F. O. Roth, Das Grazer Jesuitenarchiv - Landesarchiv - Steiermark
F. O. Roth, Das Grazer Jesuitenarchiv - Landesarchiv - Steiermark
F. O. Roth, Das Grazer Jesuitenarchiv - Landesarchiv - Steiermark
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Regesten", die uns auch durch die Beschätfigung mit ihnen aus anderem<br />
Quellenmaterial gegenständlich geläufig waren —, schuf die Voraussetzungen<br />
für unseren versuchten wertenden Vergleich. Mag es<br />
enttäuschen, daß sich nicht eine steirische Herrschaft, etwa Herbersdorf<br />
bei Wildon, als Ansatzpunkt hiefür geeignet erwies — da dazu<br />
das Vergleichsmaterial in den vierzehn Heften fehlt —, oder daß es<br />
statt dessen nicht gelang, die überaus wertvollen Thalberger Bestände<br />
anstatt in knappen Regesten auszuweisen, in Reihen von Urbaren,<br />
Stiftregistern u. ä. im Original zu eruieren, so wird dennoch gerade<br />
dem über örtliche Interessen hinaus großzügig Anteilnehmenden der<br />
Wert beider Verzeichnisse in ihrem Zusammenspiel, besonders<br />
allerdings der des jesuitischen in kulturgeschichtlicher Schau, klargeworden<br />
sein.<br />
Verzeichnisse wie die unseren, besonders jenes von 1611, stellen<br />
eben für sich archivalische Werte von allgemeinerem Interesse<br />
dar. Daneben kann ihr Inhalt, können die einzelnen Regesten,<br />
vor allem in der Hand des versierten Kenners zu einer guten Bereicherung<br />
des Quellenmaterials lokal umrissener Forschungen werden;<br />
Volltexte oder umfängliche Auszüge ersetzen sie jedoch nie! —<br />
Die Aufschließung des Inhaltes beider Verzeichnisse versuchte unser<br />
Beitrag — ein modernes Regestenwerk mit allen dabei selbstverständlichen<br />
Behelfen und Namensreduktionen konnte er daraus nicht<br />
machen. Bereits die angestrebte Charakterisierung und in diesem<br />
Sinne gewagte Wertung erforderten vertiefte Beschäftigung; die landestopographische,<br />
heimatkundliche und lokalhistorische Auswertung<br />
— die in jedem Einzelfall die Frage besserer Überlieferung der<br />
hier gebotenen Nachrichten untersuchen muß — wird noch viel mehr<br />
Arbeit aufwenden müssen: unsere Darstellung möchte ihr nur Anhaltspunkte<br />
bieten; weitere Hinweise mag der folgende<br />
4. ANHANG<br />
vermitteln, der auf einzelne Jesuitica, öfters auf deren Fehlen, in<br />
Archivkörpern des „Joanneumsarchivs" u. a. geschlossener Bestände<br />
des Steiermärkischen <strong>Landesarchiv</strong>s aufmerksam machen will.<br />
Die Frage des Verhältnisses des Regestenkomplexes „Millstatt"<br />
unserer beiden Verzeichnisse zu den Millstätter Registraturen im<br />
Kärntner <strong>Landesarchiv</strong>e 26 ) kann hier NICHT behandelt werden.<br />
2G) Menhardt, Handschriften-Verzeichnis der Kärntner Bibliotheken, Geschichtsverein für<br />
Kärnten, 2/16 und 2/19. — Die hierortige Handschrift 1678, Styriaca im Archiv Millstatt des<br />
Kärntner <strong>Landesarchiv</strong>s, dortortiger Katalog S. 124—141, Millstatt inkorporierte (Haupt)-<br />
pfarren St. Lorenzen im Mürztale und Pürgg, weist KEINE Jesuitica aus.<br />
über die Schicksale des Millstätter Archivgutes vgl. Simon Laschitzer, Die Archive und<br />
Bibliotheken des Jesuitencollegiums in Klagenfurt und der Stifter Eberndorf und M i 1 1 -<br />
s tatt, Carinthia (I), Jg. 72, 1882, S. 1 ff.!<br />
Die in der „nota" zum Verzeichnis von 1611 (Hs. XVI/61, Steiermärkisches <strong>Landesarchiv</strong>,<br />
Handschriftenrcihe Abteilung Bürgergasse 2a) angeführten „zway" Kopialbücher, die sich<br />
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