Methodische Entwicklung und klinische Erprobung ...

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Aus der Abteilung für Klinisch-Experimentelle Augenheilkunde Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. E. Alexandridis Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. E. Völcker Methodische Entwicklung und klinische Erprobung softwaregesteuerter Monitortests zur Erfassung angeborener und erworbener Farbsinnstörungen Inauguraldissertation zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Ruprecht-Karls-Universität vorgelegt von Christoph Nimsgern aus Saarbrücken 1996

Aus der Abteilung für Klinisch-Experimentelle Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. E. Alexandridis<br />

Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />

Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. E. Völcker<br />

<strong>Methodische</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>klinische</strong> <strong>Erprobung</strong><br />

softwaregesteuerter Monitortests zur Erfassung<br />

angeborener <strong>und</strong> erworbener Farbsinnstörungen<br />

Inauguraldissertation<br />

zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades<br />

der Medizinischen Fakultät Heidelberg<br />

der Ruprecht-Karls-Universität<br />

vorgelegt von<br />

Christoph Nimsgern<br />

aus<br />

Saarbrücken<br />

1996


Dekan: Prof. Dr. med. H.-G. Sonntag<br />

Referent: Prof. Dr. med. H. Krastel


„Das Licht ist da, <strong>und</strong> die Farben umgeben uns; allein, trügen wir kein<br />

Licht <strong>und</strong> keine Farben in unserm Auge, so würden wir auch außer<br />

uns dergleichen nicht wahrnehmen.“ Goethe, 26.2.1824<br />

Meinen Eltern gewidmet


Inhalt<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Historischer Rückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

1.2 Theorien des Farbensehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1.3 Farbspezifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1.4 Störungen des Farbensehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.4.1 Einteilung der Farbsinnstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.4.2 Angeborene Farbsinnstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.4.3 Erworbene Farbsinnstörung am Beispiel des Glaukoms . . . . . . . . 10<br />

1.4.4 Erworbene Farbsinnstörung: Retinitis pigmentosa . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1.4.5 Vulnerabilität des Blausinns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2 Fragestellung der vorliegenden Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

3.1 Material<br />

3.1.1 Die Hardware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.1.2 Die Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.1.3 Versuchsanordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.2 Methodik<br />

3.2.1 Gr<strong>und</strong>lagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.2.2 Tritanflimmertest: Testablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

3.2.3 Langscher Farbtest: Testablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

3.2.4 Statistische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

3.3 Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

3.3.1 Normalprobanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

3.3.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

3.3.3 Patienten mit Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

3.3.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit . . . . . . . . 25<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1 Normalprobanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

4.3 Patienten mit Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58


4.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit . . . . . . . . . . . . . 74<br />

4.5 Statistische Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

4.5.1 Normalprobanden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

4.5.2 RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

4.5.3 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität der Farbtests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

5 Diskussion<br />

5.1 Computer-Farbtests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

5.2 Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langscher Farbtest<br />

5.2.1 Der Helligkeitsabgleich des Tritanflimmertests . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

5.2.2 Kontrastschwellen der Kollektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

5.2.3 Resultate der Patienten mit angeborener Farbfehlsichtigkeit . . . . 87<br />

5.2.4 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

5.3 Schlußfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />

7 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

8 Lebenslauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

9 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101


Abkürzungsverzeichnis<br />

bds.<br />

beidseits<br />

bzw.<br />

beziehungsweise<br />

ca.<br />

circa<br />

Cat.<br />

Cataracta<br />

cd<br />

Candela<br />

CIE<br />

Comittée International de l‘Eclairage<br />

cort.<br />

corticalis<br />

DG<br />

Deutangerade<br />

dpt<br />

Dioptrin<br />

ECCE<br />

extrakapsuläre Kataraktextraktion<br />

EOG<br />

Elektrookulogramm<br />

ERG<br />

Elektroretinogramm<br />

Hkl<br />

Hinterkammerlinse<br />

J. Jahre<br />

kinet.<br />

kinetische<br />

konz.<br />

konzentrisch<br />

LA<br />

Linkes Auge<br />

LFT<br />

Langscher Farbtest<br />

log<br />

logarithmisch<br />

Lj.<br />

Lebensjahr<br />

LV<br />

Loss variance<br />

M<br />

Monitordreieck<br />

MD<br />

Mean defect<br />

OA<br />

Optikusatrophie<br />

OHT<br />

okuläre Hypertension<br />

Pat.<br />

Patient, -in<br />

path.<br />

pathologisch /-es<br />

PCOWG progredient chronisches Offenwinkelglaukom<br />

PG<br />

Protangerade<br />

phot.<br />

photopisch<br />

RA<br />

Rechtes Auge<br />

red.<br />

reduziert /-es<br />

RP<br />

Retinitis pigmentosa<br />

RPE<br />

retinales Pigmentepithel<br />

S<br />

Spektrallinienzug<br />

sen.<br />

senilis<br />

skot.<br />

skotopisch<br />

s. u. siehe unten<br />

TFT<br />

Tritanflimmertest<br />

TG<br />

Tritangerade<br />

V. a. Verdacht auf<br />

WP<br />

Weißpunkt<br />

Z. n. Zustand nach<br />

ZVT<br />

Zentralvenenthrombose


1 Einleitung<br />

7<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Historischer Rückblick<br />

Das Wissen über Farbsinnstörungen <strong>und</strong> ihre physiologischen Gr<strong>und</strong>lagen ist noch<br />

nicht sehr alt. Im 17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ert finden sich erste schriftliche Falldarstellungen<br />

„farbenblinder“ Personen (Tuberville 1684, Huddart 1777, Dalton 1798).<br />

Im Jahr 1790 beschreibt Goethe bei den Arbeiten zu seiner Farbenlehre zum ersten<br />

Mal eine Untersuchungsmethode, die auf dem System der Verwechslungsfarben<br />

aufbaut. Unter Verwechslungsfarben versteht man solche Farben, die von Personen<br />

mit Farbstörungen verwechselt werden, die also für sie farblich <strong>und</strong> in ihrer Helligkeit<br />

keinen Unterschied darstellen. Goethe plädierte für die Durchführung von<br />

Reihenuntersuchungen <strong>und</strong> ließ diese durch einen befre<strong>und</strong>eten Arzt, Dr. Seebeck<br />

1837 auch exemplarisch durchführen. Farbige Wollbündel <strong>und</strong> Papiermuster<br />

dienten zur Prüfung der Farbtüchtigkeit.<br />

Um Farbfehlsichtigkeit mittels Verwechslungsfarben standardisiert prüfen zu<br />

können, entwickelte Stilling im Jahr 1877 die ersten pseudoisochromatischen<br />

Tafeln.<br />

Hierauf waren farbige Punkte so angeordnet, daß sie von Farbtüchtigen anders<br />

gelesen wurden als von Beobachtern mit Farbstörungen. Die wissenschaftliche<br />

Erforschung von angeborenen Farbstörungen wurde von Lord Rayleigh vorangetrieben.<br />

Ein weiterer Meilenstein war im Jahr 1907 die Einführung des Nagelschen<br />

Anomaloskops, womit eine systematische Klassifikation der Farbstörungen<br />

möglich wurde (Heinsius, 1973).<br />

Im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert wurde die Prüfung des Farbensehens weiter verfeinert <strong>und</strong><br />

viele neue Methoden - nicht zuletzt dank des Computers - entwickelt. Eine richtungsweisende<br />

<strong>Entwicklung</strong>, die unter anderem Gr<strong>und</strong>lage der hier vorliegenden<br />

Arbeit ist, wurde von Yu 1991 vorgestellt. Hierbei wurde ein farbiger Ring von 25º<br />

Exzentrizität auf einem andersfarbigem Hintergr<strong>und</strong> durch einen Farbmonitor<br />

dargeboten. Ein Achtel des Ringes wurde zeitweise ausgeblendet <strong>und</strong> der Beobachter<br />

mußte das fehlende Stück bei zentraler Fixation identifizieren.<br />

Die wichtigsten heute in der ophthalmologischen Praxis eingesetzten Verfahren zur<br />

Farbsinntestung sind u. a. die Pseudoisochromatischen Tafeln (z. B. Ichihara<br />

1978), die Farbflecklegetests (Farnsworth Panel D-15, Lanthony Desaturated Test,<br />

Farnsworth 1947, Lanthony <strong>und</strong> Dubois-Poulsen 1973) <strong>und</strong> das Anomaloskop<br />

(Rayleigh 1881, Nagel 1907, Moreland 1980).<br />

Ein neuer psychophysischer Ansatz zur Untersuchung von Glaukompatienten, der<br />

nicht auf Testung mittels Farbe beruht, wurde von Korth 1992 beschrieben. Ein<br />

weißer, mit 37,1 Hz flimmernder Ganzfeld-Stimulus wurde in einer Ulbricht-Halbkugel<br />

dem Beobachter dargeboten <strong>und</strong> der zeitliche Kontrast moduliert, bis der<br />

Betrachter das Flimmern gerade noch erkennen konnte. Dieses Verfahren zeigte<br />

eine hohe Sensitivität für Patienten mit Glaukom <strong>und</strong> okulärer Hypertension.


1 Einleitung<br />

8<br />

1.2 Theorien des Farbensehens<br />

Farbtestverfahren untersuchen die menschliche Farbwahrnehmung; darunter versteht<br />

man die neuronale Umsetzung eines physikalischen Reizes in Form von elektromagnetischen<br />

Wellen, dessen spektrale Zusammensetzung nicht alle Wellenlängen<br />

im Bereich von 400 bis 700 nm gleichen Ausmaßes umfaßt.<br />

Wie das menschliche Auge Farbeindrücke auf neuronaler Ebene verarbeitet, ist<br />

heute weitgehend geklärt. Man nimmt heute zwei sich ergänzende Theorien an, die<br />

auf unterschiedlichen Stufen des visuellen Systems jeweils Gültigkeit besitzen <strong>und</strong><br />

experimentell belegt sind (Brown <strong>und</strong> Wald 1964).<br />

Die trichromatische Theorie des Farbensehens von Young <strong>und</strong> Helmholtz postuliert<br />

drei unabhängige Zapfenarten, die für rot, grün <strong>und</strong> violett empfindlich sind<br />

(Young 1802, Helmholtz 1896). Diese drei Zapfenarten entsprechen den gef<strong>und</strong>enen<br />

Photopigmenten Erythrolab (Empfindlichkeitsmaximum um 570 nm), Chlorolab<br />

(Maximum um 535 nm) <strong>und</strong> Cyanolab (Empfindlichkeitsmaximum um 440-<br />

450 nm, Marks et al. 1964, Brown <strong>und</strong> Wald 1964). Wenn alle drei Photopigmente<br />

gleichmäßig gereizt werden, entsteht der Farbeindruck „weiß“ oder „unbunt“. Die<br />

Theorie von Young <strong>und</strong> Helmholtz erleichtert das Verständnis für die Einteilung<br />

der Farbsinnstörungen, erklärt aber nicht die postretinale Reizverarbeitung, auch<br />

wird keine Erklärung über Farbwahrnehmungen gemacht, die im Spektrum nicht<br />

vorkommen, wie z. B. Purpur.<br />

Die fehlenden Aspekte in der Young-Helmholtzschen Theorie werden gut durch<br />

die Heringsche Gegenfarbtheorie komplettiert. Die von Hering 1878 aufgestellte<br />

Theorie geht von der Existenz dreier antagonistischer neuronaler Prozesse aus: Rot<br />

- Grün, Gelb - Blau <strong>und</strong> Schwarz - Weiß. Während Hering seine Vorstellungen auf<br />

den Auf- <strong>und</strong> Abbau des Sehstoffes bezog, trifft sie vor allem auf die postrezeptorale<br />

Signalumsetzung zu. Dieser neuronalen Verarbeitung liegt das Prinzip der<br />

antagonistischen Abwägung von Impulsen mehrerer zugleich aktivierter Rezeptorentypen<br />

zugr<strong>und</strong>e. Damit lassen sich gut Phänomene wie Nachbilder oder Kontraste<br />

erklären.<br />

Die Young-Helmholtzsche Theorie wird am ehesten den physiologischen, die Heringsche<br />

am ehesten den psychologischen Vorgängen der Farbwahrnehmung gerecht.<br />

Schon im Jahr 1897 schlug v. Kries in seiner Zonentheorie eine Kombination<br />

aus Young-Helmholtzscher <strong>und</strong> Heringscher Theorie vor. Die Zonentheorie konnte<br />

inzwischen elektrophysiologisch bestätigt werden (Zrenner 1980).<br />

Die trichromatische Theorie trifft für die Signalaufnahme in den retinalen Zapfen<br />

zu, die Gegenfarbtheorie von Hering beschreibt die postrezeptoralen Vorgänge.<br />

Somit haben beide Konzepte ihre Berechtigung <strong>und</strong> können zum Verständnis, wie<br />

Farbe wahrgenommen wird, beitragen.<br />

1.3 Farbspezifikation<br />

Da Farbwahrnehmungen <strong>und</strong> deren Benennung subjektiven Aspekten unterliegen,<br />

wurden verschiedene Systeme entwickelt, um Farben „objektiv“ beschreiben zu<br />

können. Es handelt sich dabei um eine Verallgemeinerung von Farbwahrnehmungen<br />

für Normalbeobachter. Zwei davon haben weite Verbreitung gef<strong>und</strong>en, die<br />

CIE-Farbtafel <strong>und</strong> das Munsell-Farbsystem (vor allem in den USA, Munsell 1905,


1 Einleitung<br />

9<br />

CIE 1931). Beiden Verfahren ist gemeinsam, daß die Farben nach ihren Farbtönen,<br />

Sättigungsstufen <strong>und</strong> Helligkeiten eingeteilt werden. Der Farbton wird bestimmt<br />

durch die relative spektrale Zusammensetzung eines chromatischen Reizes. Das<br />

menschliche Auge kann etwa 160 Farbtöne unterscheiden, dem Farbton entsprechen<br />

die Farbnamen: rot, grün, blau usw.<br />

Unter der Sättigung einer Farbe versteht man den Grad der Buntheit im Vergleich<br />

zum gleichhellen Weiß. Empirisch unterscheidet man zwischen blassen <strong>und</strong> gesättigten<br />

Farben.<br />

Die Helligkeit einer Farbe beruht auf ihrer Leuchtdichte. Sie läßt eine Farbe heller<br />

oder dunkler erscheinen. Alle drei Parameter werden in der CIE Farbtafel von 1931<br />

benutzt, um Farbvalenzen zu definieren (Fletcher 1985).<br />

1.4 Störungen des Farbensehens<br />

Die Untersuchung des Farbsinns spielt für einen Teil der Bevölkerung eine wichtige<br />

Rolle. Für einige Berufe (Polizeidienst, gewerblicher Flugzeugführer, Marine,<br />

Bahnführer) ist ein intaktes Farbenerkennen besonders wichtig <strong>und</strong> Voraussetzung,<br />

um den jeweiligen Beruf ergreifen zu können. Um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende waren es<br />

vor allem Schiffshavarien <strong>und</strong> Eisenbahnunfälle, die auf die Wichtigkeit von Farbentüchtigkeit<br />

aufmerksam machten (Holmgren 1877).<br />

1.4.1 Einteilung der Farbsinnstörungen<br />

Nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens kann man Störungen des Farbensehens in<br />

angeborene <strong>und</strong> erworbene Störungen untergliedern. Die angeborenen Farbsinnstörungen<br />

sind genetisch determiniert, während die erworbenen Defizite meist<br />

Folge einer intraokularen Schädigung z. B. durch Entzündungen oder Druckerhöhung<br />

sind.<br />

1.4.2 Angeborene Farbsinnstörungen<br />

Man kann angeborene Farbsinnstörungen in zwei Typen differenzieren:<br />

1. die Anopien (Dichromasien)<br />

2. die Anomalien (anomale Trichromasien)<br />

Bei Ersteren fehlt der Anteil eines Zapfenpigmentes völlig. Bei den Anomalien ist<br />

ein Zapfenpigment so verändert, daß sein Absorptionsmaximum verschoben ist.<br />

Bei etwa 8-10% der Männer liegt eine angeborene Rot-Grün-Schwäche vor,<br />

während bei den Frauen nur ca. 0,4% davon betroffen sind (Heinsius 1973).<br />

Ursache für diese Ungleichverteilung ist ein x-chromosomal-rezessiver Erbgang.<br />

Im Gegensatz zur recht häufigen angeborenen Rot-Grün-Schwäche, ist eine<br />

angeborene Tritanomalie oder Tritanopie äußerst selten (1:1 Mio, Sachsenweger<br />

1994, Pinckers 1971, Grützner <strong>und</strong> Schleicher 1972, Zrenner 1983).<br />

Dagegen findet man erworbene Blausinnstörungen häufig bei Erkrankungen der<br />

Netzhaut <strong>und</strong> des Sehnerven. Das soll im Folgenden am Beispiel des Glaukoms<br />

<strong>und</strong> der Retinitis pigmentosa nun näher erläutert werden.


1 Einleitung<br />

10<br />

1.4.3 Erworbene Farbsinnstörung am Beispiel des Glaukoms<br />

Die erworbene Störungen betreffen in einem großen Teil der Fälle das Blau-Gelb-<br />

Unterscheidungsvermögen. So treten bei 15-50% der Glaukompatienten Störungen<br />

des Blausinns auf, bevor sich perimetrisch Ausfälle im Gesichtsfeld feststellen lassen<br />

(Fishman et al. 1974). Jedoch haben nicht alle Glaukompatienten eine Beeinträchtigung<br />

des Farbensehens. Vor allem Glaukom-Patienten mit diffusen glaukomatösen<br />

Gesichtsfeldschäden weisen Störungen in der Blauwahrnehmung auf<br />

(Flammer <strong>und</strong> Drance 1984). Die Ursache könnte darin liegen, daß bei dieser<br />

Schädigung die Makula stärker beteiligt ist, deren Funktion bei den Tests<br />

hauptsächlich untersucht wird. Zusätzlich kann bei Glaukompatienten die Flimmerverschmelzungsfrequenz<br />

erniedrigt sein (Bodis-Wollner et al. 1979, Korth et<br />

al. 1989, Wolkenstein et al. 1980). Darunter versteht man das zeitliche Auflösungsvermögen<br />

für oszillierende Lichtreize. Die Flimmerverschmelzungsfrequenz<br />

ist die Herz-Zahl, bei der ein Proband die einzelnen Stimuli nicht mehr auflösen<br />

kann <strong>und</strong> kein Flimmern mehr wahrnimmt.<br />

De Lange hat darüber viele Untersuchungen durchgeführt <strong>und</strong> fand für rote <strong>und</strong><br />

grüne sinusoidale Lichtreize ein Maximum um 10 Hz (De Lange 1952). Durch die<br />

zeitliche Modulation werden vor allem die Ganglienzellen (M-Typ) der Retina<br />

getestet (Kaplan et al. 1990).<br />

1.4.4 Erworbene Farbsinnstörung: Retinitis pigmentosa<br />

Eine degenerative, zu den erworbenen Netzhautaffektionen zählende Erkrankung<br />

ist die Retinitis pigmentosa (RP). Sie ist eine recht häufige Erkrankung mit einer<br />

Prävalenz von 1 : 3000 bis 1 : 5000 (Merin <strong>und</strong> Auerbach 1976, Bird 1988). Schon<br />

im Namen „pigmentosa“ wird auf die f<strong>und</strong>uskopisch oft auffallende retinale<br />

Ablagerung von schwarzen „Knochenbälkchen“ hingewiesen. Die Retinitis pigmentosa<br />

ist gekennzeichnet durch eine meist schon in der Kindheit auftretende<br />

Nachtsehschwäche, die bis zur Nachtblindheit (Hemeralopie) fortschreitet. Weiterhin<br />

kommt es zu einer progredienten, zentripetalen Gesichtsfeldeinschränkung, bis<br />

die Betroffenen nur noch ein bis zwei Grad des zentralen Sehfeldes zur Verfügung<br />

haben (Röhrengesichtsfeld). Dieser Zustand bedeutet faktisch eine Erblindung, da<br />

eine Orientierung im Raum nicht mehr möglich ist. Zusätzlich treten bei RP-<br />

