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Flexibilisierung im Schichtbetrieb - Modelle - IG BCE - Blogs

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Michael Weidinger<br />

<strong>Flexibilisierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Schichtbetrieb</strong> - <strong>Modelle</strong><br />

Beitrag zur Fachkonferenz<br />

„Schichtarbeit vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung“<br />

am 16. März 2009 in Hannover<br />

Bitte beachten Sie auch die Fachbeiträge und Tools unter www.arbeitszeitberatung.de!<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger Arbeitszeitberatung · HerrmannDr. Hoff Telefon · Weidinger 0 30/803 · Herrmann 20 41 · Telefax 0 30/803 91 33<br />

1<br />

Lützowufer 1 · 10785 Berlin www.arbeitszeitberatung.de · email@arbeitszeitberatung.de


Datenbank Flexible Arbeitszeitmodelle<br />

unter www.arbeitszeitberatung.de<br />

• Diese Datenbank bietet Zugriff auf derzeit (Stand 11/08) 78 Praxis-Beispiele<br />

flexibler Arbeitszeitregelung aus deutschen Betrieben unterschiedlicher<br />

Größen und Branchenzugehörigkeit. Insgesamt sind 45 Branchen vertreten.<br />

• Jede der von uns erstellten Fallstudien informiert ausführlich über Entstehungsgeschichte,<br />

Entwicklungsprozess, Regelungsdetails, Besonderheiten<br />

und Umsetzungserfahrungen. In der Regel werden Firmenname und Ansprechpartner/in<br />

genannt.<br />

• Die Informationen lassen sich via Branchen-, Fallgruppen- und Suchwortindex<br />

leicht und bedarfsgerecht erschließen.<br />

• Die Fallstudien werden regelmäßig durch uns aktualisiert, fortlaufend kommen<br />

weitere Praxis-Beispiele hinzu. Auch Ihres könnte künftig dabei sein!<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 2


Datenbank Flexible Arbeitszeitmodelle<br />

unter www.arbeitszeitberatung.de<br />

Abrufbar sind derzeit (Stand 11/08) Informationen zu diesen <strong>Modelle</strong>n/Themen:<br />

• Flexible Arbeitszeit <strong>im</strong> Tagesdienst 23<br />

• Vertrauensarbeitszeit 22<br />

• Selbsterfassung 11<br />

• Vollkontinuierlicher Betrieb 11<br />

• Zeitkonto 11<br />

• Jahresarbeitszeit 9<br />

• Dienstplanung 8<br />

• Langzeitkonto 8<br />

• 12-Stunden-Schichten 5<br />

• Betriebszeitvariation 5<br />

• Servicezeit 5<br />

• Teilzeitarbeit 5<br />

• Beschäftigungssicherung 4<br />

• Lebensarbeitszeitkonto 4<br />

• Ärztliche Arbeitszeitgestaltung 3<br />

• Arbeitszeit und Entgelt 3<br />

• Dauer-Nachtschicht 3<br />

• Teilkontinuierlicher Betrieb 3<br />

• Zeitfenster 3<br />

• Bereitschaftsdienst 2<br />

• Wahlarbeitszeit 2<br />

• Altersteilzeit 1<br />

• Arbeitnehmerüberlassung 1<br />

• Arbeitsbereitschaft 1<br />

• Arbeitszeitbudget 1<br />

• Betriebszeitverlängerung 1<br />

• Einführung 1<br />

• Einsatzplanung 1<br />

• Telearbeit 1<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 3


Flexible Arbeitszeitgestaltung ist notwendige<br />

Voraussetzung für die Verbesserung von ...<br />

Kundenorientierung<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Mitarbeiterorientierung<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 4


Aus: Frank-Michael Kühn, Projekt JAN (Jung und Alt für Nirosta) – 10 Teilprojekte geben Antwort auf den<br />

demographischen Wandel (Beitrag zu unserer Veranstaltung „Alternsgerechte Arbeits(zeit)gestaltung: Ideen und<br />

Lösungsansätze“ am 8.4.2008 in Hannover, Folie 28)<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 5


