Methodische Entwicklung und klinische Erprobung ...
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Aus der Abteilung für Klinisch-Experimentelle Augenheilkunde Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. E. Alexandridis Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. E. Völcker Methodische Entwicklung und klinische Erprobung softwaregesteuerter Monitortests zur Erfassung angeborener und erworbener Farbsinnstörungen Inauguraldissertation zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Ruprecht-Karls-Universität vorgelegt von Christoph Nimsgern aus Saarbrücken 1996
- Seite 2 und 3: Dekan: Prof. Dr. med. H.-G. Sonntag
- Seite 4 und 5: Inhalt 1 Einleitung 1.1 Historische
- Seite 6 und 7: Abkürzungsverzeichnis bds. beidsei
- Seite 8 und 9: 1 Einleitung 8 1.2 Theorien des Far
- Seite 10 und 11: 1 Einleitung 10 1.4.3 Erworbene Far
- Seite 12 und 13: 2 Fragestellung der vorliegenden Ar
- Seite 14 und 15: 3 Material, Methodik, Probanden und
- Seite 16 und 17: 3 Material, Methodik, Probanden und
- Seite 18 und 19: 3 Material, Methodik, Probanden und
- Seite 20 und 21: 3 Material, Methodik, Probanden und
- Seite 22 und 23: 3 Material, Methodik, Probanden und
- Seite 24 und 25: 3 Material, Methodik, Probanden und
- Seite 26 und 27: 4 Ergebnisse 26 4 Ergebnisse 4.1 No
- Seite 28 und 29: 4.1 Ergebnisse: Normalprobanden 28
- Seite 30 und 31: 4.1 Ergebnisse: Normalprobanden 30
- Seite 32 und 33: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 34 und 35: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 36 und 37: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 38 und 39: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 40 und 41: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 42 und 43: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 44 und 45: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 46 und 47: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 48 und 49: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
- Seite 50 und 51: 4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentos
Aus der Abteilung für Klinisch-Experimentelle Augenheilk<strong>und</strong>e<br />
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. E. Alexandridis<br />
Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />
Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. E. Völcker<br />
<strong>Methodische</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>klinische</strong> <strong>Erprobung</strong><br />
softwaregesteuerter Monitortests zur Erfassung<br />
angeborener <strong>und</strong> erworbener Farbsinnstörungen<br />
Inauguraldissertation<br />
zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades<br />
der Medizinischen Fakultät Heidelberg<br />
der Ruprecht-Karls-Universität<br />
vorgelegt von<br />
Christoph Nimsgern<br />
aus<br />
Saarbrücken<br />
1996
Dekan: Prof. Dr. med. H.-G. Sonntag<br />
Referent: Prof. Dr. med. H. Krastel
„Das Licht ist da, <strong>und</strong> die Farben umgeben uns; allein, trügen wir kein<br />
Licht <strong>und</strong> keine Farben in unserm Auge, so würden wir auch außer<br />
uns dergleichen nicht wahrnehmen.“ Goethe, 26.2.1824<br />
Meinen Eltern gewidmet
Inhalt<br />
1 Einleitung<br />
1.1 Historischer Rückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
1.2 Theorien des Farbensehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
1.3 Farbspezifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
1.4 Störungen des Farbensehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
1.4.1 Einteilung der Farbsinnstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
1.4.2 Angeborene Farbsinnstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
1.4.3 Erworbene Farbsinnstörung am Beispiel des Glaukoms . . . . . . . . 10<br />
1.4.4 Erworbene Farbsinnstörung: Retinitis pigmentosa . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1.4.5 Vulnerabilität des Blausinns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
2 Fragestellung der vorliegenden Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
3.1 Material<br />
3.1.1 Die Hardware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
3.1.2 Die Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
3.1.3 Versuchsanordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
3.2 Methodik<br />
3.2.1 Gr<strong>und</strong>lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
3.2.2 Tritanflimmertest: Testablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
3.2.3 Langscher Farbtest: Testablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
3.2.4 Statistische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
3.3 Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
3.3.1 Normalprobanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
3.3.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
3.3.3 Patienten mit Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
3.3.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit . . . . . . . . 25<br />
4 Ergebnisse<br />
4.1 Normalprobanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
4.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
4.3 Patienten mit Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
4.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit . . . . . . . . . . . . . 74<br />
4.5 Statistische Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
4.5.1 Normalprobanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
4.5.2 RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
4.5.3 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität der Farbtests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
5 Diskussion<br />
5.1 Computer-Farbtests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
5.2 Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langscher Farbtest<br />
5.2.1 Der Helligkeitsabgleich des Tritanflimmertests . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />
5.2.2 Kontrastschwellen der Kollektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
5.2.3 Resultate der Patienten mit angeborener Farbfehlsichtigkeit . . . . 87<br />
5.2.4 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
5.3 Schlußfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />
7 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />
8 Lebenslauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />
9 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Abkürzungsverzeichnis<br />
bds.<br />
beidseits<br />
bzw.<br />
beziehungsweise<br />
ca.<br />
circa<br />
Cat.<br />
Cataracta<br />
cd<br />
Candela<br />
CIE<br />
Comittée International de l‘Eclairage<br />
cort.<br />
corticalis<br />
DG<br />
Deutangerade<br />
dpt<br />
Dioptrin<br />
ECCE<br />
extrakapsuläre Kataraktextraktion<br />
EOG<br />
Elektrookulogramm<br />
ERG<br />
Elektroretinogramm<br />
Hkl<br />
Hinterkammerlinse<br />
J. Jahre<br />
kinet.<br />
kinetische<br />
konz.<br />
konzentrisch<br />
LA<br />
Linkes Auge<br />
LFT<br />
Langscher Farbtest<br />
log<br />
logarithmisch<br />
Lj.<br />
Lebensjahr<br />
LV<br />
Loss variance<br />
M<br />
Monitordreieck<br />
MD<br />
Mean defect<br />
OA<br />
Optikusatrophie<br />
OHT<br />
okuläre Hypertension<br />
Pat.<br />
Patient, -in<br />
path.<br />
pathologisch /-es<br />
PCOWG progredient chronisches Offenwinkelglaukom<br />
PG<br />
Protangerade<br />
phot.<br />
photopisch<br />
RA<br />
Rechtes Auge<br />
red.<br />
reduziert /-es<br />
RP<br />
Retinitis pigmentosa<br />
RPE<br />
retinales Pigmentepithel<br />
S<br />
Spektrallinienzug<br />
sen.<br />
senilis<br />
skot.<br />
skotopisch<br />
s. u. siehe unten<br />
TFT<br />
Tritanflimmertest<br />
TG<br />
Tritangerade<br />
V. a. Verdacht auf<br />
WP<br />
Weißpunkt<br />
Z. n. Zustand nach<br />
ZVT<br />
Zentralvenenthrombose
1 Einleitung<br />
7<br />
1 Einleitung<br />
1.1 Historischer Rückblick<br />
Das Wissen über Farbsinnstörungen <strong>und</strong> ihre physiologischen Gr<strong>und</strong>lagen ist noch<br />
nicht sehr alt. Im 17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert finden sich erste schriftliche Falldarstellungen<br />
„farbenblinder“ Personen (Tuberville 1684, Huddart 1777, Dalton 1798).<br />
Im Jahr 1790 beschreibt Goethe bei den Arbeiten zu seiner Farbenlehre zum ersten<br />
Mal eine Untersuchungsmethode, die auf dem System der Verwechslungsfarben<br />
aufbaut. Unter Verwechslungsfarben versteht man solche Farben, die von Personen<br />
mit Farbstörungen verwechselt werden, die also für sie farblich <strong>und</strong> in ihrer Helligkeit<br />
keinen Unterschied darstellen. Goethe plädierte für die Durchführung von<br />
Reihenuntersuchungen <strong>und</strong> ließ diese durch einen befre<strong>und</strong>eten Arzt, Dr. Seebeck<br />
1837 auch exemplarisch durchführen. Farbige Wollbündel <strong>und</strong> Papiermuster<br />
dienten zur Prüfung der Farbtüchtigkeit.<br />
Um Farbfehlsichtigkeit mittels Verwechslungsfarben standardisiert prüfen zu<br />
können, entwickelte Stilling im Jahr 1877 die ersten pseudoisochromatischen<br />
Tafeln.<br />
Hierauf waren farbige Punkte so angeordnet, daß sie von Farbtüchtigen anders<br />
gelesen wurden als von Beobachtern mit Farbstörungen. Die wissenschaftliche<br />
Erforschung von angeborenen Farbstörungen wurde von Lord Rayleigh vorangetrieben.<br />
Ein weiterer Meilenstein war im Jahr 1907 die Einführung des Nagelschen<br />
Anomaloskops, womit eine systematische Klassifikation der Farbstörungen<br />
möglich wurde (Heinsius, 1973).<br />
Im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert wurde die Prüfung des Farbensehens weiter verfeinert <strong>und</strong><br />
viele neue Methoden - nicht zuletzt dank des Computers - entwickelt. Eine richtungsweisende<br />
<strong>Entwicklung</strong>, die unter anderem Gr<strong>und</strong>lage der hier vorliegenden<br />
Arbeit ist, wurde von Yu 1991 vorgestellt. Hierbei wurde ein farbiger Ring von 25º<br />
Exzentrizität auf einem andersfarbigem Hintergr<strong>und</strong> durch einen Farbmonitor<br />
dargeboten. Ein Achtel des Ringes wurde zeitweise ausgeblendet <strong>und</strong> der Beobachter<br />
mußte das fehlende Stück bei zentraler Fixation identifizieren.<br />
Die wichtigsten heute in der ophthalmologischen Praxis eingesetzten Verfahren zur<br />
Farbsinntestung sind u. a. die Pseudoisochromatischen Tafeln (z. B. Ichihara<br />
1978), die Farbflecklegetests (Farnsworth Panel D-15, Lanthony Desaturated Test,<br />
Farnsworth 1947, Lanthony <strong>und</strong> Dubois-Poulsen 1973) <strong>und</strong> das Anomaloskop<br />
(Rayleigh 1881, Nagel 1907, Moreland 1980).<br />
Ein neuer psychophysischer Ansatz zur Untersuchung von Glaukompatienten, der<br />
nicht auf Testung mittels Farbe beruht, wurde von Korth 1992 beschrieben. Ein<br />
weißer, mit 37,1 Hz flimmernder Ganzfeld-Stimulus wurde in einer Ulbricht-Halbkugel<br />
dem Beobachter dargeboten <strong>und</strong> der zeitliche Kontrast moduliert, bis der<br />
Betrachter das Flimmern gerade noch erkennen konnte. Dieses Verfahren zeigte<br />
eine hohe Sensitivität für Patienten mit Glaukom <strong>und</strong> okulärer Hypertension.
1 Einleitung<br />
8<br />
1.2 Theorien des Farbensehens<br />
Farbtestverfahren untersuchen die menschliche Farbwahrnehmung; darunter versteht<br />
man die neuronale Umsetzung eines physikalischen Reizes in Form von elektromagnetischen<br />
Wellen, dessen spektrale Zusammensetzung nicht alle Wellenlängen<br />
im Bereich von 400 bis 700 nm gleichen Ausmaßes umfaßt.<br />
Wie das menschliche Auge Farbeindrücke auf neuronaler Ebene verarbeitet, ist<br />
heute weitgehend geklärt. Man nimmt heute zwei sich ergänzende Theorien an, die<br />
auf unterschiedlichen Stufen des visuellen Systems jeweils Gültigkeit besitzen <strong>und</strong><br />
experimentell belegt sind (Brown <strong>und</strong> Wald 1964).<br />
Die trichromatische Theorie des Farbensehens von Young <strong>und</strong> Helmholtz postuliert<br />
drei unabhängige Zapfenarten, die für rot, grün <strong>und</strong> violett empfindlich sind<br />
(Young 1802, Helmholtz 1896). Diese drei Zapfenarten entsprechen den gef<strong>und</strong>enen<br />
Photopigmenten Erythrolab (Empfindlichkeitsmaximum um 570 nm), Chlorolab<br />
(Maximum um 535 nm) <strong>und</strong> Cyanolab (Empfindlichkeitsmaximum um 440-<br />
450 nm, Marks et al. 1964, Brown <strong>und</strong> Wald 1964). Wenn alle drei Photopigmente<br />
gleichmäßig gereizt werden, entsteht der Farbeindruck „weiß“ oder „unbunt“. Die<br />
Theorie von Young <strong>und</strong> Helmholtz erleichtert das Verständnis für die Einteilung<br />
der Farbsinnstörungen, erklärt aber nicht die postretinale Reizverarbeitung, auch<br />
wird keine Erklärung über Farbwahrnehmungen gemacht, die im Spektrum nicht<br />
vorkommen, wie z. B. Purpur.<br />
Die fehlenden Aspekte in der Young-Helmholtzschen Theorie werden gut durch<br />
die Heringsche Gegenfarbtheorie komplettiert. Die von Hering 1878 aufgestellte<br />
Theorie geht von der Existenz dreier antagonistischer neuronaler Prozesse aus: Rot<br />
- Grün, Gelb - Blau <strong>und</strong> Schwarz - Weiß. Während Hering seine Vorstellungen auf<br />
den Auf- <strong>und</strong> Abbau des Sehstoffes bezog, trifft sie vor allem auf die postrezeptorale<br />
Signalumsetzung zu. Dieser neuronalen Verarbeitung liegt das Prinzip der<br />
antagonistischen Abwägung von Impulsen mehrerer zugleich aktivierter Rezeptorentypen<br />
zugr<strong>und</strong>e. Damit lassen sich gut Phänomene wie Nachbilder oder Kontraste<br />
erklären.<br />
Die Young-Helmholtzsche Theorie wird am ehesten den physiologischen, die Heringsche<br />
am ehesten den psychologischen Vorgängen der Farbwahrnehmung gerecht.<br />
Schon im Jahr 1897 schlug v. Kries in seiner Zonentheorie eine Kombination<br />
aus Young-Helmholtzscher <strong>und</strong> Heringscher Theorie vor. Die Zonentheorie konnte<br />
inzwischen elektrophysiologisch bestätigt werden (Zrenner 1980).<br />
Die trichromatische Theorie trifft für die Signalaufnahme in den retinalen Zapfen<br />
zu, die Gegenfarbtheorie von Hering beschreibt die postrezeptoralen Vorgänge.<br />
Somit haben beide Konzepte ihre Berechtigung <strong>und</strong> können zum Verständnis, wie<br />
Farbe wahrgenommen wird, beitragen.<br />
1.3 Farbspezifikation<br />
Da Farbwahrnehmungen <strong>und</strong> deren Benennung subjektiven Aspekten unterliegen,<br />
wurden verschiedene Systeme entwickelt, um Farben „objektiv“ beschreiben zu<br />
können. Es handelt sich dabei um eine Verallgemeinerung von Farbwahrnehmungen<br />
für Normalbeobachter. Zwei davon haben weite Verbreitung gef<strong>und</strong>en, die<br />
CIE-Farbtafel <strong>und</strong> das Munsell-Farbsystem (vor allem in den USA, Munsell 1905,
1 Einleitung<br />
9<br />
CIE 1931). Beiden Verfahren ist gemeinsam, daß die Farben nach ihren Farbtönen,<br />
Sättigungsstufen <strong>und</strong> Helligkeiten eingeteilt werden. Der Farbton wird bestimmt<br />
durch die relative spektrale Zusammensetzung eines chromatischen Reizes. Das<br />
menschliche Auge kann etwa 160 Farbtöne unterscheiden, dem Farbton entsprechen<br />
die Farbnamen: rot, grün, blau usw.<br />
Unter der Sättigung einer Farbe versteht man den Grad der Buntheit im Vergleich<br />
zum gleichhellen Weiß. Empirisch unterscheidet man zwischen blassen <strong>und</strong> gesättigten<br />
Farben.<br />
Die Helligkeit einer Farbe beruht auf ihrer Leuchtdichte. Sie läßt eine Farbe heller<br />
oder dunkler erscheinen. Alle drei Parameter werden in der CIE Farbtafel von 1931<br />
benutzt, um Farbvalenzen zu definieren (Fletcher 1985).<br />
1.4 Störungen des Farbensehens<br />
Die Untersuchung des Farbsinns spielt für einen Teil der Bevölkerung eine wichtige<br />
Rolle. Für einige Berufe (Polizeidienst, gewerblicher Flugzeugführer, Marine,<br />
Bahnführer) ist ein intaktes Farbenerkennen besonders wichtig <strong>und</strong> Voraussetzung,<br />
um den jeweiligen Beruf ergreifen zu können. Um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende waren es<br />
vor allem Schiffshavarien <strong>und</strong> Eisenbahnunfälle, die auf die Wichtigkeit von Farbentüchtigkeit<br />
aufmerksam machten (Holmgren 1877).<br />
1.4.1 Einteilung der Farbsinnstörungen<br />
Nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens kann man Störungen des Farbensehens in<br />
angeborene <strong>und</strong> erworbene Störungen untergliedern. Die angeborenen Farbsinnstörungen<br />
sind genetisch determiniert, während die erworbenen Defizite meist<br />
Folge einer intraokularen Schädigung z. B. durch Entzündungen oder Druckerhöhung<br />
sind.<br />
1.4.2 Angeborene Farbsinnstörungen<br />
Man kann angeborene Farbsinnstörungen in zwei Typen differenzieren:<br />
1. die Anopien (Dichromasien)<br />
2. die Anomalien (anomale Trichromasien)<br />
Bei Ersteren fehlt der Anteil eines Zapfenpigmentes völlig. Bei den Anomalien ist<br />
ein Zapfenpigment so verändert, daß sein Absorptionsmaximum verschoben ist.<br />
Bei etwa 8-10% der Männer liegt eine angeborene Rot-Grün-Schwäche vor,<br />
während bei den Frauen nur ca. 0,4% davon betroffen sind (Heinsius 1973).<br />
Ursache für diese Ungleichverteilung ist ein x-chromosomal-rezessiver Erbgang.<br />
Im Gegensatz zur recht häufigen angeborenen Rot-Grün-Schwäche, ist eine<br />
angeborene Tritanomalie oder Tritanopie äußerst selten (1:1 Mio, Sachsenweger<br />
1994, Pinckers 1971, Grützner <strong>und</strong> Schleicher 1972, Zrenner 1983).<br />
Dagegen findet man erworbene Blausinnstörungen häufig bei Erkrankungen der<br />
Netzhaut <strong>und</strong> des Sehnerven. Das soll im Folgenden am Beispiel des Glaukoms<br />
<strong>und</strong> der Retinitis pigmentosa nun näher erläutert werden.
