>der</strong> Tiefzuganlenkung am Kasten vom zugehörigen<br />

Kastenabstützpunkt<br />

für das Momentengleichgewicht an <strong>der</strong> Kastenhälfte 1 um<br />

den Stützpunkt B am mittleren Drehgestell<br />

- AKtL - 22 (H - h) + AF(L - /) :0 (1)<br />

und um den Stützpunkt A am vor<strong>der</strong>en Drehgestell<br />

- AKzL I ZZ(H - h) + AFt:0 (2)<br />

Die Momentengleichung für die Kastenhälfte 2lautet um<br />

den Stützpunkt C<br />

- lKzL-42(H - h) + AF(L -/) - AFt:0 (3)<br />

und um den Stützpunkt B<br />

-AKL+42(H-h)+lF(L */)+ AFt:0 (4)<br />

6


Aus den Gleichungen (1)-(a) und mit /F:22+errechnen<br />

I<br />

sich die An<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kastenstützkräfte zu<br />

AK1 :_22(+_+)<br />

AK2 : AKz-t AKr: - 22 (Ot<br />

- i)<br />

AK3: + 22<br />

(5)<br />

(6)<br />

(r: . +)<br />

(7)<br />

Die auf jedes Drehgestell wirkende Vertikalkomponente <strong>der</strong><br />

D rehgestell-Zugkr aft b eträ gt<br />

AF: -rt+<br />

(8)<br />

.Y<br />

ol<br />

\<br />

öo<br />

-<br />

()<br />

X<br />

()<br />

L<br />

o<br />

o<br />

Zugkraft <strong>der</strong> Lokomotive Zt"r (Mp)<br />

Aus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Kraftän<strong>der</strong>ungen am Drehgestell ergeben<br />

sich somit die Achs- und Fe<strong>der</strong>druckän<strong>der</strong>ungen an den<br />

Primärfe<strong>der</strong>n:<br />

AQ1 : /Q2: +(AF * AKI:<br />

-H<br />

(e)<br />

7 Achsdruckän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lokomotiven mit statisch bestimmten<br />

Sekundärabstützungen (für Lokomotive mit geteiltem Kasten sowie für<br />

Lokomotive mit ungeteiltem Kasten und pneumat<strong>ische</strong>m Balancier).<br />

AQ3: AQa: +(/F I AKz):<br />

-- .7H<br />

L<br />

(10)<br />

AQ5 : AQ6 : +(AF 1 /Kt): + rt!,<br />

(11)<br />

Bild 7 zeigt die Achsdruckän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lokomotive mit<br />

geteiltem Kasten.<br />

Aus den Gleichungen (5) bis (7) ist ersichtlich, daß sich für<br />

tga:<br />

AK1: /K2:<br />

und<br />

hH<br />

AK3 : 6t;<br />

H<br />

L<br />

g<br />

(12)<br />

d. h. für den Fall, daß die schräg angeordneten Tiefzugstangen<br />

die Wirkungslinie <strong>der</strong> Hakenzugkraft in <strong>der</strong> Mitte des<br />

jeweils nachlaufenden Drehgestells o<strong>der</strong> beim letzten Drehgestell<br />

in <strong>der</strong> dafür gedachten Entfernung schneiden, folgende<br />

Beziehungen für die An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kastenstü tzkräfteergeben :<br />

(13)<br />

(r4)<br />

Für rg ü : 0, entsprechend dem theoret<strong>ische</strong>n Einbau horizontaler<br />

und auf Schienenoberkante wirken<strong>der</strong> Tiefzugstangen,<br />

werden die Druckän<strong>der</strong>ungen an den Kastenstützpunkten<br />

/K1: /K2: - rt !<br />

und<br />

H<br />

AK3 : 4t t;<br />

(1 5)<br />

(16)<br />

In <strong>der</strong> Praxis kann die Tiefzugstange zw<strong>ische</strong>n Drehgestell<br />

und Kasten natürlich nicht auf <strong>der</strong> Schienenoberkante angreifen,<br />

son<strong>der</strong>n wird zur Einhaltung des Lichtraumprofils<br />

in einer Höhe lh iber <strong>der</strong> Schienenoberkante geknickt und<br />

umgelenkt (Bild 8/. Dies hat keine An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> aufgestellten<br />

Gleichungen zur Folge, da das Kippmoment <strong>der</strong> Rollenstützkraft<br />

durch ein entgegengesetztes Moment <strong>der</strong> Drehgestellzugkraft<br />

kompensiert wird.<br />

Ergänzend sei noch auf einen Spezialfall hingewiesen. Wird<br />

bei schleu<strong>der</strong>nden Achsen des vorlaufenden ersten Dreh-<br />

8 Kräftescheman <strong>der</strong> Tiefzuganlenkung des Drehgestells.<br />

gestells angenommen, daß sie keine Zugkraft mehr entwikkeln<br />

(Zt - Zz: 0), dann können die hintere Kastenhälfte<br />

und die zwei nachlaufenden Drehgestelle als eine Lokomotive<br />

mit zwei Drehgestellen betrachtet werden. Die Achsdrücke<br />

verän<strong>der</strong>n sich dann wie folgt:<br />

am vor<strong>der</strong>en Drehgestell<br />

AQr' : AQq': - ,t+<br />

am hinteren Drehgestell<br />

/Qr':/Qe':<br />

auf<br />

AQr':AQ+':<br />

+ rt:<br />

Bei zeitweisem Schleu<strong>der</strong>n des vorlaufenden Drehgestells<br />

springen somit die Achsdruckän<strong>der</strong>ungen am mittleren Drehgestell<br />

zeitweise von<br />

AQ3:AQa:-ZH<br />

L<br />

- ,t!,<br />

(17)<br />

(18)<br />

(1e)<br />

Achsdruckrin<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lokomotiue mit einteiligem Kasten<br />

Lokomotive mit nichtausgeglichenen Fe<strong>der</strong>gruppen an <strong>der</strong><br />

Kastenabstützung<br />

Der Kasten <strong>der</strong> Lokomotive mit drei nichtausgeglichenen<br />

Fe<strong>der</strong>gruppen an <strong>der</strong> Kastenabstützung ist auf seinen drei<br />

Drehgestellen statisch unbestimmt abgestützt. Bild 9 zeigt<br />

die am Kasten und an den Drehgestellen angreifenden Kräfte.


Die Gleichgewichtsbedingungen für den Kasten lauten:<br />

AKt*lKz*lKs-3AF:0 (20)<br />

- AKr2L - AKzL + 3AF (L - l) - 62 (H - h) :0<br />

(2r)<br />

Die Kastenstützkraftän<strong>der</strong>ungen sind durch die Einfe<strong>der</strong>ungswerte<br />

und die Fe<strong>der</strong>steifigkeiten bestimmt. Dabei bedeuten:<br />

cD<br />

Fe<strong>der</strong>steifigkeit <strong>der</strong> Drehgestell-Primärfe<strong>der</strong>ung<br />

cxr : cK3, c*t Fe<strong>der</strong>steifigkeiten <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>gruppen an <strong>der</strong><br />

Kasten-Sekundärabstützung<br />

cr : c3, c2 Steifigkeiten <strong>der</strong> hintereinan<strong>der</strong>geschalteten Primärund<br />

Sekundärfe<strong>der</strong>ungen an den Drehgestellen<br />

!r, !2, ls Vertikale Verschiebungen <strong>der</strong> Kastenstützpunkte<br />

Die resultierenden Fe<strong>der</strong>steifigkeiten sind :<br />

co' crct<br />

cy: , i<br />

cn t cxt<br />

co' cxz<br />

C2:- ,<br />

co t cxz<br />

(22)<br />

Die Ansätze für die Fe<strong>der</strong>stützkraft-An<strong>der</strong>ungen an den Kastenfe<strong>der</strong>n<br />

lauten:<br />

AK1 :<br />

AK2 :<br />

gtyt<br />

c2 y2<br />

AK3 : str.<br />

(23)<br />

(24)<br />

(2s)<br />

Das Geradebleiben des Kastens führt zur geometr<strong>ische</strong>n Bedingung<br />

2y2: yt * yt (26)<br />

Die Ansätze (23) bis (25) in die Gleichungen (20) und (21) eingesetzt<br />

und umgeformt ergeben mit lF : ,t<br />

ctlt * czlz I crlt - etlt : 0<br />

_2ctlt_czlz_"(+_I):o<br />

und zusammen mit <strong>der</strong> geometr<strong>ische</strong>n Bedingung(26) errechnen<br />

sich daraus die Verschiebungen<br />

!,: - 3zll r;?,, . (+- +)]+<br />

lz: utI *!;r;<br />

!,:rrl+(oIn*<br />

.(+-+)+l<br />

Bei <strong>der</strong> Voraussetzung (12), tg o : ll : wird cK2 : 0,<br />

+,<br />

d.h., es muß eine Fe<strong>der</strong> unendlicher Weichheit eingebaut<br />

werden, damit Gleichung (41) erfüllt ist.<br />

Die Bedingung (41)(optimale Achsdruckverteilung bei Ausübung<br />

von Zugkräften) sowie die Bedingung, daß beim Befahren<br />

von Gefällsbrüchen keine Achsdruckän<strong>der</strong>ungen auftreten,<br />

verlangen bei <strong>der</strong> Lokomotive mit einteiligem Kasten<br />

eine sehr weiche Fe<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Abstützung des mittleren<br />