Neues aus der Altersforschung *<br />

„Wer gesunde Menschen, die 90 Jahre alt werden können, dazu verlockt, mit 60 in<br />

den Ruhestand zu gehen, schickt sie auf einen gefährlichen Weg. … Wir unterschätzen<br />

massiv, wie zentral Arbeit für das Wohlbefinden des Großteils der<br />

Bevölkerung ist.“<br />

Ursula Staudinger, Leiterin des Zentrums für lebenslanges Lernen<br />

an der Jacobs Universität Bremen<br />

„Die Fähigkeiten von älteren Menschen werden massiv unterschätzt, aber<br />

Unternehmen müssen erst lernen, sie zu mobilisieren und zu erhalten.“<br />

Ulman Lindenberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung<br />

* aus: Der Spiegel 26/2008, S. 17<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 6


Arbeitszeitgestaltung:<br />

alternsgerecht = differenziert<br />

…hinsichtlich<br />

AZ-Dauer<br />

AZ-Lage und<br />

-verteilung<br />

Instrumente (z.B.)<br />

Teilzeitarbeit Wahlarbeitszeit<br />

persönliche AZ-Gestaltungsspielräume (bis hin zum<br />

flexiblen Arbeitsort) – ggf. unterschiedliche Nachtarbeitsanteile<br />

– von der Schicht- zur Einsatzplanung – Freistellungs-Optionen<br />

(mit und/oder ohne Langzeitkonto)<br />

AZ-Dichte Pausen (einschl. Inhalte) – AZ-Selbsterfassung /<br />

Vertrauensarbeitszeit – Arbeitszeit-Freiheit<br />

freiwillig / Opt-out / verpflichtend?<br />

Auswirkungen auf die Vergütung?<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 7


Wahlarbeitszeit <strong>im</strong> Vollkonti-Betrieb:<br />

Beispiel aus einem Pharma-Unternehmen<br />

Das 5 : 1 Schichtmodell F = Frühschicht S = Spätschicht N = Nachtschicht<br />

Woche 1 Woche 2 5 Woc<br />

Schichtgruppe MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So<br />

1 F F S S N N F F S S N N F F S S N N F F S S N<br />

2 F F S S N N F F S S N N F F S S N N F F S<br />

3 F F S S N N F F S S N N F F S S N N F<br />

4 N N F F S S N N F F S S N N F F S S N N<br />

5 S S N N F F S S N N F F S S N N F F S S N N<br />

Woche 6 Woche 7 Woche 8 Woche 9 Woche 10<br />

Schichtgruppe MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So<br />

1 N F F S S N N F F S S N N F F S S N N<br />

2 S N N F F S S N N F F S S N N F F S S N N<br />

3 F S S N N F F S S N N F F S S N N F F S S N N<br />

4 F F S S N N F F S S N N F F S S N N F F S S<br />

5 F F S S N N F F S S N N F F S S N N F F<br />

Bei 8h Arbeitszeit je Schicht beträgt die schichtplanmäßige Arbeitszeit durchschnittlich 33,6h/w.<br />

Die Mitarbeiter/innen haben die Möglichkeit, ihre Vertragsarbeitszeit in Stufen zu variieren,<br />

indem sie sich für eine best<strong>im</strong>mte Anzahl Zusatzschichten pro Jahr entscheiden. Die Einteilung<br />

dieser Zusatzschichten erfolgt entsprechend den betrieblichen Erfordernissen.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 8


Wahlarbeitszeit <strong>im</strong> <strong>Schichtbetrieb</strong><br />

…ist am einfachsten durch Variation der Anzahl der zu leistenden Schichten<br />

umsetzbar, eventuell aber auch durch Variation der Tagesarbeitszeit<br />

(z.B. ½ Schichten)<br />

Die Schichtbesetzung wird dynamisiert.<br />

…setzt eine laufende Steuerung des Personaleinsatzes voraus, wenn<br />

Fehlanpassungen von Besetzungsbedarf und tatsächlicher Besetzung<br />

vermieden werden sollen<br />

Wirtschaftlichkeitsreserven (Stichwort Abwesenheitssteuerung)<br />

werden erschlossen.<br />

…kann eine jeweilige Anpassung des Personalstandes als Folge geänderter<br />

Vertragsarbeitszeiten erfordern<br />

Beschäftigungsflexibilität wird – in begrenztem Umfang – gefördert.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 9