1 Einleitung<br />
10<br />
1.4.3 Erworbene Farbsinnstörung am Beispiel des Glaukoms<br />
Die erworbene Störungen betreffen in einem großen Teil der Fälle das Blau-Gelb-<br />
Unterscheidungsvermögen. So treten bei 15-50% der Glaukompatienten Störungen<br />
des Blausinns auf, bevor sich perimetrisch Ausfälle im Gesichtsfeld feststellen lassen<br />
(Fishman et al. 1974). Jedoch haben nicht alle Glaukompatienten eine Beeinträchtigung<br />
des Farbensehens. Vor allem Glaukom-Patienten mit diffusen glaukomatösen<br />
Gesichtsfeldschäden weisen Störungen in der Blauwahrnehmung auf<br />
(Flammer <strong>und</strong> Drance 1984). Die Ursache könnte darin liegen, daß bei dieser<br />
Schädigung die Makula stärker beteiligt ist, deren Funktion bei den Tests<br />
hauptsächlich untersucht wird. Zusätzlich kann bei Glaukompatienten die Flimmerverschmelzungsfrequenz<br />
erniedrigt sein (Bodis-Wollner et al. 1979, Korth et<br />
al. 1989, Wolkenstein et al. 1980). Darunter versteht man das zeitliche Auflösungsvermögen<br />
für oszillierende Lichtreize. Die Flimmerverschmelzungsfrequenz<br />
ist die Herz-Zahl, bei der ein Proband die einzelnen Stimuli nicht mehr auflösen<br />
kann <strong>und</strong> kein Flimmern mehr wahrnimmt.<br />
De Lange hat darüber viele Untersuchungen durchgeführt <strong>und</strong> fand für rote <strong>und</strong><br />
grüne sinusoidale Lichtreize ein Maximum um 10 Hz (De Lange 1952). Durch die<br />
zeitliche Modulation werden vor allem die Ganglienzellen (M-Typ) der Retina<br />
getestet (Kaplan et al. 1990).<br />
1.4.4 Erworbene Farbsinnstörung: Retinitis pigmentosa<br />
Eine degenerative, zu den erworbenen Netzhautaffektionen zählende Erkrankung<br />
ist die Retinitis pigmentosa (RP). Sie ist eine recht häufige Erkrankung mit einer<br />
Prävalenz von 1 : 3000 bis 1 : 5000 (Merin <strong>und</strong> Auerbach 1976, Bird 1988). Schon<br />
im Namen „pigmentosa“ wird auf die f<strong>und</strong>uskopisch oft auffallende retinale<br />
Ablagerung von schwarzen „Knochenbälkchen“ hingewiesen. Die Retinitis pigmentosa<br />
ist gekennzeichnet durch eine meist schon in der Kindheit auftretende<br />
Nachtsehschwäche, die bis zur Nachtblindheit (Hemeralopie) fortschreitet. Weiterhin<br />
kommt es zu einer progredienten, zentripetalen Gesichtsfeldeinschränkung, bis<br />
die Betroffenen nur noch ein bis zwei Grad des zentralen Sehfeldes zur Verfügung<br />
haben (Röhrengesichtsfeld). Dieser Zustand bedeutet faktisch eine Erblindung, da<br />
eine Orientierung im Raum nicht mehr möglich ist. Zusätzlich treten bei RP-<br />
Patienten häufig Farbstörungen vor allem im Blaubereich auf (Fishman et al. 1977,<br />
Hansen 1979, Young <strong>und</strong> Fishman 1980).<br />
Die Retinitis pigmentosa unterliegt verschiedenen Erbmodi, man unterscheidet<br />
autosomal-rezessive, autosomal-dominante <strong>und</strong> x-chromosomale Erbgänge. Es<br />
gibt ferner sporadisch auftretende Fälle (Retinitis pigmentosa simplex) <strong>und</strong> Phänokopien<br />
von RP duch exogene Noxen. Die autosomal-rezessiven Erbgänge treffen<br />
für ca. 3/4 aller Patienten mit RP zu <strong>und</strong> spielen vor allem bei Verwandtenehen<br />
eine Rolle (Jaeger et al. 1977). Eine autosomal-dominante RP liegt dann vor, wenn<br />
im Stammbaum die zweimalige Weitergabe vom Vater auf den Sohn vorkommt.<br />
Bei der x-chromosomalen Vererbung muß man hinsichtlich der Prognose zwischen<br />
männlichen <strong>und</strong> weiblichen Merkmalsträgern unterscheiden. Während männliche<br />
Patienten eine ungünstigere Prognose haben, die Symptomatik schon früh auftritt
1 Einleitung<br />
11<br />
<strong>und</strong> meist bis zur Erblindung fortschreitet, zeigen weibliche Merkmalsträger eine<br />
große Vielfalt an Krankheitsausprägungen. Diese Tatsache kann mit der „Lyon-<br />
Hypothese“ erklärt werden, die besagt, daß eines der beiden X-Chromosome jeder<br />
Zelle einer Frau zufällig inaktiviert wird (Lyon 1962). Somit weisen RP-Konduktorinnen<br />
ein genetisches Mosaik in ihren Zellen auf, teils wird das ges<strong>und</strong>e, teils<br />
das krankmachende Gen exprimiert.<br />
Die Diagnose „Retinitis pigmentosa“ ist somit ein Sammelbegriff für Erkrankungen<br />
unterschiedlicher Genese mit einer „ähnlichen pathophysiologischen Endstrecke“<br />
(Zrenner et al. 1992).<br />
1.4.4 Vulnerabilität des Blausinns<br />
Warum ist gerade das System für<br />
die Blauwahrnehmung so anfällig<br />
<strong>und</strong> bei vielen erworbenen Augenerkrankungen<br />
wie beim Glaukom,<br />
der RP oder der diabetischen Retinopathie<br />
betroffen ? Dazu muß<br />
man sich die lokale Verteilung der<br />
drei retinalen Zapfenarten verdeutlichen.<br />
Die menschliche Netzhaut<br />
besitzt etwa sechs Millionen Zapfen,<br />
die in der Foveola, der Stelle<br />
des schärfsten Sehens, besonders<br />
konzentriert sind. Die Blau-Zapfen<br />
stellen in der Foveola nur etwa einen<br />
Anteil von zwei bis drei<br />
Prozent aller Zapfen dar (Abb. 1).<br />
Man schätzt man den Anteil der<br />
Blauzapfen der gesamten Retina<br />
auf nur etwa 12%, während die<br />
Grünzapfen 55% <strong>und</strong> die Rotzapfen<br />
35% ausmachen.<br />
Diese Verteilung mag ein Hinweis<br />
sein, warum der kurzwellige Mechanismus<br />
bei Schäden der Retina<br />
früher betroffen ist <strong>und</strong> Ausfälle<br />
zeigt, als die langwelligeren Mechanismen (Marré <strong>und</strong> Marré 1986).<br />
Abb. 1 Geschätzte Verteilungsdichte der Rot-,<br />
Grün- <strong>und</strong> Blau-Zapfen (R, G, B) der Retina<br />
<strong>und</strong> ihre Gesamtzapfenzahl beim<br />
Primaten (nach Sperling 1980).
2 Fragestellung der vorliegenden Arbeit<br />
12<br />
2 Fragestellung der vorliegenden Arbeit<br />
Bei der universellen Verbreitung des Computers in Klinik <strong>und</strong> Praxis bietet es sich<br />
heute an, standardisierte softwaregesteuerte Testverfahren zu entwickeln.<br />
Mit modernen Graphiksystemen lassen sich Farben exakt ansteuern, reproduzierbar<br />
verwenden <strong>und</strong> individuell für den Betrachter „anpassen“. Weiterhin ist die<br />
computergestützte Untersuchung ein preiswertes <strong>und</strong> flexibles Instrumentarium.<br />
Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist die methodische <strong>Entwicklung</strong> von Softwareprogrammen<br />
zur quantitativen Testung des peripheren <strong>und</strong> zentralen Farbsehens,<br />
sowie deren <strong>klinische</strong> <strong>Erprobung</strong> bei angeborenen <strong>und</strong> erworbenen Farbsinnstörungen.<br />
Die Teststrategie für das periphere Untersuchungsverfahren soll<br />
„Schwachstellen“ bei retinalen Schädigungsprozessen wie erniedrigte Flimmerverschmelzungsfrequenz<br />
<strong>und</strong> Störungen im Blauerkennungsvermögen (z. B. bei<br />
Glaukompatienten) kombiniert testen, um einen möglichst sensitiven Screeningtest<br />
zu entwickeln.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
13<br />
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
3.1 Material<br />
3.1.1 Die Hardware<br />
Als Computersystem wurde ein IBM-kompatibler PC verwendet (486 SX,<br />
25 MHz, numerischer Coprozessor) mit einer handelsüblichen Grafikkarte (Cirrus<br />
® AVGA-20). Weiterhin verfügte das System über eine 163 MB Festplatte, eine<br />
serielle Maus, eine Tastatur sowie einen 24-Nadeldrucker (Epson ® LQ 100).<br />
Als Bildschirm wurde ein 14-Zoll-Farbmonitor von Nytech ® angeschlossen (NM<br />
14P 38LR, non-interlaced, 60 Hz), der von der Firma Broadcast Television<br />
Systems GmbH in Darmstadt farbmetrisch kalibriert wurde.<br />
3.1.2 Die Software<br />
Die Software wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Dipl. Ing. Heinwig<br />
Lang (BTS). Der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest wurden programmiert<br />
in der Computersprache Turbo-Pascal (Version 5.5) <strong>und</strong> laufen unter dem<br />
DOS-Betriebssystem.<br />
3.1.3 Versuchsanordnung<br />
Abb. 2 Testaufbau: Probandin vor dem Monitor, Kopf ruht in<br />
Kinn- <strong>und</strong> Stirnstütze, Abstand Auge-Monitor 37 cm.<br />
Der Monitor wurde in<br />
Augenhöhe des<br />
sitzenden Probanden<br />
positioniert <strong>und</strong> hatte<br />
eine Entfernung zur<br />
Kornea des jeweils<br />
untersuchten Auges<br />
von 37 cm. Somit<br />
konnte in horizontaler<br />
<strong>und</strong> vertikaler Achse<br />
ein Gesichtsfeld von<br />
bis zu 30° getestet<br />
werden. Der Kopf des<br />
Untersuchten ruhte<br />
auf einer Kinnstütze,<br />
um den Abstand zum<br />
Monitor konstant zu<br />
halten (Abb. 2). Prinzipiell wurde die Untersuchung monokular <strong>und</strong> bei optimaler<br />
Nahkorrektur durchgeführt. Das andere Auge wurde abgedeckt. Die Raumbeleuchtung<br />
wurde mittels eines Dimmers auf ca. 10 cd verdunkelt. Es wurden zwei Tests<br />
entwickelt <strong>und</strong> klinisch erprobt: der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest.<br />
Während des Tritanflimmertests wurde der Beobachter gebeten, auf ein aufgebrachtes<br />
zentrales Fixationskreuz zu blicken. Dieses war auf eine r<strong>und</strong>e Klebefolie<br />
gezeichnet (ca. drei Grad des zentralen Gesichtsfelds waren so abgedeckt), um<br />
Interferenzen mit dem Maxwellschen Phänomen (Makulapigment) auszuschließen.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
14<br />
3.2 Methodik<br />
3.2.1 Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Bei der <strong>Entwicklung</strong> eines Farbsinntests ist es wichtig, auf ein objektives Farbspezifikationssystem<br />
zurückzugreifen. In der Literatur werden diverse Systeme beschrieben<br />
(Munsell 1905, Newhall et al. 1943, Richter 1976).<br />
Im Jahr 1931 wurde die CIE-Normfarbwerttafel von dem Committée Internationale<br />
de l`Eclairage (CIE, Paris) etabliert. Diese wird heute international als<br />
Bezugsystem für die Farbmessung verwendet. Die psychophysische Wirkung einer<br />
Strahlung wird Farbvalenz genannt. Diese wird durch den Erregungszustand der<br />
drei Zapfenarten (für Blau, Grün, Rot) bestimmt. Farbvalenzen kann man etwa<br />
durch drei reale Primärvalenzen oder durch drei konstruierte virtuelle Farbwerte<br />
charakterisieren. Die CIE-Normfarbtafel greift auf drei virtuelle Farbvalenzen X,<br />
Y <strong>und</strong> Z zurück, bzw. deren Normfarbwertanteile x, y, z.<br />
Da gilt: x + y + z = 1 x + y = 1 - z, wird die zweidimensionale Darstellung aller<br />
Farborte in der CIE-Normfarbtafel mittels der Koordinaten x <strong>und</strong> y möglich.<br />
Das CIE-System wurde wiederholt erweitert. Die CIE-LUV-Farbtafel von 1976,<br />
an der sich auch der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest orientieren,<br />
Abb. 3 Die CIE-LUV-Normfarbtafel von 1976: S=Spektralfarbenzug, M=Monitordreieck,<br />
WP=Weißpunkt.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
15<br />
bietet den Vorteil, daß die Skalierung des Spektralfarbenzugs näherungsweise<br />
empfindungsgemäß ist (für den 2°-Normalbeobachter), d. h. daß die Abstände<br />
innerhalb der Farbtafel auch den subjektiven Empfindungsunterschieden entsprechen.<br />
Das CIE-LUV-System ist folgendermaßen definiert:<br />
Y<br />
L* = 116 3 − 16 u* = 13 L*( u′ − u0′ ) u* = 13 L*( v′ − v0′<br />
)<br />
Y0<br />
L * ist die psychometrische Helligkeitsfunktion, die aus dem Normfarbwert Y berechnet<br />
wird. L * kann Werte zwischen 0 <strong>und</strong> 100 annehmen (0 = schwarz,<br />
100 = weiß) <strong>und</strong> entspricht der z-Achse des x, y, z- Koordinatensystems. Für die<br />
beiden Tests betrug L * = 61,6 für das hellste Weiß des Monitors. Nur beim Tritanflimmertest<br />
wurde L * je nach Ergebnis des Helligkeitstest noch verändert (s. u.).<br />
Die Größen u’ <strong>und</strong> v’ geben die Farbart der Beleuchtungsart wieder entsprechend<br />
den x- <strong>und</strong> y Achsen der Normfarbtafel. Y 0 entspricht dem Normfarbwert der<br />
Weißfläche, u’ 0 <strong>und</strong> v’ 0 entsprechen den Farbwertanteilen der Weißfläche. Das<br />
Ende des sichtbaren kurzwelligen Endes wird mit 400 nm angesetzt, das langwellige<br />
Ende mit 700 nm. Die Verbindungsgerade (bzw. Mischung) zwischen den<br />
Endpunkten des langwelligen <strong>und</strong> kurzwelligen Bereichs ist eine Purpurgerade. In<br />
dem Bereich, der von der Purpurgeraden <strong>und</strong> dem Spektrallinienzug umschlossen<br />
wird, liegen alle möglichen Farben, die sich durch Mischung von zwei oder mehr<br />
Spektralfarben ergeben. Die Farben innerhalb der CIE-LUV-Normfarbtafel werden<br />
in Richtung Weißpunkt immer mehr entsättigt. In das CIE-LUV-Farbdreieck in<br />
Abb. 3 ist das Monitordreieck eingezeichnet. Es beinhaltet alle Farben, die auf dem<br />
Testmonitor darstellbar sind (Lang 1993)<br />
Der Tritanflimmertest wurde auf einer isochromatischen Verwechslungsgeraden<br />
durchgeführt (Smith <strong>und</strong> Pokorny 1975). Zwei Farben auf einer solchen Verwechslungsgeraden<br />
werden von Dichromaten verwechselt, wenn zwischen ihnen<br />
kein Helligkeitsunterschied besteht (Birch 1993).<br />
In der Abb. 4 ist eine Tritan-Verwechslungsgerade (TG) eingezeichnet. Diese Verwechslungsgerade<br />
wurde beim Tritanflimmertest standardmäßig verwandt. Sie<br />
wurde nur durch den vorher durchgeführten Helligkeitstest in Richtung von L *<br />
gekippt (siehe 3.2.2 Tritanflimmertest: Testablauf).<br />
Der Langsche Farbtest wurde auf drei Verwechslungsgeraden im Monitorfarbdreieck<br />
durchgeführt (Smith <strong>und</strong> Pokorny 1975, Pokorny et al. 1979). Die Protan-,<br />
Deutan- <strong>und</strong> Tritangerade (PG, DG, TG) sind in Abb. 5 eingezeichnet.<br />
Ziel beider Tests war es, eine Schwellenbestimmung durchzuführen. Es wurde<br />
prinzipiell von zwei Farborten F1 <strong>und</strong> F2 ausgegangen, die auf der jeweiligen Verwechslungsgeraden<br />
im Monitordreieck lagen. Deren Abstand zueinander wurde<br />
sukzessive verringert, bis der Beobachter keinen Unterschied mehr zwischen den<br />
Farborten wahrnehmen konnte. Der Abstand beider Punkte zueinander, den der<br />
Beobachter noch unterscheiden konnte, war die jeweilige Kontrastschwelle. Um<br />
den Abstand beider Farborte F1 <strong>und</strong> F2 exakt zu beschreiben, wurden Farbabstandsformeln<br />
verwandt.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
16<br />
Abb. 4 Tritanflimmertest: Verlauf der Tritan-Verwechslungsgerade (TG) im Farbraum;<br />
S=Spektrallinienzug, M=Monitordreieck, WP=Weißpunkt.<br />
Für das CIE-LUV-System gilt:<br />
L * 1 , L * 2 , ΔL * = L * 2 - L * 1<br />
u * 1 , u * 2 , Δu * = u * 2 - u * 1<br />
v * 1 , v * 2 , Δv * = v * 2 - v * 1<br />
Der Farbabstand ist demnach definiert als:<br />
ΔEuv* = ΔL* + Δu* + Δv*<br />
2 2 2<br />
Dieser Ausdruck wird als Farbabstandsformel bezeichnet. Der Ausdruck ΔE uv * = 1<br />
stellt den kleinsten gerade noch wahrnehmbaren farblichen Unterschied für den<br />
Normalbeobachter dar (enspricht einem Vektor auf der Verwechslungsgerade).<br />
Die Schwellenangabe im Tritanflimmertest erfolgte in der Einheit ΔT, wobei<br />
ΔT = 2,7 ΔE für den achromatischen Punkt (Weißpunkt) war. Im Langschen<br />
Farbtest wurden ΔP-, ΔD-, bzw. ΔT-Schwellenwerte bestimmt, wobei<br />
ΔP = 7,25 ΔE, ΔD = 7,75 ΔE <strong>und</strong> ΔT = 2,7 ΔE waren (Angaben für den<br />
Weißpunkt).<br />
Die Zielgröße beider Tests, die Farbkontrastschwelle, ist somit definiert, als der<br />
kleinste Abstand zwischen zwei Farben auf einer Verwechslungsgeraden, den der<br />
Beobachter gerade noch unterscheiden kann.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
17<br />
Abb. 5 Langscher Farbtest: CIE-LUV-Normfarbtafel mit Protan-, Deutan- <strong>und</strong> Tritanverwechslungsgeraden<br />
(PG, DG, TG), S=Spektralfarbenzug, M=Monitordreieck, WP=<br />
Weißpunkt.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
18<br />
3.2.2 Tritanflimmertest: Testablauf<br />
Das periphere Farbensehen bis 30° wurde getestet, indem dem Untersuchten auf<br />
einem quadratischen Testfeld (19,8 x 19,8 cm) des Monitors ein mit 15 Hz flimmernder<br />
Stimulus dargeboten wurde. Die Frequenz war durch das Grafiksystem in<br />
bestimmtem Rahmen vorgegeben. Die maximale Flimmerfrequenz betrug 30 Hz.<br />
Die nächst tieferen ansteuerbaren<br />
Frequenzen waren 15, 10, 7,5<br />
<strong>und</strong> 6 Hz. Da in der Literatur ein<br />
maximaler Sensitivitätsverlust<br />
von Glaukomaugen bei 15 Hz<br />
beschrieben wird, wurde diese<br />
als „Ausgangsfrequenz“ für den<br />
Abb. 6 Durch die Wahl eines gelben Adaptationshintergr<strong>und</strong>s<br />
von 562 nm wird selektiv das<br />
Sensitivitätsspektrum der M- <strong>und</strong> L-Zapfen<br />
supprimiert. Die Zapfen des kurzwelligen<br />
Bereichs (S-Zapfen) bleiben in ihrem Empfindlichkeitsniveau<br />
(S) unbeeinflußt (nach<br />
Adams 1989).<br />
Tritanflimmertest gewählt<br />
(Breton et al. 1991). Der Stimulus<br />
selbst bestand aus ca. 62 500<br />
Einzelpunkten (250 x 250<br />
Punkte, jeder drei Pixel groß) vor<br />
einem gelben Adaptationshintergr<strong>und</strong><br />
(ca. 562 nm). Diese Vorgehensweise<br />
war notwendig, um<br />
die Zapfen des mittelwelligen<br />
<strong>und</strong> langwelligen Empfindungsspektrums<br />
(M- <strong>und</strong> L-Zapfen) zu<br />
supprimieren (Abb. 6). Die<br />
blauen Stimulus-Punkte waren<br />
gleichmäßig über das Testfeld<br />