Drehgestells. Mit Rücksicht auf die Austauschbarkeit ist die<br />

Drehgestell-Primärfe<strong>der</strong>ung an jedem Drehgestell gleich ausgeführt.<br />

Wie Bild 5 zeigt, ist die Lokomotive <strong>Re</strong>6/6 11603<br />

so konzipiert, daß eine Sekundärabstützung mit Schraubenfe<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> eine Luftfe<strong>der</strong>abstützung am mittleren Drehcr<br />

(2ct a cz)<br />

+<br />

(27)<br />

(28)<br />

(2e)<br />

(30)<br />

(31)<br />

Damit werden die Kastenstützkraft-An<strong>der</strong>ungen<br />

AK1 :-3Zl',<br />

t',<br />

ft\l<br />

- +(H<br />

yl 2ct*cz \1,- l))<br />

hcz<br />

ÄK2: - 62 ",<br />

I Zcricz<br />

AK3:3zl!, lcr t cz + (y l'\-l<br />

Lt 2q+n -\r -T)]<br />

und die Achsdruckän<strong>der</strong>ungen<br />

AQ1 : AQ2: l(AK + AF)<br />

AQ3: AQa: \(/Kz + AF)<br />

/Q5: /Q6: tQKt + AF)<br />

und mit AF nach Gleichung (8) zu<br />

(32)<br />

(33)<br />

(34)<br />

(3s)<br />

(36)<br />

(37)<br />

Ae1 :/e2: -3rzL(rr;, *!,'r-+) (38)<br />

Ae3 : lea : - ', ht z (A<br />

- ,r:i ,r)<br />

AQ5 : AQ6 : ) z ht (*I:1, * - I + I<br />

Für die Bedingung<br />

AQ1 : /Q2:<br />

lQt : AQt<br />

(3e)<br />

(40)<br />

(4r)<br />

läßt sich aus den Gleichungen (38) und (39) eine Fe<strong>der</strong>steifigkeit<br />

czbzw. cxz a;trr mittleren Drehgestell errechnen :<br />

2cocxt(t - +J)<br />

cK2: /<br />

,,(z+ 'r). i t,^f J1,<br />

(42)<br />

AQu<br />

AQ'<br />

9 Kräfteschema <strong>der</strong> Lokomotive mit ungeteiltem Kasten.


gestell eingebaut werden kann. Da <strong>der</strong> zur Verfügung stehende<br />

Konstruktionsraum zum Einbau einer sehr weichen<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>ung beschränkt ist, weicht die Fe<strong>der</strong>konstante<br />

<strong>der</strong> eingebauten Schraubenfe<strong>der</strong>ung vom theoret<strong>ische</strong>n Optimum<br />

ab.<br />

Die Luftfe<strong>der</strong>abstütztrng am mittleren Drehgestell <strong>der</strong> Lokomotive<br />

11603 besteht aus den beiden Luftfe<strong>der</strong>bälgen und<br />

einem rund 1300 I Luft fassenden Zusatzreservoir mit entsprechend<br />

dimensionierten Verbindungsleitungen. Die Fe<strong>der</strong>n<br />

werden mit annähernd konstantem Druck betrieben,<br />

und nur Luftverluste durch Undichtheiten werden ersetzt. Bei<br />

Undichtheiten und Temperaturschwankungen wird <strong>der</strong> Druck<br />

durch die auf po : 5,2 atü eingestellten Druckreduzier- und<br />

Sicherheitsventile konstant gehalten. Die Speisung wird dabei<br />

von dem Bremsluftkompressor o<strong>der</strong> über die Hauptluftbehälter<br />

des pneumat<strong>ische</strong>n Bremssystems besorgt. Bild 10 zeigt<br />

das Schema <strong>der</strong> Luftfe<strong>der</strong>ung am mittleren Drehgestell. Die<br />

Fe<strong>der</strong>konstante cxz ist außer von dem Luftvolumen auch<br />

maßgeblich durch die Balgform (An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Luft<br />

beaufschlagten Fe<strong>der</strong>fläche als Funktion <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>höhenän<strong>der</strong>ung)<br />

bestimmt. Die Charakteristik <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>ung, mit und<br />

ohne Zusatzbehälter, ist aus Bild I1 ersichtlich. Die Achsdruckän<strong>der</strong>ungen<br />

für die nur schraubengefe<strong>der</strong>te Lokomotive<br />

und für die Lokomotive mit Luftfe<strong>der</strong> am mittleren Drehgestell<br />

zeigt Bild 12.<br />

Lokomotive mit Balanciers<br />

Bei <strong>der</strong> Lokomotive mit pneumat<strong>ische</strong>n Balanciers zw<strong>ische</strong>n<br />

<strong>der</strong> Kastenabstützung des ersten vorlaufenden und des mittleren<br />

Drehgestells ist<br />

AK1 : XY, (43)<br />

Die Gleichungen (20) und (21) vereinfachen sich damit und<br />

unter Berücksichtigung von AF : 2Z 4<br />

I<br />

2AKt * lKz - (44)<br />

- 3AKt -<br />

az!:o<br />

"(+-I):o<br />

Daraus folgen die Druckän<strong>der</strong>ungen an den Kastenfe<strong>der</strong>n<br />

/K1:AK2:-22(+-+)<br />

AK3 : zz (z+. +)<br />

urf<br />

(4s)<br />

(46)<br />

(47)<br />

,l<br />

I<br />

,"<br />

\J<br />

.(<br />

a1\<br />

\-/+<br />

1 Luftfe<strong>der</strong>balg 3 Durchgangshahn 5<br />

2 Schlauchanschluß 4 Überströmleitung<br />

I nhal t de s Luftfe<strong>der</strong> sy s t em s<br />

4<br />

SLM<br />

8074 @54<br />

Luftfe<strong>der</strong>balg bei f1e : 184mm 2 x 29,O 58,0 dm3<br />

Zusatzbehälter und Überströmleitung 2 x 611,,0 : L222,0 dm3<br />

Gesamtes im System eingeschlossenes Luftvolumen<br />

Druck bei Hs : 184 mm: p0 : 5,2kPlcm2<br />

1280,0 dm3<br />

10 Schema <strong>der</strong> Luftfe<strong>der</strong>ung mit Zusatzvolumen am mittleren Drehgestell.<br />

11 Charakteristik <strong>der</strong> Luftfe<strong>der</strong> zur mittleren Kastenabstützung.<br />

5<br />

5<br />

4<br />

\<br />

Jj "\<br />

3 ),<br />

t<br />

--_{p00<br />

:184 mm<br />

:5,2 kplcm2<br />

:29 dm3<br />

\<br />

f r \<br />

+<br />

\/<br />

:640 dm3<br />

raft (kp)<br />

14,000 16ry<br />

Die Achsdruckän<strong>der</strong>ungen werden unter Berücksichtigung<br />

von Gleichung (8)<br />

AQ1 :AQ2:/Q3:lQa:!(AKt+AF): - Z+<br />

AQ5 : AQ6: !(/Kt + AF) : ,t +<br />

(48)<br />

Die Achsdruckän<strong>der</strong>ungen sind gleich wie die <strong>der</strong> Lokomotive<br />

mit geteiltem Kasten und entsprechen jenen in Bild 7.<br />

Für rg o :,<br />

AKr:AK2:g<br />

AK3 : Ut lt<br />

h H _,.<br />

t- : wird außerdem<br />

t(12)<br />

(4e)<br />

'r4<br />

ol<br />

\<br />

öo<br />

!<br />

x o<br />

L<br />

L<<br />

!)<br />

'o<br />

o<br />

o<br />

wf#<br />

omotive Zr-.i (Mp)<br />

Lokomotive mit ungeteiltem Kasten (Schraubenfe<strong>der</strong>-Sekundärabstützung)<br />

(50) Lokomotive mit ungeteiltem Kasten (Schraubenfe<strong>der</strong>-Sekundärabstützung an<br />

den Enddrehgestellen sowie Luftfe<strong>der</strong>-Abstützung am mittleren Drehgestell)<br />

(51) 12 Achsdruckän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lokomotive mit statisch unbestimmten<br />

Sekundärabstützungen.


