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Konzeption zur Betreibung eines Hortes für ... - 93. Grundschule

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<strong>Konzeption</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Betreibung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Hortes</strong><br />

<strong>für</strong> Grundschul- und Lernförderkinder<br />

Einrichtung<br />

Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Moränenende 3<br />

01237 Dresden<br />

Telefon: 0351 - 257 10 19<br />

Fax: 0351-796 94 81<br />

Mail: dthronicke@dresden.de<br />

Träger<br />

Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen<br />

Dr. Külz - Ring 19<br />

01067 Dresden<br />

Telefon: 0351 - 4885101<br />

Fax: 0351 - 4885103<br />

Mail: kindertageseinrichtungen@<br />

dresden.de


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort Seite 3<br />

2. Rahmenbedingen Seite 4<br />

2.1 Rechtliche Grundlagen und andere verbindliche Arbeitsgrundlagen Seite 4 - 7<br />

2.2 Standortbeschreibung Seite 7 - 8<br />

2.3 Lebens- und Erfahrungsbereiche Seite 8 - 9<br />

2.4 Hort als sozialpädagogische Einrichtung – mehr als nur Freizeitgestalter Seite 9 - 10<br />

2.5 Öffnungszeiten Seite 10<br />

3. Aussagen zum Kindbild Seite 11 - 12<br />

4. Pädagogischer Ansatz Seite 13 - 14<br />

5. Organisationsformen im Offenen Haus Seite 15 - 16<br />

5.1 Projekt- und Rahmenplanung Seite 17 - 16<br />

5.2 Lebensräume – Raumkonzept Seite 17 - 19<br />

5.2.1 Die Gruppenräume Seite 19 - 20<br />

5.2.2 Räume ohne Gruppenbelegung Seite 21 - 22<br />

5.2.3 Das Außengelände Seite 22 - 23<br />

5.3 Tagesablauf Seite 23<br />

5.4 Feste und Feiern Seite 24<br />

5.5 Unterstützende Lernarbeit Seite 24 - 25<br />

5.6 Hausaufgabenbetreuung Seite 25<br />

5.7 Fürsorge- und Aufsichtspflicht Seite 25 - 26<br />

6. Kooperation mit der <strong>Grundschule</strong> und der Lernförderschule Seite 27 - 28<br />

7. Zusammenarbeit mit den Eltern Seite 29<br />

8. Öffentlichkeitsarbeit Seite 30<br />

9. Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung Seite 31 - 34<br />

10. Abschlussbemerkung Seite 35<br />

11. Literatur Seite 36<br />

Anhang<br />

2


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

1. Vorwort<br />

Im Schuljahr 2010/2011 werden im Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> neben den Kindern des<br />

Schulstandorts erstmals auch Kinder der benachbarten Lernförderschule betreut. Das<br />

Team des Horts will mit der vorliegenden <strong>Konzeption</strong> auf die veränderte Situation<br />

reagieren.<br />

Bereits im Schuljahr 2009/2010 hat das Hortteam eine umfangreiche und den<br />

Anforderungen einer zeitgemäßen Pädagogik Rechnung tragende <strong>Konzeption</strong><br />

vorgelegt. Daher erschien uns zunächst die Überlegung sinnvoll, die vorhandene<br />

<strong>Konzeption</strong> lediglich um ein Kapitel mit Aussagen <strong>zur</strong> Integration zu erweitern. Bei<br />

der expliziten Auseinandersetzung mit integrativer Pädagogik sowie daraus<br />

resultierend mit den Ansätzen inklusiver Pädagogik wurde uns aber klar, dass eine<br />

wirklich integrationsorientierte <strong>Konzeption</strong> nur dann entstehen kann, wenn wir eine<br />

Gesamtbetrachtung der von uns zu betreuenden Kinder vornehmen, statt sie in<br />

„nichtbehinderte“ und „lernbehinderte“ Kinder zu unterteilen.<br />

Dementsprechend wird auf den folgenden Seiten die Arbeit mit ALLEN Kindern, die<br />

den Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> besuchen, beschrieben.<br />

Wir verfolgen dabei einen Erziehungspsychologischen Ansatz innerhalb der<br />

Integrationspädagogik, dieser „beantwortet den Auftrag <strong>zur</strong> Gestaltung<br />

gemeinsamen sozialen Lernens sowie individueller Förderung und Entfaltung der<br />

persönlichen Chancen jedes einzelnen Kindes im Sinne der Anleitung zu individueller<br />

Selbstverwirklichung durch Herstellung integrativer Prozesse in einer pluralistischen<br />

Gesellschaft, deren Bildungsziele von Kompetenz, Autonomie und Solidarität und<br />

deren Werthaltungen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geprägt sind.“ 1<br />

Eine pädagogische <strong>Konzeption</strong> ist <strong>für</strong> uns nicht nur ein Papier, welches wir<br />

öffentlichkeitswirksam gegenüber Eltern, Fachkräften und Entscheidungsträgern<br />

„vermarkten“. Vielmehr erheben wir den Anspruch, aussagekräftig und detailliert<br />

unser tägliches Wirken zu beschreiben. Die vorliegende <strong>Konzeption</strong> stellt die<br />

pädagogische Arbeitsgrundlage <strong>für</strong> das Team des Horts der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> dar.<br />

1<br />

Seelig, Günther F. „Erziehungspsychologische Überlegungen zu Aussonderung und Integration von Schülern“ in Eberwein, Hans (Hrsg.)<br />

„Integrationspädagogik – Kinder mit und ohne Behinderung lernen gemeinsam“ Beltz Verlag 5. Auflage 1999<br />

3


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

2. Rahmenbedingungen<br />

2.1 Rechtliche Grundlagen und andere verbindliche Arbeitsgrundlagen<br />

UN-Kinderrechtskonvention<br />

• Kinder sind aktive und gestaltende Mitglieder von Gemeinschaften und<br />

Staaten. In diesem Sinn wird in der UN-Kinderrechtskonvention erklärt, dass<br />

auch Kinder das Recht haben, sich frei zusammenzuschließen und ihre<br />

Meinung auszutauschen. In den Artikeln 12 bis 15 wurde die Berücksichtigung<br />

des Kinderwillens, die Meinungs- und Informationsfreiheit, die Gedanken-,<br />

Gewissens- und Religionsfreiheit und die Vereinigungs- und<br />

Versammlungsfreiheit verankert. Die Bundesrepublik Deutschland hat diese<br />

Kinderrechte mit der Unterzeichnung des „Übereinkommens über die Rechte<br />

des Kindes“ am 6. März 1992 akzeptiert. „Die Vertragsstaaten sichern dem<br />

Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese<br />

Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und<br />

berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend<br />

seinem Alter und seiner Reife.“ 2<br />

UN-Behindertenrechtskonvention<br />

• Artikel 3 – Achtung der Menschenwürde, gesellschaftliche Teilhabe,<br />

Nichtdiskriminierung, Chancengleichheit<br />

• Artikel 24 – Recht auf Bildung und Zugang zum allgemeinen Bildungssystem<br />

Grundgesetz der BRD<br />

• Grundrechtskatalog Artikel 1-19<br />

• Artikel 1 – Menschenwürde, Menschenrechte als Grundlage jeder<br />

menschlichen Gemeinschaft<br />

• Artikel 2 - Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, soweit nicht andere<br />

Rechte verletzt werden,- Freiheit der Person ist unverletzlich, - Recht auf<br />

Leben und körperliche Unversehrtheit<br />

2 Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention<br />

4


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

• Artikel 3 - Gleichheitsgrundsatz vor dem Gesetz, Diskriminierungsverbot<br />

(Geschlecht, Herkunft, Glauben, religiöse und politische Anschauungen)<br />

• Artikel 6 - Pflege und Erziehung der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern -<br />

Wächteramt des Staates<br />

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)<br />

• § 1626 (1) „Der Vater und die Mutter haben das Recht und die Pflicht, <strong>für</strong> das<br />

minderjährige Kind zu sorgen (elterliche Sorge). Die Sorge umfasst die Sorge<br />

<strong>für</strong> die Person des Kindes (Personensorge) und das Vermögen des Kindes<br />

(Vermögenssorge).”<br />

• (2) „Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen die Eltern die wachsende<br />

Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbstständigem<br />

verantwortungsbewusstem Handeln. Sie besprechen mit dem Kind, soweit es<br />

nach dessen Entwicklungsstand angezeigt ist, Fragen der elterlichen Sorge<br />

und streben Einvernehmen an.”<br />

Kinder- und Jugendhilfegesetz/SGB VIII<br />

• § 1 „Jeder Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf<br />

Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen<br />

Persönlichkeit.”<br />

• §§ 22-25 Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege<br />

• §§ 35a, 36 Eingliederungshilfe <strong>für</strong> seelisch behinderte Kinder und Jugendliche<br />

• §§ 45-46 Betriebserlaubnis<br />

Gesetz <strong>zur</strong> Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen im Freistaat Sachsen<br />

(SächsKitaG)<br />

• Eigenverantwortung<br />

• Gemeinschaftsfähigkeit<br />

• Entfaltung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten der seelischen,<br />

musischen und schöpferischen Kräfte<br />

• soziale Verhaltensweisen bewusst machen<br />

• Toleranz gegenüber anderen Menschen, Kulturen und Lebensweisen<br />

5


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

• geschlechtsspezifischer Rollenfixierung entgegenwirken<br />

• Orientierung an den Bedürfnissen von Kindern und ihren Familien<br />

• Hort als Freizeiteinrichtung unter Beachtung der Erfordernisse, die sich aus<br />

dem Schulbesuch ergeben<br />

• Mitarbeiter und Eltern sollen zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten<br />

Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums <strong>für</strong> Soziales über die Betreuung von<br />

