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Download - Strahlen des Lichts

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Weil der Mann in seiner inneren<br />

Natur männlich ist, bringt er nach<br />

Außen das Eckige, dem Stab ähnliches<br />

hervor. Diese Formen weisen<br />

einem nach Außen Ausstülpenden<br />

und Markierenden hin.<br />

Dies zeigt das tiefe Bedürfnis, die<br />

Welt der Erscheinung zu besitzen<br />

und zu erobern.<br />

Die Haare auf dem Haupt weisen<br />

auf sein Äußere-Weibliche hin.<br />

Das Verborgene-Männliche ist dem<br />

Jenseitigen, Nicht-Materiellen und<br />

Unsichtbaren-Formlosen zugeordnet.<br />

Das Erscheinende-Weibliche ist<br />

dem Diesseits, dem Materiellen und<br />

Konkreten-Sichtbaren verwandt.<br />

Wortschlüssel: Der Mann findet sich<br />

in der Frau wieder. Die Frau findet<br />

sich im Manne wieder. Der Mann<br />

findet sich als Mann in der Frau. Die<br />

Frau findet sich als Frau im Manne.<br />

Der Mann sucht die Frau. Die Frau<br />

sucht den Mann. Die Frau löst den<br />

Mann im Manne aus. Der Mann löst<br />

die Frau in der Frau aus.<br />

Jedem das Gleiche. Nicht im Sinne<br />

eines Gegensatzes, sondern im<br />

Sinne eines Ähnlichen.<br />

Die Verwischung dieser Tatsache<br />

führt zu vielen Missverständnissen<br />

zwischen den Geschlechtern. Der<br />

Mann kann nicht zur Frau und die<br />

Frau kann nicht zum Mann werden.<br />

Die Frau ist nicht Komplement, sondern<br />

polare, gegensätzliche Hälfte .<br />

Der Mann verhält sich zur Frau nicht<br />

als Ergänzung, sondern als polarer<br />

Gegensatz. Erst dies ermöglicht Zirkulation<br />

und gibt dem Eros seinen<br />

Auftrieb.<br />

Der ursprüngliche Mensch kannte<br />

diese polare Dualität nicht, weil<br />

sie im Anfang nur als Keim bei ihm<br />

angelegt war. Die ursprüngliche<br />

Erlebenswelt, in deren Reich der<br />

Mensch, als Einheit einer Vorstufe<br />

vom Männlichen und Weiblichen,<br />

lebte, wurde mit ihren Tieren und<br />

Pflanzen als Verlängerung der eigenen<br />

Körpererfahrung erlebt. Das<br />

Tier war Bruder Tier, Totem der<br />

Kraft und <strong>des</strong> heiligen Lautes, der<br />

den eigenen Wesenskräften glich.<br />

Die Pflanze und die Bäume bargen<br />

das Wissen der Ahnen in sich und<br />

dienten dem Menschen als Nahrung<br />

und Arznei. Der Atem verband den<br />

Menschen mit dem Atem der Natur.<br />

Die Verbindung zum siderischen<br />

Atemkörper ermöglichte dem Menschen<br />

die Einheit mit dem All als paradiesischen<br />

Zustand zu erfahren.<br />

Tod und Geburt waren im Zyklus<br />

der Natur mit den Jahreszeiten eingebettet.<br />

Im Zustand <strong>des</strong> Traumes,<br />

der ein fester Bestandteil seiner<br />

wachenden Tätigkeit war – ein Relikt<br />

davon ist die bei manchen Individuen<br />

Form der visionären Schau<br />

– wurde ihm das nach Außen Erlebte<br />

eine Fortsetzung <strong>des</strong> inwendigen,<br />

traumähnlichen Erfahrenen.<br />

Wir dürfen diesen Zustand nicht mit<br />

einem imaginierten Zustand verwechseln.<br />

Ihm haftete in seiner Art<br />

ein selbstständiger Vorgang <strong>des</strong><br />

Wachträumens, das beim heutigen<br />

Menschen in der Form nicht mehr<br />

möglich ist. Der innere Raum in seiner<br />

Verborgenheit und in seinem<br />

Bezug zum Jenseitigen bestimmte<br />

das Leben <strong>des</strong> Menschen zu seiner<br />

damaligen entwicklungsgeschichtlichen<br />

Zeit.<br />

Die Dualität <strong>des</strong> Jenseitigen, Verborgenen<br />

mit dem Diesseitigen,<br />

begann mit der Geburtsstunde <strong>des</strong><br />

Weiblichen, das aus der Rippe <strong>des</strong><br />

ganzen Menschen entstand.<br />

Mit dem Begriff <strong>des</strong> Weiblichen ist<br />

nicht die geschlechtliche Spezifizierung<br />

<strong>des</strong> Menschen als Frau gemeint,<br />

sondern die Ausdifferenzierung<br />

und Entwicklung <strong>des</strong>jenigen<br />

Anteiles im Menschen, der nach<br />

Außen in die Welt der materiellen<br />

Erscheinung, strebte – eigentlich<br />

eher ein Attribut <strong>des</strong> Männlichen in<br />

unserer Zeit! Dieses Sinnbild der<br />

“Rippengeburt“ steht für die Entkoppelung<br />

<strong>des</strong> Atemkörpers von<br />

seinem siderischen Anteil am Firmament,<br />

am Kosmischen. Diese<br />

Abtrennung führte zum dualen und<br />

polaren Raumbezug von Rechts<br />

und Links. Aus diesem Grund kann<br />

man das Wort Rippe aus dem Hebräischen<br />

mit dem Wort Seite ersetzen.<br />

Adam, als Urmensch, war die ursprüngliche<br />

Einheit von dem Männlichen<br />

und dem Weiblichen. Das<br />

männliche Prinzip war der Welt <strong>des</strong><br />

Jenseitigen, der Welt <strong>des</strong> Traumes<br />

zugeordnet. Das Diesseits war<br />

weiblicher Natur. Aus dem Verborgenen<br />

entsprang das Erscheinende<br />

mit der Bewusstwerdung <strong>des</strong> sinnlich<br />

Erfassbaren.<br />

Die Welt, als feste materielle Erscheinung<br />

wurde durch das weibliche<br />

Prinzip anders zugänglich. Mit<br />

dem Weiblichen keimte das Ich-<br />

Bewusstsein auf. Das Essen der<br />

verbotenen Frucht ist als Metapher<br />

dieses Prozesses zu verstehen,<br />

das zum Rückzug <strong>des</strong> Atemkörpers<br />

aus dem siderischen, himmlischen<br />

Anteil führte. Es glich einem Absturz,<br />

einem tiefen Fall aus einer hierarchisch<br />

höheren Bewusstseinsebene.<br />

Der Verstand mit seinem zweckverbundenen<br />

Denken, das in sich<br />

die Vorstufen <strong>des</strong> Egoismus barg,<br />

führte letztlich zu dem Riss beim<br />

atmenden Organismus <strong>des</strong> Menschen<br />

– dem äußeren Raum galt<br />

die größere Bewusstheit.<br />

Der innere Raum wurde hingegen<br />

immer mehr verdrängt. Das senso-<br />

2010-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 23

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