F. O. Roth, Das Grazer Jesuitenarchiv - Landesarchiv - Steiermark
F. O. Roth, Das Grazer Jesuitenarchiv - Landesarchiv - Steiermark
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druck erwecken, daß das für die Herrschaftsverwaltung benötigte<br />
Archivgut, besonders die Buchreihen von Stift- und Zehentregistern<br />
u. ä., an Ort und Stelle in den Herrschaftskanzleien verblieb. 88 )<br />
Der Provenienz nach finden sich diese staatlichen Jesuiten-Betreffe<br />
in den großen Archivkörpern der staatlichen Hoheitsverwaltung,<br />
der Gerichts- und der Finanzbehörden.<br />
Hingegen finden sich erheblichere Teilprovenienzen aus dem<br />
<strong>Grazer</strong> Zentralarchiv der Sozietät heute im Archiv der Diözese<br />
Graz-Seckau vor: über einhundertzwanzig Original-Pergament-<br />
Siegelurkunden wurden in die allgemeine Urkundenreihe {= Reihe II)<br />
eingestoßen. Unterschiedliches wird unter den „gebundenen Archivalien"<br />
verwahrt. Auf eingeschuberte Jesuitenakten, die allerdings<br />
zum größeren Teil den wiederhergestellten Orden betreffen, sei verwiesen.<br />
Vornehmlich buchförmige Jesuitica in größerer Zahl und von<br />
zum Teile hohen Wert für die Forschung birgt das Dompfarrarchiv<br />
St. Aegid in Graz; der Detailprovenienz nach gehen sie<br />
über die ehemalige Jesuitenkirche oft hinaus, sind vielmehr dem<br />
Kolleg und dem Konvikt herkunftsmäßig zuzuordnen. Ihre Gesamtprovenienz<br />
aus dem <strong>Grazer</strong> Zentralarchiv der Gesellschaft Jesu ist<br />
zweifelsfrei.<br />
Ein Kopialbuch des Konviktes aus dem 18. Jahrhundert liegt<br />
aber im Spezialarchiv Graz des Steiermärkischen <strong>Landesarchiv</strong>s ein,<br />
woselbst sich auch Papierkopien von Urkunden befinden.<br />
Außer den vorhin angeführten Originalurkunden im Diözesanarchiv<br />
suche man solche Urkunden aus dem <strong>Grazer</strong> Jesuitenzentralarchiv<br />
insbesondere in der allgemeinen chronologischen, aus den Spezialarchiven<br />
gezogenen Urkundenreihe bzw. Diplomreihe der Abteitung<br />
Hamerlinggasse und in der aus dem Archivgut der Behörden<br />
der staatlichen Hoheitsverwaltung aus Sicherungs- und Aufbewahrungsgründen<br />
nach dem Vorbilde der erstgenannten Reihe ausgesonderten<br />
sogenannten innerösterreichischen Urkundenreihe in der Abteilung<br />
Bürgergasse des Steiermärkischen <strong>Landesarchiv</strong>s, aber auch<br />
in der Handschriftenreihe der <strong>Grazer</strong> Universitätsbibliothek,<br />
kopial ferner in der Handschriftenreihe des <strong>Landesarchiv</strong>s.<br />
Als ein sehr wichtiger erster Behelf zur Aufschließung der Bestände<br />
des Steiermärkischen <strong>Landesarchiv</strong>s wurde wiederholt das<br />
„Gesamtinventar ..." desselben mit seinen beiden umfänglichen Re-<br />
38) Aue h ein Beleg in dieser Richtung wäre ein Inventar des sequestrierten Augustinerchorherrenstiftes<br />
Stainz von 1785 (Steiermärkisches <strong>Landesarchiv</strong>, Staatsbuchhaltung Nr. 78),<br />
das im oben erwähnten Sinne die „brieflichen Urkunden in a r c h i v oder praelatur zu<br />
Stainz" von denen „in der stiits-k a n z 1 e y" trennt, während eigene Bestände, denen<br />
in der Stiftskanzlei zu Stainz verwandt, „b e i der herrschalt Lancowitz, worunter auch die<br />
herrschalt Leonroth begriffen", und „b e i der herrschatit Hornegg" — sie alle gehörten<br />
dem Stifte — verwahrt wurden. In Jesuiticis vergleiche dazu die Anmerkungen 2) und 34)!<br />
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