Publik. - Jg. 15.1992, Nr. 3 - KOBRA - Universität Kassel

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GhK Pf.101380 3500 Kassel GhK GhK Postvertriebsstück 15. Jahrgang Nr. 3 Geb. bez. Kasseler Hochschulzeitung 1 P 2630 E 19. Mai 1992 DFG bewilligte neues Graduiertenkolleg Identifikation von Materialund Systemeigenschaften ie Deutsche Forschungsge­ (DFG) hat jetzt ein Dmeinschaft weiteres Graduiertenkolleg an der Gesamthochschule Kassel (GhK) bewilligt. Nach dem 1990 eingerich­ ..teten Graduiertenkolleg für Arbeit, Technik' und Qualifikation werden nun 12 Doktoranden und zwei Postdoktoranden am Themenbereich "Identifikation von Material- und Systemeigenschaften" arbeiten können. Das Kolleg baut auf gut entwikkelten Forschungsschwerpunkten aus den Ingenieurwissenschaften auf. Es ist das einzige in diesem Jahr genehmigte Graduiertenkolleg in Deutschland, das sich mit ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen befaßt. GhK-Präsident Prof. Dr. Hans Brinckmann sieht darin eine Bestätigung der hohen Qualität der GhK in diesem Fächerspektrum. Denn "die DFG genehmigt ausschließlich dort Graduiertenkollegs, wo Forschungsschwerpunkte sich als Aktivposten an einer Hochschule ausgewiesen haben und bundesweit hervorragen. " Forschungsschwerpunkte im Kolleg "Identifikation von Material- und Systemschaften" sind: 1.) Technische Mechanik, (Prof. Dr.-Ing. Peter Haupt, Sprecher des Kollegs), 2.) Fachgebiet Kunststofftechnik, Prof. Dr.-Ing. Andrezey Bledzki, 3.) Fachgebiet Regelungstechnik, Prof. Dr. rer. nat. Hubert Hahn, 4.) Fachgebiet Maschinendynamik, Prof. Dr.­ Ing. Horst Irretier (alle Fachbereich Maschinenbau), 5.) Fachgebiet Baustatik, Prof. Dr.-Ing. Friedel Hartmann, 6.) Fachgebiet Leichtbau, Prof. Dr.-Ing. Michael Link, 7.) Fach- gebiet Massivbau, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Mehlhorn, 8.) Fachgebiet Stahlbau, Prof. Dr.-Ing. Frieder Thiele (alle Fachbereich Bauingenieurwesen). Das Studienkolleg soll dazu dienen, die jungen Wissenschaftler(innen) über die Kompetenzen ihres eigenen Fachs hinaus wechselseitig zusätzliche Kompetenzen zu vermitteln. So sollen Kooperation, Gesprächsfähigkeit und Verständnis für anderer Fachgebiete verbessert, der Forschungsertrag erhöht und die Dissertation bereichert werden. Das Kolleg wurde mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Volumen von 1,683 Mio. Mark beantragt. Die endgültige Zuweisung lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. p PUBLIK: Erst ausgefallen, dann wegen Streiks verspätet Die erste Ausgabe der GhK­ Zeitung PUBLIK fiel wegen Erkrankung der zuständigen Redakteurin ganz aus, die zweite Ausgabe erscheint wegen Streikauswirkungen (s. auch Bild und Bildunterschrift unten) verspätet. Die vorliegende Ausgabe umfaßt daher fast alles Material, das sich seit Mitte Februar zur Veröffentlichung angefunden hatte: Daher waren massive Kürzungen unvermeidbar - und mancher Artikel kann folglich überhaupt erst in der kommenden Nummer erscheinen. Mit der Bitte um Verständnis: Die Redaktion Vorschlag von Konvent und Präsident: Weiterhin zwei Vize aß die GhK in den kommenden Dzwei Jahren weiterhin zwei Vizepräsident(inn)en haben wird, scheint nach der Konventssitzung am 22. April wahrscheinlich. GhK-Präsident Brinckmann erläutert dem Konvent die bisherige.Äufgabenverteilung in der Hochschulleitung und verwies auf eine gute Teamarbeit, die für die verschiedenen Bereiche der Hochschule funktional hätte arbeiten könne. Er würde sich freuen, so Brinckmann, wenn beide Vizes wiedergewähit würden. Er machte vom Vorschlagsrecht des Präsidenten Gebrauch und schlug den Physiker Prof. Dr. Burkhard Fricke für eine weitere Amtsperiode vor. Die Listen der wissenschaftlichen Bediensteten - ÖTV und GEW - sowie die Liste Neue Hochschulpolitik im Konvent schlugen die Wiederwahl von Vizepräsidentin Dr. Gabriele Gorzka vor. Beide Kandidaten stünden für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung. Die Wahl wird in der Konventssitzung am 20. Mai stattfinden. p. Kooperation zwischen Kassel, Dijon und Manchester: Europäische Medienwissenschaften oraussichtlich bereits zum Win­ 1992/93 beginnt am Vtersemester Fachbereich Erziehungswissenschaft der GhK in Kooperation mit der Universite de Bourgogne in Dijon ein zweisemestriger Ergänzungsstudiengang "Europäische Medienwissenschaften/Diplome zung mit medientheoretischen,-pädagogischen, -analytischen und -ökonomischen Fragestellungen ebenso vor, wie er den praktischen und kreativen Umgang mit audiovisuellen Medien einbezieht. Struktur und Zulassung d'Etudes Europeenes des Medias", Der Studiengang läuft über zwei bei dem französische und deutsche Semester. Jeweils zum 1. Oktober Studenten und Studentinnen sowohl schreiben sich die Studenten und in Dijon als auch in Kassel studieren Studentinnen in Dijon ein, studieren werden. Das Studium sieht einen dort bis zum 31. Dezember und gemeinsamen Abschluß mit einem wechseln dann nach Kassel, wo sie Zeugnis der Universite de Bourgog- bis zum Ende des Sommersemene und der Kasseler Universität vor, sters (15. Juli) bleiben. Daran andas gleichzeitig von beiden Hoch- schließend wird die Abschlußarbeit sch~len vergeben wird. Der. neue.' angefertigt. Erganzungsstudlengang Wird In en- Zum Studium kann jeder zugelasger Abstimmung und zeitlich parallel sen werden, der einen ersten Stumit der gleichnamigen Studie~- dienabschluß (z. B. Magister, Diplom gangskooperatron ZWischen der Un~- oder 1. Staatsexamen) besitzt und versite de Bourgogne und der Unr- über ausreichende Kenntnisse der versity of Manchester angeboten, die ihr Kooperationsmodell eines postgradualen Studiengangs bereits Ki ndertagesstätte seit drei Jahren durchführen. An der GhK ist er der erste Baustein für am Holländischen einen neuen Bereich von Studienangeboten in Medienwissenschaften Platz: und Mediengestaltung, den die Kasseler Universität in ihren Entwicklungszielen Bauantrag gestellt "GhK 2002" vorgesehen hat. Ziele und Inhalte des Studiums Trotz d~r zunehmenden Europäisierung der Massenkommunikation und ihrer damit wachsenden gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Bedeutung gibt es bislang kaum Studienangebote, welche diese Entwicklung angemessen begleiten. Der internationale Ergänzungsstudiengang "Europäische Medienwissenschaft/Diplome d'Etudes Europeennes des Medias" soll deshalb mit seinem Lehrangebot dieser Entwicklung gerecht werden und Hochschulabsolventen eine ergänzende wissenschaftliche Ausbildung anbieten, die sie für Tätigkeiten im Berufsfeld der Medien und Massenkommunikation vorbereitet. Der Studienplan sieht deshalb die Auseinanderset- in Bauantrag für die Kinderta­ an der Gesamthoch­ Egesstätte schule Kassel am Holländischen Platz wurde jetzt gestellt. Zugleich wurde das Bauvorhaben für den Rahmenplan des Bundes angemeldet. Der Bauantrag sieht eine Kita mit 96 Betreuungsplätzen auf einem landeseigenen Grundstück. im Bereich nördlich der Moritzstraße, vor. Die Einrichtung soll in zwei Bauabschnitten realisiert werden und In zwei getrennten Gebäuden je 48 Plätze bieten. Wegen des dringenden Bedarfs an Kinderbetreuungseinrichtungen soll tür 48 Plätze ein erster Bau in Holztafelbauweise errichtet werden (Standort: Zwischen den Leichtbauten und der Ahna). Im beantragten zweiten Bauabschnitt soll das zum Teil denkmalgeschützte Gebäude K 19 umgebaut und mit einem Anbau versehen werden. p. französischen Sprache verfügt. Zielgruppe sind Hochschulabsolventen ohne besondere medien- oder kommunikationswissenschaftliche Ausbildung. Über die Zulassung entscheidet eine Kommission. Die Organisation des Studiengangs liegt bei Prof. Dr. Ben Bachmair und Prof. DIE BAUWAGENSIEDLUNG auf dem Hochschulgelände nördlich der Moritzstraße bewegt seit Wochen die Gemüter: Räumung für Planungen der Hochschule wie Freiflächen und Kindertagesstätte oder Verbleib, da mittlerweile erprobtes Wohnmodell, an dem sich "eigentlich" niemand stören müßte. Die Argumentationen sind zahlreich - siehe auch Bericht auf Seite 7. (Foto: HAJO/p) Sozialerhebung des Studentenwerks sieht Trendwende Wieder mehr Arbeiterkinder n den Hochschulen im Westen A gibt es wieder etwas mehr Arbeiterkinder. 11,8 Prozent der Kinder aus Arbeiterfamilien streben einen Hochschulabschluß an. Von der Zunahme der Studienneigung profitierten vor allem die Beamtenkinder überproportional. Von 100 studieren fast 60 (59,7 Prozent). 1989 waren es erst 55,4; bei den Arbeiterkindern 8,7. Gleichwohl dominieren an den Hochschulen immer mehr die Kinder aus der Oberschicht. Aufgeschlüsselt nach "sozialer Herkunft" stammen heute 57 Prozent der Studenten aus der gehobenen und hohen Schicht. 1982 waren dies erst 43 Prozent. gestellte, Beamte des gehobenen Gesamtdeutsche Studenten Dienstes, kleinere Selbständige . .... oder Freiberufler mit geringem Ein- Erstmal5 wurden fur dIe SozIalerkommen) nahm um 6 Prozentpunkte hebung des Deutschen Studentenab. werks St~dierende in West und Ost Der Anteil der Arbeiterkinder unter befragt, Insgesamt. 56000 an ?5? den Studenten war nach der BAföG- Hochschulen. Fazit: Den statlstl­ Umstellung 1983 auf Volldarlehen sehen "Durchs~hnitts-Typ" de~ "gezeitweise auf unter sieben Prozent samtde~tschen Stud~nten gl~t es gefallen (1986: 6,9). Seit 1990 wird noch nrcht, weder .bel d~r SOZialen das BAföG wieder zur Hälfte als Herkunft . und beim Elnkom~en, Zuschuß gezahlt. Gleichzeitig wur- noch .. beim Alt~r und "Famlhenden die Elternfreibeträge erhöht. Die stand. Auch bei den monathch~n Zahl der geförderten Studenten ist Ausgaben klaffen. große Unterschleder Sozialerhebung zufolge im We- de, wenngleich die Preise Im Oste~ sten wieder auf 28 3 Prozent ge- In. den letzten Mo~aten auch bel stiegen. ' Mlet~ und ~ebensmltteln sprunghaft Ein Student im Westen hat im gestiegen Sind. Dies geht aus der neuesten Sozialerhebung Durchschnitt 1070 Mark zur Verfü- Im Westen sind 35 Prozent der hervor, die gemeinsam vom Bundesbildungsministerium, dem Deutschen Studentenwerk (DSW) und dem Hochschul-Informations-System (HIS) vorgelegt wurde. Wilhelm Sanke (Fachbereich Erzie- Der Anteil der Studierenden aus hungswissenschaft) sowie Prof. Rolf der niedrigen sozialen Herkunfts­ Lobeck (Fachbereich Visuelle Kom- gruppe (Arbeiter, ausführende Anmunikation). Interessenten erhalten gestellte oder Beamte des einfachen weitere Auskünfte über: Gesamt-. oder mittleren Dienstes) an allen hochschule Kassel, Fachbereich Er- Studierenden nahm dagegen seit ziehungswissenschaft, Büro Wal- 1982 von 23 Prozent auf 15 Prozent traud Mühlke, Nora-Platiel-Str. 1, (1991) ab. Auch der Anteil der mittle- 3500 Kassel, Tel. 0561/804-3622. p ren sozialen Herkunftsgruppe (An- STREIK AUCH AN DER GhK: Dem Aufruf der ÖTV zur Urabstimmung waren viele der gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GhK gefolgt. Sie nahmen am Streik an der Universität vom 5. bis 7. Mai teil und gung. Immer mehr Studenten job- Studenten älter als 26 Jahre, davon ben auch während der Vorlesungs- 17 Prozent im Zweitstudium ; die zeit. Mittlerweile sind es 56 Prozent, Studienanfänger sind im Durchvor zehn Jahren waren es erst 39. schnitt 22,2 Jahre alt. Im Osten sind Insgesamt verdienen 66 Prozent ne- die Studenten deutlich jünger, nur ben dem Studium Geld. Mehr als acht Prozent sind 26 Jahre oder jeder zweite Student (53 Prozent) älter. Beim Studienstart sind sie sieht in der eigenen Arbeit seine durchschnittlich 20,8 Jahre. Im Wegrößte Einnahmequelle. sten sind 27 Prozent der Studenten Größtes Problem der Studenten bereits verheiratet, 23 Prozent leben ist gegenwärtig Finanzierung und in einer festen Beziehung, sechs Suche einer eigenen Wohnung. Prozent haben Kinder. Im Osten Durchschnittlich ein Drittel seines sind 13 Prozent verheiratet, 26,9 Gesamtbudgets gibt der Student für Prozent leben in fester Partnerdas Wohnen aus. schaft, elf Prozent haben Kinder. legten ihre Arbeit nieder. Am deutlichsten spürbar waren die Streikauswirkungen bei der Zentralen Bibliothek am Holländischen Platz, die in dieser Zeit geschlossen blieb. (Foto HBH/p.) Die durchschnittlichen Einkünfte eines "Normalstudenten" im Westen werden zu 46 Prozent von den EItern, zu 26 Prozent durch Arbeiten neben dem Studium und zu 17 Prozent aus BAföG-Mitteln aufgebracht. Im Osten ist BAföG die wichtigste Einnahmequelle: Das durchschnittliche Monatseinkommen von 662 Mark wird zu 60 Prozent aus BAföG­ Mitteln aufgebracht, zu 23 Prozent besteht es aus einem EIternzuschuß. Die Erwerbstätigkeit macht nur sechs Prozent aus. 36 Prozent der Studenten im Westen leben in einer eigenen Wohnung, 23 Prozent bei den Eltern, 20 Prozent in einer Wohngemeinschaft und zwölf Prozent im Wohnheim. Erstmalig wieder zugenommen haben die Untermietverhältnisse (1988: 7 Prozent, 1991: 9 Prozent). Diese Wohnform gilt als nicht beliebt und wird als Folge des Wohnungsmangels gesehen. Im Osten wohnen 62 Prozent der Studenten in Wohnheimen. Eine eigene Mietwohnung allein oder mit ihrem Partner haben rund 19 Prozent. Jeder zehnte lebt während des Studiums zu Hause (11 Prozent). Im Westen studieren mittlerweile 30 Prozent der 18- bis 21 jährigen Deutschen, im Osten 16 Prozent. Die Studierquote der Arbeiterkinder ist im Osten noch geringer als im Westen. Von 100 Arbeiterkindern studieren dort nur acht. dpa

GhK Pf.101380 3500 <strong>Kassel</strong><br />

GhK<br />

GhK<br />

Postvertriebsstück<br />

15. Jahrgang <strong>Nr</strong>. 3<br />

Geb. bez.<br />

<strong>Kassel</strong>er Hochschulzeitung<br />

1 P 2630 E 19. Mai 1992<br />

DFG bewilligte neues Graduiertenkolleg<br />

Identifikation von Materialund<br />

Systemeigenschaften<br />

ie Deutsche Forschungsge­<br />

(DFG) hat jetzt ein<br />

Dmeinschaft<br />

weiteres Graduiertenkolleg an der<br />

Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> (GhK)<br />

bewilligt. Nach dem 1990 eingerich­<br />

..teten Graduiertenkolleg für Arbeit,<br />

Technik' und Qualifikation werden<br />

nun 12 Doktoranden und zwei Postdoktoranden<br />

am Themenbereich<br />

"Identifikation von Material- und Systemeigenschaften"<br />

arbeiten können.<br />

Das Kolleg baut auf gut entwikkelten<br />

Forschungsschwerpunkten<br />

aus den Ingenieurwissenschaften<br />

auf. Es ist das einzige in diesem<br />

Jahr genehmigte Graduiertenkolleg<br />

in Deutschland, das sich mit ingenieurwissenschaftlichen<br />

Fragestellungen<br />

befaßt. GhK-Präsident Prof.<br />

Dr. Hans Brinckmann sieht darin<br />

eine Bestätigung der hohen Qualität<br />

der GhK in diesem Fächerspektrum.<br />

Denn "die DFG genehmigt ausschließlich<br />

dort Graduiertenkollegs,<br />

wo Forschungsschwerpunkte sich<br />

als Aktivposten an einer Hochschule<br />

ausgewiesen haben und bundesweit<br />

hervorragen. "<br />

Forschungsschwerpunkte im Kolleg<br />

"Identifikation von Material- und<br />

Systemschaften" sind: 1.) Technische<br />

Mechanik, (Prof. Dr.-Ing. Peter<br />

Haupt, Sprecher des Kollegs), 2.)<br />

Fachgebiet Kunststofftechnik, Prof.<br />

Dr.-Ing. Andrezey Bledzki, 3.) Fachgebiet<br />

Regelungstechnik, Prof. Dr.<br />

rer. nat. Hubert Hahn, 4.) Fachgebiet<br />

Maschinendynamik, Prof. Dr.­<br />

Ing. Horst Irretier (alle Fachbereich<br />

Maschinenbau), 5.) Fachgebiet<br />

Baustatik, Prof. Dr.-Ing. Friedel Hartmann,<br />

6.) Fachgebiet Leichtbau,<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Link, 7.) Fach-<br />

gebiet Massivbau, Prof. Dr.-Ing.<br />

Gerhard Mehlhorn, 8.) Fachgebiet<br />

Stahlbau, Prof. Dr.-Ing. Frieder Thiele<br />

(alle Fachbereich Bauingenieurwesen).<br />

Das Studienkolleg soll dazu dienen,<br />

die jungen Wissenschaftler(innen)<br />

über die Kompetenzen ihres<br />

eigenen Fachs hinaus wechselseitig<br />

zusätzliche Kompetenzen zu vermitteln.<br />

So sollen Kooperation, Gesprächsfähigkeit<br />

und Verständnis für<br />

anderer Fachgebiete verbessert, der<br />

Forschungsertrag erhöht und die<br />

Dissertation bereichert werden. Das<br />

Kolleg wurde mit einer Laufzeit von<br />

drei Jahren und einem Volumen von<br />

1,683 Mio. Mark beantragt. Die endgültige<br />

Zuweisung lag bei Redaktionsschluß<br />

noch nicht vor. p<br />

PUBLIK: Erst<br />

ausgefallen,<br />

dann wegen<br />

Streiks verspätet<br />

Die erste Ausgabe der GhK­<br />

Zeitung PUBLIK fiel wegen<br />

Erkrankung der zuständigen Redakteurin<br />

ganz aus, die zweite<br />

Ausgabe erscheint wegen<br />

Streikauswirkungen (s. auch Bild<br />

und Bildunterschrift unten) verspätet.<br />

Die vorliegende Ausgabe<br />

umfaßt daher fast alles Material,<br />

das sich seit Mitte Februar zur<br />

Veröffentlichung angefunden<br />

hatte: Daher waren massive<br />

Kürzungen unvermeidbar - und<br />

mancher Artikel kann folglich<br />

überhaupt erst in der kommenden<br />

Nummer erscheinen. Mit der<br />

Bitte um Verständnis:<br />

Die Redaktion<br />

Vorschlag von Konvent und Präsident:<br />

Weiterhin zwei Vize<br />

aß die GhK in den kommenden<br />

Dzwei Jahren weiterhin zwei Vizepräsident(inn)en<br />

haben wird, scheint<br />

nach der Konventssitzung am 22.<br />

April wahrscheinlich. GhK-Präsident<br />

Brinckmann erläutert dem Konvent<br />

die bisherige.Äufgabenverteilung in<br />

der Hochschulleitung und verwies<br />

auf eine gute Teamarbeit, die für die<br />

verschiedenen Bereiche der Hochschule<br />

funktional hätte arbeiten könne.<br />

Er würde sich freuen, so Brinckmann,<br />

wenn beide Vizes wiedergewähit<br />

würden. Er machte vom Vorschlagsrecht<br />

des Präsidenten Gebrauch<br />

und schlug den Physiker<br />

Prof. Dr. Burkhard Fricke für eine<br />

weitere Amtsperiode vor. Die Listen<br />

der wissenschaftlichen Bediensteten<br />

- ÖTV und GEW - sowie die<br />

Liste Neue Hochschulpolitik im Konvent<br />

schlugen die Wiederwahl von<br />

Vizepräsidentin Dr. Gabriele Gorzka<br />

vor.<br />

Beide Kandidaten stünden für eine<br />

weitere Amtsperiode zur Verfügung.<br />

Die Wahl wird in der Konventssitzung<br />

am 20. Mai stattfinden.<br />

p.<br />

Kooperation zwischen <strong>Kassel</strong>, Dijon und Manchester:<br />

Europäische Medienwissenschaften<br />

oraussichtlich bereits zum Win­<br />

1992/93 beginnt am<br />

Vtersemester<br />

Fachbereich Erziehungswissenschaft<br />

der GhK in Kooperation mit<br />

der Universite de Bourgogne in Dijon<br />

ein zweisemestriger Ergänzungsstudiengang<br />

"Europäische<br />

Medienwissenschaften/Diplome<br />

zung mit medientheoretischen,-pädagogischen,<br />

-analytischen und -ökonomischen<br />

Fragestellungen ebenso<br />

vor, wie er den praktischen und<br />

kreativen Umgang mit audiovisuellen<br />

Medien einbezieht.<br />

Struktur und Zulassung<br />

d'Etudes Europeenes des Medias", Der Studiengang läuft über zwei<br />

bei dem französische und deutsche Semester. Jeweils zum 1. Oktober<br />

Studenten und Studentinnen sowohl schreiben sich die Studenten und<br />

in Dijon als auch in <strong>Kassel</strong> studieren Studentinnen in Dijon ein, studieren<br />

werden. Das Studium sieht einen dort bis zum 31. Dezember und<br />

gemeinsamen Abschluß mit einem wechseln dann nach <strong>Kassel</strong>, wo sie<br />

Zeugnis der Universite de Bourgog- bis zum Ende des Sommersemene<br />

und der <strong>Kassel</strong>er <strong>Universität</strong> vor, sters (15. Juli) bleiben. Daran andas<br />

gleichzeitig von beiden Hoch- schließend wird die Abschlußarbeit<br />

sch~len vergeben wird. Der. neue.' angefertigt.<br />

Erganzungsstudlengang Wird In en- Zum Studium kann jeder zugelasger<br />

Abstimmung und zeitlich parallel sen werden, der einen ersten Stumit<br />

der gleichnamigen Studie~- dienabschluß (z. B. Magister, Diplom<br />

gangskooperatron ZWischen der Un~- oder 1. Staatsexamen) besitzt und<br />

versite de Bourgogne und der Unr- über ausreichende Kenntnisse der<br />

versity of Manchester angeboten,<br />

die ihr Kooperationsmodell eines<br />

postgradualen Studiengangs bereits Ki ndertagesstätte<br />

seit drei Jahren durchführen. An der<br />

GhK ist er der erste Baustein für am Holländischen<br />

einen neuen Bereich von Studienangeboten<br />

in Medienwissenschaften Platz:<br />

und Mediengestaltung, den die <strong>Kassel</strong>er<br />

<strong>Universität</strong> in ihren Entwicklungszielen<br />

Bauantrag gestellt<br />

"GhK 2002" vorgesehen<br />

hat.<br />

Ziele und Inhalte<br />

des Studiums<br />

Trotz d~r zunehmenden Europäisierung<br />

der Massenkommunikation<br />

und ihrer damit wachsenden gesellschaftlichen,<br />

ökonomischen und kulturellen<br />

Bedeutung gibt es bislang<br />

kaum Studienangebote, welche diese<br />

Entwicklung angemessen begleiten.<br />

Der internationale Ergänzungsstudiengang<br />

"Europäische Medienwissenschaft/Diplome<br />

d'Etudes Europeennes<br />

des Medias" soll deshalb<br />

mit seinem Lehrangebot dieser Entwicklung<br />

gerecht werden und Hochschulabsolventen<br />

eine ergänzende<br />

wissenschaftliche Ausbildung anbieten,<br />

die sie für Tätigkeiten im Berufsfeld<br />

der Medien und Massenkommunikation<br />

vorbereitet. Der Studienplan<br />

sieht deshalb die Auseinanderset-<br />

in Bauantrag für die Kinderta­<br />

an der Gesamthoch­<br />

Egesstätte<br />

schule <strong>Kassel</strong> am Holländischen<br />

Platz wurde jetzt gestellt. Zugleich<br />

wurde das Bauvorhaben für den<br />

Rahmenplan des Bundes angemeldet.<br />

Der Bauantrag sieht eine Kita<br />

mit 96 Betreuungsplätzen auf einem<br />

landeseigenen Grundstück. im Bereich<br />

nördlich der Moritzstraße, vor.<br />

Die Einrichtung soll in zwei Bauabschnitten<br />

realisiert werden und In<br />

zwei getrennten Gebäuden je 48<br />

Plätze bieten.<br />

Wegen des dringenden Bedarfs<br />

an Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

soll tür 48 Plätze ein erster Bau in<br />

Holztafelbauweise errichtet werden<br />

(Standort: Zwischen den Leichtbauten<br />

und der Ahna). Im beantragten<br />

zweiten Bauabschnitt soll das zum<br />

Teil denkmalgeschützte Gebäude K<br />

19 umgebaut und mit einem Anbau<br />

versehen werden. p.<br />

französischen Sprache verfügt. Zielgruppe<br />

sind Hochschulabsolventen<br />

ohne besondere medien- oder kommunikationswissenschaftliche<br />

Ausbildung.<br />

Über die Zulassung entscheidet<br />

eine Kommission. Die Organisation<br />

des Studiengangs liegt<br />

bei Prof. Dr. Ben Bachmair und Prof.<br />

DIE BAUWAGENSIEDLUNG auf dem Hochschulgelände<br />

nördlich der Moritzstraße bewegt<br />

seit Wochen die Gemüter: Räumung für Planungen<br />

der Hochschule wie Freiflächen und Kindertagesstätte<br />

oder Verbleib, da mittlerweile erprobtes<br />

Wohnmodell, an dem sich "eigentlich" niemand<br />

stören müßte. Die Argumentationen sind<br />

zahlreich - siehe auch Bericht auf Seite 7.<br />

(Foto: HAJO/p)<br />

Sozialerhebung des Studentenwerks sieht Trendwende<br />

Wieder mehr Arbeiterkinder<br />

n den Hochschulen im Westen<br />

A gibt es wieder etwas mehr Arbeiterkinder.<br />

11,8 Prozent der Kinder<br />

aus Arbeiterfamilien streben einen<br />

Hochschulabschluß an. Von der<br />

Zunahme der Studienneigung profitierten<br />

vor allem die Beamtenkinder<br />

überproportional. Von 100 studieren<br />

fast 60 (59,7 Prozent). 1989 waren<br />

es erst 55,4; bei den Arbeiterkindern<br />

8,7. Gleichwohl dominieren an den<br />

Hochschulen immer mehr die Kinder<br />

aus der Oberschicht. Aufgeschlüsselt<br />

nach "sozialer Herkunft" stammen<br />

heute 57 Prozent der Studenten<br />

aus der gehobenen und hohen<br />

Schicht. 1982 waren dies erst 43<br />

Prozent.<br />

gestellte, Beamte des gehobenen Gesamtdeutsche Studenten<br />

Dienstes, kleinere Selbständige . ....<br />

oder Freiberufler mit geringem Ein- Erstmal5 wurden fur dIe SozIalerkommen)<br />

nahm um 6 Prozentpunkte hebung des Deutschen Studentenab.<br />

werks St~dierende in West und Ost<br />

Der Anteil der Arbeiterkinder unter befragt, Insgesamt. 56000 an ?5?<br />

den Studenten war nach der BAföG- Hochschulen. Fazit: Den statlstl­<br />

Umstellung 1983 auf Volldarlehen sehen "Durchs~hnitts-Typ" de~ "gezeitweise<br />

auf unter sieben Prozent samtde~tschen Stud~nten gl~t es<br />

gefallen (1986: 6,9). Seit 1990 wird noch nrcht, weder .bel d~r SOZialen<br />

das BAföG wieder zur Hälfte als Herkunft . und beim Elnkom~en,<br />

Zuschuß gezahlt. Gleichzeitig wur- noch .. beim Alt~r und "Famlhenden<br />

die Elternfreibeträge erhöht. Die stand. Auch bei den monathch~n<br />

Zahl der geförderten Studenten ist Ausgaben klaffen. große Unterschleder<br />

Sozialerhebung zufolge im We- de, wenngleich die Preise Im Oste~<br />

sten wieder auf 28 3 Prozent ge- In. den letzten Mo~aten auch bel<br />

stiegen. ' Mlet~ und ~ebensmltteln sprunghaft<br />

Ein Student im Westen hat im gestiegen Sind.<br />

Dies geht aus der neuesten Sozialerhebung<br />

Durchschnitt 1070 Mark zur Verfü- Im Westen sind 35 Prozent der<br />

hervor, die gemeinsam<br />

vom Bundesbildungsministerium,<br />

dem Deutschen Studentenwerk<br />

(DSW) und dem Hochschul-Informations-System<br />

(HIS) vorgelegt wurde.<br />

Wilhelm Sanke (Fachbereich Erzie- Der Anteil der Studierenden aus<br />

hungswissenschaft) sowie Prof. Rolf der niedrigen sozialen Herkunfts­<br />

Lobeck (Fachbereich Visuelle Kom- gruppe (Arbeiter, ausführende Anmunikation).<br />

