2011 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden
2011 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden
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Untersberg (Kienbergsteig) am 10. Juli <strong>2011</strong><br />
Gemeinschaftstour mit Manfred Kranawetvogl (8 Teilnehmer)<br />
Viele Routen führen auf den Untersberg,<br />
den nördlichsten Gebirgsstock unserer<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>er Alpen. Mit der Variante<br />
über den Kienberg und den Schellenberger<br />
Sattel lockt Wanderleiter Manfred einige<br />
„Eingefleischte” zum Ausgangspunkt nahe<br />
dem ehemaligen Grenzübergang „Hangendenstein”.<br />
Auf einem schmalen, steilen Pfad<br />
gewinnen wir rasch an Höhe. Das leichte<br />
Lüftchen tut gut, denn nach einem Gewitter<br />
in den frühen Morgenstunden war es im<br />
Wald ziemlich dampfig und Blut saugendes<br />
Ungeziefer verfolgte uns auf Schritt und<br />
Tritt. Nun erfordert hohes Gras, welches<br />
zum Glück schon wieder abgetrocknet ist,<br />
Salzburger Hochthron<br />
aufmerksames Gehen. Einige ausgesetzte<br />
Stellen sind mit Seilen versichert, so dass wir den gewaltigen Tiefblick entspannt genießen<br />
können. Alte Markierungen und ein paar Steindauben weisen uns den Weg auf den 998<br />
m hohen Kienberg. Vorbei am Drachenloch, wo einige harmlose Nebelschwaden heraufziehen,<br />
gelangen wir zu einer steilen Rinne, die wir fast genauso behände hinaufkraxeln,<br />
wie vor uns eine Gämsenfamilie. Nur, dass wir jetzt unbedingt eine Verschnaufpause<br />
brauchen! Frisch gestärkt erreichen wir danach den Schellenberger Sattel (1.433 m).<br />
Nach einem kurzen Abstieg treffen wir auf den Dopplersteig, den wir bei Wetterverschlechterung<br />
zum Abstieg genutzt hätten. Doch mittlerweile strahlt die Julisonne von<br />
einem nahezu wolkenlosen Himmel und wir drücken uns in den spärlichen Schatten,<br />
den der in die Felswand gehauene Steig hergibt. Beim Taxhamer Kreuz treffen wir zwei<br />
weitere Sektionsmitglieder, die genau so durstig sind wie wir. Gemeinsam legen wir das<br />
letzte Wegstück zum Zeppezauerhaus zurück und legen eine ausgiebige Rast ein. Wer<br />
will, kann nun mit der Bahn abkürzen, die meisten von uns wollen die Runde vollenden<br />
und auf dem Salzburger Hochthron<br />
(1.853 m) auf den Gipfelsieg anstoßen.<br />
Dass es beim Abstieg in die Mittagsscharte<br />
und zum Thomas-Eder-Steig nur noch abwärts<br />
gehen soll, erweist sich als „Berglüge”,<br />
die wir aber mit Humor wegstecken.<br />
Bei der Toni-Lenz-Hütte (jetzt Schellenberger<br />
Eishöhlenhütte) wird noch einmal „getankt”<br />
und dann die letzten 6 km Abstieg<br />
ins Tal in Angriff genommen. Mit Plänen<br />
für die nächste Tour mit Manfred kommen<br />
wir am späten Nachmittag glücklich am<br />
Schellenberger Sattel<br />
Wehrturm an.<br />
Elisabeth Stöckl<br />
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