Patienten häufig Farbstörungen vor allem im Blaubereich auf (Fishman et al. 1977,<br />

Hansen 1979, Young <strong>und</strong> Fishman 1980).<br />

Die Retinitis pigmentosa unterliegt verschiedenen Erbmodi, man unterscheidet<br />

autosomal-rezessive, autosomal-dominante <strong>und</strong> x-chromosomale Erbgänge. Es<br />

gibt ferner sporadisch auftretende Fälle (Retinitis pigmentosa simplex) <strong>und</strong> Phänokopien<br />

von RP duch exogene Noxen. Die autosomal-rezessiven Erbgänge treffen<br />

für ca. 3/4 aller Patienten mit RP zu <strong>und</strong> spielen vor allem bei Verwandtenehen<br />

eine Rolle (Jaeger et al. 1977). Eine autosomal-dominante RP liegt dann vor, wenn<br />

im Stammbaum die zweimalige Weitergabe vom Vater auf den Sohn vorkommt.<br />

Bei der x-chromosomalen Vererbung muß man hinsichtlich der Prognose zwischen<br />

männlichen <strong>und</strong> weiblichen Merkmalsträgern unterscheiden. Während männliche<br />

Patienten eine ungünstigere Prognose haben, die Symptomatik schon früh auftritt


1 Einleitung<br />

11<br />

<strong>und</strong> meist bis zur Erblindung fortschreitet, zeigen weibliche Merkmalsträger eine<br />

große Vielfalt an Krankheitsausprägungen. Diese Tatsache kann mit der „Lyon-<br />

Hypothese“ erklärt werden, die besagt, daß eines der beiden X-Chromosome jeder<br />

Zelle einer Frau zufällig inaktiviert wird (Lyon 1962). Somit weisen RP-Konduktorinnen<br />

ein genetisches Mosaik in ihren Zellen auf, teils wird das ges<strong>und</strong>e, teils<br />

das krankmachende Gen exprimiert.<br />

Die Diagnose „Retinitis pigmentosa“ ist somit ein Sammelbegriff für Erkrankungen<br />

unterschiedlicher Genese mit einer „ähnlichen pathophysiologischen Endstrecke“<br />

(Zrenner et al. 1992).<br />

1.4.4 Vulnerabilität des Blausinns<br />

Warum ist gerade das System für<br />

die Blauwahrnehmung so anfällig<br />

<strong>und</strong> bei vielen erworbenen Augenerkrankungen<br />

wie beim Glaukom,<br />

der RP oder der diabetischen Retinopathie<br />

betroffen ? Dazu muß<br />

man sich die lokale Verteilung der<br />

drei retinalen Zapfenarten verdeutlichen.<br />

Die menschliche Netzhaut<br />

besitzt etwa sechs Millionen Zapfen,<br />

die in der Foveola, der Stelle<br />

des schärfsten Sehens, besonders<br />

konzentriert sind. Die Blau-Zapfen<br />

stellen in der Foveola nur etwa einen<br />

Anteil von zwei bis drei<br />

Prozent aller Zapfen dar (Abb. 1).<br />

Man schätzt man den Anteil der<br />

Blauzapfen der gesamten Retina<br />

auf nur etwa 12%, während die<br />

Grünzapfen 55% <strong>und</strong> die Rotzapfen<br />

35% ausmachen.<br />

Diese Verteilung mag ein Hinweis<br />

sein, warum der kurzwellige Mechanismus<br />

bei Schäden der Retina<br />

früher betroffen ist <strong>und</strong> Ausfälle<br />

zeigt, als die langwelligeren Mechanismen (Marré <strong>und</strong> Marré 1986).<br />

Abb. 1 Geschätzte Verteilungsdichte der Rot-,<br />

Grün- <strong>und</strong> Blau-Zapfen (R, G, B) der Retina<br />

<strong>und</strong> ihre Gesamtzapfenzahl beim<br />

Primaten (nach Sperling 1980).


2 Fragestellung der vorliegenden Arbeit<br />

12<br />

2 Fragestellung der vorliegenden Arbeit<br />

Bei der universellen Verbreitung des Computers in Klinik <strong>und</strong> Praxis bietet es sich<br />

heute an, standardisierte softwaregesteuerte Testverfahren zu entwickeln.<br />

Mit modernen Graphiksystemen lassen sich Farben exakt ansteuern, reproduzierbar<br />

verwenden <strong>und</strong> individuell für den Betrachter „anpassen“. Weiterhin ist die<br />

computergestützte Untersuchung ein preiswertes <strong>und</strong> flexibles Instrumentarium.<br />

Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist die methodische <strong>Entwicklung</strong> von Softwareprogrammen<br />

zur quantitativen Testung des peripheren <strong>und</strong> zentralen Farbsehens,<br />

sowie deren <strong>klinische</strong> <strong>Erprobung</strong> bei angeborenen <strong>und</strong> erworbenen Farbsinnstörungen.<br />

Die Teststrategie für das periphere Untersuchungsverfahren soll<br />

„Schwachstellen“ bei retinalen Schädigungsprozessen wie erniedrigte Flimmerverschmelzungsfrequenz<br />

<strong>und</strong> Störungen im Blauerkennungsvermögen (z. B. bei<br />

Glaukompatienten) kombiniert testen, um einen möglichst sensitiven Screeningtest<br />

zu entwickeln.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

13<br />

3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

3.1 Material<br />

3.1.1 Die Hardware<br />

Als Computersystem wurde ein IBM-kompatibler PC verwendet (486 SX,<br />

25 MHz, numerischer Coprozessor) mit einer handelsüblichen Grafikkarte (Cirrus<br />

® AVGA-20). Weiterhin verfügte das System über eine 163 MB Festplatte, eine<br />

serielle Maus, eine Tastatur sowie einen 24-Nadeldrucker (Epson ® LQ 100).<br />

Als Bildschirm wurde ein 14-Zoll-Farbmonitor von Nytech ® angeschlossen (NM<br />

14P 38LR, non-interlaced, 60 Hz), der von der Firma Broadcast Television<br />

Systems GmbH in Darmstadt farbmetrisch kalibriert wurde.<br />

3.1.2 Die Software<br />

Die Software wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Dipl. Ing. Heinwig<br />

Lang (BTS). Der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest wurden programmiert<br />

in der Computersprache Turbo-Pascal (Version 5.5) <strong>und</strong> laufen unter dem<br />

DOS-Betriebssystem.<br />

3.1.3 Versuchsanordnung<br />

Abb. 2 Testaufbau: Probandin vor dem Monitor, Kopf ruht in<br />

Kinn- <strong>und</strong> Stirnstütze, Abstand Auge-Monitor 37 cm.<br />

Der Monitor wurde in<br />

Augenhöhe des<br />

sitzenden Probanden<br />

positioniert <strong>und</strong> hatte<br />

eine Entfernung zur<br />

Kornea des jeweils<br />

untersuchten Auges<br />

von 37 cm. Somit<br />

konnte in horizontaler<br />

<strong>und</strong> vertikaler Achse<br />

ein Gesichtsfeld von<br />

bis zu 30° getestet<br />

werden. Der Kopf des<br />

Untersuchten ruhte<br />

auf einer Kinnstütze,<br />

um den Abstand zum<br />

Monitor konstant zu<br />

halten (Abb. 2). Prinzipiell wurde die Untersuchung monokular <strong>und</strong> bei optimaler<br />

Nahkorrektur durchgeführt. Das andere Auge wurde abgedeckt. Die Raumbeleuchtung<br />

wurde mittels eines Dimmers auf ca. 10 cd verdunkelt. Es wurden zwei Tests<br />

entwickelt <strong>und</strong> klinisch erprobt: der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest.<br />

Während des Tritanflimmertests wurde der Beobachter gebeten, auf ein aufgebrachtes<br />

zentrales Fixationskreuz zu blicken. Dieses war auf eine r<strong>und</strong>e Klebefolie<br />

gezeichnet (ca. drei Grad des zentralen Gesichtsfelds waren so abgedeckt), um<br />

Interferenzen mit dem Maxwellschen Phänomen (Makulapigment) auszuschließen.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

14<br />

3.2 Methodik<br />

3.2.1 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Bei der <strong>Entwicklung</strong> eines Farbsinntests ist es wichtig, auf ein objektives Farbspezifikationssystem<br />

zurückzugreifen. In der Literatur werden diverse Systeme beschrieben<br />

(Munsell 1905, Newhall et al. 1943, Richter 1976).<br />

Im Jahr 1931 wurde die CIE-Normfarbwerttafel von dem Committée Internationale<br />

de l`Eclairage (CIE, Paris) etabliert. Diese wird heute international als<br />

Bezugsystem für die Farbmessung verwendet. Die psychophysische Wirkung einer<br />

Strahlung wird Farbvalenz genannt. Diese wird durch den Erregungszustand der<br />

drei Zapfenarten (für Blau, Grün, Rot) bestimmt. Farbvalenzen kann man etwa<br />

durch drei reale Primärvalenzen oder durch drei konstruierte virtuelle Farbwerte<br />

charakterisieren. Die CIE-Normfarbtafel greift auf drei virtuelle Farbvalenzen X,<br />

Y <strong>und</strong> Z zurück, bzw. deren Normfarbwertanteile x, y, z.<br />

Da gilt: x + y + z = 1 x + y = 1 - z, wird die zweidimensionale Darstellung aller<br />

Farborte in der CIE-Normfarbtafel mittels der Koordinaten x <strong>und</strong> y möglich.<br />

Das CIE-System wurde wiederholt erweitert. Die CIE-LUV-Farbtafel von 1976,<br />

an der sich auch der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest orientieren,<br />

Abb. 3 Die CIE-LUV-Normfarbtafel von 1976: S=Spektralfarbenzug, M=Monitordreieck,<br />

WP=Weißpunkt.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

15<br />

bietet den Vorteil, daß die Skalierung des Spektralfarbenzugs näherungsweise<br />

empfindungsgemäß ist (für den 2°-Normalbeobachter), d. h. daß die Abstände<br />

innerhalb der Farbtafel auch den subjektiven Empfindungsunterschieden entsprechen.<br />

Das CIE-LUV-System ist folgendermaßen definiert:<br />

Y<br />

L* = 116 3 − 16 u* = 13 L*( u′ − u0′ ) u* = 13 L*( v′ − v0′<br />

)<br />

Y0<br />

L * ist die psychometrische Helligkeitsfunktion, die aus dem Normfarbwert Y berechnet<br />

wird. L * kann Werte zwischen 0 <strong>und</strong> 100 annehmen (0 = schwarz,<br />

100 = weiß) <strong>und</strong> entspricht der z-Achse des x, y, z- Koordinatensystems. Für die<br />

beiden Tests betrug L * = 61,6 für das hellste Weiß des Monitors. Nur beim Tritanflimmertest<br />

wurde L * je nach Ergebnis des Helligkeitstest noch verändert (s. u.).<br />

Die Größen u’ <strong>und</strong> v’ geben die Farbart der Beleuchtungsart wieder entsprechend<br />

den x- <strong>und</strong> y Achsen der Normfarbtafel. Y 0 entspricht dem Normfarbwert der<br />

Weißfläche, u’ 0 <strong>und</strong> v’ 0 entsprechen den Farbwertanteilen der Weißfläche. Das<br />

Ende des sichtbaren kurzwelligen Endes wird mit 400 nm angesetzt, das langwellige<br />

Ende mit 700 nm. Die Verbindungsgerade (bzw. Mischung) zwischen den<br />

Endpunkten des langwelligen <strong>und</strong> kurzwelligen Bereichs ist eine Purpurgerade. In<br />

dem Bereich, der von der Purpurgeraden <strong>und</strong> dem Spektrallinienzug umschlossen<br />

wird, liegen alle möglichen Farben, die sich durch Mischung von zwei oder mehr<br />

Spektralfarben ergeben. Die Farben innerhalb der CIE-LUV-Normfarbtafel werden<br />

in Richtung Weißpunkt immer mehr entsättigt. In das CIE-LUV-Farbdreieck in<br />

Abb. 3 ist das Monitordreieck eingezeichnet. Es beinhaltet alle Farben, die auf dem<br />

Testmonitor darstellbar sind (Lang 1993)<br />

Der Tritanflimmertest wurde auf einer isochromatischen Verwechslungsgeraden<br />

durchgeführt (Smith <strong>und</strong> Pokorny 1975). Zwei Farben auf einer solchen Verwechslungsgeraden<br />

werden von Dichromaten verwechselt, wenn zwischen ihnen<br />

kein Helligkeitsunterschied besteht (Birch 1993).<br />

In der Abb. 4 ist eine Tritan-Verwechslungsgerade (TG) eingezeichnet. Diese Verwechslungsgerade<br />

wurde beim Tritanflimmertest standardmäßig verwandt. Sie<br />

wurde nur durch den vorher durchgeführten Helligkeitstest in Richtung von L *<br />

gekippt (siehe 3.2.2 Tritanflimmertest: Testablauf).<br />

Der Langsche Farbtest wurde auf drei Verwechslungsgeraden im Monitorfarbdreieck<br />

durchgeführt (Smith <strong>und</strong> Pokorny 1975, Pokorny et al. 1979). Die Protan-,<br />

Deutan- <strong>und</strong> Tritangerade (PG, DG, TG) sind in Abb. 5 eingezeichnet.<br />

Ziel beider Tests war es, eine Schwellenbestimmung durchzuführen. Es wurde<br />

prinzipiell von zwei Farborten F1 <strong>und</strong> F2 ausgegangen, die auf der jeweiligen Verwechslungsgeraden<br />

im Monitordreieck lagen. Deren Abstand zueinander wurde<br />

sukzessive verringert, bis der Beobachter keinen Unterschied mehr zwischen den<br />

Farborten wahrnehmen konnte. Der Abstand beider Punkte zueinander, den der<br />

Beobachter noch unterscheiden konnte, war die jeweilige Kontrastschwelle. Um<br />

den Abstand beider Farborte F1 <strong>und</strong> F2 exakt zu beschreiben, wurden Farbabstandsformeln<br />

verwandt.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

16<br />

Abb. 4 Tritanflimmertest: Verlauf der Tritan-Verwechslungsgerade (TG) im Farbraum;<br />

S=Spektrallinienzug, M=Monitordreieck, WP=Weißpunkt.<br />

Für das CIE-LUV-System gilt:<br />

L * 1 , L * 2 , ΔL * = L * 2 - L * 1<br />

u * 1 , u * 2 , Δu * = u * 2 - u * 1<br />

v * 1 , v * 2 , Δv * = v * 2 - v * 1<br />

Der Farbabstand ist demnach definiert als:<br />

ΔEuv* = ΔL* + Δu* + Δv*<br />

2 2 2<br />

Dieser Ausdruck wird als Farbabstandsformel bezeichnet. Der Ausdruck ΔE uv * = 1<br />

stellt den kleinsten gerade noch wahrnehmbaren farblichen Unterschied für den<br />

Normalbeobachter dar (enspricht einem Vektor auf der Verwechslungsgerade).<br />

Die Schwellenangabe im Tritanflimmertest erfolgte in der Einheit ΔT, wobei<br />

ΔT = 2,7 ΔE für den achromatischen Punkt (Weißpunkt) war. Im Langschen<br />

Farbtest wurden ΔP-, ΔD-, bzw. ΔT-Schwellenwerte bestimmt, wobei<br />

ΔP = 7,25 ΔE, ΔD = 7,75 ΔE <strong>und</strong> ΔT = 2,7 ΔE waren (Angaben für den<br />

Weißpunkt).<br />

Die Zielgröße beider Tests, die Farbkontrastschwelle, ist somit definiert, als der<br />

kleinste Abstand zwischen zwei Farben auf einer Verwechslungsgeraden, den der<br />

Beobachter gerade noch unterscheiden kann.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

17<br />

Abb. 5 Langscher Farbtest: CIE-LUV-Normfarbtafel mit Protan-, Deutan- <strong>und</strong> Tritanverwechslungsgeraden<br />

(PG, DG, TG), S=Spektralfarbenzug, M=Monitordreieck, WP=<br />

Weißpunkt.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

18<br />

3.2.2 Tritanflimmertest: Testablauf<br />

Das periphere Farbensehen bis 30° wurde getestet, indem dem Untersuchten auf<br />

einem quadratischen Testfeld (19,8 x 19,8 cm) des Monitors ein mit 15 Hz flimmernder<br />

Stimulus dargeboten wurde. Die Frequenz war durch das Grafiksystem in<br />

bestimmtem Rahmen vorgegeben. Die maximale Flimmerfrequenz betrug 30 Hz.<br />

Die nächst tieferen ansteuerbaren<br />

Frequenzen waren 15, 10, 7,5<br />

<strong>und</strong> 6 Hz. Da in der Literatur ein<br />

maximaler Sensitivitätsverlust<br />

von Glaukomaugen bei 15 Hz<br />

beschrieben wird, wurde diese<br />

als „Ausgangsfrequenz“ für den<br />

Abb. 6 Durch die Wahl eines gelben Adaptationshintergr<strong>und</strong>s<br />

von 562 nm wird selektiv das<br />

Sensitivitätsspektrum der M- <strong>und</strong> L-Zapfen<br />

supprimiert. Die Zapfen des kurzwelligen<br />

Bereichs (S-Zapfen) bleiben in ihrem Empfindlichkeitsniveau<br />

(S) unbeeinflußt (nach<br />

Adams 1989).<br />

Tritanflimmertest gewählt<br />

(Breton et al. 1991). Der Stimulus<br />

selbst bestand aus ca. 62 500<br />

Einzelpunkten (250 x 250<br />

Punkte, jeder drei Pixel groß) vor<br />

einem gelben Adaptationshintergr<strong>und</strong><br />

(ca. 562 nm). Diese Vorgehensweise<br />

war notwendig, um<br />

die Zapfen des mittelwelligen<br />

<strong>und</strong> langwelligen Empfindungsspektrums<br />

(M- <strong>und</strong> L-Zapfen) zu<br />

supprimieren (Abb. 6). Die<br />

blauen Stimulus-Punkte waren<br />

gleichmäßig über das Testfeld<br />

verteilt <strong>und</strong> so klein, daß sie vom Auge des Untersuchten nicht mehr als Einzelpunkte<br />

zu erkennen waren. Dies war wichtig, um eine Verfälschung des Untersuchungsergebnisses<br />

durch spatiale Störeinflüsse zu eliminieren. Die Farbe des<br />

Hintergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> die Farben der Punkte waren von der Tritan-Verwechslungsgeraden<br />

genommen, die durch den Weißpunkt des Farbspektrums des Monitors<br />

führte (Abb. 7). Die Punkte flimmerten nun abwechselnd zwischen zwei Farborten<br />

F1 <strong>und</strong> F2 auf der Tritangeraden hin <strong>und</strong> her. Die Dauer einer Testdarbietung<br />

betrug pro Kontraststufe jeweils zwei Sek<strong>und</strong>en. Danach war das Testbild mit<br />

Punkten in der Mittelfarbe zwischen F1 <strong>und</strong> F2 zu sehen (F0). Der Abstand zwischen<br />

F1 <strong>und</strong> F2 konnte (in jeweils 4 ΔT-Schritten) variiert werden. Begonnen<br />

wurde mit dem maximalen Abstand zwischen F1 <strong>und</strong> F2 (88 ΔT). Dem Beobachter<br />

konnte so meist ein eindeutig überschwelliger Reiz präsentiert werden. Danach<br />

wurde der Kontrast in großen Schritten reduziert, bis kein Flimmern mehr wahrgenommen<br />

wurde. Sodann wurde der Kontrast in 1 ΔT-Schritten erhöht. Ziel des<br />

Tests war es, die kleinste Kontrastschwelle ΔT für das untersuchte Auge zu ermitteln,<br />

die gerade noch einen Flimmereindruck hervorrief. Danach erfolgte ein Ausdruck<br />

der ermittelten Daten bzw. eine Speicherung. War mit 15 Hz <strong>und</strong> maximaler<br />