Arbeitswissenschaftliche Empfehlungen für die<br />

Schichtplanung<br />

I. Die Anzahl der aufeinanderfolgenden Nachtschichten sollte möglichst gering sein.<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Nach einer Nachtschichtphase sollte eine möglichst lange Ruhephase folgen. Sie<br />

sollte auf keinen Fall weniger als 24h betragen.<br />

Geblockte Wochenendfreizeiten sind besser als einzelne freie Tage am<br />

Wochenende.<br />

Schichtarbeiter sollten möglichst mehr freie Tage <strong>im</strong> Jahr haben als Tagarbeiter.<br />

V. Ungünstige Schichtfolgen sollten vermieden werden, d.h. <strong>im</strong>mer vorwärts rotieren.<br />

VI.<br />

VII.<br />

VIII.<br />

IX.<br />

Die Frühschicht sollte nicht zu früh beginnen.<br />

Die Nachtschicht sollte möglichst früh enden.<br />

Zugunsten individueller Vorlieben sollte auf starre Anfangszeiten verzichtet<br />

werden.<br />

Die Massierung von Arbeitstagen oder Arbeitszeiten auf einen Tag sollte begrenzt<br />

werden.<br />

X. Schichtpläne sollen vorhersagbar und überschaubar sein.<br />

aus: Beate Beermann, Bilanzierung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse zur Nacht- und Schichtarbeit.<br />

Amtliche Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz, Sonderausgabe 1/96, S.35ff.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 10


Belastungs-/Beanspruchungs-Modell für die<br />

Schichtarbeitssituation*)<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 11


Grenzen objektiver Belastungsbeurteilung<br />

• Die letztlich ausschlaggebende Gesamtbelastung, die auch die Nichtarbeitszeiten<br />

umfasst, kann kaum festgestellt werden.<br />

• Über die Wirkung kombinierter Belastungen weiß man sehr wenig.<br />

• Die subjektive Beanspruchung weicht oft stark von der objektiv feststellbaren<br />

Belastung ab (Beispiele: Lärm, Dauernachtschichtarbeit).<br />

• Die subjektive Beurteilung von Belastungen findet in der Regel <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer persönlichen Gesamtbilanz statt, wobei auch Vorteile der belastenden<br />

Situation mit eingehen (z.B. erleichterte Kinderbetreuung bei Dauernachtschichtarbeit;<br />

Schichtarbeitsplatz in einer Region mit hoher Arbeitslosigkeit);<br />

diese bleiben bei objektiven Belastungsfeststellungen unberücksichtigt.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 12


Ein kurzrotiertes 4:1-System<br />

mit 3 Schichten pro Tag<br />

Schichtplan<br />

Frühschicht<br />

Spätschicht<br />

Nachtschicht<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Besetzungsplan (1-4 = Schichtteams)<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Frühschicht 1 1 4 4 3 3 3 2 2 1 1 4 4 4 3 3 2 2 1 1 1 4 4 3 3 2 2 2<br />

Spätschicht 2 2 1 1 4 4 4 3 3 2 2 1 1 1 4 4 3 3 2 2 2 1 1 4 4 3 3 3<br />

Nachtschicht 3 3 2 2 1 1 1 4 4 3 3 2 2 2 1 1 4 4 3 3 3 2 2 1 1 4 4 4<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 13


…wie eben, aber mit 2 Schichten am Sonntag<br />

Schichtplan<br />

Frühschicht<br />

Spätschicht<br />

Nachtschicht<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Besetzungsplan (1-4 = Schichtteams)<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Frühschicht 1 1 4 4 3 3 3 2 2 1 1 4 4 4 3 3 2 2 1 1 1 4 4 3 3 2 2 2<br />

Spätschicht 2 2 1 1 4 4 3 3 2 2 1 1 4 4 3 3 2 2 1 1 4 4 3 3<br />

Nachtschicht<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3 3 2 2 1 1 4 4 3 3 2 2 1 1 4 4 3 3 2 2 1 1 4 4<br />

