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Handbuch ASTRA - beim SISTRA

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Eidgenössisches Departement für<br />

Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK<br />

Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>ASTRA</strong>


<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>ASTRA</strong><br />

Herausgeber:<br />

Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

Kompetenzzentrum Beschaffungs- und Vertragswesen<br />

Mühlestrasse 2<br />

3063 Ittigen<br />

Tel +41 322 94 11<br />

www.astra.admin.ch<br />

Kein Teil des Werkes darf ohne ausdrückliche Genehmigung in irgend einer Form (Druck, Fotokopie)<br />

reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme vervielfältigt oder verarbeitet<br />

werden.<br />

Die Inhalte dieser Unterlage wurden mit grosser Sorgfalt erstellt und geprüft. Fortlaufend werden<br />

die Inhalte ergänzt und den neusten juristischen Lehren und Rechtsprechungen angepasst.<br />

Trotzdem können Fehler nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Herausgeber und Autoren<br />

können daher für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische noch irgendeine<br />

Haftung übernehmen.<br />

Dat: 30.04.2008


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALTSÜBERSICHT ANZAHL SEITEN REGISTER<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

EINFÜHRUNG<br />

GRUNDLAGEN<br />

ANWENDUNGSBEREICH<br />

VERFAHREN<br />

PHASEN<br />

RECHTSSCHUTZ<br />

CHECKLISTE<br />

STATISTIK / ARCHIVIERUNG<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

GLOSSAR<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

LINKS<br />

1 - 6<br />

1 - 2<br />

1 - 4<br />

1 - 5<br />

1 - 5<br />

1 - 46<br />

1 - 5<br />

1 - 4<br />

1 - 2<br />

1 - 2<br />

1 - 8<br />

1 - 5<br />

1 - 2<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

I<br />

K<br />

L<br />

M<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 6


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALT SEITE REGISTER<br />

KAPITEL<br />

EINFÜHRUNG<br />

A<br />

VORWORT<br />

HANDHABUNG<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

GRUNDLAGEN<br />

B<br />

RECHTSGRUNDLAGEN<br />

ÜBERBLICK ÜBER DIE RECHTSGRUNDLAGEN<br />

INTERNATIONALES RECHT<br />

NATIONALES RECHT<br />

VERFAHRENSGRUNDSÄTZE<br />

AUSSTAND<br />

EINHALTUNG ARBEITSSCHUTZ UND ARBEITSBEDINGUNGEN<br />

GLEICHBEHANDLUNG VON MANN UND FRAU<br />

VERTRAULICHKEIT<br />

BESCHAFFUNGSGRUNDSÄTZE<br />

TRANSPARENZ<br />

STÄRKUNG DES WETTBEWERBS<br />

WIRTSCHAFTLICHER EINSATZ ÖFFENTLICHER GELDER<br />

GLEICHBEHANDLUNGSGEBOT<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

4<br />

1<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.3<br />

2<br />

2.1<br />

2.2<br />

2.3<br />

2.4<br />

3<br />

3.1<br />

3.2<br />

3.3<br />

3.4<br />

ANWENDUNGSBEREICH<br />

C<br />

ÖFFENTLICHE BESCHAFFUNG<br />

4 FRAGEN<br />

AUFTRAGGEBER<br />

AUFTRAGSARTEN<br />

AUFTRAGSWERT<br />

AUSNAHMEN<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

2.1<br />

2.2<br />

2.3<br />

2.4<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 6


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALT SEITE REGISTER<br />

KAPITEL<br />

VERFAHREN<br />

D<br />

VERFAHRENSWAHL<br />

OFFENES VERFAHREN<br />

SELEKTIVES VERFAHREN<br />

EINLADUNGSVERFAHREN<br />

FREIHÄNDIGES VERFAHREN<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

KURZCHECKS BESCHAFFUNGSPROZESSE<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3-5<br />

1<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.3<br />

1.4<br />

KH 1.4<br />

1.5<br />

PHASEN<br />

E<br />

BESCHAFFUNGSABLAUF / BESCHAFFUNGSPROZESSE <strong>ASTRA</strong><br />

VORBEREITUNG VERFAHREN<br />

OFFENES VERFAHREN<br />

SELEKTIVES VERFAHREN<br />

EINLADUNGSVERFAHREN<br />

FREIHÄNDIGES VERFAHREN<br />

VORBEREITUNG<br />

AUSSCHREIBUNGSUNTERLAGEN<br />

BESTANDTEILE<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

NACH GRUNDLAGE DES KBOB-PLANERVERTRAG<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

NACH GRUNDLAGE DES KBOB-WERKVERTRAG<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN<br />

EIGNUNGSKRITERIEN<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

ZUSCHLAGSKRITERIEN<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

FRISTEN<br />

OPTIONEN<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

VORBEFASSUNG<br />

VARIANTEN<br />

VERGÜTUNGSMODELLE<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

1<br />

BEILAGE<br />

BEILAGE<br />

BEILAGE<br />

BEILAGE<br />

BEILAGE<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

8<br />

11<br />

12<br />

13<br />

13<br />

13<br />

14<br />

15<br />

1<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.3<br />

1.4<br />

1.5<br />

2<br />

2.1<br />

2.1.1<br />

KH 2.1.1<br />

2.1.1.1<br />

KH 2.1.1.1<br />

2.1.1.2<br />

KH 2.1.1.2<br />

2.1.1.3<br />

2.1.2<br />

KH 2.1.2<br />

2.1.3<br />

KH 2.1.3<br />

2.1.4<br />

2.1.5<br />

KH 2.1.5<br />

2.1.6<br />

2.1.7<br />

2.1.8<br />

KH 2.1.8<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 6


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALT FORTSETZUNG REGISTER E (PHASEN) SEITE REGISTER<br />

KAPITEL<br />

AUSSCHREIBUNG (SHAB-TEXT)<br />

IM ANWENDUNGSBEREICH DES GESETZES<br />

GEMÄSS DEM 3. KAPITEL VOEB<br />

PUBLIKATIONSORGAN DES BUNDES<br />

ERSCHEINUNGSDATEN SHAB<br />

AUSSCHREIBUNGSSPRACHE<br />

FORMELLE ANFORDERUNGEN<br />

MATERIELLE INHALTE<br />

MUSTERVERTRAG<br />

PLANER-, WERKVERTRÄGE UND ÜBRIGE VERTRÄGE<br />

SICHERHEITEN<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

NACHTRÄGE<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

16<br />

16<br />

16<br />

16<br />

17<br />

17<br />

17<br />

17<br />

21<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

26<br />

2.2<br />

2.2.1<br />

2.2.2<br />

2.2.3<br />

2.2.4<br />

2.2.5<br />

2.2.6<br />

2.2.7<br />

2.3<br />

2.3.1<br />

2.3.2<br />

KH 2.3.2<br />

2.3.3<br />

KH 2.3.3<br />

SUBMISSION<br />

EINREICHUNGSPHASE<br />

BEGEHUNG<br />

FRAGEN- / ANTWORTENRUNDE<br />

EVALUATIONSPHASE<br />

FORMELLE PRÜFUNG<br />

MATERIELLE PRÜFUNG<br />

EVALUATIONSTEAM / EVALUATIONSPROZESS<br />

EVALUATIONSBERICHT<br />

SPEZIALTHEMEN<br />

AUSSTAND<br />

ZUSCHLAG<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

VORBEFASSUNG<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

AUSSCHLUSS<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

ABBRUCH<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

ÄNDERUNGEN<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

ERÖFFNUNG / PUBLIKATION<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

DEBRIEFING<br />

KONKRETE HINWEISE<br />

BESCHWERDE / VERTRAGSSCHLUSS<br />

27<br />

27<br />

27<br />

28<br />

29<br />

29<br />

32<br />

34<br />

36<br />

37<br />

37<br />

37<br />

38<br />

39<br />

39<br />

40<br />

40<br />

41<br />

41<br />

42<br />

43<br />

43<br />

44<br />

44<br />

45<br />

45<br />

3<br />

3.1<br />

3.1.1<br />

3.1.2<br />

3.2<br />

3.2.1<br />

3.2.2<br />

3.2.3<br />

3.2.4<br />

3.2.5<br />

3.2.5.1<br />

KH 3.2.5.1<br />

3.2.5.2<br />

KH 3.2.5.2<br />

3.2.5.3<br />

KH 3.2.5.3<br />

3.2.5.4<br />

KH 3.2.5.4<br />

3.2.5.5<br />

KH 3.2.5.5<br />

4<br />

4.1<br />

KH 4.1<br />

4.2<br />

KH 4.2<br />

4.3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 6


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALT SEITE REGISTER<br />

KAPITEL<br />

RECHTSSCHUTZ<br />

ANFECHTBARE VERFÜGUNG<br />

BESCHWERDEFRIST<br />

BESCHWERDEGRÜNDE<br />

BESCHWERDELEGITIMATION<br />

AUFSCHIEBENDE WIRKUNG UND BEDEUTUNG IM VERFAHREN<br />

BESCHWERDEENTSCHEID<br />

SCHADENERSATZ<br />

RECHTSPRECHUNG<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

4<br />

4<br />

F<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

CHECKLISTE<br />

G<br />

CHECKLISTE<br />

UNTERSTEHT DIE BESCHAFFUNG DEM GESETZ?<br />

WIE HOCH IST DER MASSGEBENDE AUFTRAGSWERT?<br />

ZEITBEDARF EINES BESCHAFFUNGSVERFAHREN?<br />

BEDARFSABKLÄRUNG DER VERGABEBEHÖRDE<br />

WELCHES VERFAHREN IST ANWENDBAR?<br />

IM ANWENDUNGSBEREICH DES GESETZES<br />

GEMÄSS DEM 3. KAPITEL VOEB<br />

WELCHES IST DER INHALT DER AUSSCHREIBUNGSUNTERLAGEN?<br />

WO IST DIE AUSSCHREIBUNG ZU PUBLIZIEREN<br />

IST DIE FINANZIERUNG DES PROJEKTES GESICHERT?<br />

IST DAS EVALUATIONSTEAM ZUSAMMENGESTELLT?<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

1<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.3<br />

1.4<br />

1.5<br />

1.5.1<br />

1.5.2<br />

1.6<br />

1.7<br />

1.8<br />

1.9<br />

STATISTIK / ARCHIVIERUNG<br />

H<br />

STATISTIK<br />

ARCHIVIERUNG<br />

ABGABEPFLICHT VON AKTEN GEGENÜBER DEM BUNDESARCHIV<br />

AUFBEWAHRUNGSFRISTEN VON AKTEN<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2.1<br />

2.2<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

I<br />

ABKÜRZUNGEN A-Z 1 - 2 A - Z<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 6


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALT SEITE REGISTER<br />

KAPITEL<br />

GLOSSAR<br />

K<br />

GLOSSAR 1 - 8 A - Z<br />

STICHWORTVERZEICHNIS<br />

L<br />

STICHWORTVERZEICHNIS 1 - 5 A - Z<br />

LINKS<br />

M<br />

LINKS IM INTERNET 1 - 2 A - Z<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 6 / 6


Einführung<br />

Vorwort<br />

A<br />

Einführung<br />

1<br />

Vorwort<br />

Infolge Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen<br />

Bund und Kantonen (NFA) ist das Bundesamt für Strassen (<strong>ASTRA</strong>) ab dem<br />

1.01.2008 neu für den Bau, Unterhalt und Betrieb der Nationalstrassen zuständig.<br />

Das <strong>ASTRA</strong> wird dadurch mittelfristig zur grössten Beschaffungsstelle <strong>beim</strong><br />

Bund, es zeichnet jährlich für ein Beschaffungsvolumen von ca. 2-3 Mia. CHF<br />

verantwortlich.<br />

Das Amt steht folgedessen in strukturellen und personellen Veränderungen und<br />

erhält mit Blick auf die finanzielle und beschaffungsrechtliche Verantwortung<br />

grosse Neuerungen.<br />

Eine der Neuerungen, das vorliegende <strong>Handbuch</strong> des Beschaffungswesens für<br />

das <strong>ASTRA</strong>, stellt eine Hilfestellung für die tägliche Arbeit in diesem Rechtsgebiet<br />

dar. Das <strong>Handbuch</strong> bildet die Beschaffungssituation entsprechend der Bedürfnisse<br />

der Abteilung Infrastruktur resp. der Filialen ab. Dies deshalb, weil die<br />

grosse Mehrheit der Beschaffungen durch diese Abteilung vorgenommen wird.<br />

Für Beschaffungen anderer Abteilungen der Zentrale gibt es in den Rechtsgrundlagen<br />

selbstverständlich keine Änderungen, einzig was die Zuständigkeiten<br />

in den Prozessen anbelangt, sei für diese Vergabestellen auf die jeweilige<br />

UKR ihrer Abteilung verwiesen. Das <strong>Handbuch</strong> richtet sich an Projektleiter und<br />

Juristen und steht elektronisch in der Geschäftsverwaltung (GEVER) sowie auch<br />

im Internet auf der Homepage des <strong>ASTRA</strong> zur Verfügung.<br />

Links zum elektronischen <strong>Handbuch</strong>:<br />

Gever: Direktionsgeschäte/Recht/Allgemeines/Rechtsdienst Beschaffungs- und<br />

Vertragswesen/Ausbildung/Handbücher/<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen<br />

Internet: http://www.astra.admin.ch/dienstleistungen/beschaffungswesen<br />

Daneben besteht der Support durch den Fachbereich Beschaffungs- und Vertragswesen<br />

(FBV), auf welchen selbstverständlich immer zurückgegriffen werden<br />

kann.<br />

Das <strong>ASTRA</strong> vergibt Zuschläge bei Lieferungen, Dienst- oder Bauleistungen<br />

grundsätzlich an das wirtschaftlich günstigste Angebot. Das wirtschaftlich günstigste<br />

Angebot ist dasjenige, das den konkreten, von der Auftraggeberin bekannt<br />

gegebenen, Zuschlagskriterien am Besten entspricht.<br />

Einzig ein Zuschlag für weitgehend standardisierte Güter kann auch ausschliesslich<br />

nach dem Kriterium des niedrigsten Preises erfolgen.<br />

Da das Beschaffungsrecht einem stetigen Wandel unterworfen ist, sind wir bestrebt,<br />

das <strong>Handbuch</strong> stets auf dem neuesten Stand zu halten.<br />

Für Anregungen oder Hinweise aus der Praxis sind wir sehr dankbar. Diese<br />

können zusammen mit allfälligen Fragen an folgende E-Mail-Adresse oder Telefonnummer<br />

gerichtet werden:<br />

manuela.gerber-gebert@astra.admin.ch / 031 323 43 22<br />

stefan.meili@astra.admin.ch / 031 325 87 14<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 2


Einführung<br />

Handhabung<br />

A<br />

2 Handhabung<br />

Das Inhaltsverzeichnis gibt einen detaillierten Überblick über den Inhalt des<br />

<strong>Handbuch</strong>es (Register und Kapitel). Innerhalb der jeweiligen Register resp. Kapitel<br />

findet sich rechts über die ganze Seite entlang eine Spalte, die verschiedene<br />

Verweise enthält:<br />

• A 3.1 Verweis auf Register und Kapitel<br />

• M 4.1.2<br />

Verweis auf die Nummer in der Mustersammlung<br />

(in Fabasoft Vorlagen)<br />

• § Art. 29 BoeB Verweis auf die Rechtsgrundlage resp. den Entscheid<br />

Konkrete Hinweise:<br />

Als konkrete Hinweise sind im <strong>Handbuch</strong> Präzisierungen für den Anwender zu<br />

den vorgängigen Kapiteln eingefügt.<br />

Das Ziel insb. auch der Abteilung Strasseninfrastruktur ist es, im Rahmen der<br />

vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen Dienstleistungen, Lieferungen und<br />

Bauleistungen so zu beschaffen, dass sie als einzelne „wirtschaftlich günstigste<br />

Angebote“ zu einem „wirtschaftlich günstigsten Ganzen“ beitragen. Gerade bei<br />

der Ingenieurleistung kann daher zur Erreichung eines wirtschaftlich optimalen<br />

Gesamtprojektes der Preis nicht im Vordergrund stehen.<br />

Allen, die am Entstehen des <strong>Handbuch</strong>es beteiligt waren, sei herzlich gedankt!<br />

Fachbereich Beschaffungs- und Vertragswesen, RDL Abteilung DG, <strong>ASTRA</strong><br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 2


Grundlagen<br />

Rechtsgrundlagen<br />

B<br />

Grundlagen<br />

1<br />

1.1<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Überblick über die Rechtsgrundlagen<br />

1.2<br />

Internationales Recht<br />

Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (ÜoeB, GPA)<br />

Das ÜoeB oder Government Procurement Agreement (GPA, früher GATT/WTO-<br />

Übereinkommen genannt) legt einen multilateralen Rahmen im öffentlichen Beschaffungswesen<br />

fest, um eine "grössere Liberalisierung und Ausweitung des<br />

Welthandels" zu erreichen. Es verankert mitunter das Gleichbehandlungsgebot<br />

sowie den Grundsatz der Transparenz. Das Übereinkommen wurde auf Bundesebene<br />

umgesetzt. Es ist gemäss dem Grundsatz, wonach Landesrecht<br />

staatsvertragskonform auszulegen ist, als Auslegungshilfe für das Bundesrecht<br />

heran zu ziehen. Das ÜoeB trat für die Schweiz als Erstunterzeichnerstaat auf<br />

den 1.01.1996 in Kraft.<br />

Abkommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft über bestimmte Aspekte des öffentlichen Beschaffungswesens<br />

(AöB)<br />

Das AöB (in Kraft seit 1.01.2002) dehnt einerseits die mit dem ÜoeB erreichte<br />

Liberalisierung auf die öffentlichen Beschaffungen durch Behörden auf Bezirksund<br />

Gemeindeebene aus. Andererseits werden bestimmte Sektoren der Beschaffungen<br />

liberalisiert (vgl. Präambel des AöB).<br />

Revidiertes Übereinkommen zur Errichtung der Europäischen Freihandels-<br />

Assoziation (EFTA)<br />

Die EFTA-Konvention dehnt die mit dem AöB verfolgte Öffnung der Beschaffungsmärkte<br />

auf die restlichen EFTA-Staaten aus.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 4


Grundlagen<br />

Verfahrensgrundsätze<br />

B<br />

1.3 Nationales Recht<br />

Das Bundesgesetz und die Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

(BoeB, VoeB)<br />

Das BoeB setzt die Bestimmungen des ÜoeB ins Landesrecht um und bezweckt<br />

die transparente Gestaltung der Verfahren, die Stärkung des Wettbewerbs, den<br />

wirtschaftlichen Einsatz der öffentlichen Gelder und die Gleichbehandlung der<br />

Anbieter. Die VoeB ist zur Hauptsache ein Ausführungserlass zum BoeB, aber<br />

auch Grunderlass, regelt sie doch in ihrem 3. Kapitel alle Beschaffungen, die<br />

nicht dem BoeB unterstehen und in ihrem 4. Kapitel den Planungs- und Gesamtleistungswettbewerb.<br />

Bundesgesetz über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz,<br />

KG)<br />

Das KG will volkswirtschaftlich oder sozial schädliche Auswirkungen von Kartellen<br />

und anderen Wettbewerbsbeschränkungen verhindern und dadurch den<br />

Wettbewerb fördern.<br />

Seine Bestimmungen sind dort zu beachten, wo das Bundessubmissionsrecht<br />

an eine Beschränkung des Wettbewerbs anknüpft (Ausschluss vom Verfahren<br />

oder Abbruch eines Verfahrens infolge von Abreden unter den Anbietern). Ob<br />

unzulässige Abreden unter den Anbietern vorliegen, wird von der Wettbewerbskommission<br />

geprüft, welche bei Bejahung den fehlbaren Anbietern u.a. Sanktionsbeträge<br />

auferlegen kann.<br />

2<br />

2.1<br />

Verfahrensgrundsätze<br />

Ausstand<br />

Im Vergabeverfahren haben die Anbieter Anspruch auf Beurteilung ihrer Offerten<br />

durch eine unabhängige und unvoreingenommene Behörde. Die Ausstandsregeln<br />

gemäss dem Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren (VwVG) stellen<br />

diesen Anspruch sicher.<br />

Wer seitens der Vergabebehörde eine Verfügung zu treffen, mit zu entscheiden<br />

oder ganz allgemein auf das Zustandekommen des Verwaltungsaktes Einfluss<br />

nehmen kann, ist dann ausstandspflichtig, wenn er in der Sache befangen sein<br />

könnte.<br />

Befangen kann eine Person dann sein, wenn sie:<br />

• in der Sache ein persönliches Interesse hat<br />

• mit einer Partei in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum dritten Grade<br />

verwandt oder verschwägert oder durch Ehe, Verlobung oder Kindesannahme<br />

verbunden ist<br />

• Vertreter einer Partei ist oder für eine Partei in der gleichen Sache tätig war<br />

• aus anderen Gründen in der Sache befangen sein könnte<br />

§ Art. 10 VwVG<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 4


Grundlagen<br />

Beschaffungsgrundsätze<br />

B<br />

2.2<br />

2.3<br />

2.4<br />

Zur Begründung der Ausstandspflicht reicht laut Rechtsprechung aus, dass die<br />

Umstände einen Anschein der Befangenheit entstehen lassen, eine tatsächlich<br />

vorhandene Voreingenommenheit ist nicht erforderlich.<br />

Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen und Arbeitsbedingungen der<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

Die Vergabebehörde hat sicher zu stellen, dass der Anbieter die Einhaltung der<br />

Arbeitsschutzbestimmungen und Arbeitsbedingungen gewährleistet. Dies kann<br />

mittels Aufnahme der entsprechenden Bestimmungen in den Vertrag erzielt<br />

werden, allenfalls unter Vereinbarung einer Konventionalstrafe.<br />

Als Arbeitbedingungen gelten die Gesamtarbeitsverträge und die Normalarbeitsverträge<br />

und, wo diese fehlen, die tatsächlichen orts- und berufsüblichen Arbeitsbedingungen.<br />

Gleichbehandlung von Mann und Frau<br />

Die Vergabebehörde darf einen Auftrag nur an Anbieter vergeben, welche keine<br />

geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung vornehmen. Beim Abschluss des<br />

Vertrages ist die Einhaltung des Lohngleichheitsgrundsatzes sicher zu stellen.<br />

Vertraulichkeit<br />

Der Grundsatz der Vertraulichkeit hält die Vergabebehörde an, sämtliche Angaben<br />

des Anbieters (bspw. im Zusammenhang mit der Eignung, der Präqualifikation<br />

oder der Offerte) vertraulich zu behandeln. Das bedeutet gerade bei Verhandlungen,<br />

dass den beteiligten Anbietern keine Informationen über<br />

Konkurrenzofferten weiter gegeben werden. Des Weiteren kann auch keine Akteneinsicht<br />

während des laufenden Vergabeverfahrens gewährt werden.<br />

Die Vergabebehörde untersteht bezüglich der Angaben der Anbieter dem Amtsgeheimnis.<br />

Die Verletzung des Vertraulichkeitsgrundsatzes ist eine Amtsgeheimnisverletzung<br />

und wird strafrechtlich geahndet.<br />

§ VPB 64.30<br />

§ Art. 8 Abs. 1 lit. b<br />

BoeB<br />

§ Art. 7 VoeB<br />

Vgl. EntsG<br />

§ Art. 8 Abs. 1 lit. c<br />

BoeB<br />

§ Art. 8 Abs. 1 lit. c<br />

BoeB<br />

§ Art. 26 Abs. 2 und<br />

5 VoeB<br />

§ Art. 320 StGB<br />

Vom Vertraulichkeitsgrundsatz ausgenommen sind bestimmte Informationen<br />

zugunsten nicht berücksichtigter Anbieter.<br />

§ Art. 23 BeoB<br />

E 4.2<br />

3<br />

3.1<br />

Beschaffungsgrundsätze<br />

Transparenz<br />

Die Verfahrensgestaltung soll für Anbieter wie auch Überprüfungsinstanzen<br />

nachvollziehbar sein. Dies ermöglicht erst die Kontrolle über die Einhaltung des<br />

Gleichbehandlungsgrundsatzes resp. dient der Gewährleistung des Wettbewerbs.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zur Transparenz leisten insbesondere der<br />

Grundsatz der öffentlichen Ausschreibung, die Bekanntgabe der Vergabekriterien,<br />

die Vorgaben betreffend technischer Spezifikationen sowie die Publikation<br />

und Begründung des Zuschlages.<br />

§ Art. 1 Abs. 1 lit. a<br />

BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 4


Grundlagen<br />

Beschaffungsgrundsätze<br />

B<br />

3.2<br />

3.3<br />

3.4<br />

Stärkung des Wettbewerbs<br />

Erklärtes Ziel des ÜoeB ist die grössere Liberalisierung und Ausweitung des<br />

Welthandels. Die Bestimmungen des Bundessubmissionsrechts stellen diesen<br />

wirksamen Wettbewerb sicher; die Beschaffung von Lieferungen, Dienst- oder<br />

Bauleistungen aus regional- oder strukturpolitischen Überlegungen ist somit<br />

nicht zulässig.<br />

Wirtschaftlicher Einsatz öffentlicher Gelder<br />

Das Finanzhaushaltsgesetz (FHG) verpflichtet die Verwaltung zur Sparsamkeit<br />

resp. zu einem wirksamen und wirtschaftlichen Einsatz der Mittel. Das Bundessubmissionsrecht<br />

verlangt denn auch, dass das wirtschaftlich günstigste Angebot<br />

den Zuschlag erhalten soll. Dieses wird unter Berücksichtigung nicht nur des<br />

Preises, sondern verschiedener bedarfsgerechter Vergabekriterien ermittelt,<br />

sodass die Vergabebehörde Qualität zu einem wirtschaftlichen Preis erhält.<br />

Gleichbehandlungsgebot<br />

Adressatin dieses Grundsatzes ist die Vergabebehörde; sie hat in allen Phasen<br />

des Verfahrens die Gleichbehandlung der in- und ausländischen Anbieter zu<br />

gewährleisten. Keinem Anbieter dürfen Nachteile auferlegt werden, welche für<br />

die Mitkonkurrenten nicht gelten, ebensowenig dürfen keinem Anbieter Vorteile<br />

gewährt werden, welche anderen Mitkonkurrenten verwehrt sind.<br />

Eine zentrale Rolle spielt das Gebot bei der Beantwortung der Frage, ob jemand,<br />

der im Vorfeld eines Submissionsverfahrens wesentliche Leistungen oder<br />

Know-how eingebracht hat, als Anbietender noch in Betracht kommen darf.<br />

§ Art. 1 Abs. 1 lit. b<br />

BoeB<br />

§ Art. 12 Abs. 4<br />

FHG<br />

§ Art. 21 BoeB<br />

§ Art. 8 Abs. 1 lit. a<br />

BoeB<br />

E 3.2.5.2<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 4


Anwendungsbereich<br />

Öffentliche Beschaffung<br />

4 Fragen<br />

C<br />

Anwendungsbereich<br />

1<br />

Öffentliche Beschaffung<br />

Das Bundessubmissionsrecht findet dann Anwendung, wenn ein öffentliches<br />

Beschaffungsgeschäft vorliegt. Eine Begriffsbestimmung für das öffentliche Beschaffungsgeschäft<br />

fehlt hingegen sowohl im Bundesgesetz über das öffentliche<br />

Beschaffungswesen (BoeB), in der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

(VoeB) wie auch im Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

(ÜoeB). Das Bundesgericht hat in seiner Rechtsprechung das öffentliche<br />

Beschaffungsgeschäft dergestalt definiert, als dass der Staat für die<br />

Erfüllung seiner Aufgaben bei Privaten, unter Einsatz finanzieller staatlicher Mittel,<br />

Bauleistungen, Lieferungen oder Dienstleistungen beschafft.<br />

Typisches Merkmal einer öffentlichen Beschaffung ist somit "le paiement d'un<br />

prix par l'Etat" oder anders gesagt handelt es sich bei öffentlichen Beschaffungen<br />

um "Einkäufe des Staates".<br />

§ BGE 125 I 214<br />

Keine öffentlichen Beschaffungen sind Konzessionserteilungen, Landkäufe, der<br />

Kauf oder die Miete von Gebäuden, der Abschluss von Sponsoring-, Merchandising-<br />

und Lizenzverträgen oder von Arbeitsverträgen durch die Vergabebehörde.<br />

Ebenso wenig unter den Begriff der öffentlichen Beschaffungen fallen diejenigen<br />

Aufträge, welche innerhalb der Leistungsvereinbarung an die Gebietseinheiten<br />

vergeben werden.<br />

Da bei der öffentlichen Beschaffung ein Leistungsaustausch wie oben beschrieben<br />

stattfindet, kann eine Finanzhilfe ebenfalls nicht als öffentliche Beschaffung<br />

qualifiziert werden.<br />

§ CRM 10/99<br />

2 4 Fragen<br />

Die Beantwortung der vier Grundfragen im Beschaffungsrecht entscheidet über<br />

das anwendbare Vergabeverfahren und zeigt des Weiteren die wichtigsten Konsequenzen<br />

auf, die zu beachten sind (Ausschreibungspflicht, Publikationspflicht<br />

bezüglich des Zuschlages, Rechtsschutz).<br />

Wer? Ist die Frage nach dem persönlichen Anwendungsbereich, d.h.<br />

welche Auftraggeber sind dem Bundessubmissionsrecht unterstellt.<br />

Was? Ist die Frage nach dem Beschaffungsgegenstand, d.h. handelt<br />

es sich um eine Dienstleistung, ein Gut oder eine Bauleistung.<br />

Wieviel? Ist die Frage nach dem Auftragswert, resp. ob dieser einen bestimmten<br />

gesetzlich definierten Schwellenwert überschreitet<br />

oder nicht.<br />

Ausnahmen? Ist die Frage, ob bestimmte Aufträge vom Anwendungsbereich<br />

des BoeB ausgeschlossen sind resp. ob bestimmte Umstände<br />

im Zusammenhang mit einer Vergabe zur Nichtanwendung des<br />

Gesetzes führen.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 5


Anwendungsbereich<br />

4 Fragen<br />

C<br />

Nachfolgend sind die 4 Grundfragen sowie die sich daraus ergebenden Folgen<br />

schematisch dargestellt.<br />

4 Fragen:<br />

• Wer<br />

• Was<br />

• Wieviel<br />

• Ausnahmen<br />

Nicht im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes<br />

Im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes<br />

Beschaffungen gemäss BoeB<br />

Beschaffungen gemäss 3. Kapitel VoeB<br />

Einladungsverfahren<br />

Offenes oder selektives<br />

Offenes oder<br />

selektives<br />

Verfahren<br />

Freihändiges<br />

Verfahren<br />

Freihändiges<br />

Verfahren<br />

Verfahren<br />

Art. 36 Abs. 2<br />

VoeB<br />

→ Zuschlag publizieren<br />

→ Rechtsschutz<br />

Art. 13 VoeB<br />

→ Zuschlag nicht publizieren<br />

(Ausnahme: offenes/selektives Verfahren)<br />

→ Kein Rechtsschutz<br />

2.1<br />

Auftraggeber<br />

Dem Gesetz untersteht als Auftraggeber unter anderem die allgemeine Bundesverwaltung.<br />

Das <strong>ASTRA</strong> gehört gemäss Anhang der Regierungs- und Verwaltungsorganisationsverordnung<br />

(RVOV) der zentralen Bundesverwaltung an und<br />

gilt somit als Auftraggeberin im Sinne des Bundessubmissionsrechts.<br />

Beteiligen sich mehrere Auftraggeber, welche sowohl dem Bundessubmissionsrecht<br />

als auch dem kant. Recht unterstehen, gemeinsam an einer Beschaffung,<br />

ist die Beschaffung nach dem Recht des Hauptauftraggebers abzuwickeln.<br />

Massgebend ist diesbezüglich das Finanzierungsverhältnis, d.h. es gilt das<br />

Recht desjenigen Auftraggebers, der finanziell den grössten Teil der Beschaffung<br />

übernimmt.<br />

§ Art. 2 BoeB<br />

§ Art. 2c VoeB<br />

2.2<br />

Auftragsarten<br />

Dem BoeB sind die folgenden Beschaffungsgegenstände unterstellt:<br />

• Lieferaufträge<br />

§ Art. 5 BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 5


Anwendungsbereich<br />

4 Fragen C<br />

• Dienstleistungsaufträge<br />

• Bauaufträge<br />

Lieferaufträge sind Verträge über die Beschaffung beweglicher Güter, namentlich<br />

durch Kauf, Leasing, Miete, Pacht oder Mietkauf; stets handelt es sich um<br />

entgeltliche Verträge, weshalb bspw. eine Schenkung nicht als Lieferung gilt.<br />

Sind Lieferungen mit Dienstleistungen verbunden, wird die Beschaffung insgesamt<br />

entweder als Liefer- oder Dienstleistungsauftrag qualifiziert: massgebend<br />

ist der höhere geschätzte Wert der entsprechenden Leistung (ist also der Wert<br />

der Lieferung höher als derjenige der Dienstleistung, gilt die gesamte Leistung<br />

als Lieferung).<br />

Abgrenzungsfragen bezüglich Bauaufträgen stellen sich v.a. bei der Lieferung<br />

von Baumaterialien oder Bauwerksteilen. Allgemein gilt, dass Materialien zur<br />

Verwendung für einen Bau als Lieferauftrag zu qualifizieren sind. Ist die Materiallieferung<br />

hingegen in der Verpflichtung des Erstellers eines Bauwerkes mitenthalten,<br />

wird der ganze Auftrag als Bauauftrag angesehen.<br />

Dienstleistungsaufträge sind Verträge über die Erbringung einer Dienstleistung.<br />

Nicht jede Dienstleistung aber untersteht dem BoeB, erfasst sind nur die in einer<br />