Drehgestelle<br />

nutzung. Die Querkupplung besteht bei den Prototyplokomotiven<br />

aus einer am mittleren Drehgestell auf einem <strong>der</strong><br />

Allgemeine Baugrundsdtze für die Drehgestelle bei<strong>der</strong><br />

äußeren Längsträger des Drehgestellrahmens drehbar gelagerten<br />

Welle ( Bild 13 ) . An den Enden dieser Welle sind He-<br />

Prototypuarionten<br />

Die guten Erfahrungen mit den von <strong>der</strong> Schweizer<strong>ische</strong>n bel befestigt, die durch Stangen mit den Deichseln <strong>der</strong> Enddrehgestelle<br />

gelenkig verbunden sind. Eine dieser Verbin-<br />

Lokomotiv- und Maschinenfabrik gelieferten Drehgestellen<br />

legten es nahe, auch bei <strong>der</strong> Neuentwicklung <strong>der</strong> Drehgestelle dungsstangen ist zur Aufnahme eines Schraubenfe<strong>der</strong>satzes<br />

für die <strong>Re</strong>6/6-Prototyplokomotiven die Konstruktionsprinzipien<br />

wie<strong>der</strong> anzuwenden, die sich als erfolgreich erwiesen Fe<strong>der</strong>konstante des Fe<strong>der</strong>satzes beträgt 500 kp/cm und seine<br />

als Querkupplungstopf ausgebildet und wirkt fe<strong>der</strong>nd. Die<br />

haben. Es lag daher auf <strong>der</strong> Hand, bewährte Baugruppen <strong>der</strong> Vorspannung 2500 kp. Durch Serieschaltung des Schraubenfe<strong>der</strong>satzes<br />

mit <strong>der</strong> in beschränktem Maße torsionselasti-<br />

<strong>Re</strong>4/4It- und <strong>Re</strong>474ur-Serielokomotiven, wie Triebradsätze,<br />

Achslager mit Achslagerzentrierungen, Bremszylin<strong>der</strong> und schen Querkupplungswelle erreicht die Fe<strong>der</strong>konstante <strong>der</strong><br />

Bremsgestängesteller, komplett als Austauschbaugruppen zu<br />

Querkupplung, nach Überwindung <strong>der</strong> Vorspannkraft des<br />

übernehmen. Es war zudem von Vorteil, Baugruppen, wie Fe<strong>der</strong>satzes bis zu seiner inneren Begrenzung nach 40 mm<br />

Achslagerführungen und Zahnradverscha<strong>lungen</strong>, so zu entwickeln<br />

o<strong>der</strong> zu modifizieren, daß sie in die Prototyp-Dreh-<br />

Der Fe<strong>der</strong>topf und die Lagergehäuse <strong>der</strong> Querkupplungs-<br />

W.g, einen Wert von 430 kp/cm.<br />

gestelle bei<strong>der</strong> Varianten und in die später folgenden einheitlichen<br />

Seriedrehgestelleingebaut werden konnten.<br />

Dauerfettschmierung versehen. In den Gelenken werden abwelle<br />

sind nach außen staubdicht abgeschlossen und mit einer<br />

Die Drehgestellrahmen <strong>der</strong> äußeren und mittleren Drehgestelle<br />

bei<strong>der</strong> Prototypvarianten stützen sich über körperren<br />

Drehgestelle sind in Holmbauart ausgeführt und an den<br />

gedichtete Kunststofflagerverwendet. Die Deichseln <strong>der</strong> äußeschallisolierende<br />

Gummiringe und Schraubenfe<strong>der</strong>n auf die inneren Kopfträgern <strong>der</strong> Drehgestellrahmen beweglich in vertikaler<br />

Richtung angelenkt.<br />

Achslagergehäuse ab. Wie bei allen Drehgestellfahrzeugen<br />

<strong>der</strong> SLM führen zylindr<strong>ische</strong>, in die Längsträger des Drehgestellrahmens<br />

eingepreßte Zapfen die Achsbüchsen. Je<strong>der</strong> wurde für die Prototyplokomotiven <strong>Re</strong> 616 ein von den Lo-<br />

Zur Übertragung <strong>der</strong> Motorleistung auf die Triebradsätze<br />

dieser Zapfen gleitet in einer Bronze-Stahl-Büchse, die über komotiven <strong>Re</strong>4/4tt und <strong>Re</strong>4/4m abgeleiteter Fe<strong>der</strong>antrieb <strong>der</strong><br />

einen radial vorgespannten Silentblock mit dem Achslagergehäuse<br />

verbunden ist. Kantbewegungen des Radsatzes und gehärtete und geschliffene Großrad ist mit zwei Kegelrollen-<br />

Bauart BBC gewählt. Das schrägverzahnte und im Einsatz<br />

<strong>der</strong> Achsbüchse sowieToleranzunterschiede in den Abständen lagern auf dem Hohlwellenstummel gelagert. Die Innen- und<br />

<strong>der</strong> Führungszapfen werden von den Silentblöcken aufgönommen.<br />

Die Schmierung <strong>der</strong> gleitenden Teile geschieht in Teil des Hohlwellenstummels bzw. mit <strong>der</strong> Nabenbohrung<br />

Außenringe <strong>der</strong> Kegelrollenlager sind mit dem zylindr<strong>ische</strong>n<br />

einem nach außen stauMicht abgeschlossenen ÖtUaA. Parallel des Großrades durch Festsitze verbunden. Diese Ringe sind<br />

zu je<strong>der</strong> Schraubenfe<strong>der</strong> sind <strong>Re</strong>ibungsdämpfer mit Einstellvorrichtung<br />

eingebaut, die <strong>der</strong> Dämpfung <strong>der</strong> Schwingungen Verschraubungen gegen Rutschen infolge Vibrationen gesi-<br />

zudem axial mit steifen Dichtungsdeckeln und hochfesten<br />

<strong>der</strong> gefe<strong>der</strong>ten Drehgestellmassen dienen.<br />

chert. Ein druckfestes Fett besorgt die Schmierung. Eine neuentwickelte<br />

und durch eingehende Versuche überprüfte Laby-<br />

Zur Yerringerung <strong>der</strong> dynam<strong>ische</strong>n Führungskräfte zw<strong>ische</strong>n<br />

Rad und Schiene sowie <strong>der</strong> dynam<strong>ische</strong>n Achslager- rinthdichtung begünstigt lange Schmierintervalle. Der zum<br />

Querkräfte erhielten die mit zweiZylin<strong>der</strong>rollenlagern je Achsschenkel<br />

gelagerten und mit bandagierten Stahlguß-Speichengen<br />

axialen Flanschkanten am Motor eingepaßt und mit<br />

Motor hin offene Hohlwellenstummel ist mit seinen vier lanrä<strong>der</strong>n<br />

versehenen Triebradsätze eine mit jedem Achslager sechs hochfesten Schrauben am Fahrmotor-Statorgehäuse<br />

kombinierte, querelast<strong>ische</strong> Radsatzzentrierung, die eine befestigt. Durch diese Lagerungsart des Großrades auf dem<br />

Querverschiebung des Radsatzes gegenüber dem Drehgestellrahmen<br />

um +10mm erlaubt. Dazu ist in jedes Achsschenkel-<br />

verhin<strong>der</strong>t und ein guter Zusammenlauf mit dem Ritzel ge-<br />

Fahrmotorgehäuse werden große Kippwinkel am Zahnrad<br />

ende eine Schraubenfe<strong>der</strong> mit einer Fe<strong>der</strong>konstante von währleistet. Das auf <strong>der</strong> Rotorwelle warm aufgeschrumpfte<br />

1000 kp/cm und einer Vorspannung von 1500 kp eingebaut. Ritzel ist aus hochfestem Einsatzstahl gefertigt. Seine Schrägverzahnung<br />

ist im Einsatz gehärtet, und die Ritzelzähne wei-<br />

Zur Übertragung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>kräfte auf die Achsbüchsführung<br />

dient ein in das Achslagergehäus eingebautes Rillenkugellager.<br />

Die Vorspannung <strong>der</strong> beiden Fe<strong>der</strong>n bewirkt im Bemomenten<br />

ein einwandfreies Tragen ohne Kantenpressungen<br />

sen einen speziellen Balligschliff auf, womit bei allen Drehreich<br />

<strong>der</strong> Achslagerquerkraft 0-3000 kp eine starre Radsatzführung.<br />

Nach Überwinden <strong>der</strong> Vorspannkraft mit Achs-<br />

l:2,64 und die Zentrale 660 mm.<br />

an den Zahnradenden erreicht wird. Die Übersetzung beträgt<br />

lagerquerkräften größer als 3000 kp wird die Radsatzführung Die fe<strong>der</strong>nde Übertragung des Drehmomentes auf das<br />

elastisch. Die fe<strong>der</strong>nd übertragene größte Endkraft beträgt Triebachsen-Großrad erfolgt durch in die Fe<strong>der</strong>kammern des<br />

5000 kp. Eingebaute Anschläge begrenzen den elast<strong>ische</strong>n Bereich.<br />

Wie eingehende Versuche zeigten, hat die querelasti-<br />

einen Schrumpfsitz mit <strong>der</strong> antriebsseitigen Speichenradnabe<br />

Großrades eingreifende Arme des Mitnehmers, <strong>der</strong> durch<br />

sche Radsatzzentrierung vor allem in bezug auf den Abbau verbunden ist. Die in den Kammern über Druckfe<strong>der</strong>n mit<br />

<strong>der</strong> dynam<strong>ische</strong>n Spitzenkräfte eine günstige Wirkung. Die Vorspannung abgestützten Fe<strong>der</strong>teller wälzen sich dabei mit<br />

Parameter Vorspannkraft, Fe<strong>der</strong>konstante, Fe<strong>der</strong>weg und ihren den Mitnehmerarmen zugewandten Flächen auf den<br />

elastisch übertragene Endkraft bedürfen jedoch einer genauen leicht zylindrisch geformten Enden <strong>der</strong> Mitnehmerarme ab.<br />