Schülern an Förderschulen (SächsFöSchulBetrVO)<br />

• Ziele und Aufgaben des SächsFöSchulBetrVO ergeben sich aus den<br />

Anforderungen des SächsKitaG §§ 2 ff.<br />

Der Sächsische Bildungsplan<br />

• Das Ziel des 2006 eingeführten Sächsischen Bildungsplans ist es, dem<br />

pädagogischen Fachpersonal einen Leitfaden <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, um<br />

den enorm gewachsenen Ansprüchen im Bereich der Elementar- und<br />

Hortpädagogik gerecht zu werden. Während Kindertagesstätten in einer<br />

breiten Öffentlichkeit bis vor nicht allzu langer Zeit noch als Orte des<br />

sinnfreien Spielens, der reinen Betreuung und Versorgung der<br />

Grundbedürfnisse von Kindern in verschiedenen Altersstufen angesehen<br />

wurden und somit die Bewertung des Berufsstands der Erzieher<br />

entsprechend ausfiel, wird nun durch eine öffentliche Diskussion dazu<br />

beigetragen, den Bildungswert dieser Einrichtungen anzuerkennen. Diese<br />

Debatte kann einerseits zu einer Aufwertung des Bildes der Pädagogen in<br />

der Gesellschaft führen, doch viel wichtiger ist es, dass die Bedeutung der<br />

Prozesse (früh-)kindlichen Lernens nicht mehr verkannt werden(vgl. Walch<br />

2009).<br />

• „Der Bildungsplan ist kein Katalog abzuarbeitender Ziele und Vorgaben,<br />

sondern Themensammlung, Anregung und Leitfaden <strong>für</strong> die ErzieherInnen. Er<br />

weist den Weg zu einer offenen Pädagogik, die auch den verschiedenen<br />

Trägerkonzepten Raum gibt.“ 3<br />

3 Helma Orosz: Vorwort zum Begleitheft zum Sächsischen Bildungsplan, Verlag das Netz, 2006<br />

6


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Rahmenkonzept des Trägers<br />

• Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen gibt uns als Träger ein<br />

Rahmenkonzept 4 an die Hand, welches folgende Bereiche beinhaltet:<br />

- Leitbild<br />

- Ziele<br />

- Aufgaben<br />

- Gesetze<br />

• Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen ist stetes daran interessiert, dass<br />

die pädagogische Arbeit vor Ort auf einem qualitativ hohen Niveau erfolgt.<br />

Hier<strong>für</strong> stellt er uns ein Finanzbudget, kontinuierliche Fachberatung und<br />

Fortbildungsangebote <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

2.2 Standortbeschreibung<br />

Der Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> ist Teil des Schulgebäudes der <strong>93.</strong><br />

<strong>Grundschule</strong>. Derzeit können bis zu 265 Kinder - 230 Kinder der <strong>93.</strong> GRUNDSCHULE und<br />

35 Kinder der SCHULE AM LANDGRABEN (Lernförderschule) - betreut werden. Die Zahl von<br />

265 Kindern ist prognostisch und bezieht sich auf die geplante Dreizügigkeit der <strong>93.</strong><br />

<strong>Grundschule</strong>, die aktuelle Kinderzahl ist 166 - 145 = <strong>93.</strong><strong>Grundschule</strong>, 21 =<br />

Lernförderschule - (Stand 12/2010).<br />

Die Erreichbarkeit des <strong>Hortes</strong> ist über eine verkehrsgünstige Anbindung an den<br />

öffentlichen Nahverkehr gewährleistet. Die Straßenbahnlinien 1 und 2 und die<br />

Buslinie 86 halten praktisch vor der Haustür. Von der Haltestelle „Abzweig nach<br />

Reick“ (Linie 1 und 2) ist die Einrichtung innerhalb einer Minute zu Fuß zu erreichen.<br />

Weitere Haltestellen sind die „Breitscheidstraße“ (nur Linie 1) und die „Kadenstraße“<br />

(Bus 86).<br />

Der Hort erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoss des Schulgebäudes, bis auf<br />

eine Ausnahme werden alle Zimmer dieser Etage in Einzelnutzung betrieben.<br />

Demnach verfügen die Kinder über Räumlichkeiten, die fließend und dennoch<br />

abgegrenzt vom<br />

4 Das Rahmenkonzept des Eigenbetriebs Kindertageseinrichtungen ist in den Anlagen der vorliegenden <strong>Konzeption</strong> einzusehen.<br />

7


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Schulgebäude sind. Die Nutzbarkeit der Klassenzimmer am Nachmittag ist<br />

möglich. Insbesondere betrifft das die Erledigung von Hausaufgaben, sowohl in der<br />

Gruppe als auch mit gezielter Förderung.<br />

Im Außenbereich verfügt unser Hort über ein begrüntes Außengelände mit Spielplatz.<br />

Der Schulhof, der Verkehrsgarten und der Sportplatz werden ebenfalls durch den<br />

Hort genutzt. Zusätzlich bietet der Sozialraum weitere Spiel- und<br />

Entdeckungsmöglichkeiten. Hervorzuheben wären hier der nahe gelegene Kiesteich,<br />

ein Rodelberg und diverse Abenteuerspielplätze.<br />

2.3 Lebens- und Erfahrungsbereiche<br />

Mit Beginn der Schulzeit verstärkt sich der Kontakt des Schulkindes zu Gleichaltrigen<br />

erheblich. Das Zusammensein mit Freunden, in der Gruppe, ist <strong>für</strong> diese Altersphase<br />

das wichtigste Übungsfeld <strong>zur</strong> Bewältigung späterer Lebenssituationen. Die Eltern als<br />

wichtigste Bezugspersonen treten allmählich, schrittweise <strong>zur</strong>ück. Das Schulkind will<br />

seinen eigenen Weg finden, groß und erwachsen werden, das heißt viel lernen,<br />

entdecken, erfahren und wissen. Dazu muss es über die Familie hinausgehende<br />

Alternativen kennen lernen.<br />

Kinder brauchen einen Lebensraum, der ihnen als Ergänzung <strong>zur</strong> Familie und Schule<br />

einen Entfaltungsraum bietet, in dem sie die Möglichkeit haben:<br />

• sich geborgen zu fühlen<br />

• sich selbst zu bejahen<br />

• Initiative und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln<br />

• Bedürfnisse, Gefühle und Schwierigkeiten auszudrücken<br />

• alltägliche Erfahrungen und sich daraus ergebende Fragen und Probleme<br />

aufarbeiten zu können<br />

• eigene Grenzen zu erkennen und Versagungen ertragen zu lernen<br />

• Freundschaften zu schließen<br />

• Konflikte mit Kindern und Erwachsenen auszutragen<br />

• mit Spaß und Ausdauer zu spielen<br />

8


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

• die Umwelt zu erforschen und sich mit ihr auseinander zusetzen<br />

Damit Kinder sich altersgemäß entwickeln können, bedeutet das:<br />

• Bereitstellen von Möglichkeiten<br />

• Schaffung von Gelegenheiten in und außerhalb des <strong>Hortes</strong><br />

• behutsames Begleiten<br />

• denkendes Mitwirken der Erzieherinnen und Erzieher<br />

2.4 Hort als sozialpädagogische Einrichtung - mehr als nur<br />

Freizeitgestalter<br />

Die Reformpädagogik stellt <strong>für</strong> die Entwicklung der Kinder einen offenen<br />

dynamischen Prozess da. Das Vertrauen in die Fähigkeiten, Ressourcen und Kräfte<br />

der Kinder und damit die Überzeugung <strong>zur</strong> Mit-Verantwortung, Mit-Bestimmung und<br />

Mit-Haftung der Kinder bilden die Grundlage.<br />

PETER PETERSEN und MARIA MONTESSORI strebten durch die Bildung<br />

jahrgangsübergreifender Stammgruppen einen Wandel im Bereich der sozialen<br />

Beziehungen an. Auf diese Weise wird das soziale Miteinander unterstützt, indem<br />

sich Kinder gegenseitig helfen bzw. helfen lassen.<br />

Im Mittelpunkt steht das Kind mit seinen Bedürfnissen, Wünschen und Vorstellungen,<br />

mit seinem Recht so zu sein wie es ist. Unser Hort ist <strong>für</strong> die Kinder, ein Lern- und<br />

Lebensort, ein (H)Ort des Wohl- und Sichgeborgenfühlens.<br />

Im Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> sind die Kinder mit Schuljahresbeginn 2010/2011 in<br />

zwei altersheterogene und fünf altershomogene Gruppen aufgeteilt. Unser Ziel ist es,<br />

in einem schrittweisen Prozess, die Gruppenstruktur komplett auf Homogenität<br />

umzustellen. Während besonders in Kindergärten entsprechend der neueren<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse eine Heterogenität der Gruppen bevorzugt wird,<br />

erweist sich dies in der Hortarbeit als unpraktikabel. Um den unterschiedlichen<br />

Stundenplänen der einzelnen Klassen sowie einer guten Zusammenarbeit zwischen<br />

Klassenlehrer und Bezugserzieher Rechnung zu tragen, bekommt jede<br />

Jahrgangsstufe einen festen Bezugserzieher, der sich von der ersten bis <strong>zur</strong><br />

vierten/sechsten Klasse <strong>für</strong> seine Gruppe verantwortlich zeichnet.<br />

9


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Da in unserem Hause generell „offen“ gearbeitet wird, stellt dieses Festhalten an der<br />

Altershomogenität ohnehin nur eine Formalie dar, die uns die Zusammenarbeit mit<br />

Lehrern und Eltern erleichtert und den Kindern eine feste Bezugsperson bietet. Bis<br />

auf die tägliche Gesprächsrunde nach Schulschluss, das gemeinsame Mittagessen,<br />

sowie die wöchentliche Gruppenstunde bewegen sich die Kinder, nach gemeinsam<br />

erarbeiteten Regeln, völlig frei und nach eigenem Interesse innerhalb der<br />

Einrichtung.<br />

2.5 Öffnungszeiten<br />

Der Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> steht allen Kindern, je nach vereinbarter<br />

Betreuungsdauer, von Montag bis Freitag in der Zeit von 6.15 Uhr bis 17.15 Uhr<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Der Frühhort findet von 6.15 bis 7:30 Uhr statt.<br />

Im individuellen Bedarfsfall können wegen beruflicher Hindernisse der Eltern nach<br />

Absprache mit der Hortleitung die Öffnungszeiten verändert werden.<br />

Diese Dienstleistung ist immer abhängig vom spezifischen Bedarf, der<br />

aktuellen Notsituation der Familie und dem Einverständnis des Elternbeirats.<br />

In der unterrichtsfreien Zeit (Ferien) öffnet der Hort in der Regel von 7:30 bis 16:00<br />

