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Download - Strahlen des Lichts

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<strong>des</strong> visionären Wachbewusstseins<br />

zugänglich ist. Das Weibliche hingegen<br />

bezieht sich auf die Zuwendung<br />

zum Körperlichen und Fassbaren<br />

in der sog. konkreten Welt<br />

der Materie.<br />

Beide, Männliches und Weibliches,<br />

sind sowohl im Manne als<br />

auch in der Frau vorhanden. Sie<br />

entsprechen polaren Valenzen,<br />

Wertigkeiten, die an sich übergeschlechtlicher<br />

Natur sind, aber in<br />

deren komplementären Verhältnis<br />

zueinander die Differenzierung der<br />

Geschlechter in Mann und Frau ermöglichen.<br />

Das Männliche im Mann ist sein<br />

inneres weibliches Abbild, das erstmals<br />

von C. G. Jung als Anima definiert<br />

wurde. Das Weibliche in der<br />

Frau ist ihr männliches Abbild, das<br />

als Animus bezeichnet wird.<br />

(Dem Verfasser ist bewusst, hier<br />

Verwirrung zu stiften, gelten doch<br />

beide Begriffe in der analytischen<br />

Psychologie Jungs ganz konträr:<br />

„Dort ist die Anima der weibliche<br />

Anteil im Manne und Animus der<br />

männliche Anteil in der Frau“).<br />

Diese andersartige Definition von<br />

Animus und Anima geschieht innerhalb<br />

der Quaternio-Betrachtung<br />

aus der polaren Struktur <strong>des</strong> Geschlechtlichen<br />

im Menschen, das<br />

nach Meinung <strong>des</strong> Verfassers ganz<br />

anders in funktionelle Erscheinung<br />

tritt: Der Mann hat die Aufgabe, sich<br />

selbst über sein Männliches zu definieren.<br />

Dasselbe gilt für die Frau,<br />

die sich selbst über ihre weibliche<br />

Natur zu finden hat. Das Komplement<br />

Animus und Anima wird auf<br />

den jeweiligen Partner zunächst<br />

projiziert und als Du-Beziehung gelebt.<br />

Weil der Mann die Frau sucht, erfährt<br />

er in ihrer polaren Andersartigkeit<br />

sein männliches „So-Sein“.<br />

Bei der Frau ist der umgekehrte<br />

Prozess. Der Mann wird Mann über<br />

die Frau und die Frau wird Frau<br />

über den Mann. Die Begriffe Anima<br />

mit dem Weiblichen und Animus mit<br />

dem Männlichen zu identifizieren ist<br />

durchaus korrekt, aber sie kehren<br />

sich in ihrer Bedeutung beim Mann<br />

und bei der Frau um, weil sie dort<br />

polarisiert werden: So bewirkt Animus<br />

bei der Frau eine weibliche<br />

Tätigkeit und Anima beim Manne<br />

eine männliche Tätigkeit: Die Entelechie<br />

wird spiegelbildlich in der<br />

„Du-Beziehung“ gelebt und kommt<br />

nur durch ihre spiegelbildliche Abbildung<br />

zum Vorschein.<br />

Polarität funktioniert über spiegelbildliche<br />

Abbild-Umkehrprozesse.<br />

Komplement ist nicht in diesem<br />

Kontext als Ergänzung zu verstehen,<br />

sondern als Spiegelung. Spiegelung<br />

ist die Sprache eines Sich-<br />

Abbildenden im Raum.<br />

Aus dem sich spiegelnden Abbild<br />

kommt ein Zirkulieren<strong>des</strong> zur Geltung.<br />

Daraus kommt Bewegung<br />

hervor im Sinne von Anziehung und<br />

Abstoßung. Das entspricht der vitalen<br />

Kraft <strong>des</strong> Atemkörpers, die als<br />

Körpermagnetismus im ätherischen<br />

Raum zum Ausdruck kommt. Diese<br />

Kraft kann als Eros bezeichnet werden.<br />

Die Welt <strong>des</strong> Traumes entspricht<br />

der Nacht, der Dunkelheit. Verborgenheit<br />

und Dunkelheit, als Bild für<br />

ein Unsichtbares, wird vom Mann<br />

als eigener Urgrund gesucht. Die<br />

Form entspricht dem Runden,<br />

dem Weichen und Ruhenden, was<br />

als Höhlung, Höhle im Körper der<br />

Frau, zum Ausdruck kommt – das<br />

ist männlich. Aus diesem Bereich<br />

kommt die Schöpfung zustande, so<br />

dass es mit der Wurzel <strong>des</strong> Schöpferischen<br />

verbunden ist.<br />

Im Körper <strong>des</strong> Menschen finden<br />

wir seine Entsprechung im sympathischen<br />

Anteil <strong>des</strong> Vegetativums.<br />

Worte wie Entfaltung und Bewegung<br />

kommen aus ihm hervor – Impuls,<br />

der zum Ausdruck kommt. Das<br />

Männliche kommt aus der Verborgenheit.<br />

Der Kreis und das Runde sind<br />

männlich. Die Welt <strong>des</strong> Hellen, der<br />

Tätigkeit, die sich in der motorischen<br />

Äußerung <strong>des</strong> Körpers manifestiert,<br />

entspricht dem Tagesbewusstsein,<br />

das die Planung und Ausschöpfung<br />

<strong>des</strong> Nützlichen zur Maxime <strong>des</strong><br />

Handelns macht.<br />

Die Gerade und das Eckige-Abgrenzende<br />

kommen im Körper<br />

<strong>des</strong> Mannes zum Vorschein – das<br />

ist weiblich. Aus diesem Bereich<br />

kommt die Welt der materiellen Erscheinungen<br />

mit ihren festen Formen<br />

und Konturen, so dass es mit<br />

der Wurzel <strong>des</strong> Geschöpften verbunden<br />

ist.<br />

Im Körper <strong>des</strong> Menschen finden wir<br />

seine Entsprechung im parasympathischen<br />

Anteil <strong>des</strong> Vegetativums.<br />

Worte wie Einfaltung und Ruhe gehen<br />

aus ihm hervor – Reize, die zu<br />

Ende gehen, bzw. zur Ruhe kommen.<br />

Das Weibliche kommt aus der Erscheinung.<br />

Das Quadrat und die<br />

Gerade sind weiblich.<br />

Weil die Frau in ihrer inneren Natur<br />

(die Innenseite) weiblich ist, bringt<br />

sie nach Außen (die Außenseite)<br />

das Männliche als Rundung, Wölbung<br />

und Höhlung hervor. Diese<br />

Formen weisen auf Tiefe und aufs<br />

Verborgene hin. Die Verschleierung<br />

der Frau deutet auf ihr Äußeres-<br />

Männliches hin.<br />

22 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 2010-4

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