Abstimmung mit den Querkupplungsparametern.<br />

Alle Getriebeteile werden von einem Radkasten umschlossen,<br />

Die zw<strong>ische</strong>n den einzelnen Drehgestellen wirkende Querkupplung<br />

dient <strong>der</strong> Verringerung des Anlaufwinkels und <strong>der</strong> rä<strong>der</strong> und an<strong>der</strong>e gleitende Teile befindet. Beson<strong>der</strong>s ausge-<br />

in dem sich ein plsumpf für die Tauchschmierung <strong>der</strong> Zahn-<br />

stat<strong>ische</strong>n Richtkräfte <strong>der</strong> vorlaufenden Rä<strong>der</strong> bei Kurvenfahrt.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> Spurkranzschmierung, Typ SBB, Abdichtung nach außen und innen. Die Achsantriebe eines<br />

bildete Labyrinthdichtungen sorgen für eine einwandfreie<br />

bewirkt sie eine bedeutende Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Spurkranzab- Drehgestells liegen jeweils auf <strong>der</strong> gleichen Lokomotivseite.<br />

10


Für die Zug- und Bremskraftübertragung zw<strong>ische</strong>n Kasten<br />

und Drehgestellen sind schräg angeordnete Tiefzugstangen<br />

eingebaut. Kastenseitig sind die beiden Zugstangen jedes<br />

den Stützfe<strong>der</strong>n hydraul<strong>ische</strong> Vertikalschwingungsdärnpfer<br />

und zw<strong>ische</strong>n den Drehgestellkopfträgern und dem Kasten<br />

Horizontalfl üssi gkeitsdämpfer eingebaut.<br />

Drehgestells kardanisch drehbar in kon<strong>ische</strong>n Druck-Schub- Zweiachsige Drehgestellerleichtern den Einbau einer einfachen.<br />

aus wenigen Teilen bestehenden Bremse. Je<strong>der</strong> Radsatz<br />

Cummife<strong>der</strong>n mit Vorspannung angelenkt ( Bild 8). lm<br />

Drehgestell ist jede Schrägzugstange durch ein scharnierartiges<br />

Gelenk mit einer zweiten, horizontal angeordneten Zug-<br />

Koplstück des Drehgestells angeschraubt ist, gebremst. Dabei<br />

wird von einem Bremszylin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> auf dem zugehörigen<br />

stange verbunden. Diese Zugstange ist im Bereich <strong>der</strong> Drehgestellmitte<br />

um einen in <strong>der</strong> Zugkrafttraverse gelagerten Ver-<br />

Gestängeregler System Charmilles zur Spieleinstellung ange-<br />

wirkt <strong>der</strong> Bremszylin<strong>der</strong> auf eine Hebelwelle ein, an die ein<br />

tikalzapfen drehbar. Die die beiden Triebmotoren verbindende<br />

Zugkrafttraverse ist so weit gegen die Schienenober-<br />

Abzugskräfte des Gestängereglers auf die zwölf Radsatzlenkt<br />

ist. Hebel, Traversen und Zugstangen übertragen die<br />

kante heruntergezogen. daß bei abgenutzten Radbandagen Bremsklotzsohlen aus Spezialgußeisen. Die einfache Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Bremse bewirkt ein niedriges Gewicht und einen<br />

und maximaler Drehgestell-Einfe<strong>der</strong>ung gerade noch die vorgeschriebene<br />

Profilfreiheit vorhanden ist. Die geneigte und günstigen Gestängewirkungsgrad. Je ein angeschweißter Zusatzhebel<br />

die horizontale Stange als Teil einer Zugstangenkombination<br />

drückt sich im Knickpunkt über Kunststoffrollen nach oben<br />

an. Die Vorspannung <strong>der</strong> beiden Gummife<strong>der</strong>n ist so groß<br />

gewählt, daß selbst bei maximaler Zugkraft die Kunststoffrollen<br />

auf den führerstandseitigen Bremswellen <strong>der</strong> End-<br />

drehgestelle dient zur Anlenkung <strong>der</strong> mit einem Schlitzloch<br />

versehenen Abzugstange <strong>der</strong> Handbremse, die nur als Festhaltebremse<br />

im Stillstand dient. Die theoret<strong>ische</strong> Abbremsung<br />

<strong>der</strong> entlasteten Zugstange noch nach oben drücken und bejjägt l75o und <strong>der</strong> Cestängewirkungsgrad nahezu'70oÄ.<br />

damit ein Abheben <strong>der</strong> Rollen vermieden wird.<br />

Die Sekundärabstützung des Kastens aufjedes Drehgestell<br />

erfolgt über einen unter dem Drehgestellrahmen hindurch<br />

führenden, mit den kastenseitigen Stützfüßen verschraubten<br />

Pneumatisch betätigte San<strong>der</strong>anlagen dienen <strong>der</strong> Verbesserung<br />

des <strong>Re</strong>ibschlusses zw<strong>ische</strong>n Rad und Schiene im Anfahrzustand<br />

des Fahrzeuges und bei schlechten Schienenzuständen.<br />

Die San<strong>der</strong>ventile, angeschraubt an die Untergurte<br />

Kastenquerträger. Dieser Querträger stützt sich auf Fe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bodenrahmen-Längsträger des Kastens und verbunden<br />

ab. die ihrerseits in den durch die Fe<strong>der</strong>traverse verbundenen mit den darüber eingebauten Sandbehältern, versorgen über<br />

Fe<strong>der</strong>wannen aufliegen. Fe<strong>der</strong>traverse und Fe<strong>der</strong>wannen bilden<br />

einen unteren Wiegebalken. <strong>der</strong> mit vier Pendeln am rohre sind an den Achslagergehäusen befestigt. Diese Bau-<br />

Schläuche und Rohre die San<strong>der</strong>mundstücke. Die San<strong>der</strong>-<br />

Drehgestellrahmen aufgehängt ist. Mit verschleißfreien Gummilagern<br />

weise gestattet kleine Abstände zw<strong>ische</strong>n Mundstück und<br />

ausgestattete Lenker (ein Quer- und zwei Längs-<br />

Schienenoberkante bzw. Radlauffläche. Bei funktionsgerechweise<br />

lenker) sind zw<strong>ische</strong>n dem Kastenquerträger und dem unteren<br />

Wiegebalken eingebaut und verhin<strong>der</strong>n, daß die Fe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sandmenge sowie Einhaltung einer bestimmten Luftter<br />

Ausbildung des Mundstückes und richtiger Drosselung<br />

bei <strong>der</strong> horizontalen Quer- und Drehbewegung des Kastens geschwindigkeit läßt sich eine günstige Sandverteilung zw<strong>ische</strong>n<br />

Schiene und Radlauffläche erzielen. Gesandet wird vor<br />

gegenüber dem Drehgestell auf Querschub beansprucht werden.<br />

Die Quer- und Drehbewegung sowie die Längsbewegung den vorlaufenden Rä<strong>der</strong>n jedes Drehgestells.<br />

des Drehgestells werden durch die mit spherilast<strong>ische</strong>n Gurnmilagern<br />

versehenen Pendel aufgenommen. Diese Pendel lassen<br />

gegenüber einer konventionellen Wiegenaufhängung zwei<br />

Freiheitsgrade mehr zu. Länge und Neigung <strong>der</strong> Pendel sind<br />

so gewählt, daß bei Fahrt in <strong>der</strong> Geraden die durch Stöße<br />

auftretenden Kastenquerbeschleunigungen und Seitenausschtäge<br />

klein bleiben und bei Kurvenfahrt keine Anschläge<br />

zw<strong>ische</strong>n Kasten und Drehgestellen auftreten. Zur Erreichung<br />

optimaler Laufeigenschaften werden die Vertikal- und Querschwingungen<br />

des Kastens gedämpft. Dazu sind parallel zu<br />

Drehgestelle cler Lokomotite mit geteiltem Kqsten<br />

Dic Drehgestelle <strong>der</strong> Lokomotive mit geteiltem Kasten haben,<br />

wie die <strong>der</strong> <strong>Re</strong>4/4rr- und <strong>Re</strong>4/4ttt-Lokomotiven, einen<br />

Radstand von 2800 mm. Ebenso entsprechen sie ihnen weitgehend<br />

im Aufbau. Verän<strong>der</strong>ungen ergaben sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

wegen <strong>der</strong> Unterbringung größerer Fahrmotoren und<br />

<strong>der</strong> Einengung infolge <strong>der</strong> größeren Drehgestellausschläge<br />

bei Kurvenfahrt. Am mittleren Drehgestell ist zusätzlich die<br />

QuerkuppJungswelle untergebracht. Der Rahmen zu diesem<br />

13 Mittleres Drehgeslell <strong>der</strong> Lokomotiven <strong>Re</strong>6/6 ll60li02 mil Querkupplungswelle.<br />

l4 Mittleres Drehgestell <strong>der</strong> Lokomolive mit Sekundär-Schraubenfe<strong>der</strong>abstützunc.<br />

ohne Fahrmotoren.<br />

11


15 Drehgestelle <strong>der</strong> Lokomotiven <strong>Re</strong>6/6 1t60t/02.<br />

Gestell ist für die seitlichen Kastengelenke eingezogen. robusten, gedrungenen Drehgestellrahmens bei. Die Sekundärabstützung<br />

des Kastens besorgen an jedem Drehgestell<br />

Bild l5 zeigt die drei Drehgestelie mit <strong>der</strong> sie verbindenden<br />

Querkupplung.<br />

zwei Schraubenfe<strong>der</strong>sätze, bestehend aus je drei konzentrisch<br />

Der Drehgestellrahmen <strong>der</strong> beiden äußeren Drehgestelle ineinan<strong>der</strong> angeordneten Schraubenfe<strong>der</strong>n. Die mit Spherilastik-Kugelsilentblöcken<br />

angelenkten Pendel sind an den<br />

ist als kombinierte Stahlguß-Blech-Schweißkonstruktion ausgeführt<br />

und besteht im wesentlichen aus den beiden Längsund<br />

Kopfträgern in Hohlträgerbauart. Der innere und <strong>der</strong> trägt rund 6'. Die Pendellänge des mittleren Drehgestells be-<br />