4<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 14


Teamübergreifende Vertretung<br />

nachtdienstuntauglicher Mitarbeiter/innen<br />

1 Mitarbeiter leistet statt Nachtschicht Spätschicht<br />

z.B. 5 Mitarbeiter übernehmen nach Absprache untereinander die Nachtschicht dieses<br />

Mitarbeiters anstelle von Spätschicht<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 15


Drei Fragen zur Opt<strong>im</strong>ierung der Nachtschichtbesetzung<br />

1. Sind die Nachtschichten derzeit gegenüber Früh- und Spätschichten eher<br />

überbesetzt?<br />

2. Müssen die Nachtschichten überhaupt gleich stark besetzt werden wie<br />

Früh- und Spätschichten?<br />

3. Können Arbeiten aus der Nacht in den Tag verlegt werden, um die Nachtschichten<br />

entsprechend geringer besetzen zu können?<br />

Jede effektive Verringerung der Nachtschichtbesetzung<br />

• entlastet die Mitarbeiter/innen,<br />

• trägt zu alternsgerechten Arbeitszeitbedingungen bei und<br />

• verbessert die Wirtschaftlichkeit.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 16


Das 6-9-9-Modell für den Dreischichtbetrieb<br />

Uhrzeit<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

6<br />

12<br />

21<br />

6<br />

+ mehr nutzbare Freizeit – gerade auch am<br />

Wochenende<br />

+ die mitunter als „stressigste“ Schicht<br />

empfundene Frühschicht ist kurz<br />

+ die Spätschicht hat mehr Kontakt zu<br />

Tagschicht/Tagdienst<br />

+ die Frühschicht kann bei Bedarf deutlich<br />

verlängert werden<br />

+ die Frühschicht ist theoretisch pausenfrei<br />

möglich – Empfehlung: 20min Pausenzeit<br />

+ Abwesenheitszeitverrechnung und<br />

Schichtentausch sind relativ unproblematisch,<br />

wenn S = N = 1,5 x F<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 17


4:1-Vollkontiplan mit 12h-Schichten<br />

und verbesserter Wochenend-Struktur<br />

Woche 1<br />

Woche 3<br />

Woche 2 Woche 4<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Tag<br />

Nacht<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 18


Systematische Mehrfachbesetzung von Arbeitsplätzen<br />

1. Gespaltene Systeme<br />

2. Geschichtete Systeme<br />

Besetzungsstärke<br />

Besetzungsstärke<br />

Besetzungszeit<br />

Besetzungszeit<br />

3. Integrierte Systeme<br />

Besetzungsstärke<br />

Besetzungszeit<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 19


Schichtplan Dienstplan Einsatzplanung<br />

Schichtplan (SP) Dienstplan (DP) Einsatzplan (EP)<br />

(SP)<br />

(DP)<br />

(EP)<br />

Besetzungsbedarf<br />

(-zeiten/-stärken)<br />

einfach; stabil bzw.<br />

planbar flexibel<br />

komplex; stabil bzw.<br />

planbar flexibel<br />

komplex und instabil<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kennzeichen<br />

• grundsätzlich feste<br />

Schichtzeiten<br />

• grundsätzlich feste<br />

Dienstzeiten<br />

• wechselnde<br />

Einsatzzeiten<br />

• „ewig“ bei kurzem<br />

Grundzyklus<br />

• auf Zeit, ggf. nach<br />

konstanten Regeln<br />

• auf Zeit, ggf. nach<br />

konstanten Regeln<br />

• Teambezug<br />

• grundsätzlich<br />

Personenbezug<br />

• Personenbezug<br />

Berücksichtigung<br />

von Verfügbarkeit<br />

und Zeit-Interessen<br />

der Mitarbeiter/innen<br />

möglich<br />

weitest möglich<br />

opt<strong>im</strong>al („Wunschdienstplan“)<br />

– ggf.<br />

auch mittels angepasster<br />

Einsatzzeiten<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 20


Optionen zur (flexiblen) Anpassung<br />

der planmäßigen Besetzung an den Bedarf …1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Zeitfenster zur<br />

Abwesenheitssteuerung<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa<br />