verteilt <strong>und</strong> so klein, daß sie vom Auge des Untersuchten nicht mehr als Einzelpunkte<br />
zu erkennen waren. Dies war wichtig, um eine Verfälschung des Untersuchungsergebnisses<br />
durch spatiale Störeinflüsse zu eliminieren. Die Farbe des<br />
Hintergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> die Farben der Punkte waren von der Tritan-Verwechslungsgeraden<br />
genommen, die durch den Weißpunkt des Farbspektrums des Monitors<br />
führte (Abb. 7). Die Punkte flimmerten nun abwechselnd zwischen zwei Farborten<br />
F1 <strong>und</strong> F2 auf der Tritangeraden hin <strong>und</strong> her. Die Dauer einer Testdarbietung<br />
betrug pro Kontraststufe jeweils zwei Sek<strong>und</strong>en. Danach war das Testbild mit<br />
Punkten in der Mittelfarbe zwischen F1 <strong>und</strong> F2 zu sehen (F0). Der Abstand zwischen<br />
F1 <strong>und</strong> F2 konnte (in jeweils 4 ΔT-Schritten) variiert werden. Begonnen<br />
wurde mit dem maximalen Abstand zwischen F1 <strong>und</strong> F2 (88 ΔT). Dem Beobachter<br />
konnte so meist ein eindeutig überschwelliger Reiz präsentiert werden. Danach<br />
wurde der Kontrast in großen Schritten reduziert, bis kein Flimmern mehr wahrgenommen<br />
wurde. Sodann wurde der Kontrast in 1 ΔT-Schritten erhöht. Ziel des<br />
Tests war es, die kleinste Kontrastschwelle ΔT für das untersuchte Auge zu ermitteln,<br />
die gerade noch einen Flimmereindruck hervorrief. Danach erfolgte ein Ausdruck<br />
der ermittelten Daten bzw. eine Speicherung. War mit 15 Hz <strong>und</strong> maximaler<br />
Kontrastschwelle (88 ΔT) kein Flimmereindruck zu erzielen, wurde die nächst<br />
niedrigere Frequenzstufe (10, 7,5 oder 6 Hz) gewählt <strong>und</strong> die Flimmer-Schwelle<br />
dann<br />
bestimmt.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
19<br />
Da verschiedene Erkrankungen des Auges (z. B. das Glaukom) auch mit einem<br />
Helligkeitsempflindlichkeitsverlust für den kurzwelligen Spektralbereich einhergehen<br />
können (Hsia <strong>und</strong> Graham 1957, Marré <strong>und</strong> Marré 1986, Steinhoff-Lang<br />
1990), wurde dem Flimmertest noch ein anderer Programmteil vorangestellt.<br />
Dabei wurde dem Untersuchten strukturell das gleiche Testfeld wie im Haupttest<br />
mit 15 Hz angeboten. Der Teststimulus unterschied sich jedoch dahingehend, daß<br />
die Punkte nicht zwischen den zwei Farborten F1 <strong>und</strong> F2 hin- <strong>und</strong> herflimmerten,<br />
sondern zunächst F2 (violette Punkte) gegen unbunte Punkte F0 dargeboten wurden.<br />
Weiterhin war der Hintergr<strong>und</strong> nicht gelb, sondern bestand aus einer grauen<br />
Mittelfarbe. Die Helligkeit der Punkte F0 wurde nun so lange mit der Plus-/Minus-<br />
Taste entlang der Helligkeits-Achse L * verändert, bis kein Flimmern oder nur noch<br />
ein minimaler Flimmereindruck wahrnehmbar war. Dann waren die Punkte F2 <strong>und</strong><br />
F0 für den Betrachter gleich hell. Der Abgleich wurde danach ebenfalls für den<br />
Farbort F1 (gelber Stimulus) durchgeführt.<br />
So wurde für den Haupttest die Richtung der Tritangerade entsprechend der individuellen<br />
Helligkeitsempfindung flimmerphotometrisch korrigiert. Im Weiteren wird<br />
der Helligkeitsableich mit HF2 (violette Farbe der Punkte gegen den Weißpunkt)<br />
<strong>und</strong> HF1 (gelbe Punkte gegen den Weißpunkt) bezeichnet.<br />
Abb. 7 CIE-LUV-Normfarbtafel mit Tritan-Verwechslungsachse TG, entlang der getestet<br />
wurde: F1, F2 Farben zwischen denen bei Kontraststufe ΔT=88 hin- <strong>und</strong> hergeflimmert<br />
wurde, F0=Mittelfarbe zwischen F1 <strong>und</strong> F2, S=Spektralfarbenzug, M=<br />
Monitordreieck, WP=Weißpunkt.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
20<br />
Der Haupttest war dann ein reiner Farb-Flimmertest, da für den Betrachter zwischen<br />
den Farben F2 <strong>und</strong> F1 kein Helligkeitsunterschied mehr wahrnehmbar war.<br />
Da die Helligkeitswahrnehmung des Auges frequenzabhängig ist, mußte der Helligkeitsabgleich<br />
bei Nichterkennen des Flimmerns bei 15 Hz gegebenenfalls noch<br />
einmal mit einer niedrigeren Frequenz durchgeführt werden (Krastel et al. 1991).<br />
Die Leuchtdichte des Haupttests lag im Bereich von 35,0-39,1 cd/m² (Minolta ®<br />
Luminance Meter 1º digital). Es wurde somit im photopischen Bereich gearbeitet.<br />
3.2.3 Langscher Farbtest: Testablauf<br />
3<br />
Abb. 8 Langscher Farbtest: Testbildschirm mit zentral<br />
dargebotener Optotype.<br />
Dem Probanden wurden beim<br />
Langschen Farbtest Optotypen<br />
in Form von Zahlen dargeboten,<br />
die benannt werden sollten. Die<br />
Farbe der Optotype <strong>und</strong> des<br />
quadratischen Hintergr<strong>und</strong>s waren<br />
von der jeweiligen Verwechslungsachse<br />
gewählt. Der<br />
Abstand der Farben F1 <strong>und</strong> F2<br />
zum Weißpunkt war symmetrisch.<br />
Das Testfeld (Abb. 8,<br />
helles Quadrat) hatte eine horizontale<br />
<strong>und</strong> vertikale Ausdehnung<br />
von 6 cm, wurde also unter<br />
einem Winkel von 5º gesehen.<br />
Das entspricht der Abbildung auf dem zentralen F<strong>und</strong>us. Die Optotypen selbst waren<br />
ca. 4 cm hoch <strong>und</strong> maximal ca. 2,5 cm breit. Deren Farben waren - genauso wie<br />
die Farben des Hintergr<strong>und</strong>s - von der jeweiligen Protan-, Deutan- oder Tritan-Verwechslungsgeraden<br />
gewählt, die durch den Weißpunkt des Monitors gingen. Der<br />
Test wurde für jede der drei Verwechslungsgeraden separat durchgeführt. Die Darbietung<br />
der Zahl erfolgte für jeweils zwei Sek<strong>und</strong>en. Danach sah der Untersuchte<br />
ein graues quadratisches Feld. Dadurch wurde vermieden, daß bei der folgenden<br />
Optotypen-Darbietung Nachbilder entstanden. Der Test hatte eine auto-matisierte<br />
Teststrategie (Eingabelung), die mit dem größten Kontrast begann, jede Zahl für je<br />
zwei Sek<strong>und</strong>en darbot <strong>und</strong> den Kontrast zwischen Farbe des Hintergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der<br />
Optotype von Mal zu Mal in großen Stufen verringerte, bis die Zahl nicht mehr erkannt<br />
wurde. Nach jeder Darbietung wurde die genannte Zahl vom Untersucher per<br />
Tastatur eingegeben. Wurde die Zahl richtig benannt, so wurde der Kontrast vom<br />
Programm weiter vermindert, wurde die Optotype nicht oder nicht richtig erkannt,<br />
wurde der Kontrast wieder in kleineren Schritten erhöht. Der nied-rigste Kontrast,<br />
bei dem eine Zahl bei zweimaliger Darbietung noch richtig erkannt wurde, war die<br />
Kontrastschwelle ΔP, ΔD, bzw. ΔT.<br />
Patienten, die eine Zahl beim maximalen Kontrast nicht erkannten, wurde diese
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
21<br />
Luminance Kontraststufe Meter noch 1º zweimal digital). Es dargeboten, wurde somit bevor im photopischen das Programm Bereich abbrach gearbeitet. <strong>und</strong> den<br />
Maximalwert entsprechend der jeweiligen Verwechslungsgerade als erzieltes<br />
Ergebnis annahm (Protanachse 9,0 ΔP, Deutanachse 9,8 ΔD, Tritanachse 53,3 ΔT).<br />
Das Programm bot auch die Möglichkeit, die ermittelten Schwellen als ΔE-Werte<br />
auf dem Monitor graphisch darzustellen (Abb. 9). Das Ergebnis konnte dann abgespeichert<br />
oder ausgedruckt werden.<br />
Die Leuchtdichte des Langschen Farbtests lag zwischen 66,2 cd/m² für den<br />
farbigen quadratischen Hintergr<strong>und</strong> auf dem die Optotypen dargeboten wurden,<br />
<strong>und</strong> minimal 47,7 cd/m² je nach Farbart <strong>und</strong> Sättigung der Optotype (Minolta ®<br />
Abb. 9 Hardcopy der graphischen Ergebnis-Darstellung des Langschen Farbtests auf dem<br />
Monitor, beispielhafte Wahl der Farborte, PG=Protan-, DG=Deutan-, TG=Tritan-<br />
Verwechslungsgerade, zentraler Punkt an den Achsenkreuzungen=Weißpunkt, FP1<br />
<strong>und</strong> FP2=Farborte auf Protangeraden, FD1 <strong>und</strong> FD2 =Farborte auf Deutangeraden,<br />
FT1 <strong>und</strong> FT2= Farborte auf der Tritangeraden.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
22<br />
3.2.4 Statistische Verfahren<br />
Der Tritanflimmertest wurde wie schon oben erwähnt mit unterschiedlichen Frequenzen<br />
(15, 10, 7,5 oder 6 Hz) durchgeführt, je nach Ausmaß der ganglionären<br />
Schädigung. Die Darbietungsfrequenz im kurzwelligen Bereich beeinträchtigt<br />
stark die relative Empfindlichkeit des Auges (Krastel et al. 1991). Um den Einfluß<br />
der unterschiedlichen Frequenzdarbietungen auf die Sensitivität in ihrer Größenordnung<br />
einzuschätzen, legten wir die Ergebnisse von Klingaman et al. zugr<strong>und</strong>e<br />
(1980). Für die Wellenlänge lamda = 445 nm ergab sich dabei ein Empfindlichkeitssteigerung<br />
von 1,57 bei Reduktion der Ausgangsfrequenz von 15 Hz auf<br />
10 Hz <strong>und</strong> von einem Faktor 1,67 bei Reduktion von 15 Hz auf 7,5 Hz. Es handelte<br />
sich hierbei um vorsichtig geschätzte Faktoren. Mit diesen wurden dann die<br />
Ergebnisse der Patienten multipliziert, die ein Flimmern erst bei einer erniedrigten<br />
Frequenzstufe wahrnehmen konnten. Diese Umrechnung ermöglichte die Vergleichbarkeit<br />
aller gewonnenen Daten einer Kohorte miteinander um den Preis<br />
einer höheren Standardabweichung. In der Ergebnisdokumentation werden<br />
Schwellen bei verminderter Frequenz in Klammern angegeben, davor steht der mit<br />
dem Faktor multiplizierte, errechnete Schwellenwert.<br />
Da aufgr<strong>und</strong> der Anzahl der Ergebnisse eines Kollektivs nicht von einer Normalverteilung<br />
ausgegangen werden konnte, wurde die statistische Auswertung des<br />
Datenmaterials mit dem U-Test von Mann, Whitney <strong>und</strong> Wilcoxon durchgeführt.<br />
Dieser macht eine Aussage darüber, ob sich die Mittelwerte zweier unabhängiger<br />
Stichprobenmengen signifikant voneinander unterscheiden. Weiterhin wurde der<br />
Fisher-Test verwendet, um bei den gegebenen kleinen Stichprobenumfängen<br />
Aussagen über den Unterschied von verschiedenen Merkmalen machen zu können.<br />
Zur Prüfung der Enge des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen fand die<br />
Spearmansche Rangkorrelation Anwendung. Dieser Index kann Werte von -1 bis<br />
+1 annehmen. Je weiter der Index im positiven Bereich liegt, desto enger ist der<br />
Zusammenhang. Liegt er bei „0“ so gibt es keine Korrelation der beiden Größen.<br />
Liegt er im negativen Bereich, so ist der Zusammenhang entgegengesetzt.<br />
Bei allen statistischen Tests wurde als Signifikanzniveau p
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
23<br />
3.3 Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
3.3.1 Normalprobanden<br />
Die Normalbeobachter wurden rekrutiert aus den Mitarbeitern des Kopfklinikums,<br />
Kommilitonen <strong>und</strong> Patienten (die z. B. zur Brillenanpassung gekommen waren).<br />
Sie wurden über die Testverfahren informiert <strong>und</strong> gaben ihr Einverständnis.<br />
Die Normalbeobachter erfüllten folgende Einschlußkriterien:<br />
• Ophthalmologischer Normalbef<strong>und</strong> am untersuchten Auge<br />
• Visus > 0,8 (Refraktionsanomalien bis +/- 5dpt erlaubt)<br />
• Panel-D-15-Test: Kategorie 1 <strong>und</strong> 2 nach Krastel, s. u.<br />
Bei jedem Normalproband wurden beide Computertests durchgeführt, sowie zum<br />
Vergleich der Farnsworth-Dichotomous-Test for Color Blindness Panel D-15 <strong>und</strong><br />
der Lanthony Panel D-15 Désaturé Test gemacht (im folgenden Panel D-15 gesättigt<br />
<strong>und</strong> entsättigt genannt, Farnsworth 1947, Lanthony <strong>und</strong> Dubois-Poulsen 1973).<br />
Dies war wichtig, um die neueren Verfahren mit einem etablierten Test vergleichen<br />
zu können. Bei diesen Farbflecklegetests mußte der Proband je 15 farbige Kappen<br />
sortieren. Die erste Kappe (violett) wurde vorgegeben <strong>und</strong> die übrigen 15 sollten<br />
nun so hintereinandergereiht werden, daß immer die nächst ähnliche Farbabstufung<br />
auf die vorhergehende folgte. Es sollten keine „Farbbrüche“ entstehen.<br />
Die Auswertung erfolgte durch Verbinden der auf den Kappen rückseitig angebrachten<br />
Zahlen (1-15) auf einem Auswertbogen (Abb. 10).<br />
Rechtes Auge: Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Abb. 10 Formular zur Auswertung des Panel-D-15-Tests: fehlerfreies Testergebnis. Die Begriffe<br />
Protan, Deutan, Scotopique, Tritan <strong>und</strong> Tetartan bezeichnen die jeweiligen<br />
Verwechslungsachsen entlang derer die Farbverwechslungen stattfanden.<br />
Die Resultate der Panel-D-15-Tests werden bei den Normalprobanden nicht<br />
gesondert aufgeführt. Zur Klassifikation wurde die Einteilung von Krastel et al.
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
24<br />
herangezogen (1992). Diese untergliedert die Ergebnisse des Panel in fünf<br />
Kategorien (Kategorie 1 - fehlerfrei, Kategorie 2 - insignifikant, ein- oder<br />
mehrmals nur je eine Farbmarke vertauscht, Kategorie 3 - signifikant, zwei<br />
Verwechslungen über mehrere Marken hinweg plus insignifikante Vertauschung in<br />
gleicher Richtung, Kategorie 4 - zahlreiche Verwechslungen in Richtung einer<br />
Gerade, Kategorie 5 - chaotisch). Ein Normalproband wird im Ergebnisteil<br />
exemplarisch mit grafischer Darstellung des Tritanflimmertests <strong>und</strong> des Langschen<br />
Farbtests aufgeführt. Die Ergebnisse der übrigen 19 Normalprobanden werden in<br />
tabellarischer Form wiedergegeben.<br />
3.3.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
Einschlußkriterien waren:<br />
• gesicherte RP oder Konduktorinnen-Status, bzw. Phänokopie einer RP<br />
• Visus 0,1 oder besser<br />
• Rest-Gesichtsfeld nicht kleiner als 10 º<br />
In dieses Kollektiv wurden Patienten mit unterschiedlichen Arten von RP einbezogen.<br />
Es wurden auch Konduktorinnen mit in die Auswertung aufgenommen,<br />
da sie ebenfalls funktionelle <strong>und</strong> morphologische Auffälligkeiten aufweisen können<br />
(Eberlein-Gonska 1984).<br />
Die Ergebnisse der RP-Patienten werden in Form von Fallstudien vorgestellt. In<br />
tabellarischer Form werden die wesentlichen Bef<strong>und</strong>e aus der Patientenakte wie<br />
Sehschärfe, Linsentrübung, F<strong>und</strong>usbild, kinetisches Gesichtsfeld <strong>und</strong> die Elektroretinogramm-<br />
<strong>und</strong> Elektrookulogramm-Bef<strong>und</strong>e (ERG <strong>und</strong> EOG) dokumentiert.<br />
Die Werte des Auges, die zur statistischen Auswertung herangezogen wurden, sind<br />
mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Bei einigen Patienten konnten nur die<br />
Resultate entweder des Tritanflimmertests oder des Langschen Farbtests herangezogen<br />
werden. Bei den meisten Patienten wurde der Panel D-15 Test durchgeführt.<br />
Dieser wird mittels der Klassifikation nach Krastel bewertet.<br />
Zwei Patienten werden exemplarisch mit grafischer Abbildung der Ergebnisse des<br />
Tritanflimmertests <strong>und</strong> Langschen Farbtests aufgeführt (Patient JE, S. 49 <strong>und</strong> KBE<br />
S. 52).<br />
3.3.3 Patienten mit Glaukom<br />
Einschlußkriterien für die Aufnahme in das Glaukom-Kollektiv waren:<br />
• Papillenexkavation Cup/Disk-Ratio > 0,6<br />
• Augeninnendruck über 21 mm Hg als adjuvantes Kriterium (nicht unbedingt<br />
zum Zeitpunkt der Testdurchführung)<br />
• Visus 0,1 oder besser<br />
Die Ergebnisse der Glaukompatienten werden im Ergebnisteil in Form von Fallstudien<br />
vorgestellt. In tabellarischer Form werden ähnlich den RP-Patienten die<br />
Bef<strong>und</strong>e des Visus, des Augendruckes, der Linse, <strong>und</strong> des Augenhintergr<strong>und</strong>es
3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
25<br />
aufgeführt. Wenn vorliegend wird der Gesichtsfeldbef<strong>und</strong> mittels der zwei<br />
Parameter „Mean defect“ (MD) <strong>und</strong> „Loss variance“ (LV) dokumentiert, zwei<br />
Größen, die bei der Untersuchung mittels automatischer Perimetrie (Oktopus)<br />
errechnet wurden. Der „mittlere Defekt“ ist die mittlere Differenz zwischen den<br />
alterskorrigierten Normalwerten <strong>und</strong> den im entsprechenden Gesichtsfeld<br />
ermittelten Werten <strong>und</strong> macht eine Aussage über die quantitative, diffuse<br />
Gesichtsfeldschädigung. Die Verlustvarianz (Loss variance) ist ein Maß für die<br />
Heterogenität des Gesichtsfeldschaden (Gloor 1993). Sie gibt Aufschluß darüber,<br />
ob Nervenfaserbündeldefekte vorliegen. Im Ergebnisteil werden diese beiden<br />
Parameter mit dem erzielten Ergebnis im Tritanflimmertest <strong>und</strong> im Langschen<br />
Farbtest (entlang der Tritangerade) korreliert.<br />
Verschiedene Glaukomformen wurden in die Untersuchung einbezogen: progredient<br />
chronische Offenwinkelglaukome (PCOWG), akute Winkelblock-, Pseudoexfoliations-,<br />
juvenile- <strong>und</strong> Niederdruck-Glaukome.<br />
Die Werte des Auges, die zur statistischen Berechnung dienten, sind im Ergebnisteil<br />
mit einem Stern (*) gekennzeichnet.<br />
3.3.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit<br />
Einschlußkriterien waren:<br />
• Nachgewiese Farbfehlsichtigkeit am Heidelberger Anomaloskop<br />
• sonst keine Augenkrankheiten<br />
Die Resultate der farbanomalen Patienten werden im Ergebnisteil in tabellarischer<br />
Form vorgestellt <strong>und</strong> im Diskussionsteil besprochen.