Uhr. Im Bedarfsfall ist auch in den Ferien eine Betreuung von 6:15 Uhr bis 17.15 Uhr<br />

möglich.<br />

Bei Nichtabholung werden Kinder ab 19.00 Uhr in Begleitung einer Erzieherin in den<br />

Kinder- und Jugendnotdienst, Rudolf-Bergander-Ring 43, gebracht. Die zuständige<br />

Erzieherin hat im Eingangsbereich der Kindertageseinrichtung eine Nachricht zu<br />

hinterlassen, wo sich das Kind befindet und wie die entsprechende Einrichtung<br />

telefonisch erreicht werden kann.<br />

Die tatsächlich entstandenen Kosten sind von den Eltern zu tragen. Ausnahmen<br />

hier<strong>für</strong> regelt der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen.<br />

In Absprache mit der Schule beschränkt der Hort seine Schließtage auf die<br />

sogenannten frei beweglichen Ferientage. In den Sommerferien schließt der Hort <strong>für</strong><br />

eine Woche, um pädagogische Fachtage abzuhalten und die Arbeit des kommenden<br />

Schuljahres zu planen. Eltern mit Betreuungsbedarf während der Schließtage und der<br />

Schließwoche, werden auf Anfrage an eine Ausweicheinrichtung vermittelt.<br />

10


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

3. Aussagen zum Kindbild<br />

Das systemisch-konstruktivistische Kindbild des Sächsischen Bildungsplanes ist<br />

Grundlage des Rahmenkonzeptes des Eigenbetriebs Kindertageseinrichtungen.<br />

Dieses Kindbild legen wir sowohl unserer täglichen praktischen Arbeit als auch<br />

unserer Auseinandersetzung mit neueren theoretischen Erkenntnissen zugrunde.<br />

Wichtige Grundannahme des Konstruktivismus ist, dass Menschen, also Erwachsene<br />

und Kinder, als lebende Systeme zu betrachten sind, welche ihrer Umwelt <strong>für</strong> die<br />

Aufnahme von Informationen, Energie und Materie grundsätzlich offen gegenüber<br />

stehen. Jedoch die Maßstäbe <strong>für</strong> die Verarbeitung dieser Eindrücke setzen sie selbst.<br />

Aus konstruktivistischer Sicht entscheiden Kinder selbst, was und wie viel sie lernen,<br />

sie reagieren autonom und organisieren sich ihre Umweltbeziehungen selbst. Lernen<br />

funktioniert also bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen.<br />

Der Konstruktivismus gliedert sich nach KERSTEN REICH wie folgt:<br />

• Konstruktion – durch Selbsttätigkeit und Selbstbestimmung werden eigene<br />

Wirklichkeitskonstruktionen geschaffen.<br />

• Rekonstruktion – Menschen sind Entdecker von dem was andere schon vor<br />

ihnen erforscht oder erfunden haben.<br />

• Dekonstruktion – ist die Lust hinter die Dinge zu schauen, Perspektiven zu<br />

wechseln, Fragen zu stellen, zu zweifeln, andere Sichtweisen herauszufinden.<br />

Somit ergibt sich die Möglichkeit:<br />

• die Balance zwischen der Erfüllung eigener Interessen und den Bedürfnissen<br />

und Erfordernissen aus dem Zusammenleben in der Gemeinschaft zu finden<br />

• Regeln, Normen und Werte im Dialog mit anderen zu konstruieren<br />

• eigenverantwortlich und selbstorganisiert im Zusammenleben mit anderen zu<br />

lernen (vgl. INA SCHENKER 2006)<br />

11


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Als theoretische Wegbereiter einer konstruktivistischen Pädagogik können JEAN PIAGET<br />

(konstruktive Psychologie), JOHN DEWEY (Lernen als Ablauf individuellen Handelns),<br />

CÉLESTIN FREINET (Vielfalt von Lehr- Lerntechniken mit alltagspraktischer Ausrichtung),<br />

LEV VYGOTSKI (die Zone der nächsten Entwicklung) sowie bedingt Maria Montessori<br />

(veränderte Sicht auf Lehr-Lerngemeinschaft) und Peter Petersen (Jenaplan) genannt<br />

werden. Eine Auseinandersetzung mit dem Werk der vorgenannten Personen soll an<br />

dieser Stelle unterbleiben, da dies den Rahmen einer <strong>Konzeption</strong> bei weitem<br />

übersteigen würde.<br />

Seit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts findet der Konstruktivismus breiten<br />

Eingang in die Methodendiskussion (sozial)pädagogischer Prozesse. In der<br />

Bundesrepublik erfolgt derzeit ein Umstellungsprozess weg von instruktionistischen<br />

hin zu konstruktivistischen Verfahren. Dieser Prozess wird maßgeblich durch die<br />

Implementierung der länderspezifischen Bildungspläne aber auch durch die<br />

Neustrukturierung schulischer Lehrpläne vorangetrieben.<br />

12


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

4. Pädagogischer Ansatz<br />

Der Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> orientiert sich an den Prinzipien der Reformpädagogen<br />

MARIA MONTESSORI, PETER PETERSEN, LORIS MALAGUZZI und CÉLESTIN FREINET. Deren pädagogische<br />

Ansätze erscheinen uns geeignet, das vorgenannte konstruktivistische Kindbild und<br />

damit verbunden eine konstruktivistische Pädagogik umzusetzen.<br />

Als sozialpädagogische, familien- und schulergänzende Einrichtung fördern wir die<br />

Entwicklung der Kinder zu selbständig denkenden, aktiven und kooperativen<br />

Persönlichkeiten. Wir sehen das Kind als Subjekt und geben seinen Erfahrungen,<br />

Vorstellungen, Interessen, Gefühlen, Fragen und Anregungen ausreichend Raum.<br />

Wir wollen Kinder nicht verändern und verformen, sondern sie annehmen wie sie<br />

sind, sie verstehen und behutsam begleiten. Sie sollen selbstbestimmt Akteur ihrer<br />

Entwicklung sein und Beziehungen zu sich, <strong>zur</strong> Umwelt und zu anderen Menschen<br />

knüpfen und aufrechterhalten können. Die Kinder nehmen nicht in passiver Weise<br />

Freizeitangebote auf, sondern entdecken und erforschen selbständig und aktiv<br />

handelnd. Nicht alle Kinder müssen <strong>zur</strong> gleichen Zeit das Gleiche tun. Sie haben die<br />

Möglichkeit, den Nachmittag weitestgehend selbst zu gestalten.<br />

In unserem Hort wird es Regeln und Grenzen geben, die <strong>für</strong> das Zusammenleben in<br />

der Gemeinschaft notwendig sind. Dadurch werden die Bedürfnisse und Rechte aller<br />

Kinder gewährt. Diese Regeln werden gemeinsam mit den Kindern festgelegt.<br />

„Kinder von heute brauchen in erster Linie nicht mehr Freiheit, sondern verlässliche<br />

Strukturen, an denen sie sich orientieren können, aber auch reiben müssen“ (HARTMUT<br />

VON HENTIG 1992). Der Hort hat dabei die Aufgabe, das Kind unterschiedliche soziale<br />

Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst erleben zu lassen und jedem<br />

einzelnen Kind die Möglichkeit zu geben, seine eigene soziale Rolle innerhalb der<br />

Gruppe zu finden. Hierbei soll ein partnerschaftliches, gewaltfreies und<br />

gleichberechtigtes Miteinander, insbesondere auch der Geschlechter untereinander,<br />

erfahren werden. Großen Wert legen wir auf äußere Rahmenbedingungen wie eine<br />

differenzierte Raumgestaltung, anregungsreiches und vielseitiges Material, eine<br />

flexible Tagesgestaltung, die Öffnung der Gruppen, die Mitwirkung und<br />

Mitbestimmung der Kinder, auf differenzierte und altersübergreifende<br />

Tätigkeitsangebote sowie die Arbeit in Projekten und Interessengemeinschaften,<br />

unter Einbeziehung der Angebote der näheren und weiteren Umgebung.<br />

13


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Für uns ist es wichtig, dass die Kinder des Horts der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> keine starre<br />

Trennung des Vor- und Nachmittagsbereiches erleben. Neben der inhaltlichen<br />

Abstimmung erleben die Kinder Spielen, Lernen, Erholen und Feiern in einem<br />

ganzheitlichen Prozess. Wichtige Voraussetzungen <strong>für</strong> die erfolgreiche Arbeit sind die<br />

Beachtung der jeweiligen Lebenssituation der Kinder und eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern.<br />

14


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

5. Organisationsformen im Offenen Haus<br />

In einem offenen Haus zu leben, bedeutet <strong>für</strong> uns einerseits die Öffnung der<br />

Gruppenstrukturen innerhalb des <strong>Hortes</strong> und andererseits die Öffnung des <strong>Hortes</strong><br />

nach außen.<br />

Kinder im Schulalter wollen besonders in ihrer Freizeit zunehmend unabhängiger von<br />

Erwachsenen werden, sie brauchen vorrangig die Auseinandersetzung mit<br />

Gleichaltrigen. Sie wollen sich ausprobieren in ihren Fähigkeiten und etwas<br />

„Richtiges“ machen. Sie wollen Freunde haben, sich mit ihnen messen und im<br />

Freundeskreis behaupten. Sie wollen <strong>für</strong> sich sein und sich <strong>zur</strong>ückziehen können. Sie<br />

wollen die Welt entdecken und erforschen. Sie wollen ihre Spiele spielen und sind<br />

dabei, ihre geschlechtsspezifische Identität als pubertierende Mädchen und Jungen<br />

zu finden. Sie haben einen großen Anspruch auf Selbständigkeit und eigene<br />

Entscheidungen, was sie mit wem zu welcher Zeit erleben wollen. Sie haben einen<br />

großen Hunger nach Wissen und Gerechtigkeit. Sie wollen sich in der Welt bewegen.<br />

Sie wollen auf ihre direkte Umwelt Einfluss nehmen, ernst genommen werden und<br />

mitbestimmen und dabei lernen Verantwortung <strong>für</strong> ihr Handeln zu übernehmen.<br />