Positivliste erwähnten Dienstleistungen (Annex 4 Anhang 1 des ÜoeB).<br />

Die dort aufgelisteten Dienstleistungen werden in einer zentralen Produkteklassifikationsliste<br />

näher präzisiert; diese sogenannte CPC-Liste findet sich unter folgendem<br />

Link:<br />

http://unstats.un.org/unsd/cr/registry/regcst.asp?Cl=9&Lg=1<br />

Im schweizerischen Annex 4 des ÜoeB nicht enthaltene Dienstleistungen unterstehen<br />

somit dem BoeB nicht, sondern fallen unter den Anwendungsbereich des<br />

3. Kapitels der VoeB. Es handelt sich also um "übrige Beschaffungen", die entsprechend<br />

dem obigen Schema zu behandeln sind.<br />

§ Anhang 1 VoeB<br />

Bei der Abgrenzung einer Dienstleistung von einer Lieferung sei auf die Ausführungen<br />

oben verwiesen. Ist eine Dienstleistung mit einer Bauleistung verbunden,<br />

gilt die ganze Leistung als Bauleistung (bspw. der Totalunternehmer, der sowohl<br />

die Planung als auch die Realisierung übernimmt). Werden die Dienstleistung<br />

und die Bauleistung hingegen durch zwei getrennte Aufträge vergeben, sind sie<br />

getrennt zu qualifizieren.<br />

Bauaufträge sind Verträge über die Durchführung von "sämtlichen Hoch- und<br />

Tiefbauarbeiten zur Realisierung eines Bauwerkes". Auch bezüglich der Bauleistungen<br />

ist punkto Definition auf eine Liste im ÜoeB zu verweisen (Anhang 1<br />

Annex 5 des ÜoeB).<br />

§ BBl 1994 IV, S.<br />

366<br />

Die Vorbereitung des Baugeländes und der Baustelle, die Erstellung oder Montage<br />

von Fertigbauten, Installations-, Aus- oder Umbauarbeiten sind also vom<br />

Begriff des Bauauftrages erfasst.<br />

Zur Abgrenzung in Bezug auf Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge sei auf<br />

das oben Gesagte verwiesen.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 5


Anwendungsbereich<br />

4 Fragen<br />

C<br />

2.3 Auftragswert<br />

Nicht nur die Qualifikation des Auftrages, sondern auch dessen Wert spielt eine<br />

Rolle bei der Frage, ob das BoeB Anwendung findet oder nicht. Je nach Beschaffungsgegenstand<br />

berechnet sich der Auftragswert anders und ist ein anderer<br />

sogenannter Schwellenwert massgebend.<br />

Das BoeB kommt erst in Betracht, wenn folgende Schwellenwerte erreicht werden:<br />

• Lieferungen und Dienstleistungen 248'950.- CHF<br />

• Bauwerke 9,575 Mio. CHF<br />

• Bauauftrag Einzelleistungsträger 2 Mio. CHF<br />

Die Schwellenwerte werden jedes Jahr vom Bundesrat in einer separaten Verordnung<br />

angepasst.<br />

Was die Regeln zur Berechnung des Auftragswertes angeht, ist zuerst einmal<br />

auf das Splittingverbot hinzuweisen. Dieses untersagt der Vergabebehörde,<br />

einen Auftrag in der Absicht das BoeB zu umgehen, aufzuteilen.<br />

Werden im Zusammenhang mit der Erstellung eines Bauwerkes mehrere Bauaufträge<br />

vergeben, gilt im Grundsatz deren Gesamtwert als Auftragswert. In<br />

jedem Fall aber unterstehen sie dem BoeB, wenn der Wert je Bauauftrag 2 Mio.<br />

CHF (absoluter Wert) erreicht. Bauaufträge, die diesen Wert nicht erreichen,<br />

können nach dem 3. Kapitel der VoeB vergeben werden, sofern ihr Wert insgesamt<br />

nicht mehr als 20% des Gesamtwerts des Bauwerks (relativer Wert) ausmacht.<br />

§ Art. 6 BoeB<br />

§ SR 172.056.12<br />

§ Art. 7 Abs. 1 BoeB<br />

§ Bagatellklausel<br />

Art. 14 VoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 5


Anwendungsbereich<br />

4 Fragen C<br />

Werden mehrere gleichartige Dienstleistungs- oder Lieferaufträge vergeben, ist<br />

entweder auf die vergangenen oder die zukünftigen 12 Monate resp. den tatsächlichen<br />

oder geschätzten Wert dieser wiederkehrenden Aufträge abzustellen.<br />

§ Art. 7 Abs. 2 BoeB<br />

Erstreckt sich der Bedarf an Liefer- oder Dienstleistungen über mehrere Jahre,<br />

gilt im Falle des zeitlich bestimmbaren Bedarfs der Gesamtwert, ansonsten die<br />

monatliche Rate multipliziert mit max. 48 als Auftragswert.<br />

§ Art. 15 VoeB<br />

Schliesst ein Auftrag die Möglichkeit von Folgeaufträgen ein (Optionen), ist der<br />

Wert der Optionen einzubeziehen und es gilt der Gesamtwert als Auftragswert.<br />

§ Art. 7 Abs. 4 BoeB<br />

2.4<br />

Ausnahmen<br />

Ausnahmen vom Anwendungsbereich des BoeB charakterisieren sich dadurch,<br />

dass es sich um Aufträge an bestimmte Anbieter (bspw. Behinderteninstitutionen,<br />

Strafanstalten) oder um solche mit bestimmtem Verwendungszweck (Militär)<br />

handelt, oder aber besondere Umstände bei der Vergabe vorliegen (Schutz<br />

der Gesundheit, Gefährdung der öffentlichen Sicherheit).<br />

Liegt eine solche Ausnahme vor, was von der Vergabebehörde hinreichend zu<br />

begründen ist, kann der Auftrag im Einladungsverfahren (Aufträge gemäss Art. 3<br />

Abs. 1 lit. e BoeB) oder im freihändigen Verfahren (Aufträge gemäss Art. 3 Abs.<br />

1 lit a - d sowie Abs. 2 BoeB) vergeben werden.<br />

§ Art. 3 BoeB<br />

§ Art. 35 Abs. 3 lit. a<br />

+ Art. 36 Abs. 2 lit. a<br />

VoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 5


Verfahren<br />

Verfahrenswahl<br />

D<br />

1<br />

1.1<br />

Verfahren<br />

Verfahrenswahl<br />

Das anwendbare Verfahren ergibt sich aus der Beantwortung der vier Grundfragen<br />

zum Anwendungsbereich.<br />

Dem Gesetz entsprechend ist stets das offene Verfahren anzuwenden. Das<br />

selektive Verfahren ist in der Abteilung Infrastruktur (I) nur in Ausnahmefällen<br />

und mit Zustimmung des Abteilungschefs (AC) I anzuwenden. Die beiden weiteren,<br />

im Submissionsrecht verfügbaren Verfahren (Einladungsverfahren und freihändiges<br />

Verfahren), sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig.<br />

Insbesondere das freihändige Verfahren soll als Ausnahme die Regel bestätigen<br />

und nicht umgekehrt.<br />

Offenes Verfahren<br />

Im offenen Verfahren kann jeder interessierte Anbieter gestützt auf den öffentlich<br />

ausgeschriebenen Auftrag ein Angebot einreichen.<br />

Das offene Verfahren ist das einzige Verfahren, das zu einem uneingeschränkten<br />

Wettbewerb führt. Es eignet sich somit, wenn der Auftraggeber möglichst<br />

viele Angebote für einen umfassenden Vergleich einholen will.<br />

C Kap. 2<br />

§ Art. 14 Abs. 1<br />

BoeB<br />

Durch Formulierung von anforderungsgerechten Eignungskriterien kann und soll<br />

jedoch der potenzielle Bewerberkreis zweckmässigerweise eingeschränkt werden,<br />

um so den volkswirtschaftlichen Aufwand für das Verfahren in Grenzen zu<br />

halten. Unter keinen Umständen dürfen aber wettbewerbseinschränkende Kriterien<br />

formuliert werden.<br />

1.2<br />

Das offene Verfahren eignet sich dann weniger, wenn sehr komplexe Aufträge<br />

vergeben werden. Bei diesen Aufträgen spielt die Eignung der Anbieter regelmässig<br />

eine grössere Rolle und damit ist die Eignungsprüfung mit einem höheren<br />

Aufwand verbunden und der Aufwand für die Anbieter kann eingeschränkt<br />

werden. Für solche Fälle ist das selektive Verfahren deshalb besser geeignet.<br />

Selektives Verfahren<br />

In der Abteilung I wird das selektive Verfahren grundsätzlich nicht angewendet.<br />

Ausnahmen bewilligt der AC I. Dessen ungeachtet wird das Verfahren hier der<br />

Vollständigkeit halber beschrieben.<br />

Das selektive Verfahren zeichnet sich im Unterschied zum offenen Verfahren<br />

durch seine Zweistufigkeit aus, indem es in zwei getrennten Phasen abläuft.<br />

§ Art. 15 Abs. 2 + 3<br />

BoeB<br />

Auch im selektiven Verfahren wird der Auftrag öffentlich ausgeschrieben; in einem<br />

ersten Schritt reichen aber die interessierten Anbieter vorerst nur einen<br />

Antrag auf Teilnahme ein.<br />

Die Vergabebehörde prüft alsdann die Eignung der Anbieter anhand der eingereichten<br />

Nachweise. Sie wählt jene der teilnahmewilligen Anbieter aus, welche<br />

aufgrund ihrer Eignung in der zweiten Phase ein Angebot einreichen dürfen.<br />

Dies sind grundsätzlich alle Anbieter, welche die Eignungskriterien erfüllen.<br />

Ausnahmsweise kann die Vergabebehörde aber die Anzahl der Teilnehmer für<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 5


Verfahren<br />

Verfahrenswahl<br />

D<br />

die zweite Phase beschränken, wenn die Effizienz des Vergabeverfahrens eine<br />

derartige Beschränkung erforderlich macht.<br />

Gemäss Rechtsprechung muss aus Gründen der Transparenz und Gleichbehandlung<br />

eine solche Beschränkung bereits in der Ausschreibung bekannt gemacht<br />

werden. Des Weiteren hat die Vergabebehörde in geeigneter Weise darzulegen,<br />

nach welchen Kriterien sie diese Auswahl treffen wird. Dies kann durch<br />

Bewertung und Rangierung der Eignungskriterien geschehen.<br />

Die Auswahl der zur nächsten Phase zugelassenen Teilnehmer ist im Schweizerischen<br />

Handelsamtsblatt (SHAB) zu publizieren oder per Einschreiben den<br />

Teilnehmern bekannt zu geben, mit einer Rechtsmittelbelehrung zu versehen<br />

und kann folgedessen angefochten werden.<br />

§ Art. 15 Abs. 4<br />

BoeB<br />

§ CRM 11/99 E.<br />

4d/dd und ee<br />

§ Art. 29 lit. c BoeB<br />

In einem zweiten Schritt lädt die Vergabebehörde die präqualifizierten Bewerber<br />

zur Angebotseinreichung ein und vergibt unter diesen den Auftrag.<br />

1.3<br />

Einladungsverfahren<br />

Die Vergabebehörde kann hier frei wählen, welche Anbieter sie direkt, also ohne<br />

Ausschreibung des Auftrages im SHAB, zur Angebotseinreichung einladen will.<br />

Sie hat hingegen, wenn möglich, mindestens drei Angebote einzuholen. Dies<br />

macht denn auch den Hauptunterschied zur freihändigen Vergabe aus, wird<br />

doch hier ein minimaler Wettbewerb geschaffen ohne allzu grossen Aufwand für<br />

die Vergabebehörde.<br />

§ Art. 35 Abs. 2<br />

VoeB<br />

1.4<br />

KH<br />

1.4<br />

Das Einladungsverfahren kann nur unter bestimmten Voraussetzungen und<br />

lediglich bei Beschaffungen gemäss dem 3. Kapitel der VoeB durchgeführt werden.<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Bei diesem Verfahren wählt die Vergabebehörde den Anbieter, welcher eine<br />

Offerte einreichen kann, frei aus und vergibt diesem den Auftrag - ohne Ausschreibung<br />

- direkt.<br />

Das freihändige Verfahren ist nur unter den in den Rechtsgrundlagen abschliessend<br />

aufgeführten Voraussetzungen zulässig: Fälle gemäss Art. 13 Abs. 1 und<br />

Art 36 Abs. 2 VoeB.<br />

Es handelt sich bei den genannten Fällen wie bereits gesagt klar um Ausnahmetatbestände,<br />

die deshalb restriktiv auszulegen und nicht leichtfertig anzunehmen<br />

sind.<br />

Konkrete Hinweise<br />

• Für die Beschaffung von Planerleistungen bis zum Schwellenwert von derzeit<br />

CHF 50'000.- ist das freihändige Verfahren der Normalfall.<br />

§ Art. 36 Abs. 3<br />

VoeB<br />

§ Art. 16 BoeB<br />

• Für die Beschaffung von Bauleistungen des Bauhaupt- oder vor allem des<br />

Baunebengewerbes können Vergaben im Einladungsverfahren auch im Anwendungsbereich<br />

des freihändigen Verfahrens (unter CHF 100'000.-)<br />

zweckmässig sein.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 5


Verfahren<br />

Verfahrenswahl<br />

D<br />

1.5 Kurzchecks Beschaffungsprozesse<br />

Nach diesen Erläuterungen zu den verschiedenen Verfahrensarten sind nachfolgend<br />

als Orientierungshilfe die einzelnen Beschaffungsgegenstände in einem<br />

Beschaffungsprozess im Sinne eines Kurzchecks abgebildet.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 5


Verfahren<br />

Verfahrenswahl<br />

D<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 5


Verfahren<br />

Verfahrenswahl<br />

D<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 5


Phasen<br />

Beschaffungsablauf<br />

E<br />

Phasen<br />

1<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.3<br />

1.4<br />

1.5<br />

Beschaffungsablauf<br />

Nachfolgend sind als Beilage die Beschaffungsprozesse des <strong>ASTRA</strong> inkl. den<br />

dazugehörigen Verantwortlichkeiten und den einbezogenen Stellen aufgeführt.<br />

Vorbereitung<br />

Offenes Verfahren<br />

Selektives Verfahren<br />

Einladungsverfahren<br />

Freihändiges Verfahren<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 46


Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

Abteilung Direktionsgeschäfte<br />

Rechtsdienst und Landerwerb<br />

Legende:<br />

AS = Assistenz Support<br />

BLS = Bereichsleiter Support<br />

BLP = Bereichsleiter Projekte<br />

EPL = Extern beauftragter PL<br />

FC = Filialchef<br />

PL = Projektleiter<br />

D = Durchführung<br />

E = Entscheid<br />

FBV = Fachbereich Beschaffungs + Vertragswesen<br />

I = Info<br />

Mi = Mitwirkung<br />

V = Visum<br />

UKR = Unterschriften+Kompetenzenregelung<br />

Vorbereitung<br />

Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Vorbereitung<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

D<br />

E<br />

D<br />

Mi<br />

D<br />

E<br />

E1.1 Prozess Vorbereitung / 30.04.2008 1/3


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Vorbereitung<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

D<br />

E<br />

HB E3.2.3 D V E I<br />

D<br />

E1.1 Prozess Vorbereitung / 30.04.2008 2/3


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Vorbereitung<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

Mi<br />

D<br />

E1.1 Prozess Vorbereitung / 30.04.2008 3/3


Offenes Verfahren<br />

Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

Abteilung Direktionsgeschäfte<br />

Rechtsdienst und Landerwerb<br />

Legende:<br />

AS = Assistenz Support<br />

BLS = Bereichsleiter Support<br />

BLP = Bereichsleiter Projekte<br />

EPL = Extern beauftragter PL<br />

FC = Filialchef<br />

PL = Projektleiter<br />

D = Durchführung<br />

E = Entscheid<br />

FBV = Fachbereich Beschaffungs + Vertragswesen<br />

I = Info<br />

Mi = Mitwirkung<br />

V = Visum<br />

UKR = Unterschriften+Kompetenzenregelung<br />

Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Offenes Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

E<br />

HB. E2 D I V I<br />

M 1<br />

HB E2<br />

M 1.0 / 1.1 / 1.2<br />

D<br />

Mi<br />

D<br />

Mi<br />

D V E V<br />

D Mi E/V V<br />

E1.2 Prozess offenes Verfahren / 30.04.2008 1/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Offenes Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E2.3<br />

M 1.0 Mi D<br />

Mi Mi I D I<br />

HB E2<br />

M 1.0 / 1.3<br />

D<br />

D<br />

Mi<br />

D<br />

I<br />

E1.2 Prozess offenes Verfahren / 30.04.2008 2/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Offenes Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

M 1.3.1<br />

D<br />

HB E3.1.1<br />

D Mi I<br />

HB E3.1.2<br />

M 1.3.2<br />

D Mi Mi V E<br />

D<br />

HB E3.2.1<br />

D<br />

HB E3.2.5.3 D V V E<br />

E1.2 Prozess offenes Verfahren / 30.04.2008 3/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Offenes Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E3.2.1.2<br />

M 1.3.3.1 D / V Mi / V V I I<br />

M 1.3.3.2<br />

D<br />

HB E3.2.2.2 D Mi Mi<br />

HB E3.2.2.3<br />

D<br />

Mi<br />

HB E3.2.2.3 D Mi Mi Mi/V Mi<br />

M 1.3.5<br />

E1.2 Prozess offenes Verfahren / 30.04.2008 4/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Offenes Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

D<br />

HB E4 D Mi Mi<br />

M 1.1<br />

V V E<br />

Mi<br />

D<br />

M 1.3.6<br />

D<br />

HB E4.2 D Mi<br />

Mi Mi D<br />

HB G1+G2 Mi D<br />

M 1.4 D Mi/V V E<br />

E1.2 Prozess offenes Verfahren / 30.04.2008 5/5


Selektives Verfahren<br />

Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

Abteilung Direktionsgeschäfte<br />

Rechtsdienst und Landerwerb<br />

Legende:<br />

AS = Assistenz Support<br />

BLS = Bereichsleiter Support<br />

BLP = Bereichsleiter Projekte<br />

EPL = Extern beauftragter PL<br />

FC = Filialchef<br />

PL = Projektleiter<br />

D = Durchführung<br />

E = Entscheid<br />

FBV = Fachbereich Beschaffungs + Vertragswesen<br />

I = Info<br />

Mi = Mitwirkung<br />

V = Visum<br />

UKR = Unterschriften+Kompetenzenregelung<br />

Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

E<br />

HB. E2<br />

M1 D I V I<br />

HB E2<br />

M 1.0 / 1.1 / 1.2<br />

D<br />

Mi<br />

D<br />

Mi<br />

D V E V<br />

D Mi E / V V<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 1/7


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E2.3<br />

M 1.0<br />

Mi<br />

D<br />

Mi Mi I D I<br />

HB E2<br />

M 1.0 / 1.3<br />

D<br />

D<br />

Mi<br />

D<br />

I<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 2/7


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

M 1.3.1<br />

D<br />

D<br />

HB.E3.2.1<br />

HB E3.2.5.3<br />

D<br />

HB E3.2.1.2<br />

M 1.3.3.1<br />

D V V E<br />

D / V Mi / V V I I<br />

M 1.3.3.3<br />

D<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 3/7


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB.E3.2.2.2 D Mi<br />

D Mi Mi<br />

M 1.3.3.1 V V E<br />

Mi<br />

D<br />

M 1.3.6.2<br />

D<br />

Mi Mi I D I<br />

M 1.3.1.2<br />

Mi<br />

D<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 4/7


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB.x<br />

D Mi I<br />

M 1.3.2<br />

D Mi Mi V I<br />

D<br />

D<br />

HB E3.2.1<br />

HB E3.2.5.3 D V V E<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 5/7


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E3.2.1.2<br />

M 1.3.3.1 D / V Mi / V V I I<br />

D<br />

M 1.3.3.3<br />

HB E3.2.2.2 D Mi Mi<br />

D<br />

Mi<br />

HB E3.2.2.3<br />

M 1.3.5 D Mi Mi Mi/V Mi<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 6/7


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Selektives Verfahren<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

D<br />

HB E4 D Mi Mi<br />

M 1.1<br />

V V E<br />

Mi<br />

D<br />

M 1.3.6<br />

D<br />

D<br />

Mi<br />

Mi Mi D<br />

HB G1+G2<br />

Mi<br />

D<br />

M 1.4<br />

D Mi/V V E<br />

E1.3 Prozess selektives Verfahren / 30.04.2008 7/7


Einladungsverfahren<br />

Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

Abteilung Direktionsgeschäfte<br />

Rechtsdienst und Landerwerb<br />

Legende:<br />

AS = Assistenz Support<br />

BLS = Bereichsleiter Support<br />

BLP = Bereichsleiter Projekte<br />

EPL = Extern beauftragter PL<br />

FC = Filialchef<br />

PL = Projektleiter<br />

D = Durchführung<br />

E = Entscheid<br />

FBV = Fachbereich Beschaffungs + Vertragswesen<br />

I = Info<br />

Mi = Mitwirkung<br />

V = Visum<br />

UKR = Unterschriften+Kompetenzenregelung<br />

Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Einladungsverfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

E<br />

HB E2<br />

M 1<br />

D<br />

HB E2<br />

M 1.0 / 1.1<br />

D Mi V<br />

D<br />

Mi<br />

D V E V<br />

D Mi E / V V<br />

E1.4 Prozess Einladungsverfahren / 30.04.2008 1/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Einladungsverfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E2<br />

M 1.0<br />

D<br />

D<br />

E<br />

M 1.3.1<br />

D<br />

HB.E3.1.1<br />

D<br />

Mi<br />

HB E3.1.2<br />

M 1.3.2<br />

D Mi Mi V I<br />

M 1.3.1<br />

D<br />

E1.4 Prozess Einladungsverfahren / 30.04.2008 2/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Einladungsverfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E3.2.1<br />

D<br />

HB E3.2.5.3 D V V E<br />

HB E3.2.1.2<br />

M 1.3.3.1 D / V Mi / V V I I<br />

M 1.3.3.4<br />

D<br />

HB E3.2.2.2<br />

D<br />

Mi<br />

D Mi Mi<br />

E1.4 Prozess Einladungsverfahren / 30.04.2008 3/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Einladungsverfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

HB E3.2.2.3<br />

M 1.3.5 D Mi Mi Mi /V Mi<br />

D<br />

D Mi Mi<br />

HB E4<br />

M 1.1 V V E<br />

M 1.3.6<br />

HB E4.2<br />

D<br />

D<br />

Mi<br />

E1.4 Prozess Einladungsverfahren / 30.04.2008 4/5


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Einladungsverfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

Mi<br />

D<br />

M 1.4 D Mi/V V E<br />

E1.4 Prozess Einladungsverfahren / 30.04.2008 5/5


Freihändiges Verfahren<br />

Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Bundesamt für Strassen <strong>ASTRA</strong><br />

Abteilung Direktionsgeschäfte<br />

Rechtsdienst und Landerwerb<br />

Legende:<br />

AS = Assistenz Support<br />

BLS = Bereichsleiter Support<br />

BLP = Bereichsleiter Projekte<br />

EPL = Extern beauftragter PL<br />

FC = Filialchef<br />

PL = Projektleiter<br />

BL IC = Bereichsleiter<br />

Innvest.Controlling<br />

PL<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

EPL<br />

AS<br />

D = Durchführung<br />

E = Entscheid<br />

FBV = Fachbereich Beschaffungs + Vertragswesen<br />

I = Info<br />

Mi = Mitwirkung<br />

V = Visum<br />

UKR = Unterschriften+Kompetenzenregelung<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

E<br />

HB E2<br />

M 1<br />

D E I<br />

HB E2<br />

M 1.0 / 1.1<br />

D Mi V<br />

D<br />

Mi<br />

D Mi V V<br />

E1.5 Prozess freihändiges Verfahren / 30.04.2008 1/4


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

M1.3 D<br />

HB E3.1.1 D Mi<br />

M 1.3.2<br />

D Mi Mi<br />

D<br />

M 1.3.3.4<br />

D<br />

E1.5 Prozess freihändiges Verfahren / 30.04.2008 2/4


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

D<br />

Mi<br />

HB E3.2.2.3<br />

D<br />

Mi<br />

HB E.2.2.3 D Mi Mi Mi / V Mi<br />

M 1.3.5<br />

D<br />

HB E4<br />

M 1.1<br />

D Mi Mi/V V E<br />

E1.5 Prozess freihändiges Verfahren / 30.04.2008 3/4


Weiterführende<br />

Anweisungen/Vorlagen<br />

M = Mustervorlagen<br />

HB = <strong>Handbuch</strong><br />

Ablauf<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Verantwortlich / Einbezug<br />

PL<br />

EPL<br />

AS<br />

BLS<br />

BLP<br />

FBV<br />

UKR<br />

FC<br />

M 1.2.2<br />

Mi<br />

D<br />

M 1.3.6.3<br />

Mi<br />

D<br />

Mi Mi I D I<br />

HB G1+G2 Mi D<br />

M 1.4 D Mi/V V E<br />

E1.5 Prozess freihändiges Verfahren / 30.04.2008 4/4


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen Bestandteile<br />

E<br />

2 Vorbereitung<br />

2.1<br />

2.1.1<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

Ausschreibungsunterlagen Bestandteile<br />

In der Vorbereitungsphase für ein Vergabeverfahren spielen die Ausschreibungsunterlagen<br />

eine zentrale Rolle, weshalb die Vergabebehörde gut beraten<br />

ist, viel Zeit in die Ausfertigung dieser Unterlagen zu investieren.<br />

Wichtiger Hinweis zum Sprachgebrauch:<br />

Wichtiges Begriffspaar in dieser Phase stellen die Ausschreibungsunterlagen<br />

und die Ausschreibung dar. Diese beiden Begriffe sind auseinander zu halten,<br />

da es sich hierbei um zwei verschiedene (wenn auch zeitlich nahe beieinander<br />

liegende) Verfahrensschritte mit unterschiedlichen Zielen handelt. Die unterschiedliche<br />

Zielsetzung erklärt denn auch die Verschiedenheit der Inhalte.<br />

Die Ausschreibung meint den SHAB-Auftritt, wodurch sich die Vergabebehörde<br />

im offiziellen Publikationsorgan an den Markt wendet und ihr Beschaffungsvorhaben<br />

veröffentlicht. Inhalt der Ausschreibung bilden die im Anhang 4 der VoeB<br />

aufgeführten Mindestangaben.<br />

Die Ausschreibungsunterlagen enthalten wiederum Mindestangaben (Anhang<br />

5 VoeB) sowie einen Produkte- oder Aufgabenbeschrieb oder ein detailliertes<br />

Leistungsverzeichnis und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oder<br />

besondere Bedingungen, weiter formelle und technische Anforderungen, Beilagen<br />

und Pläne etc. Die Ausschreibungsunterlagen beschreiben somit den Gegenstand<br />

der Ausschreibung in ausführlicher Weise, so dass es den Anbietenden<br />

möglich ist, eine sachgerechte Offerte auszuarbeiten.<br />

§ Art 18 + Anhang 5<br />

VoeB<br />

M 1.1.1<br />

§ Art. 16 VoeB<br />

§ Anhang 4 VoeB<br />

§ Art. 18 VoeB<br />

Die einzelnen Bestandteile der Ausschreibungsunterlagen sind abhängig vom<br />

Beschaffungsgegenstand. Bei Dienstleistungen und Güter setzen sich die Ausschreibungsunterlagen<br />

aus dem Pflichtenheft und den Beilagen zusammen. Bei<br />

der Beschaffung von Bauleistungen spricht man vom Leistungsverzeichnis, den<br />

allgemeinen und den besonderen Bestimmungen.<br />

Die Bestandteile der Ausschreibungsunterlagen beschreiben also die Ziele, welche<br />

mit der angestrebten Lösung zu erreichen sind und die entsprechenden<br />

Anforderungen an die Leistung. Weiter finden sich Regeln über das Vorgehen<br />

und die Form der Angebotseinreichung. Der Anbieter erhält in vollem Umfang<br />

eine transparente Übersicht, wie die Eignungskriterien und deren Nachweise<br />

sowie die Zuschlagskriterien inkl. sämtlicher Unterkriterien und Punktierungen<br />

bewertet werden. Es wird die Struktur und Form der einzureichenden Offerten<br />

vorgegeben, was der Vergabebehörde die Evaluation erheblich erleichtert.<br />

Als Beilagen sind alle projektrelevanten Informationen zu nennen, wie etwa die<br />

Vorgabe einer Kostenzusammenstellung, die Vertragsvorlage, Berichte, Analysen,<br />

Pläne, usw.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Bestandteile"<br />

E<br />

KH<br />

2.1.1<br />

Konkrete Hinweise<br />

2.1.1.1<br />

Kosten für die Abgabe der Submissionsunterlagen<br />

Für die Abgabe der Submissionsunterlagen werden keine Gebühren verlangt. Es<br />

ist das Ziel, zukünftig die Unterlagen digital über eine elektronische Plattform zur<br />

Verfügung zu stellen (mit Anmeldung der Unterlagenbezüger). Das Angebot ist<br />

vorläufig in Papierform einzureichen.<br />

Ausschreibungsunterlagen nach den Grundlagen des KBOB- Planervertrages<br />

Die Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes (KBOB) hat<br />

zusammen mit Vertretern des Bundes, der Bau-, Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz<br />

(BPUK), dem Schweizerischen Städteverband (SSV) und<br />

Vertretern von bauenschweiz sowohl die Unterlagen für Vergabeverfahren, Planerverträge<br />

als auch einen dazugehörenden Leitfaden erarbeitet.<br />

Das <strong>ASTRA</strong> wendet den KBOB Planervertrag an. Die Ausschreibungs- und Angebotsunterlagen<br />

sind grundsätzlich mit der Vollversion des KBOB-<br />

Planervertrages zu erstellen. Darin enthalten sind sowohl die Vertragsurkunde<br />

als auch die Allgemeinen Vertragsbedingungen (AVB).<br />

In Ergänzung zu den bisherigen Dokumenten wird nun auch eine Solo-Version<br />

Vertragsurkunde und AVB zur Verfügung gestellt. Diese ist für die Verwendung<br />

bei einfachen Aufgaben vorgesehen.<br />

Das übergeordnete Ziel der Anwendung des KBOB-Planervertrages im <strong>ASTRA</strong><br />

bildet die Vereinheitlichung. Der Vielfalt der Vertragsvorlagen will auf diese Weise<br />

begegnet werden, d.h. die Vergabebehörde hat stets die gleichen Vertragsmuster<br />

und AVB zu verwenden, gerade auch im Interesse der Planer resp. Unternehmen.<br />

www.kbob.admin.ch<br />

Die Dokumente der KBOB-Verträge sind grundsätzlich immer in den aktuellen<br />

Versionen unter folgender Web-Adresse zu downloaden:<br />

http://www.bbl.admin.ch/kbob/00465/00470/00760/index.html?lang=de<br />

Der Leitfaden der KBOB zu Vergabeverfahren und Verträgen für Planerleistungen<br />

hat einerseits den Zweck, die KBOB-Dokumente zu erläutern, andererseits<br />

als Hilfsmittel zu dienen.<br />

M 1.1<br />

Die KBOB-Dokumente zum Abschluss von Verträgen für Planerleistungen sind<br />

die folgenden:<br />

• die Bestimmungen zum Vergabeverfahren<br />

• die Angebotsunterlagen, beinhaltend insbesondere:<br />

o Mustervertrag<br />

o die AVB-KBOB für Planerleistungen<br />

o die allgemeinen und besonderen Bestimmungen<br />

o das Pflichtenheft resp. das Leistungsverzeichnis<br />

o <strong>ASTRA</strong>-spezifische Beilagen (bspw. zwingend die Selbstdeklaration)<br />

Diese Aufteilung führt in dokumentarischer Hinsicht zu einer klaren Abgrenzung<br />

der Phasen Vergabeverfahren und Vertragsschluss und entlastet die Verträge<br />

von Bestimmungen, die sich mit den Vergabeverfahren befassen und in der<br />

Vertragsabwicklungsphase nicht mehr relevant sind.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Bestandteile"<br />

E<br />

KH<br />

2.1.1.1<br />

Konkrete Hinweise<br />

Als Beilagen sind alle projektrelevanten Informationen zu nennen. Diese hängen<br />

von der im Einzelfall zu beschaffenden Leistung ab. Im Allgemeinen sind dies:<br />

• Dossier der vorhergehenden Projektphase, Studienresultate, etc.<br />

Je nach Umfang der Unterlagen können diese auch nur in der Filiale zur Einsicht<br />

aufgelegt und nach Voranmeldung durch die Anbieter eingesehen werden.<br />

Es wird den Anbietern die Möglichkeit geboten, Teile daraus zu kopieren<br />

• Übersichtspläne<br />

• Verkehrszählungen und -prognosen<br />

• Q-Lenkungsplan, sofern ein projektbezogenes Qualitätsmanagement PQM<br />

nötig ist<br />

• Schätzung der Projektkosten<br />

• Umfang der als Projektresultat vom Auftragnehmer erwarteten Unterlagen<br />

• Anforderungen an die durch den Projektverfasser erstellten digitalen Pläne<br />

