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2.4. Farbmetrik 27<br />
Die auf dieser Physiologie aufbauende Dreikomponententheorie des Farbensehens wurde<br />
bereits im Jahre 1801 von Young[17] vorbereitet und 1851 von Helmholtz[18] ausgebaut.<br />
Danach werden durch einfallendes Licht die verschiedenen Rezeptoren im Auge unterschiedlich<br />
stark erregt und erzeugen so neuronale Reize, die das Gehirn anschließend als Farben<br />
auswertet.<br />
Die drei in Abbildung 2.18 dargestellten Spektralwertfunktionen (engl.: Color Matching<br />
Functions, CMF[19]) wurden durch empirische Versuche an normalsichtigen Beobachtern<br />
festgelegt. Sie wurden ermittelt, indem der Farbeindruck eines monochromatisch beleuchteten<br />
Testfelds durch additive Farbmischung dreier Primärvalenzen (monochromatische<br />
Farben) von Versuchspersonen nachgebildet wurde. Im Originalversuch wurden hierzu die<br />
gefilterten Wellenlängen 435nm, 546nm und 700nm verwendet. Es ist dabei allerdings nur<br />
mit einer trickreichen Versuchsanordnung möglich, alle Farben aus den Primärvalenzen zusammen<br />
zu mischen; die resultierenden Spektralwertfunktionen hatten zunächst teilweise<br />
negative Werte.<br />
Die in Abb. 2.18 dargestellten Spektralwertfunktionen wurden aus diesen experimentellen<br />
Daten durch eine Transformation auf virtuelle Primärvalenzen generiert. Sie sind Grundlage<br />
für das Normvalenzsystem, welches sich als Bezugssystem für die Farbmessung etabliert<br />
hat. Für eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens sei auf [20] verwiesen.<br />
2<br />
z<br />
Normspektralwerte<br />
1.5<br />
1<br />
y<br />
x<br />
0.5<br />
0<br />
400 450 500 550 600 650 700 750<br />
Wellenlänge (nm)<br />
Abb. 2.18: Normspektralwertfunktionen. Die gestrichelte Linie repräsentiert den 2 o -Standardbeobachter,<br />
die durchgezogene den 10 o -Standardbeobachter.<br />
Je nach betrachtetem Gesichtsfeld werden außerdem unterschiedliche Spektralwertkurven<br />
verwendet: Für einen Winkelbereich kleiner 2 o werden die Spektralwertfunktionen<br />
des so genannten ”2 o -Standardbeobachters” verwendet, für größere Winkel die des ”10 o -<br />
Standardbeobachters”.