Dazu brauchen sie Erzieherinnen und Erzieher, die sie unterstützend begleiten, nicht<br />

bevormundend anleiten. Sie brauchen authentische Erwachsene, die ihnen mit<br />

Aufmerksamkeit begegnen und an denen sie sich orientieren können. Sie brauchen<br />

Menschen, die ihnen vertrauen und denen sie vertrauen können, damit sie<br />

Handlungssicherheit gewinnen.<br />

Offene Arbeit bedeutet <strong>für</strong> uns natürlich auch, dass Kinder in eine Gruppe<br />

aufgenommen werden und von beständigen Erzieherinnen und Erziehern begleitet<br />

werden. Das schließt trotzdem nicht aus, dass Kinder laut ihrer oben genannten<br />

Bedürfnisse sich in Absprache mit ihren Bezugspersonen den Nachmittag<br />

weitestgehend allein gestalten können. Wir sind davon überzeugt, dass die Kinder in<br />

unserem offenen Haus einen festen Rahmen brauchen. Das heißt <strong>für</strong> uns, dass wir<br />

mit den Kindern Regeln erarbeiten über das Bewegen im Haus, das Nutzen der<br />

Räume, das An- und Abmelden, die Teilnahme an Projekten, Kursen und ähnlichem.<br />

Um den Kindern den Übergang vom Kindergarten in die Schule bzw. in den Hort -<br />

der Beginn <strong>eines</strong> neuen Lebensabschnitts - fließend zu gestalten, haben wir ein<br />

15


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Eingewöhnungskonzept erarbeitet, welches die schrittweise Heranführung an die<br />

Offene Arbeit <strong>für</strong> den Zeitraum von Schuljahresbeginn bis Weihnachten vorsieht.<br />

Öffnung des <strong>Hortes</strong> nach außen bedeutet <strong>für</strong> uns auch die Auseinandersetzung mit<br />

Fragen wie:<br />

• Wer lebt in unserer Umgebung?<br />

• Was gibt es bei uns zu entdecken?<br />

• Welche anderen Einrichtungen können wir nutzen?<br />

• Wer kann unser Haus mit Aktionen / Angeboten bereichern?<br />

Wir erkunden mit den Kindern das nähere Umfeld, die Bibliothek, die Schwimmhalle,<br />

Freizeitzentren, Abenteuerspielplätze, ... .<br />

Das Team des <strong>Hortes</strong> der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> hat sich folgende Standards <strong>für</strong> die<br />

gelingende Umsetzung einer Offenen Arbeit gesetzt:<br />

• Die Kinder haben immer einen Ansprechpartner (BezugserzieherIn), können<br />

sich aber auch an andere ErzieherIn wenden, da sich jeder <strong>für</strong> alle Kinder<br />

verantwortlich fühlt.<br />

• Jede/r ErzieherIn hat Beobachtungskinder, mit denen einmal in der Woche<br />

eine Gruppenstunde durchführt wird, wo aktuelle Probleme und neue Ideen<br />

angesprochen werden oder kleinere Ausflüge stattfinden.<br />

• Gemeinsam mit den Kindern entwickeln wir <strong>für</strong> bestimmte Situationen und<br />

Räume Regeln. Diese sind der jeweiligen Situation oder der Funktion des<br />

entsprechenden Raumes angemessen. Die Regeln werden gemeinsam mit den<br />

Kindern aufgestellt, besprochen und nach Bedarf verändert.<br />

• Die Kinder können sich selbständig Ihren Spielpartner, das Spielmaterial und<br />

den Spielinhalt auswählen.<br />

• Durch die An- und Abmeldetafeln können sich die Kinder frei in den<br />

Horträumen bewegen.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

5.1 Projekt- und Rahmenplanung<br />

Eine lebensnahe Pädagogik, die sich an Kindern orientiert, muss nach geeigneten<br />

Methoden der Erfahrungsbereicherung und Wissenserweiterung <strong>für</strong> die Kinder<br />

suchen. Das Kind und die Situation stehen dabei im Mittelpunkt. Erlebnisse der<br />

Kinder, spontane Ideen oder Interessen an einem Sachthema sind ebenso zu nutzen,<br />

wie umweltbezogene oder gesellschaftliche Akzente, in die das Leben des Kindes<br />

eingebettet ist. Lebensnahes Lernen motiviert die Kinder, sich mit einem bestimmten<br />

Sachverhalt auseinander zusetzen. Die Ausrichtung nach dem Sächsischen<br />

Bildungsplan bedeutet, das Kind im Zusammenhang der Systeme zu betrachten, in<br />

denen es lebt.<br />

Mit Kindern leben ohne Orientierungshilfe, also ohne „Plan“ ist aus unserer Sicht<br />

nicht das Ziel und der Auftrag von Kindertageseinrichtungen. Kinder wollen in<br />

sinnvollen Zusammenhängen sowohl motorisch, kognitiv, sozial-emotional und<br />

kreativ-musisch angesprochen werden. Deshalb muss die Planung von<br />

Rahmenthemen und Projekten immer genügend Entwicklungsspielraum lassen.<br />

Offene Planung wird nicht von den Erzieherinnen und Erziehern alleine <strong>für</strong> die Kinder<br />

gemacht, sondern geschieht in einem gemeinsamen Wechselspiel von Aktion,<br />

Reflexion, Ausprobieren, sich verständigen, erforschen unter allen Beteiligten der<br />

Gruppe. Offene Planung bedeutet keine Beliebigkeit in der Entscheidung, was mit<br />

den Kindern unternommen wird, sondern sie erfolgt mit dem Hintergrund von<br />

Situationsanalysen, die den pädagogischen Fachkräften Sicherheit und wachen Blick<br />

zugleich vermitteln. Unser Rahmenprogramm sowie die Gestaltung von Projekten<br />

erfolgt in gemeinsamer Absprache mit den Kindern und Lehrenden. Es wird sich<br />

gegenseitig ergänzen und beleben.<br />

5.2 Lebensräume – Raumkonzept<br />

In den Raumkonzepten von Schulen und Horten lassen sich pädagogische<br />

Grundauffassungen erkennen. Sind die Erkenntnisse neuerer Forschung - die die<br />

Annahmen der Reformpädagogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestätigen -<br />

richtig, dann brauchen wir einen neuen Lernalltag mit veränderten Raumkonzepten<br />

17


<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

in deutschen Bildungseinrichtungen (vgl. TEUSCHNER 2008). Kinder benötigen selbst<br />

organisierte Lernprozesse. Nicht Wissensvermittlung von Erwachsenen, sondern die<br />

Erfahrung, selbsttätig Fragen und Probleme zu lösen sind Schlüsselqualifikationen <strong>für</strong><br />

das Aufwachsen unserer Kinder heute.<br />

In der Raumgestaltung wird deutlich, was wir unseren Kindern zutrauen. Sie zeigt,<br />

wie sehr wir vertrauensvoll auf ihre Selbstbildungspotenziale setzen oder wie sehr wir<br />

meinen, korrigierend, leitend und gestaltend eingreifen zu müssen. Räume können<br />

einer bevormundenden und gängelnden Pädagogik zuarbeiten oder sie können<br />

wichtige Impulse setzen <strong>für</strong> eigenständiges kindliches Arbeiten. Denn der Respekt<br />

vor der Eigenständigkeit der Kinder bedeutet nicht, sie mit ihren Bildungsprozessen<br />

alleine zu lassen. Respekt bedeutet Wertschätzung und schließt Dialog und<br />

Hilfestellung ein. Einen Teil dieser Hilfestellung liefern bewusst gestaltete Räume und<br />

sorgfältig ausgewählte Materialien.<br />

In Ergänzung zu den sozialpädagogischen Ansätzen unserer Einrichtung bieten die<br />

Räume den Kindern gezielt die Möglichkeit, lernmethodische Kompetenzen und<br />

Schlüsselqualifikationen im kognitiven Bereich zu erweitern.<br />

Wenn Interesse am Lerngegenstand eine notwendige Basis von Lernen darstellt dann<br />

folgt daraus konsequenterweise die Individualisierung der Lernprozesse. Denn es ist<br />

unwahrscheinlich, dass die Kinder einer Gruppe zum selben Zeitpunkt Interesse am<br />

gleichen Thema haben. Ziel unserer Arbeit mit Kindern ist es daher, an ihren<br />

individuellen Interessen anzuknüpfen und sie bei deren Bearbeitung zu unterstützen.<br />

Individualisiertes Arbeiten verlangt das Überdenken der Rahmenbedingungen und<br />

beginnt damit beim Raumkonzept. Wenn man von den Interessen ausgeht, so muss<br />

es <strong>für</strong> die Kinder zunächst möglich sein, sie individuell zu entdecken und ihnen<br />

schließlich nachzugehen. Dies bedeutet, dass die Umgebung möglichst vielfältig<br />

gestaltet ist. Wir arbeiten daher mit anregenden Funktionsräumen, die durch<br />

Gestaltung und Materialangebot den Kindern die Chance eröffnen, eigen Interessen<br />

zu entdecken. Damit nehmen wir Abstand vom traditionellen Gruppenkonzept.<br />

Die Kinder erhalten in unserer Einrichtung so die Möglichkeit, Akteure ihres eigenen<br />

Bildungsprozesses zu sein. Sie können entsprechend ihrer momentanen Vorliebe<br />

beispielsweise im Atelier, im Bauzimmer, in der Bibliothek, im Konstruktionszimmer,<br />

in der Lernwerkstatt, im Snoezele-Raum, tätig werden und sich in ihr Tun vertiefen.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Wir achten darauf, Räume zu schaffen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

gerecht werden. Dies bedeutet, dass Räume vorhanden sind, die vielfältige<br />

Herausforderungen in unterschiedlichen Themen- und Bildungsbereichen bieten.<br />

Ebenso wichtig ist es aber auch, dass die Kinder unterschiedlichen Alters adäquate<br />

Rückzugsmöglichkeiten vorfinden. Die Kinder haben durch dieses Raumkonzept die<br />

Möglichkeit, ganz nach ihren aktuellen Bedürfnissen zu handeln.<br />

Wir achten darauf, die Räume so zu gestalten, dass Kinder sich in ihnen wohl fühlen.<br />

Lernerfahrungen, die in einer ästhetischen Umgebung und damit in einer Atmosphäre<br />

der Geborgenheit gemacht werden, sind positiv untersetzt und fördern damit die<br />

