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Sucht allgemein - kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost

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<strong>Sucht</strong>info<br />

Ein Ratgeber für Patienten<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008


4 | Vorstellung des Fachbereiches <strong>Sucht</strong><br />

4 | Die geschlossenen Alkoholentgiftungsstationen<br />

12/2A, 12/2B und 9/I<br />

5 | Die offen geführte Alkoholentzugsstation 9/E<br />

5 | Die Mutter-Kind-Station<br />

6 | Die Opiatentzugsstation 9/II<br />

6 | Haus 1<br />

7 | Die <strong>Sucht</strong>ambulanz des<br />

<strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong><br />

7 | Im Schwabinger Krankenhaus (ZAK)<br />

7 | Was heißt geschlossene Station?<br />

8 | Definition von <strong>Sucht</strong> und wichtige Begriffe<br />

8 | Was ist <strong>Sucht</strong>?<br />

8 | Wie entsteht <strong>Sucht</strong>?<br />

9 | Diagnosekriterien der <strong>Sucht</strong><br />

12 | Folgeschäden<br />

12 | Folgeschäden des Alkoholkonsums<br />

12 | Körperliche Folgen des abhängigen Trinkens<br />

15 | Soziale Folgen des abhängigen Trinkens<br />

15 | Seelische Folgen des abhängigen Trinkens<br />

17 | Folgeschäden des Opiatkonsums<br />

17 | Folgeschäden anderer Drogen<br />

18 | Folgeschäden des Benzodiazepinkonsums<br />

22 | Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

23 | Entgiftungs- oder Entzugsbehandlung<br />

24 | Entwöhnungstherapie<br />

25 | Was geschieht bei der Entwöhnungstherapie<br />

26 | Therapieziele<br />

27 | Nachsorge/Wiedereingliederung/<br />

Rehabilitation<br />

27 | Soziotherapie<br />

28 | Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

28 | Medikamente im Alkoholentzug<br />

31 | Medikamente im Opiatentzug<br />

32 | Behandlung von Schlafstörungen im Entzug<br />

33 | Rechtliche Fragen<br />

33 | Fahrtauglichkeit<br />

33 | Was ist ein Beschluss?<br />

35 | Adressen in und um <strong>München</strong><br />

35 | Prävention<br />

36 | Ambulante <strong>Sucht</strong>beratung und Behandlung<br />

39 | (Teil-)stationäre Entgiftung und<br />

Entwöhnung<br />

44 | Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />

Sie sind auf einer unserer Entzugsstationen der <strong>Sucht</strong>abteilung des <strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong> aufgenommen worden.<br />

Um Ihnen eine Aufklärung über das vorliegende Krankheitsbild, die häufigsten verwendeten<br />

Medikamente und deren Nebenwirkungen zu geben, haben wir Ihnen im<br />

Folgenden Material zu Ihrer Information zusammengestellt. Außerdem stellen wir die<br />

Stationen der Abteilung und ihre unterschiedlichen Aufgaben kurz vor und geben Ihnen<br />

eine Übersicht über nachfolgende therapeutische Möglichkeiten und Adressen.<br />

Diese Zusammenstellung kann die wichtigen Fakten nur kurz darstellen,<br />

bitte wenden Sie sich bei Fragen gerne an ihren behandelnden Arzt oder ihre<br />

behandelnde Ärztin.<br />

Zweite Auflage Mai 2012<br />

19 | Entzugssyndrom<br />

19 | Entzugssymptome bei Alkoholabhängigkeit<br />

19 | Körperliche Symptome<br />

19 | Seelische Symptome<br />

19 | Komplikationen<br />

20 | Entzugssymptome bei<br />

Benzodiazepinabhängigkeit<br />

21 | Entzugssymptome bei Opiatabhängigkeit<br />

2 3


Vorstellung des Fachbereiches <strong>Sucht</strong><br />

Die geschlossenen Alkoholentgiftungsstationen 12/2A, 12/2B und 9/I<br />

Hierbei handelt es sich um geschlossen (s.u.) geführte Stationen nach alphabetischer<br />

Zuordnung (Anfangsbuchstabe des Familiennamens A-H Station 12/2A, I-O Station 9/I,<br />

P-Z Station 12/2B bzw. auch nach Betten kapazität).<br />

Nach Möglichkeit nehmen wir Sie freiwillig nach telefonischer Anmeldung auf, jedoch<br />

auch in Notfällen per Unterbringungsbeschluss (s.u.). Die stationäre Entzugsbehandlung<br />

von Alkohol bildet den Behandlungsschwerpunkt dieser Stationen.<br />

In Krisensituationen werden auf diesen drei Stationen auch kurzfristig alle Patienten mit<br />

stoffgebundenen <strong>Sucht</strong>erkrankungen inklusive Opiatabhängigkeit aufgenommen. Für die<br />

Behandlung Opiatabhängiger gelten auf diesen Stationen besondere Regelungen, die Sie<br />

gerne mit dem Team besprechen können.<br />

Die Anmeldung zur stationären Aufnahme erfolgt über das Anmeldetelefon der Abteilung<br />

(erreichbar unter der Nummer 089 4562-0) werktags von 8.30 Uhr – 16.30 Uhr. Auch<br />

ist die Vorstellung in der Ambulanz zur Klärung der Notwendigkeit einer stationären<br />

Behandlung möglich.<br />

Wegen der Komplikationsgefahr im Rahmen vor allem eines Alkohol- oder Benzodiazepinentzuges<br />

(Kreislaufstörungen, Unruhe, Delir, Krampfanfälle) ist eine qualifizierte<br />

stationäre Entzugsbehandlung dringend zu empfehlen. Sie dauert beim Alkoholentzug in<br />

der Regel 14 Tage, beim Benzodiazepinentzug bis zum fehlenden Nachweis der Substanz<br />

im Urin.<br />

Der Vorteil einer Entgiftung in der <strong>Sucht</strong>abteilung liegt in der Behandlung durch ein<br />

multi professionelles Therapeutenteam mit Ärzten, spezialisierten Pflegekräften, Psychologen,<br />

Sozialpädagogen, Kunst-, Ergo- und Bewegungstherapeuten.<br />

Im Laufe der Behandlung findet neben der Gabe von Entzugsmedikamenten (s.u.) und<br />

Teilnahme an therapeutischen Angeboten (siehe Therapieplan der jeweiligen Station)<br />

auch eine Beratung durch die Sozialpädagogen zur Einleitung anschließender therapeutischer<br />

Maßnahmen statt.<br />

Dies gehört zu den wichtigsten Maßnahmen um Ihnen ein Bild über die Erkrankung zu vermitteln<br />

und Sie bei der nun erforderlichen anhaltenden Abstinenz zu unterstützen. Vielleicht<br />

können Sie es sich momentan nicht vorstellen, wieder rückfällig zu werden und sie fühlen<br />

sich ganz sicher – vor allem im beschützenden Rahmen der Station. Leider schätzen viele<br />

die Gefahr eines erneuten Konsums als zu gering ein, wodurch die Rückfallgefahr als sehr<br />

hoch zu sehen ist und zum Teil wiederholte stationäre Behandlungen notwendig sind.<br />

Zu Beginn der Behandlung ist eine intensive Überwachung erforderlich und findet meist<br />

im sogenannten Wachbereich statt. Mit Besserung des Allgemeinbefindens und Rückgang<br />

der Entzugssymptome sind eine Weiterverlegung in andere Zimmer und in der Regel<br />

nach ärztlicher Rücksprache auch Ausgänge im Gelände möglich. Voraussetzung für<br />

das Verlassen der Station in der Gruppe (mindestens ein weiterer Mitpatient) oder später<br />

auch allein, ist die Teilnahme am Therapieprogramm, um u.a. Ihre körperliche Stabilität<br />

beurteilen zu können.<br />

Einzelbelastungserprobungen (Ausgänge mit Verlassen des Krankenhausgeländes)<br />

müssen auf einem gesonderten Formular beantragt und aus versicherungsrechtlichen<br />

Gründen ärztlich genehmigt werden.<br />

Die offen geführte Alkoholentzugsstation 9/E<br />

bildet eine Einheit mit der Drogenentzugsstation für opiatabhängige Mütter mit ihren<br />

Kindern. Hier können vorwiegend alkoholabhängige Patienten mit geringer Alkoholisierung<br />

(bei Aufnahme weniger als 2,00 Promille) und in der Vorgeschichte komplikationslosen<br />

Entzugsbehandlungen freiwillig nach telefonischer Terminvereinbarung freiwillig<br />

aufgenommen werden. In Einzelfällen kann hier auch die Behandlung von benzodiazepin-<br />

oder cannabisabhängigen Patienten insbesondere mit anderen psychiatrischen<br />

Erkrankungen erfolgen. Das Behandlungskonzept gleicht im Übrigen den oben genannten<br />

anderen Aufnahmestationen.<br />

Die Mutter-Kind-Station<br />

bildet eine kleine Einheit in der Alkoholstation 9/E. Hier werden vorwiegend Mütter und<br />

ggf. deren Partner mit Kindern im nicht schulfähigen Alter von Opiaten und anderen Substanzen<br />

entzogen. Auch hier ist eine multiprofessionelle Versorgung gewährleistet. Um<br />

den Müttern die Teilnahme am Therapieprogramm zu ermöglichen, können die Kinder<br />

in dieser Zeit von einer Erzieherin z.B. im zur Verfügung stehenden Spielzimmer auf der<br />

Station betreut werden.<br />

4 Vorstellung des Fachbereiches <strong>Sucht</strong><br />

Vorstellung des Fachbereiches <strong>Sucht</strong><br />

5


Die Opiatentzugsstation 9/II<br />

diese Station wird wegen des hohen <strong>Sucht</strong>drucks und der Gefahr des Einschleusens von<br />

illegalen Substanzen geschlossen geführt. Besuche sind nur von Eltern und Großeltern<br />

ohne ärztliche Rücksprache zu bestimmten Besuchszeiten möglich. Die Aufnahme erfolgt<br />

nur freiwillig und nach eigener telefonischer Anmeldung unter der Telefonnummer<br />

089 4562-3660 werktags täglich zwischen 11 Uhr und 12 Uhr nach Warteliste. Wegen<br />

der hohen Nachfrage und der Sicherstellung einer stabilen Entzugsmotivation ist hier<br />

in der Regel keine Akutaufnahme möglich. Notfälle werden nach Rücksprache mit den<br />

Oberärzten im Wachbereich der anderen geschlossenen Aufnahmestationen behandelt.<br />

Auf dieser Station können Abhängige von Heroin, Methadon, Levomethadon (Polamidon<br />

® ), Buprenorphin (Subutex ® ) und Beigebrauch von Alkohol, Benzodiazepinen und<br />

anderen Substanzen entgiften. Auch hier erfolgt die Behandlung im multiprofessionellen<br />

Team mit dem Ziel der Einleitung weiterer therapeutischer Maßnahmen, nach Möglichkeit<br />

nahtlos, im Anschluß an die Entzugsbehandlung. Durch die hohe Rückfallgefahr auch<br />

während des stationären Aufenthaltes gelten hier bezüglich der Ausgänge besondere<br />

Einschränkungen, die dem Konzept der Station zu entnehmen sind. Eine reguläre Entlassung<br />

ist frühestens mit Erhalt eines negativen Drogenscreenings möglich.<br />

Die <strong>Sucht</strong>ambulanz des <strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong><br />

befindet sich im Tiefgeschoss von Haus 9. Das Team setzt sich zusammen aus Fachkrankenschwestern,<br />

Sozialpädagogen, Psychologen und Ärzten. Zusätzlich zur werktags möglichen<br />

offenen Sprechstunde zwischen 11 und 12 Uhr werden Einzelgespräche, Gruppensitzungen,<br />

Entspannungsverfahren, Krisengespräche, Atemalkoholkontrollen, Teilnahme am GOAL-Programm<br />

(Antabusgestützte Gruppentherapie), Einleitung von Entwöhnungstherapien und<br />

