Erholung und Gesundheit Eine Fragebogenstudie - Universität ...
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Diskussion<br />
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5. Diskussion<br />
Mit der vorliegenden Untersuchung wurde das Ziel verfolgt, im Rahmen des von Allmer<br />
erstellten Belastungs-<strong>Erholung</strong>s-Zyklus die Komponente <strong>Erholung</strong>sfähigkeit <strong>und</strong> ihre<br />
Auswirkung auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand zu überprüfen. Hauptziel war es festzustellen, ob<br />
die Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen, die davon erhofften Effekte <strong>und</strong> die <strong>Erholung</strong>sdimensionen<br />
nach Allmer (<strong>Erholung</strong>svernachlässigung, <strong>Erholung</strong>sbarrieren, <strong>Erholung</strong>sorganisation<br />
<strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sgestaltung) einen Einfluss auf den subjektiven Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
der Teilnehmer haben.<br />
Es werden zuerst die Ergebnisse zu den anfangs erstellten Hypothesen diskutiert <strong>und</strong> im<br />
Anschluss daran einige Einschränkungen <strong>und</strong> Kritikpunkte erörtert.<br />
Die für diese Untersuchung aufgestellten Hypothesen 1, 2 <strong>und</strong> 3 können nicht bestätigt<br />
werden. <strong>Erholung</strong>svernachlässigung, <strong>Erholung</strong>sgestaltung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sorganisation, aber<br />
auch die Häufigkeit verschiedener <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> die dabei angestrebten <strong>Erholung</strong>seffekte<br />
scheinen unabhängig vom Ges<strong>und</strong>heitszustand zu sein. <strong>Eine</strong> statistisch bedeutsame<br />
Korrelation besteht nur zwischen <strong>Erholung</strong>sbarrieren <strong>und</strong> der Häufigkeit, mit der<br />
psychosomatische Beschwerden angegeben werden. Mit <strong>Erholung</strong>sbarrieren sind in diesem<br />
Zusammenhang Überforderungen <strong>und</strong> daraus resultierende Erschöpfung <strong>und</strong> Abgespanntheit<br />
gemeint. Dadurch kann die Initiative für erholungsbezogene Handlungen behindert<br />
werden.<br />
Auch die Hypothese 4, nach der erholungsbezogenen Intentionsbildung <strong>und</strong> Intentionsrealisierung<br />
die Häufigkeit erholungsbezogener Maßnahmen erhöhen soll, kann in dieser Untersuchung<br />
nicht bestätigt werden. Die Zusammenhänge zwischen den Dimensionen des<br />
<strong>Erholung</strong>sfragebogens <strong>und</strong> den Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
sind statistisch nicht bedeutsam oder es bestehen signifikante, aber nur<br />
schwache Korrelationen. Diese weisen darauf hin, dass die Möglichkeiten einer Person,<br />
sich die für den <strong>Erholung</strong>sprozess förderlichen Bedingungen selbst zu schaffen, wie sie im<br />
<strong>Erholung</strong>sfragebogen mit der Dimension <strong>Erholung</strong>sgestaltung erfasst werden, assoziiert<br />
sind mit aktiven <strong>Erholung</strong>smaßnahmen, wie Ausgehen <strong>und</strong> Veranstaltungen besuchen. Die<br />
Fähigkeit, <strong>Erholung</strong>smaßnahmen beanspruchungsspezifisch zu organisieren <strong>und</strong> vor allem<br />
vorausschauend zu konzipieren, scheint mit vorwiegend geistigen <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
einherzugehen, wie z.B. Spazieren gehen oder lesen. Dabei war es in dieser Studie von<br />
Interesse, ob bestimmte <strong>Erholung</strong>smaßnahmen hauptsächlich ergriffen werden, um bestimmte<br />
<strong>Erholung</strong>seffekte zu erzielen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass aktive Erho-<br />
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