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36 Bälint Ilömaii [64] deun das Feingewicht einer Mark zu 400 AViener Pfennig war 145-503 gr von 50 bölimischen Groschen .... „ 179-7H55^. Später, um das Jalu- L-535, kamen in verschiedenen Teilen des ungarischen Reichs Rechnungsmarken zu 40, 50, GO, und 72 Orosdien i'>i\ in Umlauf, doch V) stehen diese nicht melir mit den böhniisdien, sondern mit den von Karl Robert geprägten ungarischen Groschen in A'erbinduug. Die Groschen des ungarisclien Königs werden urkundlich zuerst 1333 erwähnt.-) Im Münzvertrag vom Jahre 1335 ist von den Groschen als von einer schon im vorliergelienden Jahr geprägten Münzart die Rede.') Als Zeit der ersten Prägung solcher müssen wir das Jalir 1328 oder 1329 ansehen. Karl verlieh im Jahre 1328 der Stadt Körmöczbänya (Kremnitz) die Privilegien der böhmischen IMünzstätte Kuttenberg.*) Da wir nun wissen, daß die böhmischen Groschen seit König Wenzels Zeit in Kuttenberg geprägt wurden, können wir annehmen, daß Karl gerade zu iin-er Prägung geöbte böhmische (vielleicht auch italienische?) ]\lUnzarbeiter von dort bringen ließ, wie es seinerzeit König Wenzel in Knttenberg getan hatte. Diese waren natürlich nur dann geneigt, sich in Ungarn anzusiedeln, wenn ihnen ihre früheren Freiheiten und Privilegien auch hier bewilligt wurden. Dali die Groschen schon vor 1335 geprägt worden sind, wird aucli dadurch bezeugt, daß aus König Karls Zeit fünf voneinander abweichende Groschentypen (C. K. H. II 3 bis 7 i bekannt sind, trotzdem Karl iC. X. Jl. II 3i Silborgroselicu des Köniirs Karl IJiiliert deren Prägung und Gebrauch schon im Jahre 1338 wieder einstellte*) und in der päj)stlichen Steuerliste aus den Jahren 1332 bis 1337 schon von „alten ungarischen Groschen'' die Rede ist. "^j '] Vgl. die Kechmingen des j)iiiistlichen Steucroiniu'liiners aus den Jaliren 13.32— 1337 Mon. Vat. I 1, 41—372. -) 1333: 80 niarcas ad itumentm Biidcnsem cum grossis boeniicalibiis rel regaUbiu Aiijoii 111 18. — F. Yl 2. 152 wird angAlieh nach einer Urkunde aus dem Jahre 1298 .Ofner Markgrosclien" erwähnt. Docli wurden zu dieser Zeit weder in Ungarn, nicht einmal in Böhmen CJroselien geprägt. Entweder ist die Urkunde oder die Datierung falsch. *) Orossos ad tiiodiim f/rnssuriim liostrontii) atiiii) iaiii tiapso per dies Bu^enses fahricalorum Szekfü T. T. l'Jll, 7. *) In ceteris autetn Omnibus ehdem libcrtatibiii, (ßiibiis hospites de Kiifunibnni/a, regni liohemiae exishinf, iidem hospites iiostri perfruantiir, F. VllI 3. 295. '•>) ut malus cum grossis forum facere 2>resi(mpmat Özeklü T. T. 1911, 21. 6j 57 grossns antiquos de Ilungaria Mon. Yat. I 403.