Abwesenheitsvorgabe<br />

Besetzungsbedarf<br />

MA/<br />

Dispo-Schichten<br />

Woche Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 F F F<br />

2 S S S N N N<br />

3 N F F F F<br />

4 S S S<br />

5 S N N N<br />

F, S, N = planmäßige Schicht<br />

= gemäß Bedarf zusätzlich<br />

einteilbar (in F, S oder N)<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 21


»Erweiterte 4-Schicht-Systeme« <strong>im</strong> Vollkontibetrieb:<br />

40:8-Zeitfenster-System <strong>im</strong> Durchfahrbetrieb der Beschichtungsanlagen eines Kunststoffherstellers<br />

mit ausgedünnter Nachtschicht-Besetzung und unter vollständiger Einbeziehung der<br />

Jahresurlaubs<br />

Schichtplan<br />

Früh<br />

Spät<br />

Nacht<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Zeitfenster<br />

Nachtschicht-Fenster<br />

für Vertretung<br />

= Eingeteilte Schicht à 8 Stunden<br />

Jede Schichtgruppe besteht aus 10 Mitarbeitern, von denen jeweils 2 ein Zeitfenster in Anspruch<br />

nehmen (arbeitsfreie Schicht aufgrund der Differenz 42 – 37,5 Wochenstunden oder Urlaubsschicht).<br />

Das zusätzliche Nachtschicht-Fenster wird für Vertretungseinsätze am gleichen Tag eingeplant<br />

(wegen der 11stündigen gesetzlichen Mindestruhezeit vorzugsweise in der Nacht- oder Spätschicht).<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 22


Zeitfenster<br />

= planmäßige Soll-Abwesenheit von x Mitgliedern der<br />

(Schicht-)Gruppe – je nach betrieblichen Erfordernissen<br />

entweder gleichmäßig oder (z.B. saisonal, tageweise) differenziert<br />

Die Zeitfenster-Belegung wird nach folgender „Priorität“ gruppenintern<br />

abgesprochen:<br />

a) Vorrang hat geplanter Urlaub.<br />

b) Danach kommen sonstige planbare Abwesenheiten (z.B. gewünschte<br />

freie Tage auf Zeitkonto, Resturlaub, Weiterbildung).<br />

c) Verbleibende Zeitfenster werden grundsätzlich zum Abbau der jeweils<br />

höchsten Zeitguthaben genutzt.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 23


5:1-Systeme mit geteilter Dispo-Woche<br />

- Beispiel aus einem Produktionsbetrieb -<br />

Schichtplan<br />

Frühschicht<br />

Spätschicht<br />

Nachtschicht<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Besetzungsplan<br />

Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

Frühschicht 1 1 1 4 4 4 4 2 2 2 5 5 5 5 3 3 3 1 1 1 1 4 4 4 2 2 2 2 5 5 5 3 3 3 3<br />

Spätschicht 4 4 2 2 2 5 5 5 5 3 3 3 1 1 1 1 4 4 4 2 2 2 2 5 5 5 3 3 3 3 1 1 1 4 4<br />

Nachtschicht 5 5 5 3 3 3 3 1 1 1 4 4 4 4 2 2 2 5 5 5 5 3 3 3 1 1 1 1 4 4 4 2 2 2 2<br />

Disposchichten<br />

3 3 3 1 1 1 1 4 4 4 2 2 2 2 5 5 5 3 3 3 3 1 1 1 4 4 4 4 2 2 2 5 5 5 5<br />

Die in diesem Betrieb von jedem Mitarbeiter zu erbringenden 21 Disposchichten pro Jahr dienen vor allem der<br />

Urlaubsvertretung. Um lange Arbeitsblöcke zu vermeiden, sollen <strong>im</strong>mer nur max. 2 Disposchichten je Disposchichten-Block<br />

eingeplant werden und muss <strong>im</strong>mer mindestens ein freier Tag <strong>im</strong> Disposchichten-Block verbleiben.<br />

Dies erfordert eine gleichmäßigere Urlaubsverteilung als in <strong>Modelle</strong>n, in denen die Disposchichten<br />

blockweise erbracht werden können.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 24