Kontrastschwelle (88 ΔT) kein Flimmereindruck zu erzielen, wurde die nächst<br />

niedrigere Frequenzstufe (10, 7,5 oder 6 Hz) gewählt <strong>und</strong> die Flimmer-Schwelle<br />

dann<br />

bestimmt.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

19<br />

Da verschiedene Erkrankungen des Auges (z. B. das Glaukom) auch mit einem<br />

Helligkeitsempflindlichkeitsverlust für den kurzwelligen Spektralbereich einhergehen<br />

können (Hsia <strong>und</strong> Graham 1957, Marré <strong>und</strong> Marré 1986, Steinhoff-Lang<br />

1990), wurde dem Flimmertest noch ein anderer Programmteil vorangestellt.<br />

Dabei wurde dem Untersuchten strukturell das gleiche Testfeld wie im Haupttest<br />

mit 15 Hz angeboten. Der Teststimulus unterschied sich jedoch dahingehend, daß<br />

die Punkte nicht zwischen den zwei Farborten F1 <strong>und</strong> F2 hin- <strong>und</strong> herflimmerten,<br />

sondern zunächst F2 (violette Punkte) gegen unbunte Punkte F0 dargeboten wurden.<br />

Weiterhin war der Hintergr<strong>und</strong> nicht gelb, sondern bestand aus einer grauen<br />

Mittelfarbe. Die Helligkeit der Punkte F0 wurde nun so lange mit der Plus-/Minus-<br />

Taste entlang der Helligkeits-Achse L * verändert, bis kein Flimmern oder nur noch<br />

ein minimaler Flimmereindruck wahrnehmbar war. Dann waren die Punkte F2 <strong>und</strong><br />

F0 für den Betrachter gleich hell. Der Abgleich wurde danach ebenfalls für den<br />

Farbort F1 (gelber Stimulus) durchgeführt.<br />

So wurde für den Haupttest die Richtung der Tritangerade entsprechend der individuellen<br />

Helligkeitsempfindung flimmerphotometrisch korrigiert. Im Weiteren wird<br />

der Helligkeitsableich mit HF2 (violette Farbe der Punkte gegen den Weißpunkt)<br />

<strong>und</strong> HF1 (gelbe Punkte gegen den Weißpunkt) bezeichnet.<br />

Abb. 7 CIE-LUV-Normfarbtafel mit Tritan-Verwechslungsachse TG, entlang der getestet<br />

wurde: F1, F2 Farben zwischen denen bei Kontraststufe ΔT=88 hin- <strong>und</strong> hergeflimmert<br />

wurde, F0=Mittelfarbe zwischen F1 <strong>und</strong> F2, S=Spektralfarbenzug, M=<br />

Monitordreieck, WP=Weißpunkt.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

20<br />

Der Haupttest war dann ein reiner Farb-Flimmertest, da für den Betrachter zwischen<br />

den Farben F2 <strong>und</strong> F1 kein Helligkeitsunterschied mehr wahrnehmbar war.<br />

Da die Helligkeitswahrnehmung des Auges frequenzabhängig ist, mußte der Helligkeitsabgleich<br />

bei Nichterkennen des Flimmerns bei 15 Hz gegebenenfalls noch<br />

einmal mit einer niedrigeren Frequenz durchgeführt werden (Krastel et al. 1991).<br />

Die Leuchtdichte des Haupttests lag im Bereich von 35,0-39,1 cd/m² (Minolta ®<br />

Luminance Meter 1º digital). Es wurde somit im photopischen Bereich gearbeitet.<br />

3.2.3 Langscher Farbtest: Testablauf<br />

3<br />

Abb. 8 Langscher Farbtest: Testbildschirm mit zentral<br />

dargebotener Optotype.<br />

Dem Probanden wurden beim<br />

Langschen Farbtest Optotypen<br />

in Form von Zahlen dargeboten,<br />

die benannt werden sollten. Die<br />

Farbe der Optotype <strong>und</strong> des<br />

quadratischen Hintergr<strong>und</strong>s waren<br />

von der jeweiligen Verwechslungsachse<br />

gewählt. Der<br />

Abstand der Farben F1 <strong>und</strong> F2<br />

zum Weißpunkt war symmetrisch.<br />

Das Testfeld (Abb. 8,<br />

helles Quadrat) hatte eine horizontale<br />

<strong>und</strong> vertikale Ausdehnung<br />

von 6 cm, wurde also unter<br />

einem Winkel von 5º gesehen.<br />

Das entspricht der Abbildung auf dem zentralen F<strong>und</strong>us. Die Optotypen selbst waren<br />

ca. 4 cm hoch <strong>und</strong> maximal ca. 2,5 cm breit. Deren Farben waren - genauso wie<br />

die Farben des Hintergr<strong>und</strong>s - von der jeweiligen Protan-, Deutan- oder Tritan-Verwechslungsgeraden<br />

gewählt, die durch den Weißpunkt des Monitors gingen. Der<br />

Test wurde für jede der drei Verwechslungsgeraden separat durchgeführt. Die Darbietung<br />

der Zahl erfolgte für jeweils zwei Sek<strong>und</strong>en. Danach sah der Untersuchte<br />

ein graues quadratisches Feld. Dadurch wurde vermieden, daß bei der folgenden<br />

Optotypen-Darbietung Nachbilder entstanden. Der Test hatte eine auto-matisierte<br />

Teststrategie (Eingabelung), die mit dem größten Kontrast begann, jede Zahl für je<br />

zwei Sek<strong>und</strong>en darbot <strong>und</strong> den Kontrast zwischen Farbe des Hintergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der<br />

Optotype von Mal zu Mal in großen Stufen verringerte, bis die Zahl nicht mehr erkannt<br />

wurde. Nach jeder Darbietung wurde die genannte Zahl vom Untersucher per<br />

Tastatur eingegeben. Wurde die Zahl richtig benannt, so wurde der Kontrast vom<br />

Programm weiter vermindert, wurde die Optotype nicht oder nicht richtig erkannt,<br />

wurde der Kontrast wieder in kleineren Schritten erhöht. Der nied-rigste Kontrast,<br />

bei dem eine Zahl bei zweimaliger Darbietung noch richtig erkannt wurde, war die<br />

Kontrastschwelle ΔP, ΔD, bzw. ΔT.<br />

Patienten, die eine Zahl beim maximalen Kontrast nicht erkannten, wurde diese


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

21<br />

Luminance Kontraststufe Meter noch 1º zweimal digital). Es dargeboten, wurde somit bevor im photopischen das Programm Bereich abbrach gearbeitet. <strong>und</strong> den<br />

Maximalwert entsprechend der jeweiligen Verwechslungsgerade als erzieltes<br />

Ergebnis annahm (Protanachse 9,0 ΔP, Deutanachse 9,8 ΔD, Tritanachse 53,3 ΔT).<br />

Das Programm bot auch die Möglichkeit, die ermittelten Schwellen als ΔE-Werte<br />

auf dem Monitor graphisch darzustellen (Abb. 9). Das Ergebnis konnte dann abgespeichert<br />

oder ausgedruckt werden.<br />

Die Leuchtdichte des Langschen Farbtests lag zwischen 66,2 cd/m² für den<br />

farbigen quadratischen Hintergr<strong>und</strong> auf dem die Optotypen dargeboten wurden,<br />

<strong>und</strong> minimal 47,7 cd/m² je nach Farbart <strong>und</strong> Sättigung der Optotype (Minolta ®<br />

Abb. 9 Hardcopy der graphischen Ergebnis-Darstellung des Langschen Farbtests auf dem<br />

Monitor, beispielhafte Wahl der Farborte, PG=Protan-, DG=Deutan-, TG=Tritan-<br />

Verwechslungsgerade, zentraler Punkt an den Achsenkreuzungen=Weißpunkt, FP1<br />

<strong>und</strong> FP2=Farborte auf Protangeraden, FD1 <strong>und</strong> FD2 =Farborte auf Deutangeraden,<br />

FT1 <strong>und</strong> FT2= Farborte auf der Tritangeraden.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

22<br />

3.2.4 Statistische Verfahren<br />

Der Tritanflimmertest wurde wie schon oben erwähnt mit unterschiedlichen Frequenzen<br />

(15, 10, 7,5 oder 6 Hz) durchgeführt, je nach Ausmaß der ganglionären<br />

Schädigung. Die Darbietungsfrequenz im kurzwelligen Bereich beeinträchtigt<br />

stark die relative Empfindlichkeit des Auges (Krastel et al. 1991). Um den Einfluß<br />

der unterschiedlichen Frequenzdarbietungen auf die Sensitivität in ihrer Größenordnung<br />

einzuschätzen, legten wir die Ergebnisse von Klingaman et al. zugr<strong>und</strong>e<br />

(1980). Für die Wellenlänge lamda = 445 nm ergab sich dabei ein Empfindlichkeitssteigerung<br />

von 1,57 bei Reduktion der Ausgangsfrequenz von 15 Hz auf<br />

10 Hz <strong>und</strong> von einem Faktor 1,67 bei Reduktion von 15 Hz auf 7,5 Hz. Es handelte<br />

sich hierbei um vorsichtig geschätzte Faktoren. Mit diesen wurden dann die<br />

Ergebnisse der Patienten multipliziert, die ein Flimmern erst bei einer erniedrigten<br />

Frequenzstufe wahrnehmen konnten. Diese Umrechnung ermöglichte die Vergleichbarkeit<br />

aller gewonnenen Daten einer Kohorte miteinander um den Preis<br />

einer höheren Standardabweichung. In der Ergebnisdokumentation werden<br />

Schwellen bei verminderter Frequenz in Klammern angegeben, davor steht der mit<br />

dem Faktor multiplizierte, errechnete Schwellenwert.<br />

Da aufgr<strong>und</strong> der Anzahl der Ergebnisse eines Kollektivs nicht von einer Normalverteilung<br />

ausgegangen werden konnte, wurde die statistische Auswertung des<br />

Datenmaterials mit dem U-Test von Mann, Whitney <strong>und</strong> Wilcoxon durchgeführt.<br />

Dieser macht eine Aussage darüber, ob sich die Mittelwerte zweier unabhängiger<br />

Stichprobenmengen signifikant voneinander unterscheiden. Weiterhin wurde der<br />

Fisher-Test verwendet, um bei den gegebenen kleinen Stichprobenumfängen<br />

Aussagen über den Unterschied von verschiedenen Merkmalen machen zu können.<br />

Zur Prüfung der Enge des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen fand die<br />

Spearmansche Rangkorrelation Anwendung. Dieser Index kann Werte von -1 bis<br />

+1 annehmen. Je weiter der Index im positiven Bereich liegt, desto enger ist der<br />

Zusammenhang. Liegt er bei „0“ so gibt es keine Korrelation der beiden Größen.<br />

Liegt er im negativen Bereich, so ist der Zusammenhang entgegengesetzt.<br />

Bei allen statistischen Tests wurde als Signifikanzniveau p


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

23<br />

3.3 Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

3.3.1 Normalprobanden<br />

Die Normalbeobachter wurden rekrutiert aus den Mitarbeitern des Kopfklinikums,<br />

Kommilitonen <strong>und</strong> Patienten (die z. B. zur Brillenanpassung gekommen waren).<br />

Sie wurden über die Testverfahren informiert <strong>und</strong> gaben ihr Einverständnis.<br />

Die Normalbeobachter erfüllten folgende Einschlußkriterien:<br />

• Ophthalmologischer Normalbef<strong>und</strong> am untersuchten Auge<br />

• Visus > 0,8 (Refraktionsanomalien bis +/- 5dpt erlaubt)<br />

• Panel-D-15-Test: Kategorie 1 <strong>und</strong> 2 nach Krastel, s. u.<br />

Bei jedem Normalproband wurden beide Computertests durchgeführt, sowie zum<br />

Vergleich der Farnsworth-Dichotomous-Test for Color Blindness Panel D-15 <strong>und</strong><br />

der Lanthony Panel D-15 Désaturé Test gemacht (im folgenden Panel D-15 gesättigt<br />

<strong>und</strong> entsättigt genannt, Farnsworth 1947, Lanthony <strong>und</strong> Dubois-Poulsen 1973).<br />

Dies war wichtig, um die neueren Verfahren mit einem etablierten Test vergleichen<br />

zu können. Bei diesen Farbflecklegetests mußte der Proband je 15 farbige Kappen<br />

sortieren. Die erste Kappe (violett) wurde vorgegeben <strong>und</strong> die übrigen 15 sollten<br />

nun so hintereinandergereiht werden, daß immer die nächst ähnliche Farbabstufung<br />

auf die vorhergehende folgte. Es sollten keine „Farbbrüche“ entstehen.<br />

Die Auswertung erfolgte durch Verbinden der auf den Kappen rückseitig angebrachten<br />

Zahlen (1-15) auf einem Auswertbogen (Abb. 10).<br />

Rechtes Auge: Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Abb. 10 Formular zur Auswertung des Panel-D-15-Tests: fehlerfreies Testergebnis. Die Begriffe<br />

Protan, Deutan, Scotopique, Tritan <strong>und</strong> Tetartan bezeichnen die jeweiligen<br />

Verwechslungsachsen entlang derer die Farbverwechslungen stattfanden.<br />

Die Resultate der Panel-D-15-Tests werden bei den Normalprobanden nicht<br />

gesondert aufgeführt. Zur Klassifikation wurde die Einteilung von Krastel et al.


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

24<br />

herangezogen (1992). Diese untergliedert die Ergebnisse des Panel in fünf<br />

Kategorien (Kategorie 1 - fehlerfrei, Kategorie 2 - insignifikant, ein- oder<br />

mehrmals nur je eine Farbmarke vertauscht, Kategorie 3 - signifikant, zwei<br />

Verwechslungen über mehrere Marken hinweg plus insignifikante Vertauschung in<br />

gleicher Richtung, Kategorie 4 - zahlreiche Verwechslungen in Richtung einer<br />

Gerade, Kategorie 5 - chaotisch). Ein Normalproband wird im Ergebnisteil<br />

exemplarisch mit grafischer Darstellung des Tritanflimmertests <strong>und</strong> des Langschen<br />

Farbtests aufgeführt. Die Ergebnisse der übrigen 19 Normalprobanden werden in<br />

tabellarischer Form wiedergegeben.<br />

3.3.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

Einschlußkriterien waren:<br />

• gesicherte RP oder Konduktorinnen-Status, bzw. Phänokopie einer RP<br />

• Visus 0,1 oder besser<br />

• Rest-Gesichtsfeld nicht kleiner als 10 º<br />

In dieses Kollektiv wurden Patienten mit unterschiedlichen Arten von RP einbezogen.<br />

Es wurden auch Konduktorinnen mit in die Auswertung aufgenommen,<br />

da sie ebenfalls funktionelle <strong>und</strong> morphologische Auffälligkeiten aufweisen können<br />

(Eberlein-Gonska 1984).<br />

Die Ergebnisse der RP-Patienten werden in Form von Fallstudien vorgestellt. In<br />

tabellarischer Form werden die wesentlichen Bef<strong>und</strong>e aus der Patientenakte wie<br />

Sehschärfe, Linsentrübung, F<strong>und</strong>usbild, kinetisches Gesichtsfeld <strong>und</strong> die Elektroretinogramm-<br />

<strong>und</strong> Elektrookulogramm-Bef<strong>und</strong>e (ERG <strong>und</strong> EOG) dokumentiert.<br />

Die Werte des Auges, die zur statistischen Auswertung herangezogen wurden, sind<br />

mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Bei einigen Patienten konnten nur die<br />

Resultate entweder des Tritanflimmertests oder des Langschen Farbtests herangezogen<br />

werden. Bei den meisten Patienten wurde der Panel D-15 Test durchgeführt.<br />

Dieser wird mittels der Klassifikation nach Krastel bewertet.<br />

Zwei Patienten werden exemplarisch mit grafischer Abbildung der Ergebnisse des<br />

Tritanflimmertests <strong>und</strong> Langschen Farbtests aufgeführt (Patient JE, S. 49 <strong>und</strong> KBE<br />

S. 52).<br />

3.3.3 Patienten mit Glaukom<br />

Einschlußkriterien für die Aufnahme in das Glaukom-Kollektiv waren:<br />

• Papillenexkavation Cup/Disk-Ratio > 0,6<br />

• Augeninnendruck über 21 mm Hg als adjuvantes Kriterium (nicht unbedingt<br />

zum Zeitpunkt der Testdurchführung)<br />

• Visus 0,1 oder besser<br />

Die Ergebnisse der Glaukompatienten werden im Ergebnisteil in Form von Fallstudien<br />

vorgestellt. In tabellarischer Form werden ähnlich den RP-Patienten die<br />

Bef<strong>und</strong>e des Visus, des Augendruckes, der Linse, <strong>und</strong> des Augenhintergr<strong>und</strong>es


3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

25<br />

aufgeführt. Wenn vorliegend wird der Gesichtsfeldbef<strong>und</strong> mittels der zwei<br />

Parameter „Mean defect“ (MD) <strong>und</strong> „Loss variance“ (LV) dokumentiert, zwei<br />

Größen, die bei der Untersuchung mittels automatischer Perimetrie (Oktopus)<br />

errechnet wurden. Der „mittlere Defekt“ ist die mittlere Differenz zwischen den<br />

alterskorrigierten Normalwerten <strong>und</strong> den im entsprechenden Gesichtsfeld<br />

ermittelten Werten <strong>und</strong> macht eine Aussage über die quantitative, diffuse<br />

Gesichtsfeldschädigung. Die Verlustvarianz (Loss variance) ist ein Maß für die<br />

Heterogenität des Gesichtsfeldschaden (Gloor 1993). Sie gibt Aufschluß darüber,<br />

ob Nervenfaserbündeldefekte vorliegen. Im Ergebnisteil werden diese beiden<br />

Parameter mit dem erzielten Ergebnis im Tritanflimmertest <strong>und</strong> im Langschen<br />

Farbtest (entlang der Tritangerade) korreliert.<br />

Verschiedene Glaukomformen wurden in die Untersuchung einbezogen: progredient<br />

chronische Offenwinkelglaukome (PCOWG), akute Winkelblock-, Pseudoexfoliations-,<br />

juvenile- <strong>und</strong> Niederdruck-Glaukome.<br />

Die Werte des Auges, die zur statistischen Berechnung dienten, sind im Ergebnisteil<br />

mit einem Stern (*) gekennzeichnet.<br />

3.3.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit<br />

Einschlußkriterien waren:<br />

• Nachgewiese Farbfehlsichtigkeit am Heidelberger Anomaloskop<br />

• sonst keine Augenkrankheiten<br />

Die Resultate der farbanomalen Patienten werden im Ergebnisteil in tabellarischer<br />

Form vorgestellt <strong>und</strong> im Diskussionsteil besprochen.