Lernmotivation. Die Räume und Materialien sind so beschaffen, dass sie zum<br />

Anfassen und Ausprobieren einladen, auffordern und herausfordern. Sie sollen Kinder<br />

neugierig machen und Vorfreude auf ihre Benutzung wecken. Materialien sind <strong>für</strong> die<br />

Kinder sicht- und je nach Alter auch erreichbar. Nicht nur unsere Erfahrung auch<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die Lernumgebung eine grundlegende<br />

Rolle <strong>für</strong> den Bildungsprozess spielt.<br />

5.2.1 Die Gruppenräume<br />

Das Naturzimmer<br />

• Werkstatt, Bauhütte und Labor in einem<br />

• Finden führt zum Erfinden – verschiedenste Naturmaterialien ermöglichen den<br />

Kindern die Aneignung der (Um)Welt<br />

• Tierhaltung – die Kinder übernehmen Verantwortung <strong>für</strong> die Tiere in unserem<br />

„Hort-Zoo“<br />

Das Rollenspielzimmer<br />

• die Kinder können im Rollenspiel in jemanden anderen schlüpfen und<br />

genießen es, einmal wer anderer sein zu dürfen<br />

• reichhaltiges Angebot verschiedenster Materialien: Tücher, Krawatten, Gürtel,<br />

Hüte, Taschen, Sonnenbrillen, diverse ausrangierte Kleider, Hosen, T-Shirts,<br />

Schuhe, Kronen, Indische Blusen, Ketten, Kopfbedeckungen, Spiegel an der<br />

Wand<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Das Atelier<br />

Das Atelier ist ein Raum, der durch seine Gestaltung etwas Ruhiges ausstrahlt, zum<br />

Betrachten einlädt, aber auch zu kreativem Tätigwerden anregt.<br />

Er ist ausgestattet mit großen Arbeitstischen, Staffeleien und übersichtlich,<br />

geordneten Schrank- und Regalsystemen, die der Aufbewahrung der verschiedensten<br />

Materialien und Werkzeugen dient.<br />

Die Vielfalt an Materialien, wie z. B. Farben, Papier, Pappe, Korken, Modelliermasse,<br />

Bast, Naturmaterial, Wolle, Restmaterialien und verschiedenste Werkzeuge, sowie die<br />

Präsentation und Dokumentation entstandener Kinderarbeiten, von Plakaten,<br />

Kalenderbildern u. a. regen die Phantasie und Konstruktivität der Kinder an. Im<br />

Atelier können sie eigene Ideen und Vorstellungen umsetzen, aber auch<br />

verschiedenste Gestaltungstechniken kennen lernen und ausprobieren.<br />

Das Bauzimmer<br />

• Umgang mit verschiedenen Materialien, z.B. Plaste, Holz, Naturmaterialien<br />

• Bauen im gesamten Bereich, auf verschiedenen Ebenen<br />

• Grundformen der Mathematik kennenlernen z.B. Eigenschaften wie rund,<br />

eckig, quadratisch<br />

• Dieser Raum wird von Mädchen und Jungen genutzt<br />

Das Konstruktions- und Forscherzimmer<br />

• Kinder können sich mit verschiedenen Materialien ausprobieren<br />

• Entwicklung der Feinmotorik<br />

• Entdecken von Dingen und Strukturen<br />

• Nutzung von Werkzeugen, Geräten und anderen Hilfsmitteln z.B. <strong>für</strong> einfache<br />

physikalische Modell- Versuche<br />

• Montieren, Beobachten und Vergleichen<br />

Die Spielzimmer (zweimal vorhanden)<br />

• Hier können Kinder Freunde treffen<br />

• Es stehen verschiedene Tisch- und Brettspiele <strong>zur</strong> Verfügung<br />

• Kinder lernen Regeln einzuhalten<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

5.2.2 Räume ohne Gruppenbelegung<br />

Die Bibliothek<br />

• In der Bibliothek können sich die Kinder Wissen aneignen, sich austauschen<br />

und Interesse <strong>für</strong> Literatur aneignen<br />

Die Lernwerkstatt<br />

Eine Werkstatt ist ein Ort, an dem Menschen aktiv arbeiten. Es handelt sich um ihren<br />

Arbeitsraum, in dem sie Dinge handwerklich herstellen, entwickeln oder reparieren.<br />

Der Begriff scheint also zunächst nicht mit Schule, Hort und Lernen in Verbindung zu<br />

stehen. Doch schon der Theologe und Pädagoge Johann Amos Comenius (1592-<br />

1670) sprach von der "Werkstatt Schule". Er brachte damit seine Vorstellung von der<br />

Bearbeitung des Geistes und der Gemüter junger Menschen in der Schule zum<br />

Ausdruck.<br />

Die Werkstatt-Pädagogik fußt auf den reformpädagogischen Ideen von Maria<br />

Montessori, Célestin Freinet und Loris Malaguzzi.<br />

In Zusammenwirken von Schule und Hort wurde die Einrichtung einer Lernwerkstatt<br />

an der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> beschlossen, da dies als ein sinnvoller Baustein <strong>für</strong> die<br />

Erweiterung kindlicher Lernchancen erkannt wurde.<br />

Die Verantwortung <strong>für</strong> diesen Raum liegt zu gleichen Teilen bei Schule und Hort,<br />

sodass wir den Kindern die Möglichkeit bieten können, interessante Themen aus dem<br />

Unterricht weiter zu bearbeiten.<br />

Darüber hinaus können sie eigene Arbeiten und Versuche in folgenden Bereichen<br />

durchführen:<br />

• Schreibwerkstatt,<br />

• Mathematik,<br />

• Naturwissenschaft<br />

• Forschen und Experimentieren<br />

• Übungen des täglichen Lebens<br />

Mit der Lernwerkstatt verbinden wir Lernprozesse die abzielen auf:<br />

• intrinsische statt extrinsische Motivation<br />

• Verstehen statt Erinnern<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

• Lebens-/ Problemorientierung statt Sachsystematik<br />

• Prozess statt Produkt<br />

• Lernmethoden statt Inhalte<br />

Der Snoezele-Raum<br />

• Rückzugsmöglichkeit <strong>für</strong> Jungen und Mädchen<br />

• Mal leise sein<br />

• Lesen<br />

• Mit Freunden quatschen<br />

• Musik hören<br />

Der Flur<br />

Der Flur ist <strong>für</strong> uns Begegnungs- und Bewegungsraum <strong>für</strong> ganzkörperliche<br />

Aktivitäten. Hier treffen sich die Kinder, die Erzieher und die Eltern. Er bietet<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> Einblicke, Anregungen, Denkanstöße. Es entstehen Freundschaften,<br />

aber auch Konflikte und Zusammenstöße. Neugier und Spontanität können sich<br />

entfalten. Der Flur bietet Möglichkeit zu konspirativen Treffen mit Freunden, sowie<br />

zum Alleinsein und Entspannen.<br />

Für den Empfang, den Abmelde- und Informationsbereich wird der Zentralflur<br />

genutzt.<br />

5.2.3 Das Außengelände<br />

Vielfältige Spielmöglichkeiten locken unsere Kinder aus dem Haus. Sie können auf<br />

dem Außengelände turnen, rennen, Fußball spielen und noch vieles mehr tun, was<br />

der kindlichen Fantasie entspringt. Dabei entstehen neue Freundschaften, oft auch<br />

klassenübergreifend. Die Kinder lernen sich im Spiel kennen, müssen aufeinander<br />

Rücksicht nehmen, Regeln einhalten und Geduld üben.<br />

Unser Außengelände, besteht aus betoniertem Untergrund mit Nischen, Bäumen und<br />

Büschen (Pausenhof), einem weiträumigen Spielplatz mit angrenzendem Schulgarten<br />

und einem Verkehrsgarten. Durch unverbaute Fläche haben die Kinder viel Platz <strong>für</strong><br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Bewegungsspiele im Freien. Eine kleine Wiesenfläche und Sitzmöglichkeiten bieten<br />

den Kindern vielfältige Möglichkeiten <strong>zur</strong> Entspannung. Viele alte große Bäume und<br />

Büsche laden außerdem zum Verstecken und gemeinsamen Spielen ein. Die Büsche<br />

geben zudem Rückzugsmöglichkeiten, in denen sich die Kinder unbeobachtet<br />

bewegen können. Zahlreiche Spielmaterialien stehen den Kindern dazu in unserem<br />

Gartenhäuschen <strong>zur</strong> Verfügung. Für noch mehr Abwechslung sorgen eine wetterfeste<br />

Tischtennisplatte, Klettergerüste und ein großer Sandkasten.<br />

Im Frühjahr 2011 beginnen umfangreichen Baumaßnahmen im Spielplatzbereich,<br />

sodass wir darauf hoffen, ab dem Schuljahr 2011/2012 ein noch attraktiveres<br />

Außengelände vorhalten zu können, welches eine adäquate Ergänzung des<br />

Innenbereichs darstellt.<br />

5.3 Tagesablauf<br />

Der Tagesablauf wird insbesondere von der Projekt- und Rahmenplanung, dem<br />

Freien Spiel, der AG-Gestaltung, sowie von den Festen und Feiern geprägt.<br />

Auf einer Informationstafel werden Kinder und Pädagogen gemeinsame Planungen<br />

<strong>für</strong> jeden übersichtlich erlebbar machen.<br />

Es gibt auch festgelegte Zeiträume:<br />

06:15 - 07:30 Uhr Frühhort<br />

11:30 - 13.30 Uhr Zeitspanne <strong>für</strong> das Mittagessen<br />

12.30 - 13:30 Uhr Zeitraum der Hausaufgabenbetreuung <strong>für</strong> die 1. und 2.<br />

Klassen,<br />

13:30 – 14:30 Uhr Zeitraum der Hausaufgabenbetreuung <strong>für</strong> die 3. und 4.<br />

Klassen,<br />

Die Kinder legen den genauen Zeitpunkt der<br />

Hausaufgabenerledigung selber fest, in der Regel<br />

benötigt ein Kind 15 bis 30 Minuten <strong>für</strong> seine<br />

Hausaufgaben<br />

14:00 - 15.00 Uhr Vesperzeit <strong>für</strong> die Kinder die nachmittags eine Zwischenmahlzeit<br />

einnehmen wollen<br />

16:00 - 17:15 Uhr Späthort<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

5.4 Feste und Feiern<br />

Wir verstehen die Feier im Sinne von PETER PETERSEN als eine bedeutende<br />

Bildungsform. Multikulturelle Erziehung und die Integration des Einzelnen in der<br />