Interessenten erhalten gestellte oder Beamte des einfachen<br />

weitere Auskünfte über: Gesamt-. oder mittleren Dienstes) an allen<br />

hochschule <strong>Kassel</strong>, Fachbereich Er- Studierenden nahm dagegen seit<br />

ziehungswissenschaft, Büro Wal- 1982 von 23 Prozent auf 15 Prozent<br />

traud Mühlke, Nora-Platiel-Str. 1, (1991) ab. Auch der Anteil der mittle-<br />

3500 <strong>Kassel</strong>, Tel. 0561/804-3622. p ren sozialen Herkunftsgruppe (An-<br />

STREIK AUCH AN DER GhK: Dem Aufruf der<br />

ÖTV zur Urabstimmung waren viele der gewerkschaftlich<br />

organisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der GhK gefolgt. Sie nahmen am Streik<br />

an der <strong>Universität</strong> vom 5. bis 7. Mai teil und<br />

gung. Immer mehr Studenten job- Studenten älter als 26 Jahre, davon<br />

ben auch während der Vorlesungs- 17 Prozent im Zweitstudium ; die<br />

zeit. Mittlerweile sind es 56 Prozent, Studienanfänger sind im Durchvor<br />

zehn Jahren waren es erst 39. schnitt 22,2 Jahre alt. Im Osten sind<br />

Insgesamt verdienen 66 Prozent ne- die Studenten deutlich jünger, nur<br />

ben dem Studium Geld. Mehr als acht Prozent sind 26 Jahre oder<br />

jeder zweite Student (53 Prozent) älter. Beim Studienstart sind sie<br />

sieht in der eigenen Arbeit seine durchschnittlich 20,8 Jahre. Im Wegrößte<br />

Einnahmequelle.<br />

sten sind 27 Prozent der Studenten<br />

Größtes Problem der Studenten bereits verheiratet, 23 Prozent leben<br />

ist gegenwärtig Finanzierung und in einer festen Beziehung, sechs<br />

Suche einer eigenen Wohnung. Prozent haben Kinder. Im Osten<br />

Durchschnittlich ein Drittel seines sind 13 Prozent verheiratet, 26,9<br />

Gesamtbudgets gibt der Student für Prozent leben in fester Partnerdas<br />

Wohnen aus.<br />

schaft, elf Prozent haben Kinder.<br />

legten ihre Arbeit nieder. Am deutlichsten spürbar<br />

waren die Streikauswirkungen bei der Zentralen<br />

Bibliothek am Holländischen Platz, die in<br />

dieser Zeit geschlossen blieb. (Foto HBH/p.)<br />

Die durchschnittlichen Einkünfte<br />

eines "Normalstudenten" im Westen<br />

werden zu 46 Prozent von den EItern,<br />

zu 26 Prozent durch Arbeiten<br />

neben dem Studium und zu 17 Prozent<br />

aus BAföG-Mitteln aufgebracht.<br />

Im Osten ist BAföG die wichtigste<br />

Einnahmequelle: Das durchschnittliche<br />

Monatseinkommen von 662<br />

Mark wird zu 60 Prozent aus BAföG­<br />

Mitteln aufgebracht, zu 23 Prozent<br />

besteht es aus einem EIternzuschuß.<br />

Die Erwerbstätigkeit macht<br />

nur sechs Prozent aus.<br />

36 Prozent der Studenten im Westen<br />

leben in einer eigenen Wohnung,<br />

23 Prozent bei den Eltern, 20<br />

Prozent in einer Wohngemeinschaft<br />

und zwölf Prozent im Wohnheim.<br />

Erstmalig wieder zugenommen haben<br />

die Untermietverhältnisse<br />

(1988: 7 Prozent, 1991: 9 Prozent).<br />

Diese Wohnform gilt als nicht beliebt<br />

und wird als Folge des Wohnungsmangels<br />

gesehen. Im Osten wohnen<br />

62 Prozent der Studenten in<br />

Wohnheimen. Eine eigene Mietwohnung<br />

allein oder mit ihrem Partner<br />

haben rund 19 Prozent. Jeder zehnte<br />

lebt während des Studiums zu<br />

Hause (11 Prozent).<br />

Im Westen studieren mittlerweile<br />

30 Prozent der 18- bis 21 jährigen<br />

Deutschen, im Osten 16 Prozent.<br />

Die Studierquote der Arbeiterkinder<br />

ist im Osten noch geringer als im<br />

Westen. Von 100 Arbeiterkindern<br />

studieren dort nur acht. dpa


Seite 2<br />

Selbstverwaltung<br />

20. 5. Konvent. 15 Uhr, Wilh Allee 73,<br />

Aula;<br />

26. 5. Ständiger Ausschuß I (Lehr- und<br />

Studienangelegenheitenj, 9 Uhr,<br />

Mönchebergstr. 19, R.: 4100;<br />

27.5. Ständiger Ausschuß 111 (Haushaltsangelegenheiten<br />

und Hochschulentwicklungsplan)<br />

und<br />

Ständiger Ausschuß IV (Bibliothek),<br />

9 Uhr, Mönchebergstr. 19,<br />

R.: 4100;<br />

2. 6. Ständiger Ausschuß V (Datenverarbeitung),<br />

9 Uhr, Mönchebergstr.<br />

19, R. 4100;<br />

3. 6. Senat, 15 Uhr, Mönchebergstr.<br />

11, HRZ, R.: 2400;<br />

4. 6. Ständiger Ausschuß 11 (Organisationsfragen,<br />

Angelegenheiten der<br />

Forschung und des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses),<br />

9 Uhr, Mönchebergstr. 19,<br />

R.: 4100.<br />

Hochschultage der GhK in der Stadt<br />

Baunatal<br />

12.5. Eröffnung der Hochschultage<br />

bis durch Bürgermeister Heinz Gre-<br />

22. 5. nacher und Dr. Gabriele Gorzka,<br />

Vizepräsidentin der GhK, 19.30<br />

Uhr in der Stadthalle Baunatal.<br />

Des weiteren finden bis zum 22.<br />

Mai ein Gesprächskonzert des<br />

Ensembles Metallmusik statt,<br />

Vorträge, ein Stadtspaziergang<br />

durch Baunatal und eine Filmvorführung.<br />

Philosophisches Forum - lAG Philosophische<br />

Grundlagenprobleme<br />

Ringvorlesung "Mythos, Wissenschaft<br />

und Philosophie im griechischen Denken<br />

bis Platon"<br />

3. 6. Günter Wohlfahrt, Wuppertal:<br />

"Dionysos und ApolI". Jeweils<br />

Mittwoch, 19 Uhr c.I., Diagonale<br />

9, R.: 0422.<br />

FB Architektur und Akademie der<br />

Architektenkammer Hessen - Veranstaltungsreihe<br />

"Die Nachkriegsmoderne<br />

und ihre nachmodernen Kritiker"<br />

4.6. Nikola Dischkoff: .,Zurück zum<br />

Bewährten: Der Karlsruher AItstadtwettbewerb<br />

1970". Jeweils<br />

donnerstags, 18 Uhr, Menzelstr.<br />

13, Hörsaal.<br />

Physikalisches Kolloquium<br />

21. 5. Prof. Dr. U. Wille, Hahn-Meitner­<br />

Institut Berlin: "Elektronische<br />

Prozesse bei der Steuerung<br />

hochgeladener Ionen an Metalioberflächen"<br />

;<br />

4. 6. Prof. Dr. W. Schneider, <strong>Universität</strong><br />

Erlangen, FB Physik: "Computersimulierte<br />

Hologramme -<br />

Ein einfacher Weg in die Holografie";<br />

11. 6. Dr. A. Liebsch, Kernforschungsanlage<br />

Jülich (Thema noch offen).<br />

Jeweils donnerstags, 17 Uhr<br />

c.l., AVZ, Heinrich-Plen-Str. 40,<br />

R.: 100.<br />

Termine<br />

FB Bauingenieurswesen - Fachgebiet<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

18. 5. 5. <strong>Kassel</strong>er Siedlungswasserwirtbis<br />

schaftliches Symposium in der<br />

20. 5. Stadthalle <strong>Kassel</strong> mit dem Thema:<br />

"Messen und Regeln in der<br />

Abwasserreinigung und Klärschlammbehandlung".<br />

Information<br />

und Anmeldung bei: FG<br />

Siedlungswasserwirtschaft, Moritzstr.<br />

21, Tel. 804-2869.<br />

FB Sozialwesen - Studiengang Supervision<br />

- Supervisions-Kolloquium<br />

1. 6 Otker Bujard : Von ethischen Konzepten<br />

zu Praxisschritten. Jeweils<br />

montags, 19.30 Uhr, Arnold-Bode-Str.<br />

10, R.: 1309.<br />

FB Anglistik/Romanistik - Lateinamerika<br />

1992 - Ringvorlesung<br />

26. 5. PD Dr. Ulrich Schoenborn, <strong>Universität</strong><br />

Marburg: .,Zur gegenwärtigen<br />

Lage der Kirche(n) in Latein<br />

amerika" ;<br />

2. 6. P~~hO~r.A~~~~~m D~al:~liS~=~~ HEINRICH ASCHENBRENNER, in der Haus­<br />

;chen Erhebungen nach 1800 als haltsabteilung der GhK-Verwaltung für Einnahromanti.scher<br />

Erzählstoff'. Je- men und Betriebsmittel zuständig, ist der erste<br />

wells dienstags, .18 Uhr, Georg- Mitarbeiter der GhK, der von der Landesregie-<br />

Forster-Str. 3 R .. 3245. . . p'" f" . V b<br />

' rung mit einer ramie ur einen er esserungs-<br />

Chemisches Kolloquium - FB Biolo- vorschlag a~sgezeichnet wurde. Präsiden~. Prof.<br />

gie/Chemie/Gesellschaft Deutscher Dr. Hans Bnnckmann, Kanzler Dr. Hans Gadeke<br />

Chemiker (GDCh) - Ortsverband und Wolfgang Kiesewetter, Leiter der Haus-<br />

K~.S~I Prof. Dr. H. Wamhoff, Institut für haltsa~tei~ung~ beglüc~~~ns~hte~ ihn für die<br />

Organische Chemie der Universi- "Hartnacklgkelt ~nd Inl~latlve , mit. der Asc~e~tät<br />

Bonn: UV-lichtinduzierte Um- brenner es letztlich erreichte, daß eine langwlenwandiungen<br />

von Pflanzenschutz- ge Prozedur für die Anmeldung von Betriebsmitminein".<br />

Jeweils dienstags, 17.15<br />

Uhr, AVZ 111, Heinrich-Pletl-<br />

Str. 40, Hörsaal 1409.<br />

Computer und Gesellschaft - Veranstaltungsreihe<br />

der Forschungsgruppe<br />

Verwaltungsautomation<br />

1. 6. Prof. Mr. Dr. I. Snellen, Erasmus<br />

<strong>Universität</strong> Rotterdam: "Future<br />

opportunities of expert systems in<br />

public administration - a European<br />

perspective", 17 Uhr, Nora­<br />

Platiel-Str. 4, R.: 1215.<br />

FB Internationale Agrarwirtschaft -<br />

20. Witzenhäuser Hochschulwoche<br />

10.6. "Kultur und Entwicklung" ist das<br />

bis Thema der 20. Witzenhäuser<br />

12. 6. Hochschulwoche mit Referenten<br />

aus dem In- und Ausland, FB 21,<br />

Steinstr. 19, 3430 Witzenhausen.<br />

Anmeldung und Information:<br />

Hans Hemann, Tel.: 055421<br />

503-216 oder Dekanat, Tel.:<br />

05542/503-211.<br />

FB Bauingenieurwesen - Seminar<br />

Verkehrswesen - Rahmenthema "Ausgewählte<br />

Probleme des ÖPNV im ländlichen<br />

Raum"<br />

11.6. Dipl-Ing: Franz Anselmann,<br />

GhK: "Uberlegungen zu Strekkenstillegungen<br />

der Deutschen<br />

Bundesbahn im ländlichen<br />

Raum", 16 Uhr, Mönchebergstr.<br />

7, HÖrsaal 614.<br />

Rufe und Professuren<br />

Ruf an die GhK erhalten: Priv.­<br />

Doz. Dr. Günter Blamberger, Lauf, C<br />

3 für "Neuere Deutsche literaturwissenschaft"<br />

(z. Zt. Oberassistent bzw.<br />

Privatdozent am Deutschen Seminar<br />

der Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong>),<br />

FB 9; Dr.-Ing. Helmut Holzapfel,<br />

Dortmund, C 3 für "Verkehrsplanung"<br />

(z. Zt. Leiter des Aufgabenbereichs<br />

Verkehr am Institut für Landes-<br />

und Stadtentwicklungsforschung<br />

NRW), FB 13; Dr. Helmut<br />

Scheuer, Bonn-Ückesdorf, C 4 für<br />

"Neuere Deutsche literaturwissenschaft"<br />

(z. Zt. Vertretungsprofessor<br />

an der <strong>Universität</strong> Dortmund), FB 9;<br />

Volker Pfüller, Berlin/Ost, C 3 für<br />

"Freie Graphik, Lehrbereich Lithographie/Gravure",<br />

FB 23 und Dr. Dr.<br />

habil. Reinhard Hünerberg, Söhlde<br />

2, C 4 für "Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

- Marketing", FB 7.<br />

Ruf an die GhK angenommen:<br />

Dr.-Ing. Gerhard Hausladen, Kirchheim,<br />

C 4 für "Entwerfen/Technischer<br />

Aufbau (eigenes Ingenieurbüro<br />

für Haustechnik und Bauphysik),<br />

FB 12 und Norbert Rademacher,<br />

Berlin, C 4 für "Bildende Kunst,<br />

Schwerpunkt Plastik" (Freiberufler),<br />

FB 22.<br />

Gast-/Forschungsprofessuren:<br />

Dr. A. von Gleich, WZ 111 in Verbindung<br />

mit dem FB Stadt- und Landschaftsplanung<br />

(vom 16. 2. bis 15. 7.<br />

92), WZ 111; Dr.-Ing. Peter Richter,<br />

Tettnang (vom 1. 4. 92 bis 15. 2. 93)<br />

mit halbem Lehrdeputat für das<br />

Fachgebiet "Projektmanagement",<br />

FB 12; Dr. Reinhard Bolz, Kronberg/<br />

Ts. (vom 15. 2. mit halbem Lehrdeputat<br />

bis zum 30. 6. 92) für "Entwicklungspolitik",<br />

FB 21; Dr. Zwi Rosen,<br />

<strong>Universität</strong> Tel Aviv/lsreal, für<br />

"Franz-Rosenzweig-Professur" (für<br />

das Wintersemester 1992/93), FB 1 ;<br />

Dr. Christine Bierbach, Göttingen.<br />

für "Feministische Linguistik" (vom<br />

1. 4. bis 15. 7. 92), lAG Frauenforschung<br />

in Verbindung mit dem FB 8;<br />

Dr.-Ing. Heidrun Steinbach, Klaffenbach,<br />

für "Arbeitsgestaltung" (vom 1.<br />

4. bis 15. 7. 92), FB 2; Dr. Hildegard<br />

Simon-Hohm, Bad Homburg v.d.H.,<br />

für "Interkulturelle Erziehung" (vom<br />

1. 4. bis 15. 7. 92), FB 4; Dr. Harry<br />

Schröder, <strong>Universität</strong> LeipZig (vom<br />

1. 3. bis 30. 4. 92), FB 3; Urs Lüthi,<br />

München (vom 1.4. bis 30. 9. 92) FB<br />

22; Klaus Ensikal. Berlin/Ost. für<br />

"Visuelle Kommunikation - IIlustration/Freie<br />

Grafik" (vom 1. 4. bis 15.<br />

7.92), FB 23; Dr. Oliver König (vom<br />

1. 4. bis 15. 7. 92), FB 4; Sutichai<br />

Srimanechai, BangkokfThailand<br />

(vom 1. 4. bis 31. 5. 92), FB 2; Dr.<br />

S. Utakrit, BangkokfThailand (vom<br />

1. 4. bis 31. 5. 92), FB 2; Priv.-Doz.<br />

Dr. Maria Spitthover, Hannover<br />

(vom 1. 4. 92 bis 15.2.93), FB 13<br />

und Elfi Fröhlich, Berlin (Verlängerung<br />

der Beauftragung für die Wahrnehmung<br />

einer Gastprofessur ab<br />

1.4. bis 15. 7. 92), FB 22.<br />

Vertretung einer Professur:<br />

Astrid Kaiser, Bielefeld, für "Grundschulpädagogik"<br />

(vom 1. 2, bis 31 .7.<br />

92), FB 1; Dr. Gerd.Herbert Glökkenjan,<br />

Bremen, für "Gesundheitspolitik"<br />

(vom 1. 4. bis 15. 7. 92), FB<br />

4; Priv.-Doz. Dr. Günter Schödl, <strong>Universität</strong><br />

Erlangen-Nürnberg, für<br />

"Neue re und Neueste Geschichte"<br />

(vom 1. 4. bis 15. 7. 92) FB 5; Dr.­<br />

Ing. Frank Pesch, Wette r-Voll marstein,<br />

für "Kommunale Entwicklungsplanung"<br />

(vom 1. 4. 92 bis 15.<br />

2. 93), FB 13; Dr. Jürgen Blamberger,<br />

<strong>Universität</strong> Erlangen-Nlirnberg,<br />

für "Neuere deutsche literaturwissenschaft"<br />

(vom 1, 4. bis 15. 7. 92),<br />

FB 9; Dr. Edgar Frackmann, Hannover,<br />

für "Wirtschaftsinformatik" (vom<br />

1. 4. bis 15. 7. 92), FB 7; Priv.-Doz.<br />

Dr. Wolf Kindermann, für "British and<br />

American Studies" (Verlängerung<br />

vom 1.4. bis 15. 7. 92), FB 8; Dr.<br />

Michael Schaper, Dresden, für<br />

"Werkstofftechnik" (vom 1. 4. bis 15.<br />

7. 92), FB 15; Priv.-Doz. Dr. Wollgang<br />

Jabs, <strong>Universität</strong> Greifswald,<br />

für "Festkörperchemie" (vom 1. 4.<br />

bis 15. 7. 92), FB 19; Dr. Hartmut<br />

Übensee, Eriurt, für "Technische<br />

Elektronik" (vom 1. 4, bis 15. 7. 92),<br />

FB 16; Dr. TatJana Chahoud, für<br />

"Entwicklungspolitik" (vom 1. 4. bis<br />

15. 7. 92), FB 21; Dr. Wolfgang<br />

Ernst, Leipzig, für "Malerei/Kunstpädagogik"<br />

(vorn 1. 4. bis 15. 7. 92 -<br />

halbes Lehrdeputat), FB 22; Nikolaus<br />

Koliusis, Stuttgart, für "Bildende<br />

Kunst" (vom 1. 4. bis 15. 7. 92), FB<br />

22; Dr. Kurt Hübner, Freie <strong>Universität</strong><br />

Berlin, für ,.Ökonomie und Raumentwicklung"<br />

(vom 1. 4. 92 bis 15. 2.<br />

93), FB 13; Peter Angermann. Nürnberg,<br />

für "Bildende Kunst/Malerei"<br />

(vom 1. 4. bis 15. 7. 92), FB 22 und<br />

Dipl.-Ing. Marie T. Deutsch, Frankfurt/M<br />

.. für "Entwerfen" (vorn 1.4. bis<br />

15. 7. - halbes Lehrdeputat), FB 12.<br />

GhK-PUBLIK 19. Mai 1992<br />

Professor Theodor Hennig, 70 Jahre:<br />

tein jetzt landesweit ersatzlos abgeschafft wurde.<br />

"Ich war eigentlich nur renitent. Das war für<br />

mich nur Bürokratie", so Aschenbrenner selbst,<br />

der das nicht länger mitmachte. Immerhin: Wer<br />

kann das schon von sich sagen, daß es ihm<br />

gelungen ist, ein Stück Bürokratie abzubauen<br />

und dafür noch regierungsamtlich belobigt zu<br />

werden. Unser Bild: Heinrich Aschenbrenner<br />

(Mitte) mit Präsident Brinckmann und Walfgang<br />

Kiesewetter (links) und Kanzler Gädeke.<br />

p./Bild: Renate Wenzel<br />

Wahlen zum<br />

Personalrat und<br />

Hauptpersonalrat<br />

ie Wahlen zum örtlichen Perso­<br />

sowie zum Hauptperso­<br />

Dnalrat<br />

nalrat und zur Hauptjugendvertretung<br />

beim Hessischen Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kunst finden<br />

am 2. und 3. Juni statt. Wählerlisten<br />

liegen bereits jetzt an den GhK­<br />

Standorten aus. Gewählt wird nach<br />

Gruppen. Neu bei der Wahl ist die<br />

Wiedergabe des Geschlechterproporzes<br />

bei der Vergabe der Sitze in<br />

den Personalvertretungen. p.<br />

Neuer Kurs<br />

für Frauen<br />

Nordhessische CDU ZU Gast<br />

m 10. August 1992 soll ein neuer<br />

Kurs für Frauen: "Fremd­<br />

A<br />

sprachliche Bildungs- und Wissenschaftsverwaltung"<br />

beginnen. Er<br />

umfaßt 240 Stunden und findet immer<br />

montags von 8-12 Uhr - außer<br />

in der Zeit der Schulferien - statt<br />

(Raum wird später bekannt gegeben).<br />

Der Einstiegstest findet am<br />

15. Juni von 8-10 Uhr in der Nora­<br />

Platiel-Str. 1, R. 3308 statt. Wer daran<br />

teilnehmen möchte, melde sich<br />

bitte bei Inge Buda, KWW, Tel.<br />

2228. KWW<br />

Mitbegründer und Förderer AG'~~do:~~~td~~~rce ~~n~~~~swegen unle,<br />

Ein Mitbegründer der Gesamt- Hochschule für <strong>Kassel</strong> forderte und seler Gesamthochschule bisher stütze die CDU Kurhessen-Waldeck<br />

hochschule <strong>Kassel</strong>, Prof. Dipl.- mit durchsetzte. Auch durch eigene eine bedeutende Rolle gespielt. die <strong>Kassel</strong>er Hochschule in ihrem<br />

Ing. Theodor Hennig, wurde jetzt 70 Lehrtätigkeit unterstützte er den Auf- Nach der Grenzöffnung sei diese Bestreben, den Ausbau zügig abzu­<br />

Jahre alt. Nach einer Lehre als bau der Hochschule. In den Fachbe- Bedeutung noch gewachsen. Das schließen. Dieses Ziel müsse bis<br />

Werkzeugmacher studierte er an der reichen, Wirtschaft, Maschinenbau erklärte der nordhessische CDU-Be- zum Jahre 1995 erreicht werden,<br />

<strong>Universität</strong> Magdeburg Maschinen- und Elektrotechnik lehrte er die zirksvorsitzende und Landtagsvize- Zugleich müsse man sich fragen,<br />

bau. Unterbrochen durch den 2. "Theorie technischer Systeme", präsident Hartmut Nassauer, MdL, ob man sich auf Dauer in Deutsch­<br />

Weltkrieg beendete er sein Studium "Energiewirtschaft, Energiepolitik, nach einem Gespräch mit GhK-Prä- land auf rund 1 1 /2 Mio. Studentinnen<br />

an der TH Stuttgart. Nach Tätigkei- Energietechnik". Im April 1983 wur- sident Prof. Dr. Brinckmann und wei- und Studenten und in <strong>Kassel</strong> auf<br />

ten als Versuchsingenieur bei BBC de er zum Honorarprofessor er- teren Hochschulvertretern. deutlich mehr als 9000 einrichten<br />

Mannheim und als Betriebsleiter bei nannt. Fachbereichsübergreifend Nassauer sagte, bei der Neube- müsse.<br />

den Chemischen Werken Hüls wur- liest er jetzt noch "Kraftwärmekopp- wertung der Standortqualität ganzer GhK-Präsident Prof, Brinckmann<br />

de er 1965 Geschäftsführer der lung" für den Schwerpunkt "Ratio- Regionen, die sich im Gefolge der stellte den Unionsvertretern die vor<br />

Kraftwerk <strong>Kassel</strong> GmbH für 22 Jah- nelle Energienutzung". Die vielen Grenzöffnung überall in Deutsch- einem Jahr erarbeitete Entwickre<br />

. 1971 wurde er Mitbegründer des nebenamtlichen Tätigkeiten lassen land vollziehe, komme neben den lungsplanung "GhK 2002" vor und<br />

Arbeitskreises <strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong>, sich hier kaum aufzählen, hier sei allgemeinen politischen Rahmenbe- sagte, die hier geforderte Erweiteheute<br />

<strong>Kassel</strong>er Hochschulbund und nur noch der "Kreis der Freunde und dingungen und der Verkehrsinfra- rung der <strong>Kassel</strong>er Hochschule auf<br />

später dessen Vorsitzender. Vom Förderer des Kaufmännischen und struktur der Frage nach der wissen- 12 000 Studienplätze erweise sich<br />

<strong>Kassel</strong>er Hochschulbund in den er- Technischen Nachwuchses e. V., schaftlichen Leistungsdichte eines jetzt als dringlicher denn je. Gegensten<br />

Gründungsbeirat delegiert wur- <strong>Kassel</strong>" und die "VDI Fachgruppe Gebietes Priorität zu. Die Entwick- wärtig veriüge die GhK lediglich<br />

de er Vorsitzender des Fachbe- Energietechnik" genannt. lung der <strong>Kassel</strong>er Gesamthochschu- über 15% der hessischen Studienreichsausschusses<br />

Technik, der we- Dem Jubilar wünschte GhK-Präsi- le zu einer allgemein anerkannten plätze, wofür sie 10% der Landeszusentliche<br />

Impulse für die Entwick- dent Brinckmann weiterhin Gesund- <strong>Universität</strong> mit hohem wissenschaft- schüsse erhalte, während in Nordlung<br />

dieser <strong>Universität</strong> beisteuerte, heit in froher Schaffenskraft und lichen Standard sei unabdingbare hessen 20% der hessischen Bevölinsbesondere<br />

den Aufbau einer na- dankte ihm für seine langjährige Un- Voraussetzung dafür, daß Nordhes- kerung lebten und 20% der hesturwissenschaftlich-technischen<br />

terstützung der <strong>Universität</strong>. sen die ihm mit der Einheit Deutsch- sischen Abiturprüfungen absolviert<br />