4 Ergebnisse<br />

26<br />

4 Ergebnisse<br />

4.1 Normalprobanden


4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />

27<br />

HD, 26 Jahre, männlich<br />

Dieser Normalproband wird exemplarisch in tabellarischer Form mit Abbildung der Untersu-chungsergebnissen<br />

behandelt; das Sternchen (*) markiert das zur statistischen Auswertung heran-gezogene<br />

Ergebnis.<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus 1,25 1,25<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 1<br />

Helligkeitsabgleich 39 - 32 40 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 4 * 8<br />

Beurteilung Schwellen beidseits im Normbereich 1<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 1,6 * 0,4 0,4 1,6<br />

Beurteilung Schwellen beidseits im Normbereich 1<br />

1 ) Zum Begriff des Normbereichs s. S. 30.<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

0,6<br />

v'<br />

0,5<br />

520<br />

500<br />

560<br />

580<br />

600<br />

0,6<br />

v'<br />

0,5<br />

520<br />

500<br />

560<br />

580<br />

600<br />

WP<br />

WP<br />

0,4<br />

0,3<br />

S<br />

480<br />

M<br />

F1<br />

F2<br />

0,4<br />

0,3<br />

S<br />

480<br />

M<br />

F1<br />

F0<br />

F2<br />

0,2<br />

0,2<br />

TG<br />

TG<br />

0,1<br />

460<br />

0,1<br />

460<br />

0<br />

400<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 u`<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 u`<br />

Abb. 11 Tritanflimmertest: Darstellung der Ergebnisse in der CIE-LUV-Farbtafel. Der Abstand<br />

zwischen F1 <strong>und</strong> F2 entspricht beim rechten Auge 4 ΔT <strong>und</strong> beim linken 8 ΔT.<br />

Nur rechts ist die Mittelfarbe F0 (zwischen F1 <strong>und</strong> F2) in Form eines Karos<br />

eingezeichnet, S= Spektrallinienzug, M=Monitordreieck, TG=Tritangerade, WP=<br />

Weißpunkt<br />

0<br />

400


4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />

28<br />

v'<br />

0,46<br />

0,44<br />

FD1<br />

FP1<br />

FT1<br />

FP2<br />

FD2<br />

FT2<br />

PG<br />

PG<br />

DG<br />

M<br />

TG<br />

0,42<br />

0,14<br />

0,16 0,18 0,2 0,22<br />

u'<br />

Abb. 12 Langscher Farbtest: Graphische Darstellung der Ergebnisse in der CIE-LUV-<br />

Farbtafel. An der Kreuzungsstelle der drei Verwechslungsgeraden PA, DA, TA liegt<br />

der Weißpunkt (WP). Es handelt sich bei dieser Abbildung um eine Vergrößerung<br />

des zentralen Bereichs innerhalb des Monitordreiecks (M) aus der CIE-Farbtafel<br />

(Abb. 5). Die symmetrisch um den Weißpunkt angeordneten Punkte auf den<br />

jeweiligen Verwechslungsgeraden (PG=Protangerade, DG=Deutangerade, TG=Tritangerade)<br />

stellen jeweils die beiden Farborte dar, deren Unterschied der Proband<br />

noch erkennen konnte. Die Differenz zwischen den beiden Farborten ist die<br />

Kontrastschwelle ΔP, ΔD, ΔT. Die gestrichelte Ellipse markiert den Normalbereich<br />

(siehe S. 30). Da beide Augen des Patienten im Langschen Farbtest die gleichen<br />

Werte erzielten, wurde die Abbildung nur einmal aufgeführt.


4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />

29<br />

Tritanflimmertest: Normalprobanden, tabellarische Ergebnisdarstellung<br />

Tab. 1 Tritanflimmertest: Ergebnisse der Normalprobanden, die zur statistischen Auswertung<br />

herangezogenen Werte sind mit einem Stern (*) markiert.<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Name<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Visus<br />

Helligkeitsabgleich<br />

HF2<br />

Helligkeitsabgleich<br />

HF1<br />

Frequenz (Hz)<br />

Schwelle ΔT<br />

Visus<br />

Helligkeitsabgleich<br />

HF2<br />

Helligkeitsabgleich<br />

HF1<br />

Frequenz (Hz)<br />

Schwelle ΔT<br />

AG 30 m 1,25 38 32 15 4 1,25 39 32 15 4 *<br />

DJ 23 w 1,25p 38 32 15 16 1,0 38 32 15 16 *<br />

HA 36 w 1,0p 38 31 15 12 1,0p 38 32 15 16 *<br />

HC 28 w 1,25 39 32 15 12 1,25 38 32 15 8 *<br />

HCR 54 w 1,0 39 33 15 16 0,8 39 32 15 20 *<br />

HDI 51 m 1,25 39 32 15 12 * 1,25 39 32 15 8<br />

KBA 1 28 w 1,0 38 32 15 12 * - - - - -<br />

KH 51 m 1,0 37 32 15 8 * 1,0 37 32 15 8<br />

KM 2 25 w 1,0 38 32 15 12 * 1,0 38 31 15 28<br />

KS 30 w 1,0 39 32 15 12 * 1,0 38 32 15 12<br />

LB 3 28 w 1,25 40 33 15 16 * 1,25 38 33 15 24<br />

LU 64 w 1,0 36 33 15 16 1,0 38 32 15 16 *<br />

NF 27 m 1,0 38 32 15 8 1,0 38 32 15 8 *<br />

PA 42 m 1,0 39 31 15 8 * - - - - -<br />

RE 47 m 1,0 37 32 15 16 * 1/50 38 32 15 32<br />

SM 25 m 0,8 38 31 15 20 1,0 39 31 15 12 *<br />

SO 28 m 1,25 39 32 15 4 * 1,25 38 31 15 4<br />

TW 50 w 1,0 37 32 15 16 1,0 37 32 15 12 *<br />

WP 22 w 1,25 38 32 15 12 * 1,25 37 32 15 12<br />

1) Nur rechtes Auge getestet<br />

2) Linkes Auge ist seit Kindheit amblyop<br />

3) Linkes Auge: Verdacht auf Pigmentepithelitis


4.1 Ergebnisse: Normalprobanden<br />

30<br />

Langscher Farbtest: Normalprobanden, tabellarische Ergebnisdarstellung<br />

Tab. 2 Langscher Farbtest: Ergebnisse der Normalprobanden, die zur statistischen Auswertung<br />

herangezogenen Werte sind mit einem Stern (*) markiert.<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Name<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Visus ΔP ΔD ΔΤ Visus ΔP ΔD ΔΤ<br />

AG 30 m 1,25 0,4 * 0,4 * 1,6 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />

DJ 23 w 1,25p 0,4 0,4 1,6 1,0 0,4 * 0,4 * 1,6 *<br />

HA 36 w 1,0p 0,4 * 0,4 * 1,6 * 1,0p 0,4 0,4 1,6<br />

HC 28 w 1,25 0,8 * 0,4 * 1,6 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />

HCR 54 w 1,0 0,4 * 0,8 * 3,1 * 0,8 0,4 0,4 3,1<br />

HDI 51 m 1,25 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />

KBA 1 28 w 1,0 0,4 * 0,4 * 1,6 * - - - -<br />

KH 51 m 1,0 0,4 0,4 1,6 1,0 0,4 * 0,4 * 1,6 *<br />

KM 2 25 w 1,0 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,0 0,4 0,4 3,1<br />

KS 30 w 1,0 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,0 0,8 0,4 1,6<br />

LB 3 28 w 1,25 0,4 * 0,4 * 1,6 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />

LU 64 w 1,0 0,4 0,4 1,6 1,0 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />

NF 27 m 1,0 0,8 0,8 3,1 1,0 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />

PA 42 m 1,0 0,4 * 0,4 * 3,1 * - - - -<br />

RE 47 m 1,0 0,8 * 0,4 * 3,1 * 1/50 5,5 2,7 18,8<br />

SM 25 m 0,8 0,4 0,8 1,6 1,0 0,4 * 0,8 * 1,6 *<br />

SO 28 m 1,25 0,4 * 0,4 * 3,1 * 1,25 0,4 0,4 1,6<br />

TW 50 w 1,0 0,8 * 0,4 * 3,1 * 1,0 0,4 0,8 1,6<br />

WP 22 w 1,25 0,4 0,8 3,1 1,25 0,4 * 0,8 * 1,6 *<br />

1) Nur rechtes Auge getestet 2) Linkes Auge ist seit Kindheit amblyop 3) Linkes Auge: Verdacht auf Pigmentepithelitis<br />

Festlegung von Normwerten<br />

Eine Festlegung von Normwerten ist aufgr<strong>und</strong> der Anzahl der Normalprobanden<br />

empirisch möglich. Als normale Werte für den Augenges<strong>und</strong>en sprechen im Tritanflimmertest<br />

Werte bis 16 ΔT (bei 15 Hz). Ein Wert von 20 ΔT ist grenzwertig.<br />

Höhere Werte <strong>und</strong>/oder erniedrigte Frequenz sind pathologisch.<br />

Im Langschen Farbtest verteilen sich die Werte der Normalprobanden auf die Kontrastschwellen<br />

0,4 <strong>und</strong> 0,8 ΔP/ΔD bzw. 1,6 <strong>und</strong> 3,1 ΔT. Die nächst höheren<br />

Schwellen von 1,2 Δ P/ΔD, bzw. 4,7 ΔT sind grenzwertig <strong>und</strong> darüber liegende<br />

Kontrastschwellen sind als pathologisch anzusehen.


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

31<br />

4.2 Retinitis-pigmentosa-Patienten


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

32<br />

BB, 47 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 16 mm Hg 0,6 17 mm Hg<br />

Linse pseudophak pseudophak<br />

Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

Gefäße beidseits sehr eng, Knochenkörperchen<br />

Außengrenzen beidseits auf ca. 10-15º eingeschränkt<br />

skot. <strong>und</strong> phot. pathologisch/pathologisch<br />

subjektiver Beginn in der Kindheit, RA/LA Z. n. ECCE <strong>und</strong> Hkl, LA<br />

Z. n.YAG-Laserkapsulotomie<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3 Scotopique/Tritan<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 33 36 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 16 * 16<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 1,6 * 1,6 * 23,5 * 0,8 0,8 7,8<br />

Beurteilung<br />

Schwellen für Protan <strong>und</strong> Deutan rechts erhöht, Tritanwerte beiseits<br />

stark erhöht (rechts mehr als links)<br />

Sehvermögen<br />

schlecht, Nachtsehschwäche<br />

Patientin BB, 47 J.<br />

21 J. 25 J. fragl. Nachtsehschwäche<br />

Abb. 13 Stammbaum von BB (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

33<br />

BBRI, 41 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1/25 12 mm Hg 0,125 12 mm Hg<br />

Linse Cataracta subcapsularis posterior Cataracta subcapsularis posterior<br />

Glaskörper klar klar<br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

Knochenkörperchen beidseits, Gefäßektasien<br />

ca. 10º beidseits<br />

skot. <strong>und</strong> photopisch reduziert/EOG pathologisch beidseits<br />

Erstdiagnose RP 1984, Beginn schon früher, M. Coats<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 5<br />

wegen Visus nicht gemacht<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Tritanflimmertest<br />

Langscher Farbtest<br />

nicht gemacht<br />

Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE - - - 3,9 * 3,9 * 23,5 *<br />

Beurteilung<br />

alle Schwellen links erhöht, besonders Tritanwert<br />

Pat. BBRI 34 J. 35 J.<br />

41 J.<br />

Abb. 14 Stammbaum von BBRI (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

34<br />

BT, 36 Jahre, männlich, RP simplex<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 17 mm Hg 1,0 17 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper vereinzelt Zellen (+) vereinzelt Zellen (+)<br />

F<strong>und</strong>us<br />

beidseits Gefäße diskret verengt<br />

kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: zentral ca. 10º,<br />

Ringskotom, peripher 50-60º<br />

Außengrenzen: zentral ca. 10º,<br />

Ringskotom, peripher ca. 50-70º<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skotopisch mehr als photopisch pathologisch/path. Lichtanstieg<br />

subjektiver Beginn im 22. Lebensjahr<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 33 36 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 16 * 32<br />

Beurteilung<br />

Schwelle links deutlich erhöht, rechts im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,4 0,4 3,1 0,8 * 0,4 * 4,7 *<br />

Beurteilung:<br />

Schwelle nur links im Tritanbereich grenzwertig erhöht<br />

Pat. BT<br />

36 J.<br />

starke Brille<br />

Abb. 15 Stammbaum von BT (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

35<br />

BW, 65 Jahre, weiblich, Phänokopie einer RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 11 mm Hg 0,2 12 mm Hg<br />

Linse Cat. cort. senilis insipiens Pseudophak<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

enge Gefäße, unscharfe Papillengrenzen<br />

Außengrenzen: beidseits auf ca. 20º eingeschränkt<br />

ERG/EOG<br />

EOG: pathologischer Lichtanstieg<br />

ERG: skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />

pathologisch<br />

Sonstiges<br />

subjektiver Beginn im 61. Lj, Mutter diabetische Retinopathie, Glaukom<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 4<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 4<br />

nicht durchgeführt wegen Visus<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 32 36 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 10<br />

Kontrastschwelle ΔT 36 87,9 (56) *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts mittelgradig erhöht, links erhöhte Schwelle bei erniedrigter<br />

Flimmerfrequenz<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 4,3 9,8 53,3 - - -<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts maximal im Deutan- <strong>und</strong> Tritanbereich, Protanwert<br />

mittelgradig erhöht, links alle Werte maximal (d. h. nichts erkannt)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

36<br />

CH, 44 Jahre, männlich, RP simplex<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 10 mm Hg 1,0 10 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

Papille scharf <strong>und</strong> vital, Makula regelrecht, Knochenkörperchen in<br />

der mittleren Peripherie, enggestellte Gefäße<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

Außengrenzen: konzentrisch auf<br />

10-15º eingeschränkt<br />

Außengrenzen: konzentrisch auf<br />

10-15º eingeschränkt<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/nicht gemacht<br />

subjektiver Beginn im 36. Lebensjahr<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Kategorie 4 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 4 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />

Helligkeitsabgleich 35 - 33 35 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 12 24 *<br />

Beurteilung<br />

rechts Schwelle im Normbereich, Schwelle links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsachse Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 0,8 0,8 3,1<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts für Tritanwert grenzwertig erhöht<br />

Patient,<br />

CH 44 J.<br />

Abb. 16 Stammbaum von CH (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

37<br />

DK, 59 Jahre, weiblich, Konduktorin RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,6 pp 23 mm Hg 0,5 21 mm Hg<br />

Linse<br />

Nachstar beidseits, nach ECCE <strong>und</strong> Hkl<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

Papillen scharf <strong>und</strong> vital, flach exkaviert<br />

kinet. Gesichtsfeld konz. eingeschränkt auf 30-40º konz. eingeschränkt auf 30-40º<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skot. <strong>und</strong> mesopisch subnormal/<br />

im Normbereich mit normalem<br />

Basispotential<br />

subjektiver Beginn im 46. Lebensjahr, V.a. okuläre Hypertension,<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 4 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 20 * 24<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts grenzwertig, links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 1,2 1,2 7,8 0,8 * 0,8 * 4,7 *<br />

Beurteilung<br />

rechts grenzwertig erhöht im Protan- <strong>und</strong> Deutanbereich, mittelgradig<br />

erhöht im Tritanbereich, links nur Tritanwert grenzwertig erhöht<br />

sei erblindet<br />

Mutter: Cataract<br />

& Glaukom<br />

vier Cousins des Großvaters seien<br />

erblindet<br />

Pat. DK<br />

59 J.<br />

50 J. mit 16. J.<br />

gestorb.<br />

im Säuglingsalter<br />

gestorb.<br />

36 J. 32 J.<br />

22 J.<br />

3 J. 16 J. 10 Monate 6 J. 10 J.<br />

Abb. 17 Stammbaum von DK (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP).<br />

Der vorliegende Stammbaum läßt sich weder einem x-chromosomalen noch einem<br />

autosomal-dominanten Erbgang schlüssig zuordnen, bei der einmaligen Konsultation<br />

der Patientin war anamnestisch keine sichere Konklusion zu erhalten.


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

38<br />

FB, 52 Jahre, männlich, RP simplex mit Vitiligo<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,25 16 mm Hg 0,1 16 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper Zellen (+) einzelne Zellen (+)<br />

F<strong>und</strong>us vereinzelt Knochenkörperchen keine Knochenkörperchen<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

konzentrisch auf ca. 10º eingeschränkt<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />

pathologisch/ pathol. Lichtanstieg<br />

bei erhaltenem Basispotential<br />

konzentrisch auf ca. 12º eingeschränkt,<br />

Ringskotom, außerhalb<br />

20-60º frei<br />

skotopisch normal, photopisch<br />

pathologisch/ EOG normal<br />

Sonstiges<br />

Erstdiagnosestellung 1983, Vogt-Koyanagi-Harda-Syndrom, kein<br />

Hinweis auf Heredität<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 5<br />

“alles gleich gesehen”<br />

Kategorie 4 Protan, Deutan<br />

Kategorie 5<br />

Helligkeitsabgleich 34 - 34 34 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 10 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 56,5 (36) * 28<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 7,8 * 8,6 * 26,7 * - - -<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts stark erhöht für alle Achsen


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

39<br />

GC, 48 Jahre, männlich, sektorielle RP (milde Ausprägung)<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 16 mm Hg 1,0 16 mm Hg<br />

Linse<br />

beidseits Diskontinuitätszonen<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

symmetrische nasale Pigmentierung beidseits, Netzhaut anliegend<br />

kinet. Gesichtsfeld keine Ausfälle keine Ausfälle<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

Normalbef<strong>und</strong>/beidseits deutlicher Lichtanstieg<br />

Familienanamnese schwer zu erheben, da kein Kontakt mehr zu den<br />

Eltern, keine Geschwister, keine Hinweise auf Phänokopie einer RP<br />

(Heredität nicht auszuschließen)<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3<br />

Kategorie 1 ein grober Fehler<br />

Kategorie 4 Tetartan<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 33 37 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 24 * 24<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,4 3,1 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen im Normbereich


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

40<br />

GE, 57 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1/25 15 mm Hg 0,1 15 mm Hg<br />

Linse Pseudophak Cataracta subcapsularis posterior<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

beidseits deutliche Knochenkörperchen, Gefäße eng<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

konzentrische Einengung auf<br />

ca. 10º<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />

pathologisch/ path. Lichtanstieg<br />

konzentrische Einengung auf<br />

ca. 10º<br />

Sonstiges<br />

subjektiver Beginn im 18. Lebensjahr<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

nicht gemacht (Visus)<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

nicht durchgeführt<br />

Helligkeitsabgleich - 35 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) - 15<br />

Kontrastschwelle ΔT - 36 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle erhöht, rechts kein Flimmern wahrgenommen<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE - - - 2,7 * 4,3 * 53,3 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen für Protan <strong>und</strong> Deutan erhöht, für Tritan maximal erhöht<br />

Pat. GE<br />

57 J.<br />

Nachtsehschwäche<br />

31 J. Pat. GM 28 J. 20 - 25 J. 20 - 30 J.<br />

Abb. 18 Stammbaum von GE<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

41<br />

GJ, 40 Jahre, männlich, Phänokopie einer RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5 10 mm Hg 0,25 12 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper Schlieren Schlieren<br />

F<strong>und</strong>us<br />

Papille scharf <strong>und</strong> vital, Makula<br />

mit RPE-Rarefizierungen, Engstellung<br />

der Arterien, keine Knochenkörperchen<br />

Papille, Makula, Gefäße wie<br />

rechts, bei 2 Uhr pigmentiertes<br />

kleine Foramen<br />

kinet. Gesichtsfeld horizontal 50-80º<br />

vertikal 20-70º<br />

horizontal 15-50º<br />

vertikal 15-50º<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skotopisch reduziert, photopisch<br />

normal/EOG grenzwertig normal<br />

subjektiver Beginn im 39. Lebensjahr, Familie nicht betroffen<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 3<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 28 * 36<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits erhöht, links stärker<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 1,6 4,7 1,2 * 0,8 * 4,7 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts im Deutan- <strong>und</strong> Tritanbereich leicht erhöht, links im<br />

Protan <strong>und</strong> Tritanbereich grenzwertig erhöht


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

42<br />

GM, 47 Jahre, weiblich, RP simplex<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5p 9 mm Hg 0,6pp 9 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

beidseits Knochenkörperchen, trockene Makuladegeneration, Papillen<br />

scharf <strong>und</strong> vital,<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

konzentrisch auf 10-12º eingeschränkt,<br />

temporale Restinsel<br />

konzentrisch auf 10-12º eingeschränkt,<br />

temporale Restinsel bei<br />

40º<br />

ERG/EOG<br />

beidseits nahezu erloschen/kein Lichtanstieg beidseits<br />

Sonstiges subjektiver Beginn im 32. Lebensjahr, Erstdiagnosestellung 1980,<br />

Autoantikörper gegen Mitochondrien<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

nicht durchgeführt<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 33 35 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 16 * 8<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 48,6 * 0,8 0,8 51,8<br />

Beurteilung<br />

Tritanschwelle beidseits submaximal erhöht<br />

4 Geschwister, davon<br />

niemand betroffen<br />

5 Geschwister, davon<br />

niemand betroffen<br />

Pat. GM, 47 J.<br />

21 J.<br />

24 J.<br />

Abb. 19 Stammbaum von GM<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

43<br />

GMA, 28 Jahre, weiblich, autosomal-dominante RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 15 mm Hg 1,0 15 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

Papillen scharf <strong>und</strong> vital, Makula ohne path. Bef<strong>und</strong>, mittlere <strong>und</strong><br />

äußere Peripherie vereinzelt Knochenkörperchen<br />

kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: horizontal 40-70º<br />

vertikal 45-50º<br />

Außengrenzen: horizontal 30-60º<br />

vertikal 45-45º<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />

pathologisch/nicht gemacht<br />

subjektiv kaum Beschwerden, Erstdiagnosestellung 1994, Konsanguinität<br />

der Eltern <strong>und</strong> Großeltern<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2 ein grober Fehler<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 38 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 12 16 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 3,1 * 0,4 0,4 1,6<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich<br />

GE 57 J.<br />

Patientin GMA 28 J.<br />

31 J. 20 - 25 J. 20 - 30 J.<br />

Abb.20 Stammbaum von GMA (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

44<br />

HA, 31 Jahre, männlich, x-chromosomal rezessive RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,3 15 mm Hg 0,4 15 mm Hg<br />

Linse<br />

Cataracta complicata beidseits<br />

Glaskörper Zellen (+) Zellen (+)<br />

F<strong>und</strong>us<br />

Knochenkörperchen beiseits in der mittleren Peripherie<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

konzentrische Einschränkung auf<br />

12º, temporale Restinsel bei<br />

50-60º horizontal<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch ohne<br />

Lichtanstieg<br />

zentral auf 10-15º eingeschränkt,<br />

temporale Sichel bei horizontal<br />

70-80º<br />

Sonstiges<br />

subjektiver Beginn im 10. Lebensjahr<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

nicht durchgeführt<br />

nicht durchgeführt<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 32 36 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 7,5<br />

Kontrastschwelle ΔT 68 86,84 (52) *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle RA hochgradig erhöht, Flimmerfrequenz links um zwei<br />

Stufen auf 7,5 Hz erniedrigt <strong>und</strong> Schwelle erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 2,7 9,8 42,4 2,7 9,8 53,3<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts erhöht für Protan erhöht, Deutan maximal, Tritan<br />

submaximal, links Protanwert erhöht, Deutan maximal, Tritan ebenfalls<br />

maximal erhöht. Ergebnisse des Langschen Farbtests wurden<br />

nicht zur statistischen Analyse herangezogen wegen möglicher Deutanopie.


