Ausgabe 2 in Juni 2006 - Geister & Gespenster
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ALIENS & UFOS<br />
Das Ufo Geheimnis<br />
Es fliegen Tausende von Berichten, <strong>in</strong> denen Augenzeugen ihre<br />
Begegnungen mit unbekannten Flugobjekten schildern.<br />
Nur unverbesserliche Skeptiker streiten nach wie vor die Existenz<br />
von so genannten UFOs ab. Doch <strong>in</strong>wiefern s<strong>in</strong>d diese Ersche<strong>in</strong>ungen<br />
real? Auf diese Frage gibt es sicherlich mehr als nur<br />
e<strong>in</strong>e Antwort.<br />
„Sie flogen wie e<strong>in</strong>e Untertasse, die man übers Wasser hüpfen<br />
lässt“, so beschrieb Kenneth Arnold, e<strong>in</strong> amerikanischer<br />
Geschäftsmann und erfahrener Pilot, am 24. <strong>Juni</strong> 1947 mehrere<br />
ungewöhnliche Flugobjekte, die er über den Bergen der amerikanischen<br />
Westküste gesichtet hatte. Journalisten griffen Arnolds<br />
e<strong>in</strong>prägsamen Vergleich auf und machten ihn zum Synonym für<br />
jedes unbekannte Flugobjekt. Dieses irreführende Etikett mit<br />
dem leicht unseriösen Anstrich bürgerte sich weltweit e<strong>in</strong>; es<br />
trug nicht zuletzt dazu bei, dass sich die Wissenschaftler schwer<br />
taten, das UFO-Phänomen<br />
ernst zu nehmen.<br />
Nur wenige machten sich<br />
die Mühe, dieses wohl<br />
geheimnisvollste Rätsel<br />
unserer Zeit genauer zu<br />
erforschen. Unserer Zeit?<br />
Hier setzt sich die<br />
Kontroverse bereits e<strong>in</strong>.<br />
Vielfach ihrer gesamten<br />
Geschichte begleitet hätten.<br />
E<strong>in</strong>deutig beweisen<br />
lässt sich diese These jedoch nicht. Fest steht, dass sich <strong>in</strong> den<br />
letzten dreißig Jahren Meldungen über UFO-Ersche<strong>in</strong>ungen<br />
erstaunlich gehäuft haben. Das mag an der Erforschung des<br />
Weltraums liegen, da sie das Interesse der Menschen verstärkt<br />
auf die Frage nach außerirdischem Leben richtet. Schätzungen<br />
der Gesamtzahl gesichteter UFOs differieren so stark, dass sie<br />
kaum dienlich s<strong>in</strong>d. Gesicherteres Zahlenmaterial bieten die<br />
Aufstellungen e<strong>in</strong>zelner Forschungsunternehmen. So registrierte<br />
e<strong>in</strong> französisches Forscherteam mehr als 600 wissenschaftlich<br />
geprüfte Fälle alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Frankreich. Wie hoch mag die<br />
Dunkelziffer se<strong>in</strong>? Zu beg<strong>in</strong>n der siebziger Jahre stellten UFO-<br />
Forscher Listen über UFO-Landungen <strong>in</strong> den jeweiligen Ländern<br />
zusammen: Auf die USA entfielen beispielsweise 923, auf<br />
Spanien 200.<br />
Nur sche<strong>in</strong>bare Beweise?<br />
S<strong>in</strong>d UFOs <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne real, wie etwa Raumschiffe es s<strong>in</strong>d?<br />
Beantworten ließe sich diese Frage sofort, könnte man e<strong>in</strong>es solchen<br />
Flugobjektes habhaft werden. Immer wieder tauchen<br />
Gerüchte auf, dass e<strong>in</strong>ige Länder, vornehmlich die Vere<strong>in</strong>igten<br />
Statten, bereits im Besitz von UFOs seien. So behauptete zum<br />
Beispiel 1950 der ehemalige Magier der US-Mar<strong>in</strong>e Donald E.<br />
Keyhoe, die Regierung halte bewusst Beweise für die Existenz<br />
von UFOs zurück, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Wie<br />
„ICH BIN DAVON ÜBERZEUGT, DASS UFOs EXISTIEREN; WEIL<br />
ICH MIT EIGENEN AUGEN EINS GESEHEN HABE… ES WAR<br />
RIESIG, ENORM HELL UND VERÄNDERTE SEINE FARBE.<br />
WIR HABEN ES ZEHN MINUTEN LANG BEOBACHTET,<br />
ABER KEINER VON UNS KONNTE SICH ERKLÄREN,<br />
WAS DAS WAR.“<br />
Jimmy Carter,<br />
ehemaliger Präsident der USA, 1976<br />
weit sich staatliche Behörden <strong>in</strong> der UFO-Frage engagieren, stellt<br />
mith<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en weiteren <strong>in</strong>teressanten Aspekt der UFO-Diskussion<br />
dar. Wenn es auch ke<strong>in</strong> UFO gibt, das wir anfassen und untersuchen<br />
können, so existiert doch e<strong>in</strong>e Fülle von Material <strong>in</strong> Form<br />
