Skriptum Fechten „im Langen Schwert“ - Wiener Fecht- und ...
Skriptum Fechten „im Langen Schwert“ - Wiener Fecht- und ...
Skriptum Fechten „im Langen Schwert“ - Wiener Fecht- und ...
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Dritte Übung zum Winden:<br />
Wir erweitern die vorige Übung um die Komponente, dass die Helfer zusätzlich die Druckrichtung<br />
vergeigen <strong>und</strong> mit dem Ort zur Seite auswandern. Die Schüler stellen sich partnerweise zusammen<br />
<strong>und</strong> nehmen das Sprechfenster ein. Der Trainer teilt Übungshelfer (A) <strong>und</strong> Übende (B) ein <strong>und</strong><br />
kommandiert „Beginnt“. Die Übenden richten den Ort ihrer Waffen auf die Köpfe der Helfer aus. Die<br />
Helfer drücken in der Bindung langsam <strong>und</strong> sehr leicht in Richtung der Übenden, halten den Druck<br />
kurz aufrecht <strong>und</strong> lassen ihn dann langsam abklingen, bis die Klingen sich wieder ohne Kraft<br />
berühren. Oder sie führen den Druck so aus, dass der Ort an den Übenden vorbei strebt <strong>und</strong> sie nicht<br />
mehr bedroht. Die Übenden erwidert den Druck <strong>und</strong> halten den Ort auf die Köpfe der Helfer<br />
ausgerichtet. Dabei versuchen sie das „Klicken“ zu spüren, wenn sie wahrnehmen, dass Druck<br />
vorhanden ist oder wenn dieser Druck nicht mehr da ist. Sie versuchen auch den Unterschied<br />
zwischen gefährlichem <strong>und</strong> ungefährlichem Druck zu spüren. Der Trainer achtet bei dieser Übung auf<br />
die notwendige Ruhe. Jeder Wechsel soll langsam erfolgen.<br />
Partnerübung:<br />
„Fühlen“<br />
A <strong>und</strong> B im Sprechfenster, B hat den Ort auf A ausgerichtet<br />
A drückt mit oder ohne Bedrohung oder drückt nicht<br />
B fühlt den Druck <strong>und</strong> hält den Ort auf A ausgerichtet<br />
Jedes Mal, wenn wir so ein „Klick“ wahrnehmen, also sowohl beim Fehlen eines Druckes wie auch<br />
beim Vorhandensein eines Druckes, müssen wir unverzüglich stechen. Der „Klick“ löst also einen<br />
Stich aus.<br />
Beim Fehlen eines Druckes (weich am Schwert) stechen wir unverzüglich geradeaus zu oder<br />
nehmen das Schwert des Gegners im Stich mit, indem wir die kurze Schneide an seine Klinge<br />
winden.<br />
Beim Vorhandensein eines Druckes (hart am Schwert) müssen wir den Gegner während des<br />
Stiches mit der Stärke an der Schwäche packen, um mit dem Stich zu treffen.<br />
Wenn der Gegner sein Schwert ungefährlich zur Seite nimmt, so lassen wir es los <strong>und</strong><br />
stechen unverzüglich zu<br />
Unverzüglich zustechen – Wir müssen im Stich die Linie schließen. Fehlt der Druck des gegnerischen<br />
Schwertes <strong>und</strong> wir stechen zu, führen wir das Schwert dabei so, dass es beim Stich der Klinge des<br />
Gegners folgt oder sie zur Seite schiebt. Wir führen also einen Unterstich aus. Wir haben das schon<br />
beim Absetzen eines gegnerischen Stiches in den Unterstich so kennengelernt. Wenn der Ort des<br />
Gegners uns nicht bedroht oder wenn er sein Schwert zur Seite nimmt, so stechen wir gerade aus zu<br />
(siehe: „den <strong>Langen</strong> Ort einschießen“).<br />
„Während des Stiches mit der Stärke packen“ – Sobald wir den Druck wahrnehmen, „winden“ wir<br />
unser Schwert, ganz wie beim Absetzen, in den Oberstich. Dieses Winden ist indes. Das bedeutet, in<br />
demselben Augenblick, in dem der Druck beginnt, führen wir unsere Stärke an seine Schwäche, so<br />
dass wir eigentlich keinen Druck zu erwidern brauchen, <strong>und</strong> treffen mit dem Oberstich. Die Bewegung<br />
in der wir unsere Stärke an seine Schwäche führen ist identisch mit dem Einnehmen der Hut Ochs.<br />
Das Schwert des Gegners los lassen – Sobald wir empfinden, dass das Schwert des Gegner von uns<br />
weg strebt, führen wir den Ort des eigenen Schwertes in einer kleinen Bewegung unten um das Gehilz<br />
des gegnerischen Schwertes herum <strong>und</strong> lassen ihn los, ohne dass er einen Druck an seiner Waffe<br />
spürt. Dadurch erlauben wir dem gegnerischen Schwert, sich weiter in eine für uns ungefährlich<br />
Richtung zu bewegen <strong>und</strong> haben freie Bahn, auf der anderen Seite seiner Klinge zuzustechen.<br />
Während wir den Ort um das Gehilz des Gegners herumführen, bringen wir unser Gehilz in einen<br />
sauberen Ochs. Das nennt man Durchwechseln. Es ist ein Teil des Windens. Das Durchwechseln ist<br />
in 2 Situationen denkbar:<br />
Der Gegner drückt das Schwert des <strong>Fecht</strong>ers in der<br />
Bindung so zur Seite oder nach unten, dass sein Ort<br />
vom <strong>Fecht</strong>er weg führt.<br />
Der Gegner versetzt einen Stich des <strong>Fecht</strong>ers, indem<br />
er in die Kron wechselt <strong>und</strong> den Ort des <strong>Fecht</strong>ers nach<br />
oben drückt<br />
Der <strong>Fecht</strong>er wechselt durch <strong>und</strong> setzt den<br />
Ort an die Blöße<br />
Der <strong>Fecht</strong>er wechselt durch <strong>und</strong> setzt den<br />
Ort an die Blöße<br />
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