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

45<br />

HG, 38 Jahre, männlich, autosomal-dominante RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 15 mm Hg 0,5 15 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

Papillen 0,3 exkaviert, Gefäße tapetoid eng, peripher zwei kleine Gefäßektasien,<br />

Makula deutlich hyperpigmentiert, irreguläre Reflexe<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

horizontal <strong>und</strong> vertikal Grenzen<br />

bei 50-90º, blinder Fleck vergrößert<br />

Grenzen wie rechts, kein vergrößerter<br />

blinder Fleck, Ausfall<br />

temporal in mittlerer Peripherie<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

keine Antwort bei skotopischer Reizung, Mischantworten <strong>und</strong> phot.<br />

deutlich reduzierte Antwort/Basispotentiale beidseits im Normbereich<br />

Beginn subjektiv im 35. Lebensjahr<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 3 Scotopique<br />

nicht gemacht<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

nicht gemacht<br />

Helligkeitsabgleich - 35 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) - 10<br />

Kontrastschwelle ΔT - 100,48 (64) *<br />

Beurteilung<br />

rechts kein Flimmern bei 6 Hz gesehen, links Schwelle deutlich<br />

erhöht bei reduzierter Frequenz<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE - - - 4,3 * 4,3 * 45,5 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen links Protan, Deutan, Tritan erhöht, vor allem Tritanwert,<br />

rechts kein Flimmern gesehen<br />

82 J. keine<br />

Probleme<br />

M. Usher<br />

Pat. HG<br />

38 J.<br />

M. Coats<br />

6 J. 11 J. 18 J. 16 J.<br />

Abb. 21 Stammbaum von HG (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

46<br />

HGÜ, 51 Jahre, männlich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,6 pp 12 mm Hg 0,5 12 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

Plastersteine bds.<br />

beidseits unauffällig<br />

ERG/EOG b-Welle reduziert bei normaler a-<br />

Welle/EOG beidseits reduzierter<br />

Lichtanstieg<br />

Sonstiges<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Subjektiver Beginn vor zwei Jahren<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 5<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 44 * 54<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits stark erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 5,5 * 2,7 * 23,5 * 9,0 8,2 53,3<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits hochgradig erhöht, links alle Werte submaximal<br />

bis maximal (Tritanwerte)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

47<br />

HN, 22 Jahre, weiblich, RP simplex<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 17 mm Hg 0,5 pp 17 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

Knochenkörperchen ubiquitär beidseits, enge Gefäße, Papillen scharf<br />

<strong>und</strong> vital, Defekte im retinalen Pigmentepithel<br />

vertikal <strong>und</strong> horizontal konzentrische Gesichtsfeldeinschränkung auf<br />

beiseits ca. 10º mit beidseits temporalen Restinseln<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/<br />

EOG path. Lichtanstieg<br />

Erstdiagnose 1986, Allergien, fibrinoide Fingerknötchen<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 5<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 32 38 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 24 32 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle beidseits erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 1,6 * 6,3 * 53,3 * 2,4 7,1 34,5<br />

Beurteilung<br />

Schwellen für Protan beidseits erhöht, Deutan stark erhöht, Tritanwert<br />

rechts maximal erhöht, links ebenfalls stark erhöht<br />

Eltern wurden<br />

untersucht,<br />

kein Hinweis<br />

auf RP<br />

Pat. HN, 22 J.<br />

Abb. 22 Stammbaum von HN<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

48<br />

HT, 54 Jahre, männlich, RP simplex<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 18 mm Hg 0,8p 13 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

epiretinale Gliose, Choriodalatrophie<br />

kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: horizontal 60-90º<br />

vertikal 20-50º<br />

Außengrenzen: horizontal 70-50º<br />

vertikal 15-60º<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

mangels Kapazität nicht durchgeführt,<br />

aber wahrscheinlich früher<br />

schon gemacht<br />

Schwerhörigkeit seit dem 38. Lebensjahr<br />

nicht durchgeführt<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 41 - 31 38 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 20 24 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts grenzwertig, links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 2,0 1,6 3,1 2,0 * 4,7 * 4,7 *<br />

Beurteilung<br />

Protan- <strong>und</strong> Deutanschwelle beidseits erhöht, Tritanwert nur links<br />

grenzwertig


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

49<br />

JE, 63 Jahre, weiblich, RP-Konduktorin (Exemplarische Darstellung)<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,6 p 17 mm Hg 0,6 p 17 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

Knochenkörperchen beidseits, Makula scharf <strong>und</strong> vital<br />

Außengrenzen bei 10-60º beidseits<br />

skotopisch <strong>und</strong> phot. reduziert<br />

Sonstiges Subjektiv kaum Beschwerden, Erstdiagnose 1978<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 35 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 16 24 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts im Normbereich, links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 1,6 1,2 4,7<br />

Beurteilung<br />

rechts Tritanwert grenzwertig, links alle Werte grenzwertig erhöht<br />

gest.<br />

V. a. RP<br />

Pat. JE<br />

63 J.<br />

25 J.<br />

40 J. 34 J. 40 J.<br />

11 J. 13 J. 14 J. 12 J. 14 J. 11 J. 12 J. 8 J.<br />

Abb. 23 Stammbaum von JE (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

50<br />

0,6<br />

v`<br />

0,5<br />

520<br />

500<br />

560<br />

580<br />

600<br />

620<br />

700<br />

WP<br />

0,4<br />

0,3<br />

S<br />

480<br />

M<br />

FT1<br />

FT0<br />

FT2<br />

0,2<br />

TG<br />

0,1<br />

460<br />

0<br />

400<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7<br />

Abb. 24 Tritanflimmertest: Graphische Darstellung der Ergebnisse des linken Auges von JE,<br />

Abstand zwischen FT1 <strong>und</strong> FT2=24 ΔT, S=Spektrallinienzug, M=Monitordreieck,<br />

TG=Tritanverwechslungsgerade, WP=Weißpunkt<br />

u`<br />

v'<br />

0,46<br />

FT1<br />

FD1<br />

WP<br />

FP2<br />

PG<br />

0,44<br />

FP1<br />

FT2<br />

FD2<br />

DG<br />

M<br />

TG<br />

0,42<br />

0,14 0,16 0,18 0,2 0,22 u'<br />

Abb. 25 Langscher Farbtest: Ergebniss des rechten Auges von JE (dick geränderte Punkte<br />

auf Verwechslungsgeraden, M=Monitordreieck, TG=Tritangerade, DG=Deutangerade,<br />

PG=Protangerade, WP=Weißpunkt, gepunktete Ellipse=Normwertgrenze).


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

51<br />

JS, 29 Jahre, männlich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5 12 mm Hg 0,5 14 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

Knochenkörperchen beidseits<br />

kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen bei 60º Außengrenzen bei 50º<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skotopisch reduziert, photopisch<br />

pathologisch<br />

„RP seit einigen Jahren“, Vater <strong>und</strong> Großvater ebenfalls RP<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 3 Trtian<br />

Kategorie 5 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />

Tritanflimmertest<br />

Langscher Farbtest<br />

nicht durchgeführt<br />

Verwechslungsgerade Protan ΔP Deutan ΔD Tritan ΔT Protan ΔP Deutan ΔD Tritan ΔT<br />

Kontrastschwelle ΔE 1,2 * 2,4 * 8,4 * 1,2 1,2 4,7<br />

Beurteilung<br />

Werte im Protanbereich beidseits grenzwertig erhöht, im Deutanbereich<br />

rechts erhöht, links grenzwertig, Tritanwerte beidseits erhöht,<br />

rechts stärker<br />

Pat. JS<br />

29. J.<br />

Fragl. Netzhauterkrankung<br />

Abb. 26 Stammbaum von JS (◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

52<br />

KBE, 12 Jahre, männlich, x-chromosomal rezessive Form der RP<br />

(Exemplarische Darstellung)<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,8 15 mm Hg 0,5-0,6 15 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

vereinzelt Knochenkörperchen beidseits<br />

kinet. Gesichtsfeld Außengrenzen: horizontal 35-50º<br />

vertikal 60-70º<br />

ERG/EOG<br />

Außengrenzen: horizontal 35-50º<br />

vertikal 60-70º<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch<br />

reduziert<br />

Sonstiges<br />

subjektiver Beginn: 12. Lebensjahr, Asthma bronchiale, Milchschorf<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2<br />

Helligkeitsabgleich 35 - 33 38 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 28 * 24<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 1,6 * 6,3 * 0,8 1,6 6,3<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits erhöht für Deutan- <strong>und</strong> Tritanwerte<br />

gest.<br />

V. a. RP<br />

Pat. JE<br />

63 J.<br />

25 J.<br />

40 J. 34 J. 40 J.<br />

11 J. 13 J. 14 J. Pat. KBE 12 J. 14 J. 11 J. 12 J. 8 J.<br />

Abb. 27 Stammbaum von KBE<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

53<br />

0,6<br />

v'<br />

0,5<br />

520<br />

500<br />

560<br />

580<br />

600<br />

620<br />

700<br />

WP<br />

0,4<br />

M<br />

FT1<br />

FT0<br />

S<br />

FT2<br />

0,3<br />

480<br />

0,2<br />

TG<br />

0,1<br />

460<br />

0<br />

400<br />

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7<br />

Abb. 28 Tritanflimmertest: Graphische Darstellung der Ergebnisse des rechten Auges von<br />

KBE, Abstand zwischen FT1 <strong>und</strong> FT2=28 ΔT, S=Spektrallinienzug, M=Monitordreieck,<br />

TG=Tritangerade, WP=Weißpunkt.<br />

u`<br />

v'<br />

0,46<br />

FT1<br />

FD1<br />

WP<br />

FP2<br />

PG<br />

0,44<br />

FP1<br />

FD2<br />

FT2<br />

DG<br />

M<br />

TG<br />

0,42<br />

0,14 0,16 0,18 0,2 0,22 u'<br />

Abb. 29 Langscher Farbtest: Ergebnis des rechten Auges von KBE (dick geränderte Punkte<br />

auf Verwechslungsgeraden, M=Monitordreieck, TG=Tritangerade, DG=Deutangerade,<br />

PG=Protangerade, WP=Weißpunkt, gestrichelte Ellipse=Normwertgrenze).


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

54<br />

PE, 54 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5 13 mm Hg 0,16 p 17 mm Hg<br />

Linse Cataracta corticalis nuclearis Pseudophak<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

Knochenkörperchen beidseits<br />

konzentrische Einschränkung auf<br />

20-30º<br />

konzentrische Einschränkung<br />

auf 10-30º<br />

skotopisch deutlich reduziert<br />

Sonstiges<br />

subjektiver Beginn im 54. Lebensjahr, LA Z. n. ECCE <strong>und</strong> Hkl, exzessive<br />

Myopie<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Deutan<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 32 37 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 28 * 12<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 1,8 1,8 42,2 0,8 * 0,8 * 3,1 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts erhöht, links alle Werte im Normbereich<br />

habe<br />

schlecht<br />

gesehen<br />

Pat. PE 54 J.<br />

Abb. 30 Stammbaum von PE<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

55<br />

PI, 44 Jahre, weiblich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 15 mm Hg 1,0 15 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,3 schlanke Gefäße Exkavation 0,3 schlanke Gefäße<br />

kinet. Gesichtsfeld keine Angaben keine Angaben<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

skot. <strong>und</strong> photopisch subnormal<br />

keine Angabe<br />

nicht durchgeführt<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 38 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 8 8 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 1,6 * 0,4 0,4 1,6<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich<br />

Pat. PI, 44 J.<br />

12 J. 9. J.<br />

Abb. 31 Stammbaum von PI<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

56<br />

SMB, 57 Jahre, männlich, autosomal-dominante Form der RP<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,8 pp 18 mm Hg 0,8pp 18 mm Hg<br />

Linse<br />

dezente subcapsulare Cat. beidseits<br />

Glaskörper ohne path. Bef<strong>und</strong> ohne path. Bef<strong>und</strong><br />

F<strong>und</strong>us<br />

kinet. Gesichtsfeld<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

periphere Knochenkörperchen beidseits<br />

Außengrenzen beidseits auf ca. 10º konzentrisch eingeschränkt<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/<br />

pathol. Lichtanstieg<br />

subjekt. Beginn: 22. Lj., Erstdiagnose mit 48 Jahren, Hypothyreose<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />

Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />

Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />

Kategorie 3 Tritan <strong>und</strong> Tetartan<br />

Helligkeitsabgleich 35 - 34 37 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 44 * 24<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts stark erhöht, links leicht erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 25,1 0,8 * 1,2 * 31,4 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Tritanbereich stark erhöht, Deutanschwelle<br />

links grenzwertig erhöht<br />

mit 19 J.<br />

gest.<br />

Pat.<br />

SMB<br />

57 J.<br />

50 J. 53 J.<br />

24 J.<br />

20 J.<br />

Abb. 32 Stammbaum von SMB<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4.2 Ergebnisse: Retinitis-pigmentosa-Patienten<br />

57<br />

WB, 37 Jahre, weiblich, V. a. M. Usher<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 10 mm Hg 0,6 10 mm Hg<br />

Linse<br />

Cataracta subcapsularis posterior beidseits<br />

Glaskörper Pigmentzellen (+) Zellen (+)<br />

F<strong>und</strong>us<br />

wächserne Blässe beider Papillen mit zarter Randunschärfe, arterielle<br />

Gefäße deutlich verengt, Pigmentverschiebung der Makula, feine<br />

Knochenkörperchen in der mittleren bis in die äußere Peripherie<br />

kinet. Gesichtsfeld auf ca. 10º eingeschränkt auf ca. 10º eingeschränkt<br />

ERG/EOG<br />

Sonstiges<br />

skotopisch <strong>und</strong> photopisch pathologisch/<br />

pathologischer Lichtanstieg<br />

bei erhaltenem Basispotential<br />

Innenohrschwerhörigkeit seit Kindheit, angeblich erworben<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

Kategorie 3 Skotopique <strong>und</strong><br />

Tetartan<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 32 35 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 20 * 28<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts grenzwertig, links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 2,0 2,7 28,2 1,2 * 1,2 * 15,7 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts im Protan <strong>und</strong> Deutanbereich erhöht, im Tritanbereich<br />

stark erhöht, links im Protan- <strong>und</strong> Deutanbereich grenzwertig<br />

erhöht, im Tritanbereich ebenfalls starke Erhöhung<br />

56 J. 33 J. WB, 37 J. (keine Kinder)<br />

Abb. 33 Stammbaum von WB<br />

(◦ = weiblich, = männlich, Schraffur = krank/RP)


4 Ergebnisse<br />

58<br />

4.3 Patienten mit Glaukom


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

59<br />

BA, 62 Jahre, männlich, PEX-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 14 mm Hg 0,8 p 23 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,2 Exkavation 0,9<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 1,6 dB<br />

Loss variance: 5,5 dB<br />

Mean defect: 25,2 dB<br />

Loss variance: 11,4 dB<br />

Sonstiges<br />

Glaukom LA seit 1991 bekannt, kein Diabetes mellitus, kein Hypertonus,<br />

Hypertriglyceridämie, LA Laserverödung des Zilliarkörpers<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 2<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 32 36 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 10<br />

Kontrastschwelle ΔT 8 138,16 (88) *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle links maximal erhöht bei reduzierter Frequenz, rechts Normalbef<strong>und</strong><br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 3,1 1,6 * 3,1 * 37,6 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts im Normbereich, links ΔP <strong>und</strong> ΔD erhöht, Tritanwert<br />

stark erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

60<br />

BE, 71 Jahre, weiblich, chronisches Offenwinkel-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,6 14 mm Hg 0,1 14 mm Hg<br />

Linse pseudophak pseudophak<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,8 Exkavation 0,8 oben Plombe<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Sonstiges<br />

- -<br />

Hypertonus, Diabetes mellitus, Z. n. Apoplex, Z. n. Fistel-Operation<br />

1983, nach Argonlaser-Trabekuloplastik beidseits 1983, LA Amotio-<br />

Operation, beidseits Argonlaser-Kapsulotomie<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Skotopique<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 39 - 31 38 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 20 28 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts grenzwertig, links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 1,2 1,6 3,1<br />

Beurteilung<br />

Schwelle im Tritanbereich rechts grenzwertig erhöht, links im Protanbereich<br />

grenzwertig erhöht, Deutanwert links erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

61<br />

EF, 75 Jahre, männlich, PEX-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,8 17 mm Hg 0,4 17 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,2 Exkavation 0,7<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 3,8 dB<br />

Loss variance: 15,9 dB<br />

Mean defect: 12,6 dB<br />

Loss variance: 33,8 dB<br />

Sonstiges<br />

Glaukom seit 1988 bekannt, Z. n. Tbc 1984, kein Diabetes mellitus,<br />

1988 Filter-Operation LA, RA Retinoschisis 5-7º<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 3 Tritan<br />

Kategorie 3 Tritan, Scotopique<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 32 37 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 16 28 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts im Normbereich, links erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 3,1 0,8 * 1,2 * 6,3 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle links Deutanwert grenzwertig, Tritanwert erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

62<br />

HA, 65 Jahre, weiblich, PEX-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,4 15 mm Hg 0,2 21 mm Hg<br />

Linse Cat. corticalis insipiens Cat. polararis anterior insipiens<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,3 scharf <strong>und</strong> vital Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 15,3 dB<br />

Loss variance: 11,8 dB<br />

Mean defect: 19,8 dB<br />

Loss variance: 18,4 dB<br />

Sonstiges<br />

Glaukom seit 1990 bekannt, Kornea guttata, Asthma bronchiale, kein<br />

Diabetes, kein Hypertonus<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 32 37 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 36 36 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle beidseits erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 0,8 4,7 0,8 * 0,8 * 9,4 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen nur im Tritanbereich erhöht, rechts grenzwertig, links stark<br />

erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

63<br />

HM, 60 Jahre, weiblich, Niedrigdruck-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,8 pp 14 mm Hg 1,0 pp 14 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,7 Exkavation 0,6<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 4,4 dB<br />

Loss variance: 6,7 dB<br />

Mean defect: 2,1 dB<br />

Loss variance: 3,9 dB<br />

Sonstiges<br />

leere Familienanamnese, Hypertonus, V. a. Asthma<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 3 Deutan<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 33 37 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 28 8 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 7,8 * 0,8 0,8 3,1<br />