Karl Spies lands gebotene Entwicklungschan- würden. da<br />

Darmstädter<br />

Studententicket<br />

"Voller Erfolg"<br />

ls einen "vollen Eriolg" hat in<br />

A einer ersten Bilanz die Hessische<br />

Elektrizitäts AG (Heag) das<br />

zum Wintersemester 91/92 eingeführte<br />

"Studententicket" gewertet.<br />

Eine Studie habe ergeben, daß Studenten<br />

der Darmstädter Hochschulen<br />

die öffentlichen Verkehrsmittel<br />

der Heag doppelt so häufig nutzten<br />

wie ein Jahr zuvor. Über die um<br />

14 Mark erhöhte Studiengebühr pro<br />

Semester können die rund 29000<br />

Studenten von Technischer Hochschule<br />

und Fachhochschule das gesamte<br />

Heag-Netz nutzen, wobei der<br />

Studentenausweis als Fahrschein<br />

gilt.<br />

Auch die Allgemeinen Studentenausschüsse<br />

(AStA) der Revier-<strong>Universität</strong>en<br />

Essen. Dortmund und<br />

Duisburg sowie der Essener Folkwang-Hochschule<br />

haben ein gemeinsames<br />

Vorgehen mit dem Ziel<br />

beschlossen, zum Wintersemester<br />

1992/93 ein "Semesterticket" für den<br />

öffentlichen Nahverkehr einzuführen.<br />

Die Fahrkarte gilt für alle Busse<br />

und Bahnen im Verkehrsverbund<br />

Rhein-Ruhr (VRR). Das teilte der<br />

AStA der Uni Essen mit, nach dessen<br />

Angaben von dem Beschluß<br />

über 60 000 Studierende betroffen<br />

sind. Der VRR bietet das Semesterticket<br />

für Busse und Bahnen zum<br />

Preis von 84 Mark (monatlich<br />

14 Mark) an, wenn sich alle Studenten<br />

beteiligen. In Dortmund gibt es<br />

dazu bereits einen Vertrag mit den<br />

Nahverkehrsunternehmen. Allerdings<br />

klagen einige Studenten derzeit<br />

vor Gericht gegen diese - wie<br />

sie argumentieren - neue ,Zwangsabgabe".<br />

dpa<br />

Verlag und Herausgeber Gesamthochschule<br />

<strong>Kassel</strong>-<strong>Universität</strong>, Abteilung Information und In·<br />

ternatlonale Beziehungen. Redaktion: Annene<br />

Ulbrlcht·Hopf M. A. (verantwortlich). Ingrid Zimmermann.<br />

3500 <strong>Kassel</strong>. Monchebergstr. 19. Tel<br />

(0561) 804·2216. 804·2474. Telex : GhK·KS<br />

99572 Telefax (0561) 804-2330 Erschel'<br />

nungswelse neunmal Jahrllch (monatlich wah·<br />

rend der VorlesungszeitI . Bezugspeis: DM 4.­<br />

jahrl,ch. Abonnement Im Verbund mit PRISMA.<br />

der Zeitschrift der GhK. DM 10.- lahrllch. Na·<br />

mentllch geze,ennete oder Signierte Beitrage<br />

stimmen nicht unbedingt mit der Auffassung der<br />

RedaKtion ubereln Bel Nachdruck Belegexem·<br />

plar er ... urlscht Druck Druckhaus Thle'e &<br />

Schwa" GmbH <strong>Kassel</strong>·'tlaldau<br />

Abschied von Gerhard Ruckert<br />

Ein einfühlsamer Hochschullehrer<br />

enige Monate vor seinem 65.<br />

WGeburtstag verstarb nach<br />

schwerer Krankheit der <strong>Kassel</strong>er<br />

Politologe Gerhard Ruckert. Prof.<br />

Ruckert gehörte zur Gründergeneration<br />

der <strong>Kassel</strong>er Hochschule und<br />

war 1971 vom ehemaligen Pädagogischen<br />

Fachinstitut in <strong>Kassel</strong> zur<br />

Gesamthochschule gekommen und<br />

lehrte im Fachbereich Angewandte<br />

Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaft.<br />

Gerhard Ruckert war mit Konzeption<br />

und Zielsetzung der <strong>Kassel</strong>er<br />

Gesamthochschule als Reformuniversität<br />

schon durch seinen besonderen<br />

beruflichen und wissenschaftlichen<br />

Werdegang verbunden.<br />

1972 als Sohn eines hessischen<br />

Volksschullehrers in Hattendorf bei<br />

Ziegenhain geboren wurde er -<br />

noch Schüler einer Mittelschule - in<br />

die Wirren der Endphase des 11.<br />

Weltkrieges verstrickt. Die Zerstörung<br />

<strong>Kassel</strong>s im Oktober 1943 erlebte<br />

er als Luftwaffenhelfer bei einer<br />

<strong>Kassel</strong>er Flakbatterie. Während der<br />

letzten Kriegsmonate als Siebzehnjähriger<br />

im Kriegseinsatz in Polen<br />

und Ostpreußen, geriet er am 8. Mai<br />

1945 in englische Kriegsgefangenschaft,<br />

aus der er als Jugendlicher<br />

schon im Juli 1945 vorzeitig nach<br />

Hause entlassen wurde.<br />

Ausgeprägter<br />

Pazifist<br />

Die Erlebnisse der letzten Kriegsmonale<br />

bilden wohl auch die Grundlage<br />

für die Entstehung der pazifistischen<br />

Überzeugungen, die Gerhard Rukkert<br />

später als Lehrer und Wissenschaftler<br />

vehement vertreten hat.<br />

Nach dem Krieg absolvierte Gerhard<br />

Ruckert eine Berufsausbildung<br />

als Imker und Gärtner und war diesen<br />

beruflichen Aktivitäten über seine<br />

zweijährige Berufsarbeit als Imker-<br />

und Gärtnergehilfe hinaus zeitlebens<br />

verbunden.<br />

Doch es drängte ihn zurück zur<br />

Schulbank. Er holte das Abitur im<br />

Landerziehungsheim "Steinmühle"<br />

bei Marburg nach und studierte anschließend<br />

an der Marburger <strong>Universität</strong><br />

Pädagogik, Politikwissen- xis im Unterricht. Seine Aufmerkschaft<br />

und Germanistik. Nach Refe- samkeit galt zunehmend den Unterrendarausbildung<br />

und Lehrtätigkeit richtsmedien und den über sie veram<br />

Gymnasium in Alsfeld kam Ger- mittelten Bedingungen und Möglichhard<br />

Ruckert schließlich an das Päd- keiten sozialen und politischen Leragogische<br />

Fachinstitut in <strong>Kassel</strong>. nens, was in seinen Schulbuchana-<br />

Die Lehrerausbildung stand seit- lysen und seinen Untersuchungen<br />

dem im Zentrum seiner beruflichen zur Evaluation von Unterrichtsmateund<br />

wissenschaftlichen Interessen. rialien zur politischen Bildung Aus­<br />

Der ausgebildete Pädagoge und Po- druck fand. In seiner medienpädlitikwissenschaftler<br />

fand in seiner agogischen Arbeit war Gerhard Ruk­<br />

Tätigkeit als Hochschullehrer im kert stets um den Brückenschlag<br />

Fach Politikwissenschaft ein Ar- zwischen Hochschule und Schule<br />

beits- und Aufgabenfeld, auf dem bemüht.<br />

sich seine pädagogischen und wis- Gerhard Ruckert war seinen Stusensehaftlichen<br />

Interessen an ge- denten ein einfühlsamer und hilfsbemessen<br />

entfalten konnten. Der reiter Lehrer; seinen Mitarbeitern<br />

Schwerpunkt seiner Arbeit in Lehre und Kollegen galt er als engagierter<br />

und Forschung lag auf dem Gebiet Pädagoge und reformfreudigr Hochder<br />

politischen Bildung. Hier zielten schullehrer, der sich kritisch-emanseine<br />

Bemühungen auf eine stärke- zipatorischem Denken verpflichtet<br />

re Verknüpfung von politischer fühlte. p.<br />

Theorie und gesellschaftlicher Pra-<br />

Neuer Veranstaltungskalender<br />

"Spektrum der<br />

Wissenschaft"<br />

1992<br />

rneut liegt jetzt für das begon­<br />

Sommersemester das von<br />

Enene<br />

der Öffentlichkeitsarbeit der Gesamthochschule<br />

<strong>Kassel</strong> zusammengestellte<br />

Programm heft "Spektrum<br />

der Wissenschaft" vor - mit Hinweisen<br />

auf Vorträge, Ausstellungen,<br />

Seminare und Tagungen. Der Veranstaltungskalender<br />

lädt in die <strong>Kassel</strong>er<br />

<strong>Universität</strong> als Offene Hochschule<br />

ein. Die Veranstaltungen reichen<br />

von Musik und Kultur bis zu<br />

den Naturwissenschaften und Technik.<br />

Ein vorläufiges Begleitprogramm<br />

der GhK zur documenta 9<br />

findet im mittleren Teil des Programm<br />

heftes. Das Programmheft<br />

wird in der GhK - auch im GhK­<br />

Infoladen, Diagonale 10 - und in<br />

<strong>Kassel</strong> ausgelegt oder kann bei der<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Mönchebergstr.<br />

19, 3500 <strong>Kassel</strong> (Tel. 804-<br />

2216). angefordert werden. p.<br />

Notruf und Hilfe<br />

auf dem Campus<br />

ur Verbesserung der Sicherheit<br />

Zauf dem Campus und in den<br />

Gebäuden am Hopla wurde u. a. die<br />

Notrufnummer 2222<br />

eingerichtet! Hilfe kann über den<br />

Wachdienst mit dieser Nummer<br />

werktags von 19 bis 6 Uhr, samstags,<br />

sonntags und an Feiertagen<br />

rund um die Uhr gesteuert und geleistet<br />

werden.<br />

Im Eingangsbereich der Bibliothek<br />

am Hopla ist das Telefon nach<br />

Dienstschluß so freigeschaltet, daß<br />

es jederzeit mit der Notrufnummer<br />

bewählt werden kann. Gleiches gilt<br />

für die Telefone in den Buch- und<br />

Lesebereichen innerhalb des Bibliothekgebäudes<br />

!<br />

Neu ist die Möglichkeit, Handalarmgeräte<br />

auszuleihen. Die Geräte<br />

können gegen Unterschrift, gültigen<br />

Personalausweis und 15 Mark<br />

Kaution für drei Tage ausgeliehen<br />

werden. Die Ausgabe eriolgt im<br />

Schlüsseldepot. Nora-Platiel-Str. 1:<br />

Mo. bis 00. von 10.30 bis 11.30 Uhr<br />

und 14.00 bis 15.00 Uhr. Fr. von<br />

10.15bis12.15Uhr. G.Noll


19. Mai 1992<br />

GhK-PUBLIK Seite 3<br />

Nach 22 Jahren Lehrtätigkeit verabschiedete sich Prof. Harry Kramer mit "Play it again" bei einer riesigen Zuhörerschaft<br />

Die zwei Stimmen,<br />

die Kunststudenten und der Zeitgeist<br />

ach 22 Jahren an der Hoch­<br />

geht Harry Kramer,<br />

Nschule<br />

6Tjährig, In den Ruhestand. Ruhestand?,<br />

besser Emeritierung,<br />

denn unvorstellbar, daß der quirlige<br />

Kunstprofessor, der Tänzer,<br />

Frisör, Schauspieler, Filmemacher,<br />

Marionettist. Feuerschlukker<br />

und - Hochschullehrer - war.<br />

sich zur Ruhe setzt. Das nächste<br />

Projekt soll nun endlich verwirklicht<br />

werden: Die Künstlemekropole<br />

am Blauen See in WtJ..<br />

helmshöhe. Die Idee: KOnstlttrkollegen<br />

entwerfen und errichten<br />

dort zu lebzeiten ihr eigenes<br />

Grabmal. Eine Stiftung der Stadt<br />

<strong>Kassel</strong> und Kramers will dies -<br />

möglichst noch mit einem Beltrag<br />

zur documenta 9 - unterstOtzen.<br />

Allerdings machen PIaner<br />

- und NaturschOtzerelnwände<br />

Immer wieder einen Strich<br />

dureh die Redmung.<br />

Kramer verabschiedete sich<br />

am 22. AprI aus der H0chschule;<br />

gewohnt sarkastisch. um nur<br />

nicht selbstmilJeidig zu wirken • .<br />

spaßig und scharf beschreibt er<br />

seine <strong>Kassel</strong>er KwI8lhoch8chulzeit=-<br />

Die Hochschule. die Sttr<br />

dent8n. er selbst im manchmal<br />

MhnIachen DIatog seiner beiden<br />

Inneren Stimmen. Leider In gekCIrzter<br />

Fassung.<br />

red.<br />

m 1. Dezember 1970 strandete<br />

A er in <strong>Kassel</strong> - 1 300 km, 3 Tankstellen,<br />

1 Grenze, der Rest ein paar<br />

Meter Asphalt im Scheinwerfer. Er<br />

saß hinter dem lenkrad und suchte<br />

nach einem plausiblen Grund auszusteigen.<br />

Tours, Paris, Namur, Köln - eine<br />

lange Nacht. Wie immer in unübersichtlichen<br />

Situationen hatten der<br />

Zyniker und der Melancholiker keine<br />

Ruhe gegeben. Vor Zeiten hatten sie<br />

Namen. Da sie jede seiner Entscheidungen<br />

kommentierten, wurden sie<br />

zunehmend lästig. Irgendwann hatte<br />

er sie ihrer Namen beraubt und<br />

nannte sie Eins und Zwei. Sie hatten<br />

verbal rumgealbert, aber wenig zur<br />

Klärung beigetragen. Er hatte sich<br />

so sehr an die Stimmen gewöhnt,<br />

daß er ihr Gerede klaglos über sich<br />

ergehen ließ. In langen, freudlosen<br />

Nächten konnte man ihnen einen<br />

gewissen Unterhaltungswert nicht<br />

absprechen.<br />

- Es gibt Schlimmeres, meldete<br />

sich Eins. <strong>Kassel</strong> ist kulturell eine<br />

geschichtsträchtige Stadt.<br />

- Na und, meckerte Zwei, das sind<br />

bei näherem Hinsehen alle alten<br />

Städte.<br />

- Ein wenig revolutionär verkommen,<br />

vermutete Eins.<br />

- Nach 68 auch nicht sonderlich<br />

originell, konterte Zwei.<br />

Dann sah er den Spruch: "Wir sind<br />

für alles zu haben und zu nichts zu<br />

gebrauchen", sauber auf ein Plakat<br />

gedruckt. Der Aufstand der Teestube,<br />

cannabis-verqualmt mit freundlicher<br />

Unterstützung der grafischen<br />

Werkstätten. Naja, dachte er, die<br />

Erstsemester werden früh genug die<br />

Sprühdosen entdecken. Dann war<br />

da noch der Stolz der Hochschule:<br />

Ein Kinderladen! Da die Kleinen<br />

nicht zum Verkauf freigegeben wurden,<br />

eine etwas gewöhnungsbedürftige<br />

Bezeichnung ... Die Sprache<br />

hat sich in zwölf Jahren verändert, er<br />

würde sie neu lernen müssen.<br />

Er saß immer noch im Auto. Die<br />

Reste der Kartoffelchips hatten sich<br />

gleichmäßig auf Hose, Sitz und Fußmatte<br />

verteilt. 8.30 Uhr vormittags,<br />

zu früh für Studenten. Der Hausmeister<br />

hielt den Schäferhund an kurzer<br />

Leine. Was will er hier, fragte die<br />

erste Stimme. Er weiß es nicht, antwortete<br />

die zweite. Dann soll er<br />

hierbleiben, sagte die erste Stimme,<br />

seine zukünftigen Kollegen wissen<br />

es inzwischen auch nicht mehr.<br />

Hausmeister und Hund hatten die<br />

Klassenräume aufgeschlossen. Er<br />

stieg aus.<br />

In seinem Atelier eine Sitzgarnitur,<br />

poliertes Aluminium mit schwarzer<br />

Kunstlederpolsterung. Er warf 2 Plastiktüten<br />

auf die Liege, 20 Unterhosen,<br />

10 Paar Socken, 2 Sätze Bettwäsche.<br />

Wer will bei vollen Bezügen<br />

und Alterssicherung auch noch heimisch<br />

werden, fragten die beiden<br />

Stimmen.<br />

25 Jahre hatte er mit Einsätzen<br />

gespielt, deren Risiko berechenbar<br />

blieb. Es gab' in all diesen Jahren<br />

keinen Grund, die Plastiktüten bei<br />

einem Ortswechsel gegen einen<br />

Koffer einzutauschen. Den Spielern<br />

waren seine emotionslos plazierten<br />

Einsätze fremd, den Bürgern seine<br />

eigensinnig verteidigte Besitzlosigkeit<br />

ein Ärgernis. Hier hatte er mit<br />

einem Hausmeister zu rechnen, der<br />

den Schäferhund an kurzer leine<br />

führte. Er rutschte auf dem polierten<br />

Aluminium des Professorengestühls<br />

herum und fühlte sich betrogen. Er<br />

hatte die Bank gesprengt. Das Pulver<br />

mußte feucht gewesen sein. Die<br />

Explosion, wenn es denn eine gewe-<br />

sen war, hatte niemand zur Kenntnis<br />

genommen, nicht einmal er selbst.<br />

Er war angekommen. <strong>Kassel</strong> ein<br />

Kopfbahnhof, aus dem die Züge nur<br />

rückwärts wieder herausfinden. Eine<br />

Sackgasse, die vor dem Abgrund<br />

eine Brandmauer gezogen hatte.<br />

Impasse, die französische Version,<br />

klang versöhnlicher, dead end war<br />

genauer. Er hatte einen Film mit<br />

dem Titel gedreht, aber Filme sind<br />

bildgewordene Träume, die zu Ende<br />

sind, wenn die Realität sie einholt.<br />

Das Designer-Gestühl mit Beistelltisch<br />

verströmte den Charme und<br />

die Anonymität einer Hotellobby. Er<br />

ging mit einem Anmeldeformular<br />

zum Rektorat, um seinen Aufenthalt<br />

zu legitimieren. In seinem Arbeitsraum<br />

stand eine Art Liege, die Dusche<br />

fand sich gleich um die Ecke.<br />

Er sah keinen Anlaß, das Provisorium<br />

gegen irgendeine Bleibe einzutauschen.<br />

Die Verwaltung behandelte<br />

das Problem juristisch. Der Rektor<br />

fand sich nach ausführlicher Rechtsbelehrung<br />

- da er, wie man ihm<br />

mitteilte, das Hausrecht verkörperte<br />

- bereit, das Anmeldeformular zu<br />

unterschreiben; glücklich war er dabei<br />

nicht. Als der frisch bestallte<br />

Professor für Bildhauerei mit dem<br />

Anmeldeformular seine Existenz<br />

endgültig unter den Schutz der Gesetze<br />

stellte, dachte er amüsiert an<br />

die Hochschule. Sie würde Schwierigkeiten<br />

haben, ihn wieder loszuwerden.<br />

Jeder Versuch ihn zu feuern,<br />

müßte am Mieterschutz scheitern.<br />

Sein Atelier war seine Behausung.<br />

Er konnte jeden 'rausschmeißen,<br />

auch den Hausherrn, der sein<br />

Rektor war. In den nächsten 15<br />

Jahren änderte er seine Adresse<br />

nicht. Rektoren und Präsidenten<br />

wechselten. Er wollte Herr seiner<br />

Räume sein, ein Zustand, von dem<br />

er wußte, daß ihn 'keiner zur Kenntnis<br />

nahm, den er aber gleichwohl<br />

genoß.<br />

Statt Muff nun Rotz<br />

mühten sich redlich, ihnen dabei zu<br />

helfen. Sie riefen nach den Ordnungskräften<br />

und hatten damit den<br />

Rest ihrer Autorität verspielt. In <strong>Kassel</strong><br />

geriet die Revolution zu einer Art<br />

Kostümfest der Mittelstandsvereinigung.<br />

Die Studierenden verhunzten<br />

den elastischen Gang unverbrauchter<br />

Jugend zu einer Art schlurfenden<br />

akustischen Terror, da die in Gesundheitssandalen<br />

gezwängten Füße<br />

nichts Besseres zustande brachten.<br />

Ihre eigentlich erfreulichen Körper<br />

versteckten sie in Latzhosen, die<br />

schaukelnd und baumelnd unkontrollierte<br />

Wellenbewegungen durch<br />

die Stoffmassen schickten ....<br />

Ansonsten hatte die Hochschule<br />

durchaus ihre guten Seiten. Der<br />

Hausmeister konnte dank seines<br />

Hundes einen Rest der Funktionen<br />

aufrechterhalten. Die Studenten waren<br />

revolutionär legitimiert, nachdem<br />

ein paar Polizisten ihnen bei der<br />

Demo die Filme aus der Kamera<br />

gerissen hatten. So wurde künstlerischem<br />

Handeln, das weder der<br />

Kunst noch dem Verfassungsschutz<br />

dem Atem geraubt hätte, durch Vernichtung<br />

Respekt erwiesen. Es war<br />

die Zeit, in der Mißverständnisse<br />

Helden zeugten, die dann dem 30-<br />

Minuten-Ruhm durch wiederholte<br />

Schilderung Dauer zu verleihen<br />

suchten. Wie soll man einer Generation<br />

begegnen, die jeden späten<br />

Vormittag aufs neue erwachte, um<br />

die Welt zu retten? Wenn der ständig<br />

euphorisierte Verein sich abends<br />

in die Kneipen zurückzog, saß der<br />

Hochschullehrer in seiner unwohnlichen<br />

Behausung und wußte nicht<br />

weiter.<br />

Er schob Gedanken hin und her,<br />

zu deren Beantwortung seine Erfahrung<br />

keine Muster lieferte. Wie zum<br />

Teufel vermittelt man einen Beruf,<br />

der dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit<br />

Produkte entgegenstellen<br />

muß, die niemand haben will? Es<br />

war ihm halbwegs gelungen, eine<br />

Fassade aufzubauen, die der Angst<br />

. vor dem Versagen als Schleier dien-<br />

. Der Ru! an eine H?chschule, das te. Lange konnte das nicht gutge­<br />

I~t OrdIOierun~~ Ordlnallon, vulgo: hen. Nach 20 Jahren ist der Erinneeme<br />

.. A~tselnfuhrung,. etwas, das rung nicht zu trauen ....<br />

vernunftlge Menschen Im Hochsom-<br />

mer frösteln macht. Nach dem Vorgespräch<br />

mit seinen zukünftigen<br />

Studenten versuchte er, das modernistische<br />

Sofa zur Bettstatt umzurüsten.<br />

Das Ding sah aus wie die<br />

Liege im Ordinationszimmer eines<br />

Hausarztes. Es wurde eine unruhige<br />

Nacht. Die Studenten hatten ihr Bestes<br />

getan, ihn aufzuklären. Die Studierenden<br />

waren basisorientiert, bestallte<br />

Professoren dem Establishment<br />

zuzurechnen. Die roten Zellen<br />

waren in den Strategiepapieren mit<br />

Rotz abzukürzen: Rotz-Germanistik,<br />

Rotz-Soziologie usw. Die Nazis hatten<br />

den Viertaktmotor zum Viertaktzerknalltreibling<br />

germanisiert, die<br />

Revolution die ehrwürdigen Fakultäten<br />

zu Rotz verbogen. Im Laufe des<br />

Tages waren ihm einige Hochschullehrer<br />

begegnet, die mit gestrecktem<br />

Arm und geballter Faust grüßten.<br />

Wo, um alles in der Welt, waren die<br />

alten Nazis geblieben, und wo kamen<br />

so plötzlich die Kommunisten<br />

her? Als er morgens verkatert sein<br />

Bett zusammenrollte, wollte er ein<br />

Glas Milch und die Zahnbürste, aber<br />

keine Studenten. Er wollte das ganze<br />

Zeug wieder in die Plastiktüten<br />

schieben und nachhaus.<br />

10 Jahre hatte er in einer Gegend<br />

gelebt, deren Bild von Nutten, Zuhältern,<br />

Artisten und Transvestiten geprägt<br />

war. In der METRO PORTE<br />

ST. QUEN hatte ein Arbeiter ME­<br />

TRO-BOUlOT-DODO an die Kacheln<br />

gekritzelt. Wie soll man das<br />

übersetzen? U-BAHN-MAlOCHE­<br />

HEIAMACHEN? Die Verdeutschung<br />

kann der Hoffnungslosigkeit und<br />

dem Verschleiß Pariser Proleten<br />

nicht zur Melodie verhelfen . Er quälte<br />

sich durch Strategiepapiere und<br />

verstand kein Wort. Er sollte die<br />

Ausbildungsmodelle hinterfragen<br />

und wußte nicht, was das ist. Er<br />

hatte einigen Leuten einfache Fragen<br />

gestelit, aber keine brauchbaren<br />

Antworten bekommen. Wie bitte hinterfragt<br />

man Fragen, auf die niemand<br />

eine Antwort weiß? Es war<br />

untersagt, Fachidioten zu produzieren,<br />

aber Idioten ohne die Kenntnis<br />

irgend eines Faches sind bedauerlicherweise<br />

nur Idioten! Er wollte<br />

nach Haus zur PORTE ST. QUEN.<br />

METRO-BOUlOT-DODO: Die Revolution<br />

der schlauen Jungs in <strong>Kassel</strong><br />

schwebte auf einer Wolke gepflegten<br />

Rasierwassers. Das HO­<br />

HO-HO-TSCHI-MINH läßt sich in<br />

Kompaniestärke skandieren, aber<br />

als Blues nicht singen. Freedom is<br />

just another word for nothing left to<br />

loose. Versteht diese Generation die<br />

Metaphern ihrer eigenen Heroen<br />

nicht? Sie haben den einsamsten<br />

der möglichen Berufe gewählt und<br />

suchen die Sicherheit in den Basisgruppen.<br />

In Berlin versuchten die Studenten<br />

mit ihren Sit-Ins die Hochschullehrer<br />

vorzuführen. Die Herren be-<br />

Professur als<br />

Steigerung?<br />

Dem Hochschullehrer blieb Zeit<br />

genug, seine düsteren Überlegungen<br />

zu sortieren. Vor 10.00 Uhr<br />

vormittags war mit Studenten nicht<br />

zu rechnen. Ihn hatte der Ruf des<br />

Ministeriums erreicht, er hatte ihn<br />

stellten. Aber was macht man mit<br />

den anderen, den Selbstverwirklichern,<br />

die sich zu allem Überfluß<br />

von morgens bis abends auch noch<br />

selbst einbringen? Da kein Mensch<br />

sie und ihr Selbst haben wollte,<br />

warteten sie mit kindlicher Ungeduld<br />

auf die Revolution. Als Mitarbeiter<br />

waren sie beim besten Willen nicht<br />

zu gebrauchen, aber verstehen<br />

konnte er sie schon. Nachts, wenn<br />

keiner in der Nähe war, wartete er<br />

darauf, daß die denkmalgeschützte<br />

Stahlbetonkonstruktion in den Küchengraben<br />

rutschte und zwischen<br />

den fetten Karpfen im Schlamm absoff,<br />

damit er mit Anstand wieder<br />

nach Haus fahren konnte.<br />

Nachdem der Redenschreiber<br />

Willi Brandts im Suff das Versprechen<br />

der verbesserten Lebensqualität<br />

erfunden hatte, war nichts mehr,<br />

wie es einmal war. Von heute auf<br />

morgen mußte alles Gewesene wegen<br />

mangelnder Qualität abgeschrieben<br />

werden. 4000 Jahre Kultur<br />

ohne Lebensqualität, wie haben<br />

die Idioten das nur ausgehalten?<br />

Nachdem die Hochschullehrer 1968<br />

durch Überreaktion ihre Autorität in<br />

den Sand gesetzt hatten, war die<br />

antiautoritäre Erziehung ein brauchbares<br />

Angebot. Der sich abzeichnende<br />

Hospitalismus ganzer Studentengruppen<br />

konnte billigend in<br />

Kauf genommen werden, da die in<br />

Hundertschaften ausgebildeten Sozialarbeiter<br />

das gestörte Selbstwertgefühl<br />

der Geschädigten wieder<br />

glattbügeln würden. ( .....)<br />

genug, korrigierend eingriffen. Das<br />

<strong>Publik</strong>um ist eine Droge.<br />

Die dämlichen Stimmen waren<br />

das Problem. Geschwätzig wie alte<br />

Männer auf der Parkbank, saßen sie<br />

ihm im Genick, wenn der letzte Student<br />

gegangen war. Zu Hause in der<br />

Sauna beim Versuch, die Nick- und<br />

Lachmuskeln zu entkrampfen,<br />

saßen sie daneben.<br />

- Du oder der Alkoholismus, mir<br />

bleibt keine Wahl, spucks aus, was<br />

tun wir an diesem wunderschönen<br />

Abend gegen das Elend dieser<br />

Welt?<br />

- Kein Mensch erwartet, daß du<br />

vereinsamt schwitzend den Bauch<br />

einziehst. Du lebst, als würdest du<br />

noch vor dem Frühstück zur Erbauung<br />

eine Kurzfassung von Casablanca<br />

ansehen.<br />

- Vielleicht tu ich's, was ist daran<br />

verwerflich?<br />

- Rick's Bar ist nichts als ein Haufen<br />

Latten, Pappe und Gips.<br />

- Na und .....<br />

So wurde er älter und zynischer. 15<br />

Jahre am selben Ort machen Probleme,<br />

... Büro und Atelier werden<br />

in einem langen Arbeitsleben fast<br />

zum Alptraum. Kein geschlossenes<br />

System hält die Feuerprobe der Zeit<br />

aus.<br />

Da Kunst nur als Kunst erkannt<br />

werden kann, wenn sie auf Ort, Zeit<br />

und Hersteller zurückzuverfolgen ist,<br />

erfüllt sie ihre Funktion nur im Museum<br />

und in Sammlungen. Letztendlich<br />

auch dort nur mit zweifelhaftem<br />

Erfolg, da glücklicherweise, um<br />

angenommen - basta. In schwachen<br />

Momenten wurde er das Ge­<br />

fühl nicht los, der Minister müßte PROF. HARRY KRAMER bei seiner Abschiedsvorlesung<br />