Teilnahme an der Arbeitstherapie des <strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong> angeboten.<br />

Eine telefonische Kontaktaufnahme ist möglich unter 089 4562-3295. Zum ersten Gespräch<br />

sollte nach Möglichkeit die Krankenkassenkarte und ein ärztlicher Überweisungsschein<br />

mitgebracht werden.<br />

Im Schwabinger Krankenhaus (ZAK)<br />

besteht die Möglichkeit zur stationären Entzugsbehandlung für Alkohol- und Medikamentenabhängige.<br />

Hier befinden sich auch eine weitere Möglichkeit der ambulanten<br />

Anbindung (offene Sprechstunde, ambulante Rehabehandlung, GOAL-Programm) und<br />

eine Tagesklinik für diese Patienten. Die Kontaktaufnahme mit der Station kann unter<br />

089 3068-5959 und für die Ambulanz unter 089 3068-5979 erfolgen.<br />

Haus 1<br />

Die Entwöhnungseinrichtung des <strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong> Haus 1 ist<br />

eine Kurzzeittherapiestation für Alkohol- und Medikamentenabhängige Menschen. Der<br />

Aufenthalt dauert in der Regel 6 Wochen und kann bis auf 12 Wochen verlängert werden.<br />

Das therapeutische Team setzt sich zusammen aus mehreren Berufsgruppen. Das<br />

Ziel der Behandlung ist die Vermittlung der Einsicht, dass nur Abstinenz vom <strong>Sucht</strong>mittel<br />

die Krankheit zum Stillstand bringen kann. Dabei sollen umfassendes Wissen über die<br />

<strong>Sucht</strong>krankheit und die Fähigkeit, Probleme auch ohne <strong>Sucht</strong>mittel zu lösen, vermittelt<br />

werden. Durch Stärkung der Eigenverantwortung und Erkennen der Ursachen und Gründe<br />

des <strong>Sucht</strong>mittelkonsums soll der Betroffene Konsequenzen für eine Änderung seines<br />

Lebens ziehen. Die Behandlung beinhaltet tägliche Gruppentherapie, wöchentliche<br />

Einzelgespräche, Ergo-, Kunst-, Bewegungstherapie, Fitnesstraining, computergestütztes<br />

kognitives Training, Kochkurs, Entspannungsverfahren, pastoraltherapeutische Gruppengespräche<br />

und die wöchentliche Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.<br />

Was heißt geschlossene Station?<br />

Die <strong>Sucht</strong>stationen 12/2A, 12/2B und 9/I sind sogenannte geschlossene Stationen. Auf<br />

diesen Stationen erfolgen Behandlungen nicht nur auf freiwilliger Basis, sondern auch<br />

„gegen den Willen“ der Patienten d.h. per Unterbringungsgesetz mit der Polizei oder<br />

einem gerichtlichen Unterbringungsbeschluss. Da außerdem zum Teil Patienten mit<br />

Orientierungs- und Gedächtnisstörungen oder Selbstmordabsichten behandelt werden,<br />

die sich durch unbemerktes Weglaufen von der Station in hohem Maße selbst gefährden<br />

würden, sind die Stationstüren verschlossen. Die meisten Patienten/Patientinnen können<br />

aber bei freiwilligem Aufenthalt und stabilem körperlichen und psychischen Allgemeinzustand<br />

nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt/Ärztin Ausgänge innerhalb des<br />

Geländes erhalten.<br />

Genauere Details können den jeweiligen Stationskonzepten entnommen oder selbstverständlich<br />

im persönlichen Gespräch mit dem Team geklärt werden.<br />

6 Vorstellung des Fachbereiches <strong>Sucht</strong><br />

Vorstellung des Fachbereiches <strong>Sucht</strong><br />

7


Definition von <strong>Sucht</strong> und wichtige Begriffe<br />

Was ist <strong>Sucht</strong>?<br />

<strong>Sucht</strong> leitet sich ab von dem Wort „siech“, d.h. krank. Im heutigen Sprachgebrauch<br />

meint man damit aber das „Überhandnehmen einer Verhaltensweise“. Gemeint ist damit<br />

ein Verhalten, das über das „Normale“ hinausgeht. Dies kann sich sowohl auf den Konsum<br />

von Substanzen (Alkohol, Benzodiazepine, Drogen) aber auch auf Verhaltensweisen<br />

beziehen (Spielsucht, Putzsucht, Arbeitssucht). Jedes menschliche Verhalten kann süchtig<br />

entgleisen. Dabei zeigt sich ein fließender Übergang:<br />

• vom gelegentlichen über das gewohnheitsmäßige Verhalten als Vor stadium zur <strong>Sucht</strong><br />

• über einen, den bestimmungsgemäßen Gebrauch überschreitenden, Missbrauch (z.B. die<br />

Verwendung von Schlafmitteln als Beruhigungsmittel) bzw. den schädlichen Gebrauch<br />

• bis zur Abhängigkeit, bei der man sich nicht mehr anders verhalten kann.<br />

Wie entsteht <strong>Sucht</strong>?<br />

Die wissenschaftlichen Erklärungen gehen von verschiedenen Ursachen der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

aus. Es entwickelte sich die grundlegende Annahme, dass drei Faktoren die<br />

Entwicklung der <strong>Sucht</strong> begünstigen. Diese sind<br />

• Die Person selbst<br />

• Die Art der konsumierten Droge<br />

• Die Umwelt<br />

In der Entwicklung weiterer Erklärungsmodelle, die aber alle miteinander verknüpft<br />

sind, wird von biologischen, psychologischen und soziologischen Ursachen der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

gesprochen. Daraus resultiert letztlich das sogenannte „Bio-psycho-soziale<br />

Entstehungsmodell“ der <strong>Sucht</strong>.<br />

Vereinfacht bedeutet dies: Wo es keine Droge gibt, wird man sie nicht konsumieren und daher<br />

auch nicht von ihr abhängig werden, sogar wenn die betreffende Person ein genetisches Risiko<br />

mit sich bringt. Eine drogenfreie Gesellschaft ist aber Utopie. Das bedeutet im Einzelnen:<br />

• Manche Drogen haben ein hohes <strong>Sucht</strong>potential – sie machen schnell abhängig<br />

(Nikotin, Heroin).<br />

• Manche Menschen haben ein persönliches hohes <strong>Sucht</strong>risiko (depressive und ängstliche<br />

Menschen, impulsive Persönlichkeiten).<br />

• Manche Lebensbereiche gehen mit einem hohen <strong>Sucht</strong>risiko einher (Gastronomie,<br />

ungelernte und freie Berufe, Medienberufe, Künstler).<br />

Für eine <strong>Sucht</strong>entwicklung ist das individuelle Zusammentreffen von Risiko- und Schutzfaktoren<br />

(z.B. stabiles soziales Umfeld) entscheidend. Vom Gewohnheitskonsum zur<br />

Abhängigkeit ist es dann beispielsweise in sozialen Lebenskrisen nur ein kleiner Schritt.<br />

Diagnosekriterien der <strong>Sucht</strong><br />

Was meint man mit dem Begriff „Intoxikation“?<br />

Nach übermäßigem Konsum kommt es<br />

• bei einer Alkoholkonzentration ab 1,5 Promille zu veränderter Stimmungslage, Enthemmung,<br />

Streitbarkeit, Aggressivität, , Aufmerksamkeitsstörungen, Einschränkung<br />

der Urteilsfähigkeit, Beeinträchtigung der persönlichen Leistungsfähigkeit, Gang- und<br />

Standunsicherheit, verwaschener Sprache, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma<br />

und schwere weitere neurologische Ausfälle. Auf Grund dieser schweren körperlichen<br />

Beeinträchtigungen kann ein alkoholisierter Patient erst nach Ausnüchterung in stabilem<br />

Zustand aus dem Krankenhaus entlassen werden.<br />

• bei Benzodiazepinen zu Schläfrigkeit bis zum Koma, Minderung des Atemantriebes (in<br />

Kombination mit anderen Substanzen auch bis zum Atemstillstand), Blutdruckabfall,<br />

Verlangsamung der Herzfrequenz, verwaschener Sprache, Gangstörungen, Schwindel.<br />

Auf Grund dieser schweren körperlichen Beeinträchtigungen sollte ein Patient erst<br />

nach Abklingen dieser Krankheitszeichen entlassen werden.<br />

• bei Opiaten u.a. zu stecknadelkopfgroßen Pupillen, Verminderung des Atemantriebes<br />

bis zum Atemstillstand, Schläfrigkeit bis zum Koma. Auch hier ist eine Entlassung aus<br />

dem Krankenhaus erst nach Abklingen dieser Zeichen medizinisch vertretbar.<br />

Was meint man mit dem Begriff „Missbrauch/schädlicher Gebrauch“?<br />

Man spricht von Missbrauch oder schädlichem Gebrauch<br />

• bei Substanzkonsum zu unpassenden Gelegenheiten bis zum Rausch (Schwangerschaft,<br />

Autofahrt, Arbeit, Sport),<br />

• zur Besserung einer gestörten seelischen Befindlichkeit („Seelentröster“) und<br />

• bei langfristig übermäßigem Konsum (bei Alkohol täglich mehr als 40 g bei Männern<br />

bzw. 20 g bei Frauen).<br />

Es kommt in der Folge häufig zu körperlichen, sozialen und/oder seelischen Schäden (z.B.<br />

Leberverfettung, Depression, Interessenverlust, körperliche Vernachlässigung).<br />

8 Definition von <strong>Sucht</strong> und wichtige Begriffe<br />

Definition von <strong>Sucht</strong> und wichtige Begriffe<br />

9


Was meint man mit dem Begriff „Abhängigkeit“?<br />

1. Es besteht eine Art unwiderstehlicher Zwang, die Substanz zu konsumieren (<strong>Sucht</strong>druck,<br />

Craving).<br />

2. Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung<br />

und der Menge des Konsums.<br />

3. Es besteht eine Toleranzentwicklung (um den gleichen Effekt zu erreichen, werden<br />

deutlich höhere Mengen benötigt).<br />

4. Bei Verringerung oder Beendigung des Konsums stellen sich Entzugssymptome je nach<br />

Art der konsumierten Substanz ein.<br />

5. Zugunsten des Substanzkonsums werden andere Vergnügen oder Interessen zunehmend<br />

vernachlässigt.<br />

6. Die Substanz wird trotz eindeutig schädlicher Folgen (körperlich, seelisch, sozial) weiterhin<br />

konsumiert.<br />

Treffen von diesen 6 Kriterien 3 innerhalb von 12 Monaten zu, spricht man von Abhängigkeit.<br />

Typologie nach Jellinek<br />

Der amerikanische Physiologe Elvin Morton Jellinek formulierte 1951 ein bis heute weit<br />

verbreitetes Modell vom Verlauf der Alkoholkrankheit. Hierbei werden bzw. wurden<br />

verschiedene Phasen der Erkrankungen und auch verschiedene Typen unterschieden:<br />

Die Differenzierung der Alkoholkranken von Jellinek unterscheidet 5 Typen:<br />

a–Trinker (Konflikttrinker)<br />

Der Alpha-Trinker trinkt in Konfliktsituationen (Spannungen, Ängste, Verstimmungen).<br />

In „guten“ Zeiten wird noch Abstinenz eingehalten. Es kommt zu keinem Kontrollverlust<br />

bei noch nicht stark ausgeprägter psychischer Abhängigkeit.<br />

b–Trinker (Gelegenheitstrinker)<br />

Für Beta-Trinker ist das Gelegenheitstrinken typisch. Der Alkoholkonsum ist überhöht<br />

und unregelmäßig. Folgeschäden werden im sozialen Bereich erkennbar. Der Konsum<br />

ist an bestimmte Gewohnheiten gebunden, es kommt zu keinem Kontrollverlust.<br />

g–Trinker (süchtiger Trinker)<br />

Unter diesen Trinktypus, dem Gamma-Trinker, fallen die eigentlich süchtigen Trinker.<br />