4 Ergebnisse<br />
26<br />
4 Ergebnisse<br />
4.1 Normalprobanden
4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />
27<br />
HD, 26 Jahre, männlich<br />
Dieser Normalproband wird exemplarisch in tabellarischer Form mit Abbildung der Untersu-chungsergebnissen<br />
behandelt; das Sternchen (*) markiert das zur statistischen Auswertung heran-gezogene<br />
Ergebnis.<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus 1,25 1,25<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 1<br />
Helligkeitsabgleich 39 - 32 40 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 4 * 8<br />
Beurteilung Schwellen beidseits im Normbereich 1<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 1,6 * 0,4 0,4 1,6<br />
Beurteilung Schwellen beidseits im Normbereich 1<br />
1 ) Zum Begriff des Normbereichs s. S. 30.<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
0,6<br />
v'<br />
0,5<br />
520<br />
500<br />
560<br />
580<br />
600<br />
0,6<br />
v'<br />
0,5<br />
520<br />
500<br />
560<br />
580<br />
600<br />
WP<br />
WP<br />
0,4<br />
0,3<br />
S<br />
480<br />
M<br />
F1<br />
F2<br />
0,4<br />
0,3<br />
S<br />
480<br />
M<br />
F1<br />
F0<br />
F2<br />
0,2<br />
0,2<br />
TG<br />
TG<br />
0,1<br />
460<br />
0,1<br />
460<br />
0<br />
400<br />
0 0,1 0,2 0,3 0,4 u`<br />
0 0,1 0,2 0,3 0,4 u`<br />
Abb. 11 Tritanflimmertest: Darstellung der Ergebnisse in der CIE-LUV-Farbtafel. Der Abstand<br />
zwischen F1 <strong>und</strong> F2 entspricht beim rechten Auge 4 ΔT <strong>und</strong> beim linken 8 ΔT.<br />
Nur rechts ist die Mittelfarbe F0 (zwischen F1 <strong>und</strong> F2) in Form eines Karos<br />
eingezeichnet, S= Spektrallinienzug, M=Monitordreieck, TG=Tritangerade, WP=<br />
Weißpunkt<br />
0<br />
400
4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />
28<br />
v'<br />
0,46<br />
0,44<br />
FD1<br />
FP1<br />
FT1<br />
FP2<br />
FD2<br />
FT2<br />
PG<br />
PG<br />
DG<br />
M<br />
TG<br />
0,42<br />
0,14<br />
0,16 0,18 0,2 0,22<br />
u'<br />
Abb. 12 Langscher Farbtest: Graphische Darstellung der Ergebnisse in der CIE-LUV-<br />
Farbtafel. An der Kreuzungsstelle der drei Verwechslungsgeraden PA, DA, TA liegt<br />
der Weißpunkt (WP). Es handelt sich bei dieser Abbildung um eine Vergrößerung<br />
des zentralen Bereichs innerhalb des Monitordreiecks (M) aus der CIE-Farbtafel<br />
(Abb. 5). Die symmetrisch um den Weißpunkt angeordneten Punkte auf den<br />
jeweiligen Verwechslungsgeraden (PG=Protangerade, DG=Deutangerade, TG=Tritangerade)<br />
stellen jeweils die beiden Farborte dar, deren Unterschied der Proband<br />
noch erkennen konnte. Die Differenz zwischen den beiden Farborten ist die<br />
Kontrastschwelle ΔP, ΔD, ΔT. Die gestrichelte Ellipse markiert den Normalbereich<br />
(siehe S. 30). Da beide Augen des Patienten im Langschen Farbtest die gleichen<br />
Werte erzielten, wurde die Abbildung nur einmal aufgeführt.
4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />
29<br />
Tritanflimmertest: Normalprobanden, tabellarische Ergebnisdarstellung<br />
Tab. 1 Tritanflimmertest: Ergebnisse der Normalprobanden, die zur statistischen Auswertung<br />
herangezogenen Werte sind mit einem Stern (*) markiert.<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Name<br />
Alter<br />
Geschlecht<br />
Visus<br />
Helligkeitsabgleich<br />
HF2<br />
Helligkeitsabgleich<br />
HF1<br />
Frequenz (Hz)<br />
Schwelle ΔT<br />
Visus<br />
Helligkeitsabgleich<br />
HF2<br />
Helligkeitsabgleich<br />
HF1<br />
Frequenz (Hz)<br />
Schwelle ΔT<br />
AG 30 m 1,25 38 32 15 4 1,25 39 32 15 4 *<br />
DJ 23 w 1,25p 38 32 15 16 1,0 38 32 15 16 *<br />
HA 36 w 1,0p 38 31 15 12 1,0p 38 32 15 16 *<br />
HC 28 w 1,25 39 32 15 12 1,25 38 32 15 8 *<br />
HCR 54 w 1,0 39 33 15 16 0,8 39 32 15 20 *<br />
HDI 51 m 1,25 39 32 15 12 * 1,25 39 32 15 8<br />
KBA 1 28 w 1,0 38 32 15 12 * - - - - -<br />
KH 51 m 1,0 37 32 15 8 * 1,0 37 32 15 8<br />
KM 2 25 w 1,0 38 32 15 12 * 1,0 38 31 15 28<br />
KS 30 w 1,0 39 32 15 12 * 1,0 38 32 15 12<br />
LB 3 28 w 1,25 40 33 15 16 * 1,25 38 33 15 24<br />
LU 64 w 1,0 36 33 15 16 1,0 38 32 15 16 *<br />
NF 27 m 1,0 38 32 15 8 1,0 38 32 15 8 *<br />
PA 42 m 1,0 39 31 15 8 * - - - - -<br />
RE 47 m 1,0 37 32 15 16 * 1/50 38 32 15 32<br />
SM 25 m 0,8 38 31 15 20 1,0 39 31 15 12 *<br />
SO 28 m 1,25 39 32 15 4 * 1,25 38 31 15 4<br />
TW 50 w 1,0 37 32 15 16 1,0 37 32 15 12 *<br />
WP 22 w 1,25 38 32 15 12 * 1,25 37 32 15 12<br />
1) Nur rechtes Auge getestet<br />
2) Linkes Auge ist seit Kindheit amblyop<br />
3) Linkes Auge: Verdacht auf Pigmentepithelitis
4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />
30<br />
Langscher Farbtest: Normalprobanden, tabellarische Ergebnisdarstellung<br />
Tab. 2 Langscher Farbtest: Ergebnisse der Normalprobanden, die zur statistischen Auswertung<br />
herangezogenen Werte sind mit einem Stern (*) markiert.<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Name<br />
Alter<br />
Geschlecht<br />
Visus ΔP ΔD ΔΤ Visus ΔP ΔD ΔΤ<br />
AG 30 m 1,25 0,4 * 0,4 * 1,6 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />
DJ 23 w 1,25p 0,4 0,4 1,6 1,0 0,4 * 0,4 * 1,6 *<br />
HA 36 w 1,0p 0,4 * 0,4 * 1,6 * 1,0p 0,4 0,4 1,6<br />
HC 28 w 1,25 0,8 * 0,4 * 1,6 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />
HCR 54 w 1,0 0,4 * 0,8 * 3,1 * 0,8 0,4 0,4 3,1<br />
HDI 51 m 1,25 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />
KBA 1 28 w 1,0 0,4 * 0,4 * 1,6 * - - - -<br />
KH 51 m 1,0 0,4 0,4 1,6 1,0 0,4 * 0,4 * 1,6 *<br />
KM 2 25 w 1,0 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,0 0,4 0,4 3,1<br />
KS 30 w 1,0 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,0 0,8 0,4 1,6<br />
LB 3 28 w 1,25 0,4 * 0,4 * 1,6 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />
LU 64 w 1,0 0,4 0,4 1,6 1,0 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />
NF 27 m 1,0 0,8 0,8 3,1 1,0 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />
PA 42 m 1,0 0,4 * 0,4 * 3,1 * - - - -<br />
RE 47 m 1,0 0,8 * 0,4 * 3,1 * 1/50 5,5 2,7 18,8<br />
SM 25 m 0,8 0,4 0,8 1,6 1,0 0,4 * 0,8 * 1,6 *<br />
SO 28 m 1,25 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />
TW 50 w 1,0 0,8 * 0,4 * 3,1 * 1,0 0,4 0,8 1,6<br />
WP 22 w 1,25 0,4 0,8 3,1 1,25 0,4 * 0,8 * 1,6 *<br />
1) Nur rechtes Auge getestet 2) Linkes Auge ist seit Kindheit amblyop 3) Linkes Auge: Verdacht auf Pigmentepithelitis<br />
Festlegung von Normwerten<br />
Eine Festlegung von Normwerten ist aufgr<strong>und</strong> der Anzahl der Normalprobanden<br />
empirisch möglich. Als normale Werte für den Augenges<strong>und</strong>en sprechen im Tritanflimmertest<br />
Werte bis 16 ΔT (bei 15 Hz). Ein Wert von 20 ΔT ist grenzwertig.<br />
Höhere Werte <strong>und</strong>/oder erniedrigte Frequenz sind pathologisch.<br />
Im Langschen Farbtest verteilen sich die Werte der Normalprobanden auf die Kontrastschwellen<br />
0,4 <strong>und</strong> 0,8 ΔP/ΔD bzw. 1,6 <strong>und</strong> 3,1 ΔT. Die nächst höheren<br />
Schwellen von 1,2 Δ P/ΔD, bzw. 4,7 ΔT sind grenzwertig <strong>und</strong> darüber liegende<br />
Kontrastschwellen sind als pathologisch anzusehen.
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
31<br />
4.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
32<br />
BB, 47 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 16 mm Hg 0,6 17 mm Hg<br />
Linse pseudophak pseudophak<br />
Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
Gefäße beidseits sehr eng, Knochenkörperchen<br />
Außengrenzen beidseits auf ca. 10-15º eingeschränkt<br />
skot. <strong>und</strong> phot. pathologisch/pathologisch<br />
subjektiver Beginn in der Kindheit, RA/LA Z. n. ECCE <strong>und</strong> Hkl, LA<br />
Z. n.YAG-Laserkapsulotomie<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3 Scotopique/Tritan<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 33 36 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 16 * 16<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 1,6 * 1,6 * 23,5 * 0,8 0,8 7,8<br />
Beurteilung<br />
Schwellen für Protan <strong>und</strong> Deutan rechts erhöht, Tritanwerte beiseits<br />
stark erhöht (rechts mehr als links)<br />
Sehvermögen<br />
schlecht, Nachtsehschwäche<br />
Patientin BB, 47 J.<br />
21 J. 25 J. fragl. Nachtsehschwäche<br />
Abb. 13 Stammbaum von BB (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
33<br />
BBRI, 41 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1/25 12 mm Hg 0,125 12 mm Hg<br />
Linse Cataracta subcapsularis posterior Cataracta subcapsularis posterior<br />
Glaskörper klar klar<br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
Knochenkörperchen beidseits, Gefäßektasien<br />
ca. 10º beidseits<br />
skot. <strong>und</strong> photopisch reduziert/EOG pathologisch beidseits<br />
Erstdiagnose RP 1984, Beginn schon früher, M. Coats<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 5<br />
wegen Visus nicht gemacht<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Tritanflimmertest<br />
Langscher Farbtest<br />
nicht gemacht<br />
Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE - - - 3,9 * 3,9 * 23,5 *<br />
Beurteilung<br />
alle Schwellen links erhöht, besonders Tritanwert<br />
Pat. BBRI 34 J. 35 J.<br />
41 J.<br />
Abb. 14 Stammbaum von BBRI (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
34<br />
BT, 36 Jahre, männlich, RP simplex<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 17 mm Hg 1,0 17 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper vereinzelt Zellen (+) vereinzelt Zellen (+)<br />
F<strong>und</strong>us<br />
beidseits Gefäße diskret verengt<br />
kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: zentral ca. 10º,<br />
Ringskotom, peripher 50-60º<br />
Außengrenzen: zentral ca. 10º,<br />
Ringskotom, peripher ca. 50-70º<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skotopisch mehr als photopisch pathologisch/path. Lichtanstieg<br />
subjektiver Beginn im 22. Lebensjahr<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 33 36 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 16 * 32<br />
Beurteilung<br />
Schwelle links deutlich erhöht, rechts im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,4 0,4 3,1 0,8 * 0,4 * 4,7 *<br />
Beurteilung:<br />
Schwelle nur links im Tritanbereich grenzwertig erhöht<br />
Pat. BT<br />
36 J.<br />
starke Brille<br />
Abb. 15 Stammbaum von BT (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
35<br />
BW, 65 Jahre, weiblich, Phänokopie einer RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 11 mm Hg 0,2 12 mm Hg<br />
Linse Cat. cort. senilis insipiens Pseudophak<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
enge Gefäße, unscharfe Papillengrenzen<br />
Außengrenzen: beidseits auf ca. 20º eingeschränkt<br />
ERG/EOG<br />
EOG: pathologischer Lichtanstieg<br />
ERG: skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />
pathologisch<br />
Sonstiges<br />
subjektiver Beginn im 61. Lj, Mutter diabetische Retinopathie, Glaukom<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 4<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 4<br />
nicht durchgeführt wegen Visus<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 32 36 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 10<br />
Kontrastschwelle ΔT 36 87,9 (56) *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts mittelgradig erhöht, links erhöhte Schwelle bei erniedrigter<br />
Flimmerfrequenz<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 4,3 9,8 53,3 - - -<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts maximal im Deutan- <strong>und</strong> Tritanbereich, Protanwert<br />
mittelgradig erhöht, links alle Werte maximal (d. h. nichts erkannt)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
36<br />
CH, 44 Jahre, männlich, RP simplex<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 10 mm Hg 1,0 10 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
Papille scharf <strong>und</strong> vital, Makula regelrecht, Knochenkörperchen in<br />
der mittleren Peripherie, enggestellte Gefäße<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
Außengrenzen: konzentrisch auf<br />
10-15º eingeschränkt<br />
Außengrenzen: konzentrisch auf<br />
10-15º eingeschränkt<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/nicht gemacht<br />
subjektiver Beginn im 36. Lebensjahr<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Kategorie 4 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 4 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />
Helligkeitsabgleich 35 - 33 35 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 12 24 *<br />
Beurteilung<br />
rechts Schwelle im Normbereich, Schwelle links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 0,8 0,8 3,1<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts für Tritanwert grenzwertig erhöht<br />
Patient,<br />
CH 44 J.<br />
Abb. 16 Stammbaum von CH (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
37<br />
DK, 59 Jahre, weiblich, Konduktorin RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,6 pp 23 mm Hg 0,5 21 mm Hg<br />
Linse<br />
Nachstar beidseits, nach ECCE <strong>und</strong> Hkl<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
Papillen scharf <strong>und</strong> vital, flach exkaviert<br />
kinet. Gesichtsfeld konz. eingeschränkt auf 30-40º konz. eingeschränkt auf 30-40º<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skot. <strong>und</strong> mesopisch subnormal/<br />
im Normbereich mit normalem<br />
Basispotential<br />
subjektiver Beginn im 46. Lebensjahr, V.a. okuläre Hypertension,<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 4 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 20 * 24<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts grenzwertig, links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 1,2 1,2 7,8 0,8 * 0,8 * 4,7 *<br />
Beurteilung<br />
rechts grenzwertig erhöht im Protan- <strong>und</strong> Deutanbereich, mittelgradig<br />
erhöht im Tritanbereich, links nur Tritanwert grenzwertig erhöht<br />
sei erblindet<br />
Mutter: Cataract<br />
& Glaukom<br />
vier Cousins des Großvaters seien<br />
erblindet<br />
Pat. DK<br />
59 J.<br />
50 J. mit 16. J.<br />
gestorb.<br />
im Säuglingsalter<br />
gestorb.<br />
36 J. 32 J.<br />
22 J.<br />
3 J. 16 J. 10 Monate 6 J. 10 J.<br />
Abb. 17 Stammbaum von DK (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP).<br />
Der vorliegende Stammbaum läßt sich weder einem x-chromosomalen noch einem<br />
autosomal-dominanten Erbgang schlüssig zuordnen, bei der einmaligen Konsultation<br />
der Patientin war anamnestisch keine sichere Konklusion zu erhalten.
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
38<br />
FB, 52 Jahre, männlich, RP simplex mit Vitiligo<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,25 16 mm Hg 0,1 16 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper Zellen (+) einzelne Zellen (+)<br />
F<strong>und</strong>us vereinzelt Knochenkörperchen keine Knochenkörperchen<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
konzentrisch auf ca. 10º eingeschränkt<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />
pathologisch/ pathol. Lichtanstieg<br />
bei erhaltenem Basispotential<br />
konzentrisch auf ca. 12º eingeschränkt,<br />
Ringskotom, außerhalb<br />
20-60º frei<br />
skotopisch normal, photopisch<br />
pathologisch/ EOG normal<br />
Sonstiges<br />
Erstdiagnosestellung 1983, Vogt-Koyanagi-Harda-Syndrom, kein<br />
Hinweis auf Heredität<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 5<br />
“alles gleich gesehen”<br />
Kategorie 4 Protan, Deutan<br />
Kategorie 5<br />
Helligkeitsabgleich 34 - 34 34 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 10 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 56,5 (36) * 28<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 7,8 * 8,6 * 26,7 * - - -<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts stark erhöht für alle Achsen
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
39<br />
GC, 48 Jahre, männlich, sektorielle RP (milde Ausprägung)<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 16 mm Hg 1,0 16 mm Hg<br />
Linse<br />
beidseits Diskontinuitätszonen<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
symmetrische nasale Pigmentierung beidseits, Netzhaut anliegend<br />
kinet. Gesichtsfeld keine Ausfälle keine Ausfälle<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
Normalbef<strong>und</strong>/beidseits deutlicher Lichtanstieg<br />
Familienanamnese schwer zu erheben, da kein Kontakt mehr zu den<br />
Eltern, keine Geschwister, keine Hinweise auf Phänokopie einer RP<br />
(Heredität nicht auszuschließen)<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3<br />
Kategorie 1 ein grober Fehler<br />
Kategorie 4 Tetartan<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 33 37 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 24 * 24<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,4 3,1 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen im Normbereich
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
40<br />
GE, 57 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1/25 15 mm Hg 0,1 15 mm Hg<br />
Linse Pseudophak Cataracta subcapsularis posterior<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
beidseits deutliche Knochenkörperchen, Gefäße eng<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
konzentrische Einengung auf<br />
ca. 10º<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />
pathologisch/ path. Lichtanstieg<br />
konzentrische Einengung auf<br />
ca. 10º<br />
Sonstiges<br />
subjektiver Beginn im 18. Lebensjahr<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
nicht gemacht (Visus)<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
nicht durchgeführt<br />
Helligkeitsabgleich - 35 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) - 15<br />
Kontrastschwelle ΔT - 36 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle erhöht, rechts kein Flimmern wahrgenommen<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE - - - 2,7 * 4,3 * 53,3 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen für Protan <strong>und</strong> Deutan erhöht, für Tritan maximal erhöht<br />
Pat. GE<br />
57 J.<br />
Nachtsehschwäche<br />
31 J. Pat. GM 28 J. 20 - 25 J. 20 - 30 J.<br />
Abb. 18 Stammbaum von GE<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
41<br />
GJ, 40 Jahre, männlich, Phänokopie einer RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5 10 mm Hg 0,25 12 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper Schlieren Schlieren<br />
F<strong>und</strong>us<br />
Papille scharf <strong>und</strong> vital, Makula<br />
mit RPE-Rarefizierungen, Engstellung<br />
der Arterien, keine Knochenkörperchen<br />
Papille, Makula, Gefäße wie<br />
rechts, bei 2 Uhr pigmentiertes<br />
kleine Foramen<br />
kinet. Gesichtsfeld horizontal 50-80º<br />
vertikal 20-70º<br />
horizontal 15-50º<br />
vertikal 15-50º<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skotopisch reduziert, photopisch<br />
normal/EOG grenzwertig normal<br />
subjektiver Beginn im 39. Lebensjahr, Familie nicht betroffen<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 3<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 28 * 36<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits erhöht, links stärker<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 1,6 4,7 1,2 * 0,8 * 4,7 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts im Deutan- <strong>und</strong> Tritanbereich leicht erhöht, links im<br />
Protan <strong>und</strong> Tritanbereich grenzwertig erhöht
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
42<br />
GM, 47 Jahre, weiblich, RP simplex<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5p 9 mm Hg 0,6pp 9 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
beidseits Knochenkörperchen, trockene Makuladegeneration, Papillen<br />
scharf <strong>und</strong> vital,<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
konzentrisch auf 10-12º eingeschränkt,<br />
temporale Restinsel<br />
konzentrisch auf 10-12º eingeschränkt,<br />
temporale Restinsel bei<br />
40º<br />
ERG/EOG<br />
beidseits nahezu erloschen/kein Lichtanstieg beidseits<br />
Sonstiges subjektiver Beginn im 32. Lebensjahr, Erstdiagnosestellung 1980,<br />
Autoantikörper gegen Mitochondrien<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
nicht durchgeführt<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 33 35 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 16 * 8<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 48,6 * 0,8 0,8 51,8<br />
Beurteilung<br />
Tritanschwelle beidseits submaximal erhöht<br />
4 Geschwister, davon<br />
niemand betroffen<br />
5 Geschwister, davon<br />
niemand betroffen<br />
Pat. GM, 47 J.<br />
21 J.<br />
24 J.<br />
Abb. 19 Stammbaum von GM<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
43<br />
GMA, 28 Jahre, weiblich, autosomal-dominante RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 15 mm Hg 1,0 15 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
Papillen scharf <strong>und</strong> vital, Makula ohne path. Bef<strong>und</strong>, mittlere <strong>und</strong><br />
äußere Peripherie vereinzelt Knochenkörperchen<br />
kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: horizontal 40-70º<br />
vertikal 45-50º<br />
Außengrenzen: horizontal 30-60º<br />
vertikal 45-45º<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />
pathologisch/nicht gemacht<br />
subjektiv kaum Beschwerden, Erstdiagnosestellung 1994, Konsanguinität<br />
der Eltern <strong>und</strong> Großeltern<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2 ein grober Fehler<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 38 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 12 16 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 3,1 * 0,4 0,4 1,6<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich<br />
GE 57 J.<br />
Patientin GMA 28 J.<br />
31 J. 20 - 25 J. 20 - 30 J.<br />
Abb.20 Stammbaum von GMA (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
44<br />
HA, 31 Jahre, männlich, x-chromosomal rezessive RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,3 15 mm Hg 0,4 15 mm Hg<br />
Linse<br />
Cataracta complicata beidseits<br />
Glaskörper Zellen (+) Zellen (+)<br />
F<strong>und</strong>us<br />
Knochenkörperchen beiseits in der mittleren Peripherie<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
konzentrische Einschränkung auf<br />
12º, temporale Restinsel bei<br />
50-60º horizontal<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch ohne<br />
Lichtanstieg<br />
zentral auf 10-15º eingeschränkt,<br />
temporale Sichel bei horizontal<br />
70-80º<br />
Sonstiges<br />
subjektiver Beginn im 10. Lebensjahr<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
nicht durchgeführt<br />
nicht durchgeführt<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 32 36 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 7,5<br />
Kontrastschwelle ΔT 68 86,84 (52) *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle RA hochgradig erhöht, Flimmerfrequenz links um zwei<br />
Stufen auf 7,5 Hz erniedrigt <strong>und</strong> Schwelle erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 2,7 9,8 42,4 2,7 9,8 53,3<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts erhöht für Protan erhöht, Deutan maximal, Tritan<br />
submaximal, links Protanwert erhöht, Deutan maximal, Tritan ebenfalls<br />
maximal erhöht. Ergebnisse des Langschen Farbtests wurden<br />
nicht zur statistischen Analyse herangezogen wegen möglicher Deutanopie.
