2011 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden

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davberchtesgaden
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20.11.2013 Aufrufe

Steinschlagsicherung im Mittagsloch bile Bauweise wurde er dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Als Zustieg und Abstieg für den Hochthronsteig war der Ausbau unumgänglich. Mit dem Roßlandersteig wollen wir vorerst den Wegebau in dieser Region beenden. Der Hochkampsteig und weiter die Fortführung über den Grubenpfad sollte aber doch nur von trittsicheren und geübten Bergsteigern begangen werden. Dieser Anstieg ist weder beschildert noch mit Markierungen versehen, vereinzelt kann man nur einige Steindauben finden. Der Hochthronsteig entspricht allen Kriterien und Anforderungen für einen Klettersteig und wird durchgehend gewartet. Mit einer Infotafel am Roßbodenparkplatz wird der Begeher ausführlich über die Routenführung und die Kletterschwierigkeiten unterrichtet. Häufig wird als Abstieg das Mittagsloch gewählt. Es sei hier erwähnenswert, dass dieser Abstieg kein Klettersteig, sondern nur ein versicherter Steig ist. Um möglichst viel Unfallrisiko auszuschalten, hat unser Betreuer folgendes Schild angebracht: „Achtung! Schwieriger alpiner Steig. Nur teilweise versichert. Große Steinschlaggefahr! Keine Zeitersparnis gegenüber dem Abstieg über den Normalweg”. Im finsteren Loch hat er eine durchgehende Seilsicherung angebracht und sogar Stufen in den sandigen Untergrund geschlagen. Um einen eventuellen Steinschlag aus dem Loch zu verhindern, hat er einen ½ Meter hohen Schutz aus Lärchenbretter eingebaut. Losen Sand und kleine Steine hat er vorweg mit dem Laubblasgerät entfernt. Die Seilsicherungen reichen jetzt aus dem Loch bis zur Querung unter den Südabstürzen. Leider kommt es aber trotz aller Sicherheitsvorkehrungen auf diesem Steig immer wieder zu Unfällen. 62

Kehlstein Der Kehlstein ist unser neues Arbeitsgebiet. Wir betreuen das Steigerl von der Ligoascht zum Endstal, den Sappensteig, den Kehlriedlsteig und den Postensteig. Hier sind fast nur Einheimische unterwegs, die diese Steigerl hauptsächlich in späten Herbsttagen begehen. Unser Geschäftsführer hat eine Beschilderung der Streifenwege mit allen Standorten ausgearbeitet. Es handelt sich hier um die asphaltierten Wege um den Kehlstein mit einer Gesamtlänge von 19,6 km. Die fertigen Schilder, samt Stehern liegen seit einem halben Jahr bereit. Nächstes Jahr sollen sie in Zusammenarbeit von Verkehrsamt und Forstamt aufgestellt werden. Diese Streifenwege bilden ein herrliches Wandergebiet. Einen kleinen Teil haben die Bayerischen Staatsforsten schon für ihre Zwecke zu Forststraßen umgebaut. Man möchte es nicht glauben, aber in diesem Areal musste die Bergwacht schon öfters ausrücken, weil sich Touristen verirrten. Nationalpark Der gesamte Nationalpark ist in unser Arbeitsgebiet integriert. Wir haben hier keine ausführende Funktion. Unsere Aufgabe sehe ich darin, alle offiziellen Steige zu begehen, um dann mit dem Park deren Beschaffenheit zu besprechen und eventuell auch auf Missstände hinzuweisen. Im November ruft die Nationalparkverwaltung alle Vereine, Verbände und Behörden, die mit dem Nationalpark zu tun haben zu einer jährlichen Besprechung zusammen. In den drei Forstrevieren wurde heuer viel geleistet. Angefangen am Manndlgrat, der bestens mit Seilen und Fusstritten abgesichert wurde, über Schneibstein und Kahlersberg. Die Anstiege vom Obersee, der Röthsteig, der Landtalsteig, über die Bläss zur Wasseralm sind in hervorragendem Zustand. Das von uns seit Jahren beanstandete Teilstück von der Wasseralm über Schwarzensee zum Funtensee, ist nach aufwändiger Sanierung wieder gut begehbar. Die Fortführung des Steiges zum Ingolstädterhaus wurde wegen einer Sandreise etwas verlegt. Die neue Wegführung wird gut angenommen. Eiskapellenweg und Rinnkendlsteig sind bestens zu begehen. Unsere jahrelange Kritik hat sich bezahlt gemacht, was unser Vorstand bei der Novemberbesprechung lobend hervorhob. Jetzt hoffen wir nur, dass mit dieser Initiative weitergearbeitet wird. Bei einer jährlichen Übernachtungszahl von 12.000 Bergsteigern auf dem Kärlingerhaus ist der Wallfahrtsweg nach St. Bartholomä sehr stark frequentiert, aber in einem schlechten Zustand. Mit der Saugasse, Sigeretplatte und Oberlahnersteig will der Park im nächsten Jahr seine Sanierungsarbeiten fortsetzen. Am Watzmann wurde der Anstieg zum Haus generalsaniert und die Wegführung zum Hocheck mit neuen Markierungen hervorgehoben. Der Abstieg von der Südspitze ins Wimbachgries ist dringend sanierungsbedürftig. In Ramsau war heuer der Blaueisweg und der durchgehende Wanderweg zum Hirschbichl ein Hauptthema, das viel Arbeit erforderte. Die Gelbbeschilderung wird im Park im Jahre 2012 abgeschlossen. Abschließend möchte ich mich noch bei allen Helfern bedanken und wünsche ein gesundes und ein erfolgreiches Bergjahr. Wegereferent Wolfgang Feldbauer 63