Beurteilung<br />

rechts Tritanwert erhöht, links alle Schwellen im Normbereich


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

64<br />

KP, 73 Jahre, männlich, PEX-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,8p 20 mm Hg 0,8pp 20 mm Hg<br />

Linse Cat. corticonuclearis insipens Cat. corticonuclearis insipiens<br />

F<strong>und</strong>us Papillenexkavation 0,9-1,0 OA Exkavation 0,9 OA<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 23,7 dB<br />

Loss variance: 16,8 dB<br />

-<br />

Sonstiges Glaukom seit 1979 bekannt, Glaukom <strong>und</strong> OA RA mehr als LA Z. n.<br />

ZVT, ischämisch proliferative Retinopathie<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

nicht gemacht<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 32 38 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 36 * 20<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts erhöht, links grenzwertig<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 2,7 * 3,5 * 7,8 * 3,1 5,5 7,8<br />

Beurteilung<br />

alle Kontrastschwellen erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

65<br />

LH, 71 Jahre, männlich PCOWG<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5 19 mm Hg 1,0 17 mm Hg<br />

Linse Cat. cort. insipiens Cat. cort. insipiens<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 1,0 scharf Exkavation 0,4 scharf <strong>und</strong> vital<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Sonstiges<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

nicht durchgeführt<br />

Glaukom seit 1991 bekannt<br />

Kategorie 3 Skotopique<br />

Kategorie 5<br />

nicht durchgeführt<br />

Kategorie 3 Deutan<br />

Kategorie 5<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 36 - 33 37 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 36 * 12<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 5,1 * 2,4 * 12,5 * 4,7 1,6 3,1<br />

Beurteilung<br />

Schwelle für Protan stark erhöht rechts, für Deutan mäßig erhöht, für<br />

Tritan stark erhöht, links für Protan <strong>und</strong> Deutan erhöht, Tritanschwelle<br />

im Normbereich


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

66<br />

SG, 59 Jahre, männlich, Pigmentdispersionsglaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5 27 mm Hg 1,25 17 mm Hg<br />

Linse Cat. corticonuclearis insipiens Cat. corticonuclearis insipiens<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,7 Exkavation 0,6<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

nicht durchgeführt<br />

nicht durchgeführt<br />

Sonstiges<br />

Glaukom seit 1981 bekannt, kein Diabetes mellitus, kein Hypertonus,<br />

RA Z. n. Argonlaser-Trabekuloplastik<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Tritanflimmertest<br />

nicht gemacht<br />

nicht gemacht<br />

Helligkeitsabgleich 39 - 32 38 - 31<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 24 16 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 3,1 * 0,4 0,4 1,6<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

67<br />

SH, 57 Jahre, weiblich, akutes Winkelblockglaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,16 8 mm Hg 0,3 21 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation scharf <strong>und</strong> vital Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Sonstiges<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

- -<br />

RA wegen Visus nicht getestet (1/25 ohne stenopädische Lücke), LA<br />

kein Hornhautödem<br />

nicht getestet wegen Visus Kategorie 1<br />

Kategorie 3<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich - 37 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) - 15<br />

Kontrastschwelle ΔT - 20 *<br />

Beurteilung<br />

Schwelle links grenzwertig erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE - - - 0,8 * 0,8 * 4,7 *<br />

Beurteilung<br />

nur Tritanschwelle grenzwertig erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

68<br />

SH, 57 Jahre, weiblich, PCOWG<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 20 mm Hg 1,0 19 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,9-1,0 OA Exkavation 0,9-1,0 OA<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 11,2 dB<br />

Loss variance: 41,4 dB<br />

Mean defect: 10,2 dB<br />

Loss variance: 28,5 dB<br />

Sonstiges<br />

Glaukom seit 1989 bekannt, Argonlaser-Trabekuloplastik<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 39 - 33 38 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 20 20 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits grenzwertig erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 4,7 * 0,8 0,4 3,1<br />

Beurteilung<br />

Schwellen im Normbereich, Tritanwert rechts grenzwertig erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

69<br />

SHE, 83 Jahre, weiblich, Niederdruckglaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,8 16 mm Hg 0,4 16 mm Hg<br />

Linse Cat. corticonuclearis Cat. corticonuclearis brunescens<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,8 Exkavation 0,9<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 13,8 dB<br />

Loss variance: 87,2 dB<br />

-<br />

Sonstiges<br />

kein Diabetes mellitus, kein Hypertonus, Aderhautnävus RA, immer<br />

augenges<strong>und</strong> gewesen<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3<br />

Kategorie 3<br />

Kategorie 5<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 35 - 34 36 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 36 * 48<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,8 * 0,8 * 3,1 * 1,2 0,8 9,8<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts im Normbereich, links Protanwert grenzwertig<br />

erhöht, Tritanwert stark erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

70<br />

TG, 79 Jahre, weiblich, PEX-Glaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,3 14 mm Hg 0,6 14 mm Hg<br />

Linse Cat. corticonuclearis Cat. corticonuclearis<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 1,0 scharf, OA Exkavation 1,0 scharf OA<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 23,2 dB<br />

Loss variance: 24,7 dB<br />

Mean defect: 23,0 dB<br />

Loss variance: 17,5 dB<br />

Sonstiges<br />

fraglicher Diabetes mellitus, Angina pectoris, Hornhautnarbe links,<br />

Familienanamnese leer<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 3 Tetartan <strong>und</strong> Tritan<br />

nicht gemacht<br />

Kategorie 5<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 35 - 35 35 - 34<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 10 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 43,96 (28) * 28<br />

Beurteilung<br />

beidseits erhöhte Schwellen<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 3,1 4,7 53,3 0,8 * 2,0 * 20,4 *<br />

Beurteilung<br />

rechts Protan- <strong>und</strong> Deutanschwelle erhöht, Tritanschwelle maximal<br />

erhöht, links Deutanschwelle erhöht, Tritanschwelle stark erhöht


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

71<br />

TI, 59 Jahre, weiblich, Winkelblockglaukom<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,0 14 mm Hg 1,0 14 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital Exkavation scharf <strong>und</strong> vital, nur<br />

schemenhaft zu erkennen (Hornhautödem)<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Mean defect: 6,5 dB<br />

Loss variance: 13,7 dB<br />

Mean defect: 7,0 dB<br />

Loss variance: 13,4 dB<br />

Sonstiges<br />

Familienanamnese: Psoriasis, Arthritis, Hypertonus, akuter Glaukomanfall<br />

links schon einmal vor 3 Jahren aufgetreten<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 3 Deutan <strong>und</strong> Tetartan<br />

Kategorie 3 Tetartan, Deutan<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Kategorie 3 Tetartan<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 37 - 33 38 - 33<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 20 * 20<br />

Beurteilung<br />

beidseits Schwellen grenzwertig erhöht<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,4 * 0,4 * 3,1 * 0,8 0,8 4,7<br />

Beurteilung<br />

Schwellen im Normbereich außer Tritanschwelle links grenzwertige<br />

Erhöhung


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

72<br />

TR, 32 Jahre, weiblich, juveniles Glaukom links<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 1,25 12 mm Hg 1,0 32 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us Exkavation 0,3 Exkavation 0,7 flach auslaufend<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Sonstiges<br />

- -<br />

Glaukom seit einem halben Jahr bekannt, Rötung des Auges bestehe<br />

schon seit ca. eineinhalb Jahren<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 2<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 39 - 32 40 - 32<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 8 8 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 0,4 0,4 3,1 0,4 * 0,4 * 1,6 *<br />

Beurteilung<br />

Schwellen beidseits im Normbereich


4.3 Ergebnisse: Patienten mit Glaukom<br />

73<br />

TYJ, 36 Jahre, männlich, PCOWG<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Visus / Tensio 0,5p 32 mm Hg 1,0 12 mm Hg<br />

Linse klar klar<br />

F<strong>und</strong>us<br />

Oktopus-Gesichtsfeld<br />

(Programm 38)<br />

Exkavation 0,9 randständig, blaß,<br />

OA<br />

Mean defect: 21,2 dB<br />

Loss variance: 48,8 dB<br />

Exkavation 0,6 scharf <strong>und</strong> vital<br />

Mean defect: 3,3 dB<br />

Loss variance: 20,2 dB<br />

Sonstiges<br />

Glaukom bekannt seit 1993, LA Z. n. ArgonlaserTrabekuloplastik,<br />

Z. n. Trabekulektomie 1994, alte Hornhautnarbe rechts<br />

Panel D-15 gesättigt<br />

entsättigt<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 3 Scotopique<br />

Kategorie 1<br />

Kategorie 1<br />

Tritanflimmertest<br />

Helligkeitsabgleich 38 - 32 37 - 31<br />

Flimmerfrequenz (Hz) 15 15<br />

Kontrastschwelle ΔT 28 * 12<br />

Beurteilung<br />

Schwelle rechts erhöht, links im Normbereich<br />

Langscher Farbtest<br />

Verwechslungsgerade Protan Deutan Tritan Protan Deutan Tritan<br />

Kontrastschwelle ΔE 1,2 * 1,2 * 6,3 * 0,4 0,4 1,6<br />

Beurteilung<br />

Schwellen rechts grenzwertig erhöht für Protan <strong>und</strong> Deutan, erhöht<br />

für Tritan, links Schwellen im Normalbereich


4 Ergebnisse<br />

74<br />

4.4 Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit<br />

Die Ergebnisse im Tritanflimmertest (entlang der Blau-Verwechslungsgerade)<br />

bewegten sich bei allen Farbanomalen im Normbereich bis 16 ΔT.<br />

Im Langschen Farbtest zeigten sich hingegen Auffälligkeiten, jedoch nicht entlang<br />

der Tritangerade. Da es sich bei den Patienten um ansonsten Augenges<strong>und</strong>e handelte,<br />

wurde auf eine individuelle Darstellung anhand von Fallbeispielen verzichtet<br />

<strong>und</strong> die tabellarische Darstellungsform gewählt.<br />

Tab. 3: Langscher Farbtest: Ergebnisse der Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit.<br />

Die ΔP-, ΔD- <strong>und</strong> ΔT-Werte, die gegenüber den Normalwerten erhöht<br />

waren, sind mit einem Plus ( + ) gekennzeichnet.<br />

Rechtes Auge<br />

Linkes Auge<br />

Name<br />

Alter<br />

Geschlecht<br />

Visus ΔP ΔD ΔΤ Visus ΔP ΔD ΔΤ<br />

Anomalquotient<br />

HP 12 m 1,25 0,8 3,1 + 1,6 1,25 0,8 3,1 + 1,6 keine<br />

Angaben<br />

KH 9 w 1,0 0,8 2,0 + 1,6 1,0 0,8 3,1 + 3,1 Deuteranomal<br />

KM 32 m 1,0 1,6 + 3,9 + 3,1 1,0 0,8 5,1 + 1,6 Deuteranop<br />

LT 15 w 1,25 1,6 + 2,7 + 3,1 1,25 0,8 3,9 + 3,1 3,57<br />

SJ 19 m 1,0 0,8 2,7 + 3,1 1,0 0,8 3,1 + 1,6 5,1<br />

WE 47 m 1,0 9,0 + 0,8 3,1 1,0 9,0 + 0,8 1,6 Protanop


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

75<br />

4.5 Statistische Auswertung<br />

Die statistische Auswertung der Daten von Normalprobanden, RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten<br />

ist getrennt nach Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langschem Farbtest in Tab. 4 <strong>und</strong><br />

5 aufgeführt.<br />

Tab. 4 Tritanflimmertest: statistische Auswertung der Resultate der Normalprobanden, RP<strong>und</strong><br />

Glaukompatienten. HF2=Helligkeitsabgleich mit Farbort F2, HF1=Helligkeitsabgleich<br />

mit Farbort F1. In der letzten Zeile von RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten stehen<br />

die Werte des Mittelwertvergleichs mit den Werten der Normalprobanden (U-Test<br />

nach Mann-Whitney-Wilcoxon).<br />

Kollektiv (Anzahl) Alter Visus Helligkeitsabgleich<br />

HF2<br />

Helligkeitsabgleich<br />

HF1<br />

Frequenz<br />

Hz<br />

Schwelle<br />

ΔT<br />

Normalprobanden (20)<br />

Mittelwert 35,75 1,08 38,35 31,95 15,0 11,4<br />

Median 29,0 1,0 38,0 32,0 15,0 12,0<br />

Standardabweichung 12,62 0,14 0,81 0,39 0 4,55<br />

Range 42,0 0,45 3,0 2,0 0 16,0<br />

RP-Patienten (22)<br />

Mittelwert 44,82 0,61 36,46 32,86 13,98 35,44<br />

Median 47,0 0,55 36,0 33,0 15,0 26,0<br />

Standardabweichung 13,44 0,28 1,37 0,83 2,27 25,5<br />

Range 53,0 0,9 4,0 4,0 7,5 92,48<br />

Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />

<strong>und</strong> RP-<br />

Patienten (U-Test)<br />

- - p=0,0001 p=0,0002 - p=0,0001<br />

Glaukom-Patienten (15)<br />

Mittelwert 62,6 0,66 37,0 32,8 14,33 33,48<br />

Median 62,0 0,8 37,0 33,0 15,0 28,0<br />

Standardabweichung 14,23 0,36 1,31 1,01 1,76 30,86<br />

Range 51,0 1,15 5,0 4,0 5,0 130,16<br />

Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />

<strong>und</strong> Glaukompatienten<br />

(U-Test)<br />

- - p=0,0011 p=0,002 - p=0,0001


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

76<br />

Tab. 5 Langscher Farbtest: statistische Auswertung der Ergebnisse der Normalprobanden,<br />

Retitnitis-pigmentosa- <strong>und</strong> Glaukom-Patienten. In der letzten Zeile von RP- <strong>und</strong><br />

Glaukompatienten stehen die Werte des Mittelwertvergleichs mit den Werten der<br />

Normalprobanden (U-Test nach Mann-Whitney-Wilcoxon).<br />

Kollektiv<br />

(Anzahl Probanden)<br />

Alter Visus Kontrastschwelle<br />

ΔP<br />

Kontrastschwelle<br />

ΔD<br />

Kontrastschwelle<br />

ΔT<br />

Normalprobanden (20)<br />

Mittelwert 35,75 1,09 0,5 0,5 2,35<br />

Median 29,0 1,0 0,4 0,4 2,35<br />

Standardabweichung 12,62 0,12 0,18 0,18 0,77<br />

Range 42,0 0,25 0,4 0,4 1,5<br />

RP-Patienten (22)<br />

Mittelwert 43,6 0,59 1,86 2,26 18,13<br />

Median 45,5 0,55 1,0 1,2 7,35<br />

Standardabweichung 12,78 0,31 1,89 2,2 17,94<br />

Range 51,0 0,9 7,4 8,2 51,7<br />

Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />

<strong>und</strong> RP-<br />

Patienten (U-Test)<br />

- - p=0,0001 p=0,0001 p=0,0001<br />

Glaukom-Patienten (15)<br />

Mittelwert 62,6 0,65 1,24 1,32 8,87<br />

Median 62,0 0,6 0,8 0,8 6,3<br />

Standardabweichung 14,23 0,26 1,21 0,97 9,23<br />

Range 51,0 0,8 4,7 3,1 36,0<br />

Mittelwertvergleich Normalprobanden<br />

<strong>und</strong> Glaukompatienten<br />

(U-Test)<br />

- - p=0,0002 p=0,0001 p=0,0001<br />

4.5.1 Normalprobanden<br />

Es wurden 20 Untersuchte als Normalprobanden klassifiziert, elf Frauen <strong>und</strong> neun<br />

Männer. Die durchschnittliche Untersuchungszeit betrug beim Tritanflimmertest<br />

etwa 5 min, beim Langschen Farbtest etwa 4 min pro Auge. Insgesamt wurden die<br />

Ergebnisse von 20 per Münzwurf randomisiert ausgewählter Augen zur statistischen<br />

Berechnung verwertet. Das Durchschnittsalter der Frauen lag mit 35,27 Jahren<br />

etwas höher als das der Männer (33,44 Jahre). Alle Normalprobanden waren


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

77<br />

beim Paneltest nach der Klassifikation von Krastel als „ohne pathologischen Bef<strong>und</strong>“<br />

einzustufen (Kategorie 1 <strong>und</strong> 2): es wurden im gesättigten Test keine <strong>und</strong> im<br />

entsättigten Panel maximal zwei unspezifische Verwechslungen pro untersuchtem<br />

Auge gemacht.<br />

Bei der Auswertung der Ergebnisse fiel auf, daß es beim Tritanflimmertest eine<br />

unterschiedliche Verteilung der Ergebnisse bezüglich der Frauen <strong>und</strong> Männer gab.<br />

So lagen die Resultate der weiblichen Probanden im Durchschnitt um den Faktor<br />

1,64 höher als die der männlichen (Abb. 34). Der Unterschied war im U-Test nach<br />

Mann-Whitney-Wilcoxon signifikant (p=0,0106). Beim Langschen Farbtest war<br />

diese Tendenz der geschlechterabhängigen Verteilung nicht festzustellen, der Vergleich<br />

der Resultate Männer gegen Frauen ergab keinen signifikanten Unterschied<br />

mittels U-Test (p=0,8396 für ΔP, p=0,8396 für ΔD, p=0,6934 für ΔT).<br />

Eine Abhängigkeit der Resultate vom Alter war beim Tritanflimmertest <strong>und</strong> beim<br />

Langschen Farbtest nicht festzustellen (Abb. 35 <strong>und</strong> 36): wenn man beim Tritanflimmertest<br />

zwei Gruppen bildete nach den erzielten ΔT-Werten bis 10 <strong>und</strong> gleich<br />

oder größer 10 bis 20, so ergab sich laut zweiseitigem Fishertest ein Wert von<br />

p=1,000 (d. h. der Unterschied war nicht signifikant, Tab. 6).<br />

Bildete man beim Langschen Farbtest zwei Gruppen, die unter 40 Jahre <strong>und</strong> die<br />

darüber, so stellte man eine Häufung der 3,1 ΔT-Werte bei Probanden älter 40<br />

Jahre fest. Dieser Unterschied war im zweiseitigen Fishertest ebenfalls nicht signifikant<br />

(p=0,0573, Tab. 6).<br />

Weiterhin wurde untersucht, ob sich eine Abhängigkeit der Tests in Bezug auf die<br />

Sehschärfe der Probanden feststellen ließ (Tab. 7). Beim Tritanflimmertest ergab<br />

sich ein Wert von p=0,174 (nicht signifikant). Bei den Resultaten des Langschen<br />

Farbtest betrug p=0,35 im zweiseitigen Fishertest (nicht signifikant).<br />

8<br />

6<br />

= männlich<br />

= weiblich<br />

Anzahl Probanden<br />

4<br />

2<br />

0<br />

4 8 12 16 20<br />

Schwelle ΔT<br />

Abb. 34 Tritanflimmertest: Ergebnisverteilung der weiblichen <strong>und</strong> männlichen Normalprobanden<br />

(gruppiert nach den erzielten Kontrastschwellen ΔT).


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

78<br />

20<br />

15<br />

Schwelle ΔT<br />

10<br />

5<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70<br />

Alter in Jahren<br />

Abb. 35 Tritanflimmertest: Ergebnisverteilung der Normalprobanden gemäß dem Alter.<br />

Wurde mehrmals der gleiche Wert erreicht, so stehen diese Punkte direkt vertikal<br />

übereinander. Der jeweils unterste Punkt gibt die erreichte Schwelle ΔT an.<br />

3,5<br />

3<br />

Schwelle ΔT<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

10 20 30 40 50 60 70<br />

Alter in Jahren<br />

Abb. 36 Langscher Farbtest: Ergebnisse der Normalprobanden gemäß dem Alter (eng vertikal<br />

übereinanderstehende Punkte bedeuten gleiche Schwelle, der unterste Punkt<br />

gibt die tatsächliche Schwelle ΔT an).