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
45<br />
HG, 38 Jahre, männlich, autosomal-dominante RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 15 mm Hg 0,5 15 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
Papillen 0,3 exkaviert, Gefäße tapetoid eng, peripher zwei kleine Gefäßektasien,<br />
Makula deutlich hyperpigmentiert, irreguläre Reflexe<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
horizontal <strong>und</strong> vertikal Grenzen<br />
bei 50-90º, blinder Fleck vergrößert<br />
Grenzen wie rechts, kein vergrößerter<br />
blinder Fleck, Ausfall<br />
temporal in mittlerer Peripherie<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
keine Antwort bei skotopischer Reizung, Mischantworten <strong>und</strong> phot.<br />
deutlich reduzierte Antwort/Basispotentiale beidseits im Normbereich<br />
Beginn subjektiv im 35. Lebensjahr<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 3 Scotopique<br />
nicht gemacht<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
nicht gemacht<br />
Helligkeitsabgleich - 35 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) - 10<br />
Kontrastschwelle ΔT - 100,48 (64) *<br />
Beurteilung<br />
rechts kein Flimmern bei 6 Hz gesehen, links Schwelle deutlich<br />
erhöht bei reduzierter Frequenz<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE - - - 4,3 * 4,3 * 45,5 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen links Protan, Deutan, Tritan erhöht, vor allem Tritanwert,<br />
rechts kein Flimmern gesehen<br />
82 J. keine<br />
Probleme<br />
M. Usher<br />
Pat. HG<br />
38 J.<br />
M. Coats<br />
6 J. 11 J. 18 J. 16 J.<br />
Abb. 21 Stammbaum von HG (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
46<br />
HGÜ, 51 Jahre, männlich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,6 pp 12 mm Hg 0,5 12 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
Plastersteine bds.<br />
beidseits unauffällig<br />
ERG/EOG b-Welle reduziert bei normaler a-<br />
Welle/EOG beidseits reduzierter<br />
Lichtanstieg<br />
Sonstiges<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Subjektiver Beginn vor zwei Jahren<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 5<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 44 * 54<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits stark erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 5,5 * 2,7 * 23,5 * 9,0 8,2 53,3<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits hochgradig erhöht, links alle Werte submaximal<br />
bis maximal (Tritanwerte)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
47<br />
HN, 22 Jahre, weiblich, RP simplex<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 17 mm Hg 0,5 pp 17 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
Knochenkörperchen ubiquitär beidseits, enge Gefäße, Papillen scharf<br />
<strong>und</strong> vital, Defekte im retinalen Pigmentepithel<br />
vertikal <strong>und</strong> horizontal konzentrische Gesichtsfeldeinschränkung auf<br />
beiseits ca. 10º mit beidseits temporalen Restinseln<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/<br />
EOG path. Lichtanstieg<br />
Erstdiagnose 1986, Allergien, fibrinoide Fingerknötchen<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 5<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 32 38 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 24 32 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle beidseits erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 1,6 * 6,3 * 53,3 * 2,4 7,1 34,5<br />
Beurteilung<br />
Schwellen für Protan beidseits erhöht, Deutan stark erhöht, Tritanwert<br />
rechts maximal erhöht, links ebenfalls stark erhöht<br />
Eltern wurden<br />
untersucht,<br />
kein Hinweis<br />
auf RP<br />
Pat. HN, 22 J.<br />
Abb. 22 Stammbaum von HN<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
48<br />
HT, 54 Jahre, männlich, RP simplex<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 18 mm Hg 0,8p 13 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
epiretinale Gliose, Choriodalatrophie<br />
kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: horizontal 60-90º<br />
vertikal 20-50º<br />
Außengrenzen: horizontal 70-50º<br />
vertikal 15-60º<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
mangels Kapazität nicht durchgeführt,<br />
aber wahrscheinlich früher<br />
schon gemacht<br />
Schwerhörigkeit seit dem 38. Lebensjahr<br />
nicht durchgeführt<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 41 - 31 38 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 20 24 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts grenzwertig, links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 2,0 1,6 3,1 2,0 * 4,7 * 4,7 *<br />
Beurteilung<br />
Protan- <strong>und</strong> Deutanschwelle beidseits erhöht, Tritanwert nur links<br />
grenzwertig
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
49<br />
JE, 63 Jahre, weiblich, RP-Konduktorin (Exemplarische Darstellung)<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,6 p 17 mm Hg 0,6 p 17 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
Knochenkörperchen beidseits, Makula scharf <strong>und</strong> vital<br />
Außengrenzen bei 10-60º beidseits<br />
skotopisch <strong>und</strong> phot. reduziert<br />
Sonstiges Subjektiv kaum Beschwerden, Erstdiagnose 1978<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 35 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 16 24 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts im Normbereich, links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 1,6 1,2 4,7<br />
Beurteilung<br />
rechts Tritanwert grenzwertig, links alle Werte grenzwertig erhöht<br />
gest.<br />
V. a. RP<br />
Pat. JE<br />
63 J.<br />
25 J.<br />
40 J. 34 J. 40 J.<br />
11 J. 13 J. 14 J. 12 J. 14 J. 11 J. 12 J. 8 J.<br />
Abb. 23 Stammbaum von JE (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
50<br />
0,6<br />
v`<br />
0,5<br />
520<br />
500<br />
560<br />
580<br />
600<br />
620<br />
700<br />
WP<br />
0,4<br />
0,3<br />
S<br />
480<br />
M<br />
FT1<br />
FT0<br />
FT2<br />
0,2<br />
TG<br />
0,1<br />
460<br />
0<br />
400<br />
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7<br />
Abb. 24 Tritanflimmertest: Graphische Darstellung der Ergebnisse des linken Auges von JE,<br />
Abstand zwischen FT1 <strong>und</strong> FT2=24 ΔT, S=Spektrallinienzug, M=Monitordreieck,<br />
TG=Tritanverwechslungsgerade, WP=Weißpunkt<br />
u`<br />
v'<br />
0,46<br />
FT1<br />
FD1<br />
WP<br />
FP2<br />
PG<br />
0,44<br />
FP1<br />
FT2<br />
FD2<br />
DG<br />
M<br />
TG<br />
0,42<br />
0,14 0,16 0,18 0,2 0,22 u'<br />
Abb. 25 Langscher Farbtest: Ergebniss des rechten Auges von JE (dick geränderte Punkte<br />
auf Verwechslungsgeraden, M=Monitordreieck, TG=Tritangerade, DG=Deutangerade,<br />
PG=Protangerade, WP=Weißpunkt, gepunktete Ellipse=Normwertgrenze).
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
51<br />
JS, 29 Jahre, männlich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5 12 mm Hg 0,5 14 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
Knochenkörperchen beidseits<br />
kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen bei 60º Außengrenzen bei 50º<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skotopisch reduziert, photopisch<br />
pathologisch<br />
„RP seit einigen Jahren“, Vater <strong>und</strong> Großvater ebenfalls RP<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 3 Trtian<br />
Kategorie 5 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />
Tritanflimmertest<br />
Langscher Farbtest<br />
nicht durchgeführt<br />
Verwechslungsgerade Protan ΔP Deutan ΔD Tritan ΔT Protan ΔP Deutan ΔD Tritan ΔT<br />
Kontrastschwelle ΔE 1,2 * 2,4 * 8,4 * 1,2 1,2 4,7<br />
Beurteilung<br />
Werte im Protanbereich beidseits grenzwertig erhöht, im Deutanbereich<br />
rechts erhöht, links grenzwertig, Tritanwerte beidseits erhöht,<br />
rechts stärker<br />
Pat. JS<br />
29. J.<br />
Fragl. Netzhauterkrankung<br />
Abb. 26 Stammbaum von JS (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
52<br />
KBE, 12 Jahre, männlich, x-chromosomal rezessive Form der RP<br />
(Exemplarische Darstellung)<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,8 15 mm Hg 0,5-0,6 15 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
vereinzelt Knochenkörperchen beidseits<br />
kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: horizontal 35-50º<br />
vertikal 60-70º<br />
ERG/EOG<br />
Außengrenzen: horizontal 35-50º<br />
vertikal 60-70º<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />
reduziert<br />
Sonstiges<br />
subjektiver Beginn: 12. Lebensjahr, Asthma bronchiale, Milchschorf<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2<br />
Helligkeitsabgleich 35 - 33 38 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 28 * 24<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 1,6 * 6,3 * 0,8 1,6 6,3<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits erhöht für Deutan- <strong>und</strong> Tritanwerte<br />
gest.<br />
V. a. RP<br />
Pat. JE<br />
63 J.<br />
25 J.<br />
40 J. 34 J. 40 J.<br />
11 J. 13 J. 14 J. Pat. KBE 12 J. 14 J. 11 J. 12 J. 8 J.<br />
Abb. 27 Stammbaum von KBE<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
53<br />
0,6<br />
v'<br />
0,5<br />
520<br />
500<br />
560<br />
580<br />
600<br />
620<br />
700<br />
WP<br />
0,4<br />
M<br />
FT1<br />
FT0<br />
S<br />
FT2<br />
0,3<br />
480<br />
0,2<br />
TG<br />
0,1<br />
460<br />
0<br />
400<br />
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7<br />
Abb. 28 Tritanflimmertest: Graphische Darstellung der Ergebnisse des rechten Auges von<br />
KBE, Abstand zwischen FT1 <strong>und</strong> FT2=28 ΔT, S=Spektrallinienzug, M=Monitordreieck,<br />
TG=Tritangerade, WP=Weißpunkt.<br />
u`<br />
v'<br />
0,46<br />
FT1<br />
FD1<br />
WP<br />
FP2<br />
PG<br />
0,44<br />
FP1<br />
FD2<br />
FT2<br />
DG<br />
M<br />
TG<br />
0,42<br />
0,14 0,16 0,18 0,2 0,22 u'<br />
Abb. 29 Langscher Farbtest: Ergebnis des rechten Auges von KBE (dick geränderte Punkte<br />
auf Verwechslungsgeraden, M=Monitordreieck, TG=Tritangerade, DG=Deutangerade,<br />
PG=Protangerade, WP=Weißpunkt, gestrichelte Ellipse=Normwertgrenze).
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
54<br />
PE, 54 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5 13 mm Hg 0,16 p 17 mm Hg<br />
Linse Cataracta corticalis nuclearis Pseudophak<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
Knochenkörperchen beidseits<br />
konzentrische Einschränkung auf<br />
20-30º<br />
konzentrische Einschränkung<br />
auf 10-30º<br />
skotopisch deutlich reduziert<br />
Sonstiges<br />
subjektiver Beginn im 54. Lebensjahr, LA Z. n. ECCE <strong>und</strong> Hkl, exzessive<br />
Myopie<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Deutan<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 32 37 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 28 * 12<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 1,8 1,8 42,2 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts erhöht, links alle Werte im Normbereich<br />
habe<br />
schlecht<br />
gesehen<br />
Pat. PE 54 J.<br />
Abb. 30 Stammbaum von PE<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
55<br />
PI, 44 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 15 mm Hg 1,0 15 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,3 schlanke Gefäße Exkavation 0,3 schlanke Gefäße<br />
kinet. Gesichtsfeld keine Angaben keine Angaben<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
skot. <strong>und</strong> photopisch subnormal<br />
keine Angabe<br />
nicht durchgeführt<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 38 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 8 8 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 1,6 * 0,4 0,4 1,6<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich<br />
Pat. PI, 44 J.<br />
12 J. 9. J.<br />
Abb. 31 Stammbaum von PI<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
56<br />
SMB, 57 Jahre, männlich, autosomal-dominante Form der RP<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,8 pp 18 mm Hg 0,8pp 18 mm Hg<br />
Linse<br />
dezente subcapsulare Cat. beidseits<br />
Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />
F<strong>und</strong>us<br />
kinet. Gesichtsfeld<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
periphere Knochenkörperchen beidseits<br />
Außengrenzen beidseits auf ca. 10º konzentrisch eingeschränkt<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/<br />
pathol. Lichtanstieg<br />
subjekt. Beginn: 22. Lj., Erstdiagnose mit 48 Jahren, Hypothyreose<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />
Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />
Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />
Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />
Helligkeitsabgleich 35 - 34 37 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 44 * 24<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts stark erhöht, links leicht erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 25,1 0,8 * 1,2 * 31,4 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Tritanbereich stark erhöht, Deutanschwelle<br />
links grenzwertig erhöht<br />
mit 19 J.<br />
gest.<br />
Pat.<br />
SMB<br />
57 J.<br />
50 J. 53 J.<br />
24 J.<br />
20 J.<br />
Abb. 32 Stammbaum von SMB<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />
57<br />
WB, 37 Jahre, weiblich, V. a. M. Usher<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 10 mm Hg 0,6 10 mm Hg<br />
Linse<br />
Cataracta subcapsularis posterior beidseits<br />
Glaskörper Pigmentzellen (+) Zellen (+)<br />
F<strong>und</strong>us<br />
wächserne Blässe beider Papillen mit zarter Randunschärfe, arterielle<br />
Gefäße deutlich verengt, Pigmentverschiebung der Makula, feine<br />
Knochenkörperchen in der mittleren bis in die äußere Peripherie<br />
kinet. Gesichtsfeld auf ca. 10º eingeschränkt auf ca. 10º eingeschränkt<br />
ERG/EOG<br />
Sonstiges<br />
skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/<br />
pathologischer Lichtanstieg<br />
bei erhaltenem Basispotential<br />
Innenohrschwerhörigkeit seit Kindheit, angeblich erworben<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
Kategorie 3 Skotopique <strong>und</strong><br />
Tetartan<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 32 35 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 20 * 28<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts grenzwertig, links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 2,0 2,7 28,2 1,2 * 1,2 * 15,7 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts im Protan <strong>und</strong> Deutanbereich erhöht, im Tritanbereich<br />
stark erhöht, links im Protan- <strong>und</strong> Deutanbereich grenzwertig<br />
erhöht, im Tritanbereich ebenfalls starke Erhöhung<br />
56 J. 33 J. WB, 37 J. (keine Kinder)<br />
Abb. 33 Stammbaum von WB<br />
(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)
4 Ergebnisse<br />
58<br />
4.3 Patienten mit Glaukom
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
59<br />
BA, 62 Jahre, männlich, PEX-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 14 mm Hg 0,8 p 23 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,2 Exkavation 0,9<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 1,6 dB<br />
Loss variance: 5,5 dB<br />
Mean defect: 25,2 dB<br />
Loss variance: 11,4 dB<br />
Sonstiges<br />
Glaukom LA seit 1991 bekannt, kein Diabetes mellitus, kein Hypertonus,<br />
Hypertriglyceridämie, LA Laserverödung des Zilliarkörpers<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 2<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 32 36 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 10<br />
Kontrastschwelle ΔT 8 138,16 (88) *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle links maximal erhöht bei reduzierter Frequenz, rechts Normalbef<strong>und</strong><br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 3,1 1,6 * 3,1 * 37,6 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts im Normbereich, links ΔP <strong>und</strong> ΔD erhöht, Tritanwert<br />
stark erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
60<br />
BE, 71 Jahre, weiblich, chronisches Offenwinkel-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,6 14 mm Hg 0,1 14 mm Hg<br />
Linse pseudophak pseudophak<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,8 Exkavation 0,8 oben Plombe<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Sonstiges<br />
- -<br />
Hypertonus, Diabetes mellitus, Z. n. Apoplex, Z. n. Fistel-Operation<br />
1983, nach Argonlaser-Trabekuloplastik beidseits 1983, LA Amotio-<br />
Operation, beidseits Argonlaser-Kapsulotomie<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Skotopique<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 39 - 31 38 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 20 28 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts grenzwertig, links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 1,2 1,6 3,1<br />
Beurteilung<br />
Schwelle im Tritanbereich rechts grenzwertig erhöht, links im Protanbereich<br />
grenzwertig erhöht, Deutanwert links erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
61<br />
EF, 75 Jahre, männlich, PEX-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,8 17 mm Hg 0,4 17 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,2 Exkavation 0,7<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 3,8 dB<br />
Loss variance: 15,9 dB<br />
Mean defect: 12,6 dB<br />
Loss variance: 33,8 dB<br />
Sonstiges<br />
Glaukom seit 1988 bekannt, Z. n. Tbc 1984, kein Diabetes mellitus,<br />
1988 Filter-Operation LA, RA Retinoschisis 5-7º<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 3 Tritan<br />
Kategorie 3 Tritan, Scotopique<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 32 37 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 16 28 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts im Normbereich, links erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 3,1 0,8 * 1,2 * 6,3 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle links Deutanwert grenzwertig, Tritanwert erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
62<br />
HA, 65 Jahre, weiblich, PEX-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,4 15 mm Hg 0,2 21 mm Hg<br />
Linse Cat. corticalis insipiens Cat. polararis anterior insipiens<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,3 scharf <strong>und</strong> vital Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 15,3 dB<br />
Loss variance: 11,8 dB<br />
Mean defect: 19,8 dB<br />
Loss variance: 18,4 dB<br />
Sonstiges<br />
Glaukom seit 1990 bekannt, Kornea guttata, Asthma bronchiale, kein<br />
Diabetes, kein Hypertonus<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 32 37 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 36 36 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle beidseits erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 4,7 0,8 * 0,8 * 9,4 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen nur im Tritanbereich erhöht, rechts grenzwertig, links stark<br />
erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
63<br />