[Ö5J FriosacbtT, Wiener iiiul liüliiniäclic Miiii/cii 37 Die von König Karl Robert zwischen 1325 und 1342 vollbrachte große Münzrefonn machte der hervorragenden Rolle, die die ausländisclien MUnzarten in Ungarn gesiiielt hatten, ein Knde. Im weiteren Laufe des Xl\'. Jh. hatten die ab und zu vorkommenden fremden Münzarten neben den von den ungarischen Königen geprägten .Silbergroschen und -|)fennigen sowie den in ganz Europa angesehenen ungarischen Goldgulden nur untergeordnete Bedeutung. Anmerkungen zu Tafel VIII (vgl. S. 18 (46|) 1 Außerdem zwei StUcke zu OäG

36 Bälint Ilömaii [64]<br />

deun das Feingewicht<br />

einer Mark zu 400 AViener Pfennig war 145-503 gr<br />

von 50 bölimischen Groschen .... „ 179-7H55^.<br />

Später, um das Jalu- L-535, kamen in verschiedenen Teilen des ungarischen<br />

Reichs Rechnungsmarken zu 40, 50, GO, und 72 Orosdien i'>i\ in Umlauf, doch<br />

V)<br />

stehen diese nicht melir mit den böhniisdien, sondern mit den von Karl Robert<br />

geprägten ungarischen Groschen in A'erbinduug.<br />

Die Groschen des ungarisclien Königs werden urkundlich zuerst 1333<br />

erwähnt.-) Im Münzvertrag vom Jahre 1335 ist von den Groschen als von<br />

einer schon im vorliergelienden Jahr geprägten Münzart die Rede.') Als Zeit<br />

der ersten Prägung solcher müssen wir das Jalir 1328 oder 1329 ansehen.<br />

Karl verlieh im Jahre 1328 der Stadt Körmöczbänya (Kremnitz) die Privilegien<br />

der böhmischen IMünzstätte Kuttenberg.*) Da wir nun wissen, daß<br />

die böhmischen Groschen seit König Wenzels Zeit in Kuttenberg geprägt wurden,<br />

können wir annehmen, daß Karl gerade zu iin-er Prägung geöbte böhmische<br />

(vielleicht auch italienische?) ]\lUnzarbeiter von dort bringen ließ, wie es seinerzeit<br />

König Wenzel in Knttenberg getan hatte. Diese waren natürlich nur dann<br />

geneigt, sich in Ungarn anzusiedeln, wenn ihnen ihre früheren Freiheiten und<br />

Privilegien auch hier bewilligt wurden. Dali die Groschen schon vor 1335 geprägt<br />

worden sind, wird aucli dadurch bezeugt, daß aus König Karls Zeit fünf voneinander<br />

abweichende Groschentypen (C. K. H. II 3 bis 7 i<br />

bekannt sind, trotzdem Karl<br />

iC. X. Jl. II 3i<br />

Silborgroselicu des Köniirs Karl IJiiliert<br />

deren Prägung und Gebrauch schon im Jahre 1338 wieder einstellte*) und in<br />

der päj)stlichen Steuerliste aus den Jahren 1332 bis 1337 schon von „alten<br />

ungarischen Groschen'' die Rede ist. "^j<br />

'] Vgl. die Kechmingen des j)iiiistlichen Steucroiniu'liiners aus den Jaliren 13.32— 1337<br />

Mon. Vat. I 1, 41—372.<br />

-) 1333: 80 niarcas ad itumentm Biidcnsem cum grossis boeniicalibiis rel regaUbiu<br />

Aiijoii 111 18. — F. Yl 2. 152 wird angAlieh nach einer Urkunde aus dem Jahre 1298 .Ofner<br />

Markgrosclien" erwähnt. Docli wurden zu dieser Zeit weder in Ungarn, nicht einmal in Böhmen<br />

CJroselien geprägt. Entweder ist die Urkunde oder die Datierung falsch.<br />

*) Orossos ad tiiodiim f/rnssuriim liostrontii) atiiii) iaiii tiapso per dies Bu^enses fahricalorum<br />

Szekfü T. T. l'Jll, 7.<br />

*) In ceteris autetn Omnibus ehdem libcrtatibiii, (ßiibiis hospites de Kiifunibnni/a, regni<br />

liohemiae exishinf, iidem hospites iiostri perfruantiir, F. VllI 3. 295.<br />

'•>) ut malus cum grossis forum facere 2>resi(mpmat Özeklü T. T. 1911, 21.<br />

6j 57 grossns antiquos de Ilungaria Mon. Yat. I 403.

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