sich geirrt haben und irgendwann<br />

dahinterkommen. Nie wäre ihm ein- Da saß unser Hochschullehrer<br />

gefallen, ein Berufener zu sein - Abend für Abend, rutschte auf dem<br />

warum gerade er? Er war Künstler Bett hin und her, bis sich die Falten<br />

geworden, da er vor langer Zeit des Bezuges wie Wundmale am Gelernen<br />

mußte, daß für alles andere. säß einprägten. Die beiden Köpfe<br />

die Voraussetzungen fehlten. Nai- quatschten durcheinander und lieverweise<br />

glaubte er, eine Professur ßen ihn nicht schlafen.<br />

wäre die Steigerung der künstleri- Genau genommen waren es zwei<br />

schen Tätigkeit. Ein verzeihlicher Irr- Stimmen in einem Kopf. Ob da das<br />

tum, wie sich bald zeigen sollte. Ich und das Es der Analytiker rum-<br />

Er hatte nicht die geringste Vor- spukte - er wußte es nicht. Bei<br />

stellung von dem Beruf. Da die Aka- Freud nachlesend, kam er auch<br />

demien verbindliche Lehrpläne nicht nicht weiter.<br />

kennen, sollte sich daran in den Mit mehr Haaren in der Nase als<br />

nächsten 20 Jahren nichts ändern. auf dem Kopf wird es für den leh­<br />

Die Studenten verschwendeten ihre renden auch mit dem pädagogi­<br />

Zeit mit der Lektüre einschlägiger schen Eros etwas kompliziert.<br />

Künstlerbiografien .. , .<br />

Schwierig genug, in der Lebensmitte<br />

Nachts auf der Stahlrohrliege wur- den pädagogischen Eros nicht mit<br />

de das Atelier zur werkzeugge- pädagogischem Sex zu verwechschwängerten<br />

Einöde. In der Hoch- sein.<br />

schule atmete nichts und niemand. Die Geschichte eines Menschen<br />

Dem Lehrer wäre das recht gewe- ist bei näherem Hinsehen die Gesen,<br />

wenn er gewußt hätte, was ein schichte eines Mißerfolgs, Grund<br />

Lehrer ist. Seneca war Lehrer - genug, die Biographie selber zu poauch<br />

er mit zweifelhaftem Erfolg. lieren und die Quellen zu vernichten,<br />

Nero war sein Schüler! Er verurteilte bevor andere das Heldenepos in<br />

seinen Erzieher, sich die Adern auf- den Leidensweg des Versagers umzuschlitzen.<br />

Inzwischen ist der Beruf dichten. Wie soll ich die Geschichte<br />

etwas weniger gefährlich. Vor langer weiter erzählen?<br />

Zeit hatte einer seiner Kollegen fest- Studenten, von der Politik alleingesteIlt,<br />

Emeritus wäre eine schöne gelassen, entdeckten das Feuille­<br />

Beschäftigung, wenn nur die Ausbil- ton. Nach den Achtundsechzigern<br />

dung nicht so lange dauerte. Irgend- kamen die Alternativen, die Punker,<br />

etwas würde geschehen müssen. die Popper. Sie alle wurden nach<br />

Lehrende, denen es gelingt, die Re- kurzer Zeit Grufties. In den nächsten<br />

flexionen über die Sinnlosigkeit zehn Jahren taumelte er durch die<br />

pädagogischer Mühewaltung als Welt der Adjektive. Echt cool, Mann<br />

Unterrichtsvorbereitung zu verkau- - geile Szene - super Typen -<br />

fen, können mit dem Aufwand das spitzenmäßig, Alter - heavy, da<br />

Gehalt einigermaßen legitimieren. hebst du echt ab. Du schnallst die<br />

Aber er?<br />

message, Mann? Er sagte, nein,<br />

Die Fenster reichten vom Boden und dann sagte er gar nichts mehr.<br />

bis zur Decke - groß wie Fußbalifel- Verblüffte Pause: Er erwartete. -<br />

der. Die Fliegen fanden den Aus- Scheiße Alter, keine Power hier, Ich<br />

gang nicht, brummten, klatschten an geh nach Berlin. - Gut für dich,<br />

die Scheiben und gaben nicht auf. mach die Tür bitte leise zu. Armes<br />

Du bist bescheuert, Kleiner l Lebst in Berlin.<br />

einem Flughafenterminal. Nichts als Er hatte keine Probleme mit der<br />

Glas, Stahl und Beton. Nachts däm- Hochschule, weder mit den Studenliche<br />

Fliegen, die den Ausgang nicht ten noch mit d~n Kollegen, er hatte<br />

finden. Tags Latzhosen und Clogs, Probleme mit Sich. Nahezu sechzIgdie<br />

sich einbringen wollen und so jährig, war er zu lange Lehrer, als<br />

was Undefinierbares wie die Seele daß ein Absprung noch möglich geauf<br />

dem Schreibtisch zerfließen wesen wäre. Die Dramaturgie der<br />

lassen. . .<br />

täglichen Auftritte mußte den wech-<br />

Erfreulicherweise gab es eine Rei- seinden Anforderungen Rechnung<br />

he von Studenten, die ihr Wissen tragen. Allzu schwierig war das<br />

und ihre Fähigkeiten zur Verfügung nicht, da die Zuschauer, intelligent<br />

Neuem Platz zu machen, ab und zu<br />

ausgemistet wird. Er war lehrer geworden,<br />

um die brutalen Forderungen<br />

des Unsterblichkeitswahns zu<br />

mildern. Nun ist die Hochschule eine<br />

Schule wie jede andere, was nichts<br />

Gutes verheißt. Tröstlich, daß Studenten<br />

in der Kunstakademie Freunde<br />

finden, die nichts übelnehmen<br />

und klaglos die Produkte künstlerischer<br />

Mühewaltung bewundern.<br />

Dieser Tatsache verdankt die<br />

Hochschule ihre therapeutischen Erfolge.<br />

Das ist gut und wichtig. Da<br />

aber allein <strong>Kassel</strong> im Fünf jahresrhythmus<br />

mehr Künstler ausbildet,<br />

als die Documenta zur Illuminierung<br />

einer ganzen Epoche benötigt, sind<br />

das ein kleines bißchen viel Therapierte.<br />

Er wanderte ruhelos durch <strong>Kassel</strong>s<br />

Straßen. Eine liebenswerte<br />

friedliche Stadt ... Er fror, ging zurück<br />

zur Garnisonskirche, stieg ins<br />

Auto und fuhr zur Hochschule. Der<br />

Schreibtisch versprach eine etwas<br />

wackelige Sicherheit. Ihm gefiel die<br />

Firma, und er war ziemlich sicher,<br />

daß man mit ihm zufrieden war. Die<br />

Studenten, die sich ihm anvertraut<br />

hatten, waren exzellent, das Kollegium<br />

außergewöhnlich liebenswert.<br />

Er wußte einfach nicht, was ihn<br />

beunruhigte.<br />

15 Jahre hatte er versucht herauszufinden,<br />

für was man ihm monatlich<br />

ein angemessenes Gehalt überwies.<br />

Wenn es wahr ist, daß die Welt ohne<br />

Kunsthochschulen keinen einzigen<br />

guten Künstler weniger vorzuweisen<br />

hat, aber eine wesentlich geringere<br />

Zahl schlechter, wird es für den<br />

lehrer mit der Legitimierung seines<br />

Handeins kompliziert .. .<br />

Er arbeitete mit hervorragenden<br />

Studenten, brachte ihnen die professionellen<br />

Tricks bei, setzte sie jedem<br />

denkbaren Härtetest aus und mußte<br />

einsehen, daß der Schutz, den die<br />

Hochschule gewährt, die Realität<br />

ausblendet. lehrstühle sind keine<br />

Schleudersitze ...<br />

Der Amtspflicht<br />

entbunden<br />

In der Hochschule verstrahlte er<br />

2000 Röntgeneinheiten Selbstgewißheit,<br />

allein gelassen, quälte er<br />

sich durch endlose Dialoge. Der<br />

Hausmeister hatte für die Nacht die<br />

Heizung runtergeschaltet. Draußen<br />

schlich eine Katze durch das Gelände<br />

der Lehmhütten, Er fror, blätterte<br />

im Wörterbuch der treffenden Ausdrücke<br />

und fand unter EMERITIE­<br />

REN: Seiner Amtspflicht entbinden,<br />

entpflichten, pensionieren, entlassen,<br />

suspendiert, abgesetzt, abgedankt,<br />

abgebaut, ausgedient, abgehalftert.<br />

Das mögen die treffenden<br />

Ausdrücke sein, warm ums Herz<br />

wurde ihm dabei nicht. Er rollte den<br />

Schreibtischstuhl zurück, drehte die<br />

Heizung höher und fluchte.<br />

- Du bist übellaunig, mein Lieber;<br />

was ist los mit Dir?<br />

- Keine Ahnung. Sag mir, was ich<br />

den Jungs zum Abschied sagen soll,<br />

dann ist alles in Ordnung.<br />

- Nach 22 Jahren solltest du in<br />

Übung sein.<br />

- Bin ich aber nicht.<br />

- Was ist daran so schwierig? Sag<br />

ihnen, Dabeisein ist alles.<br />

- Mein Gott, darauf habe ich gewartet.<br />

Du glaubst es nicht, ich glaub es<br />

nicht, was soll das?<br />

- Weißt du was Besseres?<br />

- Nein.<br />

- Dann sag' ihnen die Wahrheit!<br />

- Was soll ich ihnen erzählen?<br />

Zieht Euch warm an, in den Stadien<br />

ist es eisig?<br />

- Klingt doch ganz vernünftig.<br />

- Es ist vernünftig! Aber wer kann<br />

mit dem Wissen leben, daß das<br />

<strong>Publik</strong>um auf Sieg setzt, um die<br />

Banalität des Alltags zu ertragen?<br />

Die Zuschauer sitzen im Stadion,<br />

um der eigenen Angst zu entkommen.<br />

Wer seinen Chef fürchtet, rächt<br />

sich in der Arena am Drittplazierten<br />

mit Pfiffen.<br />

- Es ist für die Opfer kein Trost zu<br />

wissen, daß ihnen nur stellvertretend<br />

der Schädel eingeschlagen<br />

wird.<br />

- Wer das Risiko scheut, muß den<br />

Beruf wechseln. , .<br />

- Was wirst du ihnen (den Studenten)<br />

sagen?<br />

- Keine Ahnung. Sie werden brennen<br />

müssen, wie Wunderkerzen, um<br />

das Verglühen der Vorgänger zu<br />

illuminieren.<br />

- Du bist ein Menschenfreund.<br />

- Na und? Soll ich sie bemitleiden?<br />

Es wäre verletzend! Sie werden lieber<br />

von Killern besiegt, als von Pastoren<br />

bedauert. Selbst die Dümmsten<br />

wissen, daß das <strong>Publik</strong>um sie<br />

demütigt, nicht ich!<br />

- Was ist mit den Monomanen und<br />

deren Selbstvergottung?<br />

- Das sind Irrläufer der Evolution;<br />

weder zu züchten, noch zu verhindern.<br />

Sie sind zum Kotzen, aber der<br />

Hochschule nicht anzulasten.<br />

- Du solltest seit zwei Jahren auf<br />

der Parkbank sitzen und Tauben<br />

füttern. Die Leute haben dir nichts<br />

getan, warum machst du das immer<br />

noch?<br />

- Was weiß ich, warum ich das<br />

mache! Das Ministerium hat entweder<br />

das Verfallsdatum manipuliert<br />

oder die Akademie zur Nebenstelle<br />

der geriatrischen Klinik umfunktioniert.<br />

- Ich kenne deine Sprüche für die<br />

Nachgeborenen.<br />

- Na, und? Kein Mythos ohne geflügelte<br />

Worte. Im Olymp ist unter den<br />

Unsterblichen ein unziemliches Gedränge.<br />

Auch das ist ein Ort, an dem<br />

man leicht verloren geht.<br />

- Wenn dem so ist, bleibst du besser<br />

im Training. Wie sagte man vom<br />

Bayerischen Ministerpräsidenten?<br />

Er sprang als Löwe und landete als<br />

Bettvorleger.<br />

- Ja, so geht es Leuten, die sich im<br />

psychologischen labyrinth der Lehre<br />

verlaufen.<br />

- Was willst du jetzt machen?<br />

- Ich geh nach Hause und schreibe<br />

meinen Nachruf. Harry Kramer


Seite 4<br />

GhK-PUBLIK<br />

19. Mai 1992<br />

BAföG: 6 Prozent<br />

mehr ab Juli<br />

as BAföG wird ab 1. Juli um<br />

Dsechs Prozent erhöht. Dies beschloß<br />

die Bundesregierung im Januar.<br />

Betroffen davon sind rund<br />

430000 Studenten und 160000<br />

Schüler im gesamten Bundesgebiet.<br />

Sparpläne von Bundesfinanzminister<br />

Theo Waigel (CSU), Studenten<br />

mit eigenem Haushalt den Zuschlag<br />

zu streichen, sofern ihre Hochschule<br />

"von der Wohnung der Eltern aus in<br />

vertretbarer Zeit zu erreichen ist",<br />

sind nur vorerst vom Tisch. Die Förderung<br />

für Studenten in den neuen<br />

Bundesländern wird in zwei Stufen<br />

bis 1993 den Westsätzen angepaßt.<br />

Das Deutsche Studentenwerk<br />

(DSW) begrüßte zwar grundsätzlich<br />

die Anhebung, beklagte allerdings,<br />

daß das Ost-BAföG trotz der steigenden<br />

Lebenshaltungskosten nicht<br />

sofort dem West-Niveau angepaßt<br />

werde.<br />

Nach dem von Bundesbildungsminister<br />

Rainer Ortleb (FDP) dem<br />

Kabinett vorgelegten Gesetzentwurf<br />

steigt die Höchstförderung im Westen<br />

für Studenten mit eigenem<br />

Haushalt von 890 und 940 Mark<br />

einschließlich des Krankenkassen-<br />

Erste empirische Untersuchung zu Arbeitsbeziehungen in kirchlichen Einrichtungen<br />

Zwischen Erwerbsarbeit und Dienstgemeinschaft<br />

llein in den alten Bundesländern<br />

Asind rund 900.000 Menschen als<br />

Mitarbeiterinnen bei der evangelischen<br />

und katholischen Kirche und<br />

ihren Einrichtungen beschäftigt. Ob<br />

Landeskirche oder Caritas, konfessioneller<br />

Kindergarten oder Sozialtherapie:<br />

Die Arbeitsbeziehungen in<br />

diesen nichterwerbswirtschaftlichen<br />

(non profit) Organisationen unterscheiden<br />

sich von denen in der Privatwirtschaft<br />

oder im öffentlichen<br />

Dienst in einigen Teilen. Erstmals<br />

wurden diese Arbeitsbeziehungen<br />

jetzt von Wissenschaftlern der Gesamthochschule<br />

<strong>Kassel</strong> empirisch<br />

untersucht. Sie befragten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der evangelischen<br />

Landeskirche Kurhessen­<br />

Waldeck zu ihren Erwartungen und<br />

zuschlages und eines Wohngeldes Erstmals konnten jetzt an Absolfür<br />

besondere Härtefälle. Studenten, venten des interdisziplinären Erdie<br />

noch bei den Eltern leben, erhal- gänzungsstudiums (Studienprofil)<br />

ten künftig bis zu 710 Mark Förde- "Technologie- und Innovationsmarung<br />

(bisher 670 Mark). Die unter- nagement unter Berücksichtigung<br />

schiedlichen Elternfreibeträge, die der Technikwirkung" Zertifikate für<br />

maßgeblich für die Berechnung der ihre viersemestrige Teilnahme ver­<br />

Förderhöhe sind, sollen ab Herbst geben werden.<br />

um drei Prozent, im nächsten Jahr Seit WS 89/90 besteht für Studienoch<br />

einmal um weitere drei Prozent rende an den Fachbereichen Wirtsteigen<br />

. dpa schaftswissenschaft, Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik und Produkt-De­<br />

Fachgutachter der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

gewählt<br />

Rund 38000 Wissenschaftler haben<br />

erstmals im wiedervereinigten<br />

Deutschland die 508 Fachgutachter<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) gewählt. Damit<br />

haben über 52 Prozent der in Ost<br />

und West zur Wahl aufgerufenen<br />

Forscher ihre Stimme abgegeben.<br />

Wahlberechtigt waren alle in der<br />

Grundlagenforschung tätigen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler,<br />

die seit mindestens drei<br />

Jahren promoviert sind. Mit den<br />

Fachgutachterwahlen, die alle vier<br />

Jahre in freier und geheimer Wahl<br />

stattfinden, erfüllt die DFG ihren Auftrag<br />

als zentrale Selbstverwaltungsorganisation<br />

der Wissenschaft. Die<br />

Eigenverantwortung der Wissenschaftler<br />

für die Verwendung der<br />

Mittel kommt in diesem System zum<br />

Ausdruck. Alle an die DFG gerichteten<br />

Anträge auf Forschungsförderung<br />

werden von mindestens zwei<br />

Gutachtern des entsprechenden<br />

Fachgebiets geprüft. Diese Gutachten<br />

bilden die Grundlage für die<br />

abschließende Entscheidung des<br />

Hauptausschusses der DFG über<br />

die Mittelvergabe. Die ehrenamtlich<br />

tätigen Gutachter bilden somit das<br />

fachliche Rückgrat für die Arbeit der<br />

DFG.<br />

DFG<br />

Erfahrungen mit kirchlichen Arbeits- auch der kirchlichen Arbeitsbeziebeziehungen.<br />

Diese standen der Be- hungen miteinschließt.<br />

sonderheit der kirchlichen Dienstge- 2. Die Gestaltung der Beschäftimeinschaft<br />

durchaus positiv gegen- gungsverhältnisse ist nach Auffasüber;<br />

wünschten sich aber mehr sung der Kirchenleitungen normativ<br />

Entscheidungsteilhabe und standen durch das vorgegebene "Leitbild der<br />

im allgemeinen zwischen den eher Dienstgemeinschaft" geprägt, das<br />

hierarchischen Vorstellungen der den engen Zusammenhang zwi­<br />

Kirchenleitung und den gewerk- sehen der Mitarbeit in kirchlichen<br />

schaftlichen Vorstellungen vollstän- Einnchtungen und der persönlichen<br />

diger Übertragbarkeit von Mitbestim- Teilhaber am kirchlichen Auftrag<br />

mungsmodellen.<br />

hervorhebt.<br />

Die Besonderheiten der kirchli- 3. In kirchlichen Einrichtungen finehen<br />

Arbeitsbeziehungen sind durch den sich haupt- neben- und ehrenfolgende<br />

Merkmale gekennzeichnet: amtliche Mitarbeiterinnen. Dem au-<br />

1. Die Kirchen verfügen in der Bun- ßerkirchlichen Bereich vergleichbare<br />

desrepublik Deutschland über ein Beschäftigungsverhältnisse gibt es<br />

verfassungsrechtlich garantiertes erst seit den 50er Jahren.<br />

Selbstbestimmungsrecht, das die 4. Die kirchliche Betriebsverfassung<br />

weitgehend autonome Gestaltung (Mitarbeitervertretung) und das kol-<br />

Ökologie-orientiertes Zusatzstudium<br />

Erste Absolventen erhielten Zertifikat<br />

sign die Möglichkeit, das oben genannte<br />

Ergänzungsstudium zusätzlich<br />

zum gewählten Studiengang zu<br />

absolvieren (vgl. GhK <strong>Publik</strong>, 25.<br />

Oktober 1989). Die Verleihung erfolgte<br />

im Rahmen einer kleinen akademischen<br />

Feier, welche durch die<br />

Anwesenheit von Ministerialrat Helmut<br />

Weber, Hessisches Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden,<br />

ausgezeichnet wurde. Herr<br />

MR Weber hielt nach der Begrüßung<br />

durch Vizepräsidentin Dr. Gabriele<br />

Gorzka, einen Vortrag zum Thema<br />

"Neue Initiativen in der universitären<br />

Ausbildung".<br />

Anschließend sprach Prof. Dr.<br />

Heinz Hübner als Koordinator des<br />

Ergänzungsstudiums über "Zielsetzung<br />

für das Ergänzungsstudium<br />

DIE ERSTEN ABSOLVENTEN des Ergänzungstudiums "Technologie-<br />

und Innovationsmanagement", Dipl.-Ing. Dirk Lange und Dipl.­<br />

Ing. Karl Tent (links) erhielten ihre Zertifikate durch GhK-Vizepräsidentin<br />

Gorzka und Prof. Ulrich Hampicke (rechts) (s. Bericht). P.<br />

und zusätzliche Tätigkeitsfelder für<br />

die Absolventen". Nach der Verleihung<br />

der Zertifikate durch den Prädekan<br />

des federführenden Fachbereichs<br />

Wirtschaftswissenschaft,<br />

Prof. Dr. Ulrich Hampicke sowie einer<br />

kurzen Dankesrede der Absolventen<br />

hob Dipl.-Ing. Hans-D.<br />

Schwabe, Leiter der Abteilung Technik,<br />

IHK <strong>Kassel</strong>, die Bedeutung dieser<br />

Zusatzqualifikation aus der Sicht<br />

der Wirtschaft heraus.<br />

Diese Zusatzqualifikation betrifft<br />

insgesamt eine ökologie-orientierte<br />

Technologie-Produkt- und Unternehmensplanung.<br />

Eine nähere Beschreibung<br />

der Zielsetzung sowie<br />

der Lerninhalte erfolgt in dem speziellen<br />

Studienführer, der über das<br />

Dekanat des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften<br />

bzw. direkt<br />

AIESEC-Veranstaltung ZU Verpackung und Marketing:<br />

Schmilzt im heißen Wasser<br />

und nicht in der Hand<br />

Mit diesem lockeren Spruch kommentierte<br />

Diskussionsleiter und<br />

Abteilungsdirektor Marketing der<br />

Stadtsparkasse <strong>Kassel</strong> Herr Griesel<br />

die erste Nullverpackung in der Geschichte<br />

moderner Reinigungsmittel,<br />

die im Rahmen der AlESEC<br />

Veranstaltung "Verpackung und<br />

Marketing im Spannungsfeld von<br />

Markt und Umwelt" am 15. Januar<br />

vorgestellt wurde.<br />

Zuerst wurden allerdings die elementaren<br />

Grundlagen bei dieser<br />

OECD: Zweiter Thematik geklärt. Eingeladen war<br />

Platz fu·· r deutsche Herr Friderici, Marketing- und Entwicklungsleiter<br />

der THIMM KG Northeim.<br />

F orsc h ung Die Verpackungsentwicklung<br />

D. . steht im Spannungsfeld von Umwelt,<br />

ie Bundesrepubhk hat 198.9 un- Logistik, Handel, Marketing und<br />

. ter d.en. groß.~n forschungslnte~- Technik. Dabei wird die Verpackung<br />

slv~n MI~ghedslandern der Organl- als Marketinginstrument eingesetzt.<br />

satlon f~r wlrtschC3:fthche Zusam- Sie muß den Anforderungen des<br />

menarbelt und Entwicklung (OECD) Handels, der Logistik, der Produknach<br />

Japan und noch vor d~n USA tion und Technik, den Konsumgeden<br />

zweiten Platz belegt. Dies geht wohnheiten und -bedürfnissen soaus<br />

einer Studie über. Forschung wie der Umwelt und Entsorgung geund<br />

~ntw.lcklung des St~fterverban- nügen. Es ist nicht verwunderlich,<br />

des fur die Deutsche Wissenschaft daß von 14 Mio t Hausmüll 3,9 Mio t<br />

hervo~. 1989 betrugen dana9h die nur auf Verpackungen zurückzufüh­<br />

BruttoInlandsaufwendungen fur For- ren sind. Sieht man sich hiervon die<br />

schung und Entw~cklung (FuE) in Recyclingquoten an, dann sind wie<br />

der Bundesrepubhk 2,88 Prozent erwartet Pappe und Papier mit 50%<br />

des BruttoInlandproduktes. In den am besten und Kunststoffe mit 6,4%<br />

USA lagen diese Aufwendungen le- am schlechtesten zu recvclen. Fazit:<br />

diglic~ bei 2 .. 82 Prozent, in Japan Um bei der Komplexit~t des Proallerdings<br />

bel 2,98 Prozent. blems Verpackung die Ubersicht zu<br />

Nach der Studie, bel der alle deut- behalten, schuf Bundesminister<br />

sc.~e~ Unternehmen nahezu voll- Töpfer die Verpackungsverordnung<br />

standlg erfaßt wurden, erreichten die mit Herstellern und Vertreibern als<br />

FuE-Br~ttoinl.andsaufwendungen . Zielgruppe.<br />

1989 eine Hohe von rund 63,9 MII- Wie versucht man nun die Grundliarden<br />

Mark. Davon habe der Wirt- züge der Entsorgung und des Reschaftssektor<br />

40,4 Milliarden selbst cyclings in den Griff zu bekommen?<br />

finanZiert. Der Sektor Staat habe In diesem Rahmen hat man bisher<br />

et,wa 21. ,8 Milliarden. aufgebra~ht. das System Resy und das Duale<br />

Die restlichen Mittel selen von pnva- System (Stichwort: Grüner Punkt)<br />

ten Orga.nlsatlonen und vom Aus- eingeführt, welche aber in der Praxis<br />

land bereitgestellt worden. dpa erhebliche Nachteile aufweisen und<br />

sehr umstritten sind, denn die Industrie<br />

hat einen viel größeren Herstellungsaufwand,<br />

da sie sich um meh­<br />

Gute Plätze<br />

im Judo<br />

rere Kriterien (wie Verpackungsgruppe,<br />

Verschlußart) zusätzlich<br />

n den Deutschen Hochschul­<br />

im Judo (Eintion<br />

wurde von Pappe-, Kunststoff­<br />

kümmern muß. Die Resy-Organisa­<br />

Ameisterschaften<br />

zel), im Januar in MünstertWestfalen und Glasherstellern ins Leben gerufen,<br />