HM, 60 Jahre, weiblich, Niedrigdruck-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,8 pp 14 mm Hg 1,0 pp 14 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,7 Exkavation 0,6<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 4,4 dB<br />
Loss variance: 6,7 dB<br />
Mean defect: 2,1 dB<br />
Loss variance: 3,9 dB<br />
Sonstiges<br />
leere Familienanamnese, Hypertonus, V. a. Asthma<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 3 Deutan<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 33 37 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 28 8 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 7,8 * 0,8 0,8 3,1<br />
Beurteilung<br />
rechts Tritanwert erhöht, links alle Schwellen im Normbereich
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
64<br />
KP, 73 Jahre, männlich, PEX-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,8p 20 mm Hg 0,8pp 20 mm Hg<br />
Linse Cat. corticonuclearis insipens Cat. corticonuclearis insipiens<br />
F<strong>und</strong>us Papillenexkavation 0,9-1,0 OA Exkavation 0,9 OA<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 23,7 dB<br />
Loss variance: 16,8 dB<br />
-<br />
Sonstiges Glaukom seit 1979 bekannt, Glaukom <strong>und</strong> OA RA mehr als LA Z. n.<br />
ZVT, ischämisch proliferative Retinopathie<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
nicht gemacht<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 32 38 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 36 * 20<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts erhöht, links grenzwertig<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 2,7 * 3,5 * 7,8 * 3,1 5,5 7,8<br />
Beurteilung<br />
alle Kontrastschwellen erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
65<br />
LH, 71 Jahre, männlich PCOWG<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5 19 mm Hg 1,0 17 mm Hg<br />
Linse Cat. cort. insipiens Cat. cort. insipiens<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 1,0 scharf Exkavation 0,4 scharf <strong>und</strong> vital<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Sonstiges<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
nicht durchgeführt<br />
Glaukom seit 1991 bekannt<br />
Kategorie 3 Skotopique<br />
Kategorie 5<br />
nicht durchgeführt<br />
Kategorie 3 Deutan<br />
Kategorie 5<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 36 - 33 37 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 36 * 12<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 5,1 * 2,4 * 12,5 * 4,7 1,6 3,1<br />
Beurteilung<br />
Schwelle für Protan stark erhöht rechts, für Deutan mäßig erhöht, für<br />
Tritan stark erhöht, links für Protan <strong>und</strong> Deutan erhöht, Tritanschwelle<br />
im Normbereich
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
66<br />
SG, 59 Jahre, männlich, Pigmentdispersionsglaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5 27 mm Hg 1,25 17 mm Hg<br />
Linse Cat. corticonuclearis insipiens Cat. corticonuclearis insipiens<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,7 Exkavation 0,6<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
nicht durchgeführt<br />
nicht durchgeführt<br />
Sonstiges<br />
Glaukom seit 1981 bekannt, kein Diabetes mellitus, kein Hypertonus,<br />
RA Z. n. Argonlaser-Trabekuloplastik<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Tritanflimmertest<br />
nicht gemacht<br />
nicht gemacht<br />
Helligkeitsabgleich 39 - 32 38 - 31<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 24 16 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 3,1 * 0,4 0,4 1,6<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
67<br />
SH, 57 Jahre, weiblich, akutes Winkelblockglaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,16 8 mm Hg 0,3 21 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation scharf <strong>und</strong> vital Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Sonstiges<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
- -<br />
RA wegen Visus nicht getestet (1/25 ohne stenopädische Lücke), LA<br />
kein Hornhautödem<br />
nicht getestet wegen Visus Kategorie 1<br />
Kategorie 3<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich - 37 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) - 15<br />
Kontrastschwelle ΔT - 20 *<br />
Beurteilung<br />
Schwelle links grenzwertig erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE - - - 0,8 * 0,8 * 4,7 *<br />
Beurteilung<br />
nur Tritanschwelle grenzwertig erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
68<br />
SH, 57 Jahre, weiblich, PCOWG<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 20 mm Hg 1,0 19 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,9-1,0 OA Exkavation 0,9-1,0 OA<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 11,2 dB<br />
Loss variance: 41,4 dB<br />
Mean defect: 10,2 dB<br />
Loss variance: 28,5 dB<br />
Sonstiges<br />
Glaukom seit 1989 bekannt, Argonlaser-Trabekuloplastik<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 39 - 33 38 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 20 20 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits grenzwertig erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 0,8 0,4 3,1<br />
Beurteilung<br />
Schwellen im Normbereich, Tritanwert rechts grenzwertig erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
69<br />
SHE, 83 Jahre, weiblich, Niederdruckglaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,8 16 mm Hg 0,4 16 mm Hg<br />
Linse Cat. corticonuclearis Cat. corticonuclearis brunescens<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,8 Exkavation 0,9<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 13,8 dB<br />
Loss variance: 87,2 dB<br />
-<br />
Sonstiges<br />
kein Diabetes mellitus, kein Hypertonus, Aderhautnävus RA, immer<br />
augenges<strong>und</strong> gewesen<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3<br />
Kategorie 3<br />
Kategorie 5<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 35 - 34 36 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 36 * 48<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 3,1 * 1,2 0,8 9,8<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts im Normbereich, links Protanwert grenzwertig<br />
erhöht, Tritanwert stark erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
70<br />
TG, 79 Jahre, weiblich, PEX-Glaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,3 14 mm Hg 0,6 14 mm Hg<br />
Linse Cat. corticonuclearis Cat. corticonuclearis<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 1,0 scharf, OA Exkavation 1,0 scharf OA<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 23,2 dB<br />
Loss variance: 24,7 dB<br />
Mean defect: 23,0 dB<br />
Loss variance: 17,5 dB<br />
Sonstiges<br />
fraglicher Diabetes mellitus, Angina pectoris, Hornhautnarbe links,<br />
Familienanamnese leer<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 3 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />
nicht gemacht<br />
Kategorie 5<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 35 - 35 35 - 34<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 10 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 43,96 (28) * 28<br />
Beurteilung<br />
beidseits erhöhte Schwellen<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 3,1 4,7 53,3 0,8 * 2,0 * 20,4 *<br />
Beurteilung<br />
rechts Protan- <strong>und</strong> Deutanschwelle erhöht, Tritanschwelle maximal<br />
erhöht, links Deutanschwelle erhöht, Tritanschwelle stark erhöht
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
71<br />
TI, 59 Jahre, weiblich, Winkelblockglaukom<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,0 14 mm Hg 1,0 14 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital Exkavation scharf <strong>und</strong> vital, nur<br />
schemenhaft zu erkennen (Hornhautödem)<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Mean defect: 6,5 dB<br />
Loss variance: 13,7 dB<br />
Mean defect: 7,0 dB<br />
Loss variance: 13,4 dB<br />
Sonstiges<br />
Familienanamnese: Psoriasis, Arthritis, Hypertonus, akuter Glaukomanfall<br />
links schon einmal vor 3 Jahren aufgetreten<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 3 Deutan <strong>und</strong> Tetartan<br />
Kategorie 3 Tetartan, Deutan<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Kategorie 3 Tetartan<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 37 - 33 38 - 33<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 20 * 20<br />
Beurteilung<br />
beidseits Schwellen grenzwertig erhöht<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 3,1 * 0,8 0,8 4,7<br />
Beurteilung<br />
Schwellen im Normbereich außer Tritanschwelle links grenzwertige<br />
Erhöhung
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
72<br />
TR, 32 Jahre, weiblich, juveniles Glaukom links<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 1,25 12 mm Hg 1,0 32 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us Exkavation 0,3 Exkavation 0,7 flach auslaufend<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Sonstiges<br />
- -<br />
Glaukom seit einem halben Jahr bekannt, Rötung des Auges bestehe<br />
schon seit ca. eineinhalb Jahren<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 2<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 39 - 32 40 - 32<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 8 8 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 0,4 0,4 3,1 0,4 * 0,4 * 1,6 *<br />
Beurteilung<br />
Schwellen beidseits im Normbereich
4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />
73<br />
TYJ, 36 Jahre, männlich, PCOWG<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Visus / Tensio 0,5p 32 mm Hg 1,0 12 mm Hg<br />
Linse klar klar<br />
F<strong>und</strong>us<br />
Oktopus-Gesichtsfeld<br />
(Programm 38)<br />
Exkavation 0,9 randständig, blaß,<br />
OA<br />
Mean defect: 21,2 dB<br />
Loss variance: 48,8 dB<br />
Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital<br />
Mean defect: 3,3 dB<br />
Loss variance: 20,2 dB<br />
Sonstiges<br />
Glaukom bekannt seit 1993, LA Z. n. ArgonlaserTrabekuloplastik,<br />
Z. n. Trabekulektomie 1994, alte Hornhautnarbe rechts<br />
Panel D-15 gesättigt<br />
entsättigt<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 3 Scotopique<br />
Kategorie 1<br />
Kategorie 1<br />
Tritanflimmertest<br />
Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 31<br />
Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />
Kontrastschwelle ΔT 28 * 12<br />
Beurteilung<br />
Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />
Langscher Farbtest<br />
Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />
Kontrastschwelle ΔE 1,2 * 1,2 * 6,3 * 0,4 0,4 1,6<br />
Beurteilung<br />
Schwellen rechts grenzwertig erhöht für Protan <strong>und</strong> Deutan, erhöht<br />
für Tritan, links Schwellen im Normalbereich
4 Ergebnisse<br />
74<br />
4.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit<br />
Die Ergebnisse im Tritanflimmertest (entlang der Blau-Verwechslungsgerade)<br />
bewegten sich bei allen Farbanomalen im Normbereich bis 16 ΔT.<br />
Im Langschen Farbtest zeigten sich hingegen Auffälligkeiten, jedoch nicht entlang<br />
der Tritangerade. Da es sich bei den Patienten um ansonsten Augenges<strong>und</strong>e handelte,<br />
wurde auf eine individuelle Darstellung anhand von Fallbeispielen verzichtet<br />
<strong>und</strong> die tabellarische Darstellungsform gewählt.<br />
Tab. 3: Langscher Farbtest: Ergebnisse der Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit.<br />
Die ΔP-, ΔD- <strong>und</strong> ΔT-Werte, die gegenüber den Normalwerten erhöht<br />
waren, sind mit einem Plus ( + ) gekennzeichnet.<br />
Rechtes Auge<br />
Linkes Auge<br />
Name<br />
Alter<br />
Geschlecht<br />
Visus ΔP ΔD ΔΤ Visus ΔP ΔD ΔΤ<br />
Anomalquotient<br />
HP 12 m 1,25 0,8 3,1 + 1,6 1,25 0,8 3,1 + 1,6 keine<br />
Angaben<br />
KH 9 w 1,0 0,8 2,0 + 1,6 1,0 0,8 3,1 + 3,1 Deuteranomal<br />
KM 32 m 1,0 1,6 + 3,9 + 3,1 1,0 0,8 5,1 + 1,6 Deuteranop<br />
LT 15 w 1,25 1,6 + 2,7 + 3,1 1,25 0,8 3,9 + 3,1 3,57<br />
SJ 19 m 1,0 0,8 2,7 + 3,1 1,0 0,8 3,1 + 1,6 5,1<br />
WE 47 m 1,0 9,0 + 0,8 3,1 1,0 9,0 + 0,8 1,6 Protanop
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
75<br />
4.5 Statistische Auswertung<br />
Die statistische Auswertung der Daten von Normalprobanden, RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten<br />
ist getrennt nach Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langschem Farbtest in Tab. 4 <strong>und</strong><br />
5 aufgeführt.<br />
Tab. 4 Tritanflimmertest: statistische Auswertung der Resultate der Normalprobanden, RP<strong>und</strong><br />
Glaukompatienten. HF2=Helligkeitsabgleich mit Farbort F2, HF1=Helligkeitsabgleich<br />
mit Farbort F1. In der letzten Zeile von RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten stehen<br />
die Werte des Mittelwertvergleichs mit den Werten der Normalprobanden (U-Test<br />
nach Mann-Whitney-Wilcoxon).<br />
Kollektiv (Anzahl) Alter Visus Helligkeitsabgleich<br />
HF2<br />
Helligkeitsabgleich<br />
HF1<br />
Frequenz<br />
Hz<br />
Schwelle<br />
ΔT<br />
Normalprobanden (20)<br />
Mittelwert 35,75 1,08 38,35 31,95 15,0 11,4<br />
Median 29,0 1,0 38,0 32,0 15,0 12,0<br />
Standardabweichung 12,62 0,14 0,81 0,39 0 4,55<br />
Range 42,0 0,45 3,0 2,0 0 16,0<br />
RP-Patienten (22)<br />
Mittelwert 44,82 0,61 36,46 32,86 13,98 35,44<br />
Median 47,0 0,55 36,0 33,0 15,0 26,0<br />
Standardabweichung 13,44 0,28 1,37 0,83 2,27 25,5<br />
Range 53,0 0,9 4,0 4,0 7,5 92,48<br />
Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />
<strong>und</strong> RP-<br />
Patienten (U-Test)<br />
- - p=0,0001 p=0,0002 - p=0,0001<br />
Glaukom-Patienten (15)<br />
Mittelwert 62,6 0,66 37,0 32,8 14,33 33,48<br />
Median 62,0 0,8 37,0 33,0 15,0 28,0<br />
Standardabweichung 14,23 0,36 1,31 1,01 1,76 30,86<br />
Range 51,0 1,15 5,0 4,0 5,0 130,16<br />
Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />
<strong>und</strong> Glaukompatienten<br />
(U-Test)<br />
- - p=0,0011 p=0,002 - p=0,0001
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
76<br />
Tab. 5 Langscher Farbtest: statistische Auswertung der Ergebnisse der Normalprobanden,<br />
Retitnitis-pigmentosa- <strong>und</strong> Glaukom-Patienten. In der letzten Zeile von RP- <strong>und</strong><br />
Glaukompatienten stehen die Werte des Mittelwertvergleichs mit den Werten der<br />
Normalprobanden (U-Test nach Mann-Whitney-Wilcoxon).<br />
Kollektiv<br />
(Anzahl Probanden)<br />
Alter Visus Kontrastschwelle<br />
ΔP<br />
Kontrastschwelle<br />
ΔD<br />
Kontrastschwelle<br />
ΔT<br />
Normalprobanden (20)<br />
Mittelwert 35,75 1,09 0,5 0,5 2,35<br />
Median 29,0 1,0 0,4 0,4 2,35<br />
Standardabweichung 12,62 0,12 0,18 0,18 0,77<br />
Range 42,0 0,25 0,4 0,4 1,5<br />
RP-Patienten (22)<br />
Mittelwert 43,6 0,59 1,86 2,26 18,13<br />
Median 45,5 0,55 1,0 1,2 7,35<br />
Standardabweichung 12,78 0,31 1,89 2,2 17,94<br />
Range 51,0 0,9 7,4 8,2 51,7<br />
Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />
<strong>und</strong> RP-<br />
Patienten (U-Test)<br />
- - p=0,0001 p=0,0001 p=0,0001<br />
Glaukom-Patienten (15)<br />
Mittelwert 62,6 0,65 1,24 1,32 8,87<br />
Median 62,0 0,6 0,8 0,8 6,3<br />
Standardabweichung 14,23 0,26 1,21 0,97 9,23<br />
Range 51,0 0,8 4,7 3,1 36,0<br />
Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />
<strong>und</strong> Glaukompatienten<br />
(U-Test)<br />
- - p=0,0002 p=0,0001 p=0,0001<br />
4.5.1 Normalprobanden<br />
Es wurden 20 Untersuchte als Normalprobanden klassifiziert, elf Frauen <strong>und</strong> neun<br />
Männer. Die durchschnittliche Untersuchungszeit betrug beim Tritanflimmertest<br />
etwa 5 min, beim Langschen Farbtest etwa 4 min pro Auge. Insgesamt wurden die<br />
Ergebnisse von 20 per Münzwurf randomisiert ausgewählter Augen zur statistischen<br />
Berechnung verwertet. Das Durchschnittsalter der Frauen lag mit 35,27 Jahren<br />
etwas höher als das der Männer (33,44 Jahre). Alle Normalprobanden waren
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
77<br />
beim Paneltest nach der Klassifikation von Krastel als „ohne pathologischen Bef<strong>und</strong>“<br />
einzustufen (Kategorie 1 <strong>und</strong> 2): es wurden im gesättigten Test keine <strong>und</strong> im<br />
entsättigten Panel maximal zwei unspezifische Verwechslungen pro untersuchtem<br />
Auge gemacht.<br />
Bei der Auswertung der Ergebnisse fiel auf, daß es beim Tritanflimmertest eine<br />
unterschiedliche Verteilung der Ergebnisse bezüglich der Frauen <strong>und</strong> Männer gab.<br />
So lagen die Resultate der weiblichen Probanden im Durchschnitt um den Faktor<br />
1,64 höher als die der männlichen (Abb. 34). Der Unterschied war im U-Test nach<br />
Mann-Whitney-Wilcoxon signifikant (p=0,0106). Beim Langschen Farbtest war<br />
diese Tendenz der geschlechterabhängigen Verteilung nicht festzustellen, der Vergleich<br />
der Resultate Männer gegen Frauen ergab keinen signifikanten Unterschied<br />
mittels U-Test (p=0,8396 für ΔP, p=0,8396 für ΔD, p=0,6934 für ΔT).<br />
Eine Abhängigkeit der Resultate vom Alter war beim Tritanflimmertest <strong>und</strong> beim<br />
Langschen Farbtest nicht festzustellen (Abb. 35 <strong>und</strong> 36): wenn man beim Tritanflimmertest<br />
zwei Gruppen bildete nach den erzielten ΔT-Werten bis 10 <strong>und</strong> gleich<br />
oder größer 10 bis 20, so ergab sich laut zweiseitigem Fishertest ein Wert von<br />
p=1,000 (d. h. der Unterschied war nicht signifikant, Tab. 6).<br />
Bildete man beim Langschen Farbtest zwei Gruppen, die unter 40 Jahre <strong>und</strong> die<br />
darüber, so stellte man eine Häufung der 3,1 ΔT-Werte bei Probanden älter 40<br />
Jahre fest. Dieser Unterschied war im zweiseitigen Fishertest ebenfalls nicht signifikant<br />
(p=0,0573, Tab. 6).<br />
Weiterhin wurde untersucht, ob sich eine Abhängigkeit der Tests in Bezug auf die<br />
Sehschärfe der Probanden feststellen ließ (Tab. 7). Beim Tritanflimmertest ergab<br />
sich ein Wert von p=0,174 (nicht signifikant). Bei den Resultaten des Langschen<br />
Farbtest betrug p=0,35 im zweiseitigen Fishertest (nicht signifikant).<br />
8<br />
6<br />
= männlich<br />
= weiblich<br />
Anzahl Probanden<br />
4<br />
2<br />
0<br />
4 8 12 16 20<br />
Schwelle ΔT<br />
Abb. 34 Tritanflimmertest: Ergebnisverteilung der weiblichen <strong>und</strong> männlichen Normalprobanden<br />
(gruppiert nach den erzielten Kontrastschwellen ΔT).
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
78<br />
20<br />
15<br />
Schwelle ΔT<br />
10<br />
5<br />
0<br />
10 20 30 40 50 60 70<br />
Alter in Jahren<br />
Abb. 35 Tritanflimmertest: Ergebnisverteilung der Normalprobanden gemäß dem Alter.<br />
Wurde mehrmals der gleiche Wert erreicht, so stehen diese Punkte direkt vertikal<br />
übereinander. Der jeweils unterste Punkt gibt die erreichte Schwelle ΔT an.<br />
3,5<br />
3<br />
Schwelle ΔT<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
10 20 30 40 50 60 70<br />
Alter in Jahren<br />
Abb. 36 Langscher Farbtest: Ergebnisse der Normalprobanden gemäß dem Alter (eng vertikal<br />
übereinanderstehende Punkte bedeuten gleiche Schwelle, der unterste Punkt<br />
gibt die tatsächliche Schwelle ΔT an).
