20.11.2013 Aufrufe

Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch

Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch

Geschriebener Text - Thomasfleiner.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verhältnis von Handelsbilanz und Steuerbilanz“, „Re<strong>ch</strong>t auf<br />

demokratis<strong>ch</strong>en Ungehorsam“, „Die Kantone und die Europapolitik des<br />

Bundes“ oder „Die vorpositiven Grundlagen des Bundesstaates“.<br />

Weder die Lehre no<strong>ch</strong> die Fors<strong>ch</strong>ung sind bei Dir Selbstzweck. Der<br />

Antrieb war immer ein tieferer – so ma<strong>ch</strong>t es zumindest den Ans<strong>ch</strong>ein.<br />

Es zeigt si<strong>ch</strong> immer au<strong>ch</strong> ein engagierter Mens<strong>ch</strong>, für den die Welt<br />

ni<strong>ch</strong>t nur aus der Universität besteht, sondern der si<strong>ch</strong> von der Vielfalt<br />

und Viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigkeit der Welt begeistern lässt. Immer wieder hast Du<br />

unkonventionelle Fragen gestellt, Di<strong>ch</strong> damit au<strong>ch</strong> teilweise unbeliebt<br />

gema<strong>ch</strong>t, und die Themen neu von Grund auf dur<strong>ch</strong>da<strong>ch</strong>t. Immer<br />

wieder hast Du Worte gefunden, die Deine Themen und Deine Thesen<br />

einem breiten Publikum näher gebra<strong>ch</strong>t haben. Und immer bist Du<br />

offen für die Worte anderer, bist ni<strong>ch</strong>t nur Lehrender und Fors<strong>ch</strong>ender<br />

sondern au<strong>ch</strong> Lernender, mit einem unstillbaren Wissensdurst. Du hast<br />

den Ruf der Universität Fribourg im In-und Ausland ents<strong>ch</strong>eidend<br />

geprägt.<br />

Mehr als 80 Dissertationen hast Du betreut. I<strong>ch</strong> erinnere mi<strong>ch</strong> gut an<br />

meine Zeit als Doktorandin. Fast nie hast Du etwas korrigiert. Immer<br />

hast Du Fragen gestellt und damit neue Welten eröffnet. Du hast es<br />

verstanden zu motivieren und herauszufordern. Ein Rat ist mir<br />

geblieben: Kritisiere erst, wenn Du das Gute an der Argumentation des<br />

anderen verstanden hast.<br />

Au<strong>ch</strong> als Chef habe i<strong>ch</strong> Di<strong>ch</strong> als den grossen Motivator erlebt. Deine<br />

Mitarbeitenden sollten die Mögli<strong>ch</strong>keit haben, alles auszuprobieren. Zu<br />

den Anfängen des Internet Zeitalters konnte das au<strong>ch</strong> einmal darin<br />

bestehen, eine Wo<strong>ch</strong>e lang zu surfen und das Internet zu erkunden,<br />

damit Deine Assistierenden up to date waren. Du hattest au<strong>ch</strong> in der<br />

Informatik immer einen Vorsprung auf das Gros der „Jungen“. Ob<br />

Fors<strong>ch</strong>ung, Lehre oder Beratung, Deine Assistierenden und Deine<br />

Mitarbeitenden sollten ihre Erfahrungen in allen Berei<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>en<br />

können. Au<strong>ch</strong> Du warst für vieles zu begeistern, zum Beispiel warst Du<br />

sofort Feuer und Flamme als Du angefragt wurdest, für die 150 Jahr<br />

Feier Bundesstaat S<strong>ch</strong>weiz ein Computerspiel über Föderalismus zu<br />

entwickeln. Deine Mitarbeitenden, eins<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> meiner Wenigkeit,<br />

waren da viel skeptis<strong>ch</strong>er. Do<strong>ch</strong> Deine Begeisterung hat uns<br />

mitgerissen.<br />

Eine Erzählung aus der alten Konfuzianis<strong>ch</strong>en Philosophie durfte in<br />

Deinen Vorlesungen ni<strong>ch</strong>t fehlen und Du hast sie au<strong>ch</strong> an das Ende<br />

Deines Bu<strong>ch</strong>es „Was sind Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te?“ gesetzt: „Der S<strong>ch</strong>üler<br />

fragte seinen Meister: ‚Worüber muss ein Staat notwendiger Weise<br />

verfügen, wenn er den Mens<strong>ch</strong>en Frieden und Gere<strong>ch</strong>tigkeit bringen<br />

will?’ Der Meister antwortete: ‚Er brau<strong>ch</strong>t eine gute Armee, genügend<br />

Nahrung und Vertrauen.’ Dem S<strong>ch</strong>üler genügte die Antwort ni<strong>ch</strong>t:<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!