ihr Zeichen bedeutet Harmoni­<br />

nahmen über 500 Teilnehmer aus<br />

dem gesamten Bundesgebiet teil. sierung. Das Problem dabei ist. daß<br />

Auch Studenten der GhK gingen an nur reine Materialien ohne Verbunde<br />

den Start. Ingo Kühlmey (- 65 kg) und ohne verpackungsfremde Materialien<br />

durch dieses System entsorgt<br />

erkämpfte den 5. Platz und Uli<br />

Scherbaum (- 78 kg) erkämpfte den werden können. Beim Grünen Punkt<br />

7. Platz. AHS dagegen ist die Berechnungsgrundlage<br />

für die Gebühren volumenbezogen.<br />

Die Probleme sind, daß Transport<br />

und Umverpackung voneinander<br />

abgegrenzt werden müssen,<br />

daß eine europäische Harmonisierung<br />

stattfindet und daß die Verbraucher<br />

gut informiert werden. Man darf<br />

nicht glauben, daß Verpackungen<br />

mit dem Grünen Punkt umweltfreundlicher<br />

als andere sind. Wichtig<br />

auch: der Grüne Punkt muß nicht<br />

immer grün sein, sondern kann je<br />

nach Verpackung verschiedenfarbig<br />

sein. Nicht ganz so kompliziert ist es<br />

mit dem guten alten Mehrwegsystem.<br />

Hierzu gehören u. a. das Palettenwesen<br />

und die Getränkeverpackungen.<br />

Die sogenannte Mehrwegerfüllungsquote<br />

ist bei Bier und<br />

Mineralwasser nahezu erfüllt. Aber<br />

auch dabei gibt es eine Schattenseite,<br />

denn durch den Transport werden<br />

die Straßen sehr belastet.<br />

beim Lehrstuhl ,;TWI - Technikwirkungs-<br />

und Innovationsforschung", Titel:<br />

0-3500 <strong>Kassel</strong>, Nora-Platiel-Str. 4,<br />

Tel. 0561/804-3056/55 bezogen<br />

werden kann. Heinz Hübner<br />

ÖKO-Controlling<br />

Im Hinblick auf das Marketing<br />

müssen sich die Verpackungsfirmen<br />

auf die Verbraucher einstellen, die<br />

Grundlage zur Europäisierung berücksichtigen<br />

und marken- und produktspezifische<br />

Gegebenheiten mit<br />

in ihre Überlegungen einbeziehen.<br />

Außerdem müssen die Faktoren des<br />

Aufwands einem Return on Investment<br />

aus dem Öko-Controlling<br />

standhalten. Vielleicht ist die Entwicklung<br />

einer solch umfassenden<br />

Strategie zu umfangreich, denn immer<br />

noch 80% aller Produkte sind<br />

überverpackt !<br />

Man kann aber auch den Weg<br />

über die Materialreduzierung gehen.<br />

Als Beispiel wurden Weichspüler<br />

und Waschpulverkonzentrate genannt.<br />

So wird aus 3 kg 1 kg. Oder<br />

man versucht, das Styropor wegzubekommen.<br />

Fazit des Vortrags von<br />

Herrn Friderici ist, daß man sicherlich<br />

der Ökologie gerecht werden<br />

muß, aber ohne Verpackungen geht<br />

es nun mal nicht. Ganz wichtig ist<br />

auch die Hygiene, die trotz der Verpackungsreduzierung<br />

gewährleistet<br />

bleiben muß.<br />

Im Vortrag von Herrn Halm, Mitarbeiter<br />

der Stadt <strong>Kassel</strong>/Reinigungsamt,<br />

sollte das "Ende der Kette"<br />

betrachtet werden. Er stellte dar,<br />

daß Abfallentsorgung ein Umweltproblem<br />

bedeutet. 1972 wurde das<br />

erste Abfallgesetz eingeführt, erst<br />

seit kurzer Zeit gibt es aber einen<br />

"Abfallentsorgungsplan" für <strong>Kassel</strong>.<br />

Hierbei versuchte man, die Veränderungen<br />

im ökonomischen, rechtlichen,<br />

technischen und sozialen Umfeld<br />

zu berücksichtigen. Konkret<br />

geht man nun den Weg über Stoff recycling,<br />

Biorecycling bis zur thermischen<br />

Behandlung als letzte Stufe.<br />

Keine Punkte<br />

tür Grünen Punkt<br />

Auch auf Herrn Halms Seite war<br />

Ablehnung gegenüber dem Grünen<br />

Punkt und dem Dualen System zu<br />

spüren, denn der Grüne Punkt fördert<br />

indirekt Einwegverpackungen.<br />

Die duale Entsorgung für Weißblech<br />

zum Beispiel müßte separat erfolgen.<br />

Die Einsammlung von Leichtverpackungen<br />

in diesem Rahmen<br />

kostet 1200 DM pro Tonne, die Behandlung<br />

ca. 600 DM. Diese Summe<br />

ist so hoch, daß man sich nach<br />

der ökonomischen Vertretbarkeit fragen<br />

muß. Deswegen vertritt die<br />

Stadt <strong>Kassel</strong> die Meinung, daß<br />

Mehrweg Vorrang vor dem Grünen<br />

Punkt hat.<br />

Das eingangs erwähnte Nullverpackungskonzept<br />

"Aladin", vorgestellt<br />

von seinen Erfindern H. Sacher<br />

und A. Beitz (Studenten aus Offenbach),<br />

eröffnete eine ganz neue Perspektive.<br />

Die angehenden Produktdesigner<br />

fragten unter ökologischem<br />

Gesichtspunkt, ob überhaupt und<br />

wieviel Verpackung sein muß. Veranlaßt<br />

durch eine Ausschreibung<br />

des Arbeitskreises Wert-Hygiene­<br />

Umwelt entwickelten sie eine Scheibe<br />

mit mehreren mit Putzmittel gefüllten<br />

Segmenten, die nur aus Gelatine<br />

bestehen, und sich somit im<br />

heißen Wasser auflösen. Diese<br />

Form ist gleichzeitig die Transportverpackung,<br />

was Materialeinsparung<br />

bedeutet. Ein Gelatine-Pack<br />

enthält 12 Segmente, wovon ein<br />

Segment für 5 I Wasser reicht. Aufgrund<br />

ihrer Form sind die Scheiben<br />

außerdem gut stapelbar. Vollkommen<br />

wird das Konzept durch einen<br />

Dosierer (allerdings aus Kunststoff),<br />

der sehr klein und handlich ist und<br />

drei Gelatine-Packs beinhaltet. Dieses<br />

beachtliche Konzept erhielt einen<br />

Forschungspreis und nicht nur<br />

unter den Zuhörern am Vortragsabend<br />

große Resonanz. Trotzdem<br />

gibt es noch Hürden, die an der<br />

Umsetzung in die Praxis hindern.<br />

Dabei ist ein Problem. die Pharmaindustrie<br />

(als Hersteller von Gelatinekapseln)<br />

mit den PutzmitteIproduzenten<br />

zusammenzubringen.<br />

AlESEC<br />

lektive Arbeitsrecht (3. Weg) unterscheiden<br />

sich von den in Wirtschaft<br />

und öffentlichem Dienst geltenden<br />

Regelungen.<br />

Hierarchische Struktur<br />

Diese Besonderheiten des kirchlichen<br />

Dienstes sind seit vielen Jahren<br />

innerhalb der Kirchen und zwischen<br />

Kirchenleitung und Gewerkschaften<br />

umstritten. Sie waren Gegenstand<br />

der empirischen Untersuchung,<br />

die im Auftrag der Hans­<br />

Böckler-Stiftung am Fachbereich<br />

Wirtschaftswissenschaften der Gesamthochschule<br />

r{assel unter Leitung<br />

von Prof. Dr. Hans Nutzinger<br />

durchgeführt wurden. Ein wichtiges<br />

Ergebnis der Untersuchung ist die<br />

Diskrepanz zwischen der im Kern<br />

partizipationsorientierten Konzeption<br />

der kirchlichen Dienstgemeinschaft<br />

und der Dominanz traditionell<br />

hierarchischer Organisationsstrukturen<br />

in den Einrichtungen. Ein dem<br />

außerkirchlichen Bereich vergleichbares<br />

betriebliches Konfliktpotential<br />

ist durchaus vorhanden. Dabei betonen<br />

die Wissenschaftler nach ihren<br />

Befragungsergebnissen, daß sich<br />

die Einschätzung vieler Gewerkschaftler<br />

und Kritiker der kirchlichen<br />

Position, nämlich daß die kirchlichen<br />

und diakonischen Mitarbeiterinnen<br />

ihre Beschäftigungsverhältnisse<br />

durchweg mit dem privatwirtschaftlichen<br />

und öffentlichen Bereich<br />

gleichsetzen, nicht bestätigte.<br />

... und Mitwirkungswünsche<br />

Es herrscht eine differenzierte<br />

Einstellung der Mitarbeiterinnen zu<br />

den Besonderheiten des kirchlichen<br />

Dienstes vor. Zwar wird nahezu einhellig<br />

ein gewerkschaftliches Engagement<br />

auch in kirchlichen Einrichtungen<br />

begrüßt, verbunden aber mit<br />

der Forderung, daß die Gewerkschaften<br />

die Besonderheiten kirchlicher<br />

Beziehungen berücksichtigen<br />

sollen. Diese differenzierte Einstellung<br />

unterscheidet sich deutlich von<br />

den mitunter einseitigen und holzschnittartigen<br />

Vorstellungen von Beschäftigung<br />

im kirchlichen Bereich,<br />

die sowohl die Kirchen selbst, als<br />

auch die Gewerkschaften in jeweils<br />

unterschiedlicher Weise in der Öffentlichkeit<br />

vertreten.<br />

Die Kirchen, so ein Fazit der Untersuchung,<br />

haben die gleichen Organisationsprobleme<br />

wie andere<br />

wirtschaftliche oder non-profit-Organisationen.<br />

Es sind auch vergleichbare<br />

Konflikte in Arbeitsbeziehungen<br />

vorhanden, die über Teilnahme<br />

an Entscheidungsprozessen durch<br />

die Mitarbeiter(innen) gelöst werden<br />

können.<br />

Die Untersuchung ist erschienen<br />

unter dem Titel: Heinrich Beyer,<br />

Hans G. Nutzinger, Erwerbsarbeit &<br />

Dienstgemeinschaft - Arbeitsbeziehungen<br />

in kirchlichen Einrichtungen.<br />

Eine empirische Untersuchung.<br />

A. Ulbricht-Hopf<br />

lAG und FB's planen Tagung<br />

Frauenautobiografisches<br />

eine marginale Gattung<br />

ie Interdisziplinäre Arbeitsgrup­<br />

Frauenforschung an der GhK<br />

Dpe<br />

plant in Zusammenarbeit mit den<br />

Fachbereichen der Romanistik - Anglistik<br />

und Germanistik vom 18. bis<br />

20. Juni eine Tagung zur feministischen<br />

Literaturwissenschaft mit dem<br />

Neues Projekt der FPN<br />

Müllvermeidung auf<br />

dem Lande<br />

ie Forschungsgruppe FPN Ar­<br />

+ Raumentwick­<br />

Dbeitsforschung<br />

lung, Ständige Arbeitsgruppe des<br />

Fachbereichs 6, hat am 1. März<br />

dieses Jahres ein vom Bundesminister<br />

für Forschung und Technologie<br />

gefördertes Forschungsvorhaben<br />

begonnen. Projektbezeichnung :<br />

,,Abfallaufkommen und Möglichkeiten<br />

der Vermeidung, Verwertung und<br />

schadlosen Beseitigung von Abfällen<br />

in ländlichen Gebieten der ehemaligen<br />

DDR". Der den BMFT vertretende<br />

Projektträger ist dabei der<br />

Verein Deutscher Ingenieure (VDI).<br />

Zunächst soll im laufenden Jahr<br />

eine Pilotstudie unter der Bezeichnung<br />

"Technisch-organisatorische<br />

Vermeidungs- und Entsorgungsmodelle,<br />

regionale Strukturanalysen<br />

und kreisbezogene Diagnose stoffwirtschaftlicher<br />

und kommunalpolitischer<br />

Probleme und Potentiale"<br />

durchgeführt werden. Hierbei geht<br />

es einerseits um die Analyse und<br />

Bewertung organisatorisch-techni-<br />

Rühe-Vorschlag:<br />

Professoren<br />

kündbar?<br />

DU-Generalsekretär Volker Rü­<br />

hält einen "grundsätzlichen<br />

Che<br />

Wandel" in der Hochschulpolitik für<br />

erforderlich. Auf der Delegiertenversammlung<br />

des unionsnahen Ringes<br />

Christlich Demokratischer Studenten<br />

(RCDS) sagte Rühe, die deutsche<br />

Einheit biete die Chance, im<br />

gleichen Zuge mit dem Neubeginn in<br />

den neuen Bundesländern "verschleppte<br />

Reformen an den westdeutschen<br />

Hochschulen aufzuarbeiten".<br />

Rühe sagte nach Angaben des<br />

CDU-Pressedienstes weiter, weder<br />

die Verteilung von Studenten an die<br />

einzelnen Hochschulen über Zentralcomputer<br />

"noch die Unkündbarkeit<br />

der Professoren unabhängig<br />

von ihrer Leistung" sei heute noch<br />

zeitgemäß.<br />

dpa<br />

Briefe-Tagebücher-Autobiografische<br />

Texte: Marginale Gattungen?<br />

Die <strong>Kassel</strong>er Tagung knüpft an die<br />

bereits in Hamburg und Bielefeld<br />

gehaltenen Tagungen und deren<br />

Forschungsergebnisse an, konzentriert<br />

sich aber gleichzeitig auf einen<br />

Bereich der feministischen Forschung<br />

- der Verknüpfung von Genus<br />

und Gattung.<br />

Im Zentrum soll die Frage nach<br />

der androzentrischen Wahrnehmung<br />

der sogenannten "kleinen"<br />

Gattungen stehen und den Kontexten,<br />

die zu dieser Wahrnehmung<br />

führten, gleichzeitig sollen aber auch<br />

die sprachlichen, literarischen, kulturellen<br />

und gesellschaftlichen Diskursstrategien<br />

dieser Formen untersucht<br />

werden.<br />

Berücksichtigt werden sollen Briefe,<br />

Tagebücher und autobiographische<br />

Schriften vom 17. Jahrhundert<br />

bis in die Gegenwart aus dem angelsächsischen,<br />

dem deutschen und<br />

romanischen Sprachraum.<br />

Die 15 Referentinnen kommen<br />

aus dem europäischen Ausland und<br />

den U.S.A. Die Tagung ist öffentlich.<br />

Es werden noch Schlafplätze für<br />

Tagungsteilnehmerinnen gesucht.<br />

Wer bereit ist, jemanden aufzunehmen,<br />

kann sich unter Tel. 804-3476,<br />

Mo. und Mi. 9 bis 11 Uhr und Dienstag<br />

14 bis 16 Uhr melden. p<br />

scher Systeme zur Vermeidung und<br />

Entsorgung von Stoffresten in den<br />

alten Bundesländern einschließlich<br />

der Möglichkeiten und Erfordernisse<br />

ihrer Anpassung an künftige Vermeidungs-<br />

und Entsorgungsbedingungen<br />

(Stichwort: "Duales System").<br />

Gleichzeitig sollen am Beispiel zweier<br />

Untersuchungsräume in Thüringen<br />

Erkenntnisse über Voraussetzungen<br />

und Rahmenbedingungen<br />

sowie Ist-Zustand und Wirkungen<br />

der abfallwirtschaftlichen Situation in<br />

ländlichen Gebieten der neuen Bundesländer<br />

gewonnen werden. Exemplarisch<br />

werden außerdem die<br />

Möglichkeiten und Hemmnisse der<br />

Einführung einer sozial- und umweltgerechten<br />

Abfallwirtschaft untersucht,<br />

wobei bereits erkennbare Gestaltungs-<br />

und Handlungsansätze<br />

vor allem auf kommunaler Ebene<br />

identifiziert werden sollen (in diesem<br />

Kontext fließen dann die Untersuchungsergebnisse<br />

hinsichtlich neuerer<br />

Vermeidungs- und Verwertungsmodelle<br />

in den Alt-Bundesländern<br />

ein) .<br />

Nach Thüringen<br />

Alt-Bundesländer auch<br />

untersuchen<br />

Nach Abschluß des Pilotvorhabens<br />

ist geplant, in der Hauptstudie<br />

weiterführende und vertiefende Untersuchungen<br />

z. B. hinsichtlich emittentenspezifischer<br />

Detailanalysen in<br />

ländlichen Gebieten Thüringens<br />

durchzuführen. Sowohl im Pilotvorhaben<br />

wie auch in der Hauptstudie<br />

ist eine transdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

von Sozial-, Agrar-, Ingenieur-<br />

und Naturwissenschaften angelegt:<br />

einerseits durch hochschulinterne<br />

(mit Wissenschaftlern aus<br />

dem Fachbereich Landwirtschaft)<br />

und hochschulexterne (Agraringenieurschule<br />

StadtrodalThüringen;<br />

Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen)<br />

Kooperationen, andererseits<br />

durch fachkundige Beratung aus<br />

Wissenschaft, Verwaltung und Entsorgungswirtschaft.<br />

Dietmar Düe


19. Mai 1992<br />

GhK-PUBLIK<br />

Seite 5<br />

DFG-Projekt untersucht öffentliche Verwaltungen:<br />

Studie zur Arbeitssituation von Bauleitern<br />

Informatisierung und Demokratie Mit der Witterung des Tieres<br />

m Rahmen des Schwerpunktpro­<br />

"Theorie politischer Insti­<br />

Igrammes<br />

tutionen" der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

führt die Forschungsgruppe<br />

Verwaltungsautomation<br />

an der GhK das Projekt "Informatisierung<br />

von Verwaltungsorganisationen<br />

und ihre institutionelle<br />

Leistungsfähigkeit im politischen System<br />

- Erklärungsansätze zum<br />

Wandel demokratischer Institutionen"<br />

durch. Leiter des Forschungsvorhabens<br />

ist Prof. Dr. Klaus Grimmer,<br />

bearbeitet wird es von Dip\.­<br />

Sozialwiss. Lothar Beyer und Thomas<br />

Kneissler.<br />

Ziel des Projektes ist ; die Auswirkungen<br />

der verstärkten Nutzung der<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

(luK-Technik) auf die öffentliche<br />

Verwaltung als einer Form politischer<br />

Institutionen zu untersuchen.<br />

Ein Thema zur Leistungsfähigkeit<br />

von Institutionen, das in den Sozialwissenschaften<br />

verstärkt diskutiert<br />

wird.<br />

Gerade die öffentliche Verwaltung<br />

bietet auf diesem Gebiet ein breites<br />

Untersuchungsfeld :<br />

Die Organisationen der öffentlichen<br />

Verwaltungen nutzen im Zusammenhang<br />

mit technikbezogenen Modernisierungsanforderungen<br />

zunehmend<br />

die luK-Techniken. Da Verwaltungen<br />

im wesentlichen Aufgaben<br />

der Informationserarbeitung,<br />

-sammlung, -verarbeitung und -verteilung<br />

erfüllen, verändert sich der<br />

"informationelle Haushalt" der Verwaltungen<br />

durch die veränderten<br />

Bearbeitungsformen. D. h., daß die<br />

Informatisierung von Verwaltungen<br />

mit komplexen Anwendungs- und<br />

Nutzungsbedingungen und damit<br />

auch mit neuen Arbeitsformen verbunden<br />

ist. Dies hat zur Folge, daß<br />

die Verwaltungen vor neuen Steuerungs-<br />

und Integrationsaufgaben<br />

stehen. Es ist zu vermuten, daß<br />

interne Normen und Steuerungsformen<br />

durch die Anforderungen der<br />

informationellen Struktur verändert<br />

Treffen der neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen)<br />

Wagnis Wissenschaft<br />

und zur Zelt Doktorand am Wls- den voraussichtlich jährlich zwisenschaftIlchen<br />

Zentrum fOr sehen 700 und 800 <strong>Universität</strong>s- und<br />

Hochschul- und Berufsfor· 300 bis 400 Fachhochschulprofes­<br />

SQhung. Aus seiner Rede folgen suren frei werden - im Vergleich zu<br />

einige gekOrzte Auszüge. den letzten Jahren eine beträchtli-<br />

'-------------'----' che Zahl, die aber auch verdeutlicht,<br />

ch weiß nicht, wie Sie den Begriff<br />

Ides wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

sehen - mitunter hat man<br />

den Eindruck, daß die so Angesprochenen<br />

vom Lebensalter her, der<br />

langjährigen Berufserfahrung an der<br />

Hochschule wegen oder weil sie<br />

Wissenschaft längst professionell<br />

als Beruf betreiben, nicht recht unter<br />

den inflationär gebrauchten Nachwuchsbegriff<br />

passen wollen. Gerne<br />

wird dann auch vom akademischen<br />

Mittelbau gesprochen, was sich -<br />

wie eine Kollegin von mir meint -<br />

immer ein wenig nach "Mittlerem<br />

Managemenf' und "Mittelmaß" anhört.<br />

daß es sich eher um die Spitze des<br />

Eisberges handelt, dem häufig besondere<br />

Aufmerksamkeit geschenkt<br />

wird, wenn es um die Perspektiven<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

geht.<br />

Es gibt Chancen<br />

Es besteht durchaus kein Anlaß<br />

zu Pessimismus, die Problematik<br />

der Rahmenbedingungen der Arbeit<br />

von Nachwuchswissenschaftlern<br />

muß allerdings auch benannt werden<br />

: denn zu den angesprochenen<br />

- im Vergleich zu andernorts üblichen<br />

Regelungen - ungewöhnlichen<br />

Beschäftigungsverhältnissen an der<br />

Hochschule addieren sich die in der<br />

(und überlagert) werden . Hinweise Frage: wer muß der "perfekte Inauf<br />

die Richtigkeit dieser Annahme genieur" sein, "mit der ,Witterung<br />

geben die parallel zur Informatisie- des Tieres' für heraufziehende Gerung<br />

von Verwaltungen entstande- fahren"? Wer ist auf seiner Baustelle<br />

nen neuen administrativen Steue- der "Kapitän"? Richtig : der Bauleirungsformen<br />

(Arrangements, infor- ter! Die Zitate aus dem BetonkaIenmaie<br />

Regelungen u. a.). Hieraus er- der 1974/11 geben aber ein vielleicht<br />

gibt sich eine positive Wendung der recht abenteuerliches Bild der Bau­<br />

Ausgangsproblematik, die ein zen- leitertätigkeit wieder. Um eine wistrales<br />

Thema des Forschungsvorha- senschaftlichere Beschreibung bebens<br />

darstellt: Kann die Informati- müht war hingegen die Gruppe um<br />

sierung der Verwaltungsorganisatio- Prof. Dr. Hanns-Peter Ekardt vom<br />

nen zu einer Modernisierung des Fachbereich Bauingenieurwesen an<br />

adminstrativen Systems im Sinne der Gesamthochschule <strong>Kassel</strong>. Zueiner<br />

den neuen politischen Anfor- sammen mit den wissenschaftlichen<br />

derungen angepaßten institutionell Mitarbeiterinnen Dr. Reiner Löffler,<br />

geSICherten Pro.blemwa.h~neh. - Heike Hengstenberg und Regine<br />

~ungs- und Bearbeltungsfahlgkelt Rundnagel ging es ihm um die "Arfuhren?<br />

beitssituationen von Firmenbaulei-<br />

Das Projekt ist auf eine Dauer von tern" (<strong>Publik</strong>ationstitel).<br />

zwei Jahren angelegt und umfaßt Drei sehr unterschiedliche Ar-<br />

1,5 Stellen für wissenschaftliche Be- beitssituationen waren Gegenstand<br />

dienste~e und. eine Stelle für eine der Untersuchung :<br />

studentische Hilfskraft. - Brückenbau auf der DB-Neubau-<br />

Thomas Kneissler strecke Hannover-Würzburg (Kennzeichen<br />

: hoher Innovationsgrad des<br />

Wissenschaft verbreiteten langen<br />

Qualifizierungswege und mit jedem<br />

Qualifizierungsschritt nimmt typischerweise<br />

der Grad der Spezialisierung<br />

zu - vertieft und verengt sich<br />

die erworbene Expertise, während<br />

die beruflichen Perspektiven im<br />

wahrsten Sinne des Wortes offen<br />

bleiben.<br />

Ich denke, daß es schon an der<br />

Zeit ist, die Frage zu stellen, ob das<br />

traditionelle Prinzip des sogenannten<br />

Wagnischarakters der akademischen<br />

Laufbahn dem Großbetrieb<br />

Wissenschaft mit seinen vielen klei-<br />

angewandten Fertigungsverfahrens);<br />

- Bau eines hochinstallierten Forschungslaborgebäudes<br />

(Kennzeichen:<br />

hoch komplexes Projekt, vier<br />

Bauleiter arbeiteten zusammen);<br />

- Bauleitungen, die gleichzeitig etwa<br />

nen mittelständischen Unternehmen zehn Baustellen betreuen (Kennzeinoch<br />

angemessen ist und ob es für chen : hoher Mobilitätsgrad des Baudie<br />

Nachwuchswissenschaftler nicht leiters).<br />

,--------------<br />

D<br />

läßt, hängt dabei nicht nur von den<br />

ie 1991 neu eingestellten eigenen Fähigkeiten ab, sondern<br />

wissenschaftIic MItarbei- auch von Rahmenbedingungen, die<br />

terinnen und Mitarbeiter lud es manchmal fraglich erscheinen sinnvoll ist, sich mehr der Gestal- Alle Bauleiter wurden über einen<br />

GhK-VizeprAsidentln Dr. Gabrie- lassen, ob hier wirklich Nachwuchsle<br />

Grozka am 5. Februar zu el- förderung oder nicht doch Nach­<br />

Das bedeutet allerdings den ge- Tätigkeit beobachtet und befragt.<br />

tung der Gegenwart zuzuwenden. längeren Zeitraum hinweg in ihrer<br />

nem Empfang ein. Neben der wuchs~!Jnktionalisierung betrieben wachsenen Traditionen und Wider- Auch das Umfeld, wie Poliere und<br />

BegrOBung durch die Vizepräsl- wird. Uber kurz oder lang häufig sprüchlichkeiten bewußtes Handeln Bauarbeiter, wurde in die Untersuzur<br />

Seite zu stellen. Auch das gehört chung einbezogen. Hinzu kam eine<br />

dentin und einen Vomag zur Si· eben nach einer ganzen Kette befrituatIon<br />

von we's an der Hoch- steter Verträge kommt der Zeitpunkt, zu den Perspektiven des wissen- umfangreiche Dokumentationsanaschaftlichen<br />