• Auftragsspezifische Grundlagen<br />

2.1.1.2<br />

Ausschreibungsunterlagen nach den Grundlagen des<br />

KBOB - Werkvertrages<br />

Das <strong>ASTRA</strong> wendet den KBOB Werkvertrag an. Die Ausschreibungs- und Angebotsunterlagen<br />

sind grundsätzlich auf dessen Grundlage zu erstellen.<br />

Das übergeordnete Ziel der Anwendung des KBOB-Werkvertrages im <strong>ASTRA</strong><br />

bildet die Vereinheitlichung. Der Vielfalt der Vertragsvorlagen will auf diese Weise<br />

begegnet werden, d.h. die Vergabebehörde verwendet auch im Interesse der<br />

Unternehmungen stets die gleichen Vertragsmuster.<br />

Die Dokumente der KBOB-Verträge sind grundsätzlich immer in den aktuellen<br />

Versionen unter folgender Web-Adresse zu downloaden:<br />

http://www.bbl.admin.ch/kbob<br />

KH<br />

2.1.1.2<br />

Konkrete Hinweise<br />

2.1.1.3<br />

Die Beilagen zur Ausschreibung und die sich daraus ergebenden Beilagen sind<br />

dem Werkvertrag zu entnehmen. Die projektrelevanten Informationen müssen in<br />

den Besonderen Bestimmungen, dem Leistungsverzeichnis und den Projektplänen<br />

enthalten sein. Diese hängen von der im Einzelfall zu beschaffenden Leistung<br />

ab. Vergleiche dazu auch die Norm SIA 118. Weiter zu beachten sind die<br />

Angaben im Projekthandbuch:<br />

• Aufbau und Inhalt der Besonderen Bestimmungen<br />

• Elemente des projektbezogenen Qualitätsmanagements PQM wie Q-<br />

Lenkungsplan<br />

Technische Spezifikationen<br />

Technische Spezifikationen sind Vorgaben, resp. Normen, die sich auf das zu<br />

offerierende Produkt beziehen. Wer diese nicht erfüllt, nimmt nicht weiter am<br />

Verfahren teil. Sie eignen sich vor allem z.B. für Umweltnormen (Energielabels<br />

etc.). Die Spezifikationen dürfen nicht markteinschränkend sein, sollen in der<br />

Ausschreibung begründet und zudem spärlich angewendet werden.<br />

§ Art. 12 BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Eignungskriterien"<br />

E<br />

2.1.2<br />

Eignungskriterien<br />

Eignungskriterien sind auf den Anbieter bezogen; sie sind Beurteilungsgrundlage<br />

dafür, ob der Anbieter in finanzieller, technischer und wirtschaftlicher Hinsicht<br />

leistungsfähig ist, den Auftrag auszuführen. Eignungskriterien sind vorzugsweise<br />

so auszugestalten, dass sie mit ja oder nein (erfüllt oder nicht) beantwortet werden<br />

können.<br />

Die Eignungsnachweise sind zwar immer auf den Anbieter bezogen, müssen<br />

aber stets einen logischen Bezug hinsichtlich der zu erbringenden Leistung haben.<br />

M 1.1.1<br />

§ Art.9 BoeB<br />

§ Anhang 3 VoeB<br />

Grundsätzlich muss die Eignung des Anbieters zu jedem Zeitpunkt während des<br />

Verfahrens und der Auftragserfüllung gewährleistet sein. Die Prüfung der Eignung<br />

ist daher jederzeit möglich, muss aber zwingend sicher vor der Zuschlagserteilung<br />

einmal erfolgt sein, da der Zuschlag keinem ungeeigneten Anbieter<br />

erteilt werden darf.<br />

2.1.2.1<br />

Ein Eignungsnachweis, welcher für die Anbieter nur mit grossem Aufwand zu<br />

erbringen ist, kann gut und gern erst kurz vor Erteilung des Zuschlages und lediglich<br />

vom potentiellen Zuschlagsempfänger eingefordert werden. In diesem<br />

Fall müssen die Anbieter in der Regel vorgängig mit der Eingabe des Angebotes<br />

eine Bestätigung einreichen, dass sie bereit sind, auf Verlangen der Vergabebehörde<br />

einen solchen Nachweis nachträglich zu erbringen.<br />

Eignungsnachweise im offenen Verfahren<br />

Im offenen Verfahren stellen die Nachweise sogenannte Muss-Kriterien dar.<br />

Die Bewertung erfolgt mittels Verwendung der Prädikate erfüllt resp. nicht erfüllt.<br />

Anbieter, welche die Eignungsnachweise nicht erbringen, werden von der weiteren<br />

Evaluation ausgeschlossen, hingegen nicht mit separater Ausschlussverfügung.<br />

Vielmehr erfahren die Anbieter erst nach der Zuschlagserteilung, durch<br />

die Publikation des Zuschlages oder anlässlich eines gewünschten Debriefings,<br />

vom Ausschluss.<br />

2.1.2.2<br />

Bei Nichterfüllen eines Eignungskriteriums ist stets der Rechtsdienst zur Beurteilung<br />

beizuziehen. Ein fehlender Handelsregisterauszug bspw. stellt keinen genügenden<br />

Ausschlussgrund dar, anders zu handeln als Vergabebehörde führte<br />

zum Vorwurf des überspitzen Formalismus. Im genannten Fall ist ein solches<br />

Dokument <strong>beim</strong> Anbieter nochmals anzufordern.<br />

Eignungsnachweise im selektiven Verfahren<br />

Im selektiven Verfahren können zusätzlich zu den Muss-Kriterien auch Bewertungs-Kriterien<br />

definiert werden. Die Bewertungs-Kriterien werden in der Reihenfolge<br />

ihrer Bedeutung resp. Gewichtung punktiert. Zu beachten ist hier, dass<br />

eine erneute Prüfung der Eignung bspw. im Rahmen des Zuschlagsentscheides<br />

untersagt ist (Verbot der Doppelbewertung).<br />

E 3.2.5.3<br />

D 1.2<br />

§ BRK 6/99 E. 4a+b<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Eignungskriterien"<br />

E<br />

KH<br />

2.1.2<br />

Konkrete Hinweise<br />

Eignungskriterien für Planerleistungen<br />

Für den Standardfall gelten folgende Eignungskriterien, Abweichungen von den<br />

Vorgaben sind zulässig, aber im Evaluationsbericht zu begründen:<br />

Komplexität klein mittel gross<br />

Für den Anbieter:<br />

2 Referenzobjekte vergleichbarer Komplexität<br />

und aus dem gleichen Fachbereich innerhalb<br />

der letzten 10 Jahre<br />

Für den Anbieter:<br />

Jahresumsatz Anbieter > dreifacher Jahresumsatz<br />

des Auftrages<br />

(oder die Bedingung über die Anzahl Fachleute<br />

d. h. über die Ingenieure im geforderten<br />

Fachbereich formulieren)<br />

Für den Anbieter:<br />

Zertifizierung nach ISO 9001 oder gleichwertiges<br />

Qualitätssystem (gilt für alle Partner<br />

einer allfälligen Ingenieurgemeinschaft)<br />

Für die Schlüsselpersonen und Stellvertreter:<br />

1 Referenzobjekt in gleicher Funktion mit<br />

vergleichbarer Komplexität und aus dem<br />

gleichen Fachbereich innerhalb der letzten<br />

10 Jahre<br />

Für Projektleiter und Stellvertreter des Anbieters:<br />

Nachweis, dass Verfügbarkeit > der erforderlichen<br />

Verfügbarkeit während der nächsten<br />

zwei Jahre. Detaillierte Aufzählung und<br />

Darstellung der zeitlichen Belastung an den<br />

übrigen Projekten.<br />

- X X<br />

- X X<br />

- X X<br />

- X X<br />

- X X<br />

Unterakkordanten:<br />

Maximal 30% der Leistung darf über Unterakkordanten<br />

erbracht werden.<br />

X<br />

X<br />

Eignungskriterien sind durch die Ingenieurgemeinschaft (IG) zu erfüllen, nicht<br />

durch die einzelne Partner-Firma, ausser eine Forderung beziehe sich explizit<br />

auf die Einzelfirma wie z. B. die Zertifizierung.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 6 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Eignungskriterien"<br />

E<br />

Eignungskriterien für Bauleistungen<br />

Für den Standardfall gelten folgende Eignungskriterien, Abweichungen von den<br />

Vorgaben sind zulässig, aber im Evaluationsbericht zu begründen:<br />

Komplexität klein mittel gross<br />

Für den Anbieter:<br />

2 Referenzobjekte vergleichbarer Komplexität<br />

und aus dem gleichen Fachbereich innerhalb<br />

der letzten 10 Jahre<br />

Für den Anbieter:<br />

Jahresumsatz Anbieter > dreifacher Jahresumsatz<br />

des Auftrages<br />

Für den Anbieter:<br />

Zertifizierung nach ISO 9001 oder gleichwertiges<br />

Qualitätssystem (gilt für alle Partner<br />

einer allfälligen Arbeitsgemeinschaft)<br />

Für die Schlüsselpersonen:<br />

1 Referenzobjekt in gleicher Funktion mit<br />

vergleichbarer Komplexität und aus dem<br />

gleichen Fachbereich innerhalb der letzten<br />

10 Jahre<br />

Nachweis der Verfügbarkeit:*<br />

- X X<br />

- X X<br />

- X X<br />

- X X<br />

- - X<br />

Unterakkordanten:<br />

Maximal 30% der Leistung darf über Unterakkordanten<br />

erbracht werden.<br />

X<br />

X<br />

* Konkrete Anforderungen an die Nachweise, sowie deren Form, sind zu formulieren.<br />

Eignungskriterien sind durch die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) zu erfüllen, nicht<br />

durch die einzelne Partner-Firma, ausser eine Forderung beziehe sich explizit<br />

auf die Einzelfirma wie z. B. die Zertifizierung.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 7 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Zuschlagskriterien"<br />

E<br />

2.1.3<br />

Zuschlagskriterien<br />

2.1.3.1<br />

Allgemeines<br />

Zuschlagskriterien legen fest, wie die Angebote auf ihr Preis-Leistungsverhältnis<br />

hin überprüft werden sollen, sie bestimmen also die Anforderungen an das Angebot.<br />

Sie sind in den Ausschreibungsunterlagen in der Reihenfolge ihrer Bedeutung<br />

mit sämtlichen Unterkriterien und Punktierungen (Beurteilungsmatrix)<br />

bekannt zu geben und sind für die Vergabebehörde bei der Bewertung der Angebote<br />

verbindlich.<br />

Unzulässig wäre es folgedessen, die Bedeutungsreihenfolge umzustellen, bestimmte<br />

Zuschlagskriterien einfach wegzulassen oder neue, nicht bekannt gegebene<br />

Kriterien für die Beurteilung heran zu ziehen.<br />

M 1.1.1<br />

Verletzt die Vergabebehörde die Pflicht, im Voraus sämtliche Kriterien und deren<br />

Gewichtung bekannt zu geben (Pflicht formeller Natur), wird ein angefochtener<br />

Entscheid aufgehoben, selbst dann, wenn zwischen der Zuschlagserteilung und<br />

dem Verfahrensfehler keine Kausalbeziehung nachgewiesen ist.<br />

§ BRK 3/01 E. 6<br />

Die Zuschlagskriterien dürfen weder protektionistisch (diskriminierend) noch<br />

vergabefremd sein, sie müssen mit dem Produkt oder der Leistung einen unmittelbaren<br />

Zusammenhang haben.<br />

§ BRK 11/97 E. 2<br />

Der Zuschlag hat an das wirtschaftlich günstigste Angebot zu erfolgen. Das wirtschaftlich<br />

günstigste Angebot ist dasjenige, das den konkreten, von der Vergabebehörde<br />

bekanntgegebenen Zuschlagskriterien, am besten entspricht. Wirtschaftlich<br />

günstig ist nicht mit billig gleichzusetzen.<br />

§ Art. 21 BoeB<br />

Unterangebote, d.h. solche Angebote, die verglichen mit den übrigen Konkurrenzofferten<br />

als ungewöhnlich niedrig erscheinen, kann die Vergabebehörde<br />

nicht automatisch ausschliessen. Vielmehr hat sie allenfalls vertieft zu prüfen, ob<br />

der Anbieter dieser Offerte die Teilnahmebedingungen einhält und die Auftragsbedingungen<br />

erfüllen kann.<br />

§ Art. XIII Ziffer 4 lit.<br />

a ÜoeB<br />

KH<br />

2.1.3<br />

Konkrete Hinweise<br />

Die Bewertung erfolgt immer mit ganzen Punkten von 0 bis 5:<br />

0 = keine Angaben<br />

1 = schlecht<br />

2 = ungenügend<br />

3 = genügend<br />

4 = gut<br />

5 = sehr gut, für das Projekt von äusserst grossem Nutzen<br />

Die Bewertungen 0 bis 5 Punkte sind im konkreten Kriterium, das zu bewerten<br />

ist, als quantifizierbare Eigenschaften zu formulieren.<br />

Für die Multiplikation mit dem Gewicht des Kriteriums ist die Zehntelstelle mit zu<br />

berücksichtigen.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 8 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Zuschlagskriterien"<br />

E<br />

Der Preis ist als eines der Zuschlagskriterien zu handhaben. Es erfolgt keine<br />

Division der Qualitätskriterien durch den Preis, da in diesem Fall das Gewicht<br />

des Preises immer 1:1 in die Bewertung eingeht.<br />

Für alle Preisbewertungen gilt:<br />

• Das billigste Angebot erhält im Kriterium „Preis“ die Maximalpunktzahl<br />

• Ein Angebot >100% (Planerleistung) >50% (Bauleistung) über dem tiefsten<br />

Angebot erhält 0 Punkte.<br />

• Dazwischen erfolgt die Bewertung linear<br />

Umweltschutzkriterien:<br />

Das <strong>ASTRA</strong> hat Interesse, Umweltschutzkriterien als Zuschlagskriterien anzuwenden.<br />

Die Umweltschutzkriterien sind als Zuschlagskriterien aber umstritten.<br />

Die Transportdistanz zwischen Werkhof und Baustelle bspw. hat „Heimatschutzaspekt“<br />

und ist darum nicht zulässig. Die Bewetung der Zertifizierung nach ISO<br />

14000 wäre denkbar. In der Abteilung Strasseninfrastruktur wird vorläufig (auf<br />

jeden Fall bis Ende 2009) auf deren Anwendung verzichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

sind Möglichkeiten zu prüfen.<br />

Kriterium „Lehrlinge“:<br />

Das Kriterium „Lehrlinge“ kann nicht verwendet werden, da es diskriminierend<br />

und deshalb beschaffungsrechtlich unzulässig ist.<br />

Unterangebote:<br />

Für den Umgang mit Unterangeboten sind Methoden zu entwickeln, die das<br />

Sicherstellen einer genügenden Leistung ermöglichen. Ziel ist, bis Ende 2009<br />

Vorschläge zu entwickeln. Anregungen und Hinweise sind erbeten an den Bereich<br />

Entwicklung + Betrieb.<br />

Zuschlagskriterien für Planerleistungen<br />

Für den Standardfall gelten folgende Zuschlagskriterien, Abweichungen von den<br />

Vorgaben sind zulässig, aber im Evaluationsbericht zu begründen:<br />

Zuschlagskriterium / Komplexität klein mittel gross<br />

Aufgabenanalyse und Vorgehensvorschlag 20% 30% 40%<br />

QM- Konzept 0% 10% 20%<br />

Preis 80% 60% 40%<br />

Es sind der Beschaffung angepasste Unterkriterien zu formulieren, welche die<br />

Hauptkriterien verfeinern.<br />

Weiteres:<br />

• Das Minimale Gewicht des Preises in einer Ausschreibung einer Ingenieurleistung<br />

beträgt 40 % (Vorgabe Abteilung I), in der Rechtssprechung 20%.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 9 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Zuschlagskriterien"<br />

E<br />

Zuschlagskriterien für Bauleistungen und für Bau von Betriebs- und Sicherheitsanlagen<br />

Für den Standardfall gelten folgende Zuschlagskriterien, Abweichungen von den<br />

Vorgaben sind zulässig aber im Evaluationsbericht zu begründen:<br />

Bauleistungen:<br />

Zuschlagskriterium / Komplexität klein mittel gross<br />

Preis 1)<br />

Erster Wert = ohne Verkehrsbehinderungen/<br />

Zweiter Wert = unter Verkehr<br />

100/ 80% 90/ 60% 75/ 45%<br />

Bauzeit 1) 00/ 20% 00/ 30% 10/ 40%<br />

Inhalt/Qualität der eingereichten Unterlagen<br />

(wie Installationsplatz, Bauprogramm, Bauabläufe,<br />

Technischer Bericht)<br />

- 10% 10%<br />

QM- Konzept - - 5%<br />

Bau von Betriebs- und Sicherheitsanlagen:<br />

Zuschlagskriterium / Komplexität klein mittel gross<br />

Preis 60% 50% 40%<br />

Qualität Ausrüstungen und Ausführungen 30% 40% 40%<br />

Organisation 10% 10% 15%<br />

QM-Konzept - - 5%<br />

Es sind den Beschaffungen angepasste Unterkriterien zu formulieren, welche<br />

die Hauptkriterien verfeinern.<br />

Weiteres:<br />

• Das Minimale Gewicht des Preises in einer Ausschreibung für eine Bauleistung<br />

beträgt 75 % resp. bei Verkehrsbehinderungen 45%.<br />

• Bewertung des Preises:<br />

Ein Angebot > 50% über dem tiefsten Angebot erhält 0 Punkte. Dazwischen<br />

erfolgt die Interpolation linear.<br />

• 1) Bemerkung AC I betreffend Vermietung der Fahrbahn<br />

• 2) Bei TU-Aufträgen gelten andere Gewichtungen (ist noch zu erarbeiten)<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 10 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Fristen"<br />

E<br />

2.1.4<br />

2.1.4.1<br />

Fristen<br />

Die Vergabebehörde setzt die Fristen für die Anträge auf Teilnahme oder für die<br />

Einreichung der Angebote so fest, dass alle Anbieter genügend Zeit zur Prüfung<br />

der Unterlagen und zur Ausarbeitung des Antrags oder des Angebots haben. Sie<br />

trägt dabei insbesondere der Komplexität des Auftrages und der Anzahl von<br />

Unteraufträgen Rechnung.<br />

Es gelten folgende Minimalfristen<br />

• Im Einladungsverfahren ab Versand der Unterlagen mind. 40 Tage<br />

• Im offenen Verfahren für die Einreichung eines Angebotes in der Regel 40<br />

Tage ab Veröffentlichung<br />

• Im selektiven Verfahren für die Einreichung des Antrags auf Teilnahme<br />

mind. 25 Tage ab Veröffentlichung und für die Einreichung eines Angebotes<br />

mind. 40 Tage ab Einladung<br />

Für komplexe Bauarbeiten (Tunnel, grosse Brücken etc.) oder komplexe Planerleistungen<br />

sind mind. 90 Kalendertage für die Anbieter einzuplanen.<br />

§ Art.19 VoeB<br />

2.1.4.2<br />

Verlängerung von Fristen<br />

Die Vergabebehörde kann die von ihr angesetzten Fristen verlängern. Macht sie<br />

von dieser Möglichkeit Gebrauch und verlängert sie die Frist für einen Anbieter,<br />

so gilt die Fristverlängerung auch für alle anderen. Die Verlängerung ist diesen<br />

gleichzeitig und rechtzeitig bekannt zu geben.<br />

Bezüglich der Berechnung der Fristen gilt:<br />

§ Art. 22 Abs. 2<br />

VwVG<br />

§ Art. 19 Abs. 2<br />

VoeB<br />

2.1.4.3<br />

• Die 25-tägige Einreichungsfrist für den Antrag auf Teilnahme sowie die 40-<br />

tägige Frist für die Einreichung des Angebotes beginnt ab Publikationsdatum<br />

(inkl. der Wochenenden und Feiertage) zu laufen<br />

• Fällt der letzte Tag einer Eingabefrist auf ein Wochenende oder einen Feiertag,<br />

so endigt die Frist am nächsten Werktag<br />

• Fallen in eine laufende Frist mehrere Feiertage (Ostern, Pfingsten, Weihnachten),<br />

so kann die Vergabebehörde die Eingabefrist entsprechend verlängern<br />

• Werden die Ausschreibungsunterlagen zu einem späteren Zeitpunkt als dem<br />

Publikationsdatum versandt, ist in der Ausschreibung darauf hinzuweisen;<br />

der Einreichungstermin berechnet sich ab Versand der Unterlagen<br />

Verkürzung von Fristen<br />

Unter den Voraussetzungen von Artikel XI Ziffer 3 des ÜoeB kann die Vergabebehörde<br />

die Frist zur Abgabe von Angeboten herabsetzen. Die Frist beträgt in<br />

der Regel mindestens 24 Tage und darf keinesfalls weniger als zehn Tage<br />

betragen.<br />

Um die 40-tägige Frist zu verkürzen, muss eine substantiierte Begründung vom<br />

Juristen der Filiale vorhanden sein und zudem muss in der Ausschreibung auf<br />

die Fristkürzung hingewiesen worden sein.<br />

§ Art. 19 Abs. 4<br />

VoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 11 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Optionen"<br />

E<br />

2.1.4.4 Konkretisierung der Eingabefrist in der Ausschreibung und den<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

Folgende Anmerkungen für die Einreichung von Angeboten gelten im <strong>ASTRA</strong>:<br />

• A-Post (Datum Poststempel einer Schweizerischen Poststelle)<br />

• Bei Abgabe an der Loge des <strong>ASTRA</strong> (durch Anbieter selbst oder Kurier): Die<br />

Abgabe hat spätestens am oben erwähnten Abgabetermin, noch während<br />

den Öffnungszeiten der Loge (Adresse vgl. Einreichungsort) gegen Ausstellung<br />

einer Empfangsbestätigung des <strong>ASTRA</strong> zu erfolgen<br />

• Bei Einreichung auf dem Postweg: Massgeblich für die Fristwahrung ist der<br />

Poststempel oder Strichcodebeleg einer schweizerischen Poststelle (Firmenfrankaturen<br />

gelten nicht als Poststempel)<br />

• Bei Übergabe des Angebotes an eine diplomatische oder konsularische Vertretung<br />

der Schweiz im Ausland: Ausländische Anbieter können ihr Angebot<br />

auch bis spätestens am oben erwähnten Abgabetermin noch während den<br />

Öffnungszeiten gegen Ausstellung einer Empfangsbestätigung einer diplomatischen<br />

oder konsularischen Vertretung der Schweiz in ihrem Land übergeben.<br />

Sie sind dabei verpflichtet, die Empfangsbestätigung der entsprechenden<br />

Vertretung bis spätestens am Abgabetermin per Fax an die<br />

Vergabebehörde zu senden<br />

Der Anbieter hat in jedem Fall den Beweis für die Rechtzeitigkeit der Angebotseinreichung<br />

zu erbringen. Verspätete Angebote können nicht mehr berücksichtigt<br />

werden und werden ungeöffnet an den Absender zurückgesandt.<br />

Folgende Eingabefrist ist auch möglich, wird im <strong>ASTRA</strong> aber nur in Ausnahmefällen<br />

praktiziert:<br />

xx.xx.2007, xx.00 Uhr, eingegangen an der genannten Adresse unter Punkt x<br />

2.1.5 Optionen<br />

Mit Optionen, die im Rahmen von Ausschreibungen formuliert werden, behält<br />

sich die Vergabebehörde vor, Folgeaufträge ebenfalls an jenen Anbieter zu vergeben,<br />

der den Zuschlag erhält. In der Ausschreibung hat die Vergabebehörde<br />

die optionale Menge sowie - wenn möglich - den geschätzten Zeitpunkt der Auslösung<br />

der Option bekannt zu geben. Optionen können mit Vorbehalten versehen<br />

werden, z.B. für den Fall, dass das Projekt nicht weiter verfolgt oder ein<br />

Kredit nicht gewährt wird. Ein durchsetzbarer Anspruch des Anbieters auf die<br />

Option besteht nicht.<br />

§ Anhang 4 VoeB<br />

In der Ausschreibung wird grundsätzlich die gewünschte Leistung beschrieben<br />

(inkl. der Option); der Vertrag allerdings wird vorerst nur für den bestimmten<br />

Bedarf, d.h. eine erste Periode (z.B. ein Jahr) abgeschlossen mit eben der Option<br />

auf etappenweise Verlängerung. Wichtig ist nun, dass bereits in der Ausschreibung<br />

die Option auf etappierte Verlängerung des Vertrages samt Maximallaufzeit<br />

festgehalten wird.<br />

Für die Wahl des Vergabeverfahrens ist der Auftragswert des bestimmten Bedarfs<br />

und derjenige der Option, also der Gesamtwert massgebend.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 12 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Vorbefassung" + "Varianten"<br />

E<br />

KH<br />

2.1.5<br />

Konkreter Hinweis:<br />

Welche Phasen soll eine Ingenieursubmission umfassen? Die Beschaffung soll<br />

möglichst alle Phasen umfassen, damit kein Know-How verloren geht und die<br />

aufwändigen Beschaffungsverfahren eingespart werden können. Der Vertrag mit<br />

dem Ingenieur soll als Rahmenvertrag ausgebildet werden, bei dem die Projektphasen<br />

einzeln auszulösen sind. Sinnvoll kann ein Schnitt zwischen Abschluss<br />

GP und Beginn AP oder zwischen Abschluss AP und Beginn DP sein.<br />

2.1.6 Vorbefassung<br />

Personen oder Unternehmen, die an der Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen<br />

oder des Vergabeverfahrens derart mitgewirkt haben, dass sie die Vergabe<br />

zu ihren Gunsten beeinflussen können, dürfen sich am Verfahren nicht beteiligen<br />

und müssen ausgeschlossen werden.<br />

E 3.2.5.2<br />

Die externe Fachunterstützung ist vor Auftragserteilung schriftlich darauf aufmerksam<br />

zu machen, dass sie am Ausschreibungsverfahren, dessen Unterlagen<br />

sie mitbearbeitet hat, selber nicht mitmachen kann.<br />

2.1.7 Varianten<br />

Die Ausschreibung muss Angaben zur Zulässigkeit von Varianten enthalten. Die<br />

Zulassung von Varianten ist dort sinnvoll, wo innovative Lösungsvorschläge oder<br />

kostengünstigere Angebote erwartet werden können.<br />

§ Art. 22 VoeB<br />

Varianten alleine können von der Vergabebehörde nicht akzeptiert werden. Eine<br />

Variante hat stets zusammen mit einem Grundangebot eingereicht zu werden.<br />

Die Rechtsprechung hat festgehalten, dass im Falle von Angeboten mit Einheitspreis<br />

und solchen mit Globalpreis von einer Preisvariante gesprochen werden<br />

kann. Als Konsequenz aus dem Entscheid der Eidgenössischen Rekurskommission<br />

für das öffentliche Beschaffungswesen (BRK) vom 13.02.2006 sind<br />

im <strong>ASTRA</strong> Preisvarianten ausgeschlossen. Dagegen sind technische Varianten<br />

erwünscht und darum zuzulassen.<br />

M 1.2.1<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 13 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Vergütungsmodelle"<br />

E<br />

2.1.8<br />

2.1.8.1<br />

2.1.8.2<br />

2.1.8.3<br />

Vergütungsmodelle<br />

Unterschieden wird grundsätzlich zwischen der Vergütung nach Festpreisen und<br />

einer solchen nach Zeitaufwand.<br />

Grundlage ist der Planer- resp. Werkvertrag der KBOB sowie zwei Richtlinien<br />

der <strong>ASTRA</strong>-Nomenklatur:<br />

Richtlinie "Bau der Nationalstrasse" und Richtlinie "Unterhalt der Nationalstrasse".<br />

Vergütung nach Festpreisen<br />

• Nach Baukosten gemäss Leistungstabelle, <strong>ASTRA</strong>-Nomenklatur (gemäss<br />

Bundesgesetz über die Nationalstrassen [NSG] und Verordnung über die<br />

Nationalstrassen [NSV]) Richtlinie "Bau der Nationalstrasse" und Richtlinie<br />

"Unterhalt der Nationalstrasse"<br />

• Nach Baukosten gemäss detailliertem Angebot des Anbieters<br />

• Als Pauschale ohne Berücksichtigung der Teuerung<br />

• Als Globale mit Berücksichtigung der Teuerung<br />

Vergütung nach Zeitaufwand<br />

Honorierung nach dem effektiven Zeitaufwand (nach Qualifikationskategorien,<br />

nach Gehältern oder nach mittleren Ansätzen) mit oder ohne Kostendach:<br />

• Gemäss Leistungstabelle, <strong>ASTRA</strong>-Nomenklatur (gemäss NSG/NSV) Richtlinie<br />

"Bau der Nationalstrasse" und Richtlinie "Unterhalt der Nationalstrasse"<br />

• Gemäss detailliertem Angebot des Anbieters nach einzelnen Stundensätzen<br />

der verschiedenen Kategorien<br />

• Gemäss detailliertem Angebot des Anbieters nach gemitteltem Stundenansatz<br />

für alle seitens des Anbieters eingesetzten Mitarbeiter<br />

Nebenkosten<br />

Nebenkosten des Anbieters bei Planerleistungen wie Fotokopien, Telefon, Fax,<br />

Porti, Computerinfrastruktur, Versicherungen, Reisespesen und Reisezeit, auswärtige<br />

Unterkunft und Verpflegung, Kosten für Baustellenbüros sind in der vereinbarten<br />

Vergütung hievor eingerechnet.<br />

Reprokosten für Ausschreibungsunterlagen, Plankopien und sonstige Dokumente<br />

wie Broschüren, Berichte, etc., welche zur Planung, Erstellung und Dokumentation<br />

des Bauwerks benötigt und durch die Vergabebehörde bestellt wurden,<br />

werden dem Anbieter gemäss nachgewiesenem Aufwand vergütet.<br />

www.kbob.ch<br />

Planervertrag /<br />

Werkvertrag<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 14 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibungsunterlagen "Vergütungsmodelle"<br />

E<br />

KH<br />

2.1.8<br />

Konkrete Hinweise<br />

Planerleistungen<br />

Honorierungen nach Globalpreis erfordern eine genaue Beschreibung des Leistungsumfanges.<br />

Sie sind (wo immer zweckmässig) anzustreben.<br />

Als Grundsatz gilt:<br />

Wo die Tätigkeit viel Innovation verlangt, ist eine Entschädigung nach Zeitaufwand<br />

angebracht, wo eher das „Handwerk“ überwiegt, sind Globalverträge zu<br />

wählen. Das heisst, im Normalfall sind folgende Honorierungsarten vorzusehen,<br />

Abweichungen davon sind zu begründen:<br />

• Studien: Nach Zeitaufwand<br />

• Generelles Projekt/ Globales Erhaltungskonzept: nach Zeitaufwand<br />

• Ausführungsprojekt/ Massnahmenkonzept: Global<br />

• Auflagephase und Bereinigung des Ausführungsprojekts: nach Zeitaufwand<br />

• Detailprojekt/ Massnahmenprojekt und Dokumente für die Realisierung<br />

(Baupläne), Dokumente des ausgeführten Werkes (DaW): Global<br />

• Bauleitung in der Realisierung: Global<br />

Bauleistungen<br />

• Nach Mengen des Leistungsverzeichnisses<br />

• In speziellen Fällen: pauschal, oder global, sofern Arbeit länger als ein Jahr<br />

dauert.<br />

Teuerung<br />

Konkrete Anweisungen für das anzuwendende Teuerungsverfahren enthält die<br />

IC-Weisung Teil C.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 15 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibung<br />

E<br />

2.2<br />

2.2.1<br />

2.2.2<br />

2.2.3<br />

Ausschreibung<br />

Mittels Ausschreibung (Publikation im SHAB) sollen potentielle Anbieter erreicht<br />

werden.<br />

Ausschreibung im Anwendungsbereich des Gesetzes<br />

Die Publikation der Ausschreibungen, welche im Anwendungsbereich des Gesetzes<br />

erfolgen, werden mit einer Rechtsmittelbelehrung versehen, da sie als<br />

Verfügung gilt und somit anfechtbar ist.<br />

Zu beachten sind folgende Prämissen:<br />

• Die Ausschreibung (d.h. der SHAB-Text) wird erst erstellt, wenn sämtliche<br />

Ausschreibungsunterlagen vorhanden sind. Die Ausschreibung muss inhaltlich<br />

Wort für Wort mit den Ausschreibungsunterlagen korrespondieren<br />

• Die Ausschreibung wird erst publiziert, wenn die Ausschreibungsunterlagen<br />

vollständig erstellt sind<br />

• Ohne bewilligten Kredit für den auszuschreibenden Auftragsgegenstand wird<br />

keine Ausschreibung vorgenommen<br />

Ausschreibung gemäss dem 3. Kapitel der VoeB<br />

Beschaffungen, welche der VoeB unterstehen, werden nur dann ausgeschrieben,<br />

wenn das offene oder selektive Verfahren gewählt worden ist. Die diesbezügliche<br />

Ausschreibung erfolgt aber ohne Rechtsmittelbelehrung, da die Vergaben<br />

nach diesem Kapitel nicht anfechtbar sind.<br />

Der Vergabebehörde steht es frei, ein höherrangiges Verfahren zu wählen, als<br />

dasjenige, zu dem sie verpflichtet wäre. So kann zwar die Voraussetzung für ein<br />

Einladungsverfahren vorliegen und trotzdem entscheidet sich die Vergabebehörde<br />

für die Anwendung des offenen oder selektiven Verfahrens. Dies geschieht<br />

oft in jenen Fällen, in denen ein breiterer Markt erreicht werden will.<br />

Auch bei der freiwilligen Anwendung des offenen oder selektiven Verfahrens ist<br />

die Vergabe auszuschreiben, aber ohne Rechtsmittelbelehrung.<br />

Publikationsorgan des Bundes<br />

Publikationsorgan auf Bundesebene ist das SHAB. Unter der Rubrik "Öffentliches<br />

Beschaffungswesen" können Online über das Internet die Ausschreibungen<br />

veröffentlicht, eingesehen und im pdf-Format herunter geladen werden. Per<br />

01.03.2006 erfolgte <strong>beim</strong> SHAB die Einführung der qualifizierten digitalen Signatur,<br />

welche seither die Authentizität der rechtsverbindlichen SHAB-Daten auf der<br />