von Photographien und Filmaufnahmen. Die meisten davon s<strong>in</strong>d<br />
allerd<strong>in</strong>gs Fälschungen. Die Qualität der glaubwürdigen<br />
Bilddokumente ist leider so schlecht, dass sie im Grunde das<br />
Problem nur e<strong>in</strong>e zusätzliche Frage erweitert: Wenn UFOs existieren,<br />
warum liegen dann noch ke<strong>in</strong>e beweiskräftigen<br />
Aufnahmen vor – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitalter, <strong>in</strong> dem die meisten<br />
Menschen die nötigen Aufnahmegeräte besitzen und fachmännisch<br />
mit ihnen umgehen können?<br />
Sonderbare Wirkungen, die die angeblichen UFOs auf ihre<br />
Umgebung, <strong>in</strong>sbesondere auf technische Apparaturen ausüben,<br />
werden oft als Beweis für die tatsächliche Existenz von UFOs<br />
herangezogen. Im November 1967 fielen bei e<strong>in</strong>em Personenwagen<br />
und e<strong>in</strong>em entgegenkommenden<br />
Lastkraft-wagen <strong>in</strong><br />
Hampshire/Südengland<br />
gleichzeitig die Motoren<br />
aus, als e<strong>in</strong> großes eiförmiges<br />
Objekt wischen<br />
ihnen die Strasse kreuzte.<br />
Der Vorfall wurde sowohl<br />
von der Polizei als auch<br />
vom Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium<br />
untersucht, aber es<br />
kam zu ke<strong>in</strong>er offiziellen Stellungnahme. Als <strong>in</strong> den 40er Jahren<br />
die ersten Berichte über UFOs auftauchten, nahm man an, dass<br />
es sich um irdische Objekte handele.<br />
Die Amerikaner hielten sie für e<strong>in</strong>e geheime Erf<strong>in</strong>dung der<br />
Sowjetunion, die möglicherweise mit Hilfe der bei Kriegsende<br />
gefangen genommenen deutschen Wissenschaftler entstanden<br />
war. Je mehr<br />
Der erster umfassende<br />
Untersuchungsbericht<br />
über UFOs erschien<br />
1952. Kenneth Arnold,<br />
e<strong>in</strong>er der Autoren,<br />
hatte im <strong>Juni</strong> 1947<br />
selbst verschiedene<br />
scheibenförmige<br />
Objekte am Himmel<br />
beobachtet.<br />
Berichte vorlagen,<br />
desto deutlicher<br />
zeichnete sich<br />
jedoch ab, dass für<br />
diese vielfältigen<br />
Ersche<strong>in</strong>ungen<br />
kaum die Geheimwaffe<br />
irgende<strong>in</strong>es<br />
anderen Staates<br />
verantwortlich<br />
gemacht werden<br />
konnte. Als ebenso wenig plausibel er-wiesen sich Theo-rien,<br />
nach denen der Ursprung der UFOs im Himalaja liege, den man<br />
gern als Stätte geheimen menschlichen Wissens betrachtete,<br />
oder <strong>in</strong> der Antarktis, deren unerforschte Weiten und extreme<br />
Klimabed<strong>in</strong>gungen den Nährboden für mancherlei Spekulationen<br />
bildeten. Da sich die Menschen für äußerirdische Welten zu<br />
Dieses unbekannte Flugobjekt, das be<strong>in</strong>ahe wie e<strong>in</strong><br />
Kreisel aussieht, wurde 1965 über Joshua Tree,<br />
Kalifornien, photographiert.<br />
<strong>in</strong>teressieren begannen, erschien es e<strong>in</strong>leuchtend, dass sich auch<br />
mögliche außerirdische Wesen <strong>in</strong> ähnlicher Weise mit uns<br />
beschäftigen könnten.<br />
Man geht heute davon aus, das UFOs nicht nur <strong>in</strong> den<br />
Problembereich des Astronomen und des Technikers fallen, sondern<br />
auch <strong>in</strong> den des Verhaltensforschers. Die Psychologen sehen<br />
e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen UFO-Sichtung und <strong>in</strong>dividueller<br />
psychischer Konstitution. Die Soziologen diskutieren diese<br />
Ersche<strong>in</strong>ungen im Rahmen größerer gesellschaftlicher<br />
Zusammenhänge und beziehen sie auf kulturspezifischen<br />
Mentalitäten. Die Völkerkundler ziehen Parallelen zu Mythen und<br />
tradierten Glaubensmustern, und die Parapsychologen konstatieren,<br />
dass UFO-Beobach-tungen<br />
häufig mit übers<strong>in</strong>nlichen<br />
Phänomenen wie<br />
Präkognition (Form der<br />
außers<strong>in</strong>nlichen Wahrnehmung,<br />
bei der zukünftige<br />
Ereignisse vorausgesehen<br />
werden) und Poltergeister-<br />
Skeptiker halten diese <strong>in</strong> Taorm<strong>in</strong>a,<br />