äußeren Drehgestellen 450 mm lang, <strong>der</strong> Pendelwinkel be-<br />

äußere Kopfträger sowie die beiden Längsträger-Untergurte trägt 665 mm und <strong>der</strong> Pendelwinkel 5.6'. Die Längsträger<br />

sind je in einem Stück aus gut schweißbarem Stahl nie<strong>der</strong>en des Drehgestellrahmens zum mittleren Drehgestell sind, wie<br />

Kohlenstoffgehaltes gegossen (durchschnittliche Wanddicke erwähnt, in Drehgestellmitte nach innen gezogen. Darum<br />

10 mm). Der einfach ausgebildete Obergurt <strong>der</strong> Längsträger sind sie nicht in K ombinationsbauweise gefertigt, son<strong>der</strong>n<br />

besteht aus abgekantetem Stahlblech von ebenfalls 10 mm aus einem Stück gegossen.<br />

Dicke. Ober- und Untergurt <strong>der</strong> Längsträger sind in neutralen<br />

Zonen zu Hohlträgern verschweißt. Die einzelnen Träger werden<br />

durch Schweißen in Bereichen gut überblickbarer Span-<br />

Die Drehgestelle <strong>der</strong> Lokomotive mit einteiligem Kasten wei-<br />

Drehgestelle <strong>der</strong> Lokomotite mit ?inteiligem Kasten<br />

nungsverhältnisse zum fertigen Drehgestellrahmen verbunden.<br />

Die gegossenen Träger gestatten eine zweckmäßige leres Drehgestell mit Sekundärschraubenfe<strong>der</strong>n. Die Vergrösen<br />

einen Radstand von 2900 mm auf. Bild l4 zeigt ein m\tt-<br />

Formgebung <strong>der</strong> Querschnittsübergänge, <strong>der</strong> Fassungen für ßerung des Drehgestellradstandes um 100 mm gegenüber <strong>der</strong><br />

die Achslager-Führungszapfen und <strong>der</strong> BefestigungselementeLokomotive mit zweiteiligem Kasten erlaubt den wahlweisen<br />

für Motoren und Bremsen. Zudem können die Supporte <strong>der</strong> Einbau von je zwei nebeneinan<strong>der</strong>liegenden Schraubenfe<strong>der</strong>sätzen<br />

mit konzentrisch ineinan<strong>der</strong> angeordneten Schrauben-<br />

Kasten-Pendelauf hängung mitgegossen werden.<br />

Die beiden Fahrmotoren, die mit einem kurzen oberen fe<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> eines Luftfe<strong>der</strong>balges an je<strong>der</strong> Kastenabstützstelle.<br />

Zw<strong>ische</strong>nstück sowie mit <strong>der</strong> unteren Zugkrafttraverse fest<br />

verschraubt sind, stützen sich über Fahrmotorgehäuse-pratzen<br />

mit keilförmigen Montagebeilagen auf die angegossenen ausgeglichenen Fe<strong>der</strong>gruppen an <strong>der</strong> Sekundärabstützung<br />

Bei <strong>der</strong> Lokomotive mit einteiligem Kasten und nicht-<br />

Kopfträgerhörner ab und sind mit diesen verschraubt. Diese braucht das mittlere Drehgestell eine wesentlich weichere Fe<strong>der</strong>ung<br />

als die äußeren Drehgestelle. So ist bei <strong>der</strong> Baugruppe trägt somit zu einer zusätzlichen Versteifung des<br />

nur<br />

1a


Längs- und Querträgern sowie eine geeignete <strong>Re</strong>ihenfolge<br />

<strong>der</strong> Schweißoperationen erlauben es, die Drehgestellrahmen<br />

leicht und beanspruchungsgerecht zu gestalten.<br />

Die beiden Fahrmotoren gleicher Bauart wie die <strong>der</strong> Lokomotiven<br />

mit geteiltem Kasten stützen sich mit ihren Pratzen<br />

auf dem gemeinsamen mittleren Querträger des Drehgestells<br />

sowie (mit angeschraubten Verlängerungspratzen ) aufdie zugehörigen<br />

Kopfträger ab. So wird die Montage und Demontage<br />

eines einzelnen Motors erleichtert. Ferner sind die beiden<br />

Fahrmotoren über die untere Zugkrafttraversc miteinan<strong>der</strong><br />

verschraubt.<br />

LokomotiYkasten<br />

Gemeinsame Bqugrundsdl:e <strong>der</strong> heiden Kastenrarianlen<br />

Der Lokomotivkasten in geteilter und ungeteilter Ausführung<br />

ist eine selbsttragende und verwindungssteife Schalenkonstruktion.<br />

Sie setzt sich aus Bodenrahmen. Seitenwänden,<br />

Führerstandswänden und Dach zusammen. Die Kastenschale<br />

besteht aus Stahlblechen und ist durchweg geschweißt. Beide<br />

Stoßbalken an den Kastenenden sind mit hohlkörperförmigen<br />

Längsträgern aus 5 mm dicken Abkantblechen. verschiedenen<br />

Querträgern und einem 3 rnm dicken Bodenblech zu<br />

einem wi<strong>der</strong>standsfähigen Bodenrahmen verschweißt. Diese<br />

Balken sind für die Aufnahme <strong>der</strong> zukünftigen automat<strong>ische</strong>n<br />

Zug- und Druckkupplung bemessen und vorbereitet und enthalten<br />

je zwei Puffer mit energieverzehrenden Zerstörungselementen.<br />

Da <strong>der</strong> Bodenrahmen einen Hauptanteil <strong>der</strong> Zugund<br />

Stoßkräfte zu übertragen hat. wurde für eine gute Krafteinleitung<br />

in die Längsträger und für einen beanspruchungsgerechten<br />

Kraftfluß gesorgt. Die mit einem Profilskelett<br />

verstärkten Seiten- und Stirnwände sowie die Aufbauten<br />

über den Drehgestellen sind auf dem Bodenrahmen aufgeschweißt.<br />

Der Dachaufbau setzt sich aus Spanten, Blechen<br />

l6 Führersland.<br />

und Hohlprofil-Längsträgern zusammen, wobei die Längsträger<br />

mit den Seitenwänden verschweißt sind. Der Dachaufbau<br />

sorgt für die notwendige Steifigkeit <strong>der</strong> vorwiegend auf<br />

schraubengef'e<strong>der</strong>ten Lokomotive ohne Balanciers die Fe<strong>der</strong>konstante<br />

<strong>der</strong> Sekundärabstützung an den äußeren Drehgestellen<br />

ungefähr doppelt so groß wie jene <strong>der</strong> Abstützung Große Luken in den Dachpartien erlauben den Aus- und<br />

Druck beanspruchten Bereiche <strong>der</strong> Kastenschale.<br />

am mittleren Cestell. Der Einbau einer Luftfe<strong>der</strong>ung am Einbau von Maschinen und Apparaten. Zur leichtern Handhabung<br />

und zur Gewichtseinsparung sind die zugehörigen<br />

mittleren Drehgestell gemäß Bild I0 bewirkt eine noch größere<br />

Fe<strong>der</strong>weichheit und danit eine noch günstigere Achsdruckverteilung<br />

bei Ausübung von Zugkraft und beim Be-<br />

Die beiden Endführerstände sind in <strong>der</strong> Grundkonzeption<br />

Dachdeckel aus Leichtmetall hergestellt.<br />

fahren von Gefällsbrüchen. Die beiden Luftfe<strong>der</strong>bälge sind gleich wie die <strong>der</strong> <strong>Re</strong>4/4rr- und <strong>Re</strong>4/4rrlLokomotiven. In <strong>der</strong><br />

über ihre Zusatzbehälter mit Rohren großen Querschnittes Stirnpartie sind die beiden Führerstände mit einem festeingeschweißten<br />

Führertischteil zusätzlich verstärkt. Der aus-<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden. Diese Maßnahme trägt ferner zur<br />

Kleinhaltung <strong>der</strong> Wankeigenfrequenz bei.<br />

baubare. in Blockbauweise konzipierte Tisch ist für die Montage<br />

und Verdrahtung <strong>der</strong> elektr<strong>ische</strong>n Apparate leicht und<br />

Die Aufhängung de; Wiegebalkens jedes Drehgestells<br />

erfolgt durch Pendel. <strong>der</strong>en Celenke in den Längsträgern handlich gebaut. Bild 16 zetgt die Anordnung des Führert<strong>ische</strong>s<br />

und <strong>der</strong> Instrumente. Die Stirnwand <strong>der</strong> Führerstände<br />

<strong>der</strong> Drehgestellrahmen und an den Wiegebalken in Form<br />

von halbkugelförmigen Spherilastik-Silentblöcken ausgebildet<br />

sind. An den äußeren Drehgestellen sind die Pendel licht stark reflektieren. und mit zwei kleineren Eckfenstern<br />

ist mit zwei großen. heizbaren Frontfenstern, die das Sonnen-<br />

586 mm lang, und <strong>der</strong> Pendelwinkel beträgt 12'. während das versehen.<br />

mittlere Drehgestell 820 mm lange, senkrechte Pendel aufwelst.<br />

Führerstand bei einer seitlich in <strong>der</strong> Rückwand angeordneten<br />