Internetplattform garantiert.<br />

Der SHAB wird ab Februar 2008 in einem neuen Erscheinungsbild, sowie mit<br />

einigen Änderungen in den Masken, neu aufgeschalten. In einem zweiten<br />

Schritt, wird ab ca. April 2008 ein Projektmanager implementiert, über welchen<br />

die Ausschreibungsunterlagen in elektronischer Form, durch die Anbieter gedownloadet<br />

werden können. Zudem kann in Zukunft, die Frage/Antworten-<br />

Runde über den SHAB abgewickelt werden.<br />

Eine weitere elektronische Ausschreibungsplattform stellt www.simap.ch dar.<br />

Obwohl die Bundesverwaltung im Verein SIMAP vertreten ist, wurde vom Vorstand<br />

beschlossen, dass auf dieser Ausschreibungsplattform keine Ausschreibungen<br />

der Bundesverwaltung veröffentlicht werden dürfen.<br />

§ Art 16 VoeB<br />

§ Art. 25 Org-VoeB<br />

§ Art. 39 VoeB<br />

www.shab.ch<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 16 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibung<br />

E<br />

2.2.4<br />

2.2.5<br />

Erscheinungsdaten SHAB<br />

Grundsätzlich können an allen Arbeitstagen Publikationen vorgenommen werden.<br />

An gesetzlichen Feiertagen und an den Wochenenden ist eine Publikation<br />

nicht möglich. Ab der elektronischen Übermittlung bis zur Veröffentlichung der<br />

Publikation muss mit 3 Arbeitstagen gerechnet werden.<br />

Ausschreibungssprache<br />

Ausschreibungen im Anwendungsbereich des Gesetzes müssen immer in zwei<br />

Landessprachen und in einer ÜoeB-Sprache publiziert werden. Von den Landessprachen<br />

der Schweiz entspricht nur Französisch gleichzeitig auch einer<br />

ÜoeB-Sprache.<br />

Bei Liefer- und Dienstleistungsaufträgen sind somit folgende Konstellationen<br />

möglich: Deutsch und Französisch, Italienisch und Französisch. Bei einer Ausschreibung<br />

in Deutsch und Italienisch muss die Ausschreibung zusätzlich noch<br />

in einer ÜoeB-Sprache (Französisch, Englisch, Spanisch) erfolgen.<br />

Für Bauleistungen ist zudem noch folgende Ausnahme möglich: sofern die Ausschreibung<br />

nicht in Französisch erfolgt, kann ihr einfach eine Zusammenfassung<br />

in Französisch beigefügt werden.<br />

Publikationssprache pro Region:<br />

Estavayer-le-<br />

Lac<br />

Französisch<br />

+ Deutsch<br />

Thun Zofingen Winterthur Bellinzona<br />

Deutsch +<br />

Französisch<br />

Deutsch +<br />

Französisch<br />

Deutsch +<br />

Französisch<br />

Deutsch +<br />

Französisch<br />

oder Italienisch<br />

+ Französisch<br />

2.2.6<br />

2.2.7<br />

Formelle Anforderungen an die Ausschreibung<br />

Im SHAB-Online ist der Aufbau der Ausschreibungen in fixen Masken vorgegeben.<br />

Dadurch ist ein gewisses Mass an Rechtssicherheit erreicht und das einheitliche<br />

Erscheinungsbild sichergestellt. Der schnelle Wandel im öffentlichen<br />

Beschaffungswesen und die laufend neuen Entscheide vom Bundesverwaltungsgericht<br />

erfordern die ständige Anpassung der gängigen Praxis sowie der<br />

externen wie auch <strong>ASTRA</strong>-internen Vorlagen.<br />

Materielle Inhalte der Ausschreibung<br />

Die Ausschreibung beinhaltet zwei Schwerpunkte. Einerseits müssen für die<br />

Anbieter sämtliche wesentlichen Informationen zum Projekt enthalten sein. Andererseits<br />

sind die materiellen, formellen und rechtlichen Anforderungen bekannt<br />

zu geben.<br />

In der Mustersammlung sind Textbausteine zu den einzelnen Themen abgelegt.<br />

Es ist wichtig, zwischen einer Bauleistung oder einer Dienstleistung zu unterscheiden,<br />

da wichtige Unterschiede bestehen.<br />

Nebst den Anmerkungen in der Mustersammlung und den Angaben im Anhang<br />

4 der VoeB, sind folgende Punkte in einer Ausschreibung zu beachten:<br />

M 1.2.1<br />

§ Anhang 4, VoeB<br />

M 1.2.1<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 17 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibung<br />

E<br />

Adressen<br />

• Keine Personenangaben und keine personalisierten E-Mail-Adressen in der<br />

Publikation<br />

Detaillierter Aufgabenbeschrieb<br />

• Angaben von Mengen und Terminen erfolgen stets approximativ (ca. 500<br />

Std., ca. 1000 m 2 , Anfang/Mitte/Ende Januar 2007, erstes Quartal 2007, ca.<br />

2007 bis 2009, usw.)<br />

• Der Aufgaben- und Projektbeschrieb gibt Auskunft über Gegenstand und<br />

Umfang des Auftrages, einschliesslich der Optionen für zusätzliche Mengen<br />

sowie – wenn möglich – die Schätzung des Zeitpunktes, in dem solche Optionen<br />

ausgeübt werden. Im Falle von wiederkehrenden Aufträgen wird ebenso<br />

deren Gegenstand und Umfang sowie – wenn möglich – eine Schätzung<br />

des Zeitpunktes der nachfolgenden Ausschreibungen für die zu beschaffenden<br />

Leistungen bekannt gegeben. Schliesslich ist aufmerksam zu machen<br />

auf allfällige Lose, d.h. darauf, dass eine Teilung des Auftrages erfolgen wird<br />

Varianten<br />

• Technische Varianten bedingen stets ein Grundangebot, ansonsten kann<br />

auf die Variante nicht eingegangen werden<br />

• Preisvarianten sind im <strong>ASTRA</strong> ausgeschlossen<br />

Teilangebote<br />

• Teilangebote werden nie zugelassen<br />

Zahlungsbedingungen<br />

• Stets in CHF<br />

Bietergemeinschaften<br />

• Bietergemeinschaften werden in der Regel zugelassen unter der Annahme,<br />

dass sie als einfache Gesellschaft konstituiert sind<br />

• ein Anbieter hat die technische und administrative Federführung im Sinne<br />

der Geschäftsführung unter Angabe der Subunternehmer zu übernehmen<br />

Eignungskriterien / Eignungsnachweise<br />

• Die Eignungskriterien, die Eignungsnachweise sowie deren Form sind in der<br />

Ausschreibung immer komplett bekannt zu geben<br />

Zuschlagskriterien<br />

• Die Zuschlagskriterien werden erst in den Ausschreibungsunterlagen bekannt<br />

gegeben<br />

E 2.2.2<br />

E 2.2.3<br />

Bedingungen für den Erhalt der Ausschreibungsunterlagen<br />

• Die Ausschreibungsunterlagen werden in der Regel gratis abgegeben.<br />

Schlusstermin für die Einreichung der Teilnahmeanträge oder Angebote<br />

• Schlusstermine:<br />

Für den Teilnahmeantrag mindestens 25 Tage nach der Publikation.<br />

Für die Einreichung der Angebote mindestens 40 Tage nach der Publikation.<br />

Die Vergabebehörde hat diesen Termin je nach Komplexität des Projektes<br />

adäquat zu verlängern. Die Eingabefrist kann in Ausnahmefällen gekürzt<br />

werden, eine diesbezügliche Begründung ist vom Rechtsdienst zu unterzeichnen;<br />

in der Ausschreibung wird auf die Verkürzung hingewiesen.<br />

E 2.2.4<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 18 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibung<br />

E<br />

Bezüglich Berechnung der Fristen sowie der möglichen Bemerkungen im<br />

Rahmen der Einreichung von Angeboten wird auf die Ausführungen zu den<br />

Ausschreibungsunterlagen verwiesen<br />

E 2.1.4<br />

Sprachen für Angebote<br />

• Bezüglich der Angebote sind mindestens zwei Sprachen zuzulassen. In der<br />

Praxis werden meistens nur Angebote in derjenigen Sprache eingereicht, in<br />

welcher die Ausschreibungsunterlagen verfasst worden sind. Sollte ein Angebot<br />

in einer nicht publizierten Sprache eingehen, ist der Rechtsdienst zu<br />

informieren. Dieser hat zusammen mit der Projektleitung über das weitere<br />

Vorgehen zu entscheiden<br />

Anmerkung: Angebote eines schweizerischen Anbieters in einer nicht publizierten<br />

Sprache dürfen unter Umständen nicht ausgeschlossen werden, da jeder<br />

Schweizer laut Gesetz mit der Bundesverwaltung in einer der vier Landessprachen<br />

kommunizieren darf<br />

Voraussetzungen für nicht dem WTO-Abkommen angehörige Länder<br />

• Für dem ÜoeB nicht angehörige Länder sind keine speziellen Voraussetzungen<br />

oder Bedingungen vorzusehen<br />

Gültigkeit des Angebotes<br />

• Die notwendige Offertgültigkeitsfrist ist für jeden Einzelfall separat zu eruieren.<br />

Grösse und Komplexität des Projektes sind zu berücksichtigen.<br />

• Empfohlene Fristen für die Gültigkeit der Offerten:<br />

6 Monate für Dienstleistungen<br />

6, 9 oder 12 Monate für Bauleistungen<br />

Geschäftsbedingungen<br />

• Geschäftsbedingungen sind für Ingenieurleistungen die "Allgemeinen Vertragsbedingungen<br />

KBOB für Planerleistungen, Ausgabe x" oder für sonstige<br />

Dienstleistungen die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Bundes<br />

für Dienstleistungsaufträge". Für Bauleistungen ist die Norm SIA 118, allenfalls<br />

übrige Normen der SIA, die AVB sowie die Allgemeinen Bedingungen<br />

Bau (ABB) massgebend. Es ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, welche<br />

Geschäftsbedingungen auf den Beschaffungsgegenstand passen<br />

§ Art. 18 Abs. 2<br />

VoeB<br />

www.kbob.admin.ch<br />

www.beschaffung.a<br />

dmin.ch<br />

Verhandlungen<br />

• Verhandlungen bleiben vorbehalten. Nachverhandlungen zur Bereinigung<br />

der Angebote sind jederzeit durchführbar. Solche Bereinigungen können<br />

durch die Änderungen auch Einfluss auf die Preise haben<br />

(Mehr/Minderkosten). Verhandlungen über den Preis (Abgebotsrunden)<br />

werden im <strong>ASTRA</strong> nicht durchgeführt. Sie sind nicht zulässig!<br />

Verfahrensgrundsätze<br />

• Die Verfahrensgrundsätze "Arbeitsschutzbestimmungen und Lohngleichheit<br />

für Mann und Frau" sind in jeder Ausschreibung einzufügen<br />

Sonstige Angaben<br />

• Allfällige Begehungstermine sind in der Ausschreibung bekannt zu geben.<br />

Eine Begehung darf nicht obligatorischen Charakter haben, die Vergabebehörde<br />

kann die Begehung aber mit dem Vermerk "Dringend zu empfehlen!"<br />

versehen. Wenn an der Begehung Fragen beantwortet werden, sind die Fra-<br />

www.kbob.admin.ch<br />

E 3.1.1<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 19 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Ausschreibung<br />

E<br />

gen und Antworten zu protokollieren und sämtlichen Anbieter zu verteilen.<br />

Werden keine Fragen beantwortet, so ist auf die Fragen-Antworten-Runde<br />

zu verweisen.<br />

• Die Fragen-Antworten-Runde muss mindestens einmal im Verfahren durchgeführt<br />

werden. Im selektiven Verfahren nicht während des Präqualifikationsverfahrens,<br />

sondern erst in der zweiten Phase. Bei komplexen Projekten<br />

können auch noch zusätzliche Runden eingefügt werden. In der Regel müssen<br />

die Anbieter Ihre Fragen bis ca. 18-20 Tage nach Publikation der Ausschreibung<br />

schriftlich eingereicht haben. Die Vergabebehörde muss die Fragen<br />

schnellstmöglich beantworten und sämtlichen Anbietern schriftlich<br />

zukommen lassen. Sollten sich die Antworten verzögern, so ist mit dem<br />

Rechtsdienst eine allfällige Verlängerung des Eingabetermins zu prüfen. Die<br />

Anbieter müssen nach Erhalt der Antworten mindestens noch 15 Arbeitstage<br />

zur Fertigstellung der Angebote haben. Die Fragen sind zu anonymisieren,<br />

sodass kein Rückschluss auf einen Anbieter gezogen werden kann<br />

• Ein Vorbehalt über die Verfügbarkeit der Kredite ist generell in jeder Ausschreibung<br />

einzubringen. Dieser Vorbehalt ist weniger für das Vergabeverfahren<br />

von Nutzen, als vielmehr für das privatrechtliche Verfahren, kann es<br />

doch den Anspruch auf Schadenersatz wegen Verletzung von Treu und<br />

Glauben (culpa in contrahendo) mindern oder gar verhindern<br />

§ Art. 17 Abs. 3<br />

VoeB<br />

E 3.1.2<br />

M 1.2.1<br />

• Bekanntgabe, in welcher Sprache die Ausschreibungsunterlagen zur Verfügung<br />

gestellt werden<br />

• Sollte sich der Versand der Ausschreibungsunterlagen gegenüber dem Publikationstermin<br />

verzögern, ist das Datum des Versandtermins bekannt zu<br />

geben. Die minimale Eingabefrist von 25 resp. 40 Tagen ist somit ab dem<br />

Versanddatum und nicht ab dem Publikationsdatum zu berechnen<br />

• In jeder Dienstleistungsausschreibung ist der Vorbehalt nach Art. 36 Abs. 2<br />

lit. e VoeB einzufügen, wonach sich die Bauherrschaft vorbehält, einen neuen<br />

gleichartigen Auftrag, welcher sich auf den Grundauftrag bezieht und unter<br />

dem WTO-Schwellenwert liegt, im freihändigen Verfahren zu vergeben<br />

• In jeder Bauleistungsausschreibung ist der Vorbehalt nach Art. 13 Abs. 1 lit.<br />

h VoeB, einzufügen, wonach sich die Bauherrschaft vorbehält, einen neuen<br />

gleichartigen Bauauftrag, welcher sich auf den Grundauftrag bezieht, im freihändigen<br />

Verfahren zu vergeben<br />

Rechtsmittelbelehrung<br />

• Die Rechtsmittelbelehrung ist jeder Ausschreibung im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes anzufügen. Jeder Anbieter hat während 20 Tagen das Recht,<br />

eine Beschwerde <strong>beim</strong> Bundesverwaltungsgericht einzureichen. Die Frist<br />

wird ab dem ersten Tag nach der Publikation im SHAB berechnet. Der Anbieter<br />

kann bis am letzten Tag eine Beschwerde einreichen. Für die Fristwahrung<br />

ist das Datum des Poststempels massgebend. Zu beachten sind<br />

die Gerichtsferien, während derer die Beschwerdefrist still steht<br />

E 2.2.4<br />

§ Art. 36 Abs. 2e<br />

VoeB<br />

M 1.2.1<br />

§ Art. 13 Abs. 1h<br />

VoeB<br />

M 1.2.1<br />

§ Art. 35 VwVG<br />

§ Art. 22a VwVG<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 20 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Mustervertrag "Planer-, Werkverträge und übrige Verträge"<br />

E<br />

2.3<br />

2.3.1<br />

2.3.1.1<br />

Mustervertrag<br />

Planer-, Werkverträge und übrige Verträge<br />

KBOB Planervertrag resp. Werkvertrag<br />

Die Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes (KBOB) hat<br />

zusammen mit Vertretern des Bundes, der Bau-, Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz<br />

(BPUK), dem Schweizerischen Städteverband (SSV) und<br />

Vertretern von bauenschweiz sowohl die Unterlagen für Vergabeverfahren, Planerverträge,<br />

Werkverträge als auch einen dazugehörenden Leitfaden erarbeitet.<br />

Das <strong>ASTRA</strong> wendet den KBOB Planervertrag an, weshalb die Ausschreibungsund<br />

Angebotsunterlagen grundsätzlich mit der Vollversion des KBOB-Planer zu<br />

erstellen sind. Darin enthalten sind sowohl die Vertragsurkunde als auch die<br />

Allgemeinen Vertragsbedingungen (AVB).<br />

In Ergänzung zu den bisherigen Dokumenten wird nun auch eine Solo-Version<br />

Vertragsurkunde und AVB zur Verfügung gestellt. Diese ist für die Verwendung<br />

bei einfachen Aufgaben vorgesehen.<br />

Das übergeordnete Ziel der Anwendung des KBOB-Planervertrages im <strong>ASTRA</strong><br />

bildet die Vereinheitlichung. Der Vielfalt der Vertragsvorlagen will auf diese Weise<br />

begegnet werden, d.h. die Vergabebehörde hat stets die gleichen Vertragsmuster<br />

und AVB zu verwenden, gerade auch im Interesse der Planer resp. Unternehmen.<br />

www.kbob.admin.ch<br />

Die Dokumente der KBOB-Verträge inkl. der genannten Solo-Version sind immer<br />

in den aktuellen Versionen unter folgender Web-Adresse zu downloaden:<br />

http://www.bbl.admin.ch/kbob/00465/00470/00760/index.html?lang=de<br />

E 2.2.1.1<br />

Der Leitfaden der KBOB zu Vergabeverfahren und Verträgen für Planer- und<br />

Bauleistungen hat einerseits den Zweck, die KBOB-Dokumente zu erläutern,<br />

andererseits als Hilfsmittel zu dienen.<br />

Die KBOB-Dokumente zum Abschluss von Verträgen für Planer- resp. Bauleistungen<br />

sind die folgenden:<br />

• die Bestimmungen zum Vergabeverfahren<br />

• die Angebotsunterlagen, beinhaltend insbesondere:<br />

• Mustervertrag<br />

• die AVB-KBOB für Planerleistungen<br />

• die allgemeinen und besonderen Bestimmungen<br />

• das Pflichtenheft resp. das Leistungsverzeichnis<br />

• <strong>ASTRA</strong>-spezifische Beilagen (bspw. zwingend die Selbstdeklaration)<br />

Diese Aufteilung führt in dokumentarischer Hinsicht zu einer klaren Abgrenzung<br />

der Phasen Vergabeverfahren und Vertragsschluss und entlastet die Verträge<br />

von Bestimmungen, die sich mit den Vergabeverfahren befassen und in der<br />

Vertragsabwicklungsphase nicht mehr relevant sind.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 21 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Mustervertrag "Sicherheiten"<br />

E<br />

2.3.1.2 Übrige Verträge<br />

Weitere Kommentare zu den obgenannten wie auch übrigen Verträgen, welche<br />

im Zusammenhang mit Beschaffungen zur Verfügung stehen, finden sich direkt<br />

in diesen Dokumenten.<br />

M Kap 5<br />

2.3.2<br />

Sicherheiten<br />

Grundlage für die Beurteilung, wann und in welcher Form Erfüllungsgarantien zu<br />

verlangen sind, bildet eine Risikoanalyse, welche durch den jeweiligen Projektleiter<br />

fundiert erstellt werden muss. Da Erfüllungsgarantien zu einem Wettbewerbsfaktor<br />

für die Anbieter werden können, ist in der Ausschreibung auf die<br />

Möglichkeit der Einholung einer solchen Sicherstellung hinzuweisen. Jede Beschaffung<br />

ist bezüglich der Notwendigkeit einer solchen Sicherheit separat zu<br />

beurteilen.<br />

Die Kriterien, welche zum Einholen einer Erfüllungsgarantie führen können, dürfen<br />

keinesfalls nur von der finanziellen Auftragsgrösse abhängig gemacht werden.<br />

Bei der Risikoanalyse sind u.a. folgende Kriterien zu beachten: Komplexität<br />

der Bauaufgabe, Bonität der Firma, Vorausleistungen, Dauer des Auftragsverhältnisses,<br />

Wettbewerbsform, Umwelt, Zusammensetzung und rechtliche Form<br />

der Arbeitsgemeinschaften.<br />

§ SIA 118 + Merkblatt<br />

2020<br />

M 1.4<br />

Der professionelle Bauherr darf nicht vergessen, dass vor allem Garantien auf<br />

Erstes Verlangen den Anbieter sehr viel kosten und zudem die Kreditlimiten<br />

desselben beanspruchen. Deshalb sind solche Garantieformen degressiv zu<br />

gestalten und nach Abnahme bzw. Leistungserfüllung in eine Solidarbürgschaft<br />

umzuwandeln.<br />

Grundsätzlich obliegt es dem Projektleiter zu beurteilen, ob und welche Sicherheiten<br />

verlangt werden. Auch die Höhe der jeweiligen Garantie hat er zu beurteilen.<br />

Als Richtlinie, welche Form der Sicherheit angemessen ist, dient das SIA<br />

Merkblatt 2020 "Sicherheitsleistungen des Unternehmers im Werkvertrag". Auch<br />

zu beachten sind die Vorgaben des Risikomanagements des <strong>ASTRA</strong> (gegenwärtig<br />

in Erarbeitung). Die Höhe der Sicherstellung hat dem Risiko zu entsprechen<br />

(Art. 43. Abs.1 der Finanzhaushaltsverordnung [FHV]; Art. 4 Abs. 1 der<br />

Weisungen der Eidgenössischen Finanzverwaltung [EFV]).<br />

2.3.2.1<br />

Erfüllung des Vertrages<br />

Wird eine Abrechnung nach Ausmass gemacht, so können geringere Anforderungen<br />

an die Höhe der Garantie gemacht werden, da ja nur die bereits geleisteten<br />

Arbeiten / Werke von der Bauherrin bezahlt werden.<br />

In der Regel wird keine Erfüllungsgarantie (auf Erstes Verlangen) gefordert.<br />

Üblich ist ein Barrückbehalt nach Art. 149ff. der SIA-Norm 118.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 22 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Mustervertrag "Sicherheiten"<br />

E<br />

2.3.2.2<br />

2.3.2.3<br />

Vorauszahlungsgarantie<br />

Eine Solidarbürgschaft wird praktisch nie verlangt. Stattdessen verlangt das<br />

<strong>ASTRA</strong> regelmässig nur bei den Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen eine<br />

Erfüllungsgarantie auf Erstes Verlangen.<br />

Zur Höhe der Solidarbürgschaft nach der Abnahme gilt die Regelung nach Art.<br />

181 Abs. 2 der SIA-Norm 118.<br />

Mängelgarantien<br />

Normalerweise wird die Erfüllungsgarantie (Garantie während der Vertragserfüllung)<br />

anschliessend an die Abnahme in eine Solidarbürgschaft umgewandelt.<br />

KH<br />

2.3.2<br />

Konkrete Hinweise<br />

Erfüllungsgarantien:<br />

Bei Bauleistungen werden in der Regel keine Erfüllungsgarantien verlangt. Es<br />

wird ein Barrückbehalt nach Art. 149ff. der SIA-Norm 118 vorgenommen. Dasselbe<br />

gilt für Dienstleistungsverträge.<br />

Bei Verträgen der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen, in denen Anlageteile<br />

im Werk zu erstellen sind und auf die Baustelle geliefert werden und bei der<br />

Bestellung 1/3 des Preises zu bezahlen ist, wird eine Vorauszahlungsgarantie<br />

(Solidarbürgschaft oder Bankgarantie) verlangt.<br />

Zahlungspläne:<br />

Es werden in der Regel keine Zahlungspläne erstellt, da nach Ausmass abgerechnet<br />

wird (vgl. IC Weisung Teil C). Bei TU-Verträgen ist die Situation anders<br />

und später zu regeln.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 23 / 46


Phasen<br />

Vorbereitung<br />

Mustervertrag "Nachträge"<br />

E<br />

2.3.3<br />

2.3.3.1<br />

Nachträge<br />

Definition<br />

Beim Nachtrag handelt es sich um eine Folgeleistung, die in einem bestehenden<br />

Vertragsverhältnis infolge einer Änderung des Vertragsgegenstandes entsteht.<br />

Der Nachtrag ist kein beschaffungsrechtlicher Begriff, vielmehr handelt es sich<br />

bei Nachträgen um Beschaffungen, die nach denselben Regeln zu behandeln<br />

sind, wie jede andere Beschaffung auch.<br />

Nachträge verteuern in der Regel das Bauprojekt und können nicht selten dazu<br />

führen, dass der genehmigte Baukredit überschritten wird. Entsprechend ist das<br />

Kreditmanagement im Auge zu behalten.<br />

2.3.3.2<br />

2.3.3.3<br />

Entstehungsgründe<br />

Nachträge können ihre Entstehungsgründe auf Seite der Vergabebehörde wie<br />

auch des Anbieters haben oder aber objektiv begründet sein. Zu denken ist an<br />

folgende Ursachen:<br />

• Bestellungsänderungen (aufgrund unvollständiger Ausschreibungsunterlagen<br />

etc.)<br />

• Vernachlässigte Mitwirkungspflichten seitens der Vergabebehörde<br />

• Rollende Planung<br />

• Änderungsbegehren seitens des Anbieters<br />

• Verspätete Bereitstellung von Baugrund oder verspätete Lieferung von Plänen<br />

• Objektive Umstände (Höhere Gewalt, Zufälle, geänderte Normen/Vorschriften)<br />

• Behinderter Bauablauf (aufgrund zusätzlicher Aufträge)<br />

Massnahmen<br />

Nachträge können in manchen Fällen berechtigt, oft aber auch vermeidbar sein;<br />

je nach Entstehungsgrund trifft denn auch die Vergabebehörde oder den Anbieter<br />

diesbezüglich eine unterschiedliche Pflicht.<br />

Die Vergabebehörde hat entsprechend ihrer Mitwirkungspflicht als Bestellerin<br />

einer Leistung im Voraus umfassend zu planen und ihren Bedarf abzuklären. Im<br />

Sinne einer präventiven Massnahme zur Verhinderung von Nachträgen, ist an<br />

die Qualität der Ausschreibungsunterlagen der Vergabebehörde hohe Anforderungen<br />

zu stellen. Je genauer die Vergabebehörde ihren Bedarf eruiert und den<br />

Umfang der nachgefragten Leistung umschreiben kann, desto kleiner ist das<br />

Risiko von späteren Bestellungsänderungen.<br />

Kommt sie selbst oder die von ihr gewählte Bauleitung ihren Pflichten bewusst,<br />

rechtzeitig und vollumfänglich nach, entstehen keine Behinderungen oder Verspätungen,<br />

die dann <strong>beim</strong> Anbieter zu Mehraufwand führen können. Eine gute<br />

Auswahl der Bauleitung, welche dann auch wirklich die Interessen der Bauherrin<br />

vertritt, hilft mit, unnötige Nachtragsforderungen von Beginn an zu verhindern.<br />

Schliesslich ist es an der Vergabebehörde resp. ihrer Bauleitung, die Änderungsbegehren<br />

des Anbieters kritisch zu analysieren und wo nötig abzulehnen.<br />

Kann der Entstehungsgrund einer Nachtragsforderung dem beauftragten Planer<br />

zugeschrieben werden, hat sich die Vergabebehörde mittels Regress bei diesem<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 24 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Mustervertrag "Nachträge"<br />

E<br />

schadlos zu halten.<br />

2.3.3.4<br />

Gegenüber der Mitwirkungspflicht der Vergabebehörde steht die Anzeigepflicht<br />

des Anbieters. Der Anbieter hat bei der Vergabebehörde resp. deren Bauleitung<br />

Anzeige zu machen bezüglich Mehraufwand, der zu einem Vergütungsaufwand<br />

führen könnte. Ohne Anzeige erfolgt keine Bezahlung durch das <strong>ASTRA</strong>. Insbesondere<br />

hat der Anbieter in denjenigen Fällen, in welchen die Vergabebehörde<br />

eine Mehrleistung oder Leistungsänderung im qualitativen Sinne verlangt, den<br />

entsprechenden Betrag der Zusatzleistung aber auch allfällig daraus resultierende<br />

Folgekosten anzuzeigen.<br />

Prozess<br />

Wie bereits erwähnt stellt ein Nachtrag eine Beschaffung dar, bezüglich derer<br />

nach den bekannten Beschaffungsabläufen vorzugehen ist. Die Vergabebehörde<br />

oder deren Bauleitung stützt sich bezüglich Nachtragsmanagement auf den<br />

unten angeführten Prozess, bei welchem die Schnittstellen zu den Beschaffungsabläufen<br />

explizit erwähnt sind.<br />

Noch wenn die Voraussetzungen für eine freihändige Vergabe erfüllt sind, hat<br />

die Vergabestelle zu prüfen, ob nicht aus Wirtschaftgründen ein ranghöheres<br />

Verfahren zu wählen ist.<br />

M 1.4<br />

E 1<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 25 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Mustervertrag "Nachträge"<br />

E<br />

KH<br />

2.3.3<br />

Konkrete Hinweise<br />

Grundsätzliches für die Abteilung I:<br />

Es werden keine Nachträge bei freihändig beschafften Leistungen akzeptiert,<br />

wenn der Schwellenwert von 50'000.- bei Ingenieurleistungen resp. 100'000.- bei<br />

Bauleistungen mit dem Nachtrag überschritten würde. Der Auftrag ist rechtzeitig<br />

so zu beschränken, dass der Betrag unter dem Schwellenwert genügt, oder die<br />

Arbeit ist mit einem anderen Auftragnehmer fertig zu stellen.<br />

Bei einer Beschaffung von Ingenieurleistungen im Einladungsverfahren lässt Art.<br />

36 VoeB weitere freihändige Beschaffungen bis zum Schwellenwert von derzeit<br />

248'000.- zu, sofern Unvorhersehbarkeit zutrifft.<br />

Ein Beispiel:<br />

Im Verlaufe der Bauarbeiten stellt sich heraus, dass der Baugrund schlechter ist<br />

als erwartet. Es wird eine andere, teurere Baugrubenumschliessung erforderlich.<br />

Dazu ist der Werkvertrag durch einen Nachtrag zu erweitern.<br />

Die Höhe des Nachtrages beträgt etwa 2 Mio. CHF. Es besteht keine Möglichkeit,<br />

einen anderen Unternehmer mit diesen Aufgaben zu betrauen, da der Installationsplatz<br />

bereits belegt ist und die Bauarbeiten nicht für 4 – 6 Monate unterbrochen<br />

werden können für die Durchführung eines Einladungsverfahrens<br />

(berechtigte finanzielle Forderungen des Unternehmers für den Unterbruch, da<br />

der Bauherr die Geologie zu verantworten hat).<br />

Es handelt sich in diesem Beispiel um einen Nachtrag, d.h. eine normale Beschaffung.<br />

Diese hat in Anwendung der allgemeinen Bestimmungen vergeben<br />

zu werden. Im vorliegenden Sachverhalt spricht einiges für das Vorliegen einer<br />

Ausnahme, diese ist genügend zu begründen.<br />

Vorgehen:<br />

1. Bauleitung und Unternehmer besprechen Nachtragsgegenstand.<br />

2. Der Unternehmer verfasst das Nachtragsangebot.<br />

3. Die Bauleitung prüft das Nachtragsangebot auf Grund von Preisanalysen<br />

aus dem Grundangebot des Unternehmers. Es ist nicht massgebend, welchen<br />

Aufwand der Unternehmer für die Arbeiten des Nachtrages schätzt,<br />

sondern die Preise, die sich auf der Kalkulationsbasis des Grundangebotes<br />

ergeben.<br />

4. Der Projektleiter begründet auf den entsprechenden Formularen (vgl. Projekthandbuch<br />

und Beschaffungsprozess) den Nachtrag und leitet ihn zur<br />

Genehmigung der entsprechenden Instanz zu.<br />

5. Gleichzeitig kümmert der Projektleiter sich um die Genehmigung des entsprechenden<br />

Kredits (IC-Weisung Teil C).<br />

6. Der Nachtrag wird durch die Instanz genehmigt, die aufgrund der UKR für<br />

die Unterzeichnung zuständig ist. Massgebend ist nur der Auftragswert der<br />

neuen Beschaffung.<br />

7. Es ist das Ziel, die Arbeiten erst nach Genehmigung des Nachtrages zu<br />

beginnen.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 26 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Einreichungsphase "Begehung"<br />

E<br />

3<br />

3.1<br />

3.1.1<br />

Submission<br />

Einreichungsphase<br />

Begehung<br />

Eine Begehung vor Ort ist fakultativ. Die Vergabebehörde beurteilt, ob eine Begehung<br />

für die Anbieter Sinn macht oder nicht. Zwei problematische Punkte sind<br />

zu beachten:<br />

• Gemäss Gesetz und Verordnung ist es nicht möglich, in einem offenen oder<br />

selektiven Verfahren eine Begehung während der Einreichungsphase als<br />

"obligatorisch" zu deklarieren. In der Praxis ist die Begehung somit als "Dringend<br />

Empfohlen" auszuschreiben. Erfahrungsgemäss werden die interessierten<br />

Anbieter gerne an der Begehung teilnehmen.<br />

• Die Begegnung der Anbieter untereinander vor Ort kann das erhöhte Risiko<br />

von Absprachen bergen. In der Praxis erwuchsen der Bundesverwaltung<br />

daraus aber bisher keine Probleme, da den Anbietern die restriktiven Massnahmen<br />

bei Verdacht auf Absprachen (Ausschluss) bekannt sind.<br />

Dieses kleine Risiko könnte selbstverständlich auch dadurch gebannt werden,<br />

dass pro Anbieter eine separate Begehung durchgeführt würde, der<br />

Aufwand für die Vergabebehörde würde dadurch aber unverhältnismässig<br />

gross werden. Allenfalls kann sich die Vergabebehörde bei einem kleinen zu<br />

erwartenden Anbieterkreis das Aufteilen in zwei Begehungstermine überlegen,<br />

was möglicherweise ausreichend sein würde im Sinne der Prävention.<br />

M 1.1.1<br />

An einer Begehung dürfen keine Informationen bekannt gegeben werden, welche<br />

die abwesenden Anbieter nicht auch nachträglich erhalten. Die Gleichbehandlung<br />

aller Anbieter ist von der Vergabebehörde sicher zu stellen. Die Vergabestelle<br />

verfasst daher ein Protokoll der Begehung, welches sämtlichen<br />

anwesenden und auch nicht anwesenden Anbieter zugestellt wird.<br />

Die andere Möglichkeit ist, allfällige Fragen der anwesenden Teilnehmer erst<br />

während der Fragen-Antworten-Runde zu beantworten.<br />

Begehungen müssen in der Ausschreibung publiziert werden. Je nach Platzverhältnissen<br />

vor Ort sowie nach der zu erwartenden Anzahl Anbieter, ist die Teilnehmerzahl<br />

pro Anbieter zu begrenzen.<br />

Bei einer einmaligen Begehung können der Treffpunkt, das Datum und die Zeit<br />

vorgängig publiziert werden. Die Anbieter brauchen sich nicht vorgängig anzumelden.<br />