Sie sind nur zu einer kurzzeitigen Abstinenz fähig. Es treten sehr häufig deutliche<br />

familiäre, berufliche, körperliche und seelische Schäden auf. Die seelische Abhängigkeit<br />

ist stark ausgeprägt und mit Kontrollverlust verbunden. Im Verlauf tritt die körperliche<br />

Abhängigkeit hinzu.<br />

d–Trinker (Gewohnheitstrinker)<br />

Der Delta-Trinker ist gekennzeichnet durch gleichmäßige, über den Tag verteilte Alkoholaufnahme.<br />

Er ist dabei ständig bemüht seinen Alkoholspiegel konstant zu halten.<br />

Sonst kommt es zu Entzugserscheinungen. Meist beginnt er bereits am Morgen zu trinken,<br />

bleibt aber rauscharm und es kommt zu keinem Kontrollverlust. Auch hier treten<br />

ausgeprägte Folgeerscheinungen auf. Neben der körperlichen besteht eine seelische<br />

Abhängigkeit ohne Fähigkeit zur Abstinenz.<br />

e–Trinker (episodischer Trinker / „Quartalssäufer“)<br />

Es besteht ein starkes Verlangen nach Alkohol. Dieses Verlangen ist zeitlich begrenzt<br />

(Tage, Wochen). Diese Phasen gehen mit Kontrollverlust einher und können unterschiedlich<br />

lang andauern. Ein phasenförmiger Verlauf ist typisch. Die seelische Abhängigkeit<br />

beschränkt sich im Wesentlichen auf die Trinkphasen. Außerhalb dieser Phasen<br />

ist Abstinenz und unauffälliges Trinkverhalten möglich.<br />

10 Definition von <strong>Sucht</strong> und wichtige Begriffe<br />

Definition von <strong>Sucht</strong> und wichtige Begriffe<br />

11


Folgeschäden<br />

Folgeschäden des Alkoholkonsums<br />

Bei den meisten Alkoholabhängigen kommt es im Verlauf der Krankheit zu unterschiedlichen<br />

Folgeproblemen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlicher Art und Ausprägung<br />

sein können und oft nicht mit der Menge des Konsums in Verbindung stehen müssen.<br />

Eine vollständige Heilung dieser Folgeprobleme ist häufig nicht mehr möglich, so dass<br />

eine frühe und regelmäßige ärztliche Untersuchung mit dem möglichst frühzeitigen<br />

Beenden des Konsums erfolgen sollte.<br />

Körperliche Folgen des abhängigen Trinkens<br />

Fettleber bis zur Leberzirrhose<br />

Der aufgenommene Alkohol wird im Körper als Energie in Form von Fett in den Zellen der<br />

Leber gespeichert. Im Verlauf „verstopfen“ die Fetttropfen die Leberzellen und führen zu<br />

einer deutlichen Vergrößerung/Verfettung der Leber. Diese Veränderung kann sich bei Abstinenz<br />

wieder erholen. Die Anzeichen sind gering, es können gegebenenfalls Völlegefühl<br />

und Übelkeit auftreten. Bei weiter anhaltendem Konsum kommt es zum Untergang der<br />

Leberzellen mit Umwandlung der verfetteten Leberzellen in wucherndes funktionsloses<br />

Bindegewebe. Dabei schrumpft die Leber und wird „knotig“ (Leberzirrhose). Zerstörte<br />

Leberzellen können vom Körper nicht mehr neu gebildet werden. In der Folge kommt es<br />

zu Appetitlosigkeit, Antriebsschwäche, Müdigkeit, Abnahme der Körperbehaarung, roten<br />

spinnenförmigen Gefäßzeichnungen auf der Haut („Spider nävi“), Wasseransammlungen<br />

im Bauch und/oder den Beinen, Gelbfärbung der Haut und der Augenschleimhäute,<br />

Blutgerinnungsstörungen, Gefäßerweiterungen an der Speiseröhre mit Gefahr von<br />

lebensbedrohlichen Blutungen. Im schlimmsten Fall häuft sich wegen der mangelnden<br />

Entgiftungsfunktion der zerstörten Leber ein Zellgift (Ammoniak) an. Dies führt zu der<br />

sogenannten hepatischen Enzephalopathie mit Zittern, Müdigkeit bis Schläfrigkeit,<br />

Apathie, Gedächtnisstörungen. Es handelt sich dabei um ein bedrohliches Krankheitsbild,<br />

das oft auf einer Intensivstation versorgt werden muss. Außerdem wird durch Alkohol<br />

die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) geschädigt. Typisch ist ein ringförmiger Schmerz im<br />

Oberbauch, der plötzlich auftritt und bis zum Rücken ausstrahlen kann. Es kommt nach<br />

Untergang der Zellen zu einer Verkalkung der Bauchspeicheldrüse. Bauchspeicheldrüsenkrebs,<br />

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sind eine häufige Komplikation.<br />

Polyneuropathie<br />

Durch die giftige Wirkung des Alkohols kommt es zur Schädigung der Nervenendigungen<br />

vor allem an Füßen und Händen. Zunächst bestehen meist schmerzhafte Missempfindungen,<br />

Kribbeln und Taubheitsgefühle. Im Verlauf kommen Schmerzen, die brennend oder<br />

stechend sein können, sowie Muskelkrämpfe und Muskelschwäche hinzu. Das Laufen<br />

wird zunehmend unsicher und kann bei schweren Verläufen (und anhaltendem Konsum)<br />

im Rollstuhl enden.<br />

Hirnatrophie (Gehirnschrumpfung)<br />

Ähnlich wie bei der Leber führt anhaltender Alkoholkonsum zu einem Untergang von<br />

Zellen. Auch diese können nicht mehr neu gebildet werden. Meist sind die Zellen des<br />

Kleinhirns und des Vorderhirns zuerst betroffen. Sichtbare Zeichen sind dann Gangstörungen,<br />

Einschränkungen der Feinmotorik und des Gleichgewichtes, Veränderungen<br />

der Persönlichkeit. Weiterer Zelluntergang kann im schlimmsten Fall zu ausgeprägten<br />

Gedächtnisstörungen und schweren Beeinträchtigungen der Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens führen, die ein selbständiges Wohnen unmöglich machen (Alkoholdemenz).<br />

Stoffwechselstörungen<br />

Bei Alkoholikern sind häufig die Blutfette erhöht (Triglyceride), was zu Gefäßverschlüssen<br />

wie Herzinfarkt, Schlaganfall führen kann. Außerdem besteht auf Grund der schlechten<br />

sonstigen Ernährung ein Vitaminmangel, insbesondere von Vitamin B 1<br />

. Dies verschlechtert<br />

die Funktion der feinen Nervenzellendigungen bevorzugt an den Füßen (siehe<br />

Polyneuropathie).<br />

Neurologische Störungen<br />

Bei der Wernicke-Enzephalopathie treten Augenmuskellähmungen, Pupillenstörungen sowie<br />

Gang- und Standunsicherheit auf. Als Vorboten werden häufig Magen-Darm-Störungen<br />

und Fieber beobachtet. Ursächlich ist eine Zerstörung der sogenannten Mamillarkörper im<br />

Mittelhirn. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Mangel an Vitamin B 1<br />

. Die sogenannte<br />

Korsakow-Psychose ist gekennzeichnet durch ausgeprägte Gedächtnisstörungen. Eine<br />

Speicherung neuer Informationen ist nahezu unmöglich. Außerdem sind die Konzentrationsfähigkeit<br />

und die räumliche Orientierung beeinträchtigt. Ebenso wie bei der Wernicke-<br />

Enzephalopathie ist ein Vitamin B 1<br />

-Mangel der Auslöser der Erkrankung.<br />

12 Folgeschäden<br />

Folgeschäden<br />

13


Magenschädigungen<br />

Alkohol regt sehr stark die Bildung von Magensäure an. Die Folge ist eine Schädigung<br />

der Magenschleimhaut. Es treten vor allem Sodbrennen, Übelkeit, Druckgefühl im<br />

Oberbauch auf. Die Schädigung de Schleimhaut kann zu einem Magengeschwür führen.<br />

Im schlimmsten Falle kann dies lebensbedrohlich bluten oder zu einem Durchbruch der<br />

Magenwand kommen.<br />

Hämatologische Erkrankungen<br />

Durch Schädigung des Knochenmarks werden die Blutzellen nicht mehr ausreichend und<br />

oft falsch geformt gebildet. Insbesondere gibt es zu wenig Blutplättchen (Schädigung<br />

der Blutgerinnung). Bei Verletzung bluten Wunden erheblich länger. Die roten Blutkörperchen<br />

werden zu groß und sind in ihrer Zahl vermindert. Durch Verringerung der weißen<br />

Blutkörperchen ist die Immunabwehr geschwächt. Schwere Infektionen wie Lungenentzündungen<br />

(insbesondere bei Rauchern) können auftreten.<br />

Gynäkologische Krankheiten/Schwangerschaft<br />

Aus noch ungeklärter Ursache sind Krebserkrankungen der Brust bei Alkoholikerinnen<br />

häufiger.<br />

Das ungeborene Kind reagiert sehr empfindlich auf Alkohol. Durch Hemmung des<br />

Zellwachstums können selbst geringe Alkoholmengen das Nervensystem schädigen und<br />

zu Fehlbildungen führen. Medizinisch wird die alkoholbedingte Schädigung als fötales<br />

Alkoholsyndrom oder als Alkoholembryopathie bezeichnet. Zu den Fehlentwicklungen<br />

gehören unter anderem eine Minderung der Intelligenz, Verhaltensstörungen, Hirnleistungsschwäche,<br />

Hyperaktivität, Sprachstörungen, Minderwuchs, Kleinköpfigkeit,<br />

Fehlbildungen der Gliedmaßen, des Skeletts, des Herzens und der Augen. In der Kindheit<br />

und Jugend bleiben die alkoholgeschädigten Kinder in ihrer Entwicklung im Vergleich<br />

zu anderen Kindern zurück. Sie fallen unter anderem auf durch erschwertes logisches<br />

Denken, Störungen der Wahrnehmung, Störungen des Gedächtnisses, Leistungsmängel<br />

im Rechnen, unruhiges und störendes Verhalten und Schlafstörungen. Gefährdet ist das<br />

ungeborene Kind während des gesamten Zeitraumes der Schwangerschaft. Selbst geringe<br />

Alkoholmengen können eine Schädigung verursachen. Der beste Schutz besteht in der<br />

Abstinenz während der gesamten Schwangerschaft.<br />

Soziale Folgen des abhängigen Trinkens<br />

Die zwischenmenschlichen Beziehungen leiden bei Alkoholabhängigen. Durch Interessenverlust,<br />

Vernachlässigungen, unangemessene Reaktionen, wiederholte Intoxikationen<br />

und eine Mischung aus Schuldgefühlen und Unzufriedenheit kommt es oft zu Streitigkeiten.<br />

Trennung vom Partner und Ehescheidung sind als Folge an der Tagesordnung.<br />

Auch Kinder aus derartig gestörten Familienverhältnissen sind erheblichen Belastungen<br />

ausgesetzt und erfahrungsgemäß entwicklungsgestört und stark alkoholgefährdet.<br />

Durch immer schlechter werdende Leistungen am Arbeitsplatz (sinkende Arbeitsleistung,<br />

Unzuverlässigkeit, häufiges Fehlen) ist der berufliche Abstieg vorprogrammiert. Außerdem<br />

haben Untersuchungen gezeigt, dass es durch Einschränkung der Wahrnehmungsund<br />

Reaktionsfähigkeit zu einem fehlerhaften Bedienen von Maschinen und zu schweren<br />

Arbeitsunfällen kommt.<br />

Auch kriminelle Folgen können sich im Verlauf einer Alkoholkrankheit einstellen. Ausgangspunkt<br />

hierfür sind die stark überhöhten Trinkmengen, aber auch die alkoholbedingte<br />