Der Zugang zum Maschinenraum befindet sich fürjeden<br />

Die Drehgestellrahmen des mittleren und <strong>der</strong> beiden äußeren<br />

Drehgestelle sind in Leichtbauweise ausgeführt. Sie setzen Ein Z-förmiger, gegen die elektr<strong>ische</strong>n Apparate hin ab-<br />

Tür. Die Rückwände sind zu Apparateschränken ausgebildet.<br />

sich aus Hohlträgern zusammen. die mit Ausnahme <strong>der</strong> mittleren<br />

Querträger. die als gegossene Hohlträger ausgebildet Bodenrahmen sind drei große Aufbauten verschweißt. auf<br />

geschrankter Cang verbindet die Führerkabinen. Mit dem<br />

sind und angegossene Motorbefestigungssupporte haben. vor denen die dem jeweils entsprechenden Drehgestell zugeordneten<br />

elektr<strong>ische</strong>n Apparate plaziert sind. Die beiden<br />

allem aus zusammengeschweißten Gurt- und Stegblechen<br />

bestehen. Gurt- und Stegbleche aus kerbunempfindlichem größten und schwersten Einzelteile <strong>der</strong> elektr<strong>ische</strong>n Ausrüstung.<br />

<strong>der</strong> Leistungs- sowie <strong>der</strong> Stahl. sorgfällige Cestaltung <strong>der</strong> Übergänge zwrschen den<br />

<strong>Re</strong>gulier-Transformator.<br />

IJ


sind zw<strong>ische</strong>n den Drehgestellen in entsprechende Wannen<br />

des Bodenrahmens eingelassen.<br />

Der Maschinenraum steht unter leichtem überdruck. Die<br />

dafür abgezweigte kleine Luftmenge stammt von den drei Fahrmotorventilatoren.<br />

Dabei saugt je<strong>der</strong> einzelne die Kühlluft<br />

für je zwei benachbarte Fahrmotoren über beidseitig in den<br />

Dachrundungen eingelassene Düsenlüftungsgitter und angeschlossenen<br />

Beruhigungsraum an.<br />

G e te ilt e r Lokomo t iuk as t en<br />

Der in <strong>der</strong> Mitte geteilte Lokomotivkasten, dessen Hälften<br />

mit einem scharnierartigen Gelenk über dem mittleren Drehgestell<br />

verbunden sind, stützt sich statisch bestimmt auf die<br />

drei Drehgestelle ab. Die Teilung des Kastens und das Vorhandensein<br />

von Aufbauten über dem mittleren Drehgestell<br />

bedingen zueinan<strong>der</strong> offene Kastenschalenhälften. Ein von<br />

<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en in die hintere Kastenschalenhälfte ragen<strong>der</strong><br />

Kragen <strong>der</strong> Kastenschale und ein innerhalb des Kragens<br />

montierter Faltenbalg schützen den Maschinenraum vor<br />

Schmutz und Bremsstaub. Das scharnierartige Kastengelenk,<br />

aufgespaltet in zwei Einzelgelenke und montiert in die seitlichen<br />

Längsträger je<strong>der</strong> Bodenrahmenhälfte, liegt auf Zughakenhöhe.<br />

Spherilastik-Gummisilentblöcke sind als Gelenke<br />

weitgehend verschleißfrei. Da die Biegemomente <strong>der</strong><br />

Vertikalkräfte, bedingt durch kleine Stützabstände <strong>der</strong> Kastenhälften,<br />

verhältnismäßig klein sind, wurde für die Seitenwände<br />

aus Gewichtsgründen Blech von lediglich2 mm Dicke<br />

verwendet.<br />

Ztm Abheben <strong>der</strong> Kastenhälften bzw. des ganzen Lokomotivkastens<br />

dienen seitlich an die Längsträger des Bodenrahmens<br />

angeschweißte Tragösen. Diese ösen sind in Längsrichtung<br />

so verteilt, daß beim Anheben auf je<strong>der</strong> öse die<br />

gleich große Kraft wirkt, wodurch die Kippgefahr verringert<br />

wird. Beim Abheben des ganzen Kastens wird gegenseitiges<br />

Einknicken bei<strong>der</strong> Hälften durch diezusätzliche Montage von<br />

Drucklaschen im Bereich <strong>der</strong> seitlichen Längsträger des<br />

Dachs verhin<strong>der</strong>t.<br />

Mit <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> Geschwindigkeit und Leistung zukünftiger<br />

Triebfahrzevge steigen auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Laufgüte und Ausnutzung des Adhäsionsgewichtes. Höhere<br />

t4<br />

Kurven geschw i ndi gkeiten und größe r e Zugkr äfte werden entsprechend<br />

größere Auslenkungen des Kastens aus seiner Normallage<br />

bewirken. Um trotzdem eine sichere Führung des<br />

Stromabnehmers am Fahrdraht zu gewährleisten und die<br />

Achslasten innerhalb <strong>der</strong> vorgegebenen Grenzen auch bei<br />

Anwendung von mehr als zwei Drehgestellen konstant zu<br />

halten, ist es für bestimmte Anwendungsfälle nicht günstig,<br />

die Lage des Kastens weiterhin dem freien Spiel von äußeren<br />

Kräften und Fe<strong>der</strong>ung zu überlassen. Eine Lösung dafür bietet<br />

<strong>der</strong> Übergang auf regelbare, durch einen Ausgleich verbundene<br />

Sekundärfe<strong>der</strong>n zusammen mit einer geeigneten Lageregelun<br />

g zum Auffangen <strong>der</strong> Störeinflüsse.<br />

Bei <strong>der</strong> Lokomotive mit einteiligem Kasten, integraler<br />

Luftfe<strong>der</strong>ung und pneumat<strong>ische</strong>m Balancier ist an je<strong>der</strong> Kastenabstützstelle<br />

ein Luftfe<strong>der</strong>balg als Fe<strong>der</strong>element eingebaut.<br />

In <strong>der</strong> Ruhelage beträgt die Fe<strong>der</strong>höhe Ho:18,4 cm und<br />

das dabei eingeschlossene aktive Luftvolum en Vo: 291, nach<br />

Abzug des Volumens für die eingebauten Gummife<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Notlauffe<strong>der</strong>ung und für die Lenkerverbindung des Wiegenführung-Längslenkers.<br />

Bei einem Luftdruck po von 5,2 atü<br />

wird eine Stützkraft Po von 10000 kp erzeugt, und die Fe<strong>der</strong>konstante<br />

im Arbeitspunkt c : dPldh beträgt 1113 kp/cm<br />

(Bild 11/. Diese Fe<strong>der</strong>konstante gilt nur im unmittelbaren<br />

Bereich des Arbeitspunktes für die abgeschlossene Luftfe<strong>der</strong>.<br />

Durch Zu- und Abführen von Luft mit <strong>der</strong> <strong>Re</strong>gelung bei größeren<br />

Auslenkungen tritt etwas verzögert eine Verhärtung auf.<br />

In Querrichtung sind beide Fe<strong>der</strong>bälge jedes Drehgestells<br />

durch eine Druckausgleichsvorrichtung (bestehend aus Differenzdruckschalter<br />

und Magnetventil) und einer Querüberströmleitung<br />

mit Durchgangshahnen verbunden.<br />

Die Luftfe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> linken und rechten Fahrzeugseite sind<br />

mit je einer Leitung in Längsrichtung verbunden, wobei die<br />

in Fahrtrichtung hintere Fe<strong>der</strong> durch Magnetventilerregung<br />

über ein selbsttätiges Absperrventil abgetrennt wird. Diese<br />

Schaltung ergibt in Längsrichtung zw<strong>ische</strong>n den Sekundärfe<strong>der</strong>n<br />

des ersten vorlaufenden und des mittleren Drehgestells<br />

einen Ausgleich (pneumat<strong>ische</strong>r Balancier).<br />

Die Luftfe<strong>der</strong>n lassen sich durch Belüften aus dem System<br />

Eint e ilig er Lokomo tiukas t e n<br />

des Speisedruckes p von 10 atü und Entlüften an die Umgebung<br />

steuern. Dazu dienen rein mechanisch betätigte Luft-<br />

Der in seinem Aufbau einfachere, einteilige Lokomotivkasten<br />

ist für den wechselweisen Einbau dreier verschiedener<br />

fe<strong>der</strong>ventile, die zu jedem Luftfe<strong>der</strong>balg <strong>der</strong> äußeren Enddrehgestelle<br />

unter dem Lokomotivkasten-Längsträger aufge-<br />

Sekundärfe<strong>der</strong>systeme konzipiert. Dazu sind die beiden<br />

Hauptquerträger zw<strong>ische</strong>n den Enddrehgestellen und dem<br />

hängt sind. Die mittleren Luftfe<strong>der</strong>n werden<br />

mittleren Drehgestell ftir die Variante Schraubenfe<strong>der</strong>n -<br />

mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Luftfe<strong>der</strong>n<br />