Optionen zur (flexiblen) Anpassung<br />

der planmäßigen Besetzung an den Bedarf …2<br />

Variabler Arbeitsbeginn<br />

und/oder variables Arbeitsende<br />

An- und Absageschichten<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 25


Schichtmodell PKW-Reifenwerk Korbach<br />

- Flexibler 4:1-Plan (mit Absageschichten am Wochenende) Lage des Sonntags:<br />

- Betriebszeit-Bandbreite: 15 – 21 Schichten So.6:00 Uhr – Mo.6:00 Uhr<br />

Woche Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 F F S S N N N<br />

2 - - F F S S S<br />

3 N N - - F F F<br />

4 S S N N - - -<br />

AZ/Schicht: (21 Schichten/ 4 Wochen)<br />

- tatsächlich (21 x) = 7,80 Std.<br />

- lt. BV/Schichtplan<br />

4 x 37,5 : 21 (7Std./9Min.) = 7,15 Std.<br />

- Gutschrift pro geleistete Schicht + 0,65 Std.<br />

Zeit-Konto<br />

■ pro geleistete Schicht +0,65 Std.<br />

■ Freischichten ./.7,15 Std.<br />

■ Fehlzeiten ± ----<br />

Urlaub: (31,5) = 32 Tage/Gleichwertigkeitsprinzip<br />

(6 x 37,5 Std. : 7,15 = 31,5 Tage)<br />

+ Zusatzurlaub (Vollkonti = 3 Tage)<br />

+ evtl. Zusatzurlaub Schwerb. usw.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 26


Optionen zur (flexiblen) Anpassung<br />

der planmäßigen Besetzung an den Bedarf …3<br />

Schichtverlegung<br />

MA/Woche Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 F F S S N N N<br />

2 F F S S S<br />

3 N N F F F<br />

4 S S N N<br />

5 F F S S N N N<br />

6 F F S S S<br />

7 N N F F F<br />

8 S S N N<br />

MA/Woche Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 F F S S N N N<br />

2 F F S S S<br />

3 N N F F F<br />

4 S S N N<br />

5 F F S S S S S<br />

6 F F S S S<br />

7 N N F F F<br />

8 S S N N<br />

Einvernehmliche<br />

Abweichung<br />

grundsätzlich unbegrenzt<br />

zulässig – bei Einhaltung<br />

der geltenden rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 27


Das Zeitkonto<br />

und sein Regelungsumfeld<br />

Zeitkonto<br />

Beschäftigungssicherungskonto<br />

Vertrauensarbeitszeit<br />

Zusatz-<br />

Zeitbudget<br />

Ruhestand<br />

Langzeitkonto<br />

[Zeitwertkonto]<br />

Notwendig<br />

(eines von beiden)<br />

Zusatz-Optionen bei<br />

entsprechendem Bedarf<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 28


Kapazität und Flexibilität –<br />

die beiden D<strong>im</strong>ensionen betrieblicher Arbeitszeitgestaltung<br />

- Kapazität +<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 29


Gestaltungsempfehlungen für Zeitkonten<br />

Zeitkonten sollten nur dann geführt werden, wenn es auf die Einhaltung der<br />

vereinbarten Arbeitszeit ankommt.<br />

Sie sollten<br />

ohne Stichtage durchlaufen,<br />

nach vorab vereinbarten Regeln gesteuert werden und<br />

sich nicht auf die Höhe des Entgelts auswirken – mit Ausnahme von Mitarbeiter-Zeitguthaben<br />

bei Ausscheiden, deren fehlender Zeit-Ausgleich vom Betrieb zu<br />

vertreten ist, und von Mitarbeiter-Zeitschulden bei Ausscheiden, deren fehlender<br />

Zeit-Ausgleich von dem/der Mitarbeiter/in zu vertreten ist. Dies beides sollte bei<br />

(großenteils) eigenverantwortlicher Arbeitszeit-Verteilung jedoch grundsätzlich<br />

ausgeschlossen sein. In solchen Fällen empfehlen wir das „reine Zeitkonto“<br />

ohne jeden Entgeltausgleich – auch als Durchgangsstation zu Vertrauensarbeitszeit.<br />

Arbeitszeitberatung Dr. Hoff · Weidinger · Herrmann 30

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