Wesensänderung mit herabgesetzter Kritikfähigkeit. Zumeist handelt es sich um Sachbeschädigung,<br />

Diebstahl, Raub, Beleidigung, Fahren ohne Führerschein oder alkoholisiert,<br />

Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung bis hin zu Totschlag.<br />

Oftmals endet die Alkoholabhängigkeit mit der Obdachlosigkeit. In den angebotenen<br />

Notunterkünften wird häufig und viel getrunken, so dass eine Abstinenz dort deutlich<br />

erschwert ist. Sogenannte „trockene“ Häuser versuchen die Bewohner bei ihrem Abstinenzwunsch<br />

zu unterstützen.<br />

Seelische Folgen des abhängigen Trinkens<br />

• Das vorherrschende Merkmal der Alkoholabhängigkeit besteht in dem süchtigen<br />

Verlangen, einhergehend mit einer zunehmenden Einengung des Denkens auf den<br />

<strong>Sucht</strong>stoff Alkohol unter Vernachlässigung der Eigenverantwortung. Dieses Fehlverhalten<br />

zu erkennen, dazu fehlt es dem Abhängigen lange Zeit an kritischer Distanz.<br />

Häufig ist es erst der Druck von außen, der den Süchtigen dazu zwingt, sich mit den<br />

Verhaltensweisen von Abhängigen innerlich auseinanderzusetzen, um dann möglicherweise<br />

einiges ändern zu können.<br />

14 Folgeschäden<br />

Folgeschäden<br />

15


• Es kommt häufig zu depressiven Störungen. In Verbindung mit Kontrollverlust und<br />

überhöhtem Alkoholkonsum besteht nicht selten die Gefahr von Gedanken an Selbstmord<br />

oder eines Selbstmordversuches.<br />

• Manche Alkoholiker leiden an Eifersuchtsvorstellungen, die sich bis zum Wahn steigern<br />

können. Der Partner wird dabei ständig der Untreue verdächtigt und misstrauisch<br />

beobachtet.<br />

• Schlafstörungen treten häufig auch schon in frühen Krankheitsstadien auf. Sie werden<br />

oft im häuslichen Umfeld mit großen Alkoholmengen „behandelt“. Nach abgeschlossener<br />

Entgiftung können sie noch auftreten, zeigen sich aber bei anhaltender<br />

Abstinenz rückläufig.<br />

• Es kann zu Gedächtnislücken kommen. Eine besonders schwere Form der anhaltenden<br />

Gedächtnisstörung bildet das Korsakow-Syndrom (s.o.). Seine Symptome sind hochgradige<br />

Gedächtnisstörungen, zeitliche und örtliche Desorientiertheit sowie Konfabulationen.<br />

Hierbei versucht der Süchtige seine Gedächtnislücken durch Phantasiegebilde<br />

auszufüllen.<br />

• Die toxische Hirnschädigung kann nach langjährigem Alkoholkonsum zu einem alkoholbedingten<br />

organischen Psychosyndrom führen. Das macht sich in Störungen des<br />

Gedächtnisses, der Merkfähigkeit, der Intelligenz, der Aufmerksamkeit, der Konzentration<br />

sowie einer Stimmungslabilität bemerkbar. Unter Abstinenz bildet sich das Psychosyndrom<br />

nach Monaten bis Jahren zurück, manchmal bleiben jedoch Dauerschäden<br />

bestehen. Eine lang andauernde alkoholische Einwirkung auf das Gehirn kann zum<br />

Verlust von Gehirnzellen führen, der nicht ersetzbar ist und daher unter Umständen<br />

bleibende Hirnfunktionsstörungen verursacht.<br />

• Eine weitere Komplikation bildet die sogenannte Halluzinose. Dabei handelt es sich<br />

um Sinnestäuschungen vorwiegend akustischer Art. Der Kranke hört beispielsweise<br />

Stimmen, die dann als Bedrohung empfunden werden.<br />

Folgeschäden des Opiatkonsums<br />

Durch langjährigen i.v.-Konsum (insbesondere durch die Injektion von Buprenorphin (z.B.<br />

Subutex ® ) oder Fentanyl kommt es zu Spritzenabszessen oder Entzündungen, zunehmender<br />

Vernarbung der Gefäße und Rückbildung der Venen. Bei stark zerstörten Venen<br />

ist auch in Notfallsituationen wie Unfällen, schwere Intoxikationen, Operationen oder<br />

auch nur Routineblutabnahmen eine ärztlich-medizinische Versorgung über diese Gefäße<br />

erschwert bis unmöglich.<br />

Durch Ausstreuung von Keimen bei unsauberem Spritzen kann eine lebensgefährliche<br />

Entzündung der Herzmuskulatur auftreten.<br />

Unter Einfluss von Opiaten kommt es häufig zu Leberschäden sowie Magen- und Darmstörungen<br />

bis hin zum Darmverschluss, starke Gebissveränderungen durch Karies und<br />

Zahnausfall sowie häufige Lungenerkrankungen.<br />

Durch den Gebrauch von getauschten Spritzen entsteht ein hohes Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten,<br />

HIV oder vor allem Hepatitis zu infizieren.<br />

Nach längerem nasalen Konsum von Heroin und vor allem Kokain treten Schädigungen<br />

der Nasenschleimhaut und der Nasenscheidewand bis hin zu Nekrosen (Absterben des<br />

Gewebes) auf. Hier helfen oft nur noch Operationen.<br />

16 Folgeschäden<br />

Folgeschäden<br />

17


Entzugssyndrom<br />

Meist führt der lange Drogenkonsum zu einer starken sozialen Verelendung, körperlichem<br />

Verfall, schwerwiegenden juristischen Problemen, Isolation von der Familie und Veränderungen<br />

der Persönlichkeit.<br />

Folgeschäden anderer Drogen<br />

Beim Flashback handelt es sich um ein Wiederauftreten des Berauschungszustandes ohne<br />

aktuellen Drogenkonsum. Dieses Phänomen wird vor allem bei LSD beschrieben.<br />

Eine drogeninduzierte Psychose ist eine der schwerwiegendsten Folgestörung des<br />

Drogenkonsums. Ob die Droge nun ein Auslöser oder die Ursache war, bleibt derzeit eine<br />

akademische Frage.<br />

Es treten akustische Halluzinationen (Hören von Stimmen/Geräuschen) und/oder paranoide<br />

Zustandsbilder wie Verfolgungsideen, Beeinträchtigungserleben auf. Diese Zustandsbilder<br />

können einigen Tage oder einige Wochen trotz Therapie anhalten. Ursachen sind vor allem<br />

LSD, Haschisch, Amphetamine und auch Kokain.<br />

Der Vollständigkeit halber muss auch hier das teratogene Potential dieser Substanzen<br />

genannt werden. Neben vermuteten Schäden an der Erbsubstanz zum Beispiel durch<br />

LSD, sind vor allem bei Heroin, Kokain, Cannabis und Benzodiazepinen die folgenden<br />

Effekte gesichert:<br />

• Untergewichtigkeit,<br />

• Frühgeburten,<br />

• geistige und körperliche Unterentwicklung,<br />

• Bewegungsunruhe,<br />

• Übererregbarkeit,<br />

• Abhängigkeits- bzw. Entzugssymptome bei Neugeborenen.<br />

Folgeschäden des Benzodiazepinkonsums<br />

Auf lange Sicht kann die regelmäßige Einnahme von Diazepam und anderen ähnlichen<br />

Präparaten zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit, Störungen des Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus, sozialer Isolation, Veränderung der Persönlichkeit, Verlangsamung des Denkablaufes,<br />

„Dauerdröhnung“, Schwindel bis Benommenheit, Sturzgefahr, Muskelschwäche,<br />

Sprachstörungen, Appetit-, Sexualstörungen, Realitätsflucht führen.<br />

Entzugssymptome bei Alkoholabhängigkeit<br />

Aus klinischer Erfahrung ist bekannt, dass bei gewohnheitsmäßiger, anhaltender<br />

mittelgradiger und bei relativ kurzzeitiger hochgradiger Alkoholzufuhr eine Alkoholabhängigkeit<br />

entstehen kann. Wenn in dieser Situation die Alkoholzufuhr reduziert oder<br />

plötzlich abgesetzt wird, entstehen Entzugssymptome. Diese Symptome können auch bei<br />

Neugeborenen von Alkoholikerinnen beobachtet werden. Die einzelnen Entzugssymptome<br />

lassen sich wie folgt einordnen:<br />

Körperliche Symptome<br />

Zittern, Schwitzen, hohe Blutdruckwerte, Magen-Darm-Störungen (Erbrechen, Durchfälle),<br />

erhöhte Herzfrequenz, Störungen der Blutsalze, erhöhte Blutzuckerwerte, Schlafstörungen,<br />

Sprachstörungen, Gangunsicherheit<br />

Seelische Symptome<br />

gesteigerte Angst, Erregbarkeit, Depressionen, Gedächtnisstörungen, veränderte Bewusstseinslage,<br />

Wahnvorstellungen<br />

Komplikationen<br />

Gefürchtete Komplikationen des Alkoholentzuges sind das Alkoholentzugsdelir sowie epileptische<br />

Anfälle. Eine Prognose ist weder für das Auftreten eines Alkoholentzugdelirs, noch<br />

für einen Krampfanfall möglich. Es kann prinzipiell jeden Alkoholabhängigen treffen.<br />

Alkoholdelir<br />

Bei einem Alkoholentzugsdelir kommt es zu Desorientiertheit in örtlicher, zeitlicher und<br />

situativer Hinsicht, Störung der Hirnleistung (Auffassungsstörungen), Halluzinationen,<br />

insbesondere optisch („weiße Mäuse“), schwankender Stimmungslage, teilweise mit<br />

Angst und Reizbarkeit, aber auch häufig Euphorie und Galgenhumor ist zu beobachten.<br />

Außerdem sind die Betroffenen sehr unruhig, oftmals bettflüchtig und zeigen Schlafstörungen,<br />

vermehrte Schweißneigung, Fieber, erhöhte Herzfrequenzen und ein ausgeprägtes<br />

Zittern. Nicht selten ist eine Fixierung mit Gurten zum Schutz der Patienten notwendig.<br />

Auch eine richterliche Unterbringung kann erforderlich sein. Der Betroffene vermag<br />

das Risiko des Krankheitsbildes nicht abzusehen. Aufgrund der sogenannten vegetativen<br />

Entgleisung (erhöhte Blutdruckwerte und Herzfrequenz sowie Fieber) handelt es sich um<br />

18 Folgeschäden<br />

Entzugssyndrom<br />

19


Ermüdbarkeit, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Feindseligkeit, Erregung, Angstträume,<br />

Schuldgefühle, Augenflimmern, Verschwommensehen, Beeinträchtigungen des Geruchs- und<br />

Geschmacksinnes, Überempfindlichkeit auf Licht, Lärm und Berührung, Taubheitsgefühle<br />

Seelisch<br />

Verfolgungsideen, Verkennungen, Halluzinationen, Störungen der Konzentration, Desorientiertheit<br />

ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem wir die Patienten auf eine Intensivstation<br />

verlegen müssen. Es kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.<br />

Entzugsanfall<br />

Bei einem epileptischen Alkoholentzugsanfall verliert der Patient ohne erkennbare<br />

Anzeichen/“Vorwarnung“ das Bewusstsein. Er stürzt und der gesamte Körper beginnt zu<br />

Zucken. Oftmals beißt man sich hierbei auf die Zunge und/oder Urin und Stuhlgang gehen<br />

spontan ab. Bei langandauerndem Anfall kann es durch Verlegung der Atemwege zu<br />

einer verminderten Sauerstoffversorgung des Gehirnes kommen und schwere Hirnschäden<br />

verursachen. Auch kann der Patient zu Beginn des Anfalles stürzen und sich schwere<br />