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
79<br />
Tab. 6 Gruppierung der Testergebnisse entsprechend den Kontrastschwellen ΔT <strong>und</strong> des<br />
Alters der Normalprobanden.<br />
Tritanflimmertest<br />
Langscher Farbtest<br />
Gruppierung ΔT < 10 10 ≤ ΔT ≤ 20 ΔT = 1,6 ΔT = 3,1<br />
Alter unter 40 Jahre 5 8 9 4<br />
Alter über 40 Jahre 2 5 1 6<br />
Zweiseitiger Fisher-Test p=1,000 p=0,0573<br />
Tab. 7 Gruppierung der Testergebnisse entsprechend den Kontrastschwellen ΔT <strong>und</strong> des<br />
Visus der Normalprobanden.<br />
Tritanflimmertest<br />
Langscher Farbtest<br />
Gruppierung ΔT
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
80<br />
formen (Abb. 38). Es setzte sich<br />
zusammen aus neun Frauen <strong>und</strong><br />
sechs Männern. Die Ergebnisse<br />
der Glaukompatienten entlang<br />
den Tritan-Verwechslungsachsen<br />
wurden - sofern verfügbar -<br />
mit den „Mean defect“ (MD)-<br />
<strong>und</strong> den „Loss variance“ (LV)-<br />
Werten des Gesichtfelds korreliert.<br />
Dabei ergab sich für den<br />
Tritanflimmertest ein Spearmanscher<br />
Rangkorrelationsindex<br />
von 0,603 für MD (Signifikanzniveau<br />
beträgt p=0,065)<br />
<strong>und</strong> -0,417 für LV (Signifikanz-<br />
PCOWG<br />
(4)<br />
Winkelblockglaukom<br />
(2)<br />
Abb. 38 Glaukomtypen der 15 Patienten (Ziffer in<br />
Klammern gibt die absoulute Anzahl der<br />
Patienten an). PEX= Pseudoexfoliationsglaukom,<br />
PCOWG= Progredient chronisches Offenwinkelglaukom.<br />
niveau von p= 0,231). Beim Langschen Farbtest ergab sich bei der Korrelation des<br />
erzielten Wertes auf der Tritangeraden mit MD ein Index von 0,630 (Signifikanzniveau<br />
p=0,05) <strong>und</strong> -0,507 bei LV (Signifikanzniveau p=0,134).<br />
Die Ergebnisse des Helligkeitsabgleichs beim Tritanflimmertest wurden mittels U-<br />
Test verglichen: der Unterschied zwischen den Normalprobanden <strong>und</strong> den RPbzw.<br />
Glaukompatienten ist jeweils signifikant (Tab. 4). Der Unterschied zwischen<br />
den RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten selbst ist nicht signifikant (p=0,3384 für HF1,<br />
p=0,8188 für HF2).<br />
Die Abbildungen 40-43 zeigen eine Darstellung der Kontrastschwellenergebnisse<br />
des Tritanflimmertests <strong>und</strong> des Langschen Farbtests in Form von Box Plots (s. S.<br />
22, Turkey 1977). Der Abstand zwischen den beiden Hinges ist der Interquartilabstand<br />
<strong>und</strong> wird Hspread genannt. Es gilt:<br />
Tab. 8 Definitionen der Box Plots (nach Turkey 1977)<br />
PEX (5)<br />
Pigmentdispersionsglaukom<br />
(1)<br />
juveniles Glaukom<br />
(1)<br />
Niederdruckglaukom (2)<br />
lower inner fence = lower hinge - 1,5 x Hspread<br />
far outside<br />
outside<br />
upper inner fence = upper hinge + 1,5 x Hspread<br />
lower outer fence = lower hinge - 3 x Hspread<br />
Hinges<br />
Median<br />
Whiskers<br />
upper outer fence = upper hinge + 3 x Hspread<br />
Whiskers = Werte innerhalb von 1,5 x Hspread<br />
outside values = Werte außerhalb der inner fences<br />
Abb. 39 Legende zu den Box-<br />
Plot-Diagrammen auf<br />
S. 81f.<br />
far outside values = Werte außerhalb der outer fences
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
81<br />
0,1484 E+03<br />
0,5459 E+02<br />
0,201 E+02<br />
Kontrastschwelle ΔT (log)<br />
7,39<br />
2,72<br />
Normal RP Glaukom<br />
Abb. 40 Tritanflimmertest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔT der Normalprobanden,<br />
RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).<br />
0,201 E+02<br />
Kontrastschwelle ΔP (log)<br />
7,39<br />
2,72<br />
1,0<br />
0,37<br />
Normal RP Glaukom<br />
Abb. 41 Langscher Farbtest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔP der Normalprobanden,<br />
RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
82<br />
0,201 E+02<br />
Kontrastschwelle ΔD (log)<br />
7,39<br />
2,72<br />
1,0<br />
0,37<br />
Normal RP Glaukom<br />
Abb. 42 Langscher Farbtest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔD der Normalprobanden,<br />
RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).<br />
0,5459 E+02<br />
0,201 E+02<br />
Kontrastschwelle ΔT (log)<br />
7,39<br />
2,72<br />
1,0<br />
Normal RP Glaukom<br />
Abb. 43 Langscher Farbtest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔT der Normalprobanden,<br />
RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).
4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />
83<br />
4.5.3 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität der Farbtests<br />
Bei der Berechnung der Sensitivität für den Paneltest der RP-Patienten <strong>und</strong> Glaukom-Patienten<br />
wurde jeweils das Ergebnis der softwaregesteuerten Tests mit den<br />
Kategorien des gleichen Auges im Panel verglichen.<br />
Tab. 9 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität des Tritanflimmertests, Langschen Farbtests <strong>und</strong> des gesättigten<br />
<strong>und</strong> entsättigten Panel (TFT=Tritanflimmertest, LFT=Langscher Farbtest).<br />
Kohorte / Farbtest<br />
Tritanflimmertest<br />
ΔT<br />
Langscher Farbtest<br />
ΔP ΔD ΔT<br />
Panel<br />
gesättigt:<br />
TFT<br />
LFT<br />
Panel<br />
entsättigt:<br />
TFT<br />
LFT<br />
Normalprobanden<br />
Spezifität 95,0%<br />
100,0% 100,0% 100,0%<br />
100,0%<br />
100,0%<br />
100,0%<br />
100,0%<br />
RP-Patienten<br />
Sensitivität 77,3%<br />
50,0% 54,0% 81,8%<br />
50,0%<br />
52,6%<br />
78,6%<br />
87,5%<br />
Glaukom-Patienten<br />
Sensitivität 80,0%<br />
26,7% 40,0% 73,3%<br />
30,8%<br />
30,8%<br />
66,6%<br />
76,9%
5 Diskussion<br />
84<br />
5. Diskussion<br />
5.1 Computer-Farbtests<br />
In den letzten Jahren wurden computergestützte Farbtests wiederholt in der Literatur<br />
beschrieben (McKinnon et al. 1992). Man kann zwei Gruppen differenzieren:<br />
1. computergestützte Umsetzung herkömmlicher Farbtests (Farnsworth Panel D-<br />
15, Lanthony D-15 Désaturé, Anomaloskop etc.) <strong>und</strong> 2. neuartige Softwaretests,<br />
die verschiedene Forschungsansätze kombinieren unter Ausnutzung der Vorteile,<br />
die ein Computer bietet. Mit einem PC ist es heute zum Beispiel möglich, Farben<br />
reproduzierbar anzusteuern, die Helligkeit <strong>und</strong> Sättigung beliebig zu variieren, den<br />
Stimulus für eine exakte Zeit darzubieten <strong>und</strong> in seiner Größe zu verändern, einen<br />
automatisierten Testablauf durchzuführen <strong>und</strong> die Ergebnisse in aufbereiteter Form<br />
ausgeben zu lassen.<br />
Ein Beispiel für die softwaregesteuerte Umsetzung herkömmlicher Farbtest stellt<br />
der „ColorTest“ von Two Docs dar (1993). Dieses Programm läuft unter dem<br />
Betriebssystem Windows 3.1 <strong>und</strong> umfaßt auch traditionelle Farbtests wie den<br />
Panel D-15, den Lanthony D-15 Désaturé <strong>und</strong> den 90 Hue-Test. Weiterhin wird<br />
softwaremäßig ein Kalibrierungsprogramm mitgeliefert, um den jeweiligen Testbildschirm<br />
farbmetrisch zu eichen. Der Betriebsanleitung beigefügt ist ein Abstract<br />
über eine Screening-Untersuchung mit der Software an 118 Schülern. Es wurden<br />
somit nur angeborene Farbstörungen untersucht <strong>und</strong> die Ergebnisse mit denen der<br />
Ichihara-Tafeln korreliert. Insgesamt fand man acht Beobachter mit angeborerer<br />
Farbfehlsichtigkeit. Diese Anzahl Untersuchter ist zu gering, um Aussagen über<br />
die Validität eines kommerziell vertriebenen Softwaretests zu treffen. Untersuchungen<br />
über Einsatz des Tests bei erworbenen Farbstörungen wurden laut den<br />
Unterlagen bisher nicht durchgeführt. Problematisch ist auch der Einsatz der Maus<br />
zum Anordnen der „Farbsteinchen“ beim Panel auf dem Monitor. Bei Personen,<br />
die den Umgang mit einer PC-Maus nicht geübt sind, muß der Untersucher selbst<br />
das Eingabegerät bedienen.<br />
Ein Beispiel für einen neuartigen Softwaretest, der traditionelle Forschungsergebnisse<br />
kombiniert testet, ist der von Yu et al. 1991 beschriebene periphere Farbkontrasttest.<br />
Dieser basiert auf Arbeiten von Arden (1988). Beim Yuschen Farbtest<br />
wird, wie in der Einleitung schon ausgeführt, bei zentraler Monitorfixation des<br />
Untersuchten, ein 1° dünner Ring mit einem Radius von 12,5° dargeboten. Der<br />
Kontrast zwischen Farbe des Rings <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>farbe wird durch Eingabelung<br />
variiert. Die Farben liegen auf einer Verwechslungsgeraden im Farbraum. Der Beobachter<br />
muß nun identifizieren, welches Achtel des Ringes ausgeblendet wird.<br />
Die zentrale Fixation des Beobachters wird mittels einer Videokamera überprüft.<br />
Vor dem Test wird mit Hilfe eines Flimmertests die individuelle Helligkeits-empfindlichkeit<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> fließt in die Berechnung der Verwechslungsgeraden<br />
mit ein.<br />
Die Testdauer beträgt weniger als 15 Minuten für beide Augen. Es wurden Normalprobanden<br />
mit Glaukom- (<strong>und</strong> OHT-) Patienten verglichen. Dabei wurde eine<br />
gute Trennung zwischen „ges<strong>und</strong>“ <strong>und</strong> „krank“ erreicht. Eine statistisch signifi-
5 Diskussion<br />
85<br />
kante Abhängigkeit der Ergebnisse vom Alter konnte nicht aufgezeigt werden.<br />
Ebenso wie beim Langschen Farbtest wurden auch hier erhöhte Werte bei Glaukompatienten<br />
für die Testung entlang der Protan- <strong>und</strong> Deutangerade gef<strong>und</strong>en.<br />
Ein Punkt, der bisher noch keine Erwähnung fand, ist die Bedeutung der Pupillengröße<br />
auf das Erkennen eines Flimmerstimulus. Dieser Einfluß konnte in Arbeiten<br />
der neueren Zeit nachgewiesen werden (Gleissner <strong>und</strong> Lachenmayr 1992). Eine<br />
Verengung der Pupille führt zu einem Absinken der Flimmerschwelle. Es konnte<br />
gezeigt werden, daß vor allem ein Pupillendurchmesser von unter zwei Millimeter<br />
die Detektion eines Flimmerstimulus beeinträchtigt. Beim Tritanflimmertest war<br />
bei der relativ geringen Testhelligkeit eine solch enge Pupille bei keinem der Normalprobanden<br />
<strong>und</strong> RP-Patienten vorhanden. Es wurde darauf geachtet, daß kein<br />
Untersuchter dieser Gruppen vor dem Test Augentropfen erhalten hatte, welche die<br />
Pupillenweite verändert hätte. Es wurde somit eine natürliche Pupillenweite<br />
zugr<strong>und</strong>egelegt, um ein schnelles Screening zu ermöglichen. Bei den Glaukompatienten<br />
war eine Miosis oft vorhanden; dies wurde in den Testunterlagen protokolliert.<br />
Es wäre sinnvoll den Einfluß der Pupillenweite auf die Testergebnisse des<br />
Tritanflimmertests genauer zu untersuchen, z. B. durch das Vorhalten genormter<br />
Blenden.<br />
Beim Yuschen Farbmonitortest wurde der Einfluß der Pupillengröße auf die Erkennungsschwelle<br />
als eher gering eingeschätzt. Allerdings wurde wie schon erwähnt<br />
nicht mit einem Flimmerstimulus, sondern nur mit einem reinen Farbkontraststimulus<br />
getestet.<br />
Im Gegensatz zum Tritanflimmertest arbeitet der Yusche Farbtest mit einem spatialen<br />
Muster. Damit werden die subjektiven Angaben des Untersuchten objektivierbar.<br />
Das ist ein großer Vorteil, denn beim Tritanflimmertest muß man den<br />
subjektiven Angaben des Probanden vertrauen. Der TFT versucht Störeinflüsse,<br />
die durch die periphere spatiale Darbietung hervorgerufen werden könnten, durch<br />
eine rein temporale Testung mittels eines homogenen Stimulus zu vermeiden.<br />
Beim Tritanflimmertest handelt es sich um eine subjektive Methode.<br />
5.2 Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langscher Farbtest<br />
5.2.1 Der Helligkeitsabgleich des Tritanflimmertests<br />
Vor dem eigentlichen Kontrastflimmerschwellentest wurde beim peripheren Farbtest<br />
ein Abgleich der Endpunkte der Blauverwechslungsgeraden entsprechend der<br />
individuellen Helligkeitsempfindlichkeit durchgeführt. Die erzielten Ergebnisse<br />
der RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten wichen oft nur um ein oder zwei L * -Stufen von den<br />
Werten der Normalprobanden ab. Es zeigten sich beim statistischen Vergleich<br />
allerdings signifikante Unterschiede zwischen den Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Kranken<br />
(Normal gegen RP: p=0,0001 für HF2, p=0,0002 für HF1, Normal gegen Glaukom:<br />
p=0,0011 für HF2, p=0,002 für HF1). Die RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten untereinander<br />
zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede (p=0,8188 für HF2,<br />
p=0,3384 für HF1). Das war auch nicht zu erwarten, da die Pathogenese der Farbsinnstörung<br />
bei den beiden Krankheitsbildern verschieden ist, das Ergebnis jedoch<br />
zu ähnlichen Sensitivitätsänderungen für bestimmte spektrale Helligkeiten führt.
5 Diskussion<br />
86<br />
5.2.2 Kontrastschwellen der Kollektive<br />
Beim Tritanflimmertes wurde beim Helligkeitsabgleich <strong>und</strong> beim eigentlichen<br />
Haupttest dem Beobachter ein flimmernder Stimulus dargeboten. Es bestand somit<br />
eine relative Kontraindikation für Patienten mit Epilepsie <strong>und</strong> Migräne. Die photosensible<br />
Epilepsie, eine Unterform der subkortikalen Epilepsie <strong>und</strong> die Migräne<br />
können durch Flimmerlicht provozierbar sein (Juul-Jensen 1966, Jaevons 1975,<br />
Scheife <strong>und</strong> Hills 1980). Bei keinem der 62 Patienten, die dem Tritanflimmertest<br />
unterzogen wurden, kam es zu einem solchen Phänomen.<br />
Bei den Kontrastschwellenresultaten der Normalprobanden im peripheren Farbtest<br />
zeigte sich eine signifikante Abhängigkeit vom Geschlecht. Dabei muß berücksichtigt<br />
werden, daß dieser Zusammenhang bei der Anzahl von 20 Normalprobanden<br />
rein zufällig bedingt sein kann. Diese Aussage gilt im Prinzip für alle durchgeführten<br />
statistischen Tests bei den gegebenen Probandenkollektiven: sie zeigen eine<br />
Tendenz an, dürfen jedoch nicht absolut betrachtet werden.<br />
Beim Langschen Farbtest war keine Abhängigkeit vom Alter der Beobachter nachzuweisen.<br />
Da die Ergebnisse zwischen Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kranken sich entlang der<br />
Tritanachse am stärksten unterschieden, wurde die Abhängigkeit der Resultate<br />
vom Geschlecht, Alter <strong>und</strong> der Sehschärfe nur hier berechnet. Da sich keine Korrelation<br />
nachweisen ließ, erübrigte sich der Vergleich bezüglich der zuvor genannten<br />
Parameter entlang der Protan- <strong>und</strong> Deutanachse. Mit den statistischen Berechnungen<br />
ließ sich auch keine Abhängigkeit der Ergebnisse vom Visus nachweisen. Die<br />
Sehschärfe war beim Langschen Farbtest bedeutsamer als beim Tritanflimmertest,<br />
um die Optotypen richtig zu erkennen. In den beiden p-Werten findet dies aber<br />
keinen Ausdruck (p=0,174 für den TFT, p=0,35 für den Langschen Farbtest).<br />
Bei Farbtests wird in der Literatur oft darauf hingewiesen, daß der physiologische<br />
Alterungsprozeß Einfluß auf das Testergebnis haben könnte. Zum einen spielt bei<br />
einem Farbtest sicher die mit dem Alter fortschreitende Linsenopaleszenz eine<br />
Rolle. Die zunehmende Eintrübung wirkt wie ein Gelb-Filter. Dadurch ist vor<br />
allem die Prüfung im kurzwelligen Wellenlängenbereich (S-Zapfen) betroffen.<br />
Beim Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langschen Farbtest konnte keine statistisch signifikante<br />
Abhängigkeit vom Alter festgestellt werden. Der individuelle Helligkeitsabgleich<br />
des TFT sorgte dafür, die spektrale Helligkeitsminderung der möglicherweise<br />
getrübten Linse zu kompensieren. Zudem wurden im Normalprobandenkollektiv<br />
keine Patienten über 65 Jahren untersucht, bei denen eine Katarakt häufiger<br />
vorzufinden gewesen wäre.<br />
Ein zweiter physiologischer Alterungsprozeß betrifft das ZNS: die Reaktionszeit.<br />
Diese spielte im Tritanflimmertest keine Rolle, da der Stimulus beliebig häufig<br />
angeboten wurde, es sollte vom Beobachter nur entschieden werden, ob ein Flimmern<br />
gesehen wurde oder nicht. Die Reaktionszeit war aber von besonderer<br />
Bedeutung beim Langschen Farbtest. Hier sollte der Untersuchte innerhalb von<br />
zwei Sek<strong>und</strong>en entscheiden, welche Zahl er gesehen hatte. Danach wurde der Kontrast<br />
wieder verändert. Eine Wiederholung auf gleicher Kontraststufe war von dem<br />
Programm nicht vorgesehen (außer bei Nichterkennen des maximalen Kontrasts).<br />
Die Ergebnisse der Kontrastschwellen beim Tritanflimmertest lagen bei den 22
5 Diskussion<br />
87<br />
Patienten mit Retinitis pigmentosa durchschnittlich um 3,11 mal höher als bei den<br />
Normalprobanden. Bei den 15 Augen mit Glaukom betrug der Faktor 2,94.<br />
Beim Langschen Farbtest lagen die Kontrastschwellen bei den RP-Patienten um<br />
3,72, 4,52 <strong>und</strong> 7,71 höher, als bei den augenges<strong>und</strong>en Betrachtern (Protan-,<br />
Deutan-, Tritanschwelle). Die Ergebnisse entlang der Blauverwechslungsgeraden<br />
wichen am stärksten von den Referenzwerten ab. Bemerkenswert sind auch die im<br />
pathologischen Bereich liegenden Resultate entlang der Rot- <strong>und</strong> Grüngerade.<br />
Diese sind damit begründbar, daß zwar die Rezeptoren des kurzwelligen Bereichs<br />
am stärksten betroffen sind <strong>und</strong> am frühsten durch Funktionsausfälle auf sich<br />
aufmerksam machen, die Zapfen des mittel- <strong>und</strong> langwelligen Bereichs aber<br />
ebenfalls geschädigt werden. Die Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck<br />
benötigten eine um 2,48, 2,64 <strong>und</strong> 3,77 höhere Schwelle, um die dargebotenen<br />
Zahlen beim Test entlang der Protan-, Deutan- <strong>und</strong> Tritangeraden richtig lesen zu<br />
können. Der Vergleich der Kontrastschwellen der Glaukompatienten mit dem<br />
Mean defect (MD), bzw. der Loss variance (LV) ergab eine positive Korrelation<br />
mit MD (+0,63) <strong>und</strong> eine negative mit LV (-0,507). Dieses Ergebnis unterstreicht<br />
die These von Flammer <strong>und</strong> Drance (1984), daß diffuse Druckschädigungen der<br />
Retina eher mit Störungen des Farbensehens einhergehen, als Nervenfaserbündeldefekte.<br />
Die teilweise hohen Standardabweichungen der Ergebnisse erklären sich einerseits<br />
aus der Umrechnung der Resultate bei niedrigeren Frequenzen von 10 <strong>und</strong> 7,5 Hz<br />
beim Tritanflimmertest, andererseits aus der Heterogenität der Patientenkollektive<br />
hinsichtlich der Progression ihrer Erkrankungen.<br />
5.2.3 Resultate der Patienten mit angeborener Farbfehlsichtigkeit<br />
Bei den sechs Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit bestätigte<br />
sich die These von Jaeger <strong>und</strong> Krastel (1982), daß diese keine Auffälligkeiten entlang<br />
der Blau-Gelb-Verwechslungsachse zeigen. Alle sechs Patienten wiesen beim<br />
Tritanflimmertest <strong>und</strong> entlang der Blauachse im Langschen Farbtest Werte im<br />
Normbereich auf.<br />
Eine Unterscheidung zwischen Anomalen <strong>und</strong> Anopen scheint nach den ersten<br />
Ergebnissen mit dem zentralen Farbtest möglich. Eine Deutanoper (Namenskürzel<br />
KM) wies einen größeren ΔD-Wert auf, als ein nach dem Anomaloskop als deutanomal<br />
Klassifizierter (KH). Um dies abschließend beurteilen zu können, müssen<br />
aber noch mehr Patienten mit angeborenen Farbsinnstörungen untersucht werden.<br />
Der Langsche Farbtest eignet sich in der hier beschriebenen Version für junge<br />
Patienten ab dem 7.-8. Lebensjahr, in dem Zahlen sicher gelesen werden können.<br />
Um auch jüngere Patienten zu untersuchen, könnten anstelle von Zahlen „E-<br />
Zeichen“ verwendet werden, bei denen nur die Richtung detektiert werden muß.<br />
Zusätzlich würden damit Stimuli völlig gleicher Visusanforderung offeriert<br />
werden.
