20.11.2013 Aufrufe

Download (2495Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download (2495Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download (2495Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.2. Die ”Coupled Wave Theory” 13<br />

2.2 Die ”Coupled Wave Theory”<br />

Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, ist es bei der Behandlung von Volumenhologrammen<br />

nicht länger möglich, die Beugung als Oberflächenphänomen zu behandeln.<br />

Eine Standardtheorie zur analytischen Beschreibung von Volumenhologrammen ist die so<br />

genannte ”Coupled Wave Theory” (CWT) von H. Kogelnik[4]. Daneben existieren zur<br />

Beschreibung von überlagerten Gittern noch Erweiterungen dieser Theorie[6], sowie einige<br />

komplett numerische Ansätze. Während die Theorie von Kogelnik für sehr einfache<br />

Spezialfälle eine analytische Lösung zur Verfügung stellt, versuchen diese numerischen Verfahren,<br />

die grundlegenden Maxwell-Gleichungen zu lösen. Sehr bekannte Algorithmen sind<br />

beispielsweise die ”Finite Difference Time Domain”-Methode[8], oder die ”Fourier Modal<br />

Method”, auch als ”Rigorous Coupled Wave Analysis” (RCWA[9]) bekannt.<br />

Die CWT von Kogelnik allerdings stellt im Bereich der Holografie eine Referenz dar, an<br />

deren Aussagekraft sich alle Erweiterungen und numerischen Verfahren zunächst messen<br />

müssen; oft liefern die numerischen Ansätze keine weiteren Einsichten. Auch für die vorliegende<br />

Arbeit wird im Wesentlichen auf die ursprüngliche Version von Kogelnik zurückgegriffen.<br />

Die Grundzüge der Theorie und die Behandlung des für uns wichtigen Spezialfalls<br />

der Phasen-Reflexionshologramme werden im Folgenden dargestellt.<br />

Die im Hologramm aufgenommenen Interferenzmuster können anschaulich als Überlagerung<br />

von Bragg-Ebenen 2 verschiedener Richtungen und Raumfrequenzen angesehen werden.<br />

Die CWT beschreibt das Verhalten einer Referenzwelle R, welche auf ein einzelnes Bragg-<br />

Gitter trifft und dabei Energie an eine gestreute Signalwelle S abgibt. Die Geometrie ist in<br />

Abbildung 2.6 dargestellt. Die z-Achse wurde senkrecht zur Grenzfläche des holografischen<br />

Mediums gelegt, die x-Achse verläuft in der Ebene des einfallenden Strahls und parallel<br />

zur Grenzfläche. Im Medium ist ein sinusförmiges Brechungsindexgitter vorhanden, dessen<br />

Gittervektor ⃗ K den Winkel Φ mit der z-Achse einschließt. ⃗ K ist senkrecht zu den eingeschriebenen<br />

Ebenen orientiert und hat den Betrag |K| = 2π/Λ, wobei Λ die Gitterperiode<br />

darstellt. Der mittlere Brechungsindex innerhalb und außerhalb der Schicht wird vereinfachend<br />

als identisch angenommen; eine Brechung an den Grenzflächen tritt daher nicht<br />

auf.<br />

Für die mathematische Beschreibung werden noch folgende Annahmen gemacht, die für<br />

die Behandlung im Rahmen der CWT notwendig sind:<br />

• Es werden lediglich sinusförmige Gitter betrachtet.<br />

• Es wird ausschließlich s-Polarisation betrachtet. Hierbei ist die Polarisationsrichtung<br />

2 Diese Bezeichnung geht auf die Festkörperphysik zurück. Hier ist eine ”Reflexion” von Strahlung (durch<br />

konstruktive Interferenz) an einer parallelen Schar von Netzebenen in Kristallen nur möglich, falls die so<br />

genannte ”Bragg-Bedingung” (Gl. 2.2) erfüllt ist; diese Netzebenen werden als Bragg-Ebenen bezeichnet.<br />

Für eine nähere Behandlung siehe bspw. [10, 21]. Im Falle von Hologrammen können parallele, periodische<br />

Brechungsindexvariationen ebenfalls als Bragg-Ebenen interpretiert werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!