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5/6 - Arbeitskreis Paläontologie Hannover

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133<br />

Nach dem Tod des Seeigels, nachdem die in den Poren des Skeletts enthaltene<br />

organische Substanz verwest ist, geht in dem kalkreichen Porenwasser<br />

des Sediments das Kristallwachstum der Biokristalle unter anorganischen Bedingungen<br />

weiter. Die schwammige Struktur wird zum größten Teil aufgefüllt,<br />

aber auch die ursprüngliche Substanz verändert sich, indem sich — vermutlich<br />

unter Ausscheidung der organischen Beimischungen — das Kristallgefüge<br />

„setzt", Fehlstellen ausheilen, und der Biokristall sich in seinen Eigenschaften<br />

(Spaltbarkeit) dem anorganischen Calcit angleicht.<br />

In den meisten Fällen hört das Kristallwachstum auf, sobald die Poren<br />

ausgefüllt sind, so daß die Form im großen erhalten bleibt. Unter besonderen<br />

Bedingungen wachsen die Plättchen aber über ihre ursprünglichen Begrenzungen<br />

hinaus. Wenn die Kapsel nicht vollständig mit Sediment gefüllt wurde,<br />

sondern der obere Teil leer (d.h. nur mit Wasser gefüllt) blieb, dann kann<br />

man gelegentlich finden, daß die Kristalle ins Innere des Hohlraumes weitergewachsen<br />

sind, und zwar einzeln von jedem Plättchen aus. Für solche Stücke<br />

aus dem Dan war der Kalksteinbruch Assens (Dänemark) bekannt. Abb. 13<br />

zeigt ein Bruchstück.<br />

Die rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen wurden am Lehrstuhl<br />

für <strong>Paläontologie</strong> der Universität Münster hergestellt. Dafür gilt Herrn Prof.<br />

Dr. F. STRAUCH mein Dank.<br />

D.Z.<br />

Literatur:<br />

1) F. SCHMID, Geol. Jb. A 4, (<strong>Hannover</strong> 1972) S. 177-195<br />

2) R.V. MELVILLE & J.W. DURHAM, in: Treatise on Invertebrata Palaeontology, Part TJ,<br />

Echinodermata, S. U220-U256. Lawrence, Kansas 1966<br />

3) S. INOÜE and K. OKAZAKI, Scientific American, April 1977, p. 83

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