Verletzungen zuziehen.<br />

Entzugssymptome bei Opiatabhängigkeit<br />

Beim Konsum von Heroin tritt die seelische, ebenso wie die körperliche Abhängigkeit<br />

sehr rasch auf. Die Wirkdauer ist mit ca. 4 Stunden relativ kurz und mit zunehmender Toleranzentwicklung<br />

noch kürzer. Folglich muss die Substanz in immer kürzeren Abständen<br />

konsumiert werden, um ein Auftreten von Entzugssymptomen zu verhindern. Diese sind:<br />

Körperlich<br />

erhöhte Blutdruckwerte, Temperatur und Herzfrequenz, erweiterte Pupillen, Gänsehaut,<br />

Zittern, vermehrtes Atmen, Schnupfen/Niesen, vermehrter Tränenfluss, Übelkeit, Erbrechen,<br />

Bauchkrämpfe, Durchfälle, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit,<br />

Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Gier nach Opiaten (Craving)<br />

Seelisch<br />

Reizbarkeit, Angst, Unruhe<br />

Entzugssymptome bei Benzodiazepinabhängigkeit<br />

Die Entzugssymptome sind nicht sehr markant und bestehen vorwiegend in einer<br />

Veränderung der Wahrnehmung, zunehmender Ängstlichkeit und innerer Unruhe sowie<br />

Schlafstörungen. Komplikationen sind ebenfalls cerebrale Krampfanfälle und Delire (s.o.).<br />

Außerdem treten auf:<br />

Körperlich<br />

Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Herzrasen, Schwitzen, Muskelzuckungen und -krämpfe,<br />

Zittern, Schwindel, Ohrgeräusche, Ohrdruck, Gangunsicherheit, Sprachstörungen, rasche<br />

20 Entzugssyndrom<br />

Entzugssyndrom<br />

21


Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

Die Therapie der <strong>Sucht</strong>kranken erfolgt in einem komplexen mehrstufigen Programm.<br />

Dieses Programm beginnt zunächst mit der Beratung, wie sie beispielsweise auf unseren<br />

Stationen über die Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen angeboten wird. Sie führt dann<br />

über den Entzug bis zur Entwöhnung. Anschließend erfolgt die soziale Rehabilitation<br />

bzw. Wiedereingliederung. Bei Opiat- und Nikotinabhängigkeit besteht die Möglichkeit,<br />

als erste Phase bereits die Substitutionsbehandlung mit medizinisch weniger problematischen<br />

Substanzen durchzuführen. In Großstadtregionen – wie auch in <strong>München</strong> – ist oft<br />

ein sehr differenziertes Versorgungssystem gegeben, das es erlaubt, relativ individuelle<br />

Hilfeangebote zu koordinieren. Nutzen Sie daher unbedingt die Möglichkeit der Beratung,<br />

um ein für Sie speziell abgestimmtes Angebot herauszufinden.<br />

Bei den Entzugsbehandlungen erfolgt das Absetzen der Substanz und die Behandlung<br />

der dabei auftretenden Symptomatik. Sie sollte vorzugsweise stationär erfolgen, kann<br />

aber auch bei leichteren Erkrankungsformen und bei guter sozialer Integration ambulant<br />

durchgeführt werden. Natürlich ist die Motivation während einer Entzugsbehandlung<br />

anschließend abstinent zu bleiben, hoch. Dies ist ein sehr wichtiges Ziel, das nicht immer<br />

sofort erreicht werden kann. Der Umgang mit Rückfällen ist daher ebenso im Fokus der<br />

Behandlung. Bei erneutem Konsum insbesondere von Alkohol ist die rasche erneute<br />

Abstinenz im ambulanten oder auch stationären Rahmen wichtig. Bei früherem Auftreten<br />

von Entzugsanfällen oder Delirien ist von einer ambulanten Entzugsbehandlung, die zum<br />

Teil angeboten wird, abzuraten.<br />

Die Entwöhnungstherapie kann ebenfalls in Abhängigkeit und vom Ausmaß der sozialen<br />

Integration ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Die Notfalltherapie wird von<br />

Einheiten der medizinischen Grundversorgung, und zwar insbesondere von den somatischen<br />

Kliniken, geleistet.<br />

<strong>Sucht</strong> ist eine chronische Erkrankung. Leider sind zur Aufrechterhaltung der Abstinenz<br />

für den einzelnen oftmals viele einschneidende Maßnahmen erforderlich. Häufig vergeht<br />

einige Zeit, bis man zu diesen bereit ist. Deshalb vergeht zum Teil viel Zeit und es sind<br />

mehrere Entzugsbehandlungen nötig, bis vom Betroffenen eine stationäre Therapie als<br />

sinnvoll erachtet wird. Das bedeutet, dass viele zwar von Experten über ihren Zustand<br />

aufgeklärt sind, aber noch nicht die entscheidenden Schritte unternehmen. Dies wird als<br />

„mangelnde Krankheitseinsicht“ bezeichnet.<br />

Die nötige Änderungsbereitschaft entsteht oft erst allmählich – aber aus ärztlicher Sicht<br />

so schnell wie möglich – um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Oft sind auch mehrfache<br />

Entwöhnungstherapien notwendig, da die Therapie nach kurzer Zeit abgebrochen wurde<br />

oder auch nach regulärer Beendigung der Therapie nach wenigen Tagen bis Wochen ein<br />

erneuter Rückfall aufgetreten ist. Die Ursachen dazu können vielfältig sein.<br />

Entgiftungs- oder Entzugsbehandlung<br />

Die Planung und Umsetzung einer bestimmten therapeutischen Strategie bei dem Entzug<br />

bei vorliegender Stoffabhängigkeit muss nicht nur Ihre Situation, sondern auch die geforderte<br />

multidisziplinäre Kompetenz des Behandlers im Hinblick auf das Team und den<br />

medizinischen Hintergrund berücksichtigen. Besonders komplikationsreich ist der Entzug<br />

im ambulanten Bereich. Diese Form der Entgiftung wird in unserem Haus angeboten,<br />

erfordert jedoch einen hohe Eigenmotivation und gute soziale Integration.<br />

Prinzipiell unterschiedet man einen „warmen“ Entzug (es werden Medikamente verabreicht)<br />

von einem „kalten Entzug“ (es werden keine Medikamente verabreicht). Man muss<br />

dabei berücksichtigen, dass sich die Entzugssymptome vor allem beim Alkoholentzug<br />

binnen weniger Stunden dramatisch verändern können – sie können sowohl zunehmen, als<br />

auch abnehmen. Im ersten Fall kann dann ein Patient ins Delir entgleisen, im zweiten Fall<br />

kann er – bis zum Atemstillstand – zu stark sediert sein. Es ist demzufolge die Behandlung<br />

in einer spezialisierten Einrichtung erforderlich.<br />

Auf unseren Entgiftungsstationen erfolgt die Entgiftung mit den unten aufgeführten<br />

Medikamenten zunächst unter intensiver Überwachung im Wachbereich (ggf. unter Monitorüberwachung<br />

bei starker Intoxikation) und im Verlauf in einem monitorüberwachten<br />

Zimmer.<br />

Außer der medikamentösen Behandlung werden im Rahmen der qualifizierten Entgiftung<br />

noch Bezugspflege (motivierende Gespräch durch Fachpflegepersonal), Gespräche<br />

mit Psychologen, Ärzten, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Kunsttherapie, <strong>Sucht</strong>-Info,<br />

Betreuung durch Sozialpädagogen und Gruppen (Sozialpädagogen, Psychologen und<br />

Ärzten) angeboten. Ziel der sogenannten Psychoedukation ist Ihnen ihr vorliegendes<br />

Krankheitsbild und die notwendigen Maßnahmen zu erläutern und damit ihre Krankheitseinsicht<br />

zu stärken, eine Therapiemotivation zu erreichen und entsprechende<br />

22 Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

23


Therapien bereits während des stationären Aufenthaltes zu organisieren. Eine solche<br />

qualifizierte Entgiftung dauert bei Alkoholabhängigkeit in der Regel bis 14 Tage, bei Opiat-<br />

und Medikamentenabhängigkeit bis zum Erhalt eines negativen Urinbefundes (unter<br />

Umständen bis zu 6 Wochen). Die Nachsorge kann je nach Schwere der Erkrankung und<br />

körperlicher Verfassung des Patienten in Form von Selbsthilfegruppen, Anbindung an eine<br />

<strong>Sucht</strong>ambulanz, ambulanter oder stationärer Entwöhnungstherapie oder, bei kognitivem<br />

Abbau (Konzentrationsschwäche oder Abnahme der Merkfähigkeit) und schwerer<br />

Erkrankung, Soziotherapie erfolgen. Die entsprechende Therapieform wird mit jedem<br />

Patienten individuell besprochen. Ohne eine entsprechende Nachsorge besteht eine sehr<br />

große Rückfallgefahr.<br />

Statistisch gesehen werden über 90% aller Alkoholabhängigen nach abgeschlossener<br />

qualifizierter Entzugsbehandlung ohne Therapiemaßnahme nach 1 Jahr wieder rückfällig.<br />

Nach Abschluss einer stationären Therapie sind mindestens 50 % abstinent.<br />

Da die körperliche Entgiftung nur der erste Schritt in ein suchtmittelfreies Leben ist,<br />

sollten Sie sich während Ihres Aufenthalts Gedanken über eine geeignete Nachsorge<br />

machen. Es gibt prinzipiell verschiedene Möglichkeiten:<br />

Entwöhnungstherapie<br />

Ambulante Entwöhnungstherapie<br />

Voraussetzung für die ambulante Behandlung ist eine stabile Wohnsituation, ein relativ<br />

intaktes persönliches Umfeld, sowie eine ausreichende Tagesstruktur. Sie nehmen (je<br />

nach Anbieter) ein- bis dreimal wöchentlich an Therapiegruppen und Einzelgesprächen<br />

teil. Das Therapieprogramm findet abends statt, so dass eine Berufstätigkeit weiter ausgeübt<br />

werden kann. Die Behandlungsdauer beträgt etwa ein Jahr.<br />

Teilstationäre Entwöhnungstherapie<br />

Auch für die Behandlung in einer Tagesklinik sind eine gesicherte Wohnsituation sowie<br />

ein stabiles soziales Umfeld erforderlich. Sie nehmen von Montag bis Freitag jeweils von<br />

8.30 bis 16.30 Uhr am therapeutischen Programm teil, samstags von 8.00 bis 12.00 Uhr.<br />

Die Gesamtdauer beträgt 10 bis 12 Wochen.<br />

Stationäre Entwöhnungstherapie<br />

Die vollstationäre Therapie stellt die intensivste Form der Entwöhnungsbehandlung dar<br />

und wird in spezialisierten Fachkliniken durchgeführt. Das Therapieprogramm erstreckt<br />

sich in der Regel von Montag bis Freitag, die Dauer der Behandlung kann zwischen 6<br />

und 16 Wochen betragen (Kurzzeit- / Langzeittherapie).<br />

Was geschieht bei der Entwöhnungstherapie?<br />

Die Entwöhnungstherapie erfolgt in der Regel ursachenorientiert. Vor allem das Bedingungsgefüge<br />

des süchtigen Verhaltens wird analysiert. Grundsätzlich wird in Gruppen<br />

gearbeitet. Dabei werden verschiedene Strategien des Umgangs mit der Abhängigkeit<br />

und des Rückfalles entwickelt. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Ihnen aufzuzeigen,<br />

dass die Rückbildung möglich ist, aber dies sehr lange dauern kann. Die Dauer der stationären<br />

Entwöhnungstherapie kann von 6 Wochen (Kurzzeittherapie bei Alkoholabhängigkeit<br />

über 6 Monate bei Drogenabhängigen bis zu 12 Monaten bei einer Soziotherapie)<br />

andauern. Folgende methodische Therapiebausteine sind Bestandteil einer Entwöhnungstherapie:<br />