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

79<br />

Tab. 6 Gruppierung der Testergebnisse entsprechend den Kontrastschwellen ΔT <strong>und</strong> des<br />

Alters der Normalprobanden.<br />

Tritanflimmertest<br />

Langscher Farbtest<br />

Gruppierung ΔT < 10 10 ≤ ΔT ≤ 20 ΔT = 1,6 ΔT = 3,1<br />

Alter unter 40 Jahre 5 8 9 4<br />

Alter über 40 Jahre 2 5 1 6<br />

Zweiseitiger Fisher-Test p=1,000 p=0,0573<br />

Tab. 7 Gruppierung der Testergebnisse entsprechend den Kontrastschwellen ΔT <strong>und</strong> des<br />

Visus der Normalprobanden.<br />

Tritanflimmertest<br />

Langscher Farbtest<br />

Gruppierung ΔT


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

80<br />

formen (Abb. 38). Es setzte sich<br />

zusammen aus neun Frauen <strong>und</strong><br />

sechs Männern. Die Ergebnisse<br />

der Glaukompatienten entlang<br />

den Tritan-Verwechslungsachsen<br />

wurden - sofern verfügbar -<br />

mit den „Mean defect“ (MD)-<br />

<strong>und</strong> den „Loss variance“ (LV)-<br />

Werten des Gesichtfelds korreliert.<br />

Dabei ergab sich für den<br />

Tritanflimmertest ein Spearmanscher<br />

Rangkorrelationsindex<br />

von 0,603 für MD (Signifikanzniveau<br />

beträgt p=0,065)<br />

<strong>und</strong> -0,417 für LV (Signifikanz-<br />

PCOWG<br />

(4)<br />

Winkelblockglaukom<br />

(2)<br />

Abb. 38 Glaukomtypen der 15 Patienten (Ziffer in<br />

Klammern gibt die absoulute Anzahl der<br />

Patienten an). PEX= Pseudoexfoliationsglaukom,<br />

PCOWG= Progredient chronisches Offenwinkelglaukom.<br />

niveau von p= 0,231). Beim Langschen Farbtest ergab sich bei der Korrelation des<br />

erzielten Wertes auf der Tritangeraden mit MD ein Index von 0,630 (Signifikanzniveau<br />

p=0,05) <strong>und</strong> -0,507 bei LV (Signifikanzniveau p=0,134).<br />

Die Ergebnisse des Helligkeitsabgleichs beim Tritanflimmertest wurden mittels U-<br />

Test verglichen: der Unterschied zwischen den Normalprobanden <strong>und</strong> den RPbzw.<br />

Glaukompatienten ist jeweils signifikant (Tab. 4). Der Unterschied zwischen<br />

den RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten selbst ist nicht signifikant (p=0,3384 für HF1,<br />

p=0,8188 für HF2).<br />

Die Abbildungen 40-43 zeigen eine Darstellung der Kontrastschwellenergebnisse<br />

des Tritanflimmertests <strong>und</strong> des Langschen Farbtests in Form von Box Plots (s. S.<br />

22, Turkey 1977). Der Abstand zwischen den beiden Hinges ist der Interquartilabstand<br />

<strong>und</strong> wird Hspread genannt. Es gilt:<br />

Tab. 8 Definitionen der Box Plots (nach Turkey 1977)<br />

PEX (5)<br />

Pigmentdispersionsglaukom<br />

(1)<br />

juveniles Glaukom<br />

(1)<br />

Niederdruckglaukom (2)<br />

lower inner fence = lower hinge - 1,5 x Hspread<br />

far outside<br />

outside<br />

upper inner fence = upper hinge + 1,5 x Hspread<br />

lower outer fence = lower hinge - 3 x Hspread<br />

Hinges<br />

Median<br />

Whiskers<br />

upper outer fence = upper hinge + 3 x Hspread<br />

Whiskers = Werte innerhalb von 1,5 x Hspread<br />

outside values = Werte außerhalb der inner fences<br />

Abb. 39 Legende zu den Box-<br />

Plot-Diagrammen auf<br />

S. 81f.<br />

far outside values = Werte außerhalb der outer fences


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

81<br />

0,1484 E+03<br />

0,5459 E+02<br />

0,201 E+02<br />

Kontrastschwelle ΔT (log)<br />

7,39<br />

2,72<br />

Normal RP Glaukom<br />

Abb. 40 Tritanflimmertest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔT der Normalprobanden,<br />

RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).<br />

0,201 E+02<br />

Kontrastschwelle ΔP (log)<br />

7,39<br />

2,72<br />

1,0<br />

0,37<br />

Normal RP Glaukom<br />

Abb. 41 Langscher Farbtest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔP der Normalprobanden,<br />

RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

82<br />

0,201 E+02<br />

Kontrastschwelle ΔD (log)<br />

7,39<br />

2,72<br />

1,0<br />

0,37<br />

Normal RP Glaukom<br />

Abb. 42 Langscher Farbtest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔD der Normalprobanden,<br />

RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).<br />

0,5459 E+02<br />

0,201 E+02<br />

Kontrastschwelle ΔT (log)<br />

7,39<br />

2,72<br />

1,0<br />

Normal RP Glaukom<br />

Abb. 43 Langscher Farbtest: Ergebnisdarstellung der Kontrastschwelle ΔT der Normalprobanden,<br />

RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten in Form von Box Plots (Turkey 1977).


4.5 Ergebnisse: Statistische Auswertung<br />

83<br />

4.5.3 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität der Farbtests<br />

Bei der Berechnung der Sensitivität für den Paneltest der RP-Patienten <strong>und</strong> Glaukom-Patienten<br />

wurde jeweils das Ergebnis der softwaregesteuerten Tests mit den<br />

Kategorien des gleichen Auges im Panel verglichen.<br />

Tab. 9 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität des Tritanflimmertests, Langschen Farbtests <strong>und</strong> des gesättigten<br />

<strong>und</strong> entsättigten Panel (TFT=Tritanflimmertest, LFT=Langscher Farbtest).<br />

Kohorte / Farbtest<br />

Tritanflimmertest<br />

ΔT<br />

Langscher Farbtest<br />

ΔP ΔD ΔT<br />

Panel<br />

gesättigt:<br />

TFT<br />

LFT<br />

Panel<br />

entsättigt:<br />

TFT<br />

LFT<br />

Normalprobanden<br />

Spezifität 95,0%<br />

100,0% 100,0% 100,0%<br />

100,0%<br />

100,0%<br />

100,0%<br />

100,0%<br />

RP-Patienten<br />

Sensitivität 77,3%<br />

50,0% 54,0% 81,8%<br />

50,0%<br />

52,6%<br />

78,6%<br />

87,5%<br />

Glaukom-Patienten<br />

Sensitivität 80,0%<br />

26,7% 40,0% 73,3%<br />

30,8%<br />

30,8%<br />

66,6%<br />

76,9%


5 Diskussion<br />

84<br />

5. Diskussion<br />

5.1 Computer-Farbtests<br />

In den letzten Jahren wurden computergestützte Farbtests wiederholt in der Literatur<br />

beschrieben (McKinnon et al. 1992). Man kann zwei Gruppen differenzieren:<br />

1. computergestützte Umsetzung herkömmlicher Farbtests (Farnsworth Panel D-<br />

15, Lanthony D-15 Désaturé, Anomaloskop etc.) <strong>und</strong> 2. neuartige Softwaretests,<br />

die verschiedene Forschungsansätze kombinieren unter Ausnutzung der Vorteile,<br />

die ein Computer bietet. Mit einem PC ist es heute zum Beispiel möglich, Farben<br />

reproduzierbar anzusteuern, die Helligkeit <strong>und</strong> Sättigung beliebig zu variieren, den<br />

Stimulus für eine exakte Zeit darzubieten <strong>und</strong> in seiner Größe zu verändern, einen<br />

automatisierten Testablauf durchzuführen <strong>und</strong> die Ergebnisse in aufbereiteter Form<br />

ausgeben zu lassen.<br />

Ein Beispiel für die softwaregesteuerte Umsetzung herkömmlicher Farbtest stellt<br />

der „ColorTest“ von Two Docs dar (1993). Dieses Programm läuft unter dem<br />

Betriebssystem Windows 3.1 <strong>und</strong> umfaßt auch traditionelle Farbtests wie den<br />

Panel D-15, den Lanthony D-15 Désaturé <strong>und</strong> den 90 Hue-Test. Weiterhin wird<br />

softwaremäßig ein Kalibrierungsprogramm mitgeliefert, um den jeweiligen Testbildschirm<br />

farbmetrisch zu eichen. Der Betriebsanleitung beigefügt ist ein Abstract<br />

über eine Screening-Untersuchung mit der Software an 118 Schülern. Es wurden<br />

somit nur angeborene Farbstörungen untersucht <strong>und</strong> die Ergebnisse mit denen der<br />

Ichihara-Tafeln korreliert. Insgesamt fand man acht Beobachter mit angeborerer<br />

Farbfehlsichtigkeit. Diese Anzahl Untersuchter ist zu gering, um Aussagen über<br />

die Validität eines kommerziell vertriebenen Softwaretests zu treffen. Untersuchungen<br />

über Einsatz des Tests bei erworbenen Farbstörungen wurden laut den<br />

Unterlagen bisher nicht durchgeführt. Problematisch ist auch der Einsatz der Maus<br />

zum Anordnen der „Farbsteinchen“ beim Panel auf dem Monitor. Bei Personen,<br />

die den Umgang mit einer PC-Maus nicht geübt sind, muß der Untersucher selbst<br />

das Eingabegerät bedienen.<br />

Ein Beispiel für einen neuartigen Softwaretest, der traditionelle Forschungsergebnisse<br />

kombiniert testet, ist der von Yu et al. 1991 beschriebene periphere Farbkontrasttest.<br />

Dieser basiert auf Arbeiten von Arden (1988). Beim Yuschen Farbtest<br />

wird, wie in der Einleitung schon ausgeführt, bei zentraler Monitorfixation des<br />

Untersuchten, ein 1° dünner Ring mit einem Radius von 12,5° dargeboten. Der<br />

Kontrast zwischen Farbe des Rings <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>farbe wird durch Eingabelung<br />

variiert. Die Farben liegen auf einer Verwechslungsgeraden im Farbraum. Der Beobachter<br />

muß nun identifizieren, welches Achtel des Ringes ausgeblendet wird.<br />

Die zentrale Fixation des Beobachters wird mittels einer Videokamera überprüft.<br />

Vor dem Test wird mit Hilfe eines Flimmertests die individuelle Helligkeits-empfindlichkeit<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> fließt in die Berechnung der Verwechslungsgeraden<br />

mit ein.<br />

Die Testdauer beträgt weniger als 15 Minuten für beide Augen. Es wurden Normalprobanden<br />

mit Glaukom- (<strong>und</strong> OHT-) Patienten verglichen. Dabei wurde eine<br />

gute Trennung zwischen „ges<strong>und</strong>“ <strong>und</strong> „krank“ erreicht. Eine statistisch signifi-


5 Diskussion<br />

85<br />

kante Abhängigkeit der Ergebnisse vom Alter konnte nicht aufgezeigt werden.<br />

Ebenso wie beim Langschen Farbtest wurden auch hier erhöhte Werte bei Glaukompatienten<br />

für die Testung entlang der Protan- <strong>und</strong> Deutangerade gef<strong>und</strong>en.<br />

Ein Punkt, der bisher noch keine Erwähnung fand, ist die Bedeutung der Pupillengröße<br />

auf das Erkennen eines Flimmerstimulus. Dieser Einfluß konnte in Arbeiten<br />

der neueren Zeit nachgewiesen werden (Gleissner <strong>und</strong> Lachenmayr 1992). Eine<br />

Verengung der Pupille führt zu einem Absinken der Flimmerschwelle. Es konnte<br />

gezeigt werden, daß vor allem ein Pupillendurchmesser von unter zwei Millimeter<br />

die Detektion eines Flimmerstimulus beeinträchtigt. Beim Tritanflimmertest war<br />

bei der relativ geringen Testhelligkeit eine solch enge Pupille bei keinem der Normalprobanden<br />

<strong>und</strong> RP-Patienten vorhanden. Es wurde darauf geachtet, daß kein<br />

Untersuchter dieser Gruppen vor dem Test Augentropfen erhalten hatte, welche die<br />

Pupillenweite verändert hätte. Es wurde somit eine natürliche Pupillenweite<br />

zugr<strong>und</strong>egelegt, um ein schnelles Screening zu ermöglichen. Bei den Glaukompatienten<br />

war eine Miosis oft vorhanden; dies wurde in den Testunterlagen protokolliert.<br />

Es wäre sinnvoll den Einfluß der Pupillenweite auf die Testergebnisse des<br />

Tritanflimmertests genauer zu untersuchen, z. B. durch das Vorhalten genormter<br />

Blenden.<br />

Beim Yuschen Farbmonitortest wurde der Einfluß der Pupillengröße auf die Erkennungsschwelle<br />

als eher gering eingeschätzt. Allerdings wurde wie schon erwähnt<br />

nicht mit einem Flimmerstimulus, sondern nur mit einem reinen Farbkontraststimulus<br />

getestet.<br />

Im Gegensatz zum Tritanflimmertest arbeitet der Yusche Farbtest mit einem spatialen<br />

Muster. Damit werden die subjektiven Angaben des Untersuchten objektivierbar.<br />

Das ist ein großer Vorteil, denn beim Tritanflimmertest muß man den<br />

subjektiven Angaben des Probanden vertrauen. Der TFT versucht Störeinflüsse,<br />

die durch die periphere spatiale Darbietung hervorgerufen werden könnten, durch<br />

eine rein temporale Testung mittels eines homogenen Stimulus zu vermeiden.<br />

Beim Tritanflimmertest handelt es sich um eine subjektive Methode.<br />

5.2 Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langscher Farbtest<br />

5.2.1 Der Helligkeitsabgleich des Tritanflimmertests<br />

Vor dem eigentlichen Kontrastflimmerschwellentest wurde beim peripheren Farbtest<br />

ein Abgleich der Endpunkte der Blauverwechslungsgeraden entsprechend der<br />

individuellen Helligkeitsempfindlichkeit durchgeführt. Die erzielten Ergebnisse<br />

der RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten wichen oft nur um ein oder zwei L * -Stufen von den<br />

Werten der Normalprobanden ab. Es zeigten sich beim statistischen Vergleich<br />

allerdings signifikante Unterschiede zwischen den Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Kranken<br />

(Normal gegen RP: p=0,0001 für HF2, p=0,0002 für HF1, Normal gegen Glaukom:<br />

p=0,0011 für HF2, p=0,002 für HF1). Die RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten untereinander<br />

zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede (p=0,8188 für HF2,<br />

p=0,3384 für HF1). Das war auch nicht zu erwarten, da die Pathogenese der Farbsinnstörung<br />

bei den beiden Krankheitsbildern verschieden ist, das Ergebnis jedoch<br />

zu ähnlichen Sensitivitätsänderungen für bestimmte spektrale Helligkeiten führt.


5 Diskussion<br />

86<br />

5.2.2 Kontrastschwellen der Kollektive<br />

Beim Tritanflimmertes wurde beim Helligkeitsabgleich <strong>und</strong> beim eigentlichen<br />

Haupttest dem Beobachter ein flimmernder Stimulus dargeboten. Es bestand somit<br />

eine relative Kontraindikation für Patienten mit Epilepsie <strong>und</strong> Migräne. Die photosensible<br />

Epilepsie, eine Unterform der subkortikalen Epilepsie <strong>und</strong> die Migräne<br />

können durch Flimmerlicht provozierbar sein (Juul-Jensen 1966, Jaevons 1975,<br />

Scheife <strong>und</strong> Hills 1980). Bei keinem der 62 Patienten, die dem Tritanflimmertest<br />

unterzogen wurden, kam es zu einem solchen Phänomen.<br />

Bei den Kontrastschwellenresultaten der Normalprobanden im peripheren Farbtest<br />

zeigte sich eine signifikante Abhängigkeit vom Geschlecht. Dabei muß berücksichtigt<br />

werden, daß dieser Zusammenhang bei der Anzahl von 20 Normalprobanden<br />

rein zufällig bedingt sein kann. Diese Aussage gilt im Prinzip für alle durchgeführten<br />

statistischen Tests bei den gegebenen Probandenkollektiven: sie zeigen eine<br />

Tendenz an, dürfen jedoch nicht absolut betrachtet werden.<br />

Beim Langschen Farbtest war keine Abhängigkeit vom Alter der Beobachter nachzuweisen.<br />

Da die Ergebnisse zwischen Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kranken sich entlang der<br />

Tritanachse am stärksten unterschieden, wurde die Abhängigkeit der Resultate<br />

vom Geschlecht, Alter <strong>und</strong> der Sehschärfe nur hier berechnet. Da sich keine Korrelation<br />

nachweisen ließ, erübrigte sich der Vergleich bezüglich der zuvor genannten<br />

Parameter entlang der Protan- <strong>und</strong> Deutanachse. Mit den statistischen Berechnungen<br />

ließ sich auch keine Abhängigkeit der Ergebnisse vom Visus nachweisen. Die<br />

Sehschärfe war beim Langschen Farbtest bedeutsamer als beim Tritanflimmertest,<br />

um die Optotypen richtig zu erkennen. In den beiden p-Werten findet dies aber<br />

keinen Ausdruck (p=0,174 für den TFT, p=0,35 für den Langschen Farbtest).<br />

Bei Farbtests wird in der Literatur oft darauf hingewiesen, daß der physiologische<br />

Alterungsprozeß Einfluß auf das Testergebnis haben könnte. Zum einen spielt bei<br />

einem Farbtest sicher die mit dem Alter fortschreitende Linsenopaleszenz eine<br />

Rolle. Die zunehmende Eintrübung wirkt wie ein Gelb-Filter. Dadurch ist vor<br />

allem die Prüfung im kurzwelligen Wellenlängenbereich (S-Zapfen) betroffen.<br />

Beim Tritanflimmertest <strong>und</strong> Langschen Farbtest konnte keine statistisch signifikante<br />

Abhängigkeit vom Alter festgestellt werden. Der individuelle Helligkeitsabgleich<br />

des TFT sorgte dafür, die spektrale Helligkeitsminderung der möglicherweise<br />

getrübten Linse zu kompensieren. Zudem wurden im Normalprobandenkollektiv<br />

keine Patienten über 65 Jahren untersucht, bei denen eine Katarakt häufiger<br />

vorzufinden gewesen wäre.<br />

Ein zweiter physiologischer Alterungsprozeß betrifft das ZNS: die Reaktionszeit.<br />

Diese spielte im Tritanflimmertest keine Rolle, da der Stimulus beliebig häufig<br />

angeboten wurde, es sollte vom Beobachter nur entschieden werden, ob ein Flimmern<br />

gesehen wurde oder nicht. Die Reaktionszeit war aber von besonderer<br />

Bedeutung beim Langschen Farbtest. Hier sollte der Untersuchte innerhalb von<br />

zwei Sek<strong>und</strong>en entscheiden, welche Zahl er gesehen hatte. Danach wurde der Kontrast<br />

wieder verändert. Eine Wiederholung auf gleicher Kontraststufe war von dem<br />

Programm nicht vorgesehen (außer bei Nichterkennen des maximalen Kontrasts).<br />

Die Ergebnisse der Kontrastschwellen beim Tritanflimmertest lagen bei den 22


5 Diskussion<br />

87<br />

Patienten mit Retinitis pigmentosa durchschnittlich um 3,11 mal höher als bei den<br />

Normalprobanden. Bei den 15 Augen mit Glaukom betrug der Faktor 2,94.<br />

Beim Langschen Farbtest lagen die Kontrastschwellen bei den RP-Patienten um<br />

3,72, 4,52 <strong>und</strong> 7,71 höher, als bei den augenges<strong>und</strong>en Betrachtern (Protan-,<br />

Deutan-, Tritanschwelle). Die Ergebnisse entlang der Blauverwechslungsgeraden<br />

wichen am stärksten von den Referenzwerten ab. Bemerkenswert sind auch die im<br />

pathologischen Bereich liegenden Resultate entlang der Rot- <strong>und</strong> Grüngerade.<br />

Diese sind damit begründbar, daß zwar die Rezeptoren des kurzwelligen Bereichs<br />

am stärksten betroffen sind <strong>und</strong> am frühsten durch Funktionsausfälle auf sich<br />

aufmerksam machen, die Zapfen des mittel- <strong>und</strong> langwelligen Bereichs aber<br />

ebenfalls geschädigt werden. Die Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck<br />

benötigten eine um 2,48, 2,64 <strong>und</strong> 3,77 höhere Schwelle, um die dargebotenen<br />

Zahlen beim Test entlang der Protan-, Deutan- <strong>und</strong> Tritangeraden richtig lesen zu<br />

können. Der Vergleich der Kontrastschwellen der Glaukompatienten mit dem<br />

Mean defect (MD), bzw. der Loss variance (LV) ergab eine positive Korrelation<br />

mit MD (+0,63) <strong>und</strong> eine negative mit LV (-0,507). Dieses Ergebnis unterstreicht<br />

die These von Flammer <strong>und</strong> Drance (1984), daß diffuse Druckschädigungen der<br />

Retina eher mit Störungen des Farbensehens einhergehen, als Nervenfaserbündeldefekte.<br />

Die teilweise hohen Standardabweichungen der Ergebnisse erklären sich einerseits<br />

aus der Umrechnung der Resultate bei niedrigeren Frequenzen von 10 <strong>und</strong> 7,5 Hz<br />

beim Tritanflimmertest, andererseits aus der Heterogenität der Patientenkollektive<br />

hinsichtlich der Progression ihrer Erkrankungen.<br />

5.2.3 Resultate der Patienten mit angeborener Farbfehlsichtigkeit<br />

Bei den sechs Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit bestätigte<br />

sich die These von Jaeger <strong>und</strong> Krastel (1982), daß diese keine Auffälligkeiten entlang<br />

der Blau-Gelb-Verwechslungsachse zeigen. Alle sechs Patienten wiesen beim<br />

Tritanflimmertest <strong>und</strong> entlang der Blauachse im Langschen Farbtest Werte im<br />

Normbereich auf.<br />

Eine Unterscheidung zwischen Anomalen <strong>und</strong> Anopen scheint nach den ersten<br />

Ergebnissen mit dem zentralen Farbtest möglich. Eine Deutanoper (Namenskürzel<br />

KM) wies einen größeren ΔD-Wert auf, als ein nach dem Anomaloskop als deutanomal<br />

Klassifizierter (KH). Um dies abschließend beurteilen zu können, müssen<br />

aber noch mehr Patienten mit angeborenen Farbsinnstörungen untersucht werden.<br />

Der Langsche Farbtest eignet sich in der hier beschriebenen Version für junge<br />

Patienten ab dem 7.-8. Lebensjahr, in dem Zahlen sicher gelesen werden können.<br />

Um auch jüngere Patienten zu untersuchen, könnten anstelle von Zahlen „E-<br />

Zeichen“ verwendet werden, bei denen nur die Richtung detektiert werden muß.<br />

Zusätzlich würden damit Stimuli völlig gleicher Visusanforderung offeriert<br />

werden.