Sizilien, aufgenommenen UFOs für<br />
l<strong>in</strong>senförmige Wolken oder e<strong>in</strong>e<br />
Reflexion der Kameral<strong>in</strong>se. Andere<br />
wiederum s<strong>in</strong>d überzeugt, dass es<br />
sich hier um unbekannte<br />
Flugobjekte handelt.<br />
sche<strong>in</strong>ungen e<strong>in</strong>hergehen.<br />
Letzteres gilt besonders für<br />
Fälle, <strong>in</strong> denen die Augenzeugen<br />
behaupten, mit UFO-<br />
Insassen Kontakt aufgenommen<br />
zu haben. Diese werden<br />
allgeme<strong>in</strong> als außerirdische<br />
Wesen beschrieben und vielfach<br />
als Botschafter <strong>in</strong>tergalaktischer<br />
Mächte <strong>in</strong>terpretiert.<br />
Ihre Aufgabe sei es, die<br />
Menschen zu erforschen, sie<br />
vor dem Missbrauch natürlicher<br />
Ressourcen zu warnen<br />
und ihnen Grußbotschaften<br />
aus dem Kosmos zu überbr<strong>in</strong>gen.<br />
Da Hunderte solcher Fälle aktenkundig wurden, kann<br />
man sie durchaus nicht nur als bloße Hirngesp<strong>in</strong>ste abtun.<br />
Realität oder E<strong>in</strong>bildung<br />
Bisher ist die Frage unbeantwortet, ob es sich bei den jeweiligen<br />
Erlebnissen um reales Geschehen oder um E<strong>in</strong>bildung handelt,<br />
um bewusste Erf<strong>in</strong>dung, unbewusste Phantasien oder durch<br />
äußere E<strong>in</strong>flüsse hervorgerufene Halluz<strong>in</strong>ationen. In Hypothesen<br />
wird alles Vertreten – von „Gehirnwäschen durch außerirdische<br />
E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge“ bis zur Unterstellung, der CIA habe das alles aus<br />
dunklen Beweggründen erfunden. Es sche<strong>in</strong>t nahezu sicher, dass<br />
die Wahrnehmung von UFOs sowohl materielle wie auch psychische<br />
Gründe haben kann. Es geht darum zu begreifen, dass das<br />
Phänomen UFO zwar existiert, aber dass es doch nicht ist, was es<br />
zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t. Dieses grundlegende Paradoxon der UFO-<br />
Forschung wird auch <strong>in</strong> dem Folgenden Fallbericht deutlich.<br />
Der Januar des Jahres 1988 war e<strong>in</strong> aufregender Monat für<br />
Australien. Die Vorbereitungen zu Zweihundertjahrfeier liefen<br />
auf Hochtouren und man stand im Blickpunkt der Welt. Offenbar<br />
hatten sich noch ganz andere Blicke auf das Geschehen gerichtet.<br />
Familie Knowles aus Perth war an diesem 19. Januar auf<br />
e<strong>in</strong>er Wüstenstrasse nach Melbourne unterwegs. Um der sengenden<br />
Tageshitze zu entgehen, war die Familie nachts losgefahren.<br />
Fay Knowles begleiteten ihre Söhne Sean, Patrick und<br />
Wayne, im Alter zwischen 18 und 24, sowie ihre beiden Hunde.<br />
Hüpfende Lichter<br />
Am Mittwoch, dem 20. Januar um 4 Uhr früh, westlich der<br />
Kle<strong>in</strong>stadt Mundrabilla, bemerkte<br />
Sean vor sich Lichter, die er<br />
zunächst für Autosche<strong>in</strong>werfer<br />
hielt. Doch die Lichtquellen hüpfen<br />
so seltsam und verschwanden<br />
plötzlich wieder. Als sie erneut auftauchten,<br />
kamen sie direkt auf ihn<br />
zu. Sean bekam es mit der Angst zu<br />
tun, trat aufs Gaspedal, um auszuweichen.<br />
E<strong>in</strong>e spitzzulaufende<br />
Lichtsäule, deren ovales Ende glühte,<br />
durchschnitt die Luft. Dann, mit<br />
e<strong>in</strong>em Schlag, löste sich der Strahl<br />
auf, um gleich darauf wieder aufzuleuchten;<br />
er schien Sean zu verfolgen,<br />
tauchte e<strong>in</strong>mal vor ihm, dann<br />
wieder unvermutet h<strong>in</strong>ter ihm auf.<br />
Dieses Objekt wurde 1973<br />
von Skylab III aufgenommen.<br />
Es drehte sich mehrere<br />
M<strong>in</strong>uten lang um die eigene<br />
Achse, bevor es verschwand.<br />
Als den Knowles klar wurde, dass das Objekt sich über ihnen<br />
bef<strong>in</strong>den müsse, erfasste sie die Panik. Sie konnten es nicht<br />
sehen, Faye streckte ihre Hand aus dem Fenster und legte sie<br />
aufs Dach. Dort fühlte sie etwas Weiches, Gummiartiges, und<br />
stellte später fest, dass ihre Hand mit e<strong>in</strong>er Art Ruß bedeckt war.<br />
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