20.11.2013 Aufrufe

Download (2495Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download (2495Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download (2495Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 Kapitel 2. Grundlagen<br />

2.3 Holografische Aufnahme im Scanverfahren<br />

Die Herausforderung bei der Aufnahme großer Hologramme liegt vor allem in der langen<br />

Belichtungszeit, während der eine sehr gute mechanische Stabilität gewährleistet sein<br />

muss. Bereits kleinste Bewegungen des zu holografierenden Objekts (in der Größenordnung<br />

von λ/10) sind ausreichend, um die Aufzeichnung der Interferenzstrukturen in einem fotosensitiven<br />

Material zu verhindern. Eine solche Stabilität kann speziell für größere Objekte<br />

nicht mehr über die Dauer von mehreren Minuten gewährleistet werden, bzw. erfordert<br />

einen unverhältnismäßig hohen Aufwand. Da weiterhin die verfügbare Laserleistung beschränkt<br />

ist, verlängert sich die benötigte Belichtungszeit bei der Aufnahme von Hologrammen<br />

proportional mit der Hologrammfläche. 4 Aus diesem Grund ist die Fläche von<br />

konventionell aufgenommenen Hologrammen auf etwa 1m 2 beschränkt.<br />

Eine zweite Schwierigkeit ergibt sich bei der Aufweitung des Laserstrahls auf die erforderliche<br />

Größe. Der Laser besitzt im allgemeinen ein gaußförmiges Strahlprofil, bei dem die<br />

Intensität nach außen hin abfällt. Dies ist für kleinere Displayhologramme 5 noch unproblematisch:<br />

Hierbei wird lediglich der zentrale Bereich des Strahlprofils für die Aufnahme<br />

verwendet, dem Betrachter fällt dies im Falle eines holografierten Objektes kaum auf. Bei<br />

großen, ebenen Flächen, die gleichmäßig ausgeleuchtet erscheinen sollen, ist ein solcher<br />

Abfall der Leuchtdichte zu den Seiten hin aber nicht akzeptabel.<br />

Zur Lösung dieser Probleme wird im Folgenden der Ansatz verfolgt, kleine Pixelhologramme<br />

sequentiell nebeneinander zu schreiben. Dazu wird der Laser durch bewegliche Spiegel<br />

(Galvanoscanner) über das holografische Substrat gescannt und belichtet dabei jeweils nur<br />

eine kleine Fläche. Die Stabilität des Aufbaus muss damit nur noch für die Belichtungszeit<br />

der Fläche der Einzelpixel gewährleistet werden, nicht für die gesamte Aufnahmedauer.<br />

Auch die gaußförmige Intensitätsverteilung stört nicht; werden die Einzelpixel klein genug<br />

gewählt, können sie vom Betrachter nicht mehr aufgelöst werden und der Schirm erscheint<br />

homogen.<br />

Das Verfahren der gescannten Belichtung war in der Vergangenheit bereits oft Gegenstand<br />

näherer Untersuchungen ([11] - [14]) und wird standardmäßig zur Vervielfältigung von<br />

Reflexions-Masterhologrammen eingesetzt. Für die Realisierung holografischer Aufprojektionsflächen<br />

existieren dabei zwei denkbare Aufnahmegeometrien. In Abbildung 2.15 ist<br />

zunächst die Kontaktkopie von holografischen oder konventionellen Streuvorlagen dargestellt.<br />

Diese Denisyuk-Konfiguration[1] bietet hierbei die Vorteile einer höheren Toleranz ge-<br />

4 In der Tat ist diese Zunahme für kleine Intensitäten sogar überproportional; das holografische Material<br />

reagiert mit fallender Intensität immer schwächer auf einfallendes Licht. Dieser Effekt wird als ”LIRF”<br />

(low intensity reciprocity failure) bezeichnet[24].<br />

5 Als ”Displayhologramme” werden üblicherweise Hologramme bezeichnet, welche eine dreidimensionale<br />

Rekonstruktion eines Objekts für einen Betrachter sichtbar machen. Dies können holografische Aufnahmen<br />

von realen Objekten sein, oder auch computergenerierte Hologramme virtueller Objekte. Im Gegensatz<br />

hierzu zählen etwa die für einen Kopierprozess verwendeten ”Masterhologramme” oder auch die<br />

”holografisch-optischen-Elemente” nicht zu den Display-Hologrammen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!