Gruppe findet in einer Weise statt, die eine andere Bildungsform kaum bieten kann.<br />

Die Feier wird von den Kindern weitestgehend selbst gestaltet. Sie zeigen Erlebtes,<br />

Erprobtes, Erlerntes in Tänzen, Liedern, Gedichten, Pantomimen, Sprech- und<br />

Rollenspiel. Kinder und Erwachsene nehmen sich gegenseitig wahr, entdecken sich<br />

und andere und deren Fähigkeiten.<br />

Neben der Freude am Gelingen, dem Spaß an der Anerkennung wird genauso<br />

Rücksichtnahme und Verantwortungsgefühl geprägt, denn jeder bekommt in einem<br />

bestimmten Zeitraum die Möglichkeit der Selbstdarstellung.<br />

Die Feier als Bestandteil des Schullebens wird mit dem Hort abgestimmt und<br />

gemeinsam erlebt. Projektausklänge, Jahreskreisfeste, Abschlussfest <strong>für</strong> unsere<br />

Großen finden damit einen festen Platz in unserer Arbeit.<br />

5.5 Unterstützende Lernarbeit<br />

Die Erzieherinnen und Erzieher integrieren sich in den Vormittagsprozess, um die<br />

Arbeit mit den Kindern durch ihre sozialpädagogische Kompetenz zu unterstützen<br />

und zu bereichern. Sie wirken als zweite pädagogische Fachkraft im Unterricht,<br />

arbeiten dabei unter anderem lernunterstützend mit einzelnen Kindern oder Gruppen<br />

selbständig und eigenverantwortlich.<br />

Sie helfen mit bei:<br />

• Projektvorbereitungen und –durchführungen<br />

• Beschaffung und Erstellung von Lern- und Entwicklungsmaterialien<br />

• Vorbereitung und Durchführung von Unterrichtsgängen, Ausflügen,<br />

Gruppenfahrten<br />

• Unterstützung bei der Durchführung von Elternabenden<br />

• Aktive Teilnahme an Elterngesprächen<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Für die optimale Entwicklung jedes einzelnen Kindes ist die gemeinsame<br />

pädagogische Verantwortung zwischen allen am Bildungsprozess beteiligten<br />

Personen grundsätzlich unteilbar.<br />

5.6 Hausaufgabenbetreuung<br />

Die Hausaufgabenbetreuung findet Montag, Dienstag und Donnerstag in der Zeit von<br />

12:30 - 14:30 Uhr statt. Während dieser Zeit haben die Kinder die Möglichkeit, unter<br />

Beaufsichtigung von Grundschul- und Hortpersonal ihre Hausaufgaben zu erledigen.<br />

Die Kinder erhalten Unterstützung und gegebenenfalls Hilfestellung, jedoch wird eine<br />

Korrektur oder Fehlerkontrolle der Hausaufgaben grundsätzlich unterbleiben. Die<br />

Hausaufgaben dienen dem Zweck der Methodenkontrolle, dass heißt die Lehrerinnen<br />

und Lehrer werden in die Lage versetzt, zu überprüfen, ob die Stoffvermittlung im<br />

Unterricht den gewünschten Erfolg erzielt hat. Kämen die Kinder also mit korrigierten<br />

Hausaufgaben in den Unterricht, wäre diese Kontrollmöglichkeit genommen.<br />

Mittwoch und Freitag sind hausaufgabenfreie Tage, dass heißt es erfolgt keine<br />

Hausaufgabenbeaufsichtigung in der Einrichtung. Der Mittwoch ist <strong>für</strong> Projekte,<br />

Ausflüge, Feiern und ähnliches reserviert. Freitags erfolgt keine<br />

Hausaufgabenbetreuung, weil Lehrerschaft und Hortpädagogen es <strong>für</strong> sinnvoll<br />

erachten, wenn Eltern durch die Begleitung der Wochenendhausaufgaben in die Lage<br />

versetzt werden, den aktuellen Lernstand ihres Kindes zu erfassen.<br />

Grundsätzlich steht es den Kindern frei, an den hausaufgabenfreien Tagen dennoch<br />

eine Hausaufgabenerledigung im Hort vorzunehmen. Dies gilt auch <strong>für</strong> das<br />

„Verpassen“ der Hausaufgabenzeit, beispielsweise durch AG-Teilnahme.<br />

5.7 Fürsorge- und Aufsichtspflicht<br />

Die Eltern übergeben mit dem Abschluss des Betreuungsvertrages die Aufsichtspflicht<br />

an das pädagogische Personal des <strong>Hortes</strong> <strong>für</strong> die Zeit des Aufenthaltes ihrer Kinder in<br />

diesem. Aufsichtspflicht verlangt von den Erzieherinnen und Erziehern ein<br />

bestimmtes Verhalten.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Bei der Ausübung der Aufsicht gilt es, das wachsende Bedürfnis des Kindes nach<br />

selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln zu berücksichtigen. Daher ist das<br />

Maß der gebotenen Aufsichten immer situationsbezogen. Die Art der Tätigkeit des<br />

Kindes oder der Kinder, Charakter, das Wissen, die Fähigkeiten, Alter, Erfahrungen<br />

und die Vorlieben der Kinder spielen dabei eine entscheidende Rolle.<br />

Überlassen ErzieherInnen, also ohne direkte Aufsicht, Kinder allein bei einer<br />

Tätigkeit, haben sie die oben genannten Aspekte bedacht und Regeln nochmals<br />

betont - sie erfüllen ihre Aufsichtspflicht.<br />

Die Kinder ständig im Auge zu behalten, macht nicht nur eine differenzierte<br />

Gruppenarbeit im „offenen Haus“ unmöglich, ihnen wird dadurch die Möglichkeit zum<br />

Erwerb von Handlungskompetenzen, Wissen und Sicherheit im Umgang mit<br />

Menschen, Gegenständen und in verschiedenen Lebenslagen genommen.<br />

Ordnung und Sicherheit im gesamten Haus- und Hofgelände müssen natürlich von<br />

vornherein gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen entsprechen, um so Unfälle<br />

auszuschließen.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

6. Kooperation mit der <strong>Grundschule</strong> und der Lernförderschule<br />

Kinder erfahren Familie, Schule und Hort als unterschiedliche Lebensbereiche. Alle an<br />

der Erziehung und Bildung der Kinder Beteiligten arbeiten im Interesse des Kindes<br />

partnerschaftlich und vertrauensvoll zusammen. Eine kontinuierliche, konstruktive<br />

Zusammenarbeit durch die regelmäßige gegenseitige Information und Abstimmung<br />

der Erziehungs- und Bildungsziele und – maßnahmen ist Voraussetzung.<br />

Hort und Schule sehen gleichermaßen die Eltern der Kinder als Partner und beziehen<br />

sie in die Arbeit und das Leben in Hort und Schule ein. Das konstruktive<br />

Zusammenwirken von Erzieherinnen, Lehrkräften und Eltern gibt den Kindern die<br />

notwendige Sicherheit und Orientierung, sich in den verschiedenen Lebensbereichen<br />

<strong>zur</strong>echtzufinden.<br />

Gemeinsame Aufgabe von Hort und Schule ist es, den Kindern in Ergänzung <strong>zur</strong><br />

familiären Erziehung Entfaltungsspielraum <strong>für</strong> eine selbstständige und<br />

verantwortungsbewusste Entwicklung und vielfältige Sozialkontakte zu gewähren.<br />

Jedes Schulkind möchte etwas lernen und leisten. Durch den Besuch von Schule und<br />

Hort haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu erproben,<br />

auszubauen und Lernerfolge zu erleben. Hort und Schule sind unterschiedliche<br />

Erfahrungsräume, in denen Kinder verlässliche Beziehungen erleben können.<br />

Gemeinsam zu nutzende Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten lassen sich durch die<br />

kindgerechte Gestaltung der Räume und des Schulhofes positiv beeinflussen.<br />

Hort- und SchulpädagogInnen nutzen <strong>zur</strong> Erfüllung der gemeinsamen Aufgabe ihre<br />

unterschiedlichen fachspezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten und ihre gemeinsame<br />

Erziehungskompetenz und ergänzen sich so in ihrer Arbeit.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Hort wird im laufenden Prozess reflektiert<br />

und jährlich in einer Kooperationsvereinbarung fortgeschrieben.<br />

Der Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> schließt jährlich solche Vereinbarungen mit den beiden<br />

Kooperationsschulen ab.<br />

Die aktuellen Kooperationsvereinbarungen beinhalten folgende:<br />

• Individuelle Absprache und Zeitplanung<br />

• Angebote <strong>zur</strong> Begleitung von Unterrichtsgängen, Projektwochen und<br />

Wandertagen<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

• gegenseitige Unterstützung bei der Planung und Durchführung der<br />

Kennenlernnachmittage der Schulanfänger<br />

• Teilnahme der Erzieherinnen an Elterngesprächen<br />

• besprechen von Besonderheiten auffälliger Kinder, gemeinsames Herangehen<br />

an Lösungsstrategien<br />

• Teilnahme an Klassenelternabenden<br />

• Teilnahme an Beratungen und gemeinsamen Fortbildungen z.B. bezüglich der<br />

Ganztagsangebote<br />

• Mitgestaltung bei Schulfesten<br />

• verstärkte Zusammenarbeit und Absprachen in der Schuleingangsphase in den<br />

ersten Klassen<br />

• Erzieher und Lehrer haben die Möglichkeit, während des Schuljahres am<br />

Unterrichts- und Hortleben teilzunehmen<br />

• nach Absprache stehen Klassen-, Fach- und Horträume sowie Lern- und<br />

Hilfsmittel <strong>zur</strong> gemeinsamen Nutzung der Schule und dem Hort <strong>zur</strong> Verfügung<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

7. Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Der Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> will durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit<br />

den Eltern Verantwortung <strong>für</strong> die „gemeinsamen“ Kinder übernehmen. Den Kindern<br />

die bestmöglichen Entwicklungschancen zu geben, lässt sich nur durch<br />

partnerschaftliches Zusammenwirken aller am Erziehungsprozess Beteiligten<br />

erreichen. Mit dem Schuleintritt und der Aufnahme in den Hort werden die familiären<br />

Erfahrungen der Kinder ergänzt und erweitert. Gegenseitiges Vertrauen kann nur<br />

dann entstehen, wenn die unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen<br />

thematisiert werden und klare und verbindliche Absprachen getroffen werden.<br />

Formen der Zusammenarbeit und Mitwirkung:<br />

• informelle Gespräche<br />

• Beratungsgespräche<br />

• pädagogische, gesellige Elternabende<br />

• Unterstützung bei Festen, Feiern, Projekten, Kursen<br />

• Elternbriefe<br />

• Elterncafés<br />

• Informationstafeln<br />

• Elternrat/Hortaktiv<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist ein wechselseitiger Prozess von Informationsvermittlung und<br />

Informationsempfang, ein Dialog zwischen den Mitarbeitern der pädagogischen<br />

Einrichtung und der Öffentlichkeit. Das bedeutet, die eigene Arbeit mit deren<br />

Inhalten, Zielen und Methoden transparent zu machen, das Bild über unseren Hort<br />

zu vervollständigen und das Interesse zu wecken.<br />

Formen der Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• Tag der offenen Tür<br />

• Medien- und Pressearbeit 5<br />

• Betreuung von StudentInnen und PraktikantInnen<br />

• Schnuppertage in Zusammenarbeit mit der KiTa<br />

• Schulfest<br />

• Zusammenarbeit mit Jugend- und Kunstschule, Bibliothek, Schwimmhalle,<br />

Theater, …<br />

Durch die Zusammenarbeit mit den Eltern wird auch ein Stück Öffentlichkeitsarbeit<br />

praktiziert, denn Eltern gehören mit <strong>zur</strong> Öffentlichkeit und sind daher wichtige<br />

Partner. Der Hort ist offen <strong>für</strong> interessierte Menschen im Stadtteil, <strong>für</strong> die<br />

Kooperation mit Vereinen und anderen Trägern.<br />

5 Die Pressearbeit erfolgt in Abstimmung mit der Stabsstelle <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit des Eigenbetriebs <strong>für</strong> Kindertageseinrichtungen.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

9. Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung<br />

Die Qualitätsentwicklung in der Arbeit mit Kindern ist ein ständiger Prozess der<br />

Beschreibung und Reflexion von Zielen und Ergebnissen, welcher sich in der<br />

Fortschreibung der <strong>Konzeption</strong>en von Angeboten, Projekten beziehungsweise der<br />

Einrichtung selbst widerspiegelt.<br />

Dieser Prozess umfasst folgende Phasen:<br />

• Ermittlung und Beschreibung des Ist-Zustandes und des tatsächlichen Bedarfs<br />

• Festlegung des Soll-Zustandes – Definieren von Zielen<br />

• Ermittlung von Instrumentarien (Handlungsschritte, Vorhaben), mit denen die<br />

Ziele erreicht werden sollen<br />

• Festlegung von Rahmenbedingungen, Standards und Indikatoren <strong>zur</strong><br />

Zielerreichung<br />

Die Dimensionen von Qualität lassen sich wie folgt gliedern:<br />

• Strukturqualität<br />

• Prozessqualität<br />

• Ergebnisqualität<br />

Wie oben beschrieben handelt es sich bei der Qualitätsentwicklung um einen<br />

zirkulären Prozess, sodass die Übergänge zwischen den drei Dimensionen von<br />

Qualität zunächst fließend scheinen. Legt man jedoch bei der Strukturqualität die<br />

Schaffung von Rahmenbedingungen und Settings zugrunde und ergänzt die<br />

Ergebnisqualität um die Komponente der Zielerreichung, gelingt es die nötige<br />

Trennschärfe zwischen den drei Dimensionen zu erzeugen. Die Prozessqualität<br />

beschreibt demnach die Interaktion und Kommunikation(Verständigung zwischen<br />

allen Personen in der Einrichtung: Erzieherinnen und Erzieher, Kinder, Eltern,<br />

nichtpädagogische Kräfte usw.) während des Gesamtprozesses.<br />

Um <strong>für</strong> unsere Einrichtung eine optimale Verbindung zwischen Qualitätsmanagement<br />

und Qualitätssicherung zu erreichen, wurde im März 2009 mit der Implementierung<br />

des Qualitätsinstruments „Qualität <strong>für</strong> Schulkinder in Tageseinrichtungen (QUAST)“<br />

begonnen.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Im Rahmen der „Nationalen Qualitätsinitiative im System der Tageseinrichtungen <strong>für</strong><br />

Kinder“ des Bundesministeriums <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das<br />

Teilprojekt QUAST Qualitätskriterien erarbeitet und diese feststellbar gemacht.<br />

Folgende Materialien wurden entwickelt:<br />

• Ein Kriterienkatalog, mit dessen Hilfe erstmals die beste Qualität <strong>für</strong><br />

Schulkinder in Einrichtungen bestimmt wurde (Qualität <strong>für</strong> Schulkinder in<br />

Tageseinrichtungen -<br />

ein nationaler Kriterienkatalog),<br />

• Materialien <strong>zur</strong> internen und <strong>zur</strong> externen Evaluation von Angeboten <strong>für</strong><br />

Schulkinder,<br />

• sowie ein Methodenkoffer.<br />

QUAST ergänzt die drei Dimensionen von Qualität um die der<br />

Orientierungsqualität(verbindliche trägerübergreifende Grundorientierungen <strong>für</strong> die<br />

Arbeit mit Schulkindern) und der Entwicklungsqualität(Weiterentwicklung der<br />

jeweiligen Einrichtung).<br />

Demnach sind die Dimensionen von Qualität wie folgt zu betrachten:<br />

• Orientierungsqualität<br />

• Strukturqualität<br />

• Prozessqualität<br />

• Entwicklungsqualität<br />

• Ergebnisqualität<br />

Im Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> kommen der Kriterienkatalog, das interne<br />

Evaluationsverfahren und der Methodenkoffer zum Einsatz. Eine ausführliche<br />

Darstellung der drei Handlungsinstrumentarien soll unterbleiben, da die<br />

entsprechenden Materialien in der Einrichtung eingesehen werden können.<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Das interne Verfahren umfasst folgende acht Aufgaben:<br />

1. Aufgabe: Allgemeine Bestandsaufnahme<br />

2. Aufgabe: Spezifischen Bestandsaufnahmen <strong>für</strong> alle elf Handlungsfelder<br />

3. Aufgabe: Auswahl von drei Handlungsfeldern<br />

4. Aufgabe: Bearbeitung der Materialien zu drei ausgewählten Handlungsfeldern<br />

5. Aufgabe: Ermittlung des Handlungsbedarfs in den drei ausgewählten<br />

Handlungsfeldern<br />

6. Aufgabe: Bearbeitung aller Materialien im verbindlich zu evaluierenden Bereich<br />

7. Aufgabe: Ermittlung des Handlungsbedarfs im verbindlich zu evaluierenden<br />

Bereich<br />

8. Aufgabe: Bearbeitung der Materialien <strong>zur</strong> Zielentwicklung<br />

Für die Bearbeitung der einzelnen Arbeitsschritte gibt es entsprechende schriftliche<br />

Informationen. Diese geben Auskunft, welche Aufgaben arbeitsteilig, welche von<br />

jedem Teammitglied und welche gemeinsam bearbeitet werden. Außerdem stellen<br />

sie dar, wie eine gemeinsame Abstimmung über den Handlungsbedarf und die<br />

Zielsetzung erfolgen kann.<br />

Auf Grundlage des internen Evaluationsverfahrens und unter Berücksichtigung<br />

Qualitätsdimensionen werden zwischen Hortleitung und Mitarbeitern<br />

Zielvereinbarungen(Individualziele und Teamziele) getroffen, die einen wichtigen<br />

Beitrag <strong>zur</strong> Qualitätssicherung in unserer Einrichtung leisten können.<br />

Aufgrund der bisherigen Arbeit <strong>zur</strong> Gestaltung von Qualitätsprozessen können <strong>für</strong><br />

unsere Einrichtung entsprechende Standards benannt werden:<br />

• Fachliche Standards<br />

- Angebote <strong>für</strong> Kinder Schaffen, die Geborgenheit vermitteln<br />

- Alltags- und Lebensweltorientierung<br />

- Integration in soziale Netzwerke<br />

- Zielorientiertes sozialpädagogisches Handeln<br />

- Entwicklung sozialer Kompetenzen<br />

- Vernetzung von Angeboten<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

• Personelle Standards<br />

- Fachkompetenz durch Multiprofessionalität<br />

- Aushalten, Abwarten und Begleiten<br />

- Verantwortungsbewusstsein<br />

- Kritik- und Reflexionsfähigkeit<br />

- Leistungsbereitschaft<br />

- Kompetenz in der Krisenbewältigung<br />

- Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit<br />

- Innovationsfähigkeit<br />

• Institutionelle Standards<br />

- verbessere Arbeitsbedingungen<br />

- Nutzen von örtlichen Ressourcen<br />

- Ausgereift und ständig weiterentwickeltes Konzept<br />

- Kooperation mit Schule, KiTas und Gemeinwesen<br />

- Innerbetriebliche Regelungen zum organisieren einfacher<br />

Arbeitsabläufe<br />

- Innovationsmöglichkeiten<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

11. Literatur<br />

• Eberwein, Hans (Hrsg.) „Integrationspädagogik – Kinder mit und ohne<br />

Behinderung lernen gemeinsam“ Beltz Verlag 5. Auflage 1999<br />

• Orosz, Helma: Vorwort im Begleitheft zum Sächsischen Bildungsplan, Verlag<br />

das Netz, 2006<br />

• Schenker, Ina: Vorwort zum Pädagogisches Handbuch des Eigenbetrieb<br />

Kindertageseinrichtungen Dresden, Eigendruck, 2005<br />

• Teuschner, Irene: „element-i-Lernwerkstätten - Eigenes Interesse als Motor<br />

des Lernens“ Beitrag in "Die Grundschulzeitschrift" Nr. 217, Friedrich-Verlag,<br />