Psychotherapeutische Gesprächsgruppen<br />

Zwei- oder dreimal in der Woche werden themenbezogene Gruppengespräche geführt, die<br />

dem Aufdecken der Mechanismen der <strong>Sucht</strong> dienen. Das zentrale Thema dieser Gruppen<br />

ist die Abstinenzsicherung. Vor allem gegen Ende der Therapie ist dies die Rückfallbewältigung,<br />

da die Eigenverantwortung des Patienten gestärkt werden muss. Er soll lernen, ggf.<br />

über den Rückfall zu sprechen und nicht mit Abwehr und Resignation zu reagieren.<br />

Training sozialer Kompetenzen<br />

Im Rollenspiel wird ca. zweimal in der Woche geübt, seine Interessen durchzusetzen, vor<br />

allem auf Ämtern sein Anliegen klar vorzutragen. Auch das Ablehnverhalten (Alkohol,<br />

Drogen, Medikamente) wird hier trainiert.<br />

Sporttherapie<br />

In diesem Bereich geht es um die Wiederentdeckung des eigenen Körpers. Darüber hinaus<br />

wird die Selbstkontrolle entwickelt, man soll den „inneren Schweinehund“ überwinden,<br />

siegen, verlieren und die Kräfte einteilen lernen.<br />

24 Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

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Gestaltungstherapie<br />

Hiermit wird das kreative Tun gefördert. Manchmal ist es nur produktorientiert (Ergotherapie),<br />

bisweilen auch prozessorientiert (Kunsttherapie).<br />

Münzbelohnungstechnik (nicht im Hause)<br />

Bei dieser Technik bekommen Patienten Vergünstigungen, wenn sie eine bestimmte<br />

Anzahl von Punkten/Münzen für Pünktlichkeit, Zimmerordnung, Reinlichkeit, aktive<br />

Mitarbeit erreicht haben.<br />

Therapieziele<br />

• gesundheitliche Stabilisierung<br />

• Reduktion und Einstellen von ggf. vorhandenem Beigebrauch<br />

• Ggf. Reduktion von Methadon in kleinen Schritten<br />

• Substanzfreiheit (Totalabstinenz)<br />

• Rückfallprävention<br />

• selbstverantwortliche und zufriedene Lebensführung ohne <strong>Sucht</strong>mittel<br />

Auch nach abgeschlossener Entwöhnungstherapie ist eine weitere Nachsorge zur Sicherung<br />

der Abstinenz unumgänglich. Diese Nachsorge ist im Versorgungssystem Großraum<br />

<strong>München</strong> in Form von Selbsthilfegruppen, Adaptation und <strong>Sucht</strong>ambulanzen möglich<br />

und dringend zu empfehlen (Ansprechpartner siehe unten).<br />

Bei Rückfällen ist die zeitnahe Aufnahme auf einer unserer Stationen auch kurzfristig<br />

möglich (Anmeldung über das Aufnahmehandy <strong>Sucht</strong> – Nummer siehe oben). Bei<br />

auftretendem <strong>Sucht</strong>druck oder dem Gefühl, dem Rückfall „ganz nah zu sein“ ist auch die<br />

stationäre Aufnahme (sofern Kapazitäten vorhanden) für kurze Zeit (1-2 Nächte/Tage)<br />

zur Krisenintervention geplant. Auch in diesem Fall bitten wir um Anmeldung über das<br />

Aufnahmehandy.<br />

Nachsorge/Wiedereingliederung/Rehabilitation<br />

Ziele der Wiedereingliederung sind die Integration in das soziale Leben, das Finden<br />

von neuen Freunden und einem neuen Arbeitgeber und die Stabilisierung neu erlernter<br />

Verhaltensweisen.<br />

Nach der Therapie kann im Idealfall die Entlassung nach Hause erfolgen. Ist dies nicht<br />

möglich, so kann eine Unterbringung in einem Wohnheim, in einer Wohngemeinschaft<br />

oder auch die Teilnahme in einer Einrichtung zur Arbeitsrehabilitation erfolgen. Es gibt<br />

alkoholfreie Freizeitkreise und alkoholfreie Gaststätten. Träger der Rehabilitation sind<br />

meist <strong>Sucht</strong>beratungsstellen.<br />

Die Wiedereingliederungsphase ist zunächst von einer hohen Vulnerabilität (Instabilitiät)<br />

gekennzeichnet. Der Patient braucht daher eine umfassende Unterstützung, um sein<br />

weiteres Leben neu und abstinent aufzubauen. Der Rehabilitationseffekt hängt stark<br />

vom sozialen Umfeld ab.<br />

Zur Nachsorge gehören:<br />

• regelmäßige Teilnahme an Selbsthilfegruppen (Adressen s. unten)<br />

• mögliche Teilnahme an Angehörigengruppen (Adressen s. unten)<br />

• regelmäßige Anbindung an Beratungsstellen (Adressen s. unten)<br />

• bei zusätzlich bestehenden psychiatrischen Erkrankungen (z.B. Depression) Einzeltherapie<br />

bei einem Nervenarzt/Psychiater<br />

• bei Alkoholfolgekrankheiten regelmäßige Besuche beim Hausarzt und ggf. Facharzt.<br />

Soziotherapie<br />

Bei einer sozialtherapeutischen Maßnahme stehen neben der Schaffung eines suchtmittelfreien<br />

Lebensumfeldes das Training alltagspraktischer Fähigkeiten, die Förderung<br />

der kognitiven Kompetenz sowie die soziale Wiedereingliederung im Mittelpunkt. Sie<br />

wohnen in einer therapeutischen Gemeinschaft in speziell dafür hergerichteten Häusern.<br />

Es gibt keine zeitliche Beschränkung.<br />

Ihre individuellen Voraussetzungen können Sie gerne im Gespräch mit dem Sozialdienst<br />

klären. Außerdem berät Sie unsere Sozialpädagogin zu Fragen der Existenzsicherung (Wohnen,<br />

Arbeit, Einkommen, Krankenversicherung).<br />

26 Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

Therapie der <strong>Sucht</strong>erkrankung<br />

27


Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

Medikamente im Alkoholentzug<br />

Nach den bestehenden Behandlungsleitlinien ist die Gabe von Medikamenten insbesondere<br />

von Benzodiazepinen erst ab Erreichen von 0,0 Promille zulässig. Bei Hochrisikopatienten<br />

kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Gabe früher erfolgen.<br />

Clomethiazol (Distraneurin ® )<br />

Dies ist ein stark beruhigendes Medikament, welches Alkoholentzugssymptome rasch<br />

dämpft. Es hat ein hohes <strong>Sucht</strong>potential und sollte ambulant daher nicht verschrieben<br />

werden. Nach Einnahme kann vor allem nach der 1. Dosis ein Kribbeln/Brennen/Laufen der<br />

Nase auftreten. Dies sollte auf jedem Fall dem Pflegepersonal mitgeteilt werden. Weitere<br />

Nebenwirkungen könnten sein: allergische Reaktionen, Übelkeit, Brechreiz, und zunehmende<br />

Verschleimung der Atemwege, weshalb bei Lungenerkrankungen, insbesondere bei<br />

Asthma, Distraneurin eher nicht eher nicht gegeben werden sollte.<br />

Nach zunächst bedarfsweiser Gabe wird Distraneurin nach ca. 1 Tag in der Visite fest<br />

angesetzt und von dieser Dosis ausgehend je nach Zustandsbild täglich reduziert. Die<br />

körperliche Entzugsbehandlung ist auf jeden Fall erst nach Absetzen von Distraneurin<br />

beendet und eine reguläre Entlassung ist erst nach diesem Zeitpunkt möglich. Dies<br />

begründet sich<br />

a. in der Maskierung von Entzugssymptomen durch dieses Medikament. Bei plötzlichem<br />

Absetzen treten erneut deutliche Entzugssymptome, Kreislaufprobleme, Delir, <strong>Sucht</strong>druck<br />

usw. auf.<br />

b. in der anfallsverhütenden Wirkung des Medikamentes. Bei plötzlichem Absetzen<br />

der Distraneurindosis kann es in erhöhtem Maße zum Auftreten von Krampfanfällen<br />

kommen.<br />

Lorazepam (Tavor ® )<br />

Dies ist ein Medikament aus der Gruppe der Benzodiazepine mit ebenfalls vorhandenem<br />

Abhängigkeitspotential. Auch Tavor ® kann Alkoholentzugssymptome wie das Distraneurin<br />

® lindern, es hat eine zentral dämpfende Wirkung und wirkt vorbeugend gegen Entzugsanfälle.<br />

Auch dieses Medikament wird zunächst bedarfsweise und später im Rahmen<br />

der Visite fest gegeben, um ein regelmäßiges Ausschleichen dieser Substanz zu erreichen.<br />

Generell sollte die Einnahme so kurz wie möglich gehalten werden, um eine <strong>Sucht</strong>verlagerung<br />

zu vermeiden. Nebenwirkungen hier sind Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit,<br />

Muskelschwäche mit Sturzgefährdung, Sprechstörungen, Schluckstörungen bis hin zur<br />

Verringerung des Atemantriebes. Plötzliches Absetzen steigert die Gefahr eines Entzugsanfalles,<br />

Delires, Entgleisung von Blutdruck und Herzfrequenz, Steigerung von <strong>Sucht</strong>druck<br />

und damit Erhöhung des Rückfallrisikos. Aus diesem Grund erfolgt auch hier Ausschleichen<br />

der Substanz. In der Regel ist eine Entlassung erst nach fehlendem Nachweis der<br />

Substanz im Drogenscreening regulär möglich.<br />

Carbamazepin (Tegretal ® )<br />

Carbamazepin ist ein sogenanntes Antiepileptikum, das heißt es wird zur Vorbeugung von<br />

epileptischen Anfällen gegeben. Deshalb wird während der Entzugsbehandlung Tegretal ®<br />

zur Vorbeugung von epileptischen Entzugsanfällen gegeben. Da diese Entzugsanfälle<br />

meist in den ersten 1–3 Tagen der Behandlung auftreten, ist eine schnelle Aufdosierung<br />

erforderlich. Dies geschieht in der Regel durch Gabe des Tegretalsaftes in den ersten 24<br />

Stunden der Behandlung. Danach kann das Medikament auch in Tablettenform verabreicht<br />

werden. Bei fehlenden Krampfereignissen in der Vorgeschichte und gutem Allgemeinzustand<br />

kann das Antiepileptikum nach dem 3. Tag langsam ausgeschlichen werden. Sollte in<br />

der Vorgeschichte oder während der Entzugsbehandlung ein epileptischer Anfall aufgetreten<br />

sein, empfehlen wir die weitere Einnahme des Präparates nach Rücksprache mit einem<br />

Facharzt für Neurologie für maximal 3–6 Monate. Auch dann sollte das Medikament nicht<br />

abrupt abgesetzt werden. Nebenwirkungen von Tegretal ® können sein: Übelkeit, Erbrechen,<br />

Müdigkeit, Schwindel, Gangunsicherheit, Anstieg der Leberwerte, Hautreaktionen und<br />

Reduktion des Kochsalzspiegels (vor allem von Natrium) im Blut.<br />

Bitte teilen Sie Nebenwirkungen ihrem behandelndem Arzt/Ärztin und/oder dem Pflegepersonal<br />

mit.<br />

Clonidin (z.B. Catapresan ® )<br />

Eigentlich ist Catapresan ® ein Medikament gegen Bluthochdruck. Da es aber im zentralen<br />

Nervensystem beruhigend auf Rezeptoren wirkt, die die Entzugssymptome wie<br />

Unruhe, Bluthochdruck, Herzrasen und Schlafstörungen steuern, ist es als zusätzliche<br />

unterstützende Medikation gut wirksam. Die Gabe von Catapresan ® ist zunächst bei<br />

28 Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

29


Bedarf nach vorheriger Blutdruckkontrolle und ggf. dann auch als Festmedikation mit<br />

schrittweisem Ausschleichen möglich. Auch dieses Medikament wird langsam ausgeschlichen,<br />

um plötzliche Blutdruckspitzen und möglicherweise erneute Unruhe zu vermeiden.<br />