Nachwuchses. Iyse von Bauplänen, Verträgen, Vor-<br />

schute (Forschungsreferent Dr. an dem die Suche nach einer dauer­<br />

WoIfgang Adamczak) referierte haften Beschäftigungsperspektive<br />

p/Jürgen Enders schriften usw.<br />

JOIgen Enders als .,Betroffener" beginnt. In diesem Jahrzehnt wer­<br />

Gemeint ist in jedem Fall eine<br />

sehr heterogene Gruppe. Zum<br />

Glück wollen nicht alle als Nachwuchswissenschaftler<br />

bezeichneten<br />

an der Hochschule bleiben, sondern<br />

streben eine weitere Ausbildung/<br />

Qualifizierung nach dem Studium für<br />

eine Tätigkeit außerhalb der Hochschule<br />

an. Oftmals - das ist mein<br />

Eindruck - ist die Frage nach den<br />

Berufszielen und damit nach den<br />

möglichen beruflichen Perspektiven<br />

zu Beginn der Tätigkeit an der Hochschule<br />

aber aus verständlichen<br />

Gründen noch gar nicht kla~ ent·<br />

schieden. Außerdem bedingen sich<br />

Wünschbarkeit und Machbarkeit in<br />

dieser Frage wohl auch. Davon lebt<br />

die Hochschule ein Stück weit, wenn<br />

sie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen<br />

als Nachwuchskräfte,<br />

und das heißt auf Zeit und mit erheblicher<br />

beruflicher Unsicherheit verbunden,<br />

einstellt, um ihren Aufgaben<br />

in Forschung, Lehre und Dienstleistung<br />

überhaupt noch gerecht<br />

werden zu können.<br />

Sehr heterogene<br />

Gruppe<br />

Für die meisten stellt lange befristet<br />

an der Hochschule zu arbeiten,<br />

von Zeitvertrag zu Zeitvertrag zu<br />

springen zunächst die einzige Möglichkeit<br />

dar. Wer an der Hochschule<br />

als Forschender oder Lehrender<br />

bleiben will , muß sich weiter qualifizieren.<br />

Ob und wie sich diese Qualifizierung<br />

dann tatsächlich realisieren<br />

Auslandsstipendienführer<br />

1993/94<br />

Rechtzeitig zum Beginn des Sommersemesters<br />

1992 erscheint die<br />

vom Deutschen Akademischen Austauschdienst<br />

(DAAD) herausgegebene<br />

Broschüre "Auslandsstipendien<br />

für Deutsche 1993/94". Der Stipendienführer<br />

gibt einen Überblick<br />

über das Angebot an Auslandsstipendien<br />

für deutsche Hochschulangehörige<br />

und ist vor allem an die<br />

Stipendienbewerber gerichtet, aber<br />

auch an Institutionen, die mit Auslandsstipendien<br />

zu tun haben. Zu<br />

erhalten ist der Auslandsstipendienführer<br />

beim<br />

landsamt.<br />

Akademischen Aus­<br />

DAAD/p<br />

MIT AUFMERKSAMKEIT verfolgten die Mitglieder<br />

des <strong>Kassel</strong>er Hochschulbundes (KHB) die<br />

Ausführungen von GhK-Präsidenten Brinckmann<br />

: Er erläuterte die bauliche Entwicklungsplanung<br />

und den Flächenbedarf der Gesamthochschule<br />

am Holländischen Platz. Prof. Dr.<br />

Peter Jockusch, Dipl.-Ing. Perpetua Ascher und<br />

Dipl.-Ing. Klaus Köpping, Fachbereich Architektur,<br />

hatten auf der Basis des Entwicklungskonzeptes<br />

GhK 2002 ein Gutachten erarbeitet, das<br />

Diesen Projektansatz verknüpften<br />

die <strong>Kassel</strong>er Wissenschaftler mit einem<br />

Theoriedesign, das den Bauleiter<br />

in das Koordinationszentrum des<br />

Bauvorhabens stellt. Er steht als<br />

Vermittler zwischen vielfältigen wirtschaftlichen,<br />

organisatorischen und<br />

technischen Anforderungen. In dieser<br />

Hinsicht ist der Bauleiter in der<br />

Tat ein "Kapitän", der sein Schiff, das<br />

Bauvorhaben, steuert. Ihm kommt<br />

die Aufgabe zu, Probleme zu erkennen<br />

bzw. sie erst zu konstituieren.<br />

Denn es hängt von der Wahrnehmung<br />

und Entscheidung des einzelnen<br />

Bauleiters ab, in welcher Weise<br />

ein Bauproblem erkannt und eine<br />

vernünftige Lösung gefunden werden<br />

kann. Die zugrundegelegte Forschungsfrage<br />

lautet: Nach welchen<br />

Rationalitätsmustern organisiert ein<br />

Bauleiter seine Tätigkeit?<br />

Rationalitätsmuster<br />

Dieser Theorieansatz, der stark<br />

auf die Vielfalt der Bauleiterpersönlichkeiten<br />

abhebt, bringt allerdings<br />

auch eine Reihe von Problemen mit<br />

sich. Wie ist die individuelle Rationalität<br />

mit dem Anspruch der Vernunft<br />

auf Allgemeingültigkeit vereinbar?<br />

Noch deutlicher zeigt sich diese<br />

beunruhigende Vielfalt beim Vergleich<br />

der Bauleiter-Rationalität mit<br />

der des Verkehrsplaners oder anderer<br />

planender Bauingenieure. In der<br />

sozialwissenschaftlichen Begleitausbildung<br />

der Bauingenieure sind<br />

diese Differenzen Ausgangspunkt<br />

des Nachdenkens über die eigenen<br />

zukünftigen Berufsrollen.<br />

Das Projekt wurde aus DFG-Mittein<br />

gefördert und vom Wissenschaftlichen<br />

Zentrum für Berufs- und<br />

Hochschulforschung an der GhK un-<br />

die Entwicklung der Hochschule beschreibt. Was<br />

den Besucher(inne)n der KHB-Jahreshauptversammlung<br />

deutlich wurde: Die weiterhin steigendeJ'l<br />

Studierendenzahlen in <strong>Kassel</strong> erfordern<br />

stadtplanerische und bauliche Projektion für Erweiterungsbauten,<br />

die künftig das Gelände Unterneustädter<br />

Bahnhof als größte zusammenhängende<br />

Fläche im Stadtteil einbeziehen muß.<br />

(Foto: HAJO/p)<br />

terstÜtzt. (Ekhardt, H.-P. Hengstenberg,<br />

H. und Löffler, R.: Arbeitssituationen<br />

von Firmenbauleitern, Handlungsanalysen<br />

auf dem Hintergrund<br />

betrieblicher Strategien in der Bauwirtschaft,<br />

Frankfurt/M. und New<br />

York 1992.) Christian Solle<br />

Wissenschaftsministerin<br />

fördert<br />

den Bau von<br />

Studentenwohnraum<br />

in <strong>Kassel</strong><br />

ür den Bau von neun Wohnungen<br />

mit insgesamt 38 Plätzen für<br />

F<br />

Studierende hat die Hessische Ministerin<br />

für Wissenschaft und Kunst,<br />

Prof. Dr. Evelies Mayer, einem privaten<br />

Investor in <strong>Kassel</strong> einen Zuschuß<br />

von 1 140 000 Mark bewilligt.<br />

Diese Mittel in Höhe von 30000<br />

Mark pro Platz werden jeweils zur<br />

Hälfte vom Bund und vom Land<br />

Hessen aufgebracht. "Gerade auch<br />

private Bauherren können mithelfen,<br />

die Wohnungsnot der Studenten in<br />

<strong>Kassel</strong> zu lindern", betonte die Ministerin.<br />

Für den vom Land Hessen<br />

geförderten Studentenwohnheimbau<br />

hätten diese Projekte eine Vorbildfunktion,<br />

da sie sowohl bei der<br />

Planung als auch beim künftigen<br />

Betrieb von Studentenwohnungen<br />

die bereitgestellten öffentlichen Mittel<br />

so einsetzen, daß möglichst vielen<br />

Studierenden geholfen wird. Die<br />

Wohnungen in dem geförderten Gebäude<br />

in der Ochshäuser Straße<br />

dürfen dreißig Jahre lang nur an<br />

Studentinnen und Studenten vermietet<br />

werden .<br />

HMWK<br />

Beschleunigung<br />

des Hochschulbaus<br />

erforderl ich<br />

Arbeitstagung ZU menschengerechtem und wirtschaftlichem Einsatz von CNC-Systemen:<br />

"Beschleunigung und kostengünstige<br />

Gestaltung des Hochschulbaus"<br />

war Thema eines Symposiums,<br />

das auf Einladung der Hochschulrektorenkonferenz<br />

im Februar<br />

in Kaiserslautem stattfand. Über 200<br />

Experten aus der gesamten Bundesrepublik<br />

nahmen teil. Sie waren<br />

sich darüber einig, daß die einfache<br />

Formel "Öffentliche Bauverwaltung<br />

ist schlecht, langsam und teuer -<br />

private Bauherren dagegen bauen<br />

schnell, gut und kostengünslig"<br />

falsch sei. Man müsse beim Hochschul<br />

bau zwischen Großbauten im<br />

Umfang mehrerer 100 Millionen DM<br />

auf der einen Seite sowie kleineren<br />

Bauten im Umfang von etwa 5 Millionen<br />

DM und den Erhaltungsbauten<br />

innerhalb der Hochschulen auf der<br />

anderen Seite unterscheiden.<br />

Bei den Großprojekten sollte die<br />

staatliche Bauverwaltung aktiv werden,<br />

sich aber der Dienstleistungen<br />

privater Ingenieurbüros und Anbieter<br />

bedienen, um mit deren fachkundiger<br />

Unterstützung die Verwirklichung<br />

der Projekte zügig voranzutreiben.<br />

Bei kleineren Projekten sollten<br />

dagegen die Hochschulen oder<br />

die staatlichen Bauämter in Eigenverantwortung<br />

tätig werden. HRK<br />

Ganzheitliche Planung in kleinen und mittleren Betrieben<br />

Das Institut für Arbeitswissenschaft<br />

(lfA) der Gesamthochschule<br />

<strong>Kassel</strong> veranstaltete gemeinsam<br />

mit dem Ausschuß für Wirtschaftliche<br />

Fertigung (AWF) , Bad<br />

Soden, eine Arbeitstagung, die sich<br />

mit der Planung und Einführung der<br />

GNG-Werkzeugmaschinen in kleineren<br />

und mittleren Betrieben der Metallverarbeitung<br />

befaßte.<br />

Für Betriebe dieser Größe gewinnen<br />

kürzere Lieferzeiten, kleinere<br />

Losgrößen und die Berücksichtigung<br />

spezieller Kundenwünsche als wettbewerbsbestim<br />

mende Faktoren<br />

mehr und mehr an Bedeutung. Dazu<br />

werden die Durchlaufzeiten der Aufträge<br />

verringert und die Flexibilität<br />

der Fertigung erhöht. Investitionen<br />

in moderne und leistungsfähige<br />

GNG-Werkzeugmaschinen für die<br />

span ende Fertigung unterstützen<br />

diese Ziele . Eine flexible Fertigung<br />

erfordert außer computergestützten<br />

Arbeitsmitteln qualifiziertes und motiviertes<br />

Werkstattpersonal sowie eine<br />

menschengerechte Arbeitsgestaltung,<br />

die ein reibungsloses und<br />

beeinträchtigungsfreies Arbeitshandeln<br />

ermöglicht.<br />

Die Tagung, zu der auch die Industrie-<br />

und Handelskammer <strong>Kassel</strong> ,<br />

die Handwerkskammer <strong>Kassel</strong> sowie<br />

die Technologie Innovationsberatung<br />

der Gesamthochschule eingeladen<br />

hatten, informierte mit verschiedenen<br />

Beiträgen über wichtige<br />

Aspekte der Planung und Einführung<br />

der CNC-Technologie. Sie basieren<br />

auf Ergebnissen eines durch<br />

das BM FT geförderten Forschungsprojektes,<br />

dessen Ziel es ist, ein<br />

strukturiertes Planungshandbuch für<br />

den menschengerechten und wirtschaftlichen<br />

Einsatz der CNC-Technologie<br />

in kleineren und mittleren<br />

Betrieben zu erstellen, das im kommenden<br />

Jahr erscheinen wird .<br />

Checklisten beim Planen<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Martin wies in<br />

seinem' Einführungsreferat darauf<br />

hin , daß die Sättigungsgrenze für die<br />

Beschaffung von CNC-Systemen<br />

noch lange nicht erreicht ist. Dabei<br />

komme dem Planungswissen auf<br />

den verschiedenen betrieblichen<br />

Ebenen eine besondere Bedeutung<br />

zu . Üblich sei , zunächst das Fertigungskonzept<br />

zu planen . Organisations-<br />

und Personalkonzepte, so<br />

Bernd Engroff vom AWF, werden<br />

dagegen meist erst sehr spät angegangen<br />

- teilweise wenn die Systeme<br />

bereits beschafft seien . Aufgrund<br />

der sich dadurch ergebenden<br />

Organisations- und Qualifikationsdefizite<br />

sei eine effektive Nutzung<br />

der kapitalintensiven Maschinen<br />

kaum gewährleistet. Nur eine ganzheitliche<br />

Planung könne dazu beitragen,<br />

solche Mängel von vornherein<br />

zu vermeiden. Entsprechend gestaltete<br />

Checklisten , wie sie in dem<br />

Forschungsprojekt erarbeitet werden,<br />

können den Planungsprozeß<br />

strukturieren und absichern.<br />

Christoph Malkmus (AWF) stellte<br />

10 seinem Beitrag die verschiedenen<br />

Bereiche des Umfeldes der CNC­ Arbeitsmittel, mit denen Programme CNC-Systemen berührt einen wicherstellt<br />

und kontrolliert werden und tigen, aber häufig vernachlässigten<br />

Werkzeugmaschinen , wie das Werkzeug-<br />

und Spannmittelwesen, die die wichtige Rückmeldungen von Aspekt für den Einsatz neuer Techdem<br />

Zerspanungsprozeß geben. nologien. Bernd Engroff (AWF) wies<br />

Qualitätskontrolle, die Programmverwaltung<br />

usw. vor. Eine Arbeitsorganisation,<br />

die Tätigkeiten mit einem senschaft erarbeiteten Kriterien für tigen Qualifizierungsplanung hin.<br />

Sowohl die im Institut für Arbeitswis- auf die Notwendigkeit einer rechtzei­<br />

breiten Aufgabenzuschnitt erfordert, die Beurteilung der Steuerungsge- Die Qualifizierung der Beschäftigten<br />

komme nicht nur den Bedürfnissen staltung als auch die hier durchge- werde häufig viel zu wenig beachtet<br />

der Beschäftigten entgegen, sondern<br />

trage auch zur Erhötlung der chungen von GNC-Steuerungen für hen . Dies sei jedoch ein Irrtum, der<br />

führten vergleichenden Untersu- und als unnötige Investition angese­<br />

Flexibilität der Fertigung bei. Dies verschiedene Bearbeitungsverfah- erhebliche Einbußen der Produktiviren<br />

können die betrieblichen Planer tät der Maschinen nach sich ziehen<br />

treffe insbesondere für die Programmierung<br />

der Maschinen in der Werkstatt<br />

zu.<br />

tig sei darüber hinaus, die betreffen- Zur Veranschaulichung der Beiträ­<br />

bei der Auswahl unterstützen. Wich- kann.<br />

Die hard- und software-ergonomische<br />

Gestaltung von CNC-Steue­<br />

rungsauswahl zu beteiligen. Projekt erstellten Filmreihe gezeigt,<br />

den Arbeitnehmer bei der Steue- ge wurden drei Videofilme der im<br />

rungen war Gegenstand des Referates<br />

von Sören Striepe vom Institut Werkzeugmaschinen noch immer staltung - Vertreter von Betrieben,<br />

Daß die Beschäftigten an CNC- die von den Teilnehmern der Veranfür<br />

Arbeitswissenschaft. Auf die Benutzungsfreundlichkeit<br />

dieser Syste­<br />

sind, haben verschiedene vom Insti- Hochschulen - als sinnvolle Ergän­<br />

erheblichen Belastungen ausgesetzt Bildungseinrichtungen und anderen<br />

me werde bei der Beschaffung häufig<br />

viel zu wenig geachtet. CNC­ suchungen gezeigt. Thomas Vollmer angesehen wurden. In den Diskustut<br />

in Betrieben durchgeführte Unter- zung des geplanten Handbuches<br />

Steuerungen seien jedoch wichtige (\fA) erläuterte beispielhaft unter- sionen wurde deutlich, daß gerade<br />

schiedliche Maßnahmen gegen den in kleineren und mittleren Unterneh­<br />

Lärm und zum Schutz vor den ge- men ein Bedarf für ein Planungssundheitsschädlichen<br />

Wirkungen handbuch besteht. In den Betrieben<br />

Essen, Trinken,<br />

des Kontaktes mit Kühlschmierstof- fehlt häufig ein ganzheitliches Plafen,<br />

deren Realisierung bereits bei nungswissen, das die in der Tagung<br />

Schlemmen<br />

der Planung des menschengerech- angesprochenen unterschiedlichen<br />

in <strong>Kassel</strong><br />

ten und wirtschaftlichen CNC-Ein- Aspekte in ihrer Gesamtheit berücksatzes<br />

zu berücksichtigen seien . sichtigt. Ein solcher Leitfaden struk­<br />

it dem neuen Restaurantführer<br />

M"Essen, Trinken , Schlemmen - Sein Fazit lautete, menschenge- turiert nicht nur den Planungsprorechte<br />

Arbeitsgestaltung könne zur zeß, sondern kann auch die Kom­<br />

Der kulinarische Wegweiser für <strong>Kassel</strong><br />

und Umgebung" wird der Beweis Steigerung der Wirtschaftlichkeit der munikation zwischen den Abteilunangetreten,<br />

daß der Begriff vom "gastronomischen<br />

Entwicklungsland" wenn sie integraler Bestandteil der Planung fördern . Eine ganzheitliche<br />

Fertigung beitragen, insbesondere gen und deren Beteiligung an der<br />

Nordhessen nicht mehr zutrifft . Zu Planung sei. Planung sichert hingegen einen<br />

kaufen ist er bei : Extra-Tip, Wilhelmshöher<br />

Allee 254 , 3500 <strong>Kassel</strong>. rungskonzepten und der Qualifizie- lichen Einsatz der CNC-Technolo­<br />

Die Vorstellung von Qualifizie- menschengerechten und wirtschaft­<br />

p rungsplanung für die Arbeit mit gie. TV


Seite 6<br />

GhK-PUBLIK<br />

19. Mai 1992<br />

DER ALLGEMEINE HOCHSCHULSPORT der<br />

Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> präsentierte in der<br />

Aueparkhalle einen kleinen attraktiven Ausschnitt<br />

seines vielfältigen Programms: Vom<br />

Rock'n Roll über Taijiquan, Bauchtanz bis zum<br />

Afro Dance zeigten die Kursleiter(innen) mit<br />

ihren Teilnehmer(innen) ihr Können. (AHS/p)<br />

Zum Tode von Prof. Dr. Ulf Weißenfels<br />

Ein Überblicker und Vielseher<br />

'f Weißenfels (4. Dezember<br />

U 1923 bis 14. November 1991)<br />

war einer der gestaltenden Gründungsväter<br />

des Fachbereichs Sozialwesen,<br />

den er in seiner zwanzigjährigen<br />

Geschichte kreativ, kritisch<br />

und solidarisch begleitet hat.<br />

Er hat mit seiner philosophisch-anthropologischen,<br />

psychologischen<br />

und berufsethischen Perspektive<br />

zentral zum <strong>Kassel</strong>er Profil der Ausbildung<br />

von Sozialarbeiterinnen und<br />

Sozialpädagoglnnen sowie von Supervisorlnnen<br />

beigetragen. Davor<br />

war er knapp zehn Jahre lang Direktor<br />

der Evangelischen Höheren<br />

Fachschule für Sozialarbeit - einer<br />

der Vorgängerinstitutionen der Gesamthochschule<br />

<strong>Kassel</strong>. Auch durch<br />

seine damalige Leitungstätigkeit,<br />

durch seine Mitarbeit in der damaligen<br />

ständigen Konferenz der Schulen<br />

für Sozialarbeit und durch sein<br />

anschließendes Engagement als<br />

Mitglied des Gründungsbeirates der<br />

Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> hat er<br />

schon in den sechziger und frühen<br />

siebziger Jahren wichtige Orientierungen<br />

für das Ausbildungsfeld der<br />

Sozialarbeit gesetzt.<br />

In seiner fast vierzigjährigen Lehrtätigkeit<br />

wurde Ulf Weißenfels für<br />

viele Studenten zum prägenden<br />

Lehrer für ihr künftiges Berufsleben,<br />

und die Mitarbeiterinnen und Wissenschaftlerlnnen<br />

haben in ihm einen<br />

verständnisvollen, Nachdenken<br />

stiftenden Gesprächspartner gehabt.<br />

Wissenschaftspolitisch ist besonders<br />

hervorzuheben, daß Ulf<br />

Weißenfels zusammen mit Frau v.<br />

Hackewitz die Grundlagen für den<br />

Supervisionsstudiengang des Fachbereichs<br />

Sozialwesen gelegt hat.<br />

Supervision umfaßt geeignete Gesprächsverfahren<br />

der Bewußtmachung,<br />

Reflexion, Kritik und Bearbeitung<br />

von hartnäckigen Arbeitsschwierigkeiten,<br />

auch der eigenen<br />

persönlichen Anteile daran, im Berufsleben<br />

- Arbeitsschwierigkeiten,<br />

die für die Klienten der provessionellen<br />

Berufe (Sozialarbeiter, Therapeuten,<br />

Lehrer, Pfarrer) von·großem<br />

Nachteil sind. Der Supervisionsstudiengang<br />

ist einmalig an deutschen<br />

<strong>Universität</strong>en; Ulf Weißenfels hat<br />

sich mit aller Energie, Leidenschaft<br />

Förderpreis für<br />

kurzes<br />

Physik-Studium<br />

ie Dr. Wilhelm-Heinrich Heraeus<br />

Dund Else Heraeus-Stiftung in<br />

Hanau hat einen Preis zur Förderung<br />

einer Verkürzung der Studiendauer<br />

im Fach Physik ausgesetzt.<br />

Der Preis wird an Studierende der<br />

Physik an den <strong>Universität</strong>en in Hessen<br />

verliehen, die das Studium innerhalb<br />

von maximal 10 Semestern<br />

mit dem Diplom abschließen und<br />

mindestens die Note "Gut" erreichen.<br />

Der Studienförderpreis beträgt<br />

2500,- DM und wurde erstmals für<br />

<strong>Kassel</strong> an Dipl.-Phys. Frank Becker<br />

verliehen. Der Preisträger hat in der<br />

Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Albrecht<br />

Goldmann, Experimentalphysik 11,<br />

eine experimentelle Diplomarbeit mit<br />

dem Thema "Thermodesorptionsspektroskopie<br />

von Iod auf Silber­<br />

(100)-Oberflächen" angefertigt und<br />

seine Diplomprüfung im Alter von 26<br />

Jahren mit der Note "Sehr gut" abgeschlossen.<br />

Die private Stiftung befaßt sich<br />

satzungsgemäß mit der Förderung<br />

der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung<br />

in der Physik und<br />

deren Grenzgebieten und arbeitet<br />

eng mit der Deutschen Physikalischen<br />

Gesellschaft zusammen. p.<br />

und intellektueller Brillanz um die<br />

Ausgestaltung des Tätigkeitsprofils<br />

von Supervision, um die Abklärung<br />

ihrer philosophischen Grundlagen<br />

und um die neuartigen Lehrkonzepte<br />

für die eigentümliche Selbstreflexionstätigkeit<br />

von Supervision bemüht.<br />

Ulf Weißenfels hat viele Menschen<br />

- Studenten, Kollegen, Mitarbeiter,<br />

Supervisanden - in seiner<br />

nahezu vierzigjährigen Lehr- und<br />

Reflexionstätigkeit angesprochen,<br />

bewegt, zum Nachdenken angestoßen,<br />

in den Identifikationszuschreibungen<br />

verändert, für die Praxis ermutigt,<br />

zu transzendierenden Fragestellungen<br />

gebracht.<br />

Die Chancen des Gesprächs<br />

Als Kollegen sind mir zwei - sicherlich<br />

nicht alle - Quellen für die<br />

die Herzen öffnende Ausstrahlung<br />

von Ulf Weißenfels als Lehrer, Kritiker,<br />

Nachdenken stiftender Gesprächspartner<br />

deutlich geworden:<br />

die eine Quelle war seine Einfühlung<br />

in die vergegenwärtigende Kraft des<br />

Gesprächs, die andere Quelle das<br />

humanistische Wissen um die Praxiswirksamkeit<br />

eines offenen, Identitätsveränderu<br />

ng, Metamorphosen<br />

ermöglichenden Menschenbildes.<br />

Ich möchte diese Quellen an zwei<br />

Kurztexten von Ulf Weißenfels vergegenwärtigen:<br />

- So sagte er über unseren Supervisionsstudiengang<br />

und die Selbstverwaltungsarbeit:<br />

"Es ist die Chance<br />

eines großen Gesprächs, in dem<br />

gemessen, verglichen, angefordert,<br />

korrigiert und ermutigt werden kann.<br />

Das geschieht nicht im freien Raum.<br />

Wir haben Selbstverwaltungsstrukturen,<br />

deren gelegentlich bemerkbare<br />

Dürftigkeit immer nur die eine<br />

Seite der Medaille ist, deren andere<br />

Seite Spielraum für Entwürfe bietet".<br />

- Und er sagte über das Menschenbild<br />

in der Supervision : "Der Supervisor<br />

soll über Erfahrungen verfügen,<br />

auch Erfahrungen mit sich seiber.<br />

Er soll ehrlich sein. Er soll Mut<br />

haben. Er soll sensibel sein. Er muß<br />

liebevoll sein. Er soll Supervisionär,<br />

Überblicker, Vielseher sein".<br />

Ulf Weißenfels hat stets die Chance<br />

des großen Gesprächs gesucht,<br />

und er war oftmals der Überblicker<br />

und Vielseher - vielleicht z. T. gerade<br />

auch deshalb, weil er den Erfahrungsreichtum<br />

des Betroffenen hatte:<br />

weil er wußte, was es bedeutet,<br />

gebeugt und oftmals in Schmerzen<br />

sein zu müssen. Als leidenserfahrender<br />

und sensibler Zuhörer konnte<br />

er tiefes Verständis für die soziale<br />

Praxis gewinnen und vermitteln.<br />

Sein Satz: "Praxis ist oben! Theorie<br />

hat zu dienen", drückt zugleich auch<br />

treffend das Selbstverständnis einer<br />

Reformhochschule aus, welche die<br />

Ausbildung für das professionelle<br />

Handeln und die Untersuchung seiner<br />

Grundlagen für das Zentrum<br />

ihrer Existenzberechtigung hält.<br />

Die Arbeit mit den Studenten, die<br />

Supervisionsgespräche und die wissenschaftliche<br />

Reflexion machten<br />

Ulf Weisenfels so viel Freude, daß er<br />

viele Aufgaben nach seiner Pensionierung<br />

mit der ihm typischen Energie,<br />

Gedankentiefe und Eleganz<br />

weiter wahrgenommen hat wie bisher.<br />

Aus diesen akademischen Tätigkeiten<br />

wurde er durch eine plötzliche<br />

Krankheit herausgerissen. Im<br />

Angesicht des Todes konnte Ulf Weißenfels<br />

sich der Dichte seines Lebens<br />

als Hochschullehrer gewiß<br />

sein; der Fachbereich Sozialwesen<br />

sieht sich in der Verantwortung, seine<br />

Impulse für die fortlaufende<br />

Selbstreflexion und Reform der Ausbildung<br />

und die Gestaltung des Berufsbildes<br />

von Sozialarbeit und Supervison<br />

wirksam zu halten.<br />

Fritz Schütze<br />

Kulturgeschicht­<br />

I iches Lesebuch<br />

Spanien - eine<br />

Kritik<br />

Patentinformationsstelle PATIS wird ausgebaut<br />

Das Rad nicht nochmal erfinden<br />

und dabei erfolgreich sein<br />

rhalt und Ausbau der Patentin­<br />

PATIS haben<br />

EformationssteIle<br />

sich nordhessische Unternehmen<br />

zum Ziel gesetzt. Auf Initiative der<br />

Industrie- und Handelskammer <strong>Kassel</strong><br />

zusammen mit Patentanwälten<br />

wurde jetzt der Förderverein "Patentinformation<br />

für den Mittelstand"<br />

gegründet. Wie der Vorsitzende;<br />

Christian Decken, Ehrenpräsident<br />

der IHK <strong>Kassel</strong>, erläuterte, ist der<br />

Zweck des Vereins, mittelständische<br />

Unternehmen, insbesondere in der<br />

Region Nordhessen, durch Samm-<br />

Kultursommer<br />

Nordhessen<br />

Der Kultursommer Nordhessen,<br />

das Sommerfestival, das die<br />

Kulturregion sichtbar machen und<br />

mit europäischen Künstlern und Akteuren<br />

zusammenbringen will, eröffnete<br />

seinen ersten Schwerpunkt in<br />

Schloß Wilhelmsthal. Ab 15. Mai<br />

wird u.a. im Untergeschoß des<br />

Schlosses Wilhelmsthal bei Calden<br />

eine Kunstausstellung gezeigt, in<br />

der vier europäische Künstler den<br />

historischen Ort, das Rokokoschloß<br />

kommentieren. Dabei werden in<br />

zwei Räumen auch die "Landschaftstheoretischen<br />

Aquarelle" von<br />

Prof. Dr. Lucius Burckhardt, Fachbereich<br />

Stadtplanung/Landschaftsplanung<br />

zu sehen sein. Dauer zwei<br />

Monate.<br />

Weiter ist geplant: Veranstaltungen<br />

in Arolsen, Bad Hersfeld, Kleinsassen,<br />

Eschwege und Altmorschen<br />

(mit GhK-Symposium). Nähere Auskunft<br />

über: Kultursommer Nordhessen,<br />

Kulturförderkreis Nordhessen,<br />

Friedrich-Ebert-Str. 159, 3500<br />

<strong>Kassel</strong>.<br />

Teures Vergessen<br />

lung, Dokumentation und Nutzbarmachung<br />

wissenschaftlicher, technischer<br />

und gestalterischer Ergebnisse<br />

in Gestalt von Patenten, Gebrauchs-<br />

und Geschmacksmustern,<br />

Warenzeichen, Dienstleistungsmarken<br />

und sonstigen Rechten zu fördern.<br />

Der Verein soll darüber hinaus<br />

eine fruchtbare Verbindung zwischen<br />

Wissenschaft und Praxis zustande<br />

bringen und dabei auch der<br />

wissenschaftlichen und beruflichen<br />

Fortbildung in den Bereichen der<br />

technischen Entwicklung und des<br />

gewerblichen Rechtsschutzes<br />

dienen.<br />

Decken, selbst mittelständischer<br />

Unternehmer, fordert die Unternehmen<br />

zu regem Gebrauch der Informationsquelle<br />

PATIS auf. Gerade in<br />

Studium in den<br />

USA<br />

ür Studenten, die einen Aus­<br />

in den USA pla­<br />

Flandsaufenthalt<br />

nen, bietet das Amerika Haus Frankfurt<br />

folgende Veranstaltung an: Mittwoch,<br />

den 27. Mai um 18.00 Uhr:<br />

,,zwei Semster USA" Podiumsdiskussion<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Zentrum für Nordamerika-Forschung<br />

