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Download - Strahlen des Lichts

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mit dem Motiv der Taufe zusammen.<br />

Die Menschen dort, die sich<br />

um Jesu und seine Jüngern scharen,<br />

gehen durch einen extremen<br />

Reinigungsprozess in deren Körper<br />

durch, der das angesammelte<br />

üble Gift zum Auswerfen bzw. Ausscheiden<br />

über die Körperöffnungen<br />

hervorbringt. Diese Reinigung geschieht<br />

über den Atemkörper,der<br />

sich zu seiner wahren göttlichen<br />

Bestimmung und Größe wieder<br />

findet. Die Agenzien, durch welche<br />

diese tiefe Leibreinigung stattfindet,<br />

werden als die Engel der Luft, <strong>des</strong><br />

Feuers, der Erde und <strong>des</strong> Wassers<br />

genannt. Die vier Elemente.<br />

In diesem bemerkenswerten Evangelium,<br />

das für fleischlose Kost und<br />

den liebevollen Umgang mit unseren<br />

Mitgeschöpfen plädiert, wird<br />

der Körper der Mutter Erde und der<br />

Geist dem himmlischen Vater zugewiesen.<br />

In der Seinseinheit mit<br />

den göttlichen Eltern erfährt der<br />

Mensch sein tiefes Heil. Die Taufe<br />

mit dem Wasser zentriert sich auf<br />

dieses Nacktsein <strong>des</strong> Menschen,<br />

der seiner himmlischen Heimat<br />

wieder gewahr wird und mit seinem<br />

ganzen Herzen und seiner Seele<br />

und Gemüt nach dem wahren Zuhause,<br />

mit großer Inbrunst und Hingabe,<br />

verlangt.<br />

Der Verfasser findet in diesem kleinen<br />

Büchlein einen wichtigen Kernsatz<br />

<strong>des</strong> christlichen Wegs wieder<br />

und die fehlenden Ansätze, die ihn<br />

erneuern können: Das Motiv der<br />

Anbetung und der Ansprache <strong>des</strong><br />

Weiblichen als Mutter Erde. Es ist<br />

ihm nicht so wichtig, ob der historische<br />

Kontext <strong>des</strong> Textes glaubwürdig<br />

ist oder nicht. Der Inhalt<br />

geht auf ein inwendigen Bedürfnis<br />

<strong>des</strong> westlichen Menschen nach<br />

einer Rückbesinnung zur Mutterschaft<br />

der Erde, die von einer ungeheuerlichen<br />

Brisanz in unserer Zeit<br />

begleitet wird, zurück. Man kann<br />

das religiöse Motiv als eine Äußerung<br />

<strong>des</strong> kollektiven Unbewussten<br />

in der heutigen westlichen Zivilisation<br />

betrachten. Die Akzeptanz körperlicher<br />

Erfahrung als Weg zur Verbindung<br />

mit dem göttlichen Ursprung. Dies<br />

stellt im Grunde den Weg <strong>des</strong> westlichen<br />

Menschen dar. Ein tiefes Hinabsteigen<br />

in die körperliche Welt,<br />

die ihm daraus als “Gereinigten“,<br />

“Getauften“ hervorkommen lässt.<br />

Die Öffnung <strong>des</strong> Atemkörpers und<br />

seine befreiende Ausdehnung zum<br />

oberen Firmament, ermöglicht dem<br />

Menschen einen Einblick in jene<br />

Welt zu haben, die ihn zu seiner<br />

wahren Bestimmung führen kann<br />

- als Pontifex, Brückenbauer zwischen<br />

Himmel und Erde, zwischen<br />

Geist und Materie.<br />

Das Gebet <strong>des</strong> „Vater-Unser“ bittet<br />

um die Lösung vom falschen Anhaften<br />

an das, was uns zurückhält, also<br />

an das, was uns, von der ursprünglichen<br />

Einheit abhält.<br />

Das Problem der falschen Bindung<br />

im zwischenmenschlichen Bereich<br />

stellt die größte Hürde auf diesem<br />

Weg. Jesus bestärkt uns Hass, Wut,<br />

Grimm, Neid und Missgunst, die in<br />

unserem Leben aufgrund schlechter<br />

Erlebnisse mit Menschen oder<br />

Ereignissen entstanden sind, durch<br />

die Freisprache derselben aufzugeben.<br />

Dieses Freisprechen, das als<br />

Vergeben bezeichnet wird, ist eine<br />

aktive Kraft.<br />

Jesus macht uns stark darauf aufmerksam,<br />

dass einzig der Herr uns<br />

erlösen kann; dieses Erlösen ist<br />

dennoch mit einer Bedingung verknüpft:<br />

So wie wir vergeben - also<br />

so wie wir fähig sind, uns aktiv lösen<br />

zu wollen von einer Bedingtheit, die<br />

andere Menschen oder Umstände<br />

an uns bindet. Das ist sehr wichtig<br />

und notwendig, richtig verstanden<br />

zu werden. Spirituelle Erfahrung hat<br />

sehr viel zu tun mit diesem Kernsatz<br />

gegenseitiger Lösung in unseren<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen.<br />

Sie stellt eine unabdingbare<br />

Voraussetzung zur Nachfolge<br />

<strong>des</strong> Herrn dar. Wenn sie nicht erfüllt<br />

wird, dann gleicht der Suchende jenem<br />

Menschen, der Jesus darum<br />

bat, ihn noch vor einer möglichen<br />

Nachfolge als Jünger seinen Vater<br />

vorher noch beerdigen zu lassen.<br />

Jesus verglich ihn aber mit einem<br />

Toten, der unfähig war, das Reich<br />

Gottes zu erlangen.<br />

Der Ruf zur Nachfolge weckt das<br />

Lebendige in uns, dem mit einem<br />

großen und unbedingten Ja geantwortet<br />

werden sollte. Es handelt<br />

sich um einen Gehorsam besonderer<br />

Art, weil seine Wertigkeit so<br />

unendlich hoch einzustufen ist. Diese<br />

Nachfolge ruft den Menschen<br />

auf den Plan, der bereit ist, sein<br />

eigenes Kreuz zu tragen und einem<br />

Weg zu folgen, der ihn zur Heilung<br />

führt. Dann wird für den wandelnden<br />

Menschen während <strong>des</strong> Gehens<br />

derEinblick in eine verborgene Welt<br />

gewährt: Das Reich <strong>des</strong> Vaters, das<br />

Reich <strong>des</strong> Himmels, der “mitten<br />

unter euch“ ist. Dieses “unter uns“<br />

meint nicht “in uns“. Die Aussage<br />

“Unter euch“ lädt uns zu einem Weg<br />

zwischen mir und dir ein; ein Weg<br />

der Zwiesprache, die jene Essenz<br />

der christlichen Botschaft ist, den<br />

Jesu durch den Ausspruch: „Liebe<br />

deinen Nächsten wie dich selbst“,<br />

besonders betonte. Der „Du-Raum“<br />

in uns soll wachsen. „Du“ sagen ist<br />

Anrede, ist Atem, der aus sich herauszugehen<br />

weiß und dadurch den<br />

Menschen öffnet.<br />

Im Gegensatz hierzu tritt der „Ich-<br />

Raum“ als ein Selbstbezogensein in<br />

der Welt hervor, das ohne die Du-<br />

Ansprache der ständigen Gefahr<br />

der Stagnation und der Austrocknung<br />

ausgesetzt ist. Ein Fluss, der<br />

26 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2010-4

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