Nebenwirkungen von Catapresan sind Müdigkeit, Blutdruck- und Herzfrequenzsenkung,<br />

Übelkeit, Erbrechen, Schwindel.<br />

Thiamin (Vitamin B 1<br />

, z.B. Neuro AS ® oder Aneurin ® )<br />

Längerer Alkoholkonsum führt im Körper zur Reduktion von Vitaminen, insbesondere<br />

von Vitamin B 1<br />

. Dies kann zu schweren Nervenschäden bis hin zu Lähmungen (Rollstuhlpflicht)<br />

führen. Daher geben wir im Entzug täglich bis zu 300 mg = 3 Tabletten. Bei<br />

Patienten mit sehr schlechtem Allgemein- und Ernährungszustand, einer sogenannten<br />

Wernicke Enzephalopathie kann eine intravenöse oder intramuskuläre Gabe der Vitamine<br />

notwendig werden. Selten treten nach Einnahme allergische Hauterscheinungen auf.<br />

Pantoprazol (z.B. Pantozol ® )<br />

Dies ist ein internistisches Medikament zur Verringerung der Säureproduktion im Magen<br />

und verhindert daher die Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.<br />

Als Nebenwirkungen können Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall<br />

auftreten.<br />

Haloperidol (z.B. Haldol ® )<br />

Dies ist ein Medikament aus der Gruppe der Antipsychotika (früher auch Neuroleptika<br />

genannt). Es wird eingesetzt bei deliranten Syndromen oder Wahnvorstellungen/Verfolgungsideen.<br />

Es kann in Tropfen oder Tabletten in seltenen Ausnahmen auch als Spritze<br />

verabreicht werden. Mit diesem Medikament können diese Symptome meist in kurzer<br />

Zeit beseitigt werden. Als Nebenwirkungen können sogenannte EPMS (Extrapyramidale<br />

Symptome) auftreten. Dies sind Zungen- und Schlundkrämpfe, Versteifungen der Muskeln<br />

am gesamten Körper bevorzugt an Armen und Beinen. Außerdem können Kreislaufbeeinträchtigungen<br />

und mit erhöhter Wahrscheinlichkeit epileptische Anfälle auftreten.<br />

Medikamente im Opiatentzug<br />

Methadon<br />

Die im <strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong> verwendete 1%ige Lösung ist ein sogenanntes<br />

Razemat d.h. sie besteht zur Hälfte aus Levomethadon (L-Methadon, „linksdrehend“)<br />

und dem Dextromethadon (D-Methadon, „rechtsdrehend“). Von diesen chemisch<br />

nur gering unterschiedlichen Teilen entfaltet nur die linksdrehende Form der Substanz<br />

ihre Wirkung, der Rest wird vom Körper ausgeschieden.<br />

Methadon wirkt schmerzstillend, beruhigend, angstreduzierend und hustenstillend.<br />

An Nebenwirkungen treten Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum Schock, Schwitzen,<br />

Schwindel, Verringerung des Atemantriebes bis zum Atemstillstand, Stimmungsveränderungen,<br />

Verlangsamung der Herzfrequenz, Verstopfung, enge Pupillen, Schlafstörungen<br />

usw. auf. Insbesondere mit anderen dämpfenden im zentralen Nervensystem wirksamen<br />

Medikamenten wie Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) und Alkohol kommt es zu Wechselwirkungen<br />

in Form von Wirkungsverstärkung des Methadons und vor allem Verstärkung<br />

von Nebenwirkungen wie Senkung des Atemantriebes. Aus diesem Grund kann es bei einer<br />

Teilentzugsbehandlung vorübergehend erforderlich sein, die bisherige Substitutionsdosis<br />

zu reduzieren. Wegen der möglichen Senkung des Atemantriebes werden Methadon und<br />

Polamidon ® auf den Stationen der <strong>Sucht</strong>abteilung nur bis spätestens 17 Uhr verabreicht,<br />

um mögliche Nebenwirkungen noch rechtzeitig vor dem Schlaf beurteilen zu können.<br />

Levomethadon (z.B. Polamidon ® )<br />

im Vergleich zu Methadon besteht dieses von einer Pharmafirma hergestellte Fertigarzneimittel<br />

nur aus der „linksdrehenden“ Substanz (vgl. oben Methadon). Da dieses<br />

Präparat immer nur in einer 0,5%igen Lösung zur Verfügung steht, ist die Dosierung in<br />

ml zur 1%igen Methadonlösung äquivalent.<br />

Buprenorphin (z.B. Subutex ® )<br />

Subutex ® ist ein sogenannter partieller Opiatantagonist. Dies bedeutet, dass die<br />

Substanz sowohl die Opiatwirkungen entfaltet (Entzugssymptome mildert) als auch im<br />

Sinne eines Gegenspielers der Opiate Entzugssymptome auslösen kann. Die dämpfende<br />

Wirkung von Opiaten wie Heroin oder Methadon ist beim Subutex kaum gegeben.<br />

30 Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

31


Rechtliche Fragen<br />

Subutex wird gegeben als Sublingualtablette (die Tablette wird unter die Zunge gelegt<br />

und löst sich hier langsam auf). Seit kurzem gibt es auch ein weiteres Präparat mit dem<br />

Wirkstoff Buprenorphin. Dies ist das Präparat Suboxone ® , welches eine weitere Substanz<br />

(Naltrexon) enthält, die verhindert, dass die Abhängigen dieses Medikament i.v. spritzen<br />

können (dabei treten heftige Entzugssymptome auf). Da es unter Buprenorphin nicht zu<br />

Überdosierungen kommen kann, kann mit diesem Medikament im Entzug auch nachts<br />

begonnen werden. Es sollte sogar möglichst vor der Einnahme bis zum deutlichen Eintritt<br />

von Opiatentzugssymptomen gewartet werden, da dann die positiven Opiatwirkungen<br />

des Medikamentes gegenüber den möglichen ausgelösten Entzugssymptomen überwiegen.<br />

Der Vorteil dieser wenig dämpfenden Substanz liegt in der deutlich längeren Halbwertszeit<br />

im Vergleich zu Methadon. Die Substanz klingt dann im Körper zum Ende des<br />

Entzuges noch langsamer ab und die Entzugssymptome sind vergleichsweise weniger<br />

schwer als bei Methadon.<br />

In einigen Kliniken wird wohl routinemäßig nach Absetzen von Methadon/Polamidon<br />

noch für kurze Zeit Buprenorphin zur angeblichen Erleichterung der Entzugssymptome<br />

verabreicht. Dies hat sich bei uns nicht bewährt und kann allenfalls in wenigen Ausnahmefällen<br />

befürwortet werden.<br />

Behandlung von Schlafstörungen im Entzug<br />

Bitte beachten Sie, dass Schlafstörungen als normales Entzugssymptom zu sehen sind.<br />

Die üblichen Schlafmittel stellen eine hohe <strong>Sucht</strong>gefahr dar. Daher können sie auf einer<br />

<strong>Sucht</strong>station in der Regel nicht eingesetzt werden. Bitte machen Sie nachts dem Pflegepersonal<br />

bei deren Rundgängen deutlich, dass Sie wach sind (Hand heben o.ä.) Nur dann<br />

kann in der Visite nach mehreren schlafgestörten Nächten eine eventuelle Bedarfsmedikation<br />

besprochen werden. Bitte beachten Sie unbedingt alternative Möglichkeiten wie<br />

Akupunktur oder Schlaftee sowie Entspannung, die wir Ihnen vorrangig anbieten.<br />

Fahrtauglichkeit<br />

Bitte beachten Sie, dass Sie durch die Gabe von Medikamenten während der Behandlung<br />

und mögliche Komplikationen während des Entzugs nicht fahrtauglich sind.<br />

Was ist ein Beschluss?<br />

Wenn auf unseren Stationen von einem sogenannten „Beschluss“ gesprochen wird,<br />

handelt es sich meist um eine öffentlich-rechtliche Unterbringung nach bayerischem<br />

Landesgesetz. Die Antragstellung liegt bei dem Kreisverwaltungsreferat, außerhalb der<br />

Dienstzeit sind in unaufschiebbaren Fällen dessen Befugnisse meist auf die Polizei übertragen.<br />

Dies betrifft meistens Patienten, die zum Beispiel in hohem Maße selbstgefährdet<br />

sind, durch Selbstmordgedanken, schwere Überdosierungen von Alkohol, Medikamenten<br />

oder Drogen, Verwirrtheitszustände anderer Art usw. Kommt ein Patient in Polizeibegleitung<br />

nach dem genannten Unterbringungsgesetz auf die Station, so muss das Vormundschaftsgericht<br />

spätestens bis 12 Uhr des darauffolgenden Tages verständigt werden.<br />

Dabei ergeben sich für den Patienten folgende Möglichkeiten:<br />

Von ärztlicher Seite kann eine weitere Selbst- oder zum Teil auch Fremdgefährdung ausreichend<br />

ausgeschlossen werden und der Patient kann wunschgemäß entlassen werden.<br />

Von ärztlicher Seite wird weiter eine stationäre Behandlung empfohlen bei noch bestehender<br />

Selbstgefährdung. Der Patient sieht die Notwendigkeit der Behandlung ein und<br />

erklärt sich freiwillig einverstanden. Dies wird dem Vormundschaftsrichter mitgeteilt.<br />

Weitere Konsequenzen ergeben sich nicht.<br />

Von ärztlicher Seite wird wegen Selbstgefahr ein weiterer Aufenthalt für unabdingbar<br />

gehalten und der Patient ist krankheitsbedingt nicht in der Lage, diese Notwendigkeit im<br />

erforderlichen Maße einzusehen. Besteht der Patient auch nach ausführlicher Aufklärung<br />

über seinen Gesundheitszustand und die notwendige stationäre Behandlung auf die<br />

Entlassung, darf der Arzt/Ärztin den Patienten nicht gegen seinen Willen auf der Station<br />

festhalten. Daher wird dann eine richterliche Anhörung erforderlich. Der Richter/die<br />

Richterin prüft dann die Notwendigkeit der stationären Weiterbehandlung. Ist diese nach<br />

Einschätzung des Vormundschaftsrichters/-richterin nicht notwendig, kann ein Patient<br />

daraufhin gegen ärztlichen Rat entlassen werden. Hält auch der Richter/Richterin eine<br />

weitere stationäre Behandlung für unumgänglich, kann eine vorläufige Unterbringung<br />

32 Medikamente der Entzugsbehandlung<br />

Rechtliche Fragen<br />

33


Adressen in und um <strong>München</strong><br />

angeordnet werden. Der Zeitraum beläuft sich in der Regel dann zwischen mindestens<br />

einer und bis zu 6 Wochen. Der Patient wird im Ermessen des Arztes/Ärztin dann<br />

entlassen, wenn die Gründe der Unterbringung nicht mehr vorliegen, u.U. gegen den<br />

Willen des Patienten. Aus ärztlicher Sicht wird dieser Weg nur gewählt, um das Leben des<br />

Patienten zu schützen.<br />

Im Rahmen der vorläufigen Unterbringung wird vom Vormundschaftsgericht ein vorläufiger<br />

gesetzlicher Betreuer bestellt. Die Ärzte werden beauftragt, während des Aufenthaltes<br />

Stellung zu nehmen, ob nach der Entlassung eine Fortsetzung dieser Betreuung<br />

notwendig ist.<br />

Patienten, die sich zunächst auf freiwilliger Grundlage in stationärer Behandlung befunden<br />

haben und dies im Verlauf widerrufen, können, wenn die Voraussetzungen für eine<br />

Unterbringung vorliegen, gegen ihren Willen festgehalten werden. Diese Entscheidung<br />

trifft zunächst der behandelnde Arzt/behandelnde Ärztin, zum Teil auch der Aufnahmearzt.<br />

In diesen Fällen besteht eine unverzügliche Mitteilungspflicht an das Vormundschaftsgericht.<br />

Der Richter/die Richterin muss spätestens bis 12 Uhr des folgenden Tages zur<br />