Vor Ort ist aber eine Anwesenheitsliste zu führen, in welcher sich jede<br />

Person, mit Namen und Unternehmung, einzuschreiben hat.<br />

Bei verschiedenen Begehungsterminen zwecks Gruppenaufteilung der Anbieter<br />

müssen sich die Anbieter vorgängig per E-Mail bis zu einem Stichtag mit sämtlichen<br />

Teilnehmern anmelden. Mit dem Bestätigungsschreiben auf die Anmeldung<br />

hin kann gleich auch der Treffpunkt und Standort der Begehung bekannt<br />

gegeben werden.<br />

Begehungen sind bei den Anbietern beliebt, da sie sich ein gutes Bild über die<br />

Situation vor Ort bilden können. Die Qualität der Angebote wird bspw. bei Sanierungen<br />

und Ausbauten durch die Begehung massgeblich erhöht.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 27 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Einreichungsphase "Fragen-/ Antwortenrunde"<br />

E<br />

3.1.2 Fragen- / Antwortenrunde<br />

Den Anbietern ist im Laufe des Vergabeverfahrens die Möglichkeit einzuräumen,<br />

Fragen zu stellen. Das Gleichbehandlungsgebot ist am besten dadurch zu wahren,<br />

dass eine schriftliche Fragerunde durchgeführt wird. Bis zu einem Stichtag<br />

müssen die Anbieter Ihre Fragen schriftlich per Schreiben oder bevorzugt per E-<br />

Mail an die Vergabebehörde einreichen. Innert nützlicher Frist hat die Vergabebehörde<br />

die Fragen zu beantworten und die Antworten sämtlichen Anbietern,<br />

welche die Ausschreibungsunterlagen verlangt haben, zuzustellen.<br />

§ Art. 17 lit. 3 VoeB<br />

M 1.1.1<br />

M 1.3.2<br />

Ist die Vergabebehörde mit der Beantwortung in Verzug (grosse Anzahl Fragen,<br />

aufwändige Abklärungen), muss der Eingabetermin neu angesetzt werden. Der<br />

neue Termin für die Einreichung der Angebote ist im SHAB zu publizieren; die<br />

Anbieter sind gleichzeitig per Schreiben zu informieren.<br />

Die Vergabebehörde hat jeweils abzuschätzen, wie viel Zeit die Anbieter nach<br />

Erhalt der Antworten zum Erstellen der Angebote noch benötigen, sie stellt sicher,<br />

dass mindestens noch 10 Arbeitstage zur Verfügung stehen.<br />

Bei komplexen Projekten kann es durchaus notwendig sein, eine zweite Fragerunde<br />

vorzusehen.<br />

Folgende Punkte sind zu beachten:<br />

• Die Fragen müssen anonymisiert werden, so dass keine Rückschlüsse auf<br />

den Fragesteller gezogen werden können<br />

• Die Fragen dürfen keine Rückschlüsse auf vertrauliche, geschäftsrelevante<br />

Informationen von Anbietern zulassen<br />

• Fragen, welche das geistige Eigentum (Urheberrecht) des Anbieters betreffen,<br />

werden nur diesem separat beantwortet.<br />

• Zu spät eintreffende Fragen werden in der Regel nicht mehr beantwortet.<br />

Ausnahmen kann es dort geben, wo eine zu spät eingereichte Frage für das<br />

Projekt oder die zu erwartenden Angebote sehr relevant ist. Es ist einzelfallgerecht<br />

zu entscheiden und sämtlichen Anbietern die massgebliche Frage<br />

und Antwort zukommen zu lassen<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 28 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Formelle Prüfung"<br />

E<br />

3.2<br />

3.2.1<br />

3.2.1.1<br />

Evaluationsphase<br />

Formelle Prüfung<br />

Formvorschriften<br />

Die Einhaltung gewisser formaler Anforderungen ist für alle Beteiligten zwecks<br />

einer korrekten und transparenten Durchführung des Verfahrens unerlässlich.<br />

Dies gilt im Besonderen für die Einreichung der Offerte. Die Verletzung der<br />

Formvorschriften hat den Ausschluss des entsprechenden Angebots zur Folge.<br />

Sowohl im Ausschreibungstext als auch in den Ausschreibungsunterlagen sollten<br />

– zwecks Verdeutlichung – die bereits im Gesetz verankerte Formvorschriften<br />

nochmals ausdrücklich aufgeführt werden.<br />

§ Art 19 BoeB<br />

3.2.1.1.1<br />

Der Anbieter hat bei der Einreichung seiner Offerte folgende Formvorschriften zu<br />

beachten:<br />

• Einhaltung der Eingabefrist<br />

• Einreichung schriftlich in der verlangten Form<br />

• Gültige Unterzeichnung des Angebotes (Überprüfung mittels Zefix)<br />

• Einreichung der vollständig ausgefüllten Offerte und sämtlicher verlangter<br />

Beilagen<br />

• Keine Änderungen in Offertformularen<br />

Eingabefrist<br />

Angebote müssen fristgerecht im Original bei der Vergabebehörde eingegangen<br />

sein. Ein vorgängier Telefax oder ein vorgängiges E-Mail im Voraus kann bei<br />

Angeboten nicht akzeptiert werden.<br />

http://www.zefix.ch/<br />

M 1.1.1<br />

E 2.2.4<br />

Anders bei einem per Telefax oder E-Mail vorgängig fristgerecht eingegangenen<br />

Teilnahmeantrag: dieser Antrag muss akzeptiert werden. Anträge auf Teilnahme<br />

am Verfahren können laut dem Gesetz per Telegramm, Telex oder Telefax eingereicht<br />

werden. In der Praxis hat sich zudem auch die Akzeptanz per E-Mail<br />

durchgesetzt.<br />

Nicht fristgerecht eingegangene Angebote werden nicht geöffnet. Ist die Eingabefrist<br />

nicht offensichtlich verpasst worden, wird dem Anbieter die Möglichkeit<br />

gegeben, der Vergabebehörde einen Beweis für die fristgerechte Einreichung zu<br />

erbringen. Kann er diesen Beweis nicht erbringen, wird das Angebot ungeöffnet<br />

inklusive einer Ausschlussverfügung eingeschrieben retourniert.<br />

M 1.3.3.5<br />

3.2.1.1.2<br />

Formfehler<br />

Zu unterscheiden ist zwischen wesentlichen und unwesentlichen Formfehlern.<br />

Als wesentlichen Formfehler hat die BRK die nicht fristgerechte Einreichung<br />

eines Angebotes angesehen und das Angebot vom Verfahren ausgeschlossen.<br />

§ VPB 63.17<br />

Aufgrund unwesentlicher Formfehler dürfen Angebote und Teilnahmeanträge<br />

nicht ausgeschlossen werden. Massstab bildet der überspitzte Formalismus,<br />

was sich jeweils nur aus der Betrachtung des Einzelfalles ergibt.<br />

Ein Beispiel von überspitztem Formalismus ist der Ausschluss eines Angebotes,<br />

bei welchem lediglich der Betreibungsregisterauszug gefehlt hat. Auch wenn ein<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 29 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Formelle Prüfung"<br />

E<br />

Angebot nicht genau der verlangten Form bezüglich der Zusammenstellung der<br />

Angebote entspricht, dürfte ein solches Angebot wohl nicht ausgeschlossen<br />

werden. Solche Fälle sind mit dem Juristen der Filiale zu besprechen.<br />

Die fehlenden Nachweise können unter Gewährung einer kurzen Nachfrist bei<br />

den Anbietern nachgefordert werden.<br />

3.2.1.2<br />

Öffnung der Angebote<br />

Im Gegensatz zum Submissionswesen der Kantone ist auf Bundesebene die<br />

Offertöffnung wie auch das Öffnungsprotokoll nicht öffentlich. Die Vergabebehörde<br />

gibt weder Angaben über die eingegangenen Angebote noch die Anzahl<br />

der Eingaben bekannt. Den Anbietern wird nur die Preisspanne der eingegangenen<br />

Angebote bekannt gegeben.<br />

Eine Offertöffnung ist nicht nur im offenen oder selektiven Verfahren, sondern<br />

auch im Einladungsverfahren vorzunehmen. Die im Rahmen eines solchen formellen<br />

Verfahrens eingehenden Angebote müssen bis zum festgelegten Öffnungstermin<br />

verschlossen bleiben.<br />

§ Art 19 BoeB<br />

Über die Öffnung der Angebote erstellt die Vergabebehörde ein Protokoll, das<br />

die Namen der Anbieter, die Gesamtpreissumme der einzelnen Angebote sowie<br />

allfällige Unternehmervarianten enthält. Zudem sind die Namen derjenigen Personen,<br />

welche die Offertöffnung vornehmen, festzuhalten. Das Protokoll ist von<br />

den für die Offertöffnung verantwortlichen Personen zu unterzeichnen.<br />

M 1.3.3.1<br />

Damit die Offertöffnung möglichst einfach und rasch abgewickelt werden kann,<br />

sind die Ausschreibungsunterlagen so zu gestalten, dass der Anbieter die Gesamtangebotssumme<br />

auf das Deckblatt der Offerte übertragen kann.<br />

Im Rahmen der Offertöffnung wird lediglich die Wahrung der Eingabefrist geprüft,<br />

es erfolgt weder eine materielle Prüfung noch eine Bereinigung der Angebote.<br />

Die Vergabebehörde muss sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit der<br />

Frage der Vollständigkeit oder Ungültigkeit resp. der materiellen Inhalte der einzelnen<br />

Angebote auseinander setzen.<br />

3.2.1.2.1<br />

3.2.1.2.2<br />

Verspätetes Angebot<br />

Nicht fristgerecht eingegangene Angebote werden nicht geöffnet. Ist die Eingabefrist<br />

nicht offensichtlich verpasst worden, wird dem Anbieter die Möglichkeit<br />

gegeben, einen Beweis für die fristgerechte Einreichung zu erbringen. Kann er<br />

diesen Beweis nicht erbringen, wird das Angebot ungeöffnet zusammen mit<br />

einer Ausschlussverfügung eingeschrieben retourniert.<br />

Bauaufträge, Lieferung- und Dienstleistungsaufträge<br />

Im offenen oder selektiven Verfahren zur Vergabe von Bau, Liefer- und Dienstleistungsaufträgen<br />

werden im <strong>ASTRA</strong> die Angebote nach folgenden Regeln<br />

geöffnet:<br />

Mindestens zwei Vertreter der Vergabebehörde (der zuständige Projektleiter und<br />

die Assistenz) öffnen gemeinsam die fristgerecht eingereichten Angebote zu der<br />

in den Ausschreibungsunterlagen festgelegten Zeit und am angegebenen Ort.<br />

M 1.3.3.5<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 30 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Formelle Prüfung"<br />

E<br />

Sie erstellen über die Öffnung der Angebote ein Protokoll und halten darin mindestens<br />

folgende Angaben fest:<br />

• Die Namen der anwesenden Personen<br />

• Die Namen der Anbieter<br />

• Das Datum der Eingaben der Angebote<br />

• Die Gesamtpreissumme der einzelnen Angebote<br />

• Allfällige Angebotsvarianten<br />

3.2.1.2.3<br />

Selektives Verfahren<br />

Im selektiven Verfahren werden die Teilnahmeanträge, wie die Angebote auch,<br />

per Stichtag geöffnet und protokolliert. Die präqualifizierten Teilnehmer werden<br />

im SHAB bekannt gegeben und zu einer Angebotsabgabe eingeladen.<br />

Im selektiven Verfahren kann der Grundsatz der Transparenz in einem Spannungsverhältnis<br />

zur Forderung nach einem wirksamen Wettbewerb stehen. In<br />

der ersten Phase des Präqualifikationsverfahrens werden geeignete Anbieter<br />

ausgewählt. Werden nun diese Teilnehmer vor der Einreichung der Angebote für<br />

die zweite Phase bekannt gegeben, kann die Gefahr bestehen, dass Absprachen<br />

und wettbewerbsverzerrende Handlungen unter den für die Offertstellung<br />

selektionierten Anbietern stattfinden könnten.<br />

Zur Lösung dieses Problems bietet sich in der Praxis folgender zulässiger Ansatz<br />

an:<br />

Die Anbieter werden durch die Vergabebehörde per eingeschriebener Verfügung<br />

von ihrer Auswahl oder ihrem Ausscheiden in Kenntnis gesetzt, es gibt somit<br />

keine Publikation im SHAB. Für diese Lösung spricht, dass die Namen der ausgewählten<br />

Teilnehmenden nicht im Voraus bekannt gegeben werden.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 31 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Materielle Prüfung"<br />

E<br />

3.2.2<br />

3.2.2.1<br />

Materielle Prüfung<br />

Bereinigung<br />

Die während der Offerteingabefrist eingehenden Angebote der Anbieter sind von<br />

der Vergabebehörde in technischer und rechnerischer Hinsicht so zu bereinigen,<br />

dass die Angebote untereinander objektiv vergleichbar werden.<br />

Die Vergabebehörde kann folgedessen Redaktions- und Rechnungsfehler in<br />

einem rein internen Verwaltungsprozess (ohne Kontakt zu den Anbietern aufzunehmen)<br />

beheben.<br />

§ Art. 25 VoeB<br />

Sobald die Vergabehörde aber in Kontakt mit den einzelnen Anbietern tritt und<br />

diesen die Möglichkeit einräumt, unbeabsichtigte Formfehler selbst zu korrigieren,<br />

handelt es sich gemäss Rechtsprechung nicht mehr um einen rein internen<br />

Akt, vielmehr tritt die Vergabebehörde mit dem Anbieter in Verhandlungen über<br />

formelle Aspekte der Offerte.<br />

§ VPB 62.8 E. 2<br />

Entsprechend sind die dafür geltenden Formvorschriften einzuhalten (vgl. unten),<br />

da das Verfahren unter erhöhter Manipulationsgefahr steht und dadurch<br />

das Gleichbehandlungsgebot verletzt werden könnte.<br />

§ Art. 26 VoeB<br />

3.2.2.2<br />

Die technisch oder kalkulatorisch vorzunehmende Bereinigung darf im Übrigen<br />

nicht zu Änderungen oder Ergänzungen der Angebote im materiellen Sinne führen.<br />

Die Vergabebehörde befände sich anderenfalls nämlich wieder in der Thematik<br />

der inhaltlichen Nachverhandlungen, welche für die Phase zwischen Offertöffnung<br />

und Evaluation nicht vorgesehen sind.<br />

Evaluation<br />

Die bereinigten Angebote der geeigneten Anbieter werden von der Vergabebehörde<br />

(Evaluationsteam) anhand der in den Ausschreibungsunterlagen bekannt<br />

gegebenen Zuschlagskriterien geprüft resp. evaluiert.<br />

Entsprechend der publizierten Bewertungsmatrix erhält das einzelne Angebot je<br />

nach Erfüllungsgrad der Anforderungen eine bestimmte Anzahl Punkte pro Kriterium<br />

oder Unterkriterium.<br />

E 3.2.2.3<br />

Der Zusammenzug aller bewerteten Positionen resp. Kriterien ergibt die Rangliste<br />

unter den eingereichten Offerten und somit das wirtschaftlich günstigste Angebot,<br />

d.h. jenes Angebot, welches schlussendlich den Auftrag erhalten soll.<br />

§ Art. 21 Abs. 1<br />

BoeB<br />

Liegen Gründe für eine Nachverhandlung vor (vgl. nachfolgend 3.2.2.3), ist nach<br />

einer ersten Evaluation eine sogenannte Verhandlungsrunde einzuläuten. Die<br />

aus diesen Nachverhandlungen resultierenden Angebote werden erneut der<br />

Evaluation durch die Vergabebehörde unterzogen.<br />

Wird keine weitere Verhandlungsrunde unternommen, ist die Ermittlung des<br />

wirtschaftlich günstigsten Angebotes abgeschlossen und der Zuschlagsempfänger<br />

steht fest.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 32 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Materielle Prüfung"<br />

E<br />

3.2.2.3 Verhandlungen<br />

In der Bundesverwaltung ist unter dem Begriff "Verhandlung" oder "Nachverhandlung"<br />

folgende zu verstehen: Sämtliche Kontakte mit Anbietern. Diese können<br />

insbesondere folgende Inhalte haben:<br />

• Nachforderungen von Unterlagen zum Angebot (z. B. Bereinigungen von<br />

Eignungskriterien oder formellen Anforderungen)<br />

• Präzisierungen zu den Angeboten (z. B. technische Aspekte)<br />

• Bereinigungen jeglicher Art der Angebote (unklare Positionen von Seiten<br />

<strong>ASTRA</strong> oder Anbieter)<br />

• Abgebotsrunden/Preisverhandlungen (sind aber im <strong>ASTRA</strong> nicht zugelassen)<br />

Solche Bereinigungen können Änderungen der Angebotspreise mit sich ziehen.<br />

Ziel der Verhandlungen laut ÜoeB ist es, Stärken und Schwächen der Angebote<br />

zu erkennen. Das Übereinkommen knüpft sodann zwei Voraussetzungen an die<br />

Möglichkeit der Durchführung von Verhandlungen:<br />

• Die Vergabebehörde hat sich entweder in der Ausschreibung Verhandlungen<br />

vorbehalten oder<br />

• es stellt sich heraus, dass keines der eingereichten Angebote als das<br />

wirtschaftlich günstigste im Sinne des Gesetzes (Art. 21 Abs. 1 BoeB) erscheint<br />

Sofern eine der beiden Voraussetzungen erfüllt ist, kann die Vergabebehörde<br />

die Anbieter zu Verhandlungen einladen, d.h. mit andern Worten, der Vergabebehörde<br />

steht es frei, ob sie Verhandlungen durchführen will oder nicht. Die<br />

entsprechende Bestimmung in der Verordnung ist diesbezüglich irreführend<br />

formuliert; es kann der Eindruck entstehen, die Vergabebehörde hätte ein Wahlrecht,<br />

wen sie an die Verhandlungen einladen will resp. wen nicht.<br />

Gemäss Rechtsprechung ist dem aber gerade nicht so, vielmehr muss die Vergabebehörde<br />

alle Anbieter, die die Eignungskriterien erfüllen und den Zuschlagskriterien<br />

entsprechen, zu Verhandlungen einladen. Eine Ausnahme von<br />

diesem Grundsatz ist nur gegenüber jenen Anbietern gestattet, bezüglich deren<br />

Offerten zum Vornherein angenommen werden muss, dass sie vernünftigerweise<br />

für den Zuschlag nicht in Frage kommen.<br />

Verhandlungen können schriftlich oder mündlich durchgeführt werden. Den Anbietern<br />

ist ihr bereinigtes Angebot bekannt zu geben, ebenso der Verhandlungsgegenstand<br />

sowie die Fristen und Modalitäten zur Eingabe des definitiven Angebotes.<br />

Anlässlich von Verhandlungen ist das Gleichbehandlungsgebot in erhöhtem<br />

Masse sicherzustellen; indem durch detaillierte, transparente Gestaltung der<br />

Gang der Verhandlung resp. die Entwicklung der Angebotsinhalte nachvollziehbar<br />

gemacht werden. Bei der schriftlichen Verhandlung liefert die nahtlose Dokumentation<br />

der Korrespondenz diesen Beweis, bei mündlichen Verhandlungen<br />

ist ein Protokoll mit den Angaben der teilnehmenden Personen, der verhandelten<br />

Angebotsbestandteile und der Ergebnisse zu erstellen.<br />

§ Art. XIV Ziff. 2<br />

ÜoeB<br />

§ Art. 20 BoeB<br />

§ Art. 26 Abs. 1<br />

VoeB<br />

§ VPB 64.59<br />

§ Art. 26 Abs. 2<br />

VoeB<br />

§ Art. 26 Abs. 3<br />

VoeB<br />

Während Verhandlungen ist es der Vergabebehörde untersagt, aktiv auf die<br />

Anbieter einzuwirken, um von ihnen eine Verbesserung des Angebotes zu erhal-<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 33 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Materielle Prüfung"<br />

E<br />

ten. Sie darf bspw. keinerlei Angaben über Konkurrenzangebote machen; der<br />

vertrauliche Charakter sämtlicher vom Anbieter gemachten Angaben ist während<br />

dem ganzen Verfahren zu wahren. Die Änderung der Angebote hat also allein<br />

von den Anbietern selbst auszugehen.<br />

Anders als auf kantonaler Ebene sind auf Bundesebene reine Abgebotsrunden<br />

(d.h. Verhandlungen über Preise, Preisnachlässe etc.) zulässig. Das <strong>ASTRA</strong><br />

wird hingegen von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen; reine Preisrunden<br />

sind nicht erlaubt.<br />

§ Art. 26 Abs. 5<br />

VoeB<br />

§ Art. 8 BoeB<br />

M 1.2.1.1<br />

3.2.3<br />

3.2.3.1<br />

Evaluationsteam / Evaluationsprozess<br />

Zusammenstellung Evaluationsteam<br />

Während des gesamten Beschaffungsverfahrens muss die Unabhängigkeit und<br />

Unvoreingenommenheit aller Beteiligten (einschliesslich externer Experten) gewährleistet<br />

sein. Die Mitglieder im Evaluationsteam sind auf die Pflicht zur<br />

Selbstablehnung bei Vorliegen entsprechender Gründe hinzuweisen. Die Mitglieder<br />

werden über die möglichen Sanktionen betreffend Korruptionsbekämpfung<br />

von Seiten der Projektleitung aufgeklärt.<br />

• Das Evaluationsteam wird gemäss der Planung resp. den verschiedenen<br />

möglichen Phasen einer Beschaffung zusammengestellt<br />

• An die Teammitglieder werden bezüglich den Beschaffungsgegenstand<br />

fachliche Qualifikationsanforderungen gestellt<br />

• Die Vergabebehörde weist das Evaluationsteam ausdrücklich auf die Vertraulichkeit<br />

hin<br />

• Die Ausschreibungsunterlagen inkl. Bewertungsmatrix werden allen Teammitgliedern<br />

ausgehändigt und sind somit bekannt<br />

• Sämtliche Akten sind für Dritte nicht zugänglich<br />

• Die Bewertung der Angebote erfolgt durch die Teammitglieder getrennt (dokumentieren).<br />

Anschliessend erfolgt die Bereinigung der Bewertungen im<br />

Plenum. Dadurch ist sicher gestellt, dass sich die Teammitglieder mit den<br />

Angeboten auch wirklich auseinandersetzen<br />

• In komplexen Projekten kann es sein, dass fachspezifische Angebotsteile<br />

jeweils nur durch die zuständigen Fachspezialisten geprüft werden können.<br />

3.2.3.2<br />

Rotationsprinzip<br />

Um allfällige Korruption bereits im Voraus zu verhindern sind im <strong>ASTRA</strong> verschiedenste<br />

Präventivmassnahmen vorgesehen, u.a. das Rotationsprinzip: Für<br />

jedes neue Projekt hat die Vergabebehörde das Evaluationsteam neu zusammen<br />

zu stellen und zwar dergestalt, dass nebst dem Filialleiter und Projektleiter<br />

im Minimum ein alternierender <strong>ASTRA</strong>-Mitarbeiter ins Team aufgenommen wird.<br />

Der Filialleiter kann auch durch seinen Stellvertreter oder einen anderen Projektleiter<br />

ersetzt werden.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 34 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Evaluationsteam + Prozess"<br />

E<br />

3.2.3.3<br />

3.2.3.4<br />

Grundsätze des Verfahrens<br />

Folgende Grundsätze sind durch die Vergabebehörde resp. das Evaluationsteam<br />

sicherzustellen:<br />

• Es ist der Grundsatz der Gleichbehandlung einzuhalten. Während des gesamten<br />

Beschaffungsverfahrens müssen Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit<br />

aller Beteiligten (einschliesslich externer Experten) gewährleistet<br />

sein. Es besteht die Pflicht zur Selbstablehnung bei Vorliegen<br />

entsprechender Gründe<br />

• Es müssen alle Kriterien bewertet werden, welche in den Ausschreibungsunterlagen<br />

genannt sind<br />

• Als Grundlagen der Bewertung gelten die bekanntgegebenen Ausschreibungsunterlagen<br />

mit den entsprechenden Taxonomien (Bewertungsmatrix,<br />

Punktierungen, Gewichtungen)<br />

• Jede Offerte muss in sich geschlossen sein. Verlinkungen oder Verweise auf<br />

andere Verträge, Vereinbarungen oder gar andere Offerten sind nicht erlaubt<br />

• Jede Offerte wird für sich bewertet<br />

• Es dürfen keine Annahmen getroffen werden oder Daten aus anderen Offerten<br />

übernommen werden<br />

• Vertraulichkeit<br />

• Keine Kommunikation mit Anbietern während dem Verfahren<br />

• Keine Angaben über das Projekt im Intranet<br />

• Die Akten der Ausschreibung sind unter Verschluss zu halten<br />

• Keine Gespräche über das Projekt ausserhalb des Evaluationsteams<br />

• Ausserhalb des Evaluationsteams werden extern keine und innerhalb<br />

des <strong>ASTRA</strong> nur die absolut notwendigen Angaben weitergeben<br />

Möglicher Prozess einer Evaluation<br />

• Öffnung der Angebote<br />

• Offertbereinigung<br />

• 1. Phase: Prüfen der Formvorschriften<br />

• 2. Phase: Prüfen der Eignungsnachweise<br />

• 3. Phase: Prüfen der technischen Spezifikationen<br />

• 4. Phase: Bewerten der Zuschlagskriterien<br />

• 5. Phase: Erstellen einer ersten, provisorischen Rangliste<br />

• 6. Phase: Eventuell Nachverhandlungen<br />

• 7. Phase: Entscheid<br />

E 3.2.1.2<br />

E 3.2.2.1<br />

E 3.2.2.1<br />

E 2.2.2<br />

E 2.2.3<br />

E 3.2.2.3<br />

E 4<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 35 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Evaluationsbericht"<br />

E<br />

3.2.4<br />

Evaluationsbericht<br />

Zweck des Evaluationsberichtes ist es, den Verlauf der Beschaffungsverfahren<br />

nachvollziehbar und transparent zu dokumentieren. Der Bericht beschreibt die<br />

Organisation des Evaluationsteams, den Ablauf der Evaluation und die Evaluationsergebnisse.<br />

Im Evaluationsbericht werden sämtliche Prozessschritte festgehalten und dokumentiert.<br />

Es muss ersichtlich sein, dass die Gleichbehandlung der Anbieter gewahrt<br />

worden ist und das wirtschaftlich günstigste Angebot den Zuschlag erhalten<br />

hat.<br />

M 1.1.3<br />

Im Evaluationsbericht sind vertrauliche Geschäftsdaten von Anbietern enthalten.<br />

Dementsprechend hat die Vergabebehörde den Inhalt jederzeit vertraulich zu<br />

behandeln.<br />

3.2.4.1<br />

Der Bericht ist gleichzeitig auch der Vergabeantrag an die entsprechenden Instanzen.<br />

Mögliche Inhalte eines Evaluationsberichtes<br />

• Einleitung inkl. Ausgangslage, Zielsetzung an die Ausschreibung, Struktur<br />

des Berichtes<br />

• Vorgehen bei der Evaluation inkl. Nennung der Mitglieder des Teams, Ablauf<br />

• Ausschreibungsprozess inkl. Ausschreibung, Interessenten, Fragerunde,<br />

Angebotsöffnung, Überblick über die Anbieter<br />

• Ergebnis der Evaluation inkl. Bewertung der Angebote, Formelle Prüfung,<br />

Erfüllung Eignungs- und Zuschlagskriterien<br />

• Anhang inkl. verwendeter Abkürzungen, Glossar / Begriffserklärungen, Literaturverzeichnis<br />

/ referenzierte Dokumente<br />

• Wichtige Beilagen wie die Protokolle der Evaluationssitzungen, etc.<br />

E 1<br />

M 1.1.3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 36 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Spezialthemen"<br />

E<br />

3.2.5<br />

3.2.5.1<br />

Spezialthemen<br />

Ausstand<br />

Das Bundessubmissionsrecht regelt den Ausstand nicht, sondern verweist auf<br />

die allgemeinen Bestimmungen des Bundesgesetzes über das Verwaltungsverfahren<br />

(VwVG). Die massgebliche Regelung lautet wie folgt:<br />

§ Art. 26 BoeB<br />

1 Personen, die eine Verfügung zu treffen oder diese vorzubereiten haben, treten in Ausstand,<br />

wenn sie:<br />

a. in der Sache ein persönliches Interesse haben;<br />

b 23. mit einer Partei durch Ehe oder eingetragene Partnerschaft verbunden sind<br />

oder mit ihr eine faktische Lebensgemeinschaft führen;<br />

b bis.24 mit einer Partei in gerader Linie oder bis zum dritten Grade in der Seitenlinie<br />

verwandt oder verschwägert sind;<br />

c. Vertreter einer Partei sind oder für eine Partei in der gleichen Sache tätig waren;<br />

d. aus anderen Gründen in der Sache befangen sein könnten.<br />

§ Art. 10 VwVG<br />

2 Ist der Ausstand streitig, so entscheidet darüber die Aufsichtsbehörde oder, wenn es<br />

sich um den Ausstand eines Mitgliedes einer Kollegialbehörde handelt, diese Behörde<br />

unter Ausschluss des betreffenden Mitgliedes.<br />

Der Beschaffungsablauf, insbesondere die Beurteilung der Offerten, soll durch<br />

eine unparteiische, unbefangene Vergabebehörde durchgeführt werden. Die<br />

Anbieter haben Anspruch darauf, dass jede Interessenkollision seitens der Vergabebehörde<br />

vermieden wird.<br />

Nach der Rechtsprechung genügt der blosse Anschein der Befangenheit zur<br />

Annahme der unzulässigen Befangenheit; der Anbieter braucht somit nicht<br />

nachzuweisen, dass eine tatsächliche Befangenheit vorliegt. Er muss hingegen<br />

einen Ausstandsgrund sofort nach dessen Bekanntwerden geltend machen,<br />

ansonsten verliert er die Berechtigung dazu.<br />

§ BRK 6/99 E. 2a<br />

Die Bestimmungen über den Ausstand nehmen das einzelne Behördemitglied in<br />

die Pflicht. Wer verfügt oder (mit-)entscheidet oder auf das Zustandekommen<br />

eines Verwaltungsaktes Einfluss nehmen kann, hat selbst zu prüfen, ob Hindernisse<br />

für seine Mitwirkung vorliegen und hat gegebenenfalls in den Ausstand zu<br />

treten.<br />

KH<br />

3.2.5.1<br />

Konkrete Hinweise<br />

Die BRK hatte einen Fall zu beurteilen, in welchem Herr Z. als Adjunkt einer<br />

Sektion der Auftraggeberin den Evaluationsbericht erstellt hatte. Gleichzeitig<br />

wirkte er auch als Delegierter der Behörden in der Verwaltung der Zuschlagsempfängerin<br />

X mit. Das Gericht stellte sich die Frage, ob Herr Z. bei der Ausarbeitung<br />

des Evaluationsberichtes effektiv befangen war (im Sinne einer unrechtmässigen<br />

Besserbeurteilung der Offerte des Anbieters X) nicht, sondern<br />

liess diese offen. Es argumentierte vielmehr, dass bereits der Anschein, dass<br />

Herr Z. unter dem Einfluss seiner Position bei X. gestanden habe, für die Annahme<br />

der Befangenheit genüge. Herr Z. hätte also in den Ausstand treten<br />

müssen, die angefochtene Zuschlagsverfügung wurde aufgehoben.<br />

§ VPB 64.30<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 37 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Spezialthemen"<br />

E<br />

Bemerkenswert an diesem Fall ist die Tatsache, dass Herr Z. nicht im Evaluationsteam<br />

war, sondern lediglich den Bericht verfasste, was im Sinne der Rechtsprechung<br />

bereits genügte, um ausstandspflichtig zu werden!<br />

In Ausstand treten muss ein Behördemitglied u.a. auch dann, wenn es mit einer<br />

Partei in bestimmtem Grad verwandt oder verschwägert ist. Die Verwandtschaftsgrade<br />

reichen bis zum Verhältnis Onkel und Neffen, nicht mehr erfasst<br />

sind Cousin und Cousine.<br />

3.2.5.2<br />

Vorbefassung<br />

Bezieht sich der Ausstand auf die Vergabebehörde, kann die Vorbefassung als<br />

Gegenstück angesehen werden, da sie auf den möglichen Anbieter bezogen ist.<br />

Einer der zentralen Grundsätze des öffentlichen Beschaffungsrechts bildet das<br />