(ZENAF). Ehemalige Austauschstudenten<br />

berichten über ihre<br />

Studienerfahrungen und geben Tips<br />

für die erfolgreiche Bewerbung an<br />

einer US-Hochschule. Eine ergänzende<br />

Veranstaltung zum Vortrag<br />

von Frau Securius-Carr.<br />

Die Veranstaltung findet im Amerika<br />

Haus Frankfurt, Staufenstraße 1,<br />

6000 Frankfurt am Main 1 (U-Bahn<br />

,Alte Oper") statt.<br />

falls für mich, aber vermutlich auch für die<br />

anderen Ausschußmitglieder - auch<br />

durch die nachträglichen schriftlichen und<br />

mündlichen Erläuterungen des Präsiden­<br />

Betr.: "Teure Parolen" in PUBLIK 9/91<br />

In Ihrem Artikel "Teure Parolen" (<strong>Publik</strong> ten nicht restlos ausgeräumt; zumindest<br />

vom 17. Dez. 1991) wird die Kostenrech- handelt(e) es sich hierbei um ein arg<br />

nung für die Beseitigung der "Beschädi- irritierendes Mißverständnis. Erst auf dem<br />

gungen" und "sonstige(n) Beschmierun- Hintergrund dieses Umstandes wird die in<br />

gen von Wänden" an läßlich des Golfkrie- "GhK-<strong>Publik</strong>" erwähnte "emotionale Disges<br />

erwähnt. 30000,- DM hätte ein aus- kussion" verständlich.<br />

wärtiges Unternehmen dafür verlangt, 2. Ein zentrales Argument gegen die ins<br />

weshalb die Hausmeister in steuergeld- Auge gefaßte Verlagerung von Beständen<br />

sparender, unangenehmer Arbeit und un-· der Murhard-Bibliothek an den Holländiter<br />

Einsatz umweltschädigender Mittel zu schen Platz blieb gänzlich unerwähnt,<br />

Werke gehen mußten. Mich hat die eilfer- nämlich daß es nach Überzeugung mehtige<br />

Beseitigung der Parolen wie auch die rerer Ausschußmitglieder keinen Sinn<br />

Wegnahme des Transparentes an der macht, ein derzeit noch recht gut funktio­<br />

Skulptur vor der Bibliothek kurz nach nierendes TeHsystem (die MuLB) in ein<br />

Ausrufung des Waffenstillstands empört. mehr schlecht als recht funktionierendes<br />

Solche dauerhaften Parolen sind schließlich<br />

ein Stück (Hochschul)-geschichte und<br />

wider das Vergessen! Ich schlage deshalb<br />

vor, daß die Organisationsabteilung<br />

der Hochschule den Hausmeistern künftig<br />

derlei Arbeiten erspart und etwaige Reinigungskosten<br />

als Spende für die Beseitigung<br />

der Kriegsschäden vorhält, denn<br />

hierfür wäre das Steuergeld sicherlich<br />

besser verwertet. Margit See, FB 13<br />

ine kommentierte, problemorien- Gereimte<br />

Etierte und interdisziplinär angelegte<br />

kulturhistorische Anthologie Richtigstellung<br />

war seit langem ein Desiderat. Denn<br />

bei der durchweg auf die Vermittlung Betr.: Leserbriefspalte <strong>Publik</strong> <strong>Nr</strong>. 9/1991<br />

von Sprach- und Literaturgeschichte Nach allerlei Ungereimtheiten, die ich in<br />

angelegten Hochschulhispanistik letzter Zeit betr. Murhardsche lesen mußte,<br />

bedauere ich es sehr, daß Sie das nett<br />

kommen Sozialgeschichte und politische<br />

Landeskunde häufig zu kurz.<br />

Gereimte von Frau Gerke nicht gereimt<br />

gelassen haben, sondern mittels Drucktechnik<br />

auch hier den Eindruck von Unge­<br />

Hier schlägt Rehrmann die Brücke,<br />

denn in seinem Reader finden sich reimten erweckt haben; im übrigen hofft<br />

neben altbekannten auch neue Texte<br />

aus der spanischen Literatur und ten Leserbrief von Frau Mölleken gelesen<br />

natürlich jeder, der den zuvor abgedruck­<br />

Geschichte und internationale Stimmen<br />

von Gewicht. Das Corpus ist<br />

hat, nicht, daß die suggerierte (?) "Agonie<br />

der Murhardbibliothek" eintritt. Eine gereimte<br />

"Richtigstellung" im (mutmaßlichen)<br />

Interesse von Frau Gerke wäre mir<br />

nach chronologischen und thematischen<br />

Gesichtspunkten in 12 Kapitel lieber als der Abdruck meines Leserbriefes.<br />

Prof. R. Florian Tennstedt, FB 4<br />

geteilt, die in jeweiligen Resümees<br />

in der Einleitung und zumeist in<br />

einem eigenen Textvorspann inhaltlich<br />

erläutert sind. Alle Problemkreise<br />

sind mit repräsentativen Texten<br />

Informationspol itik,<br />

vertreten. Die historischen Grundlinien<br />

orientieren sich an der "Gesehe<br />

Dörfer<br />

Zensur und Potemkinschichte<br />

der Leute ohne Geschichte",<br />

am positiven Konzept der multikulturellen<br />

Gesellschaft (vor allem 'sche Bibliothek<br />

Betr.: PUBLIK v. 11. Februar: Murhard­<br />

Der Bericht über die Sitzung des Ständigen<br />

Ausschusses IV am 23. Januar in<br />

im Mittelalter) und an der Realität<br />

der "beiden Spanien", die bis zum GhK-<strong>Publik</strong> 2/11. Februar 92, S. 1 stellt<br />

heutigen Tage die Klassengegensätze<br />

widerspiegeln. Höchst originell ist Sicht des Präsidenten bzw. der Präsidial­<br />

den Sitzungsverlauf allzu sehr aus der<br />

das Schlußkapitel über das Verhältnis<br />

zwischen Spanien und Deutsch­<br />

zwei wichtige Gesichtspunkte aus der<br />

verwaltung dar. Insbesondere werden<br />

land, in dem das Spanienbild der Sitzung nicht wiedergegeben, so daß die<br />

Leser(innen) gar nicht recht verstehen<br />

Klassiker (Herder, Goethe), die "terra<br />

incognita" von Karl Marx, die Don­ bestand (und z. T. noch besteht):<br />

können, worin eigentlich der Konfliktstoff<br />

Quijoterien von Bloch u. a. zu Worte 1 Unter den Ausschußmitgliedern<br />

kommen. Eine ausführliche Bibliographie<br />

(S. 257-266) ermuntert zum daß sie aus der HNA vom 18. 12. 1991<br />

herrschte einhellig Befremden darüber,<br />

Weiterstudieren. (Norbert Rehrmann:<br />

Spanien. Kulturgeschichtli­<br />

seien dazu [zur Verlagerung der Murhard­<br />

erfahren mußten, "Stadt, Land und GhK<br />

ches Lesebuch. Texte und Kommentare.<br />

Frankfurt a. M.: Vervuert Verlag bekomme Platz fürs Museum, die GhK<br />

Bestände an die GhK] schon bereit". da<br />

dies Vorteile für alle habe: "Die Stadt<br />

1991.268 S.)<br />

habe organisatorische und finanzielle<br />

Zwei Korrekturen für eine Neuauflage:<br />

S. 83 Gervantes starb nicht an erklärungsbedürftigem Widerspruch zu<br />

Vorteile .. . ". Diese Darstellung stand in<br />

demselben Tage wie Shakespeare den Stellungnahmen von Präsident und<br />

wegen der Unterschiede zwischen Bibliotheksdirektor in der vorangegangenen<br />

Ausschußsitzung vom 13. 11. 91, es<br />

dem Julianischen und dem Gregorianischen<br />

Kalender, S. 161 Celas konkrete Überlegungen zu einer mögli·<br />

gebe bisher nur abstrakte. aber keinerlei<br />

Werk heißt Mrs. Caldwell spricht mit chen Verlagerung von Murhard-Beständen.<br />

Dieser Widerspruch wurde - ihrem Sohn. Martin Franzbach<br />

jeden-<br />

Das Forum von GhK-PUBLIK<br />

steht allen offen, die in und mit der<br />

Hochschulöffentlichkeit Informationen<br />

und Meinungen austauschen<br />

möchten. Je knapper solche<br />

Beiträge sind, desto gröBer ist die<br />

Chance ihrer Veröffentlichung. Die<br />

Redaktion behält es sich vor, Zuschriften<br />

zu kürzen. Anonyme oder<br />

beleidigende Zuschriften werden<br />

nicht veröffentlicht.<br />

Gesamtsystem (die Bibliothek am Holländischen<br />

Platz) zu verlagern und zu integrieren;<br />

hinzu kommen die hohen Aufwendungen<br />

tür die Verlagerung und Integration<br />

dieser Buchbestände und ihre<br />

vorhersehbar lange Unzugänglichkeit für<br />

die Benutzer im Falle einer derartigen<br />

Aktion. Erst auf diesem Hintergrund wird<br />

richtig verständlich, warum der Ausschuß<br />

den vom Präsidenten vorgetragenen Kosteneinsparungsargumenten<br />

nicht zu folgen<br />

vermochte und allen diesbezüglichen<br />

Uberlegungen "einmütig" eine Absage erteilte.<br />

Die vom Bibliotheksdirektor zu<br />

Recht beklagte schlechte Position der<br />

GhK-Bibliothek im inneruniversitären Verteilungskampf<br />

wurde vom Ausschuß in<br />

engem Zusammenhang mit dringend erforderlichen<br />

Verbesserungen vor allem<br />

am Bibliotheksstandort Holländischer<br />

Platz gesehen.<br />

Ich akzeptiere gern, daß mit "p." gekennzeichnete<br />

Beiträge primär aus der<br />

Sicht der Präsidialverwaltung bzw. des<br />

Präsidenten geschrieben werden. Wenn<br />

aber zwei so gewichtige Gesichtspunkte<br />

in GhK-<strong>Publik</strong> nicht wiedergegeben und<br />

damit der Diskussionsverlauf und das<br />

abschließende Votum im Ausschuß für die<br />

Leserschaft nicht mehr nachvollziehbar<br />

werden, so befindet sich die Berichterstattung<br />

meines Erachtens hat an, wenn nicht<br />

sogar jenseits der Grenze, die eine erlaubte<br />

Informations politik der Hochschulspitze<br />

von einer Zensur ihr mißliebiger<br />

Überlegungen des zuständigen Ausschusses<br />

trennt.<br />

Verständlich ist, wenn man der Öffentlichkeit<br />

innerhalb und außerhalb der <strong>Universität</strong><br />

die "Schokoladenseite" der GhK<br />

präsentieren will. Unvernünftig dagegen<br />

wird es, wenn man der Versuchung erliegt,<br />

Potemkinsche Dörfer aufzubauen;<br />

die gegenwärtigen Bibliotheksprobleme<br />

sind dafür ein augenfälliger Beleg. Nach<br />

Lektüre dieses GhK-<strong>Publik</strong>-Artikels sehe<br />

ich die Gefahr einer solchen Entwicklung<br />

auch bei der universitären Berichterstattung<br />

und meine: Es wäre dem Ansehen<br />

der <strong>Kassel</strong>er Hochschulzeitung sicherlich<br />

nicht zuträglich, wenn sie kein Forum<br />

universitärer Öffentlichkeit mehr sein sollte,<br />

sondern zur bloßen Hauspostille der<br />

Präsidialverwaltung verkommen würde.<br />

Prof. Dr. Hans G. Nutzinger<br />

FB 7, Mitglied des StA IV<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

würden oft erhebliche Mittel unnütz<br />

ausgegeben, um ,das Rad mehrfach<br />

zu erfinden', so Decken.<br />

PATIS war 1990 zusammen mit<br />

weiteren Patentauslegestellen an<br />

verschiedenen Orten mit Mitteln des<br />

Bundeswirtschaftsministeriums und<br />

weiterer Förderer eingerichtet worden.<br />

Die vorerst befristete Finanzierung<br />

will der Förderverein ergänzen<br />

und durch Erweiterung des Dokumentenbestandes<br />

das Angebot der<br />

Informationsstelle noch wertvoller<br />

machen . Bisher wurde PATIS <strong>Kassel</strong><br />

bereits erfreulich frequentiert.<br />

1990 waren 129 Recherchen auszuführen,<br />

im vergangenen Jahr 31 O.<br />

PATIS<br />

Machbarkeitsstudie<br />

Dienstleistu ngszentrum<br />

Osteuropa<br />

n der Erstellung einer "Machbarkeitsstudie<br />

Dienstleistungszen­<br />

A<br />

trum Osteuropa" wird sich die Stadt<br />

<strong>Kassel</strong> mit einem Betrag von 50000<br />

Mark beteiligen. Wie dazu ein Magistratssprecher<br />

im städtischen Pressedienst<br />

mitteilte, seien die Industrie-<br />

und Handelskammer <strong>Kassel</strong>,<br />

das Hessische Ministerium für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Technologie und<br />

die Stadt <strong>Kassel</strong> zu der übereinstimmenden<br />

Ansicht gekommen, daß<br />

durch die Einrichtung eines Dienstleistungszentrums<br />

Osteuropa in<br />

<strong>Kassel</strong> eine gute Chance für eine<br />

langfristige tragfähige Institution existiere.<br />

psk<br />

Betr. : Erhalt der Murhardschen und<br />

Landesbibliothek in <strong>Kassel</strong><br />

Die HistoriSChe Gesellschaft des Wer·<br />

ralandes e. V., eine Vereinigung des Krei·<br />

ses, der Kommunen, der Kirchenkreise,<br />

von Vereinen und Einzelpersonen zur<br />

Förderung historischer Forschung im<br />

Werra-Meißner-Kreis.<br />

Die Historische Gesellschaft des Werralandes<br />

schließt sich den Bestrebungen<br />

der kulturellen Vereine <strong>Kassel</strong>s an und<br />

appelliert an die Verantwortlichen im Land<br />

Hessen, in der Stadt <strong>Kassel</strong> und an der<br />

Gesamthochschule / <strong>Universität</strong> <strong>Kassel</strong>,<br />

für den Erhalt der Murhardsche und Landesbibliothek<br />

einschließlich der Handschriftenabteilung<br />

in der bisherigen Form<br />

und am traditionsreichen und sachgerechten<br />

Standort zu sorgen und ihre weitere<br />

Entwicklung sicherzustellen.<br />

Historische und heimatkundliehe Forschung<br />

gerade in den ländlichen Gebieten<br />

ist durch Unterversorgung mit Bibliotheken<br />

und deren Dienstleistungen erschwert.<br />

Die Murhardsche und Landesbibliothek<br />

in <strong>Kassel</strong> war bisher für Wissenschaftler,<br />

Studierende und Interessenten<br />

aus dem Werra-Meißner-Gebiet<br />

eine bevorzugte, bürgemahe und benutzerfreundliche<br />

AnlaufsteIle .<br />

Dr. Winfrled Mogge<br />

Vorsitzender d. Hist. Gesellschaft<br />

d. Werralandes e. V.<br />

Tempus-Gast<br />

Mit der finanziellen Unterstützung des<br />

Tempus Programmes habe ich ein halbes<br />

Jahr (1. 10. 91-31. 3. 92) an der GhK<br />

(Fachbereich Maschinenbau) verbracht.<br />

Das Tempus Programm hilft bei der Entwicklung<br />

und Erneuerung des Hochschulwesens<br />

der ost- und mitteleuropäischen<br />

Länder. Die Organisation und Vorbereitung<br />

meiner Studienreise hat Dieter Berdeismann<br />

(Bereich Elektrotechnik) gemacht.<br />

Er hatte schon persönliche Kontakte<br />

mit meiner Arbeitsstelle (Technische<br />

Hochschule Banki Donat Budapest) gehabt,<br />

wo ich als Dozent arbeite. Professor<br />

Schurian hat mich nach <strong>Kassel</strong> eingeladen<br />

und er hat mir auch später sehr viel<br />

geholfen. Das Ziel der Studienreise war<br />

Erfahrungsammlung und Mitwirkung in<br />

der Hydraulik-Schulung. Auf der TH Budapest<br />

möchte ich die deutschsprachige<br />

hydraulische Schulung ab Herbst dieses<br />

Jahres anfangen. Aus einigen Fächern<br />

(Mathematik, Informatik, Werkstofftechnik)<br />

haben wir schon die Schulung für<br />

eine Fachgruppe in englischer Sprache<br />

begonnen.<br />

Die Hydraulik·Vorlesungen von Prof.<br />

Schurian haben mir sehr gefallen. sowohl<br />

fachlich als auch pädagogisch. Die Vorlesungen<br />

waren von hohem Niveau und<br />

interessant und dadurch ist es verständlich,<br />

daß die Studenten die Vorlesungen in<br />

großer Zahl besuchten. Die Zusammenstellung<br />

und Führung des Hydraulik Laborpraktikums<br />

hat Horst Wahl gemacht.<br />

Diese Messungen waren sehr gut verständlich<br />

und anschaulich für die Studenten.<br />

Ich habe auf der Studienreise sehr<br />

viele nützliche Erfahrungen gesammelt<br />

und versuche diese zu Hause in meinen<br />

pädagogischen Arbeiten anzuwenden.<br />

Ich hoffe. daß der Kontakt zwischen den<br />

zwei Institutionen in der Zukunft nicht<br />

abbrechen wird. Zum letzten möchte ich<br />

meinen Dank wegen der Ermöglichung<br />

der Tempus-Studienreise sowohl für die<br />

oben genannten Personen als auch für<br />

die Leitung der GhK <strong>Kassel</strong> ausdrücken.<br />

Dr. Gabor Harkay<br />

Technische Hochschule Banki Donat<br />

Budapest


19. Mai 1992<br />

GhK-PUBLIK Seite 7<br />

GhK stellte anwendungsbezogene Exponate auf CeBit und Hannover Messe Industrie aus<br />

Vom Mobilfunk bis zum Einsteigercomputer und Materialprüfsystem<br />

ie Teilnahme der GhK an der<br />

DCeBit und der Hannover Messe<br />

Industrie hat inzwischen Tradition.<br />

<strong>Kassel</strong>er Wissenschaftler präsentierten<br />

anwendungsbezogene Exponate<br />

von der Werkstoffprüfung bis<br />

zum Mobilfunk.<br />

Auf der CeBit in Hannover stellten<br />

die GhK-Wissenschaftler Untersuchungen<br />

zum Mobilfunkkanal, anwendungsorientierte<br />

Dialoggestaltung<br />

von CAD-Systemen sowie einen<br />

"Einsteiger-Computer" vor.<br />

Vermessung des<br />

Mobilfunkkanals<br />

Seit geraumer Zeit besteht ein<br />

stetig steigender Bedarf an mobiler<br />

Kommunikation. Ausgehend von<br />

diesem Bedarf werden derzeit verschiedene<br />

Kommunikationssysteme<br />

definiert und entwickelt. Insbesondere<br />

werden dabei parallel zu den<br />

klassischen Mobilfunkanwendungen,<br />

wie beispielsweise Autotelefone,<br />

intelligente Verkehrsleitsysteme<br />

entwickelt, um den Fahrzeugverkehr<br />

der Zukunft besser koordinieren zu<br />

können. Als ein wesentliches Problem<br />

bei derartigen Mobilfunksystemen<br />

erweist sich die Vielzahl der<br />

Parameter des Funkkanals. Aufgrund<br />

derer ist eine umfassende<br />

Simulation mit heutigen Rechnersystemen<br />

noch nicht möglich.<br />

Prof. Dr. Früchting und seine Mitarbeiter,<br />

Fachgebiet Hochfrequenztechnik/Kommunikationssysteme,<br />

haben daher ein System zur Vermessung<br />

des Mobilfunkkanals entwickelt,<br />

das es ermöglichen soll, die<br />

Parameter von zeitlich variierenden<br />

Impulsantworten zu bewerten und<br />

die für die Systemauslegung wesentlichen<br />

Parameter herauszufiltern.<br />

Die während der Messung unter<br />

realen Verkehrsbedingungen im<br />

Fahrzeug anfallenden Daten des<br />

Funkübertragungssystems werden<br />

in Echtzeit auf eine Rechnerwechselplatte<br />

übertragen. Die statistische<br />

Auswertung erfolgt im Anschluß an<br />

die Meßkampagne im Institut. Ziel<br />

dieser Entwicklung ist es, mit den<br />

wesentlichen Parametern die Simulation<br />

auf derzeit verfügbaren Rechnern<br />

zu ermöglichen und zur Gestaltung<br />

von mobilen Kommunikationssystemen<br />

zu nutzen.<br />

Dialog für CAD<br />

Promotionen<br />

Dipl.-Phys. Felix Lodders erwarb den<br />

Doktorgrad am Fachbereich 18. Gutachter<br />

waren Prof. Dr. Albrecht Goldmann<br />

und Prof. Dr. Klaus Röll (FB 18). Die<br />

Dissertation hat den Titel: Aufbau und<br />

Erprobung eines Zonenplatten-Linearmonochromators<br />

zur ortsaufgelösten Photoelektronen-Spektroskopie<br />

mit Synchrotronstrahlung<br />

Dipl.-Phys. Peter Thoren promovierte<br />

am Fachbereich 18 zum Dr. rer. nat.<br />

Seine Gutachter: Prof. Dr. Kassing und<br />

Prof. Dr. Albrecht Goldmann. Titel der<br />

Promotionsschrift: Simulation von Ätzund<br />

Depositionsprozessen.<br />

Birgit Ciba promovierte zum Dr. rer.<br />

nat. im Fachbereich 19. Ihre Gutachter:<br />

Pro!. Dr. Günter Witte und Prof. Dr. Werner<br />

Meinel (FB 19). Ihre Dissertation trägt<br />

den Titel: Beiträge zum Sozial- und Komfortverhalten<br />

des Maulwurfs (Tal pa europaea<br />

l.) und zu Phänomenen seiner<br />

Brunft.<br />

Heide Häberle erwarb den Doktorgrad<br />

Dr. phil. im Fachbereich 4. Gutachter<br />

waren Prof. Dr. Alfons Labisch und Prof.<br />

Dr. Reinhard Schmitz-Scherzer (FB 4).<br />

Ihre Arbeit befaßte sich mit .Stationäre<br />

und ambulante psychosoziale Versorgung<br />

krebskranker Kinder und Jugendlicher<br />

- Familien in Krisensituationen -".<br />

Rüdiger Oliev wurde im Fachbereich<br />

19 zum Dr. rer. nat. promoviert. Gutachter<br />

waren Prof. Dr. Luise Stange, FB 19 und<br />

Prof. Dr. Horst Binding - <strong>Universität</strong> Kiel.<br />

Titel der Schrift: Zur Koordination von<br />

Wachstumsfunktionen im Meristem und in<br />

entdifferenzierenden Dauerzellen von<br />

Riella helicophylla (Bory et Mon!.) Mont.<br />

Birgit Sälzer promovierte zum Dr. rer.<br />

pol. im Fachbereich 7. Ihre Gutachter:<br />

Prof. Dr. Jürgen Reese, FB 7 und Prof.<br />

Dr. Wolfgang Seibel - <strong>Universität</strong> Konstanz.<br />

Der Titel: Mikropolitik im Krankenhaus.<br />

Eine Untersuchung organisationsinterner<br />

Ursachen der Unwirtschaftlichkeit<br />

im Krankenhaussektor.<br />

Chengchang Yao erwarb im FB 19 den<br />

Doktorgrad Dr. rer. nat. Gutachter: Prof.<br />

Dr. Wemer Meinel und Prof. Dr. Harun<br />

Parlar, FB 19. Der Titel: Untersuchungen<br />

zur Toxizität von Metribuzin bei Gammarus<br />

pulex (l.) unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Einflüsse von Temperatur<br />