Steinschlagsicherung im Mittagsloch<br />

bile Bauweise wurde er dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Als Zustieg und<br />

Abstieg für den Hochthronsteig war der Ausbau unumgänglich. Mit dem Roßlandersteig<br />

wollen wir vorerst den Wegebau in dieser Region beenden. Der Hochkampsteig<br />

und weiter die Fortführung über den Grubenpfad sollte aber doch nur von trittsicheren<br />

und geübten Bergsteigern begangen werden. Dieser Anstieg ist weder beschildert<br />

noch mit Markierungen versehen, vereinzelt kann man nur einige Steindauben<br />

finden. Der Hochthronsteig entspricht allen Kriterien und Anforderungen für einen<br />

Klettersteig und wird durchgehend gewartet. Mit einer Infotafel am Roßbodenparkplatz<br />

wird der Begeher ausführlich über die Routenführung und die Kletterschwierigkeiten<br />

unterrichtet.<br />

Häufig wird als Abstieg das Mittagsloch gewählt. Es sei hier erwähnenswert, dass dieser<br />

Abstieg kein Klettersteig, sondern nur ein versicherter Steig ist. Um möglichst viel<br />

Unfallrisiko auszuschalten, hat unser Betreuer folgendes Schild angebracht: „Achtung!<br />

Schwieriger alpiner Steig. Nur teilweise versichert. Große Steinschlaggefahr! Keine<br />

Zeitersparnis gegenüber dem Abstieg über den Normalweg”. Im finsteren Loch hat<br />

er eine durchgehende Seilsicherung angebracht und sogar Stufen in den sandigen Untergrund<br />

geschlagen. Um einen eventuellen Steinschlag aus dem Loch zu verhindern,<br />

hat er einen ½ Meter hohen Schutz aus Lärchenbretter eingebaut. Losen Sand und<br />

kleine Steine hat er vorweg mit dem Laubblasgerät entfernt. Die Seilsicherungen reichen<br />

jetzt aus dem Loch bis zur Querung unter den Südabstürzen. Leider kommt es<br />

aber trotz aller Sicherheitsvorkehrungen auf diesem Steig immer wieder zu Unfällen.<br />

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