-<br />

steuerung am vor<strong>der</strong>en ersten Drehgestell über die<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>n als Sekundärfe<strong>der</strong>system zu Behältern<br />

für ein Luftzusatzvolumen von je<br />

Längsüberströmleitung gesteuert. Die Luftfe<strong>der</strong>ventile können<br />

elektrisch durch Erregung von Magnetventilen über Kol-<br />

rund 6001ausgebildet.<br />

Um störenden Biegeschwingungen <strong>der</strong> langen Kastenschale<br />

entgegenzuwirken und die gegenüber dem zweiteiligen<br />

benventile außer Funktion gesetzt werden. Jede Luftfe<strong>der</strong><br />

kann zudem über zwei im Steuergerüst angeordnete Magnetventile<br />

(mit Strömungsdrossel und Schalldämpfer für die Ent-<br />

Kasten größeren Biegemomente aufzunehmen, sind die Seitenwände<br />

aus 2,5 mm Blech ehtsprechend dicker und die seitlichen<br />

Längsträger des Bodenrahmens und des Dachs als Die Lage <strong>der</strong> gesteuerten Luftfe<strong>der</strong> muß dauernd überlüftung)<br />

auch elektrisch gesteuert werden.<br />

Hohlprofile mit großem Trägheitsmoment ausgebildet. Dies wacht werden. Bei <strong>der</strong> rein mechanisch-pneumat<strong>ische</strong>n <strong>Re</strong>gelung<br />

wird durch das Luftfe<strong>der</strong>ventil mit einer Rückführstange<br />

ließ sich mit einer in bezug auf den zweiteiligen Kasten leicht<br />

angehobenen Fußbodenhöhe über Schienenoberkante bzw. über die als Stellmotor wirkende Luftfe<strong>der</strong> ein geschlossener<br />

Tieferlegung <strong>der</strong> seitlichen Maschinenraumfenster erreichen. <strong>Re</strong>gelkreis gebildet. Dieser <strong>Re</strong>gelkreis regelt die Kastenabstützung<br />

auf konstante Höhe und gleicht Störungen selb-<br />

Der einteilige Kasten zeichnet sich insbeson<strong>der</strong>e durch eine<br />

einfache Verlegung <strong>der</strong> elektr<strong>ische</strong>n Kabel und <strong>der</strong> pneumat<strong>ische</strong>n<br />

Rohrleitungen aus.<br />

ständig aus. Jede <strong>der</strong> vier äußeren Abstützungen ist mit dieser<br />

individuellen Lageregelung versehen. Dabei vollzieht sich<br />

über die Längsüberströmleitung<br />

Integrale Luftfe<strong>der</strong>ung mit pneumat<strong>ische</strong>m<br />

ein Druckausgleich zw<strong>ische</strong>n<br />

Balancier<br />

den Luftbälgen des in Fahrtrichtung vor<strong>der</strong>sten und des mittleren<br />

Drehgestells. Die Luftfe<strong>der</strong>n des nachlaufenden Enddrehgestells<br />

sind durch die Erregung eines Magnetventils abgetrennt.


Kreiselgerät<br />

Kurvensignalgeber<br />

SLM<br />

80i40058<br />

V> 60 kmlh<br />

o<br />

a<br />

C)<br />

tr<br />

C)<br />

q<br />

C)<br />

>l (t)<br />

Kurve<br />

Die Lokomotiven sind mit einer zweistufigen, geschwindigkeitsabhängigen<br />

Luftdruckbremse (automatisch, indirekt),<br />

mit einer Rangier- o<strong>der</strong> direkten Bremse sowie mit einer<br />

individuell auf jede Achse wirkenden Schleu<strong>der</strong>bremse ausöo<br />

tr<br />

C)<br />

!<br />

c)<br />

Aus<br />

V- Funktionsschalter<br />

Sollwerte<br />

Totband<br />

Hysterese<br />

{<br />

i<br />

Lagekontrollgerät<br />

Innen<br />

Außen<br />

Gerade<br />

Kurve<br />

Gerade<br />

Kurve<br />

( (.)<br />

c.)<br />

U)<br />

C)<br />

L<br />

-z<br />

v)<br />

Analosschalter<br />

{<br />

g<br />

a<br />

L<br />

!.)<br />

a<br />

><br />

F<br />

0)<br />

a<br />

c)<br />

L<br />

C)<br />

6<br />

>|<br />

t<br />

Seite R ist außen<br />

Seite I ist außen<br />

Belüften<br />

Entlüften<br />

öl)<br />

J<<br />

oo<br />

J<br />

iJ U)<br />

oq<br />

ch O)<br />

=öo<br />

N5<br />

.=<br />

ffin<br />

b0<br />

c)<br />

Vorwärts<br />

Fahrtrichtungsschalter<br />

Rückwärts<br />

Magnetventile<br />

Belüften<br />

Zr<br />

Entli.iften<br />

Lagekontrollgerät<br />

Belüften<br />

.o()<br />

ane<br />

ä0 .=<br />

E3<br />

ov<br />

lr<br />

li<br />

Belüften<br />

Entlüften<br />

Zz<br />

Entlüften<br />

f r.<br />

Zo<br />

t7<br />

<strong>Re</strong>-eler<br />

I<br />

I<br />

Blockschema des elektron<strong>ische</strong>n Lagesteuerungssystems <strong>der</strong> integralen Luftfe<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lokomotive <strong>Re</strong>6/6I1604.<br />

Zt<br />

Z+<br />

Zs<br />

Zs<br />

Bei <strong>der</strong> elektron<strong>ische</strong>n Lageregelung setzt sich <strong>der</strong> <strong>Re</strong>gelkreis<br />

wie folgt zusammen:<br />

Der kontaktlose Weggeber (Lagekontrollgerät) mißt als<br />

<strong>Re</strong>gelgröße die Fe<strong>der</strong>höhe d und gibt das entsprechende Signal<br />

an das elektron<strong>ische</strong> Steuergerät, wo die <strong>Re</strong>gelabweichung<br />

gebildet wird, weiter. Entsprechend dieser <strong>Re</strong>gelabweichung<br />

wird durch die Erregung <strong>der</strong> Magnetventile <strong>der</strong> betreffende<br />

Luftfe<strong>der</strong>balg be- o<strong>der</strong> entlüftet, bis die Störung ausgeglichen<br />

ist. Die vier <strong>Re</strong>gler befinden sich in einern Gerät im Führerstand<br />

I. Die Einstellwerte <strong>der</strong> <strong>Re</strong>gler (Sollwert, Totband,<br />

Hysterese) werden zentral eingegeben und gelten für allevier<br />

<strong>Re</strong>gler. Damit ist gewährleistet, daß sich alle Luftfe<strong>der</strong>n gleich<br />

verhalten. Wird durch die Auslenkung des Kastens das Totband<br />

für Geradeausfahrt des Kreiselgerätes überschritten, so<br />

gibt dieses ein Signal über Kurvenfahrt an das elektron<strong>ische</strong><br />

Steuergerät. Dieses Signal trifft zusammen mit dem vom<br />

Wendeschalter kommenden Fahrtrichtungssignal die Entscheidung,<br />

ob entwe<strong>der</strong> die Seite R o<strong>der</strong> die Seite L <strong>der</strong> Lokomotive<br />

auf <strong>der</strong> kurvenäußeren Seite liegt. Damit kann die<br />

Belüftung <strong>der</strong> kurvenäußeren bzw. die Entlüftung <strong>der</strong> kurveninneren<br />

Fe<strong>der</strong>bälge eingeleitet werden, bevor die denselben<br />

Vorgang auslösende <strong>Re</strong>gelabweichung eintritt. Diese <strong>Re</strong>gelung<br />

kann ganzzeitig o<strong>der</strong> nur während <strong>der</strong> Kurvenfahrt als<br />

Ergänzung <strong>der</strong> mechanisch-pneumat<strong>ische</strong>n <strong>Re</strong>gelung dienen.<br />

Erscheint bei <strong>der</strong> mechanisch-pneumat<strong>ische</strong>n <strong>Re</strong>gelung das<br />

Kreiselsignal, so wird diese umgeschaltet. In beiden <strong>Re</strong>gelfällen<br />

fallen bei <strong>der</strong> Erregung <strong>der</strong> Magnetventile die Luftfe<strong>der</strong>ventile<br />

aus. Bild 17 zeigt das Blockschema für die elektron<strong>ische</strong><br />

Lagesteuerung <strong>der</strong> Luftfe<strong>der</strong>ung.<br />

Bremsen<br />

t5


gestattet. Mit <strong>der</strong> automat<strong>ische</strong>n Bremse (Bauart Oerlikon),<br />

bestehend aus dem Führerbremsventil FV4A und den<br />

zwei Steuerventilen LStl als Hauptteile, können außer <strong>der</strong><br />

Lokomotive auch die angehängten Wagen gebremst werden.<br />

Diese Bremse ist die eigentliche Betriebsbremse. Sie tritt bei<br />

Druckabfall in <strong>der</strong> die Wagen und die Lokomotive verbindenden<br />

Hauptleitung in Aktion. Das Führerbremsventil FV4A<br />

steuert den Druck in <strong>der</strong> Hauptleitung und regelt damit die<br />

Bremsstärke des ganzen Zuges. Das Steuerventil, Typ LSt1,<br />

steuert in Abhängigkeit vom Hauptleitungsdruck den Druck<br />

in den Bremszylin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Lokomotive. Dieses ist beim Bremsen<br />

wie beim Lösen abstufbar. Mit dem Steuerventil wird<br />

auch die R- und G-Bremsung ausgelöst. Die R-Bremse führt zu<br />

erhöhten Bremszylin<strong>der</strong>drücken und damit zu einer stärkeren<br />