und Wasserstoffionenkonzentration.<br />

Gisela Theis promovierte zum Dr. rer.<br />

pol. Die Gutachter im FB 6: Prof. Dr.<br />

Bernhard Nagel und Prof. Dr. Michael<br />

Kittner. Titel der Schrift: Neue Konzernstrategien<br />

und einheitliche Leitung im faktischen<br />

Konzern.<br />

Thomas Birkhölzer wurde zum Dr.­<br />

Ing. promoviert. Gutachter im Fachbereich<br />

16 waren: Prof. Dr.-Ing. Gerhard<br />

Kreißelmeier und Prof. Dr. Hubert Hahn.<br />

Der Titel: Numerischer Reglerentwurf für<br />

nichtlineare Systeme auf der Grundlage<br />

eines Optimierungsansatzes.<br />

Gunter Lay erwarb den Doktorgrad Dr.<br />

rer. pol. im Fachbereich 2. Gutachter<br />

waren: Prof. Dr.-Ing. Hans Martin und<br />

Prof. Dr. Gerd Neumann, FB 2. Der Titel:<br />

Wandel von Arbeitsorganisation und Tätigkeitsinhalten<br />

beim Einsatz von CAD.<br />

Christi an Brehmer promovierte irn FB<br />

1 zum Dr. phil. Seine Gutachter: Prof. Dr.<br />

Heinrich Dauber, FB 1 und Prof. Dr.<br />

Reinhard Schmitz-Scherzer, FB 4 sowie<br />

Prof. Dr. Bernd Fittkau, Uni Göttingen.<br />

Der Titel: Die Evolution des Bewußtseins<br />

und die Möglichkeit der Erforschung ihres<br />

zukünftigen Verlaufes im Rahmen eines<br />

erweiterten Wissenschaftsverständnisses.<br />

Helmut Braun promovierte im Fachbereich<br />

Sozialwesen zum Dr. phil. Gutachter<br />

waren Prof. Dr. Reinhard Schmitz-Scherzer<br />

und Prof. Dr. Hartmut Radebold, FB 4.<br />

Der Titel der Promotion: Bestimmungsgrößen<br />

für den Pflegeplatzbedarf älterer<br />

Menschen - Qualitative und quantitative<br />

Aspekte.<br />

Ulrike Kiehne erwarb im FB 20 den<br />

Doktorgrad Dr.-Ing. Gutachter waren<br />

Prof. Dr. Hans Heinrich Hoppe. FB 20 und<br />

Prof. Dr. Luise Stange, FB 19. Der Titel<br />

der Promotionsschrift: Untersuchungen<br />

zur Wirkung der Herbizide Fluazifop-Butyl<br />

(Fusilade R ) und Mefenacet auf den Lipidstoffwechsel<br />

von Maispflanzen.<br />

Bernd Pampus promovierte im FB 3<br />

zum Dr. phll. Seine Gutachter waren Prof.<br />

Dr. Dietrich Martln und Prof. Dr. Klaus<br />

Das Institut für Arbeitswissenschaft<br />

des Fachbereichs Berufspädagogik,<br />

Polytechnik, Arbeitswissenschaft<br />

stellt eine weiterentwickelte<br />

Oberfläche für CAD-Systeme vor,<br />

die eine anwendungsorientierte Dialoggestaltung<br />

ermöglicht. Häufig<br />

bieten die Benutzeroberflächen von<br />

Bildschirmarbeitsplätzen im Konstruktionsbereich<br />

unzureichende<br />

Unterstützung bei der Tätigkeit des<br />

Konstruierens an. Die wachsende<br />

Zahl von anaebotenen Funktionen<br />

Lehnertz, FB 3. Die Promotionsschrift<br />

lautet: Die Muskelleistung als Intensitätsparameter<br />

im Krafttraining.<br />

Peter Sacher wurde im FB 7 zum Dr.<br />

rer. pol. promoviert. Prof. Dr. Jürgen Reese<br />

und Prof. Dr. G.-M. Hellstern, FB 7<br />

begutachteten die Arbeit: "Die Beschaffungspraxis<br />

öffentlicher Verwaltungen. Eine<br />

verwaltungswissenschaftliche Untersuchung<br />

am Beispiel ausgewählter Kommunalverwaltungen."<br />

Young-Rok Hoh promovierte zum Dr.­<br />

Ing. Gutachter waren Prof. Dr. Luxius<br />

Burckhardt, FB 13 und Prof. Dipl.-Ing.<br />

Peter Zionicky, Univers. Dortmund. Die<br />

Schrift trägt den Titel: Zum Problem der<br />

städtebaulichen Instrumente und ihrer<br />

Praxis in Korea, im Hinblick auf die Herstellung<br />

eines neuen Instruments für die<br />

Siedlungsplanung.<br />

Jamshid Edalatian-Shahriyari erwarb<br />

den Doktorgrad Dr. rer. pol. im Fachbereich<br />

7. Gutachter waren Prof. Dr. Peter<br />

Weise und Prof. Dr. Hans G. Nutzinger,<br />

FB 7. Titel: Unternehmensorganisation<br />

und -kultur im Iran.<br />

Dipl.-Phys. Matthias Tochtrop-Mayr<br />

promovierte zum Dr. rer. nat. im Fachbereich<br />

18. Gutachter: Prof. Dr. Rainer Kassing<br />

und Prof. Dr. Frank Träger, FB 18.<br />

Der Titel: Laserinterferometrische Wärmewellenanalyse<br />

zur lokalen Bestimmung<br />

der thermischen Eigenschaften<br />

dünner Schichten und Substrate.<br />

Dipl.-Phys. Jürgen Westhof erwarb im<br />

gleichen Fachbereich den Doktorgrad Dr.<br />

rer. nat. Gutachter waren Prof. Dr. AIbrecht<br />

Goldmann und Prof. Dr. Helmut<br />

Gärtner, FB 18. Der Titel: Ortsaufgelöste<br />

Photoelektronenspektroskopie mit Resonanzstrahlung.<br />

Johannes Schwinn wurde im FB 15<br />

zum Dr.-Ing. promoviert. Die Gutachter:<br />

Prof. Dr.-Ing. Uwe Geitner und Prof. Dr.­<br />

Ing. Gunnar Johannsen, FB 15. Der Titel<br />

der Schrift war: Wissensbasierter CIM­<br />

Leitstand.<br />

Christian Heßler promovierte zum Dr.­<br />

Ing. Gutachter im FB 15: Prof. Dr.-Ing.<br />

Gunnar Johannsen und Prof. Dr. rer. nato<br />

Hubert Hahn. Der Titel: Online-Sumulation:<br />

ein Hilfsmittel zum Führen langsamer<br />

Prozesse.<br />

Habil itationen<br />

Der Fachbereich Sozialwesen erkennt<br />

Dr. phil. Urte Finger-Trescher aufgrund<br />

des Habilitationsverfahrens im Fachgebiet<br />

"Gruppenpsychotherapie" die Habilitation<br />

zu und verleiht ihr die akademische<br />

Bezeichnung Privatdozentin.<br />

Der Fachbereich Biologie/Chemie erkennt<br />

Dr. rer. nat. Franz Hebauer aufgrund<br />

der eingereichten Habilitationsschrift<br />

"Revision und Vergleich zweier<br />

exponierter monophyletischer Gruppen<br />

innerhalb der Hydrophyloidea orb.terr."<br />

die Habilitation für das Fachgebiet ,,Zoologie<br />

- Entomologie" zu. Der Fachbereich<br />

verleiht Franz Hebauer aufgrund der Habilitation<br />

die akademische Bezeichnung<br />

Privatdozent.<br />

Der Fachbereich Physik erkennt Dr. rer.<br />

nat. Lutz-Helmut Schön aufgrund verschiedener<br />

Veröffenllichungen und der<br />

Probevorlesung "Warum dreht sich das<br />

Foucaultsche Pendel? Hindernisse beim<br />

Verstehen der Mechanik" die Habilitation<br />

für das Fachgebiet "Didaktik der Physik"<br />

zu.<br />

Keine Unterführung<br />

am Hopla<br />

Laut Beschluß der Frauenvollversammlung<br />

vom 9. März wird gefordert,<br />

daß aus Sicherheitsgründen<br />

und zur Erreichung der Zugänglichkeit<br />

für Behinderte alle Gremien der<br />

Hochschule sich dafür einsetzen,<br />

daß ein Zugang am Holländischen<br />

Platz zur KVG-Haltestelle mit Ampelregelung<br />

auf Fahrbahnebene<br />

hergestellt wird, die Unterführung<br />

abgeschafft sowie die Haltestelle in<br />

der Moritzstraße eingerichtet wird. p<br />

ist selten anwendungsgerecht organisiert.<br />

Die für den Benutzer ärgerlichen<br />

Fehlhandlungen und Fehlinterpretationen<br />

beeinträchtigen den<br />

Konstruktionsprozeß. Durch die von<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Pfitzmann im Rahmen<br />

eines Kooperationsprojekts erarbeiteten<br />

Systemveränderungen<br />

wird die individuelle Gestaltung von<br />

Benutzeroberflächen von CAD-Systemen<br />

für Anfänger bis hin zum<br />

Experten möglich. Die in Kooperation<br />

mit Softwareanbietern und Architekten<br />

entwickelte Dialoggestaltung<br />

ist grundsätzlich auf unterschiedliche<br />

Systeme übertragbar.<br />

First Computer<br />

Um Elementarerfahrungen in der<br />

hochentwickelten Computertechnik<br />

zu erwerben, bietet sich der vom<br />

Fachgebiet PolytechnikJArbeitslehre<br />

von Prof. Dr. Fieblinger und Rüdiger<br />

Schnause entwickelte "FIRST"­<br />

Computer an. Das didaktische Konzept,<br />

das der Entwicklung zugrunde<br />

liegt, zielt auf den Erwerb von Elementarerfahrungen<br />

mit der Datenverarbeitung<br />

durch den handelnden<br />

Umgang mit dem Gerät ab. Es erlaubt<br />

das Anfassen und Manipulieren<br />

von Bauteilen, das Erkennen<br />

von elektrischen Spannungen zu<br />

Mustern und ihrer Interpretation als<br />

Daten, das Verstehen dieser Muster<br />

als Programm und das Begreifen<br />

von Byte, Programm und Befehl.<br />

Auf der Hannover Messe Industrie<br />

beteiligte sich die GhK am Gemeinschaftsstand<br />

der Hessischen Hochschulen<br />

als Teil des Innovationsmarktes<br />

"Forschung und Technologie",<br />

in dem Hochschulen, Großforschungseinrichtungen<br />

sowie Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilungen<br />

von Großunternehmen Ergebnisse<br />

ihrer Forschungsarbeiten und<br />

Forschungsgebiete einer interessierten<br />

Öffentlichkeit vorstellen. Die<br />

GhK präsentiert als Beispiele der<br />

vielfältigen anwendungsorientierten<br />

Forschungen Vorhaben aus dem Institut<br />

für Werkstofftechnik des Fachbereichs<br />

Maschinenbau (Prof. Dr.<br />

Bledzki) und aus dem Fachbereich<br />

Wirtschaftswissenschaften (Prof. Dr.<br />

Vahrenkamp).<br />

INDYMAT hilft zu beurteilen<br />

Das auf PC lauffähige System erlaubt<br />

die Kennwertermittlung und die<br />

Erfassung des Schädigungsverlaufs<br />

schon nach wenigen Lastwechseln.<br />

Das System steuert die dynamische<br />

Prüfeinrichtung und wertet die Meßwerte<br />

online aus. Als Beanspruchungsarten<br />

können Dauerschwingversuche,<br />

Laststeigerungs- und Frequenzsteigerungsversuche<br />

gewählt<br />

werden. Ausgangsmaterial dieser<br />

Prüfung ist recyclierter Kunststoff,<br />

dessen flächendeckende Sammlung<br />

und technische Verwertung im Rahmen<br />

des <strong>Kassel</strong>er Hausmüllprojekts<br />

in Kooperation mit dem Stadtreinigungsamt<br />

<strong>Kassel</strong>, der Thyssen Henschel<br />

AG und dem Institut für Werkstofftechnik<br />

in einem ersten Schritt<br />

erprobt wurde. Ziele des Projekts<br />

waren die Ermittlung der Trennleistung<br />

von Kunststoffabfällen in einer<br />

technischen Anlage sowie die Gewinnung<br />

von Werkstoffkennwerten<br />

der drei Hauptfraktionen Polyolefine,<br />

Polystyrol und Polyvinylchlorid. Der<br />

Qualitätsstandard wurde durch<br />

werkstofftechnische Untersuchungen<br />

statistisch abgesichert; Versuche<br />

zur Herstellung von Gebrauchsprodukten<br />

schlossen sich an.<br />

Regionale Tourenplanung<br />

Das Fachgebiet Operations Research<br />

im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,<br />

vertreten durch Prof.<br />

Dr. Vahrenkamp, stellt als eine der<br />

typischen anwendungsorientierten<br />

Forschungsleistungen ein System<br />

zur regionalen Tourenplanung für<br />

den regionalen Sammel- und Verteilverkehr<br />

vor. Das auf PC's lauffähige<br />

Planungsprogramm unterstützt die<br />

interaktive Disposition für die typische<br />

Größenordnung von einigen<br />

hundert Kunden- und Netzknoten<br />

mit Auswahl der Fahrzeuge, Zuordnung<br />

der Kunden und Bestimmung<br />

optimaler Routen in Verkehrsnetzen.<br />

Neben Kostensenkung, Zeit- und<br />

Fahrzeugreduktion, gleichmäßiger<br />

Auslastung von Fahrzeugen und<br />

Fahrern sind Berücksichtigung von<br />

Kundenpräferenzen und Terminvorgaben<br />

möglich. P.<br />

Das intelligente dynamische Materialprüfsystem<br />

INDYMAT - im Institut<br />

für Werkstofftechnik der GhK<br />

entwickelt - ist für die schnelle Beurteilung<br />

der Eigenschaften und der Konflikt um Wagenplatzsiedlung<br />

mechanischen Qualität von recyclierten<br />

Kunststoffen ausgelegt.<br />

Gemeinwohl oder<br />

Partial interesse?<br />

Die Bau- und Wohnwagensiec:ßung<br />

auf dem Gelinde<br />

der GhK n6rdIich der Moritzstra­<br />

Be Ist seit Wochen heftig umstritten;<br />

Die Hochschulleltung ver·<br />

langte schon seit langem den<br />

Abzug der Wagen mit Tennin 15.<br />

April 1992; Öle Bewohner(lnnen)<br />

weigern sich. Die ArgumenIe<br />

wurden In einer öffentlichen Diskussion<br />

am 24. MIrz ausgetauscht<br />

- ohne neue Erkenntnisse.<br />

Seither fand ein Briefwechsel<br />

statt. der dla PositIoII8n schriftlich<br />

fixierte. Doch bislang stehen<br />

die Wagen noch; jetzt will die<br />

HochschuJe die Personalien der<br />

BewohnerInnen und BewotitI8t'<br />

feststellen lassen und dann<br />

rechtliche Schrille einleiten. AndaranJ...<br />

finden sich SoIIdafi..<br />

tItsbekundungen z. B. der Granen<br />

oder des AStA, die den<br />

Verbleib fordern.<br />

Zur Erinnerung: Es fing 1989 an,<br />

als ein Projekt im Fachbereich Sozialwesen<br />

mit Studierenden in Bauwagen<br />

innovative Wohn- und Lebensformen<br />

erarbeiten wollte; die<br />

Hochschule genehmigte, trotz "baurechtlicher<br />

und haushaltsrechtlicher<br />

Bedenken" dafür das Hochschulgelände<br />

zu nutzen - so der Präsident<br />

in seinem offenen Brief vom 1. April<br />

'92. Und in der Annahme, es sei<br />

zeitlich begrenzt, wie bei Projekten<br />

üblich. Mittlerweile war das Projekt<br />

EINE STUDIENPROJEKTGRUPPE der Studienwerkstatt Serie- beendet, zogen Mensc~en ein und<br />

grafie (FB 22) unter Leitung von Dieter Haist hat die Absicht das aus, wurden Wagen hingeschleppt<br />

.. . . ' und andere abgeholt; kurz - die<br />

Thema. ASYL In ex~m~lartscher Plakatform (s. Bild) weiter zu Siedlung verselbständigte sich, die<br />

bearbeiten. Geplant Ist die Bekanntmachung von etwa 10 oder 20 GhK duldete dies bis zum Herbst<br />

Personen, die während der Nationalsozialistischen Herrschaft 1991. Dann wurden die Bewohneemigrieren<br />

mußten. Die Plakate sollen über die Deutsche Städte re- r(innen) aufgefordert, bis Beginn des<br />

klame in Stadt und Land plakatiert werden. Die Projektgruppe Sommersemesters das Gelände zu<br />

sucht noch Spender, die die Finanzierung von diesen Plakaten rä~~en. Nach ~ieser "gro~zügigen<br />

und/oder eine Belegung bei der Deutschen Städtereklame über- Frist s~. der Pr.asldentenbnef, sol~.e<br />

nehmen. Die Namen der Spender werden auf den von ihnen das Gelande, wie vom Ausschuß 'ur<br />

einem ersten interdisziplinären<br />

zu<br />

Projekttag an der GhK lädt der<br />

Projektrat am 2. Juni ein. Die Idee<br />

entstand im Studentischen Projektrat,<br />

der das Projektstudium fördern<br />

will. Er will Projektstudium als selbstbestimmte<br />

Studienform über die<br />

"Tellerränder" der Fachbereiche, wo<br />

es noch vorhanden ist, bekannt machen<br />

und interdisziplinäre Vernetzungswünsche<br />

unterstützen. Die<br />

Hochschule stellt seit 1990 jährlich<br />

52800 DM zur "Innovationsförderung<br />

Projektstudium" zur Verfügung.<br />

Der Studentische Projektrat sammelt<br />

seither Projektanträge und<br />

setzt sich für Projektstudium in den<br />

zentralen Ausschüssen und in Zusammenarbeit<br />

mit den Projekten für<br />

eine größere Öffentlichkeit und Verankerung<br />

des ProJektstudiums in allen<br />

Fachbereichen der GhK ein.<br />

Am 2. Juni soll auf dem Gelände<br />

der GhK - Nora-Platiel-Straße und<br />

die Wiese vor der K 10 - mit Projektständen<br />

aller Art, Essen, Trinken,<br />

Musik, Theater, Ausstellungen usw.,<br />

usw. ein Eindruck von den vielfältigen<br />

Projekten entstehen. Beginnen<br />

soll das Ganze um 14.30 Uhr mit<br />

offenem Ende in den Abend hinein.<br />

Alle Projekte der GhK sind herzlich<br />

eingeladen. sich an diesem ersten<br />

Interdisziplinären Projekttag zu be-<br />

Ein Projektplenum für letzte Absprachen<br />

findet nochmal am 21. Mai<br />

um 18 Uhr in der Nora-Platiel-Str. 1,<br />

R. 1311 statt. Karin Heinemann<br />

Gastfamilien<br />

gesucht<br />

Das Akademische Auslandsamt<br />

sucht für die Zeit vom 12. bis 17.<br />

Oktober Gastfamilien, die bereit<br />

sind, ein oder zwei niederländische<br />

Student(inn)en aufzunehmen. Die<br />

jungen Leute besuchen eine Fachoberschule<br />

für Wirtschaft und Verwaltung<br />

und sprechen Deutsch. Die<br />

Gastfamilien erhalten eine Verpflegungsvergütung<br />

von 30 Mark pro<br />

Tag und Person. Ansprechpartnenn:<br />

Frau G. Erichson, AAA der GhK, Tel.<br />

804-2213 p.<br />

<strong>Kassel</strong>er Studententheater<br />

Erste Inszenierung<br />

m letzten Wintersemester wurde<br />

Ian der GhK ein <strong>Kassel</strong>er Studententheater<br />

gegründet. Es soll unter<br />

seinem Leiter, Dr. Horst Müller, fortbestehen<br />

und wird mit Mitteln der<br />

Hochschule gefördert. Um eine größere<br />

Zahl von Interessierten aus<br />

f· . PI k f f" hrt d N" h A k ft .. b Haushalt und Hochschulentwicklung<br />

Inanz.lerten a aten au ge u wer en. a ere us un u er im SS 91 beschlossen, der Öffent-<br />

D. Halst, FB22, Menzelstr.15, <strong>Kassel</strong>. Tel. 0561/804-5363. p lichkeit zugänglich gemacht werden<br />

- für die Freiraumgestaltung für<br />

Hochschulmitglieder und Nordstadtbewohner<br />

als auch für die beantrag­<br />

Erster interdisziplinärer Projekttag<br />

te Kindertagesstätte (s. Bericht auf<br />

Seite 1).<br />

Ein buntes Bild<br />

Das Wagen platz-Plenum kann<br />

den offiziellen Argumenten nicht folgen.<br />

In seiner Antwort auf den Offenen<br />

Brief Brinckmanns verwehren<br />

teiligen! Die bisherigen Ideen reichen<br />

von Informationsständen bis<br />

sie sich gegen " ... das unlautere<br />

hin zu Aktionen oder Filmvorführungen.<br />

Koordinationsstelle tür diesen<br />

Verhalten des Präsidenten", da sie<br />

sich "auf bösartige Weise denunziert<br />

Projekttag ist der Studentische Projektrat<br />

im AStA der GhK, Ansprech­<br />

... und mit dem Argument des unsozialen<br />

Verhaltens diffamiert" sehen.<br />

Inhaltlich sei zu bedenken, daß<br />

partner sind Ludger Ackermann<br />

oder Karin Heinemann, immer freitags<br />

von 14-16 Uhr in den Räumen<br />

"diese Wohnform für uns ein gangbarer<br />

Weg ist, den Wohnraum-Mißständen<br />

und der konkreten Woh­<br />

des AStAs, Tel. 804-3515.<br />

nungsnot etwas Eigenständiges entgegenzusetzen"<br />

. Dabei sei diese Lebensform<br />

aus verschiedenen Gründen<br />

plausibel, U. a. " ... als Organisation<br />

kollektiver Lebenszusammenhänge<br />

unter Bewahrung der Individualität<br />

jeder/jeden Einzelnen".<br />

Und weiter unten: "Wir sind der Meinung,<br />

daß wir Strukturen organisiert<br />

haben, die weiter Bestand haben<br />

müssen, gerade auch als Beitrag zur<br />

Forschung und Lehre an der GhK,<br />

aber auch als qualitative Bereicherung<br />

des Quartiers".<br />

Ob nun unterstützungswürdiges<br />

Projekt oder lediglich individuelles<br />

Durchsetzen von Eigeninteresse auf<br />

öffentlichem Gelände: Argumentationshilfe<br />

gibt es tür jede Position.<br />

Die Grünen <strong>Kassel</strong>, die Fraktion<br />

Bunte Liste <strong>Kassel</strong>, der AStA und<br />

der Fachbereichsrat Kunst wünschen<br />

den Verbleib der Wagen. Die<br />

Grünen sehen dies als eine Möglichkeit,<br />

" . . . die extreme Wohnungsnot"<br />

zu begegnen und sehen den<br />

Verbleib der Wagen auf dem Gelände<br />

als positiven Beitrag, dieses als<br />

"Nordstadtpark" nutzen zu können,<br />

da dies die Sicherheit der Benutzer(innen)<br />

erhöhe. Unter ökologischem<br />

Gesichtspunkt sei der Wagenplatz<br />

einer Freiraumplanung vorzuziehen;<br />

Der Artenreichtum sei<br />

größer als wenn eine Liegewiese<br />

hergestellt würde (Brief des Wagenplatzplenums).<br />

Dieter Starke, Studentenwerk,<br />

sah das Wohnraumargument als<br />

nicht hinreichend: Es gebe immer<br />

noch Zimmer und Wohnraum zu vermitteln<br />

für Studierende - nur nicht<br />

alle in den Traumlagen. Rolf Fitzek,<br />

Stadtteil beauftragter Nordstadt der<br />

SPD-Fraktion <strong>Kassel</strong>, machte deutlieh:<br />

"Die Nordtstadtbewohner wollen<br />

auf dem Gelände lieber Grünfläche.<br />

So wie's jetzt aussieht, geht<br />

dort keiner drauf'. Und den Umweltschutz<br />

für sich zu reklamieren, wird<br />

angesichts äußerst mangelhafter, da<br />

dafür nicht geschaffener Entsorgungswege<br />

in der Bauabteilung der<br />

Hochschule kritisch beurteilt.<br />

Die Kette der Begründungen und<br />

Gegenrechnungen ist damit längst<br />

nicht erschöpft. Präsident Brinckmann<br />

dazu: "Das Thema heute ist<br />

eher, wie sich einzelen Gruppen<br />

gegenüber der Hochschule verhalten,<br />

wie sie ihre eigenen Interessen<br />

gegenüber den Interessen der<br />

übrigen und der Allgemeinheit<br />

durchzusetzen versuchen .... Wenn<br />

alle Projekte, die an der Hochschule<br />

laufen, sich in ähnlicher Weise verhalten,<br />

sind binnen Kürze alle Räume<br />

vergeben, alle Flächen auf Dauer<br />

besetzt ". Noch setzt die<br />

Hochschulleitung auf die Einsicht aller<br />

Hochschulmitglieder und auch<br />

der Nutzer der "Bauwagen-Siedlung".<br />

Ansonsten sollen die Maßnahmen<br />

angemessen sein. p.<br />

verschiedenen Studienbereichen<br />

einzubeziehen, wurde ein großes,<br />

anspruchsvolles Stück gewählt, "Undine"<br />

von Jean Giraudoux (Uraufführung<br />

Paris 1939): eine hochpoetische,<br />

zugleich eine wenig ironische<br />

Fassung der alten Geschichte von<br />

der Wassernixe, die zur "Menschin"<br />

wird. Wie man weiß oder sich denken<br />

kann, endet die Love story vom<br />

Naturwesen und dem menschlichen<br />

Liebhaber tragisch. Es fehlt aber der<br />

Handlung auch nicht an Komik, an<br />

Erotik schon gar nicht. Viel Theaterzauber<br />

wird entfaltet. das Inszenierungskonzept<br />

ist modern, die historisch-mittelalterlichen<br />

Bezüge werden<br />

nur angedeutet, quasi zitiert.<br />

Die Proben laufen auf Hochtouren.<br />

Die Aufführungen: 4.,5.,9.,10.<br />

und 12. Juni jeweils 20 Uhr Aula der<br />

Heinrich-Schütz-Schule <strong>Kassel</strong>.<br />

(Vorverkauf: Ab 1. Juni Buchhandlung<br />

an der Hochschule, Holländ.<br />

Straße 22)<br />

Horst Müller


I<br />

15. Jahrgang <strong>Nr</strong>. 3<br />

GhK-PUBLIK 19. Mai 1992<br />

FB stellt sich hinter Dr. Strutynski:<br />

Anklage wegen Golfkrieg­<br />

Protestaktionen<br />

Der Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften/Rechtswissenschaft<br />

ist darüber empört. daß<br />

gegen Dr. Peter Strutynski, einen<br />

wissenschaftlichen Bediensteten,<br />

wegen seiner friedenspolitischen<br />

Aktivitäten bei den letztjährigen Protestaktionen<br />

gegen den Golfkrieg<br />

Anklage erhoben worden ist. Ihm<br />

werde vorgeworfen, dadurch "Beihilfe<br />

zur Aufforderung zu einer strafbaren<br />

Handlung" geleistet zu haben,<br />

daß er im Rahmen des damals im<br />

Rathaus spontan eingerichteten<br />

Friedensinformationszentrums<br />

den<br />

Aushang eines Flugblattes geduldet<br />

habe, in dem unter dem Slogan<br />

,,Aktion Winterurlaub" potentielle<br />

"Gastfamilien" für eventuell desertierende<br />

US-Soldaten gesucht wurden.<br />

Numerus clausus<br />

für Volkswirtschaft<br />

Für den Studiengang Volkswirtschaft<br />

wird es zum Wintersemester<br />

1992/93 an den Hochschulen<br />

der alten Bundesländer Zulassungsbeschränkungen<br />

geben. Mit der Einführung<br />

des Numerus clausus zog<br />

der Verwaltungsausschuß der Zentralstelle<br />

für die Vergabe von Studienplätzen<br />

(ZVS) am 4. März in der<br />

Gesamthochschule <strong>Kassel</strong> die Konsequenz<br />

aus der seit e!.nigen Semestern<br />

bestehenden Uberlast der<br />

Hochschulen.<br />

zvs/p<br />

In Wahrheit sei Dr. Strutynski weder<br />

"Leiter" rlip.sp.s Friedensinformationszentrums<br />

gewesen, noch habe<br />

er hausrechtliche Befugnisse im<br />

Rathaus gehabt. Vielmehr wurde<br />

das Rathaus in den Wochen der<br />

Antikriegsaktionen als Informationsund<br />

Aktionszentrum von der gesamten<br />

Friedensbewegung und der <strong>Kassel</strong>er<br />

Bevölkerung genutzt.<br />

Dazu der GhK-Fachbereich: "Mit<br />

nicht nachvollziehbaren juristischen<br />

Begründungen soll hier an einem<br />

Kollegen, der sich durch ein langjäh- "KLANG ERLEBNIS" METALLMUSIK: Workshops für behinderte<br />

riges friedenspolitisches Engage- Menschen bot das Ensemble "Metallmusik" der Gesamthochmentausgezeichnet<br />

hat, ganz offen- schule <strong>Kassel</strong> unter Leitung von Professor Walter Sons an.<br />

sichtlich ein Exempel statuiert wer- Schulen und Bildungsstätten der Region, die behinderte Menschen<br />

den. Mehr als ein Jahr nach Beendl- betreuen konnten die Metallmusik" live erleben und vor allen<br />

gung des Golfkneges, dessen Fol-.' ". .<br />

gen unübersehbar sind, kann das Dln.gen selbst zusamm~n mit den MU~lkern an den I~strumenten<br />

eingeleitete Verfahren nur Kopf- aktiV werden. Ende Ma~~/Anfang April wurde das Gleß~aus. der<br />

schütteln hervorrufen. Der Fachbe- GhK zur Begegnungsstatte. Organisation und Kosten fur diese<br />

reich fordert daher die sofortige Ein- Reihe übernahm als Kooperationspartner der Arbeitgeberverband<br />

stellung des Verfahrens". P. Metall aus <strong>Kassel</strong>. PAW/p<br />

Gründungsdekan<br />

er Thüringische Minister für Wis­<br />

und Kunst hat Prof.<br />

Dsenschaft<br />

Dr. Lucius Burckhardt zum Gründungsdekan<br />

eines künftigen Fachbereichs<br />

Gestaltung an der Hochschule<br />

für Architektur und Bauwesen<br />

ernannt. Zu den Mitgliedern des<br />

Gründungs- und Berufungsbeirates<br />

wird auch Prof. Norbert Radermaeher,<br />

FB 22, ~ehören.<br />

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