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Über den Weg zum<br />
AtemSelbst<br />
Victor Robert<br />
Männlich und Weiblich<br />
Atemkörper und Aqua vitae<br />
Das Vater-Unser als christliches Atemgebet<br />
Von der himmlischen Hochzeit.<br />
Aufnahme und Abgabe kennen wir<br />
als die zwei Ursprungsbewegungen<br />
<strong>des</strong> Atems. Hier kommt der Rhythmus<br />
zum Vorschein, der diese duale<br />
Bewegungen im stetigen Wechsel<br />
aufeinander einstimmt.<br />
Dann der Herzschlag, der das rechte<br />
und das linke Herz als ein ganzes<br />
Herz miteinander verbindet – die<br />
Quelle.<br />
Es gibt immer eine Zeit der Bindung<br />
und eine Zeit der Lösung. So gesehen<br />
ist die Erfahrung von Schwäche,<br />
Gebrochensein oder von zeitweiliger<br />
Bewegungsunfähigkeit<br />
eine polare Erfahrung, die zum<br />
Gegenpol der Heilung ausschlagen<br />
kann.<br />
Ein Heilweg bedeutet einen Weg zu<br />
haben, der zur Heilerfahrung führt.<br />
Heilung ist vor allem ein inneres Geschehen,<br />
das vom Therapeuten angeregt<br />
werden kann.<br />
Die Voraussetzung, die zum tiefen<br />
Heilsein führt, bedingt ein tiefes sich<br />
einlassen können.<br />
Heilsein, das frei werden von bindenden,<br />
einschränkenden Umständen,<br />
meint den ganzen Menschen.<br />
Mit Soma und Psyche.<br />
Krankheit bedeutet immer Bindung,<br />
also das Anhaften an widrigen körperlichen<br />
oder seelischen Zuständen.<br />
Heilung bringt hingegen das<br />
“Solve“, die Lösung und manchmal<br />
auch die Auflösung dieser Umstände,<br />
die den Menschen binden. So<br />
kann selbst der große Tod erlösend,<br />
entbindend wirken.<br />
Der Mensch pendelt immer zwischen<br />
diesen zwei Polen von Bindung<br />
und Lösung. Leben besteht<br />
aus diesem innigen polaren Geflecht<br />
von Aufnahme und Abgabe.<br />
Im leiblichen Dasein erfahren wir<br />
diese Wahrheit im Stoffwechselvorgang.<br />
Nahrung will eingebunden<br />
werden, um assimiliert zu werden.<br />
Das Andere, die Schlacke, muss<br />
entbunden, ausgeschieden werden.<br />
In unserem christlichen „Vater Unser“<br />
ist die Rede von der Lösung,<br />
Erlösung von falschen Bindungen.<br />
Diese entstehen aus einem Fehlverhalten<br />
<strong>des</strong> Menschen, der aus<br />
einer ursprünglichen, göttlichen<br />
Ordnung herausgefallen ist. In dieser<br />
Ordnung war der Mensch im<br />
Paradies, d.h. er war im Einklang<br />
mit den Gesetzen der Schöpfung.<br />
Das Jenseitige, das der Welt der<br />
Träume entspricht, und das Diesseits,<br />
das dem wachenden Menschen<br />
begegnet, waren Eins.<br />
Das Männliche als polares Attribut<br />
<strong>des</strong> einen Menschen ist auf das<br />
Jenseitige bezogen, das dem Menschen<br />
in der Welt <strong>des</strong> Traumes und<br />
2010-4 <strong>Strahlen</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> 21