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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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16 ISiilint Il..inaii |-*-*j<br />

weigerte, die königliche Münze anzuneiinien. Die großen Freiheitebriefe aus<br />

der Zeit des Königs Andreas II., die Goldenen Bullen aus den Jahren 1-JJ2<br />

und IS-il und der Bereger Vertrag ans dem Jahre l^^Jo sind noch darauf<br />

bedacht, die Untertanen gegen die aus der schlechten königlichen Ausmünzung<br />

stammende, ungerechte Belastung zu verteidigen; die Gesetze des König*<br />

Andreas 111. aus den Jahren 1291 und 12iis sind dagegen .-^chon genötigt, die<br />

aus gutem Silber geprägten königlichen Mllnzen und den dem König zukommeuden,<br />

rechtmäßigen MUnzgewinn gegen die Gewinnsucht der Untertanen in Seliutz<br />

zu nehmen. In den strengen gesetzlichen Anordnungen') läßt sich die grolie<br />

Gefahr des Cberhandnehmens der Wiener Mllnze und wie sehr dadurch der<br />

Staatsschatz benachteiligt wurde, deutlich erkennen.<br />

Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, daß die uugariscben<br />

Herrscher jedes Mittel ergriffen, um den Betrieb der AViener Pfennige zu rorhindern<br />

oder wenigstens einzuschränken. Da man sich von der Einführung<br />

der den Wiener Pfennigen ähnlichen Münzen den sichersten Erfolg versprach,<br />

ließen sich die ungarischen Könige aucii von diesem unschönen Hilfsmittel nicht<br />

abschrecken.<br />

Es sind dreißig Jahre her, daß Bela Pitsta unter den in Ungarn vorgefundenen<br />

Wiener Pfennigen vier Arten entdeckte, deren eine Seite ein auf<br />

Wiener Pfennigen oft vorkommendes MUnzbild zeigt, während die andere ein<br />

gleichzeitiges ungarisches Mllnzbild mit einem si)eziell ungarischen Münzgepräge<br />

und eine der vier MUnzarten sogar die Umschrift rex Ladhhms trägt. Daraus<br />

zieht er den richtigen Schluß, daß „die in den ungarischen Funden zum Vorschein<br />

gekommenen Wiener Pfennige, wenn auch nicht alle, so doch größtenteils<br />

ursijrlinglich \mi den damaligen ungarischen Königen geprägte Münzen** seien.<br />

Ferner stellte er noch fest, daß die Ausfllhrung dieser ungarischen Gepräge<br />

viel roher und gröber als die der echten Wiener Pfennige ist.-) Diese letztere<br />

Beobachtung ist aus dem Grund wichtig, weil das charakteristische Kennzeichen<br />

der mittelalterlichen Nachprägungen gerade die primitive Ausführung der zum<br />

Vorbild<br />

dienenden Münze ist.<br />

Ladislaus Rethy stellte die vier von Posta gefundenen Müuzarteu und noch<br />

vier weitere — darunter eine mit der Umschrift rej- Sfeplnnius und eine mit<br />

der Umschrift rex Ludiili A. A. — als mit den Wiener Pfennigen verwandte<br />

ungarische Gepräge in eine besondere Serie zusammen. -M<br />

Theodor Meyer weist in seinem Buch über das österreichische Handelswesen*)<br />

aus dem Text des MUnzvertrages Kari Roberts aus dem Jahr 1342,<br />

unabhängig von Rethys und Postas Untersuchungen nach, daß es auch in<br />

' 1l>91: XIV und liDS: XXXVHl Uis XXXIX in Kiiv;i.-liicli .r.r LwUslaus bereiebort.<br />

Auch Lusehin Gescb, d. Stadt Wien I AVieu 1897 Tat". XIX l>ei S. 432 Krl.Mutenuigen spricht<br />

von einer ungariselien Xaelipriiguug einer Wiener Münze.<br />

\ a. a. 0. lÜ-18.

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