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F. O. Roth, Das Grazer Jesuitenarchiv - Landesarchiv - Steiermark

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ten auch neben Jesuitenbetreffen <strong>Jesuitenarchiv</strong>alien der Herkunft<br />

nach enthalten haben; in nicht wenigen Einzelfällen läßt sich dies<br />

ziemlich exakt nachweisen: durchliefen nämlich heute in Einzelarchiven<br />

eingereihte Stücke die Finanzprokuratur, so verraten dies fast<br />

immer schlüssig in bestimmter Manier abgefaßte Ziffern-Signaturen.<br />

— Dermaßen spannt die Zusammenordnung zum Bestand „Jesuiten<br />

— Ferdinandeum — Universität" im Stadtarchiv Graz<br />

des Steiermärkischen <strong>Landesarchiv</strong>s, sowie die Entstehung dieses<br />

gesamten letztgenannten Archivkörpers, einen weiten Bogen von<br />

wohlüberlegten Vorstellungen einer neu erstellten, durch die Gegebenheiten<br />

mehr denn durch irgendwelche theoretische prinzipielle<br />

Erwägungen unvermeidbar gewordenen Sachordnung bis zur anfallenden<br />

Einreihung von Zufallserwerbungen auf Altwarenmärkten<br />

wie dem <strong>Grazer</strong> „Fetzenmarkt".<br />

Die obengenannten Einzelstücke gehören vornehmlich der oft genannten<br />

Unterabteilung „Jesuiten" an; aus dem bereits 1574 von der<br />

Gesellschaft Jesu in Graz in sinnvoller Ergänzung zu ihrer Lehranstalt<br />

gegründeten Seminar erwuchs alsbald die ansehnliche Institution<br />

des „Ferdinandeums" „zum gebrauch für die studiren.de<br />

jugend". Die unter diesem Sammelbegriff in „Graz" erliegende Unterabteilung<br />

enthält überwiegend Archivalien aus der Studienfonds -<br />

zeit nach der Aufhebung der Sozietät: so wären ein Stiftregister<br />

von einst zum „Gutschizhofi" und dem Konvikte, der Anstalt<br />

zur Heranbildung guter Priester, gehörigen Untertanen (1776), Zehentbeschreibungen<br />

der k.k. Staatsgült Ferdinandeum (1793<br />

und 1847), eine Gutsbeschreibung des zum weltlichen Alumnatenfonde<br />

gehörigen Gutes Ferdinandeum, dessen Untertanen zu<br />

Graz vorwiegend in der Leonharder und Münzgraben-Vorstadt saßen,<br />

und noch aus der Jesuitenzeit das Urbar der Stiftungsgründe des<br />

Konviktes aus der „Gribingerstifft" in Untersteier (1697), vorgesehener<br />

Ersatz für die 1595 wieder restaurierte Karthause Seitz, hier zu<br />

nennen. Wie „Rechnungen der Jesuiten-Prokuratoren für Österreich"<br />

wurden auch fast alle anderen eben aufgezählten Archivalien<br />

aus der ursprünglichen Handschriftenreihe des Steiermärkischen <strong>Landesarchiv</strong>s<br />

nach „Graz" umgereiht. — Selbstverständlich bleiben ferner<br />

Stiftungen und Stiftungs- sowie Zöglingsverzeichnisse<br />

zu erwähnen.<br />

Auf Vereinzeltes der wenig umfänglichen Unterabteilung „Universität"<br />

des Stadtarchivs Graz a. a. O. kann hier nicht näher eingegangen<br />

werden; statt dessen soll zum Abschlüsse der in „Graz" erliegenden<br />

Jesuitica noch das für die Forschung vielleicht wichtigste<br />

Archivale der Unterabteilung oder Sammelgruppe „Ferdinandeum"<br />

eine kurze Charakterisierung finden:<br />

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