Gleichbehandlungsgebot. Die Vergabebehörde hat laut diesem Grundsatz ein<br />

faires Verfahren zu garantieren. Dies bedeutet unter anderem, dass sie weder<br />

einen Anbieter bevorzugen noch benachteiligen darf, sondern dafür zu sorgen<br />

hat, dass der Wettbewerb unter den Anbietern nicht verfälscht wird.<br />

Eine Definition der Vorbefassung kann lediglich indirekt aus dem ÜoeB abgeleitet<br />

werden, denn das Bundessubmissionsrecht selbst enthält keine Bestimmungen<br />

zu dieser Thematik.<br />

§ Art. 1 Abs. 2 BoeB<br />

§ Art. VI Ziff. 4 Ü-<br />

oeB<br />

Ein Anbieter gilt als unzulässig vorbefasst, wenn er<br />

• sich zeitlich vor der Ausschreibung mit dem konkreten Beschaffungsgegenstand<br />

befasst hat,<br />

• dadurch einen Wissensvorteil gegenüber andern potentiellen Anbietern erlangt<br />

hat und<br />

• daraus ein Wettbewerbsvorteil entsteht, der ihm erlaubt, das Verfahren zu<br />

seinen Gunsten zu beeinflussen<br />

Der klassische Fall einer unzulässigen Vorbefassung liegt dann vor, wenn ein<br />

Anbieter für die Vergabebehörde die Ausschreibungsunterlagen verfasst.<br />

Die Folge der unzulässigen Vorbefassung besteht darin, dass der vorbefasste<br />

mögliche Anbieter sich am folgenden Vergabeverfahren nicht beteiligen darf, ein<br />

allfällig dennoch eingereichtes Angebot von ihm wird vom Verfahren ausgeschlossen.<br />

§ Art. 11 BoeB<br />

Als zulässig vorbefasst ist derjenige potentielle Anbieter zu betrachten, der zwar<br />

vor der Ausschreibung an deren Vorbereitung mitgewirkt hat, aber keinen Wissensvorsprung<br />

erlangt hat. Eine Vorbefassung ist zudem auch dann zulässig,<br />

wenn ein Wissensvorsprung zwar vorliegt, dieser dem Mitwirkenden aber keinen<br />

Wettbewerbsvorteil verschafft.<br />

In den Fällen der zulässigen Vorbefassung hat die Vergabebehörde in Anwendung<br />

des Transparenzgebotes die Mitwirkung des zulässig Vorbefassten in den<br />

Ausschreibungsunterlagen zu kommunizieren, den Mitkonkurrenten sämtliches<br />

Vorwissen zur Verfügung zu stellen (bspw. Abgabe von Unterlagen) und wo<br />

nötig die Offerteingabefrist adäquat zu verlängern.<br />

Kein Fall von Vorbefassung liegt dann vor, wenn potentielle Anbieter über einen<br />

Wissensvorsprung verfügen, der nichts mit der konkret geplanten Ausschreibung<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 38 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Spezialthemen"<br />

E<br />

KH<br />

3.2.5.2<br />

zu tun hat, sondern einzig daher kommt, dass sie für die gleiche Vergabebehörde<br />

bereits früher einen identischen oder vergleichbaren Auftrag erfüllt haben.<br />

Konkrete Hinweise<br />

In einer Beschaffung von Arbeiten für die Erweiterung und Sanierung eines Gebäudes<br />

wurden dazugehörige Lüftungsanlagen so ausgeschrieben, dass lediglich<br />

das Gerät der Firma C die technischen Spezifikationen erfüllen konnte. Der<br />

Grund für diese vorgespurte Beschreibung lag darin, dass die Vergabebehörde<br />

einen Spezialingenieur zugezogen hatte, dieser hatte mit der Herstellerin (Firma<br />

C) des Gerätes zusammengearbeitet.<br />

Die BRK hat eine dagegen erhobene Beschwerde gutgeheissen, da das Gleichbehandlungsgebot<br />

verletzt worden war.<br />

§ BRK 1998-09<br />

Dieser Entscheid setzt nichts anderes um als die entsprechende Bestimmung im<br />

ÜoeB, welche besagt, dass es den Vergabebehörden nicht erlaubt ist, in einer<br />

den Wettbewerb ausschaltenden Art und Weise von einer Firma, die ein geschäftliches<br />

Interesse an der Beschaffung haben könnte, Ratschläge einzuholen<br />

oder anzunehmen, welche bei der Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen<br />

für eine bestimmte Beschaffung verwendet werden können.<br />

§ Art. VI Ziff. 4 Ü-<br />

oeB<br />

Das Bundesgericht hatte einen Fall zu entscheiden, in dem es um eine Richtofferte<br />

ging, die eingeholt worden war im Zusammenhang mit der Vergabe des<br />

Abfalltransportes in der Surselva. Diese Richtofferte wurde den Ausschreibungsunterlagen<br />

beigelegt, die Verfasserin X der Richtofferte erhielt ein Teillos<br />

zugeschlagen. In einer Beschwerde wurde moniert, die Verfasserin hätte wegen<br />

unzulässiger Vorbefassung ausgeschlossen werden müssen.<br />

§ BGE vom<br />

6.11.2000<br />

Das Bundesgericht sah dies anders, es verneinte einen Wettbewerbsvorteil der<br />

Verfasserin X gegenüber den anderen Anbietern. Es sei sogar vielmehr so, dass<br />

die Konkurrenten aus der Richtofferte wichtige Informationen für die Erstellung<br />

ihrer eigenen Angebote hätten entnehmen können.<br />

3.2.5.3<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Projektierungstätigkeit in einer<br />

vorhergehenden Phase als zulässige Vorbefassung gilt. Es ist aber zu verifizieren,<br />

ob kein Sonderfall vorliegt.<br />

Ausschluss<br />

Der Ausschluss im beschaffungsrechtlichen Sinne bedeutet, dass der Anbieter<br />

aus einem Submissionsverfahren ausscheiden muss. Dieser Ausschluss kann<br />

von Beginn an seine Wirkung entfalten (Vorbefassung) oder im Laufe des Verfahrens<br />

ausgesprochen werden.<br />

Die Ausschlussgründe werden im BoeB exemplarisch aufgezählt, was bedeutet,<br />

dass diese Aufzählung nicht abschliessend ist, sondern dass es noch weitere<br />

Gründe für einen Ausschluss geben kann:<br />

§ Art. 11 BoeB<br />

• Ausschlussgrund ist bspw. die bereits erwähnte, unzulässige Vorbefassung.<br />

Den unzulässig Vorbefassten trotzdem am Verfahren teilnehmen zu lassen,<br />

würde den Gleichbehandlungsgrundsatz krass verletzen<br />

• Des Weiteren schliesst die Vergabebehörde Anträge auf Teilnahme sowie<br />

Angebote mit wesentlichen Formfehlern vom weiteren Verfahren aus. Als<br />

§ Art. 1 Abs. 2 BoeB<br />

§ Art. 19 Abs. 3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 39 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Spezialthemen"<br />

E<br />

wesentlicher Formfehler gilt laut Rechtsprechung der BRK die Nichteinhaltung<br />

der Frist. Die Grenze für den Ausschluss wegen wesentlicher Formfehler<br />

bildet stets das Verbot des überspitzten Formalismus, Fehler mit Bagatellcharakter<br />

sollen keine so drastische Wirkung haben. Wenn ein Anbieter<br />

zum Beispiel sein Angebot zwar rechtzeitig, aber bei der falschen Behörde<br />

einreicht, gilt die Frist dennoch als gewahrt.<br />

BoeB<br />

§ Art. 21 Abs. 2<br />

VwVG<br />

Die Vergabebehörde kann den Ausschluss des Anbieters durch separate Verfügung<br />

oder lediglich implizit durch den Zuschlag an einen bestimmten Anbieter<br />

bekannt machen.<br />

KH<br />

3.2.5.3<br />

Der Ausschluss wegen Nichteinhaltung der Frist im Sinne von<br />

Art. 19 Abs. 1 + 3 BoeB ergeht im <strong>ASTRA</strong> direkt durch separate Verfügung.<br />

Konkrete Hinweise<br />

Weitere Gründe für einen Ausschluss eines Anbieters vom weiteren Verfahren<br />

sind die folgenden:<br />

• wenn der Anbieter die geforderten Eignungskriterien nicht mehr erfüllt<br />

• wenn der Anbieter der Auftraggeberin falsche Auskünfte erteilt hat<br />

• wenn der Anbieter Steuern oder Sozialabgaben nicht bezahlt hat<br />

• wenn der Anbieter den Verpflichtungen aus Art. 8 BoeB nicht nachkommt<br />

• wenn der Anbieter Abreden getroffen hat, die wirksamen Wettbewerb<br />

beseitigt oder erheblich beeinträchtigt<br />

• wenn der Anbieter sich in einem Konkursverfahren befindet<br />

Bei einer Bietergemeinschaft wird bspw. im Rahmen der Präqualifikation die<br />

Eignung der Mitglieder geprüft, die Eignung eines Mitgliedes darf der ganzen<br />

Bietergemeinschaft angerechnet werden. Wurde auf diese Art eine Bietergemeinschaft<br />

als geeignet erklärt, darf diese ihre Zusammensetzung nicht einfach<br />

wieder verändern, indem sie bspw. ein Mitglied austauscht oder ein Mitglied<br />

ausscheidet.<br />

Geschieht dies dennoch, führt dieses Verhalten grundsätzlich zum Ausschluss<br />

der ganzen Bietergemeinschaft, denn in diesem Fall verliert die ganze Bietergemeinschaft<br />

ihre Eignung. Ausnahmsweise kann die Vergabebehörde von einem<br />

Ausschluss absehen, wenn ohne weitere Abklärungen klar wird, dass die<br />

verbliebenen Mitglieder die Eignungskriterien ungeachtet des Wegganges immer<br />

noch erfüllen.<br />

M 1.3.3.5<br />

§ Art. 11 BoeB<br />

3.2.5.4<br />

Unter falschen Auskünften können bspw. irreführende Angaben über rechtlich<br />

bedeutende Umstände wie die Vertretungsbefugnis oder die Gesellschaftsform<br />

verstanden werden. Weiter ist vorstellbar, dass Anbieter die Selbstdeklaration<br />

bezüglich bezahlter Steuern und Sozialabgaben, der Einhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen<br />

oder der Gleichbehandlung von Mann und Frau bezüglich<br />

Lohngleichheit absichtlich falsch ausfüllen.<br />

Abbruch<br />

Mit dem Abbruch gibt die Vergabebehörde den Anbietern bekannt, dass das<br />

laufende Vergabeverfahren nicht mehr weitergeführt oder wiederholt resp. neu<br />

aufgelegt wird. Sie kann den Abbruch grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt vornehmen.<br />

Der Abbruch ist ein einschneidender Eingriff in ein laufendes Verfahren und soll<br />

nur aus wichtigen Gründen erfolgen. Diese Gründe dürfen für die Vergabebe-<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 40 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Spezialthemen"<br />

E<br />

hörde nicht bereits im Zeitpunkt der Ausschreibung bekannt sein, setzt sie sich<br />

ansonsten dem Vorwurf des Handelns wider Treu und Glauben aus. Der rechtmässige<br />

Abbruch muss daher stets im öffentlichen Interesse sein und gegenüber<br />

dem Interesse der Anbieter an der Weiterführung des Verfahrens klar<br />

überwiegen.<br />

Ein wichtiger Grund für einen Abbruch liegt gemäss VoeB dann vor, wenn:<br />

1. die Vergabebehörde das Projekt nicht verwirklicht<br />

2. kein Angebot die Kriterien und technischen Anforderungen erfüllt;<br />

3. günstigere Angebote zu erwarten sind, weil technische Rahmenbedingungen<br />

ändern oder Wettbewerbsverzerrungen (Absprachen unter Anbietern)<br />

wegfallen<br />

4. die Vergabebehörde das Projekt wesentlich ändert<br />

§ Art. 30 VoeB<br />

Die Nichtverwirklichung eines Projektes (1) meint den definitiven Verzicht auf<br />

das Projekt und keinesfalls nur eine Sistierung für einige Monate. Die Anrufung<br />

der Abbruchgründe nach (2) und (3) führt zu einer Wiederholung des Vergabeverfahrens.<br />

Wird ein Verfahren abgebrochen und neu aufgelegt im Sinne des<br />

Abbruchgrundes (4), muss eine wesentliche Änderung des Projektes vorliegen.<br />

Wesentlich ist die Änderungen u.a. dann, wenn sich dadurch der potentielle<br />

Anbieterkreis vergrössert resp. verändert.<br />

KH<br />

3.2.5.4<br />

3.2.5.5<br />

Der rechtswidrige Abbruch kann durch das Bundesverwaltungsgericht nicht eigentlich<br />

aufgehoben werden, aber für rechtswidrig erklärt werden. Dies öffnet<br />

dem beschwerdeführenden Anbieter den Weg zum vergaberechtlichen Schadenersatz.<br />

Konkrete Hinweise<br />

Zwecks Sanierung von zwei Gebäudekomplexen wurden unterschiedliche Leistungspakete<br />

ausgeschrieben; in einem der Pakete wurden allerlei branchenübergreifende<br />

Werkgruppen zusammengefasst (Maler, Gipser, Fugen, Brandschutz,<br />

Boden- und Wandbeläge, Deckenverkleidungen, Schreinerarbeiten,<br />

Schlosserarbeiten etc.). Die Hoffnung der Vergabebehörde nach günstigeren<br />

Angeboten ging nicht in Erfüllung, es ging nur ein Angebot ein, welches bezüglich<br />

Kosten weit über dem geschätzten Betrag zu stehen kam. Die Vergabebehörde<br />

hat das Verfahren abgebrochen und in Form von Einzelausschreibungen<br />

wiederholt.<br />

Die BRK hat das Vorgehen der Vergabebehörde gestützt und das öffentliche<br />

Interesse am Abbruch höher gewichtet als dasjenige der Anbieter auf Fortsetzung<br />

des Verfahrens. Argumentiert wurde mit der tiefen Anzahl eingegangener<br />

Angebote (ein einziges Gesamtangebot für das oben erwähnte Paket) und den<br />

massiven Kosten dieses Angebotes. Wenn also ein Angebot die geschätzten<br />

Kosten erheblich übersteigt, darf abgebrochen werden. Voraussetzung für einen<br />

solchen Abbruch ist, dass die Vergabebehörde eine seriöse Kostenschätzung<br />

vorgenommen hat und die Kostenüberschreitung von einer bestimmten Intensität<br />

ist. Im vorliegenden Fall betrug die Kostenüberschreitung 61%, was klarerweise<br />

erheblich ist im Sinne der Rechtsprechung.<br />

Änderungen<br />

Eine Änderung ist eine Abweichung von zuvor festgelegten Inhalten. Vergaberechtlich<br />

gibt es wesentliche und unwesentliche Änderungen. Wesentlich ist eine<br />

Änderung dann, wenn sie den Wettbewerb unter den Anbietern in erheblicher<br />

§ Art. 32 Abs. 2<br />

BoeB<br />

§ VPB 67.67<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 41 / 46


Phasen<br />

Submission<br />

Evaluationsphase "Spezialthemen"<br />

E<br />

Weise tangiert.<br />

Unwesentliche Änderungen kann die Vergabebehörde stets vornehmen, sie hat<br />

aber dem Transparenzgebot und der Gleichbehandlung Rechnung zu tragen,<br />

d.h. die Änderung ist allen beteiligten Anbietern mitzuteilen.<br />

Wesentliche Änderungen wie zum Beispiel die Erweiterung oder Reduktion des<br />

Beschaffungsgegenstandes dürfen entsprechend dem Transparenz- resp. dem<br />

Gleichbehandlungsgebot nicht vorgenommen werden. Vielmehr hat die Vergabebehörde<br />

das Verfahren abzubrechen und neu aufzulegen mit dem geänderten<br />

Beschaffungsgegenstand.<br />

Einzig in einem Ausnahmefall kann die Vergabebehörde auf den Abbruch und<br />

die Neuauflage verzichten: dann nämlich, wenn feststeht, dass dieser Abbruch<br />

keinen Sinn ergeben würde. Dies liegt gemäss Rechtsprechung dann vor, wenn<br />

Anhaltspunkte dafür, dass die vorzunehmende Änderung den Kreis potentieller<br />

Anbieter ausweiten oder den in diesem Verfahren bereits ausgeschiedenen Anbietern<br />

wiederum Chancen eröffnet würde, nicht vorliegen.<br />

§ BRK 2004/014<br />

Änderungen können auch vom Anbieter her kommen, indem dieser bspw. seine<br />

Offerte ergänzt oder reduziert. Dies kann er selbstverständlich immer tun, solange<br />

die Offerteingabefrist noch nicht abgelaufen ist. Wesentliche Änderungen am<br />

Angebot nach der Offerteingabefrist sind ausgeschlossen.<br />

KH<br />

3.2.5.5<br />

Gibt es Änderungen in der Person des Anbieters selbst, ist stets darauf zu achten,<br />

dass der neue Anbieter im Zeitpunkt des Zuschlages die Eignungskriterien<br />

noch erfüllt. Genauso ist bspw. bei einer Fusion oder Umwandlung darauf zu<br />

achten, dass nebst der Eignung auch die Haftung im vollen ursprünglichen Umfang<br />

bestehen bleibt.<br />

Konkrete Hinweise<br />

Ist die Offerteingabefrist abgelaufen und reichen Anbieter noch nachträglich<br />

Änderungen bezüglich ihrem Angebot ein, sind diese grundsätzlich nicht mehr<br />

zugelassen, d.h. also bei Vorliegen eines unvollständigen Angebots würden die<br />

Ergänzungen nicht berücksichtigt und müsste folgedessen das Angebot vom<br />

weiteren Verfahren ausgeschlossen werden. Ist die Änderung hingegen unwesentlich,<br />

muss die Vergabebehörde abwägen, ob sie die Eingabe zulassen will<br />

oder nicht, Massstab ist der überspitzte Formalismus.<br />

Im Rahmen von Verhandlungen sind Änderungen soweit zulässig, als dass die<br />

Vergabebehörde keine nachträgliche Leistungsänderung- resp. -erweiterung<br />

vornimmt. Bis zu dieser Grenze können also sogar Kriterien oder technische<br />

Anforderungen geändert werden. Die Grenze der Wesentlichkeit der Änderungen<br />

spielt also auch hier wiederum hinein. Es ist der Vergabebehörde somit<br />

auch nicht erlaubt, die in den Ausschreibungsunterlagen gestellten Anforderungen<br />

zu relativieren, um dadurch einzelne Anbieter zu begünstigen resp. zu<br />

benachteiligen. Verhandlungen und dort angesiedelte Änderungen sind nicht<br />

dazu da, um unvollständige Angebote oder nicht ausschreibungskonforme Angebote<br />

nachträglich zu heilen.<br />

Zwischen Zuschlag und Vertragsschluss kann die Vergabebehörde mit dem<br />

Zuschlagsempfänger die Offerte allenfalls noch verfeinern, keinesfalls aber wichtige<br />

Unregelmässigkeiten korrigieren. Der Vertrag hat somit den Inhalt des Zuschlages<br />

abzubilden.<br />

§ VPB 66.86<br />

§ BRK 2006/016<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 42 / 46


Phasen<br />

Zuschlag<br />

Eröffnung/Publikation<br />

E<br />

4<br />

Zuschlag<br />

4.1<br />

4.1.1<br />

Ist das wirtschaftlich günstigste Angebot ermittelt, hat die Vergabebehörde den<br />

Zuschlag mit allen erforderlichen Angaben innert 72 Tagen seit dessen Erteilung<br />

bekannt zu machen.<br />

Im <strong>ASTRA</strong> ist ein Zuschlag innert Wochenfrist im SHAB zu publizieren und den<br />

Anbietern bekannt zu geben.<br />

Bis zur effektiven Realisierung des Auftrages sind seitens Vergabehörde noch<br />

einzelne Schritte notwendig resp. können seitens der Anbieter noch Schritte<br />

unternommen oder verlangt werden.<br />

Eröffnung/Publikation<br />

Unabhängig davon, ob die Vergabebehörde ein Verfahren im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes oder ein solches im Anwendungsbereich des 3. Kapitels der<br />

VoeB gewählt hat, muss der Zuschlag stets individuell eröffnet werden. Gleichzeitig<br />

wird den nicht berücksichtigten Anbietern ein Absageschreiben zugestellt.<br />

Anwendungsbereich des Gesetzes<br />

Nebst der schriftlichen Zustellung des Zuschlagsentscheides an den Zuschlagsempfänger<br />

und der Absagebriefe an allfällige weitere Anbieter, hat der Zuschlag<br />

immer zuerst im SHAB veröffentlicht zu werden. Die Schreiben werden in der<br />

Regel am Tag der Publikation versandt.<br />

Zusätzlich zu den in Art. 28 VoeB genannten Angaben (Verfahrensart, Art und<br />

Umfang der Leistung, Name und Adresse der Vergabebehörde, Datum des Zuschlags,<br />

Name und Adresse des Zuschlagsempfängers, Preis des berücksichtigten<br />

Angebotes oder die Preisspanne der eingereichten Angebote) hat die Vergabebehörde<br />

mittels einer kurzen Begründung darzulegen, weshalb der<br />

Zuschlag an diesen bestimmten Anbieter ergangen ist.<br />

§ Art. 28 VoeB<br />

D 1.5<br />

§ Art. 24 Abs. 2<br />

BoeB<br />

M 1.2.2.1<br />

Es reicht diesbezüglich nicht aus, lediglich festzuhalten, dass der Zuschlagsempfänger<br />

das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht habe, da einem<br />

andern als eben diesem Angebot resp. dessen Anbieter ein Auftrag gar nicht<br />

erst zugeschlagen werden darf.<br />

E 4.1 / KH 4.1<br />

4.1.2<br />

Der Zuschlag ist des Weiteren mit einer Rechtsmittelbelehrung zu versehen; er<br />

kann innert 20 Tagen seit Eröffnung <strong>beim</strong> Bundesverwaltungsgericht angefochten<br />

werden.<br />

Anwendungsbereich des 3. Kapitels der VoeB<br />

Nebst der schriftlichen Zustellung des Zuschlagsentscheides an den Zuschlagsempfänger<br />

und der Absagebriefe an allfällige weitere Anbieter, erfolgt ausser bei<br />

Anwendung des offenen oder selektiven Verfahrens, keine Veröffentlichung des<br />

Zuschlages im SHAB.<br />

Bezüglich der Inhalte der Veröffentlichung des Zuschlages im Falle des offenen<br />

oder selektiven Verfahrens kann auf das oben Gesagte verwiesen werden. Der<br />

einzige Unterschied besteht vorliegend darin, dass die Eröffnung ohne Rechtsmittelbelehrung<br />

zu erfolgen hat, da im 3. Kapitel der VoeB kein Rechtsschutz<br />

besteht.<br />

M 1.3.6<br />

§ Art. 39 VoeB<br />

i.V.m. Art. 2 Abs. 3<br />

BeoB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 43 / 46


Phasen<br />

Zuschlag<br />

Debriefing<br />

E<br />

KH 4.1<br />

Konkrete Hinweise:<br />

Bekanntgaben bei der Angebotsöffnung, bei Publikation des Zuschlages und<br />

<strong>beim</strong> Debriefing für Dienstleistungen und Bauleistungen:<br />

• Angebotsöffnung:<br />

- Schriftliche Mitteilung per B-Post, E-Mail oder Fax an die Anbieter<br />

- Preisspanne aus der Angebotsöffnung<br />

• Publikation Zuschlag:<br />

- Preisspanne oder Vergabepreis nach Bereinigung<br />

• Schriftliche Mitteilung per B-Post an die Anbieter nach Vergabe mit<br />

Zusage/Absageschreiben:<br />

- Preisspanne oder Vergabepreis nach Bereinigung<br />

- Bewertung des Anbieters (ohne Begründungen)<br />

- Bewertung des Zuschlagsempfänger (ohne Begründungen)<br />

4.2<br />

Debriefing<br />

Debriefing ist nicht eigentlich ein beschaffungsrechtlicher Begriff, sondern beschreibt<br />

eine Ausnahme vom Vertraulichkeitsgrundsatz.<br />

Die Vergabebehörde muss auf Gesuch hin von Gesetzes wegen allen nicht berücksichtigten<br />

Anbietern folgendes bekannt geben:<br />

• das angewendete Vergabeverfahren<br />

• den Namen des berücksichtigten Anbieters<br />

• den Preis des berücksichtigten Angebots oder die Preisspanne der eingereichten<br />

Angebote<br />

• die wesentlichen Gründe für die Nichtberücksichtigung<br />

• die ausschlaggebenden Merkmale und Vorteile des berücksichtigten Angebotes<br />

Die Grenze dieser Auskünfte bildet die im 3. Absatz der massgeblichen Bestimmung<br />

beschriebene Gegenausnahme; es dürfen somit bspw. keinesfalls Geschäftsgeheimnisse<br />

bekannt gegeben werden, die Vergabebehörde könnte sich<br />

ansonsten einer strafgesetzlich zu ahndenden Amtsverletzung schuldig machen.<br />

Das Debriefing kann schriftlich oder mündlich erfolgen; je nach Situation kann<br />

ein schriftliches Debriefing angebracht sein (selbstverständlich immer dann,<br />

wenn der Gesuchsteller dies so wünscht), ansonsten ist die Durchführung eines<br />

mündlichen Debriefings zu empfehlen.<br />

§ Art. 23 Abs. 2<br />

BoeB<br />

§ Art. 23 BoeB<br />

M 1.3.7<br />

Als Vertreter seitens der Vergabebehörde sind nebst dem juristischen Begleiter<br />

der Ausschreibung (Jurist Filiale), einzelne oder mehrere Fachpersonen, welche<br />

das Pflichtenheft geschrieben und die Evaluation durchgeführt haben, aufzubieten.<br />

In der Regel handelt es sich um den Projektleiter, den Bereichsleiter Projektmanagement,<br />

den Juristen der Filiale sowie den extern Beauftragten.<br />

Es gilt das Debriefing gut vorzubereiten, einen jeweiligen Sitzungsleiter zu<br />

bestimmen und die möglichen Fragen zu antizipieren sowie geeignete Antworten<br />

dazu zu diskutieren, damit man sich später nicht gegenseitig in Widersprüche<br />

verwickelt.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 44 / 46


Phasen<br />

Zuschlag<br />

Debriefing<br />

E<br />

Das Debriefing dient nicht nur zur Information des unterlegenen Anbieters, sondern<br />

soll ihm auch eine echte Verbesserungschance für eine weitere Ausschreibung<br />

bieten. Durch gut geführte Debriefings kann schliesslich auch das Beschwerderisiko<br />

minimiert, wenn nicht sogar verhindert werden.<br />

Nicht zuletzt ist das Debriefing der Ort, an dem sich die Vergabebehörde und<br />

der Anbieter einmal gegenüber sitzen, die hinter den Offerten verantwortlichen<br />

Gesichter bekannt werden und die Vergabebehörde gegenüber dem Anbieter<br />

ihre Wertschätzung für dessen Bemühungen in der Ausschreibung aussprechen<br />

kann, denn nicht selten entstehen dem Anbieter durch die Offertstellung sehr<br />

hohe Kosten, welche ihm zwar nicht ersetzt, aber wenigstens verdankt werden<br />

sollen.<br />

KH 4.2<br />

Konkrete Hinweise<br />

Optimale Voraussetzung für ein mündliches Debriefing ist dessen gute Vorbereitung.<br />

In einem mündlichen Debriefing läuft vieles auf einer "emotionalen Ebene"<br />

ab. Deshalb ist es wichtig, dem Anbieter klare Fakten zu liefern, damit er seine<br />

Chancen in Zukunft verbessern kann.<br />

Das mündliche Debriefing kann (fakultativ) protokolliert werden, dient aber nur<br />

dem internen Gebrauch und wird nie dem Anbieter verschickt oder abgegeben.<br />

Ziele:<br />

• Gute Vorbereitung der Begründung für die Nichtberücksichtigung<br />

• Mitteilung auch der positiven Punkte der Offerte<br />

• Unbedingte Vermeidung von Emotionen<br />

• Berücksichtigung der Geheimhaltungsinteressen der anderen Teilnehmer<br />

• Der Anbieter kennt die Verlustpunkte seines Angebotes gegenüber demjenigen<br />

des Zuschlagsempfängers<br />

Möglicher Ablauf des Debriefings:<br />

• Begrüssung und Vorstellung der Teilnehmer<br />

• Mitteilung der gesetzlichen Grundlagen<br />

• Mitteilung des angewendeten Verfahrens<br />

• Bekanntgabe des Zuschlagsempfängers<br />

• Bekanntgabe der Preisspanne<br />

• Erläuterung, wie evaluiert wurde<br />

• Erklären, wo Punkte verloren wurden<br />

• Erklären, wo Punkte gewonnen wurden<br />

• Beantwortung von Fragen<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 45 / 46


Phasen<br />

Zuschlag<br />

Beschwerde / Vertragsschluss<br />

E<br />

4.3 Beschwerde/Vertragsschluss<br />

Der Zuschlag ist eine Verfügung, die selbständig angefochten werden kann,<br />

sofern die vorangehende Beschaffung dem Anwendungsbereich des Gesetzes<br />

unterlegen ist.<br />

Die Anbieter müssen innerhalb 20 Tagen (Datum Poststempel) eine Beschwerde<br />

<strong>beim</strong> Bundesverwaltungsgericht eingeben. In der Praxis wird die entsprechende<br />

Vergabestelle noch gleichentags per "Einschreiben" über einen Beschwerdeeingang<br />

informiert. Da theoretisch noch am letzten Beschwerdetag<br />

eine Beschwerde per B-Post versendet werden kann, sollte ein Vertrag frühestens<br />

5 Tage nach Ablauf der Frist unterschrieben werden. Das Bundesverwaltungsgericht<br />

gibt unter folgender Nummer Auskunft über eingegangene Beschwerden.<br />

Tel. 058 705 26 26<br />

Die Beschwerde hängt im Anwendungsbereich des Gesetzes also mit dem Vertragsschluss<br />

insofern zusammen, als dass die Unterzeichnung des Vertrages zu<br />

unterbleiben hat, wenn das Bundesverwaltungsgericht der Beschwerde die aufschiebende<br />

Wirkung erteilt hat.<br />

§ Art. 29 BoeB<br />

www.bundesverwalt<br />

ungsgericht.ch<br />

§ Art. 22 Abs. 1<br />

BoeB<br />

Dies ist denn auch die Ausnahme des Grundsatzes, wonach der Vertrag mit<br />

dem Anbieter nach dem Zuschlag abgeschlossen werden darf.<br />

Wurde der Beschwerde durch das Bundesverwaltungsgericht die aufschiebende<br />

Wirkung erteilt, hat die Vergabebehörde das Verfahren zu sistieren und weitere<br />

Handlungen in diesem Vergabeverfahren erst dann wieder aufzunehmen, wenn<br />

das Gericht über den hängigen Fall abschliessend entschieden hat.<br />

Eine Widerhandlung gegen diese Rechtsnorm, also bspw. dadurch, dass die<br />

Vergabebehörde den Vertrag zu früh unterzeichnet, führt in jenen Fällen, in denen<br />

das Gericht die Beschwerde als begründet ansieht, zur Feststellung einer<br />

Rechtsverletzung und den Anbieter zur Erhebung eines Schadenersatzbegehrens.<br />

Es kann im Interesse beider Parteien, insbesondere der Vergabebehörde liegen,<br />

den Inhalt des Vertrages durch vorgängige Unterzeichnung fest zu machen.<br />

Diesem Bestreben kann durch Verwendung einer aufschiebenden (suspensiv)<br />

oder auflösenden (resolutiv) Bedingung nachgelebt werden. Das bedeutet in der<br />

Praxis, dass der Vertrag entweder nur dann in Kraft treten wird, wenn keine Beschwerde<br />

oder im Falle einer Beschwerde, dieser keine aufschiebende Wirkung<br />

erteilt worden ist, oder dann, dass der Vertrag in diesen Fällen als aufgelöst zu<br />

gelten hat.<br />

M 1.4<br />

Der Vertrag bildet den Inhalt des Zuschlages ab!<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 46 / 46


Rechtsschutz<br />

Anfechtbare Verfügung + Beschwerdefrist<br />

F<br />

Rechtsschutz<br />

1.<br />

1.1<br />

Anfechtbare Verfügungen<br />

Vor I. Instanz (Bundesverwaltungsgericht)<br />

Als durch Beschwerde anfechtbare Verfügungen gelten:<br />

• Zuschlag des Vergabeverfahrens<br />

• Abbruch des Vergabeverfahrens<br />

• Ausschreibung des Auftrages (SHAB-Publikation)<br />

• Entscheid über die Auswahl der Teilnehmenden im selektiven Verfahren<br />

• Ausschluss aus dem Verfahren<br />

• Entscheid über die Aufnahme des Anbieters in das Verzeichnis gemäss Art.<br />

10 BoeB<br />

Die Verfügungen haben der gesetzlichen Form zu entsprechen, sind also insbesondere<br />

mit einer Rechtsmittelbelehrung zu versehen und müssen ordnungsgemäss<br />

eröffnet werden.<br />

§ Art. 29 BoeB<br />

§ Art. 30 VoeB<br />

§ Anhang 4/5 VoeB<br />

§ Art. 11 BoeB<br />

§ Art. 5 VwVG<br />

§ 35 VwvG / E 2.2.7<br />

§ Art. 23/29 BoeB<br />

Bei der Anfechtung des Zuschlages kann stets gerügt werden, dass das falsche<br />

Verfahren angewendet worden sei.<br />

1.2<br />

Verfügungen, die in Anwendung des 3. Kapitels der VoeB ergehen, können nicht<br />

angefochten werden. Einzige Ausnahme bildet die Rüge, die Vergabebehörde<br />

sei zu Unrecht aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes in denjenigen des 3.<br />

Kapitels der VoeB gelangt.<br />

Vor II. Instanz (Bundesgericht)<br />

Beschwerdegegenstand vor Bundesgericht bilden die Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts,<br />

sofern:<br />

• der geschätzte Wert des zu vergebenden Auftrags den massgebenden<br />

Schwellenwert des BoeB erreicht und<br />

• sich eine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung stellt.<br />