2008,<br />

• von Bodecker, Annette: „Das spielende Kind in seinen Lebensräumen“ Verlag<br />

Luchterhand 1991<br />

• von Hentig, Hartmut: „Kinder machen Schule“ Verlag Freie Alternativschulen,<br />

1992<br />

• Walch, Benjamin: „Bildung und Konstruktivismus“ in Thronicke/Walch: „Die<br />

Implementierung des Sächsischen Bildungsplans aus kindlicher Sicht – Eine<br />

Momentaufnahme in vier Dresdner Horteinrichtungen“ Eigendruck, 2009<br />

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<strong>Konzeption</strong><br />

Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> Dresden<br />

Anhang<br />

• Positionspapier <strong>zur</strong> Bildungsarbeit in Dresdner<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

• Rahmenkonzept Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen<br />

• Eingewöhnungskonzept Hort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> (tabellarisch)<br />

• Positionspapier <strong>zur</strong> Hausaufgabenbetreuung<br />

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Eingewöhnungskonzept<br />

<strong>für</strong> die ersten Klassen<br />

im Hort<br />

Ab dem ersten Schultag:<br />

Eingewöhnung<br />

tägliche Ankomm-Runde<br />

Kennenlernen der Räume und des Tagesablaufs<br />

Gemeinsame Esseneinnahme<br />

Entspannung als offenes Angebot<br />

Sozialraum erkunden<br />

13.30 Uhr bis 13.45 Uhr Übungsaufgaben im Klassenzimmer<br />

Gruppenregeln erarbeiten<br />

An- und Abmelden mit Erzieher/in<br />

Im laufenden Schuljahr:<br />

Öffnungsphase<br />

Evaluation des offenen Angebots und Abgleich mit dem<br />

Übungsaufgabenkonzept<br />

Schrittweise Gewöhnung an das Übungszimmer<br />

Kennenlernen aller Funktionsräume und deren Angebote<br />

An- und Abmeldung zunehmend eigenständig<br />

Ziel ist das Ankommen und Annehmen<br />

der offenen Arbeit.<br />

Erarbeitet vom Hortteam der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong>


Möglichkeiten und Grenzen der Hausaufgabenbetreuung<br />

Positionspapier<br />

Erarbeitet vom Hort Breitscheidstraße 25 und vom Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong><br />

Gesamtgesellschaftlich vollzieht sich im schulischen Bereich gerade die Etablierung von<br />

Ganztagschulen oder Schulen mit Ganztagsangeboten.<br />

Dieser Umbruch führt dazu, dass die gängige Hausaufgabenpraxis einer kritischen<br />

Überprüfung unterzogen wird. Die Gründe hier<strong>für</strong> liegen auf der Hand. Mit der Hinwendung<br />

zum ganztägigen Lernen erübrigt sich faktisch die Erledigung „zusätzlicher“ schulischer<br />

Aufgaben im Freizeitbereich.<br />

Statt der herkömmlichen Hausaufgabenpraxis wird die Gestaltung von sogenannten<br />

Lernzeiten eingefordert, die entsprechend im Vor- und Nachmittagsbereich stattfinden. Die<br />

Gestaltung dieser Lernzeiten sollte im Einvernehmen zwischen allen Beteiligten (Kindern,<br />

Lehrern, Erziehern und Eltern) erfolgen.<br />

Derzeit befinden wir uns in einer Übergangsphase von „klassischen“ Hausaufgaben zu<br />

Lernzeiten. Ein Ende dieser Phase ist vorerst nicht abzusehen, da eine Vielzahl an Aufgaben<br />

vor uns stehen. So ist unter anderem ein neues Bewusstsein <strong>für</strong> eine Lehr- Lernkultur zu<br />

entwickeln und die kritische Auseinandersetzung mit dem traditionellen Hausaufgabenmodell<br />

zu führen. Hierbei wird man immer wieder an Grenzen stoßen oder die Bereitschaft <strong>zur</strong><br />

eigenen Veränderung aufbringen müssen.<br />

Basis unserer derzeitigen Hausaufgabenbetreuung sind die Aussagen der Verordnung<br />

des Sächsischen Staatsministeriums <strong>für</strong> Kultus über <strong>Grundschule</strong>n (Schulordnung<br />

<strong>Grundschule</strong>n SOGS) und Förderschulen(Schulordnung Förderschulen – SOFS)<br />

§ 27 (SOFS); § 18 (SOGS) sowie der Sächsische Bildungsplan.<br />

Hausaufgaben<br />

(1) Hausaufgaben sind so vorzubereiten und zu stellen, dass die Schüler sie ohne außerschulische<br />

Hilfe in angemessener Zeit bewältigen können. Umfang und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben<br />

sind dem Alter und dem Leistungsvermögen der Schüler unter Beachtung ihres Förderbedarfs<br />

anzupassen. Die Lehrer sind verpflichtet, die tägliche Gesamtbelastung der Schüler zu<br />

berücksichtigen.<br />

(2) Hausaufgaben werden im Unterricht besprochen und überprüft.<br />

(3) Tage mit Nachmittagsunterricht, Wochenenden, Feiertage und Ferien sind in der Regel von<br />

Hausaufgaben freizuhalten. Gilt nur <strong>für</strong> Förderschulen (§ 27 SOFS)<br />

(3) Ferien sind von Hausaufgaben frei zu halten. Gilt nur <strong>für</strong> <strong>Grundschule</strong>n (§ 18 SOGS)<br />

Sächsischer Bildungsplan<br />

„Schul- und Hortteam sollten unter Einbeziehung der Eltern ein gemeinsames Konzept erarbeiten,<br />

wie Hausaufgaben sinnvoll eingebunden werden können. Die organisatorischen Aspekte, die es<br />

dabei zu beachten gilt, sind sehr vielfältig. Sie sind abhängig von dem Schul- und Hortstandort<br />

sowie den inhaltlichen <strong>Konzeption</strong>en. Ein fester Zeitrahmen <strong>für</strong> Anfang und Ende sind<br />

abzustecken. Hausaufgabenzimmer und das Bilden von Lerngruppen sind organisatorische<br />

Formen, die eine förderliche Lernatmosphäre schaffen. Unterstützung bei der personellen<br />

Realisierung kann man sich in der Elternschaft, bei ehrenamtlichen Vereinen oder über<br />

Kooperationspartner holen. Die Hausaufgaben werden von den Schülerinnen und Schülern<br />

möglichst eigenständig oder im Team erledigt.“ (SBP S.28)


Umsetzung im Lernförderhort „Dobritzer Kinderland“<br />

Für die Erledigung der Hausaufgaben steht den Kindern ein separates Hausaufgabenzimmer<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Hier können maximal 6 Kinder gleichzeitig ihre Aufgaben erledigen.<br />

Nach einer kurzen Erholungsphase wird je nach Schulschluss mit dem Erledigen der<br />

Hausaufgaben begonnen, nach Möglichkeit klassenweise, um eine Arbeit in Kleingruppen zu<br />

gewährleisten. Die Verantwortung obliegt der Erzieherin des „Innendienstes“, neben dem<br />

Hausaufgabenzimmer betreut sie 2 Gruppenzimmer, den Turnraumes und die Kinderküche.<br />

Wichtig ist uns das selbständige Erledigen der Aufgaben, bei signalisiertem Bedarf bieten die<br />

Erzieherinnen (nach Möglichkeit auch Praktikanten) Unterstützung, können aber keine<br />

Betreuung im Sinne von Nachhilfeunterricht leisten.<br />

Sollte der Zeitrahmen von einer halben Stunde überschritten werden, kann die Erledigung der<br />

Hausaufgaben abgebrochen werden. Diese Entscheidung liegt im Ermessen des Erziehers in<br />

Abstimmung mit dem Kind.<br />

Die Erzieher geben über ein Verbindungsheft Rückmeldungen an die Lehrer.<br />

Umsetzung im Hort der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong><br />

Für die Erledigung der Hausaufgaben stehen zwei Hausaufgabenzimmer sowie eine<br />

Lernwerkstatt <strong>zur</strong> Verfügung. Bei Bedarf und entsprechender Aufgabenstellung können die<br />

Themenräume und die Bibliothek sowie das Computerkabinett und der Foyerbereich ebenfalls<br />

genutzt werden.<br />

Durch die sehr starre Reglementierung der Hausaufgabenbetreuung, was den zeitlichen<br />

Rahmen und die personelle Absicherung angeht, unterbleibt ein unabhängiges und<br />

selbstregulatives Lernen. Der Eingangs beschriebene Übergang von „klassischen“<br />

Hausaufgaben zu Lernzeiten soll in den nächsten Jahren realisiert werden. Die da<strong>für</strong><br />

erforderliche Umstrukturierung der Hausaufgabenpraxis wurde mit Beginn des Schuljahres<br />

2010/11 in einem ersten Schritt eingeleitet. In den kommenden Jahren müssen weitere<br />

Meilensteile gesetzt und Hürden überwunden werden. Das Lehrpersonal und die<br />

Hortpädagogen arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Verbesserung des<br />

Hausaufgabenkonzepts. Leider fällt es einigen Lehrern schwer, den Kindern differenzierte<br />

und auf den individuellen Entwicklungsstand abgestimmte Lernangebote zu unterbreiten, da<br />

sie Verfechter der tradierten und wenig „arbeitsaufwendigen“ Hausaufgabenpraxis sind.<br />

Mit der Etablierung der Ganztagsangebote am Standort <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> sind sowohl <strong>für</strong> die<br />

Kinder des Regelbereichs, als auch des Lernförderbereichs die Voraussetzungen geschaffen,<br />

leistungsbezogenes und selbständiges Lernen zu ermöglichen. Die Bereitstellung dieser<br />

individuell angepassten Lernangebote ist die vorrangigste Aufgabe des Unterrichts und kann<br />

weder an das Elternhaus noch an den Hort delegiert werden.<br />

Das Team des Horts der <strong>93.</strong> <strong>Grundschule</strong> plädiert daher <strong>für</strong> die Entwicklung einer Lernkultur,<br />

die den zeitgemäßen Ansprüchen an Lehren und Lernen entspricht.<br />

Stand November 2010

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