5 Diskussion<br />

88<br />

5.2.4 Spezifität <strong>und</strong> Sensitivität<br />

Die Spezifität des Tritanflimmertests <strong>und</strong> des Langschen Farbtests liegt bei 95<br />

bzw. 100%. Beim Langschen Farbtest wäre eine feinere Abstufung der Kontrastschwellen<br />

wünschenswert. Besonders deutlich wird dies bei den Normalbeobachtern,<br />

deren Werte sich auf zwei Kontraststufen verteilten (0,4 <strong>und</strong> 0,8 für ΔP<br />

<strong>und</strong> ΔD bzw. 1,6 <strong>und</strong> 3,1 für ΔT). In einer zukünftigen Version vom Langschen<br />

Farbtest werden die Stufen im unteren Bereich verdoppelt werden.<br />

Die Spezifität des gesättigten <strong>und</strong> entsättigten Paneltest betrug ebenfalls je 100%.<br />

Die Sensitivität - also die Wahrscheinlichkeit eines Tests, einen Kranken als krank<br />

zu klassifizieren - beträgt beim Tritanflimmertest 77,3% für die RP-Patienten.<br />

Beim Langschen Farbtests werden entlang der Protangerade 50% der RPler als<br />

krank eingestuft, entlang der Deutangerade 54% <strong>und</strong> 81,8% bei Testung mit Optotypen<br />

entlang der Blaugerade.<br />

Der Farnsworth Panel D-15 (gesättigt) liegt demgegenüber nur bei 50% für RP.<br />

Erst im entsättigten Farbflecklegetest werden 78,6% Sensitivität erreicht. Dieser<br />

Wert liegt über dem des Tritanflimmertest <strong>und</strong> unterhalb dem des Langschen<br />

Farbtest (ΔT). Erwähnt werden muß auch, daß bei der Berechnung der Sensitivität<br />

für die durchgeführten Panel-Tests auch die Kategorie 5 nach Krastel als positives<br />

Ergebnis gezählt wurde. Unter dieser Kategorie wird eine „chaotische“ Anordnung<br />

der Farbsteinchen subsumiert <strong>und</strong> es wird demnach keine Aussage über die Art der<br />

Verwechslung gemacht. Auch kann ein Mangel an Verständnis des Getesteten zu<br />

einem Ergebnis nach Kategorie 5 führen, ohne daß eine Farbstörung vorliegt.<br />

Der Tritanflimmertest bei Retinitis pigmentosa ist demnach fast gleich sensitiv wie<br />

die Untersuchung mit dem entsättigten Panel. Zudem macht der TFT direkt eine<br />

quantitative Aussage über der Ausmaß der Farbstörung. Insgesamt zeigte der<br />

Langsche Farbtest bei den RP-Patienten eine höhere Sensitivität als der Tritanflimmertest.<br />

Sie lag weit über der des gesättigten Panels (52,6%) <strong>und</strong> etwas unter der<br />

Sensitivität des entsättigten Panels (87,5%).<br />

Bei den Glaukompatienten ist dieses Verhältnis umgekehrt: hier zeigte der periphere<br />

Farbtest mit 80,0% Sensitivität ein besseres Ergebnis als der Langsche<br />

Farbtest mit maximal 73,3% (ΔT). Besonders niedrig sind die Sensitivitäten des<br />

gesättigten Panels mit jeweils 30,8%. Beim entsättigten Panel liegt die Sensitivität<br />

mit 66,6% <strong>und</strong> 76,9% mehr als doppelt so hoch, erreicht jedoch nicht den Wert des<br />

Tritanflimmertests. Wie bei den RP-Patienten zeigen auch die Untersuchten mit<br />

Glaukom erhöhte Kontrastschwellen entlang der Protan- <strong>und</strong> Deutangerade des<br />

Langschen Farbtests. Dies spricht dafür, daß der kurzwellige Mechanismus des<br />

erkrankten Auges bei RP <strong>und</strong> Glaukom früh <strong>und</strong> am stärksten Auffälligkeiten aufweist,<br />

der mittel- <strong>und</strong> langwellige Mechanismus aber ebenfalls betroffen ist.<br />

5.3 Schlußfolgerungen<br />

Für einen routinemäßigen Praxiseinsatz des Tritanflimmer- <strong>und</strong> Langschen Farbtests<br />

müssen noch einige Details verbessert werden. So sind für die Monitoreichung<br />

mehrere Lösungsmodelle vorstellbar. Wünschenswert wäre eine software-


5 Diskussion<br />

89<br />

mäßige Kalibrierung z. B. mit Überprüfung mittels einer externen Photodiode.<br />

Beide Computerprogramme sollten ferner unter einer gemeinsamen Oberfläche zu<br />

bedienen sein <strong>und</strong> der Programmablauf noch benutzerfre<strong>und</strong>licher gestaltet<br />

werden, um dem Ziel eines schnell durchzuführenden Screeningverfahrens näher<br />

zu kommen. Interessant wäre ferner eine Korrelation der Ergebnisse im Langschen<br />

Farbtest bei Patienten mit angeborenen Farbsinnstörungen mit den Resultaten des<br />

Anomaloskops.<br />

Die Sensitivität beider Computer-Farbtests liegt für die Ergebnisse entlang der Tritanverwechslungsgeraden<br />

über der des gesättigten Panels <strong>und</strong> etwa im Bereich des<br />

entsättigten Farbflecklegetests. Da zur Angabe der entsprechenden Verwechslungsachsen<br />

entlang der die Farbverwechslungen begangen werden, beide Monitortests<br />

besonders einfach eine quantitative Aussage über das Ausmaß der Farbsinnstörung<br />

machen, ist die Aussagekraft der computergestüzten Verfahren höher<br />

als die der Paneltests.<br />

Abschließend kann gesagt werden, daß die beiden neu entwickelten Computertests,<br />

der Tritanflimmertest <strong>und</strong> der Langsche Farbtest, zwei sensitive Verfahren<br />

darstellen zur quantitativen Klassifikation von erworbenen Farbsinnstörungen. Sie<br />

können die in der Diagnostik des Glaukoms <strong>und</strong> der Retinitis pigmentosa etablierten<br />

Instrumente wie Perimetrie <strong>und</strong> ERG um Patienten wenig belastende <strong>und</strong> schnell<br />

durchzuführende Verfahren ergänzen.


6 Zusammenfassung<br />

90<br />

6 Zusammenfassung<br />

Um die menschliche Farbwahrnehmung zu untersuchen <strong>und</strong> als zusätzliches diagnostisches<br />

Werkzeug für Patienten mit Retinitis pigmentosa <strong>und</strong> Glaukom nutzen<br />

zu können, wurden zwei softwaregestützte Testverfahren entwickelt. Die Programme<br />

generieren auf einem PC mit geeichtem Farbmonitor reproduzierbare <strong>und</strong> CIEgemäß<br />

definierte Farbreize:<br />

Um den peripheren Farbsinn (30°-Gesichtsfeld) zu untersuchen, wurde zunächst<br />

ein Helligkeitsabgleich durchgeführt. Dieser war notwendig, da viele Patienten mit<br />

okulären Erkrankungen auch Änderungen in ihrer Helligkeitswahrnehmung<br />

unterschiedlicher Spektralbereiche aufweisen.<br />

Beim anschließenden Haupttest wurde ein blauer Stimulus mit identischer<br />

Frequenz des Helligkeitsabgleichs (15 Hz, 10 Hz, 7,5 oder 6 Hz) auf einem<br />

quadratischen Feld von 19,8 x 19,8 cm homogen <strong>und</strong> kongruent zum gelben<br />

Adaptationshintergr<strong>und</strong> dargeboten. Der Flimmerstimulus oszillierte zwischen<br />

zwei Farborten auf einer Blau-Verwechslungsgerade. Unter einer Verwechslungsgeraden<br />

versteht man eine Achse im Farbraum, auf der Farben liegen, die von<br />

Personen mit der betreffenden Farbsinnstörung erschwert oder nicht unterschieden<br />

werden können.<br />

Ausgehend von einer überschwelligen Darbietung mit maximalem Kontrast,<br />

wurde der Abstand zwischen den beiden Farborten schrittweise vermindert, bis die<br />

Flimmerschwelle eingegabelt war. Unter der Fimmerschwelle ΔT wird der kleinste<br />

Farbabstand auf der Blau-Verwechslungsgeraden verstanden, bei dem der Betrachter<br />

gerade noch ein Flimmern wahrnehmen kann. Wurde bei 15 Hz <strong>und</strong> maximalem<br />

Kontrast kein Flimmern wahrgenommen, konnte die Stimulus-Frequenz<br />

auf 10, 7,5 oder 6 Hz vermindert werden.<br />

Der zentrale Farbsinn (5°-Feld) wurde durch Ermittlung der Kontrastschwelle für<br />

farbige Optotypen auf einem andersfarbigen Hintergr<strong>und</strong> geprüft. Die CIE-<br />

Farborte von Stimulus <strong>und</strong> Umfeld entstammten einer Protan-, Deutan- bzw.<br />

Tritan-Verwechslungsgeraden. Optotype <strong>und</strong> Umfeld wurden in schrittweise abgestuftem<br />

Kontrast gezeigt bis die Kontrastschwelle ermittelt war. Unter der Kontrastschwelle<br />

ΔP, ΔD, ΔT versteht man den kleinsten Abstand zwischen zwei<br />

Farborten auf der entsprechenden Verwechslungsgeraden, bei welcher der Beobachter<br />

die Optotype noch richtig detektieren kann.<br />

Zur Festlegung des Referenzbereichs wurden die Ergebnisse von 20 randomisiert<br />

ausgewählten Augen von 20 Augenges<strong>und</strong>en herangezogen. Außer den Normalbeobachtern<br />

wurden 22 an Retinitis pigmentosa (RP) erkrankte Personen, 15<br />

Glaukompatienten <strong>und</strong> 6 Probanden mit angeborener Rot-Grün-Schwäche untersucht.<br />

Die randomisierten Ergebnisse der Normalprobanden, RP- <strong>und</strong> Glaukompatienten<br />

wurden statistisch ausgewertet.<br />

Der Helligkeitsabgleich, der vor dem peripheren Farbsinntest zur Korrektur der<br />

Blau-Verwechslungsgerade durchgeführt wurde, zeigte bei den RP- <strong>und</strong> Glaukom-


6 Zusammenfassung<br />

91<br />

Erkrankten eine statistisch signifikante Verminderung der Helligkeitsempfindung<br />

für „Blau“ <strong>und</strong> eine signifikante Zunahme der Helligkeitsempfindung für „Gelb“.<br />

Zur Ermittlung der peripheren Flimmerschwelle mußte die Amplitude des<br />

Flimmerstimulus im Vergleich zu den Normalprobanden bei den geprüften RP-<br />

Augen im Schnitt um den Faktor 3,11 <strong>und</strong> bei den Glaukomaugen um 2,94 höher<br />

gewählt werden.<br />

Die zentrale Farbkontrastschwelle ΔT überschritt die Mittelwerte der Normalprobanden<br />

um den Faktor 7,71 bei den RP- <strong>und</strong> um 3,77 bei den Glaukompatienten.<br />

Die Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Normalprobanden <strong>und</strong> RP-<br />

Patienten bzw. Glaukompatienten waren jeweils signifikant (U-Test).<br />

Bei den Glaukompatienten konnte nachgewiesen werden, daß Empfindungsstörungen<br />

im kurzwelligen Wellenlängenbereich vor allem mit einem diffusen<br />

Gesichtsfeldschaden korreliert sind.<br />

Bei den Patienten mit angeborener Rot-Grün-Farbfehlsichtigkeit zeigte sich eine<br />

Bestätigung der These von Jaeger, daß die Augen keine Erhöhung der Werte im<br />

Tritanbereich aber - entsprechend ihren Vergleichswerten im Anomaloskop -<br />

Defizite im Protan- <strong>und</strong>/oder Deutanbereich aufwiesen.<br />

Die Spezifität des peripheren Farbtests lag bei 95%, die Sensitivität zwischen<br />

77,3% <strong>und</strong> 80% (Retinitis pigmentosa <strong>und</strong> Glaukom). Beim zentralen Farbtest lag<br />

die Spezifität bei 100%, die Senitivität bei 81,8% für Retinitis-pigmentosa- <strong>und</strong><br />

79,3% für Glaukompatienten (für ΔT). Dabei muß berücksichtigt werden, daß die<br />

Kollektive sehr heterogen zusammengesetzt waren, also Patienten unterschiedlicher<br />

Krankheitsstadien umfaßten.<br />

Mit der Prüfung des Farbensinns anhand der hier beschriebenen Methoden stehen<br />

schnell durchzuführende psychophysische Verfahren zur Verfügung, die adjuvante<br />

Parameter zur quantitativen Charakterisierung des Schadensumfangs bei RP- <strong>und</strong><br />

Glaukompatienten darstellen.


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92<br />

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3 Material, Methodik, Probanden <strong>und</strong> Patienten<br />

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Zrenner E, Rüther K, Apfelstedt-Sylla E (1992)<br />

Retinitis pigmentosa: Klinische Bef<strong>und</strong>e, molekulargenetische Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Forschungsperspektiven.<br />

Ophthalmologe 89: 5-21<br />

Eigene Veröffentlichungen:<br />

Nimsgern C, Lang H, Auffarth GU, Krastel H (1995)<br />

Lang‘s PC-Colour-Tests: Clinical application in congenital and acquired<br />

colour vision deficiencies.<br />

(Publikation in Vorbereitung)


100<br />

8 Lebenslauf<br />

Name<br />

Christoph Manuel Nimsgern<br />

Anschrift Plöck 2<br />

69 198 Schriesheim<br />

Geburtsdatum 23. Februar 1968<br />

Geburtsort<br />

Eltern<br />

Saarbrücken<br />

Siegm<strong>und</strong> Nimsgern, Konzert- <strong>und</strong> Opernsänger<br />

Mechthild Nimsgern, Lehrerin<br />

Abitur 19.06.1987<br />

Allgemeine Hochschulreife am Staatl. Leibniz-<br />

Gymnasium, St. Ingbert<br />

Scheffel-Preis (für besondere Leistungen in deutscher<br />

Sprache)<br />

Berufsausbildung<br />

Studium<br />

1987-89 Ausbildung zum Bankkaufmann bei der<br />

Deutsche Bank Saar AG, Saarbücken<br />

Studium der Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-<br />

Universität Heidelberg, seit Sommersemester 1990<br />

30.03.1992 Physikum<br />

16.04.1993 Erster Teil des Staatsexamens<br />

19.09.1995 Zweiter Teil des Staatsexamens<br />

Seit 15.10.1995 Ableistung des Praktischen Jahrs:<br />

Kopfklinikum Heidelberg <strong>und</strong> Theresienkrankenhaus<br />

Mannheim<br />

Sonstiges<br />

USA-Famulatur 1993 (Cornell University, NY)<br />

1991-1995 Tag- <strong>und</strong> Nachtdienste in der Augenklinik<br />

Städt. Klinikum Mannheim


101<br />

9 Danksagung<br />

Herrn Prof. Dr. H. E. Völcker <strong>und</strong> Herrn Prof. Dr. E. Alexandridis danke ich sehr<br />

für die Möglichkeit, an der Universitäts-Augenklinik arbeiten zu dürfen.<br />

Ganz besonders herzlichen Dank möchte ich Herrn Prof. Dr. Hermann Krastel für<br />

die fruchtbare <strong>und</strong> engagierte Betreuung aussprechen; seine Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong><br />

fachliche Kompetenz werden mir auf meinem weiteren Weg als Vorbild dienen.<br />

Weiterhin danke ich Herrn Dr. Dipl. Ing. Heinwig Lang, ohne dessen Sachkenntnis<br />

<strong>und</strong> große Geduld die Software nicht hätte entwickelt werden können.<br />

Weiterer Dank gebührt:<br />

Herrn Kirchhügel von der Firma Oculus, Wetzlar; für die Überlassung der<br />

Hardware<br />

Herrn Michael Spies <strong>und</strong> Herrn Bernd Löffler für die Hilfe in Fragen der<br />

Statistik<br />

Herrn Dr. Windeler,<br />

Institut für medizinische Biometrie <strong>und</strong> Informatik, Universität<br />

Heidelberg<br />

Herrn Prof. Dr. Jaeger <br />

Herrn PD Dr. R.O.W. Burk<br />

Herrn Dr. Gerd U. Auffarth<br />

Herrn Dr. Oliver Schapp<br />

allen Ärzten der Augenklinik<br />

Frau Petra Weimar<br />

Frau A. Henß<br />

Johanna Dumitru<br />

<strong>und</strong> ganz besonders auch meinen Eltern, Mechthild <strong>und</strong> Siegm<strong>und</strong> Nimsgern


Aus der Abteilung für Klinisch-Experimentelle Augenheilk<strong>und</strong>e<br />

Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. E. Alexandridis<br />

Augenklinik der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />

Geschäftsführender Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. E. Völcker<br />

<strong>Methodische</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>klinische</strong> <strong>Erprobung</strong><br />

softwaregesteuerter Monitortests zur Erfassung<br />

angeborener <strong>und</strong> erworbener Farbsinnstörungen<br />

Inauguraldissertation<br />

zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades<br />

der Medizinischen Fakultät Heidelberg<br />

der Ruprecht-Karls-Universität<br />

vorgelegt von<br />

Christoph Nimsgern<br />

aus<br />

Saarbrücken<br />

1996

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