§ Art. 39 VoeB<br />

§ Art. 83 BGG<br />

2.<br />

2.1<br />

Beschwerdefrist<br />

Vor I. Instanz<br />

Die Beschwerde ist binnen 20 Tagen seit Eröffnung der Verfügung <strong>beim</strong> Bundesverwaltungsgericht<br />

einzureichen.<br />

Diese Frist kann nicht erstreckt werden, zu beachten sind aber die Zeitpunkte<br />

über den Stillstand der Beschwerdefristen.<br />

Die Fristen steht still:<br />

• vom siebten Tag vor Ostern bis und mit dem siebten Tag nach Ostern;<br />

• vom 15. Juli bis und mit 15. August;<br />

• vom 18. Dezember bis und mit dem 1. Januar.<br />

§ Art. 30 BoeB<br />

§ Art. 22a VwVG<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 5


Rechtsschutz<br />

Beschwerdegründe + Beschwerdelegitimation<br />

F<br />

2.2 Vor II. Instanz<br />

Die Beschwerde ist binnen 30 Tagen seit Eröffnung der vollständigen Ausfertigung<br />

<strong>beim</strong> Bundesgericht einzureichen.<br />

Die Gerichtsferien sind auch hier zu beachten.<br />

§ Art. 100 BGG<br />

§ Art. 22a VwVG<br />

3<br />

3.1<br />

Beschwerdegründe<br />

Vor I. Instanz<br />

Im Beschwerdeverfahren kann die Verletzung von Bundesrecht sowie die unrichtige<br />

oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts<br />

gerügt werden.<br />

3.2<br />

Die Unangemessenheit der angefochtenen Verfügung kann nicht gerügt werden.<br />

Sofern die Vergabebehörde aber ihr Ermessen dahingehend missbraucht, dass<br />

sie es über- oder unterschreitet, liegt wiederum eine Rechtsverletzung vor. Ein<br />

solcher Ermessensmissbrauch kann dann vorliegen, wenn sich die Vergabebehörde<br />

von unsachlichen Erwägungen leiten lässt und bspw. Rechtsprinzipien wie<br />

das Willkürverbot, das Verhältnismässigkeitsprinzip oder das Gebot von Treu<br />

und Glauben verletzt.<br />

Vor II. Instanz<br />

Im Beschwerdeverfahren kann die Verletzung von Bundesrecht und unter Umständen<br />

die unrichtige Feststellung des Sachverhalts gerügt werden.<br />

§ Art. 31 BoeB<br />

§ Art. 95/97 BGG<br />

4<br />

4.1<br />

Beschwerdelegitimation<br />

Vor I. Instanz<br />

Das Bundessubmissionsrecht kennt keine Bestimmungen über die Beschwerdelegitimation,<br />

weshalb sich diese Frage nach dem allgemeinen Verfahrensrecht<br />

richtet.<br />

Danach ist zur Beschwerde legitimiert, wer durch die angefochtene Verfügung<br />

berührt ist und ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung oder Änderung<br />

hat.<br />

§ Art. 48 VwVG<br />

Nicht berücksichtigte oder ausgeschlossene Anbieter bspw. sind direkte Verfügungsadressaten<br />

und somit ohne Weiteres zur Beschwerde legitimiert.<br />

Dritte können unter Umständen auch legitimiert sein, sofern sie eine spezifische<br />

Nähe zur Streitsache haben und durch die streitige Anordnung unmittelbar berührt<br />

sind.<br />

§ VPB 62.16, E. 2b<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 5


Rechtsschutz<br />

Aufschiebende Wirkung und Bedeutung im Verfahren + Beschwerdeentscheid<br />

F<br />

4.2 Vor II. Instanz<br />

Zur Beschwerde vor Bundesgericht ist legitimiert, wer vor dem Bundesverwaltungsgericht<br />

teilgenommen hat oder keine Möglichkeit zur Teilnahme erhalten<br />

hat, durch den angefochtenen Entscheid besonders berührt ist und ein schutzwürdiges<br />

Interesse an dessen Aufhebung oder Änderung hat.<br />

§ Art. 89 BGG<br />

5<br />

5.1<br />

Aufschiebende Wirkung und Bedeutung für das Verfahren<br />

Vor I. Instanz<br />

Die Beschwerde vor Bundesverwaltungsgericht hat von Gesetzes wegen keine<br />

aufschiebende Wirkung; auf Gesuch hin kann ihr diese hingegen erteilt werden.<br />

Hinsichtlich Gewährung oder Verweigerung der aufschiebenden Wirkung kennt<br />

das BoeB selbst keine Kriterien, die für diese Frage herangezogen werden<br />

könnten. Es wird deshalb entsprechend der Lehre zu Art. 55 VwVG eine Interessenabwägung<br />

zwischen den Anliegen der Beschwerdeführerin und denjenigen<br />

der Vergabebehörde vorgenommen.<br />

§ Art. 28 BoeB<br />

§ Art. 55 VwVG<br />

Wenn die Beschwerde nicht offensichtlich unbegründet ist, ihr also durchaus<br />

Erfolgschancen zuerkannt werden kann und nicht ein überwiegendes öffentliches<br />

Interesse entgegensteht - bspw. notstandsähnliche Dringlichkeit für den<br />

Vertragsschluss -, wird ein Gesuch um aufschiebende Wirkung gutgeheissen.<br />

5.2<br />

Bei Gutheissung des Gesuches um aufschiebende Wirkung hat die Vergabebehörde<br />

das Verfahren zu sistieren, d.h. insbesondere, dass der Vertrag mit der<br />

Zuschlagsempfängerin nicht unterzeichnet werden darf. Bei Abweisung des<br />

Gesuches kann der Vertrag unterzeichnet und das Projekt weiter abgewickelt<br />

werden.<br />

Vor II. Instanz<br />

Auch vor Bundesgericht hat die Beschwerde keine aufschiebende Wirkung.<br />

Das Gesagte unter Ziffer 5.1 gilt sinngemäss.<br />

§ Art. 22 BoeB<br />

§ Art. 103 BGG<br />

6<br />

6.1<br />

Beschwerdeentscheid<br />

Vor I. Instanz<br />

Ist der Vertrag mit dem Anbieter noch nicht unterzeichnet und erweist sich die<br />

Beschwerde als begründet, hat das Bundesverwaltungsgericht die Wahl, in der<br />

Sache selbst zu entscheiden oder diese mit verbindlichen Weisungen an die<br />

Vergabebehörde zurück zu weisen.<br />

Hat die Vergabebehörde hingegen den Vertrag bereits abgeschlossen und die<br />

Beschwerde erweist sich als begründet, kann das Bundesverwaltungsgericht<br />

§ Art. 32 Abs. 1<br />

BoeB<br />

§ Art. 32 Abs. 2<br />

BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 5


Rechtsschutz<br />

Schadenersatz + Rechtsprechung<br />

F<br />

lediglich feststellen, ob und inwiefern die angefochtene Verfügung Bundesrecht<br />

verletzt. Dem Beschwerdeführer verbleibt nur noch die Möglichkeit, Schadenersatz<br />

zu verlangen.<br />

Erweist sich eine Beschwerde als unbegründet, ist sie abzuweisen.<br />

6.2<br />

Vor II. Instanz<br />

Das Bundesgericht geht nicht über die Begehren der Parteien hinaus und kann<br />

bei Gutheissung der Beschwerde in der Sache selbst entscheiden oder diese<br />

zur Neubeurteilung an die Vorinstanz zurück weisen. Als weitere Möglichkeit<br />

steht es dem Bundesgericht auch offen, die Sache an die Vergabebehörde zurück<br />

zu weisen.<br />

Erweist sich die Beschwerde als unbegründet, weist sie das Bundesgericht ab.<br />

§ Art. 107 BGG<br />

Im Weiteren gelten die Ausführungen unter Ziffer 6.1 sinngemäss.<br />

7<br />

Schadenersatz<br />

Ist die Beschwerde begründet, der Vertrag mit dem Anbieter aber bereits abgeschlossen<br />

worden, stellt das Gericht die Rechtswidrigkeit der angefochtenen<br />

Verfügung fest; für den durch diese Verfügung verursachten Schaden haftet der<br />

Bund.<br />

Der Umfang der Haftung beschränkt sich hingegen auf den sogenannten Teilnahmeschaden,<br />

d.h. auf diejenigen Aufwendungen, die dem Anbieter im Zusammenhang<br />

mit dem Vergabe- und Rechtsmittelverfahren erwachsen sind.<br />

§ Art. 34 Abs. 2<br />

BoeB<br />

Das Schadenersatzbegehren ist innert einem Jahr nach Feststellung der<br />

Rechtswidrigkeit der Verfügung bei der Vergabebehörde einzureichen. Zuständige<br />

Stelle für den Entscheid ist das Eidg. Finanzdepartement, dessen Verfügung<br />

wiederum an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden kann.<br />

§ Art. 35 BoeB<br />

8<br />

Rechtsprechung<br />

Für die massgebliche Rechtsprechung der BRK (Entscheide von 1987 - 2006)<br />

wird einerseits verwiesen auf die VPB-Homepage, auf welcher aber lediglich die<br />

publizierten Entscheide zu finden sind und andererseits auf die inoffizielle Zusammenfassung<br />

aller BRK-Entscheide, die unter folgendem Link bestellt werden<br />

kann:<br />

http://www.bbl.admin.ch/bkb/00235/00239/00252/index.html?lang=de<br />

www.vpb.admin.ch<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 5


Rechtsschutz<br />

Rechtsprechung<br />

F<br />

Die Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts sind zu finden unter nachstehendem<br />

Link:<br />

http://www.bk.admin.ch/dokumentation/02574/index.html?lang=de<br />

Zu empfehlen ist weiter der Rundbrief mit den neuesten Entscheiden des Bundesverwaltungsgerichts,<br />

einer Zusammenfassung und kritischen Anmerkungen.<br />

Dieser Rundbrief kann unter folgender Adresse bestellt werden:<br />

marco.fetz@bbl.admin.ch<br />

Der Rechtsdienst der Zentrale stellt sicher, dass die neue Rechtsprechung jeweils<br />

Eingang findet im <strong>Handbuch</strong>; d.h. dieses wird, wo nötig, der Rechtsprechung<br />

angepasst.<br />

Der Jurist der Filiale ist verantwortlich, sich mittels angegebener Fundstellen<br />

bezüglich der Rechtsprechung auf dem neusten Stand zu halten.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 5


Checkliste<br />

G<br />

1<br />

Checkliste<br />

Die folgende Checkliste gibt einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die es<br />

bei der Vorbereitung einer Beschaffung zu berücksichtigen gibt. Die Liste ist<br />

nicht abschliessend, die Vergabebehörde ist gehalten, diese einzelfallgerecht zu<br />

ergänzen.<br />

1.1<br />

1.2<br />

Grundsätzlich gilt:<br />

"Eine gute Vorbereitung ist die Voraussetzung für den Projekterfolg!"<br />

Untersteht die Beschaffung dem Gesetz?<br />

In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass sämtliche Beschaffungen<br />

des <strong>ASTRA</strong> dem BoeB und der VoeB unterstehen. Ausnahmen sind nur für sehr<br />

seltene Tatbestände vorgesehen, welche das <strong>ASTRA</strong> aber nicht betreffen.<br />

Wie hoch ist der massgebliche Auftragswert?<br />

Sämtliche anfallenden Kosten bezüglich einem Projekt sind in die Berechnung<br />

des Auftragswertes mit einzubeziehen. Projekte dürfen nicht aus dem Grund<br />

gesplittet werden, einen tieferen Auftragswert zu erhalten und dadurch unter<br />

dem Schwellenwert zu liegen zu kommen. Dies stellt eine Umgehung des Gesetzes<br />

dar. Projekte mit engem sachlichen oder rechtlichen Zusammenhang<br />

dürfen folgedessen mit Blick auf die Berechnung des Auftragswertes nicht separat<br />

betrachtet werden, sondern sind zusammen zu zählen. Massgebend ist alsdann<br />

der Gesamtwert eines Projektes.<br />

Rahmenverträge im Dienstleistungsbereich oder bei Lieferaufträgen, welche<br />

mehrere Jahre dauern, erzielen einen Gesamtwert; es wird die monatliche Rate<br />

mit 48 multipliziert. Solche Rahmenverträge können höchstens für vier Jahre<br />

abgeschlossen werden. Dabei ist aber sicherzustellen, dass die Leistung zu<br />

jeder Zeit das wirtschaftlich günstigste Angebot ist und bleibt.<br />

§ Art. 2, 3, 5 BoeB<br />

C 2<br />

§ Art. 7 Abs. 1 BoeB<br />

C 2.3<br />

Beschaffungen, deren Auftragswert unter dem massgeblichen Schwellenwert<br />

liegen, fallen in den Geltungsbereich des 3. Kapitels der VoeB. Dort steht, sofern<br />

die Voraussetzungen gegeben sind, nebst dem offenen, selektiven und freihändigen<br />

Verfahren noch das Einladungsverfahren zur Verfügung.<br />

Die massgeblichen Schwellenwerte werden jedes Jahr neu angepasst resp.<br />

meistens ohne Veränderung neu bestätigt.<br />

Im Jahre 2007 gelten folgende Schwellenwerte:<br />

www.beschaffung.a<br />

dmin.ch<br />

1.3<br />

• CHF 248'950 bei Lieferungen (Güter)<br />

• CHF 248'950 bei Dienstleistungen (inkl. Planungs- und Ingenieurleistungen)<br />

• CHF 9,575 Millionen bei Bauwerken<br />

• CHF 2 Millionen bei Einzelleistungsträgern<br />

Welches ist der Zeitbedarf eines Beschaffungsverfahrens?<br />

Vielmals wird der Zeitbedarf zur Durchführung einer öffentlichen Beschaffung<br />

unterschätzt. Die sorgfältige Erarbeitung eines Leistungsbeschriebs oder eines<br />

Pflichtenhefts braucht Zeit.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 4


Checkliste<br />

G<br />

Die Fristen für die Angebotsabgabe, der Zeitaufwand für die interne Entscheidfindung,<br />

wie auch derjenige eines allfälligen Rechtsmittelverfahrens sind unbedingt<br />

in den Zeitplan einzuberechnen. Die konkrete Verfahrensdauer hängt stark<br />

vom zu beschaffenden Objekt bzw. der Leistung sowie vom Aufwand für die<br />

Auswertung der Offerten und von der internen Entscheidfindung ab. Ein offenes<br />

Verfahren dauert in aller Regel mindestens 4 Monate, ein selektives Verfahren<br />

mindestens 4–6 Monate. Ein Einladungsverfahren kann bis zu 2 Monate dauern.<br />

1.4<br />

Ist der Umfang des Beschaffungsgegenstandes der Vergabebehörde bekannt,<br />

ist das Know-how für die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen<br />

vorhanden?<br />

Bevor überhaupt an Ausschreibungsunterlagen gearbeitet wird, muss die Vergabebehörde<br />

den Bedarf klären. Was will sie genau, besteht der Bedarf wirklich<br />

oder kann die Leistung eventuell intern "beschafft" werden?<br />

1.5<br />

1.5.1<br />

Alsdann ist zu entscheiden, ob die Ausschreibungsunterlagen durch die Vergabebehörde<br />

selbst oder mit Hilfe von externen Beratern erarbeiten werden sollen.<br />

Es ist sicher zu stellen, dass die externen Berater über das nötige Fachwissen<br />

wirklich verfügen, darin eingeschlossen ist insbesondere auch das Know-how<br />

über das Bundessubmissionswesen. Allfällige externe Berater sind schriftlich<br />

darauf hinzuweisen, dass sie im folgenden Vergabeverfahren wegen Vorbefassung<br />

kein Angebot einreichen können.<br />

Welches Verfahren ist anwendbar?<br />

Im Anwendungsbereich des Gesetzes<br />

Die Vergabebehörde ist frei in der Wahl des Verfahrens, sie kann also das offene<br />

oder selektive Verfahren durchführen. Allgemein herrscht die Meinung vor,<br />

selektive Verfahren seien zeitintensiver und würden sich nur bei komplexen Aufträgen<br />

(sehr aufwändige Angebotsauswertung) oder in Fällen, wo die zu erwartende<br />

Anzahl der Angebote gross ist, eignen. Dem muss nicht zwingend so sein.<br />

Unter Umständen ist das selektive nicht aufwändiger als das offene Verfahren.<br />

Der Zeitplan wird sicher etwas länger durch das Präqualifikationsverfahren, die<br />

Vergabebehörde spart aber durch die eingeschränkte Anzahl Angebote viel Zeit<br />

in der Evaluationsphase ein. Zudem ist auch der Aufwand für die Anbieter zu<br />

beachten.<br />

C 2<br />

Weiter wird manchmal angenommen, durch die Möglichkeit nach der Teilnehmerauswahl<br />

ein Rechtsmittel ergreifen zu können, sei das Risiko einer Projektverzögerung<br />

grösser. Die Praxis hat gezeigt, dass die Anbieter kaum Beschwerde<br />

gegen einen Ausschluss vom weiteren Verfahren machten.<br />

Da im <strong>ASTRA</strong> das selektive Verfahren ohnehin nur in vom AC Infrastruktur bewilligten<br />

Ausnahmefällen angewendet wird, kann auf vertieftes Eingehen bezüglich<br />

dieser Meinungen verzichtet werden.<br />

Sind die Voraussetzungen gegeben, kann die Vergabebehörde das freihändige<br />

Verfahren gemäss Art. 13 VoeB anwenden. Die Ausnahmetatbestände sind zu<br />

begründen und durch den Rechtsdienst zu prüfen.<br />

Im Anwendungsbereich des Gesetzes besteht Rechtsschutz. Der Vertrag mit<br />

dem Zuschlagsempfänger kann erst nach unbenutztem Ablauf der Beschwerde-<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 4


Checkliste<br />

G<br />

frist oder bei Abweisung des Gesuches um aufschiebende Wirkung unterzeichnet<br />

werden.<br />

1.5.2<br />

Im Anwendungsbereich des 3. Kapitels der VoeB<br />

Nebst dem offenen oder selektiven Verfahren stehen hier das Einladungsverfahren<br />

und das freihändige Verfahren zur Verfügung.<br />

Im Einladungsverfahren bestimmt die Vergabebehörde, welche Anbieter sie<br />

ohne Ausschreibung direkt zur Angebotsabgabe einladen will. Sie hat womöglich<br />

mindestens drei Offerten einzuholen.<br />

§ Art. 35 VoeB<br />

Auch <strong>beim</strong> freihändigen Verfahren gemäss dem 3. Kapitel der VoeB gilt der<br />

Grundsatz, dass die Ausnahmen restriktiv zu handhaben sind. Die Begründungen<br />

für einen Ausnahmetatbestand sind durch den Rechtsdienst zu kontrollieren.<br />

1.6<br />

KH 1.6<br />

Im Anwendungsbereich des 3. Kapitels der VoeB besteht kein Rechtsschutz,<br />

d.h. auch, dass die Verfahren weniger lang dauern als diejenigen im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes (da dort im Minimum die Beschwerdefrist abzuwarten<br />

ist).<br />

Welches ist der Inhalt der Ausschreibungsunterlagen?<br />

In den Ausschreibungsunterlagen ist eindeutig zu beschreiben, welche Angaben<br />

der Anbieter zu tätigen und welche Unterlagen er einzureichen hat. Die Vergabebehörde<br />

hat des Weiteren kund zu tun, ob Subunternehmer, Bietergemeinschaften<br />

und Varianten zugelassen sind. Auch das Thema der Losbildung ist zu<br />

streifen. Der Leistungsbeschrieb, die technischen Spezifikationen dürfen nicht so<br />

bezeichnet werden, dass gezielt einzelne Anbieter oder Leistungen bevorzugt<br />

werden oder bekannte Produkte umschrieben werden. Werden Qualitätslabels<br />

verlangt, ist jeweils ein Zusatz "oder vergleichbare" anzubringen.<br />

Konkrete Hinweise<br />

• Planerleistungen<br />

Der KBOB-Planervertrag definiert die Struktur der Ausschreibungsunterlagen.<br />

Diese Struktur ist bei Vergaben ab dem Einladungsverfahren zu verwenden.<br />

• Bauleistungen (Werkverträge)<br />

Der KBOB-Werkvertrag beschreibt den Inhalt und die Reihenfolge der Vertragsunterlagen.<br />

Dieser steht ab 2008 für die Ausschreibungsunterlagen zur<br />

Verfügung. Diese Struktur ist bei Vergaben ab dem Einladungsverfahren zu<br />

verwenden.<br />

• Die Losbildung ist eine wirtschaftliche und politisch wichtige Entscheidung,<br />

die zu treffen ist. Grosse Lose mit wenig Schnittstellen sind im Rahmen des<br />

politisch Machbaren fest zu legen. Die Entscheidung für eine Losbildung ist,<br />

je nach Projektart und Projektgrösse, gemäss UKR zu regeln.<br />

E 2.2<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 4


Checkliste<br />

G<br />

1.7<br />

1.8<br />

1.9<br />

Wo ist die Ausschreibung zu publizieren?<br />

Offizielles Publikationsorgan <strong>beim</strong> Bund ist das SHAB.<br />

Ist die Finanzierung des Projektes gesichert?<br />

Die Finanzierung für ein Projekt muss im Moment der Publikation gesichert sein.<br />

Ein Abbruch des Projektes wegen Mangels der erforderlichen Kredite ist gemäss<br />

der Rechtsprechung vergaberechtswidrig und berechtigt bei Gutheissung einer<br />

Beschwerde den Beschwerdeführer zur Klage auf Schadenersatz.<br />

Ist das Evaluationsteam zusammengestellt?<br />

Beim Start eines Verfahrens müssen die Mitglieder des Evaluationsteams feststehen<br />

und sich über Ihre Rolle im Klaren sein. Sie kennen die Inhalte des Projektes<br />

und haben sich die Termine für die Eckpunkte des Verfahrens (Fragerunden,<br />

Angebotsöffnung, Evaluation, Nachverhandlungen etc.) reserviert. Die<br />

Abklärung bezüglich Ihrer Unbefangenheit im betreffenden Projekt ist erfolgt, es<br />

liegen keine Ausstandsgründe vor.<br />

E 2.3.3<br />

§ Art. 25 Org-VoeB<br />

E 3.2.3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 4


Statistik / Archivierung<br />

H<br />

1.<br />

Statistik / Archivierung<br />

Statistik<br />

Gemäss ÜoeB muss der Bund resp. die Vergabebehörde laufend eine aktuelle<br />

Statistik über die getätigten Beschaffungen führen.<br />

Die Beschaffungsstatistik des Bundes gibt Auskunft über das Volumen der in<br />

einem Jahr ins In- und Ausland vergebenen Aufträge. Sie ist eine reine Zahlungsstatistik.<br />

Erfasst werden die getätigten Zahlungsströme zwischen den Bundesstellen<br />

als Auftraggeberin und den Anbietern.<br />

§ Art. 25 BoeB<br />

M 1.0.1<br />

Die Statistik informiert über:<br />

• den Gesamtwert aller Dienstleistungs-, Güter- und Baubeschaffungen des<br />

Bundes im In- und Ausland innerhalb eines Rechnungsjahres<br />

• den wertmässigen Anteil der Beschaffungen, gegliedert nach Wirtschaftsgruppen<br />

und Wirtschaftszweigen<br />

Die Koordination dieser Daten innerhalb des Bundes leitet das Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (SECO). Im <strong>ASTRA</strong> sind die Zahlen nach den vom SECO vorgegebenen<br />

Kriterien zu ermitteln und an dieses weiterzuleiten. Die Statistik ist laufend<br />

auf dem aktuellen Stand zu halten.<br />

2.<br />

2.1<br />

Archivierung<br />

Abgabepflicht von Akten gegenüber dem Bundesarchiv<br />

Das <strong>ASTRA</strong> hält sich deshalb im Beschaffungswesen an die Bewertungen, welche<br />

für andere Beschaffungsstellen des Bundes gemacht wurden. Daraus lässt<br />

sich ableiten, welche Akten archiviert und ans Bundesarchiv abgeliefert werden<br />

müssen.<br />

Vorliegend wird lediglich die Archivierungspflicht der Beschaffungsprozesse<br />

beschrieben. Für projektspezifische Akten der Projektleitung sei verwiesen auf<br />

das Führungssystem <strong>ASTRA</strong>.<br />

Gemäss der Bewertung des Bundesarchivs müssen folgende Akten archiviert<br />

und an das Bundesarchiv abgeliefert werden:<br />

• Die Ordner der Beschaffungsgeschäfte im Anwendungsbereich des Gesetzes<br />

inkl. anfallender Rechtsgeschäfte pro Projekt<br />

Die Ablieferung wird zentral in den Filialen organisiert und findet bei Bedarf statt,<br />

typischerweise alle 3 bis 6 Jahre.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 2


Statistik / Archivierung<br />

H<br />

2.2 Aufbewahrungsfristen von Akten<br />

Art der Akten Aufbewahrungsfrist Aufbewahrungsart<br />

Nicht geschäftsrelevante<br />

Akten<br />

Geschäftsrelevante<br />

Akten (Angebot, Vertrag,<br />

Bestellung, Rechnung,<br />

plus fallweise weitere)<br />

Ordner zu den Beschaffungsgeschäften<br />

im<br />

Anwendungsbereich des<br />

Gesetzes<br />

Rechtsgeschäfte zu den<br />

Beschaffungsgeschäften<br />

im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes<br />

Unterlagen der berücksichtigten<br />

Offerten<br />

Nicht berücksichtigte<br />

Offerten zu Ausschreibungen<br />

im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes<br />

Nach Bedarf und Konzept Nach Führungssystem <strong>ASTRA</strong><br />

<strong>ASTRA</strong><br />

10 Jahre gemäss Obligationenrecht<br />

(OR)<br />

Nach Führungssystem <strong>ASTRA</strong><br />

Aufbewahrung in Filiale In Papierform<br />

<strong>ASTRA</strong>, dann periodische<br />

Abgabe an Bundesarchiv<br />

(alle 3-6 Jahre)<br />

Aufbewahrung in Filiale In Papierform<br />

<strong>ASTRA</strong>, dann periodische<br />

Abgabe an Bundesarchiv<br />

(alle 3-6 Jahre)<br />

10 Jahre gemäss OR, gilt Nur in Papierform resp. gemäss<br />

als geschäftsrelevant Beschaffenheit Offerte<br />

3 Jahre Nur in Papierform resp. gemäss<br />

Beschaffenheit Offerte<br />

§ Art. 957, 962, OR<br />

§ Art. 26 Org-VoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 2


Abkürzungen<br />

I<br />

A<br />

Abkürzungen<br />

ABB<br />

AC<br />

AGB<br />

<strong>ASTRA</strong><br />

AöB<br />

AVB<br />

Allgemeine Bedingungen Bau<br />

Abteilungschef<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

Bundesamt für Strassen<br />

Abkommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft<br />

und der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

über bestimmte Aspekte des öffentlichen<br />

Beschaffungswesens<br />

Allgemeine Vertragsbedingungen<br />

B<br />

BBl Bundesblatt der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

BGG<br />

Bundesgerichtsgesetz<br />

BGE<br />

Bundesgerichtsentscheid<br />

BGer<br />

Bundesgericht<br />

BoeB<br />

Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

BPUK Bau- Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz<br />

BRK<br />

Eidgenössische Rekurskommission für das öffentliche<br />

Beschaffungswesen<br />

bspw.<br />

beispielsweise<br />

C<br />

D<br />

CPC<br />

CRM<br />

d.h.<br />

Central Product Classification<br />

Bezeichnung von Entscheiden der BRK in französischer<br />

oder italienischer Sprache<br />

das heisst<br />

E<br />

EFTA<br />

Europäische Freihandelsassoziation<br />

EFV<br />

Eidgenössische Finanzverwaltung<br />

EntsG Bundesgesetz über die minimalen Arbeits- und<br />

Lohnbedingungen für in die Schweiz entsandte<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und flankierende<br />

Massnahmen<br />

etc.<br />

et cetera<br />

F<br />

G<br />

I<br />

FHG<br />

FHV<br />

GEVER<br />

GPA<br />

inkl.<br />

I<br />

Finanzhaushaltsgesetz<br />

Finanzhaushaltsverordnung<br />

Geschäftsverwaltung<br />

Government Procurement Agreement<br />

inklusive<br />

Infrastruktur<br />

K<br />

KG<br />

Kartellgesetz<br />

KBOB Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane<br />

des Bundes<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 2


Abkürzungen<br />

I<br />

N<br />

NFA<br />

NSG<br />

NSV<br />

Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung<br />

zwischen Bund und Kantonen<br />

Bundesgesetz über die Nationalstrassen<br />

Verordnung über die Nationalstrassen<br />

O<br />

R<br />

OR Bundesgesetz betreffend die Ergänzung des<br />

Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Fünfter Teil:<br />

Obligationenrecht)<br />

Org-VoeB<br />

Verordnung über die Organisation des öffentlichen<br />

Beschaffungswesen<br />

resp.<br />

respektive<br />

RVOV Regierungs- und Verwaltungsorganisationsverordnung<br />

S<br />

SECO<br />

SHAB<br />

SIMAP<br />

SSV<br />

SR<br />

StGB<br />

Staatssekretariat für Wirtschaft<br />

Schweizerisches Handelsamtsblatt<br />

Système d'information sur les marchés publics en<br />

Suisse<br />

Schweizerischer Städteverband<br />

Systematische Rechtssammlung<br />

Schweizerisches Strafgesetzbuch<br />

U<br />

u.a.<br />

unter anderem<br />

ÜoeB Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

usw.<br />

und so weiter<br />

V<br />

Z<br />

v.a.<br />

vgl.<br />

VoeB<br />

VPB<br />

VwVG<br />

z.B.<br />

vor allem<br />

vergleiche<br />

Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

Verwaltungspraxis der Bundesbehörden<br />

Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren<br />

zum Beispiel<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 2


Glossar<br />

K<br />

A<br />

Glossar<br />

Abbruch<br />

Die Auftraggeberin bricht das Verfahren ab, wenn sie das Projekt nicht<br />

verwirklicht. Gemäss Rechtsprechung der BRK muss die Nichtverwirklichung<br />

des Projekts jedoch endgültig sein und nicht bloss vorübergehend.<br />

Die Auftraggeberin kann das Vergabeverfahren abbrechen und wiederholen,<br />

wenn<br />

• kein Angebot die Kriterien und technischen Anforderungen erfüllt,<br />

die in der Ausschreibung und in den Ausschreibungsunterlagen<br />

aufgeführt sind oder<br />

• günstigere Angebote zu erwarten sind, weil technische Rahmenbedingungen<br />

ändern oder Wettbewerbsverzerrungen wegfallen<br />

Als zusätzliche Voraussetzungen verlangt die BRK, dass die vorstehend<br />

genannten Gründe für die Auftraggeberin nicht voraussehbar waren und<br />

ein öffentliches Interesse am Abbruch vorliegt.<br />

§ Art 30 VoeB<br />

Die BRK anerkennt ferner den Verfahrensabbruch wegen Einleitung<br />

eines falschen Vergabeverfahrens.<br />

Die Auftraggeberin kann eine neues Vergabeverfahren durchführen,<br />

wenn sie das Projekt wesentlich ändert.<br />

Abgebotsrunde<br />

Die Vergabebehörde verhandelt ausschliesslich über den Preis. Dies ist<br />

auf Bundesebene gesetzlich zwar vorgesehen, das <strong>ASTRA</strong> macht von<br />

dieser Möglichkeit hingegen vorläufig keinen Gebrauch.<br />

Abreden<br />

Treffen Anbieter in einem Vergabeverfahren Wettbewerbsabreden, werden<br />

sie vom weiteren Verfahren ausgeschlossen. Denkbar ist auch der<br />

Abbruch des Vergabeverfahrens in dem Fall, wo sich alle Anbieter an<br />

der Absprache beteiligen.<br />

Angebot<br />

Ein Angebot ist eine Willenserklärung des Anbieters, mit der Vergabebehörde<br />

einen Vertrag abzuschliessen. Das Angebot muss schriftlich,<br />

vollständig und fristgerecht eingereicht werden.<br />

Antrag auf Teilnahme<br />

Im selektiven Verfahren reicht der Anbieter in der ersten Phase einen<br />

Antrag auf Teilnahme ein, d.h. er weist vor Einreichung eines Angebotes<br />

erst einmal seine Eignung nach. Der Antrag kann auch per Telegramm,<br />

Telex oder Telefax eingereicht werden.<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Um als Anbieter in einem Vergabeverfahren berücksichtigt zu werden,<br />

hat dieser Mindestanforderungen bezüglich der Arbeitsbedingungen<br />

§ Art. 19 Abs. 1 BoeB<br />

§ Art. 19 Abs. 1 BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 8


Glossar<br />

K<br />

einzuhalten. Es gelten die Gesamtarbeits- und Normalarbeitsverträge,<br />

falls diese fehlen, die tatsächlichen orts- und berufsüblichen Arbeitsbedingen.<br />

Arbeitsschutzbestimmungen<br />

Auch die Bestimmungen betreffend Sicherheit und Schutz der Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz sind vom Anbieter einzuhalten, massgebend sind<br />

diejenigen am Ort der Leistung.<br />

Aufschiebende Wirkung<br />

Im Bundessubmissionsrecht hat die Beschwerde nicht automatisch aufschiebende<br />