5 Diskussion<br />
88<br />
5.2.4 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität<br />
Die Spezifität des Tritanflimmertests <strong>und</strong> des Langschen Farbtests liegt bei 95<br />
bzw. 100%. Beim Langschen Farbtest wäre eine feinere Abstufung der Kontrastschwellen<br />
wünschenswert. Besonders deutlich wird dies bei den Normalbeobachtern,<br />
deren Werte sich auf zwei Kontraststufen verteilten (0,4 <strong>und</strong> 0,8 für ΔP<br />
<strong>und</strong> ΔD bzw. 1,6 <strong>und</strong> 3,1 für ΔT). In einer zukünftigen Version vom Langschen<br />
Farbtest werden die Stufen im unteren Bereich verdoppelt werden.<br />
Die Spezifität des gesättigten <strong>und</strong> entsättigten Paneltest betrug ebenfalls je 100%.<br />
Die Sensitivität - also die Wahrscheinlichkeit eines Tests, einen Kranken als krank<br />
zu klassifizieren - beträgt beim Tritanflimmertest 77,3% für die RP-Patienten.<br />
Beim Langschen Farbtests werden entlang der Protangerade 50% der RPler als<br />
krank eingestuft, entlang der Deutangerade 54% <strong>und</strong> 81,8% bei Testung mit Optotypen<br />
entlang der Blaugerade.<br />
Der Farnsworth Panel D-15 (gesättigt) liegt demgegenüber nur bei 50% für RP.<br />
Erst im entsättigten Farbflecklegetest werden 78,6% Sensitivität erreicht. Dieser<br />
Wert liegt über dem des Tritanflimmertest <strong>und</strong> unterhalb dem des Langschen<br />
Farbtest (ΔT). Erwähnt werden muß auch, daß bei der Berechnung der Sensitivität<br />
für die durchgeführten Panel-Tests auch die Kategorie 5 nach Krastel als positives<br />
Ergebnis gezählt wurde. Unter dieser Kategorie wird eine „chaotische“ Anordnung<br />
der Farbsteinchen subsumiert <strong>und</strong> es wird demnach keine Aussage über die Art der<br />
Verwechslung gemacht. Auch kann ein Mangel an Verständnis des Getesteten zu<br />
einem Ergebnis nach Kategorie 5 führen, ohne daß eine Farbstörung vorliegt.<br />
Der Tritanflimmertest bei Retinitis pigmentosa ist demnach fast gleich sensitiv wie<br />
die Untersuchung mit dem entsättigten Panel. Zudem macht der TFT direkt eine<br />
quantitative Aussage über der Ausmaß der Farbstörung. Insgesamt zeigte der<br />
Langsche Farbtest bei den RP-Patienten eine höhere Sensitivität als der Tritanflimmertest.<br />
Sie lag weit über der des gesättigten Panels (52,6%) <strong>und</strong> etwas unter der<br />
Sensitivität des entsättigten Panels (87,5%).<br />
Bei den Glaukompatienten ist dieses Verhältnis umgekehrt: hier zeigte der periphere<br />
Farbtest mit 80,0% Sensitivität ein besseres Ergebnis als der Langsche<br />
Farbtest mit maximal 73,3% (ΔT). Besonders niedrig sind die Sensitivitäten des<br />
gesättigten Panels mit jeweils 30,8%. Beim entsättigten Panel liegt die Sensitivität<br />
mit 66,6% <strong>und</strong> 76,9% mehr als doppelt so hoch, erreicht jedoch nicht den Wert des<br />
Tritanflimmertests. Wie bei den RP-Patienten zeigen auch die Untersuchten mit<br />
Glaukom erhöhte Kontrastschwellen entlang der Protan- <strong>und</strong> Deutangerade des<br />
Langschen Farbtests. Dies spricht dafür, daß der kurzwellige Mechanismus des<br />
erkrankten Auges bei RP <strong>und</strong> Glaukom früh <strong>und</strong> am stärksten Auffälligkeiten aufweist,<br />
der mittel- <strong>und</strong> langwellige Mechanismus aber ebenfalls betroffen ist.<br />
5.3 Schlußfolgerungen<br />
Für einen routinemäßigen Praxiseinsatz des Tritanflimmer- <strong>und</strong> Langschen Farbtests<br />
müssen noch einige Details verbessert werden. So sind für die Monitoreichung<br />
mehrere Lösungsmodelle vorstellbar. Wünschenswert wäre eine software-
5 Diskussion<br />
89<br />
mäßige Kalibrierung z. B. mit Überprüfung mittels einer externen Photodiode.<br />
Beide Computerprogramme sollten ferner unter einer gemeinsamen Oberfläche zu<br />
bedienen sein <strong>und</strong> der Programmablauf noch benutzerfre<strong>und</strong>licher gestaltet<br />
werden, um dem Ziel eines schnell durchzuführenden Screeningverfahrens näher<br />
zu kommen. Interessant wäre ferner eine Korrelation der Ergebnisse im Langschen<br />
Farbtest bei Patienten mit angeborenen Farbsinnstörungen mit den Resultaten des<br />
Anomaloskops.<br />
Die Sensitivität beider Computer-Farbtests liegt für die Ergebnisse entlang der Tritanverwechslungsgeraden<br />
über der des gesättigten Panels <strong>und</strong> etwa im Bereich des<br />
entsättigten Farbflecklegetests. Da zur Angabe der entsprechenden Verwechslungsachsen<br />
entlang der die Farbverwechslungen begangen werden, beide Monitortests<br />
besonders einfach eine quantitative Aussage über das Ausmaß der Farbsinnstörung<br />
machen, ist die Aussagekraft der computergestüzten Verfahren höher<br />
als die der Paneltests.<br />
Abschließend kann gesagt werden, daß die beiden neu entwickelten Computertests,<br />
der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest, zwei sensitive Verfahren<br />
darstellen zur quantitativen Klassifikation von erworbenen Farbsinnstörungen. Sie<br />
können die in der Diagnostik des Glaukoms <strong>und</strong> der Retinitis pigmentosa etablierten<br />
Instrumente wie Perimetrie <strong>und</strong> ERG um Patienten wenig belastende <strong>und</strong> schnell<br />
durchzuführende Verfahren ergänzen.
6 Zusammenfassung<br />
90<br />
6 Zusammenfassung<br />
Um die menschliche Farbwahrnehmung zu untersuchen <strong>und</strong> als zusätzliches diagnostisches<br />
Werkzeug für Patienten mit Retinitis pigmentosa <strong>und</strong> Glaukom nutzen<br />
zu können, wurden zwei softwaregestützte Testverfahren entwickelt. Die Programme<br />
generieren auf einem PC mit geeichtem Farbmonitor reproduzierbare <strong>und</strong> CIEgemäß<br />
definierte Farbreize:<br />
Um den peripheren Farbsinn (30°-Gesichtsfeld) zu untersuchen, wurde zunächst<br />
ein Helligkeitsabgleich durchgeführt. Dieser war notwendig, da viele Patienten mit<br />
okulären Erkrankungen auch Änderungen in ihrer Helligkeitswahrnehmung<br />
unterschiedlicher Spektralbereiche aufweisen.<br />
Beim anschließenden Haupttest wurde ein blauer Stimulus mit identischer<br />
Frequenz des Helligkeitsabgleichs (15 Hz, 10 Hz, 7,5 oder 6 Hz) auf einem<br />
quadratischen Feld von 19,8 x 19,8 cm homogen <strong>und</strong> kongruent zum gelben<br />
Adaptationshintergr<strong>und</strong> dargeboten. Der Flimmerstimulus oszillierte zwischen<br />
zwei Farborten auf einer Blau-Verwechslungsgerade. Unter einer Verwechslungsgeraden<br />
versteht man eine Achse im Farbraum, auf der Farben liegen, die von<br />
Personen mit der betreffenden Farbsinnstörung erschwert oder nicht unterschieden<br />
werden können.<br />
Ausgehend von einer überschwelligen Darbietung mit maximalem Kontrast,<br />
wurde der Abstand zwischen den beiden Farborten schrittweise vermindert, bis die<br />
Flimmerschwelle eingegabelt war. Unter der Fimmerschwelle ΔT wird der kleinste<br />
Farbabstand auf der Blau-Verwechslungsgeraden verstanden, bei dem der Betrachter<br />
gerade noch ein Flimmern wahrnehmen kann. Wurde bei 15 Hz <strong>und</strong> maximalem<br />
Kontrast kein Flimmern wahrgenommen, konnte die Stimulus-Frequenz<br />
auf 10, 7,5 oder 6 Hz vermindert werden.<br />
Der zentrale Farbsinn (5°-Feld) wurde durch Ermittlung der Kontrastschwelle für<br />
farbige Optotypen auf einem andersfarbigen Hintergr<strong>und</strong> geprüft. Die CIE-<br />
Farborte von Stimulus <strong>und</strong> Umfeld entstammten einer Protan-, Deutan- bzw.<br />
Tritan-Verwechslungsgeraden. Optotype <strong>und</strong> Umfeld wurden in schrittweise abgestuftem<br />
Kontrast gezeigt bis die Kontrastschwelle ermittelt war. Unter der Kontrastschwelle<br />
ΔP, ΔD, ΔT versteht man den kleinsten Abstand zwischen zwei<br />
Farborten auf der entsprechenden Verwechslungsgeraden, bei welcher der Beobachter<br />
die Optotype noch richtig detektieren kann.<br />
Zur Festlegung des Referenzbereichs wurden die Ergebnisse von 20 randomisiert<br />
ausgewählten Augen von 20 Augenges<strong>und</strong>en herangezogen. Außer den Normalbeobachtern<br />
wurden 22 an Retinitis pigmentosa (RP) erkrankte Personen, 15<br />
Glaukompatienten <strong>und</strong> 6 Probanden mit angeborener Rot-Grün-Schwäche untersucht.<br />
Die randomisierten Ergebnisse der Normalprobanden, RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten<br />
wurden statistisch ausgewertet.<br />
Der Helligkeitsabgleich, der vor dem peripheren Farbsinntest zur Korrektur der<br />
Blau-Verwechslungsgerade durchgeführt wurde, zeigte bei den RP- <strong>und</strong> Glaukom-
6 Zusammenfassung<br />
91<br />
Erkrankten eine statistisch signifikante Verminderung der Helligkeitsempfindung<br />
für „Blau“ <strong>und</strong> eine signifikante Zunahme der Helligkeitsempfindung für „Gelb“.<br />
Zur Ermittlung der peripheren Flimmerschwelle mußte die Amplitude des<br />
Flimmerstimulus im Vergleich zu den Normalprobanden bei den geprüften RP-<br />
Augen im Schnitt um den Faktor 3,11 <strong>und</strong> bei den Glaukomaugen um 2,94 höher<br />
gewählt werden.<br />
Die zentrale Farbkontrastschwelle ΔT überschritt die Mittelwerte der Normalprobanden<br />
um den Faktor 7,71 bei den RP- <strong>und</strong> um 3,77 bei den Glaukompatienten.<br />
Die Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Normalprobanden <strong>und</strong> RP-<br />
Patienten bzw. Glaukompatienten waren jeweils signifikant (U-Test).<br />
Bei den Glaukompatienten konnte nachgewiesen werden, daß Empfindungsstörungen<br />
im kurzwelligen Wellenlängenbereich vor allem mit einem diffusen<br />
Gesichtsfeldschaden korreliert sind.<br />
Bei den Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit zeigte sich eine<br />
Bestätigung der These von Jaeger, daß die Augen keine Erhöhung der Werte im<br />
Tritanbereich aber - entsprechend ihren Vergleichswerten im Anomaloskop -<br />
Defizite im Protan- <strong>und</strong>/oder Deutanbereich aufwiesen.<br />
Die Spezifität des peripheren Farbtests lag bei 95%, die Sensitivität zwischen<br />
77,3% <strong>und</strong> 80% (Retinitis pigmentosa <strong>und</strong> Glaukom). Beim zentralen Farbtest lag<br />
die Spezifität bei 100%, die Senitivität bei 81,8% für Retinitis-pigmentosa- <strong>und</strong><br />
79,3% für Glaukompatienten (für ΔT). Dabei muß berücksichtigt werden, daß die<br />
Kollektive sehr heterogen zusammengesetzt waren, also Patienten unterschiedlicher<br />
Krankheitsstadien umfaßten.<br />
Mit der Prüfung des Farbensinns anhand der hier beschriebenen Methoden stehen<br />
schnell durchzuführende psychophysische Verfahren zur Verfügung, die adjuvante<br />
Parameter zur quantitativen Charakterisierung des Schadensumfangs bei RP- <strong>und</strong><br />
Glaukompatienten darstellen.
7 Literaturverzeichnis<br />
92<br />
7 Literaturverzeichnis<br />
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3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />
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Zrenner E, Rüther K, Apfelstedt-Sylla E (1992)<br />
Retinitis pigmentosa: Klinische Bef<strong>und</strong>e, molekulargenetische Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> Forschungsperspektiven.<br />
Ophthalmologe 89: 5-21<br />
Eigene Veröffentlichungen:<br />
Nimsgern C, Lang H, Auffarth GU, Krastel H (1995)<br />
Lang‘s PC-Colour-Tests: Clinical application in congenital and acquired<br />
colour vision deficiencies.<br />
(Publikation in Vorbereitung)
100<br />
8 Lebenslauf<br />
Name<br />
Christoph Manuel Nimsgern<br />
Anschrift Plöck 2<br />
69 198 Schriesheim<br />
Geburtsdatum 23. Februar 1968<br />
Geburtsort<br />
Eltern<br />
Saarbrücken<br />
Siegm<strong>und</strong> Nimsgern, Konzert- <strong>und</strong> Opernsänger<br />
Mechthild Nimsgern, Lehrerin<br />
Abitur 19.06.1987<br />
Allgemeine Hochschulreife am Staatl. Leibniz-<br />
Gymnasium, St. Ingbert<br />
Scheffel-Preis (für besondere Leistungen in deutscher<br />
Sprache)<br />
Berufsausbildung<br />
Studium<br />
1987-89 Ausbildung zum Bankkaufmann bei der<br />
Deutsche Bank Saar AG, Saarbücken<br />
Studium der Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-<br />
Universität Heidelberg, seit Sommersemester 1990<br />
30.03.1992 Physikum<br />
16.04.1993 Erster Teil des Staatsexamens<br />
19.09.1995 Zweiter Teil des Staatsexamens<br />
Seit 15.10.1995 Ableistung des Praktischen Jahrs:<br />
Kopfklinikum Heidelberg <strong>und</strong> Theresienkrankenhaus<br />
Mannheim<br />
Sonstiges<br />
USA-Famulatur 1993 (Cornell University, NY)<br />
1991-1995 Tag- <strong>und</strong> Nachtdienste in der Augenklinik<br />
Städt. Klinikum Mannheim
101<br />
9 Danksagung<br />
Herrn Prof. Dr. H. E. Völcker <strong>und</strong> Herrn Prof. Dr. E. Alexandridis danke ich sehr<br />
für die Möglichkeit, an der Universitäts-Augenklinik arbeiten zu dürfen.<br />
Ganz besonders herzlichen Dank möchte ich Herrn Prof. Dr. Hermann Krastel für<br />
die fruchtbare <strong>und</strong> engagierte Betreuung aussprechen; seine Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong><br />
fachliche Kompetenz werden mir auf meinem weiteren Weg als Vorbild dienen.<br />
Weiterhin danke ich Herrn Dr. Dipl. Ing. Heinwig Lang, ohne dessen Sachkenntnis<br />
<strong>und</strong> große Geduld die Software nicht hätte entwickelt werden können.<br />
Weiterer Dank gebührt:<br />
Herrn Kirchhügel von der Firma Oculus, Wetzlar; für die Überlassung der<br />
Hardware<br />
Herrn Michael Spies <strong>und</strong> Herrn Bernd Löffler für die Hilfe in Fragen der<br />
Statistik<br />
Herrn Dr. Windeler,<br />
Institut für medizinische Biometrie <strong>und</strong> Informatik, Universität<br />
Heidelberg<br />
Herrn Prof. Dr. Jaeger <br />
Herrn PD Dr. R.O.W. Burk<br />
Herrn Dr. Gerd U. Auffarth<br />
Herrn Dr. Oliver Schapp<br />
allen Ärzten der Augenklinik<br />
Frau Petra Weimar<br />
Frau A. Henß<br />
Johanna Dumitru<br />
<strong>und</strong> ganz besonders auch meinen Eltern, Mechthild <strong>und</strong> Siegm<strong>und</strong> Nimsgern
Aus der Abteilung für Klinisch-Experimentelle Augenheilk<strong>und</strong>e<br />
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. E. Alexandridis<br />
Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />
Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. E. Völcker<br />
<strong>Methodische</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>klinische</strong> <strong>Erprobung</strong><br />
softwaregesteuerter Monitortests zur Erfassung<br />
angeborener <strong>und</strong> erworbener Farbsinnstörungen<br />
Inauguraldissertation<br />
zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades<br />
der Medizinischen Fakultät Heidelberg<br />
der Ruprecht-Karls-Universität<br />
vorgelegt von<br />
Christoph Nimsgern<br />
aus<br />
Saarbrücken<br />
1996