Bremsung im Bereich höherer Fahrgeschwindigkeiten, während<br />

bei <strong>der</strong> G-Bremse, die bei <strong>der</strong> Führüng langer Güterzüge<br />

zur Anwendung gelangt, eine längere Füllzeit und damit<br />

ein langsamer Anstieg <strong>der</strong> Bremswirkung erreicht wird.<br />

Die Rangierbremse wirkt nur auf die besetzte und bei<br />

Vielfachtraktion auch auf die mitgesteuerte Lokomotive und<br />

wird vorwiegend nur für Rangierfahrten verwendet.<br />

Die Schleu<strong>der</strong>schutzbremse (Charmilles/BBC) kann vom<br />

Lokomotivführer o<strong>der</strong> automatisch durch die Schleu<strong>der</strong>schutzeinrichtung<br />

betätigt werden. Sie bewirkt eine rasch eintretende<br />

leichte Bremsung <strong>der</strong> Triebrä<strong>der</strong>, wodurch <strong>der</strong><br />

Schleu<strong>der</strong>tendenz o<strong>der</strong> einem bereits eingetretenen Schleu<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Radsätze wirkungsvoll begegnet werden kann.<br />

Die pneumat<strong>ische</strong> Bremse und die elektropneumat<strong>ische</strong>n<br />

Apparate werden von einem zweistufigen Kolbenkompressor<br />

(Typ 24320, Fabrikat BBC) mit Luft versorgt. Das För<strong>der</strong>volumen<br />

beträgt 42lls bei einem Verdichtungsenddruck von<br />

10 atü. Die Druckluft wird in vier in Serie geschalteten Hauptluftbehältern<br />

von 900 I Inhalt gespeichert, wovon je zwei unter<br />

dem Bodenrahmen und im Lokomotivkasten montiert<br />

sind. Die Wasserabschei<strong>der</strong> befinden sich unter dem Lokomotivkasten,<br />

was einen guten Abscheidungsgrad gewährleistet.<br />

Zwei im Maschinenraum angeordnete zentrale Gerüste<br />

(Typ TUBO), ähnlich ausgeführt wie überdimensionale Ventilplatten,<br />

tragen die pneumat<strong>ische</strong>n Apparate, wie Ventile,<br />

Absperrhahnen usw. Alle Dichtungen sind als O-Ringdichtungen<br />

ausgebildet, und ein schneller Austausch von beschädigten<br />

Apparaten ist möglich.<br />

Meßfahrten, Betriebserfahrungen und Schlußfolgerungen<br />

Die vier Prototyplokomotiven wurden im Verlauf des Jahres<br />

1972 geliefert und anschließend eingehend erprobt. Diese Erprobung<br />

bezweckte vor allem die Messung <strong>der</strong> in Kurven<br />

unterschiedlicher Radien zw<strong>ische</strong>n Rad und Schiene bei verschiedenen<br />

Geschwindigkeiten auftretenden Seitenkräfte. Ferner<br />

wurde das Adhäsions- und Fahrverhalten. insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Fahrkomfort, ermittelt. Die Messung <strong>der</strong> zw<strong>ische</strong>n Rad<br />

und Schiene wirkenden Seiten- und Vertikalkräfte wickelte<br />

sich nach <strong>der</strong> bekannten Methode <strong>der</strong> SBB ab [3]. Sie führte<br />

durch schrittweise Optimierung <strong>der</strong> Fahrzeuge bezüglich <strong>der</strong><br />

Kennwerte <strong>der</strong> Achsquerfe<strong>der</strong>ung sowie <strong>der</strong> Querkupplungsfe<strong>der</strong>ung<br />

zu guten Ergebnissen. Es zeigt sich jedoch, daß, mit<br />

Rücksicht auf eine möglichst ausgeglichene Verteilung <strong>der</strong><br />

Radlasten in den Kurven auf die kurvenäußeren sowie kurveninneren<br />

Rä<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Angriffspunkt für die zw<strong>ische</strong>n dem<br />

inneren und den äußeren Drehgestellen wirkende Querkupplungskraft<br />

möglichst tief angeordnet sein sollte.<br />

Die Lokomotiven mit dem zwei- sowie dem einteiligen Kasten<br />

zeigten bezüglich <strong>der</strong> Laufeigenschaften und des Fahrkomforts<br />

gute Ergebnisse. Erwartungsgemäß schnitten die<br />

Fahrzeuge mit einteiligem Kasten besser ab.<br />

Die auf <strong>der</strong> Strecke La Sarraz-Vallorbe mit großen Anhängelasten<br />

durchgeführten Adhäsionsversuche waren bei allen<br />

geprüften Varianten erfolgreich. Vor allem konnte nachgewiesen<br />

werden, daß die Adhäsionseigenschaften <strong>der</strong> Lokomotive<br />

mit einteiligem Kasten in allen Varianten ihrer Sekundärabfe<strong>der</strong>ung<br />

besser sind als die <strong>der</strong> Fahrzeuge mit zweiteiligem<br />

Kasten.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> während rund zweier Jahre durchgeführten<br />

Versuche bildeten die Grundlage für die Konzeption<br />

des mechan<strong>ische</strong>n Teils <strong>der</strong> Serienlokomotiven. Obwohl die<br />

Lokomotive mit zweiteiligem Kasten durchwegz'r guten Ergebnissen<br />

führte, überwogen im gesamten doch die Vorteile<br />

<strong>der</strong> einteiligen Variante, so daß diese <strong>der</strong> Serienausführun gzvgrunde<br />

gelegt wurde. Bezüglich <strong>der</strong> definitiven Ausbildung <strong>der</strong><br />

Sekundärfe<strong>der</strong>ung war es jedoch schwieriger, die geeignete<br />

Wahl zu treffen. Zunächst wurde die relativ aufwendige integrale<br />

Luftfe<strong>der</strong>ung ausgeschieden, da ihre beson<strong>der</strong>en Vorteile,<br />

wie die automat<strong>ische</strong> Einstellung <strong>der</strong> Kastenneigung in<br />

den Kurven, für die SBB nicht in Betracht kamen. Vor allem<br />

ist nicht vorgesehen, die <strong>Re</strong>6/6 für Fahrten mit Kurvengeschwindigkeiten<br />

einzusetzen, die die Werte <strong>der</strong> <strong>Re</strong>ihe R überschreiten.<br />

Zudem besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die<br />

Kastenneigung bei hohen freien Seitenbeschleuni gungen durch<br />

den Einbau rein mechan<strong>ische</strong>r Elemente (2. B. Wankstabilisatoren)<br />

zu begrenzen. Als endgültige Lösung für die Sekundärfe<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Serienlokomotiven wurde die integrale Schraubenfe<strong>der</strong>ung<br />

gewählt, die durch eine beson<strong>der</strong>s einfache Konstruktion<br />

gekennzeichnet ist. Auf den Einbau einer theoretisch<br />

weitestgehend optimal wirkenden Sekundärfe<strong>der</strong>ung mit<br />

Schraubenfe<strong>der</strong>n über den äußeren Drehgestellen und einer<br />

beson<strong>der</strong>s weichen Luftfe<strong>der</strong>ung über dem mittleren Drehgestell<br />

wurde verzichtet. Diese Lösung ergab gegenüber <strong>der</strong><br />

endgültig gewählten Variante nahezu dasselbe Adhäsionsverhalten<br />

<strong>der</strong> Lokomotive.<br />

Ende Februar 1973 erteilten die SBB <strong>der</strong> SLM eine Bestellung<br />

für die Lieferung <strong>der</strong> mechan<strong>ische</strong>n Teile von 45 <strong>Re</strong>6/6-<br />

Serienlokomotiven. Die Ablieferung <strong>der</strong> Fahrzeuge (elektr<strong>ische</strong>r<br />

Teil: BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.)<br />

wird sich innerhalb von zwei Jahren vollziehen und bis 1977<br />

abgeschlossen sein. Diese Lokomotiven werden die Kapazität<br />

<strong>der</strong> schweizer<strong>ische</strong>n Alpentransversalen erheblich steigern.<br />

Literatur<br />

[] Die elektr<strong>ische</strong> Lokomotive <strong>Re</strong>4l4rr <strong>der</strong> Schweizer<strong>ische</strong>n Bundesbahnen<br />

und die bei <strong>der</strong> Entwicklung für den mechan<strong>ische</strong>n Teil<br />

aufgetretenen Probleme. SLM <strong>Techn</strong><strong>ische</strong> M<strong>ittei</strong><strong>lungen</strong>, April 1971.<br />

[2] Die meterspurigen Einphasen-Wechselstrom-Lokomotiven von<br />

2400 PS Leistung, Serie Ge6/6, Achsfolge Bo'Bo'Bo', Nr.70l und<br />

7O2, <strong>der</strong> Rhät<strong>ische</strong>n Bahn. SLM <strong>Techn</strong><strong>ische</strong> M<strong>ittei</strong><strong>lungen</strong>, November<br />

1958.<br />

[3] WrnEn, H.H.: Schnelleres Befahren von engen Gleisbogen durch<br />

elektr<strong>ische</strong> Triebfahrzeuge unter spezieller Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Kräfte zw<strong>ische</strong>n Rad und Schiene. Glasers Annalen, Bd. 94,<br />

Februar/M ärz 1970, H. 213.<br />

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