Wirkung, sondern nur auf Gesuch hin. Dies bedeutet, dass<br />

ein Vergabeverfahren von der Vergabebehörde erst dann unterbrochen<br />

werden muss, wenn dem Gesuch stattgegeben wird. Ist die aufschiebende<br />

Wirkung erteilt, kann der Vertrag erst bei Vorliegen des Endentscheides<br />

zugunsten der Vergabebehörde abgeschlossen werden.<br />

§ Art. 28 BoeB<br />

Auftragswert<br />

Die Vergabebehörde hat den Auftragswert einer Beschaffung zu berechnen<br />

resp. zu schätzen; dieser Wert ist alsdann bestimmend für die<br />

Verfahrenswahl. Es ist jede Vergütung in den Auftragswert einzurechnen.<br />

Ein Auftrag darf nicht in der Absicht aufgeteilt werden, die Anwendung<br />

der Bundessubmissionsbestimmungen zu umgehen.<br />

§ Art. 7 BoeB<br />

Ausschluss<br />

Die Vergabebehörde gibt einzelnen Anbietern bekannt, dass sie vom<br />

weiteren Verfahren ausgeschlossen werde. Dies kann aus verschiedenen<br />

Gründen erfolgen: Vorbefassung, zu spät eingereichtes Angebot,<br />

Nichterfüllung der Eignungskriterien. Im <strong>ASTRA</strong> erfolgt lediglich der<br />

Ausschluss infolge zu spät eingereichtem Angebot mit separater Verfügung,<br />

in allen andern Fällen erfährt der Anbieter indirekt über den Zuschlag,<br />

dass er nicht in Frage gekommen ist.<br />

§ Art. 11 BoeB<br />

Ausschreibung<br />

Mittels Ausschreibung im SHAB gelangt die Vergabebehörde im offenen<br />

oder selektiven Verfahren an potentielle Anbieter und teilt mit, unter<br />

welchen Bedingungen diese ein Angebot über den bestimmten Beschaffungsgegenstand<br />

einreichen können. Die Ausschreibung im SHAB gilt<br />

meistens als Verfügung und hat die Mindestangaben aus Anhang 4 der<br />

VoeB zu enthalten.<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

Die Ausschreibungsunterlagen definieren die Anforderungen an den<br />

Anbieter und die zu erbringende Leistung. Es gelten die Mindestangaben<br />

aus Anhang 5 der VoeB.<br />

Ausstand<br />

Wer in einer Sache wegen Eigeninteressen, Verwandtschaft oder aus<br />

andern Gründen befangen ist muss in den Ausstand treten, d.h. in Vergabeangelegenheiten<br />

darf diese Person nicht über den Zuschlag mitentscheiden.<br />

Die Bestimmungen über den Ausstand garantieren die<br />

§ Art. 10 VwVG<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 8


Glossar<br />

K<br />

Neutralität eines Entscheidungsträgers.<br />

B<br />

Bagatellklausel<br />

Die Bagatellklausel kommt einzig bei der Vergabe von Bauwerken zur<br />

Anwendung. Sie besagt, dass einzelne Bauaufträge eines Bauwerkes<br />

dann nicht nach den Bestimmungen des Gesetzes vergeben werden<br />

müssen, wenn sie einen bestimmten Betrag (2 Mio. CHF) nicht erreichen<br />

und gleichzeitig zusammen nicht mehr als 20% des Gesamtbauwerkes<br />

übersteigen. Es ist in der Praxis anzustreben, trotzdem möglichst<br />

viele Aufträge einer Ausschreibung zuzuführen.<br />

Bereinigung<br />

Die eingereichten Angebote sind von der Vergabebehörde in technischer<br />

und rechnerischer Hinsicht derart zu bereinigen, dass die Angebote<br />

untereinander objektiv vergleichbar werden. Bereinigt werden z.B..<br />

Rechen- oder Schreibfehler, d.h. eindeutig als solche erkennbare Redaktionsfehler<br />

im Angebot.<br />

Beschaffung<br />

Von einer Beschaffung wird gesprochen, wenn der Staat unter Einsatz<br />

öffentlicher Mittel bei einem Privaten eine Dienstleistung, eine Lieferung<br />

oder Bauleistung zur Erfüllung seiner Aufgaben käuflich erwirbt. Weil es<br />

bei einer Finanzhilfe an einem Leistungsaustausch wie eben beschrieben<br />

fehlt, liegt diesbezüglich keine Beschaffung vor.<br />

Beschwerde, -frist und -gründe<br />

Verfügungen im Vergabeverfahren sind mittels Beschwerde ans Bundesverwaltungsgericht<br />

anfechtbar. Die Rechtsmittelfrist beträgt 20 Tage<br />

und steht während den Gerichtsferien still. Die Frist kann nicht verlängert<br />

werden.<br />

Mit der Beschwerde können Rechtsverletzungen oder die unrichtige<br />

resp. unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhaltes<br />

gerügt werden. Gleiches gilt für die Über- oder Unterschreitung des<br />

Ermessens und den Ermessensmissbrauch, nicht hingegen für die Unangemessenheit<br />

einer Verfügung.<br />

§ Art. 30 BoeB<br />

§ Art. 22a VwVG<br />

§ Art. 31 BoeB<br />

D<br />

Beurteilungsmatrix<br />

In den Ausschreibungsunterlagen hat die Vergabebehörde die relative<br />

Wichtigkeit der einzelnen Zuschlagskriterien (Rangfolge) sowie deren<br />

Gewichtung bekannt zu geben. Diese sogenannte Beurteilungsmatrix ist<br />

alsdann bei der Evaluation der Angebote einzuhalten (Transparenzgebot).<br />

Debriefing<br />

Mit einem Debriefing erteilt die Vergabebehörde einem Gesuch stellenden,<br />

nicht berücksichtigten Anbieter Auskünfte über die Vor- und<br />

Nachteile seiner resp. der Angebote des Zuschlagsempfängers. Das<br />

Debriefing kann mündlich oder schriftlich durchgeführt werden und dient<br />

nicht zuletzt der Verbesserung eines Anbieters für ein zukünftiges Vergabeverfahren.<br />

Zudem kann durch optimale Information innerhalb des<br />

zulässigen Rahmens eine allfällige Beschwerde verhindert werden.<br />

§ Art. 23 BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 8


Glossar<br />

K<br />

E<br />

F<br />

G<br />

Eignungskriterien<br />

Eignungskriterien beziehen sich auf den Anbieter und definieren die<br />

Voraussetzungen an dessen finanzielle, wirtschaftliche und technische<br />

Leistungsfähigkeit, um überhaupt für den konkreten Auftrag in Frage zu<br />

kommen. Die Eignungskriterien dürfen nicht diskriminierend ausgestaltet<br />

sein.<br />

Einladungsverfahren<br />

Ein Vergabeverfahren aus dem Anwendungsbereich des 3. Kapitels der<br />

VoeB, bei dem die Vergabebehörde mind. drei Anbieter ohne Ausschreibung<br />

direkt zur Angebotsabgabe einlädt.<br />

Eröffnung der Verfügung<br />

Anfechtbare Verfügungen sind entweder durch individuelle Zustellung<br />

oder wo erforderlich im SHAB zu eröffnen. Sie sind mit einer Rechtsmittelbelehrung<br />

zu versehen.<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Ein Vergabeverfahren bei dem die Vergabebehörde ohne Ausschreibung<br />

direkt an einen Anbieter gelangt und diesen zur Abgabe eines<br />

Angebots einlädt. Dieses Verfahren kann sowohl im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes wie auch in demjenigen des 3. Kapitels der VoeB<br />

zur Anwendung kommen, der Unterschied besteht darin, dass im zweiten<br />

Fall kein Rechtsschutz besteht. Die Ausnahmetatbestände für das<br />

freihändige Verfahren sind restriktiv auszulegen.<br />

Fristen<br />

Gesetzlich vorgeschrieben ist die minimale Frist für die Einreichung<br />

eines Angebotes (40 Tage) sowie die Frist für die Einreichung des Antrags<br />

auf Teilnahme (25 Tage). Die Rechtsmittelfrist beträgt 20 Tage.<br />

Gegenrecht<br />

Nur Anbieter aus Staaten, die ihren Beschaffungsmarkt für Schweizer<br />

Anbieter offen halten, sind berechtigt, Zugang zu den Beschaffungsmärkten<br />

in der Schweiz zu haben. Liegt also Gegenrecht vor, sind die<br />

Anbieter aus diesen Staaten mit den Anbietern aus der Schweiz gleich<br />

zu behandeln. Sie können ihre Ansprüche auf Gleichbehandlung gerichtlich<br />

durchsetzen.<br />

Gleichbehandlung<br />

Die Gleichbehandlung von in- und ausländischen Anbietenden im Beschaffungsverfahren<br />

ist ein wichtiger Grundsatz bei sämtlichen Beschaffungsverfahren.<br />

Es dürfen keinem Anbietenden Nachteile auferlegt werden,<br />

die für andere Anbietende nicht auch gelten und keinem<br />

Anbietenden dürfen Vorteile gewährt werden, die anderen Anbietenden<br />

verwehrt sind. Das Gleichbehandlungsgebot zielt auf die Fairness im<br />

Beschaffungsverfahren ab: Chancengleichheit zwischen den Anbietenden<br />

und willkürfreies Verhalten ist zu gewährleisten.<br />

§ Art. 9 BoeB<br />

§ Art. 23 Abs. 1 BoeB<br />

§ Art. 16 BoeB<br />

§Art. 39 VoeB<br />

§Art. 19 VoeB<br />

§Art. 30 BoeB<br />

§ Art. 1 Abs. 2 BoeB<br />

§ Art.8 Abs.1 lit.c BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 8


Glossar<br />

K<br />

L<br />

O<br />

P<br />

Legitimation zur Beschwerde<br />

Beschwerde führen kann nur, wer dazu legitimiert ist. Legitimiert zur<br />

Beschwerde im Beschaffungswesen ist derjenige Anbieter, der von der<br />

angefochtenen Verfügung betroffen wird und ein schutzwürdiges Interesse<br />

an deren Aufhebung oder Änderung hat.<br />

Leistungsverzeichnis<br />

Der Begriff ist ausschliesslich auf Bauaufträge gemünzt. Das Leistungsverzeichnis<br />

führt die einzelnen Leistungen der ausgeschriebenen Bauarbeit<br />

auf. Jede Leistung wird unter Angabe von Materialqualitäten beschrieben,<br />

die voraussichtlichen Mengen werden ebenfalls genannt.<br />

Bestehen allfällige objektbedingten Bestimmungen für die Ausführung<br />

der Leistung ist darauf zu verweisen. Dem Leistungsverzeichnis muss<br />

entnommen werden, nach welcher Preisart die Vergütung des Anbieters<br />

für die einzelnen Leistungen zu berechnen ist. Das Verzeichnis soll so<br />

angewendet werden können, dass der Anbieter lediglich die von ihm<br />

angebotenen Preise einsetzen kann.<br />

Offenes Verfahren<br />

Vergabeverfahren, bei dem die Vergabebehörde einen Auftrag im SHAB<br />

ausschreibt und alle Anbieter einlädt, ein Angebot einzureichen.<br />

Öffnung der Angebote<br />

Die Öffnung der Angebote erfolgt an einem bestimmten Tag und wird<br />

von zwei Personen durchgeführt. Die Prüfung ist formeller Natur, d.h. es<br />

wird lediglich geprüft, ob das Angebot schriftlich, vollständig und fristgerecht<br />

eingereicht worden ist. Über die Öffnung wird ein Protokoll erstellt,<br />

welches Angaben zu den Anbietern, den Preisen und allfälligen Unternehmervarianten<br />

enthält. Im <strong>ASTRA</strong> wird den Anbietern kein vollständiges<br />

Protokoll zugestellt, sondern lediglich die Preisspanne der eingegangenen<br />

Angebote bekannt gegeben.<br />

Optionen<br />

Die Vergabebehörde kann sich in einer Ausschreibung Optionen oder<br />

anders gesagt Folgeaufträge an denselben Anbieter vorbehalten. Sie<br />

hat die Menge und den geschätzten Zeitpunkt der Einlösung dieser<br />

Optionen anzugeben. Der Anbieter hat keinen durchsetzbaren Anspruch<br />

auf die Auslösung der Optionen, hat diese aber zu denselben Konditionen<br />

anzubieten wie die Hauptleistung.<br />

Publikationsorgan<br />

Das gesetzlich vorgeschriebene Publikationsorgan für das Bundessubmissionsrecht<br />

ist das SHAB. Der Bund publiziert noch nicht auf der e-<br />

lektronischen Ausschreibungsplattform simap.ch.<br />

Rechtsmittelbelehrung<br />

Die anfechtbaren Verfügungen im Bundessubmissionswesen sind mit<br />

folgender Rechtsmittelbelehrung zu versehen:<br />

Gegen diese Verfügung kann gemäss Art. 30 BoeB innert 20 Tagen seit<br />

Eröffnung schriftlich Beschwerde <strong>beim</strong> Bundesverwaltungsgericht, Post-<br />

§ Art. 48 VwVG<br />

§ Art. 8 SIA 118<br />

§ Art. 14 BoeB<br />

§ Art. 24 VoeB<br />

§ Ziffer 3 lit. b Anhang 4<br />

VoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 8


Glossar<br />

K<br />

fach, 3000 Bern 14, erhoben werden. Die Beschwerde ist im Doppel<br />

einzureichen und hat die Begehren, deren Begründung mit Angabe der<br />

Beweismittel sowie die Unterschrift der beschwerdeführenden Person<br />

oder ihrer Vertretung zu enthalten. Eine Kopie der vorliegenden Verfügung<br />

und vorhandene Beweismittel sind beizulegen.<br />

Rotationsprinzip<br />

Das Rotationsprinzip wird im <strong>ASTRA</strong> als Präventivmassnahme gegen<br />

Korruption eingeführt. Ein Projektleiter hat für jedes neue Projekt das<br />

Evaluationsteam neu zusammen zu stellen, so dass die neuen Mitglieder<br />

die Mehrheit bilden. Einzig dort, wo in einem Projekt mehrere Ausschreibungen<br />

durchzuführen sind, darf das Team in gleicher Besetzung<br />

evaluieren.<br />

S<br />

Schadenersatz<br />

Wenn sich eine Beschwerde als begründet erweist, der Vertrag mit dem<br />

Anbieter aber bereits abgeschlossen worden ist, stellt das Bundesverwaltungsgericht<br />

lediglich fest, inwiefern die angefochtene Verfügung<br />

Bundesrecht verletzt. Dem obsiegenden Anbieter steht einzig noch der<br />

Weg offen, Schadenersatz zu verlangen, wobei sich dieser auf den Teilnahmeschaden<br />

begrenzt. Der Anbieter kann also nur die Aufwendungen<br />

geltend machen, die ihm im Zusammenhang mit der Erstellung des<br />

Angebotes sowie dem Rechtsmittelverfahren entstanden sind.<br />

Schwellenwerte<br />

Der Auftragswert einer Beschaffung spielt nebst anderen Faktoren eine<br />

wichtige Rolle bei der Frage nach dem anwendbaren Verfahren. Liegt<br />

der Auftragswert über dem für den entsprechenden Beschaffungsgegenstand<br />

massgebenden Schwellenwert (Dienstleistungen: 248'950<br />

CHF, Bauleistungen 9.575 Mio. CHF), kommen die Verfahren im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes zur Anwendung. Liegt der Auftragswert<br />

unterhalb dieser Schwellenwerte kommen die Verfahren im Anwendungsbereich<br />

des 3. Kapitels der VoeB zur Anwendung.<br />

§ Art. 6 BoeB<br />

Selektives Verfahren<br />

T<br />

Vergabeverfahren, in welchem die Vergabebehörde den Auftrag öffentlich<br />

ausschreibt, das Verfahren aber in zwei Phasen abläuft. In einer<br />

ersten Phase gehen Anträge auf Teilnahme ein (Präqualifikation), d.h.<br />

die Anbieter werden ausschliesslich auf ihre Eignung geprüft. Erst wer<br />

für die zweite Phase ausgewählt worden ist, reicht alsdann ein Angebot<br />

ein.<br />

Technische Spezifikationen<br />

Die Vergabebehörde hat in den Ausschreibungsunterlagen die erforderlichen<br />

technischen Spezifikationen zu bezeichnen. Diese beziehen sich<br />

auf das Produkt und müssen zwingend eingehalten werden. Bei der<br />

Beschreibung sind möglichst internationale Normen zu berücksichtigen.<br />

Keinesfalls darf die Vergabebehörde das nachgefragt Produkt mit einer<br />

Markenbezeichnung versehen, dieses Verbot ergibt sich direkt aus dem<br />

ÜoeB.<br />

§ Art. 15 BoeB<br />

§ Art. VI Ziffer 3 ÜoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 6 / 8


Glossar<br />

K<br />

Transparenzgebot<br />

Dieser Grundsatz verlangt, dass die Vergabebehörde das Vergabeverfahren<br />

nachvollziehbar ausgestaltet. Erst das Handeln nach diesem<br />

Gebot ermöglicht die Kontrolle darüber, ob die Grundsätze der Gleichbehandlung<br />

und der Stärkung des Wettbewerbs eingehalten worden<br />

sind.<br />

§ Art. 1 Abs. 1 lit. b<br />

BoeB<br />

U<br />

V<br />

Unterangebot<br />

Ungewöhnlich niedrige Angebote können nicht einfach aus dem weiteren<br />

Verfahren ausgeschlossen werden. Die Vergabebehörde ist bei<br />

Vorliegen eines solchen Angebotes gehalten, eine nähere Prüfung vorzunehmen.<br />

Das kann bedeuten, dass der Anbieter aufgefordert wird, die<br />

Einhaltung der Teilnahmevoraussetzungen resp. die Erfüllung der Auftragsbedingungen<br />

nachzuweisen. Gelingt ihm dies nicht, kann ein solches<br />

Angebot ausgeschlossen werden.<br />

Varianten<br />

In der Ausschreibung hat sich die Vergabebehörde zur Zulässigkeit von<br />

Unternehmervarianten zu äussern. Ein Anbieter, der eine Variante einreichen<br />

will, hat immer auch ein Gesamtangebot einzureichen, ansonsten<br />

sein Angebot nicht berücksichtigt wird. Im <strong>ASTRA</strong> sind Preisvarianten<br />

nicht zulässig, darauf ist in der Ausschreibung hinzuweisen.<br />

Verhandlungen<br />

Die Vergabebehörde kann mit denjenigen Anbietern, welche die Eignungskriterien<br />

erfüllen und für den Zuschlag in Frage kommen über<br />

Angebotsbestandteile Verhandlungen führen. Die Verhandlungen können<br />

mündlich oder schriftlich durchgeführt werden und sind nachvollziehbar<br />

zu gestalten, bei mündlicher Durchführung ist ein Protokoll zu<br />

erstellen. Reine Preisrunden sind im <strong>ASTRA</strong> nicht erlaubt.<br />

§ Art. 26 VoeB<br />

Vertraulichkeit<br />

Die Vergabebehörde hat sämtliche Angaben der Anbieter während dem<br />

gesamten Vergabeverfahren vertraulich zu behandeln, weshalb gerade<br />

bei Verhandlungen keine Angaben über Konkurrenzangebote abgegeben<br />

werden dürfen. Einzige Ausnahme von diesem Grundsatz bilden<br />

diejenigen Angaben, welche anlässlich eines Debriefings von Gesetzes<br />

wegen gemacht werden dürfen.<br />

§ Art. 23 Abs. 2 BoeB<br />

Vorbefassung<br />

Laut dem Gleichbehandlungsgebot hat die Vergabebehörde sicher zu<br />

stellen, dass der Wettbewerb unter den Anbietern nicht durch Diskriminierung<br />

oder Bevorzugung einzelner Anbieter verfälscht wird. Hat ein<br />

Anbieter an der Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen oder des<br />

Vergabeverfahrens derart mitgewirkt, dass er daraus einen Wissensvorsprung<br />

gewinnen konnte und dieser ihm zu einem Wettbewerbsvorteil<br />

verhilft, muss ein solcher Anbieter vom weiteren Verfahren ausgeschlossen<br />

werden. Dieser Anbieter ist vor Auftragserteilung schriftlich<br />

auf die Folgen seiner Beteiligung aufmerksam zu machen.<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 7 / 8


Glossar<br />

K<br />

W<br />

Z<br />

Wirtschaftlich günstigstes Angebot<br />

Die Vergabebehörde hat den Zuschlag dem wirtschaftlich günstigsten<br />

Angebot zu vergeben. Wirtschaftlich günstigstes Angebot ist nicht<br />

gleichbedeutend mit dem billigsten Angebot, vielmehr setzt sich dieses<br />

Angebot aus verschiedenen, zu berücksichtigenden Kriterien zusammen<br />

(Termin, Preis, Qualität, Kundendienst, technischer Wert etc.). Einzig<br />

dort, wo weitgehend standardisierte Güter beschafft werden, darf ausschliesslich<br />

dem Kriterium des niedrigsten Preises gefolgt werden.<br />

Zuschlag<br />

Mit dem Zuschlag vergibt die Vergabebehörde demjenigen Anbieter mit<br />

dem wirtschaftlich günstigsten Angebot den Auftrag. Mit dem Zuschlag<br />

wird das Vergabeverfahren beendet. Der Zuschlag ist im Anwendungsbereich<br />

des Gesetzes im SHAB zu publizieren und kann mit Beschwerde<br />

angefochten werden.<br />

Zuschlagskriterien<br />

Zuschlagskriterien beziehen sich auf den Beschaffungsgegenstand und<br />

definieren die Anforderungen an das Angebot. Die Vergabebehörde hat<br />

in den Ausschreibungsunterlagen alle Zuschlagskriterien inkl. Unterkriterien<br />

in ihrer Reihenfolge und Gewichtung bekannt zu machen. Die Zuschlagskriterien<br />

dürfen nicht vergabefremd sein, sondern haben mit dem<br />

Beschaffungsgegenstand in unmittelbarem Zusammenhang zu stehen.<br />

Bei der Evaluierung der Angebote ist die Vergabebehörde an die Zuschlagskriterien<br />

gebunden; sie kann also nicht einfach von der Bedeutungsreihenfolge<br />

oder Gewichtung abweichen.<br />

§ Art. 21 BoeB<br />

§ Art. 29 BoeB<br />

§ Art. 21 BoeB<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 8 / 8


Stichwortverzeichnis<br />

L<br />

A<br />

Stichwortverzeichnis<br />

Abbruch<br />

Abgebotsrunde<br />

Abreden<br />

Akteneinsicht<br />

Änderungen<br />

Anfechtbare Verfügungen<br />

Angebot<br />

• Einladungsverfahren<br />

• Form<br />

• Fristen<br />

• Öffnung<br />

• Vollständigkeit<br />

• Wirtschaftlich günstigstes<br />

• zu spät<br />

Antrag auf Teilnahme<br />

Anwendungsbereich BoeB<br />

Anwendungsbereich VoeB<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Arbeitsschutzbestimmungen<br />

Archivierung<br />

Auftrag<br />

Arten<br />

Berechnung des Wertes<br />

Option<br />

Auftraggeber<br />

Ausnahmen<br />

vom Geltungsbereich<br />

nach VoeB<br />

Ausschluss<br />

Gründe<br />

Verfügung<br />

E 3.2.5.4 / G 1.7<br />

E 2.2.7, 3.2.2.3<br />

B 1.3 / E 3.2.5.3<br />

B 2.4<br />

E 3.2.1.1, 3.2.2.1, 3.2.5.4, 3.2.5.5<br />

F 1.1, 1.2<br />

D 1.3<br />

E 3.2.1.1<br />

E 2.1.4.1, 2.1.4.4, 3.2.1.1.1<br />

E 3.2.1.2<br />

E 3.2.5.5<br />

A 1 / B 3.3 / E 2.1.3.1<br />

E 3.2.1.2.1<br />

D 1.2 / E 2.1.4.2<br />

C 2, 2.4 / E 2.2.1, 2.2.5, 4.1.1 / G 1.5.1<br />

C 2, 2.2 / E 4.1.2 / F 1.1 / G 1.5.2<br />

B 2.2<br />

B 2.2<br />

H 2.1, 2.2<br />

C 2.2<br />

C 2.3 / G 1.2<br />

C 2.3 / E 2.1.5<br />

C 2.1<br />

D 1.2 / E 3.1.2<br />

C 2.4<br />

D 1.4<br />

B 1.3/ E 2.1.2.1, 3.2.1.1, 3.2.1.1.2, 3.2.5.3<br />

E 2.1.2.1, 3.2.5.3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 5


Stichwortverzeichnis<br />

L<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Ausschreibung<br />

Inhalte<br />

Publikationsorgan<br />

Sprache<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

Ausstand<br />

Bagatellklausel<br />

Bauleistung<br />

Prozess<br />

Begehung<br />

Bereinigung<br />

Beschaffung<br />

Beschaffungskooperation<br />

Beschwerde<br />

Anfechtbare Verfügung<br />

Aufschiebende Wirkung<br />

Entscheid<br />

Frist<br />

Gründe<br />

Instanzen<br />

Legitimation<br />

Beurteilungsmatrix<br />

Bietergemeinschaft<br />

Checkliste<br />

CPC-Liste<br />

Debriefing<br />

Dienstleistung<br />

Prozess<br />

Dringlichkeit<br />

Eignungskriterien<br />

Einladungsverfahren<br />

Prozess<br />

Evaluation<br />

E 2.1.1, 2.2<br />

D 1.2, E 2.2.7<br />

G 1.7<br />

E 2.2.5<br />

E 2.1, 2.2.7 / G 1.6<br />

B 2.1 / E 3.2.5.1 / G 1.9<br />

C 2.3<br />

C 2.2 / E 2.2.7<br />

D 1.5<br />

E 3.1.1<br />

E 3.2.2.1<br />

C 1 / E1<br />

C 2.1<br />

E 4.3<br />

F 1.1, 1.2<br />

F 5.1, 5.2<br />

F 6.1, 6.2<br />

F 2.1, 2.2<br />

G 1.8, F 3.1, 3.2<br />

F 1.1, 1.2<br />

F 4.1, 4.2<br />

E 2.1.3.1<br />

E 2.2.7, 3.2.5.3<br />

G 1 - 1.9<br />

C 2.2<br />

E 4.2<br />

C 2.2<br />

D 1.5<br />

F 5.1<br />

E 2.1.2, 3.2.5.3<br />

C 2 / D 1.3 / G 1.5.2<br />

E 1.4<br />

E 3.2.2.2, 3.2.3.4<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 2 / 5


Stichwortverzeichnis<br />

L<br />

F<br />

G<br />

I<br />

L<br />

N<br />

O<br />

Evaluationsbericht<br />

Evaluationsteam<br />

Folgeaufträge<br />

Formvorschriften<br />

Ausschluss wegen Verletzung der...<br />

Fragen / Antworten<br />

Freihändiges Verfahren<br />

Prozess<br />

Fristen<br />

Im Vergabeverfahren<br />

Im Beschwerdeverfahren<br />

Gerichtsferien<br />

Gleichbehandlung<br />

Gleichstellung von Mann und Frau<br />

Glossar<br />

Grundsätze<br />

Beschaffungsrechtliche<br />

Verfahrensrechtliche<br />

Interessenabwägung<br />

Leistungsverzeichnis<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Lieferauftrag<br />

Prozess<br />

Lose<br />

Nachträge<br />

Offenes Verfahren<br />

Prozess<br />

Öffnung der Angebote<br />

Offertöffnungsprotokoll<br />

Optionen<br />

E 3.2.4<br />

E 3.2.3.1-3.2.3.3 / G 1.9<br />

C 2.3 / E 2.1.5<br />

E 3.2.1.1.2<br />

E 3.1.2<br />

D 1.4<br />

E 1.5<br />

E 2.1.4<br />

F 2.1, 2.2<br />

F 2.1, 2.2<br />

B 3.4 / D 1.2 / E 3.1.1, 3.2.2.3, 3.2.3.3<br />

B 2.3<br />

K<br />

B 3ff<br />

B 2ff<br />

F 5.1<br />

E 2.1.1, 2.1.1.1<br />

E 2.1.2<br />

C 2.2<br />

D 1.5<br />

E 2.2.7 / G 1.6<br />

E.2.3.3<br />

D 1.1 / G 1.3<br />

E 1.2<br />

E 3.2.1.2<br />

E 3.2.1.2, 3.2.1.2.2<br />

C 2.3 / E 2.1.5, 2.2.7<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 3 / 5


Stichwortverzeichnis<br />

L<br />

P<br />

R<br />

S<br />

T<br />

U<br />

V<br />

Präqualifikation<br />

Preis<br />

Publikation<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Rechtsmittelbelehrung<br />

Rotationsprinzip<br />

Schadenersatz<br />

Schwellenwerte<br />

Selektives Verfahren<br />

Prozess<br />

SIMAP<br />

Sicherheiten<br />

Sprache<br />

Statistik<br />

Steuern<br />

Teilnahmeantrag<br />

Technische Spezifikationen<br />

Transparenzgebot<br />

Unterangebot<br />

Unvollständiges Angebot<br />

Varianten<br />

Verfahrenswahl<br />

Verfügung<br />

anfechtbare<br />

Vergabeverfahren<br />

Verhandlungen<br />

Vertrag<br />

Abschluss<br />

Siehe Selektives Verfahren<br />

Siehe Zuschlagskriterien<br />

C2 / E 2.2.5, 4.1<br />

B 1.1ff<br />

C 2 / E 2.2.7, 4.1 / F 1.1<br />

E 3.2.3.2<br />

F 7<br />

C 2.3 / G 1.2<br />

C 2 / D 1.2 / G 1.3 / E 3.2.1.2.3<br />

E 1.3<br />

E 2.2.3<br />

E 2.3.2<br />

E 2.2.5, 2.2.7<br />

H 1<br />

E 3.2.5.3<br />

D 1.2 / E 3.2.1.1.1<br />

E 2.1.1.3<br />

B 3.1<br />

E 2.1.3<br />

Siehe Angebot<br />

E 2.1.7, 2.2.7<br />

C 2 / D 1<br />

F 1.1, 1.2<br />

C2 / E 2.1.1.1, 3.2.2.3, 2.2.7<br />

E 3.2.5.5<br />

E 2.1.5, 2.3.1.1, 3.2.5.5<br />

G 1.5.2 / F 5.1 / E 4.3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 4 / 5


Stichwortverzeichnis<br />

L<br />

W<br />

Z<br />

Vertraulichkeit<br />

Vorauszahlungsgarantie<br />

Vorbefassung<br />

Wirtschaftlicher Einsatz öffentlicher Gelder<br />

Wirtschaftlich günstigstes Angebot<br />

Zahlungsbedingungen<br />

Zuschlag<br />

Begründung der Nichtberücksichtigung<br />

Bekanntmachung<br />

Eröffnung<br />

Zuschlagskriterien<br />

B 2.4 / E 4.2, 3.2.3.3<br />

E 2.3.2.2<br />

E 2.1.6, 3.2.5.2, 3.2.5.3<br />

B 1.3<br />

B 3.3<br />

E 2.2.7<br />

E4<br />

B 3.1<br />

C 2<br />

E 4.1<br />

E 2.1.3<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 5 / 5


Links<br />

M<br />

Internet Links<br />

B<br />

Beschaffungskommission des Bundes BKB<br />

Hompage mit viele Informationen rund um das öffentliche Beschaffungswesen<br />

des Bundes erstellt durch die Beschaffungskommission des Bundes BKB.<br />

Die BKB ist ein interdepartementales Strategie- und Koordinationsorgan des<br />

Bundes im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens (Bereich Güter und<br />

Dienstleistungen).<br />

http://www.bbl.admin.ch/bkb/index.html?lang=de<br />

G<br />

GIMAP<br />

Informationsplattform zum öffentlichen Beschaffungswesen auf Bundesebene.<br />

Der guide interactif unterstützt sie von der Verfahrenswahl bis zum Zuschlag<br />

indem er den Beschaffungsprozess nachbildet und Sie durch das Beschaffungsverfahren<br />

führt. Bei jedem Prozessschritt erhalten Sie zu den wichtigsten Stichworten<br />

weitere Informationen.<br />

http://www.gimap.ch<br />

K<br />

Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes KBOB<br />

Link zu Planer und Werkvertragsvorlagen nach KBOB. Erfahrungsaustausch im<br />

Bereich des öffentlichen Beschaffungs- und Vertragswesens, Optimierung und<br />

Vereinheitlichung der Beschaffungsverfahren sowie der Vertragsgrundlagen,<br />

Vorbereitung entsprechender Empfehlungen oder Weisungen.<br />

http://www.bbl.admin.ch/kbob/<br />

R<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Systematische Sammlung des Bundesrechts.<br />

http://www.admin.ch/ch/d/sr/sr.html<br />

Rechtssprechungen<br />

Für die massgebliche Rechtsprechung der BRK (Entscheide von 1987 - 2006)<br />

wird einerseits verwiesen auf die VPB-Homepage, auf welcher aber lediglich die<br />

publizierten Entscheide zu finden sind und andererseits auf die inoffizielle Zusammenfassung<br />

aller BRK-Entscheide, die unter folgendem Link bestellt werden<br />

kann:<br />

Bundesrekurskommissionsentscheide bis 2006<br />

http://www.reko-efd.admin.ch/de/brk/entscheide/index.htm oder http://www.vpb.admin.ch/<br />

Zusammenfassung der Rekurskommissionsentscheide bis 2006<br />

http://www.bbl.admin.ch/bkb/00235/00239/00252/index.html?lang=de<br />

Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts ab 2007<br />

http://www.bundesverwaltungsgericht.ch/index/entscheide.htm<br />

S<br />

Schweizerisches Handelsamtsblatt SHAB<br />

Offizielles Publikationsorgan der Eidgenossenschaft, das fünfmal wöchentlich<br />

mit den neusten amtlichen Informationen und gesetzlich vorgeschriebenen Bekanntmachungen<br />

erscheint.<br />

www.shab.ch<br />

<strong>Handbuch</strong> Beschaffungswesen <strong>ASTRA</strong> 30.04.2008 1 / 2


Link<br />

M<br />

V<br />

Verwaltungspraxis der Bundesbehörden VPB<br />

http://www.bk.admin.ch/dokumentation/02574/index.html?lang=de<br />

Z<br />

Zefix<br />

Der Inhalt des Handelsregisters ist über Zefix im elektronischen Abrufverfahren<br />

zum Teil kostenlos zugänglich<br />

www.zefix.ch<br />

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