Anhörung kommen.<br />

Patienten mit einer langjährigen Erkrankungsdauer (<strong>Sucht</strong>), schweren Folgeerkrankungen<br />

(s.o.) und zahlreichen vergeblichen Therapieversuchen und einer zusätzlichen psychiatrischen<br />

Begleiterkrankung (Depressionen, Psychosen, schwere Persönlichkeitsstörungen,<br />

Gedächtnisverlust usw.) können auf ärztlichen Antrag oder Antrag eines bereits bestellten<br />

Betreuers auch richterlich angehört, beziehungsweise schriftlich begutachtet werden.<br />

Der Richter kann eine längerfristige Unterbringung bis zu 2 Jahre beschließen. Die<br />

Unterbringung erfolgt dann entweder in einer offenen oder geschlossenen therapeutischen<br />

Einrichtung, z.B. Soziotherapie oder Pflegeheim. Dies dient der Sicherstellung einer<br />

längeren Abstinenz und der Besserung der Alkoholfolgeerkrankungen und Behandlung<br />

der psychiatrischen Erkrankungen. Hiermit versuchen wir, das Überleben der Patienten<br />

und therapeutische Schritte zu sichern, damit der Patient anschließend wieder zu einer<br />

selbständigen und abstinenten Lebensführung zurückkehren kann.<br />

Prävention<br />

Mind Zone<br />

Präventionsprojekt<br />

Lessingstraße 1<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 544 97-172<br />

Fax: (089) 532 80 28<br />

Internet: http://www.mindzone.info<br />

Bayerisches Landesjugendamt<br />

Richelstraße 11<br />

Postfach 19 02 54<br />

80602 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 130 62-0<br />

Fax: (089) 13 01-223<br />

Internet: http://www.blja.bayern.de<br />

Bayerisches Landeskriminalamt<br />

<strong>München</strong> – Sachgebiet 133:<br />

Verhaltensorientierte Prävention<br />

Maillingerstraße 15<br />

80636 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 12 12-0<br />

Fax: (089) 12 12-4134<br />

Internet: http://www.polizei.bayern.de<br />

Aktion Jugendschutz<br />

Landesarbeitsstelle Bayern e. V.<br />

Fasaneriestraße 17<br />

80636 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 12 15 73-0<br />

Fax: (089) 12 15 73-99<br />

Internet: http://www.bayern.jugendschutz.de<br />

Inside<br />

Präventionsprojekt<br />

Schwanthalerstraße 73 Rgb.<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 54 36 99-0<br />

Fax: (089) 54 36 99-11<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

Inside at School<br />

Präventive Hilfe bei <strong>Sucht</strong>gefährdung vor Ort<br />

an der Schule<br />

Schwanthalerstr. 73 Rgb.<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 54 36 99-0<br />

Fax: (089) 54 36 99-11<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

Condrobs e. V.<br />

Jugend-, Drogen- und <strong>Sucht</strong>beratung<br />

Ferdinand-Maria-Straße 20<br />

82319 Starnberg<br />

Fon: (081 51) 91 82 03<br />

Fax: (081 51) 91 82 10<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

Prop e. V.<br />

Psychosoziale Beratungs- und<br />

Behandlungsstelle<br />

Heiliggeistgasse 9<br />

85354 Freising<br />

Fon: (081 61) 34 16<br />

Fax: (081 61) 34 35<br />

Inernet: http://www.prop-ev.de<br />

Fachambulanz für <strong>Sucht</strong>kranke<br />

Kirchenstr. 6<br />

85567 Grafing<br />

Fon: (080 92) 50 24<br />

Fax: (080 92) 50 11<br />

Internet:<br />

http://www.suchtambulanz-ebersberg.de<br />

34 Rechtliche Fragen<br />

Adressen in und um <strong>München</strong><br />

35


Ambulante <strong>Sucht</strong>beratung und Behandlung<br />

Bundesweite <strong>Sucht</strong>- und Drogen-Hotline 01805 – 31 30 31<br />

Die „<strong>Sucht</strong>- und Drogen-Hotline“ ist unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 01805 – 31 30 31<br />

zu erreichen. Sie bietet telefonische Beratung, Hilfe und Informationen durch erfahrene Fachleute aus der<br />

Drogen- und <strong>Sucht</strong>hilfe. An die <strong>Sucht</strong>- und Drogen-Hotline können sich sowohl Menschen mit <strong>Sucht</strong>problemen<br />

als auch deren Angehörige, Freunde oder Kollegen wenden. Die Hotline ist 24 Stunden am Tag<br />

besetzt und kostet 12 Cent pro Minute.<br />

Anonyme Internetberatung<br />

http://www.beratung-caritas.de/<br />

http://www.drugcom.de/<br />

http://www.frauen-sucht-gesundheit.de<br />

http://www.ftz-muenchen.de<br />

http://www.inca-augsburg.de<br />

http://www.mudra-online.de<br />

http://www.onlineberatung.mindzone.info<br />

zum Thema Partydrogen für Jugendliche und junge<br />

Erwachsene sowie deren Angehörige.<br />

<strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong>-Nord<br />

Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen und<br />

Krisen am <strong>Klinikum</strong> Schwabing<br />

Haus 77 / OG<br />

Kölner Platz 1<br />

80804 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 30 68-5960<br />

Internet: http://www.iak-kmo.de<br />

„Tal 19“<br />

Beratungs- und Therapiezentrum für<br />

<strong>Sucht</strong>gefährdete und Abhängige<br />

Psychosoziale Beratungsstelle<br />

Tal 19<br />

80331 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 24 20 80-0<br />

Fax: (089) 24 20 80-11<br />

Internet: http://www.tal19.de<br />

Clearingstelle zur Substitutionsvermittlung der<br />

Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

Bayerstr. 28 a<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 54 58 32-0<br />

Fax: (089) 54 58 32-22<br />

Städtische Drogenberatung<br />

Bayerstr. 28a<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 233-479 64<br />

Fax: (089) 233-479 63<br />

Internet:<br />

http://www.muenchen.de/drogenberatung<br />

Fachambulanz für junge <strong>Sucht</strong>kranke<br />

Psychosoziale Beratung und Behandlung<br />

Dachauer Straße 29<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 233-47896 oder -47897<br />

Fax: (089) 233-47973<br />

Internet: http://www.caritas-suchtambulanz.de<br />

„Der Anker“<br />

Kontakt- und Begegnungsstätte<br />

Dachauer Straße 29<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 59 94 66 97<br />

Fax: (089) 55 02 71 11<br />

Internet: http://www.club29.net<br />

Caritas-Fachambulanz für erwachsene <strong>Sucht</strong>kranke<br />

Psychosoziale Beratung und Behandlung<br />

Schwanthalerstraße 84<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 53 09 91-0<br />

Fax: (089) 53 09 91-10<br />

Internet: http://www.caritasmuenchen.de<br />

FrauenTherapieZentrum <strong>München</strong> e. V.<br />

Güllstraße 3<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 74 73 70-0<br />

Fax: (089) 74 73 70-80<br />

Internet: http://www.ftz-muenchen.de<br />

FreD <strong>München</strong><br />

Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten<br />

Lessingstr. 3<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 28 70 11 63<br />

Handy: 0160 97 27 00 62<br />

Internet: http://www.prop-ev.de<br />

Prop e. V.<br />

Aufnahme und Therapievermittlung<br />

Landwehrstraße 43<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 53 88 65-0<br />

Fax: (089) 53 88 65-20<br />

Internet: http://www.prop-ev.de<br />

easyContact<br />

Erziehungshilfeangebote für suchtmittelkonsumierende<br />

Jugendliche<br />

Müllerstr. 43 a<br />

80469 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 260 25-291<br />

Fax: (089) 260 25-292<br />

Internet: http://www.easycontact-bayern.de<br />

Extra<br />

Beratungs- und Kontaktzentrum für<br />

drogenabhängige und -gefährdete Frauen und<br />

Mädchen, Mütter und ihre Kinder, schwangere<br />

Frauen und Mädchen<br />

Corneliusstraße 2<br />

80469 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 23 60 63<br />

Fax: (089) 23 60 69<br />

Internet: http://www.extra-ev.org<br />

Therapie Sofort!<br />

Vermittlungsstelle<br />

Winzererstr. 49 b<br />

80797 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 45 99 23-6<br />

Fax: (089) 45 99 23-75<br />

Internet: http://www.drogensoforthilfe.de<br />

36 Adressen in und um <strong>München</strong><br />

Adressen in und um <strong>München</strong><br />

37


Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle<br />

des Blauen Kreuz in Deutschland e. V.<br />

Kurfürstenstraße 34<br />

80801 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 33 20 20<br />

Fax (089) 39 50 31<br />

Internet:<br />

http://www.blaueskreuz-muenchen.de<br />

Drogenberatung <strong>München</strong><br />

Konradstraße 2<br />

80801 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 38 83 76-6<br />

Fax: (089) 38 83 76-83<br />

Internet: http://www.drobsmuenchen.de<br />

Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle<br />

des Blauen Kreuz in Deutschland e. V.<br />

Schleißheimer Str. 487<br />

80933 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 171 19 23 80<br />

Fax (089) 11 31 20 67<br />

Internet:<br />

http://www.blaueskreuz-muenchen.de<br />

Condrobs e. V.<br />

<strong>Sucht</strong>beratungsstelle Pasing<br />

Gleichmannstr. 8<br />

81241 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 820 75 68-0<br />

Fax: (089) 820 75 68-11<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

Fachambulanz für <strong>Sucht</strong>erkrankungen<br />

Beratung, Behandlung, Nachsorge<br />

Hauptstraße 5<br />

82256 Fürstenfeldbruck<br />

Fon: (081 41) 32 07-40<br />

Fax: (081 41) 32 07-44<br />

Internet: http://www.caritasmuenchen.de<br />

Condrobs e. V.<br />

<strong>Sucht</strong>- und Drogenberatung für Jugendliche und<br />

Erwachsene<br />

Söckinger Str. 25<br />

82319 Starnberg<br />

Fon: (081 51) 959 63-0<br />

Fax: (081 51) 959 63-10<br />

Internet: http://www.condrobs-starnberg.de<br />

(Teil-)stationäre Entgiftung und Entwöhnung<br />

<strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong><br />

Kompetenzzentrum <strong>Sucht</strong><br />

Vockestr. 72<br />

85540 Haar<br />

Fon: (089) 45 62-0<br />

Fax: (089) 45 62-3754<br />

Entwöhnungstherapie Aufnahme<br />

Fon: (089) 45 62-3656<br />

Internet: http://www.iak-kmo.de<br />

97 Plätze Entgiftung, Entwöhnung (Alkohol/Medikamente)<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

<strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong><br />

Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen und<br />

Krisen am Krankenhaus <strong>München</strong>-Schwabing,<br />

Haus 77<br />

Kölner Platz 1<br />

80804 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 30 68-5959 oder -5979<br />

Fax: (089) 30 68-5997<br />

Internet: http://www.iak-kmo.de<br />

20 Plätze Entgiftung, Krisenintervention<br />

Alter: ab 16 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente<br />

Caritas<br />

Tagesklinik für <strong>Sucht</strong>kranke<br />

Schwanthalerstr. 84 Rgb.<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 53 88 69-3<br />

Fax: (089) 53 88 69-48<br />

24 Plätze Entwöhnung<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Psychiatrische Klinik<br />

der Ludwig-Maximilian-Universität<br />

Station C 4<br />

Nußbaumstr. 7<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 51 60-5740<br />

Fax: (089) 51 60-5748<br />

25 Plätze Entgiftung<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente<br />

Tagesklinik<br />

Teilstationäre medizinische Rehabilitation<br />

drogenabhängiger Männer und Frauen<br />

Maistr. 37<br />

80337 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 54 63 82-0<br />

Fax: (089) 54 63 82-22<br />

18 Plätze Entwöhnung<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Prop Adaptionsphasenhaus <strong>München</strong>-Laim<br />

Valpichlerstr. 100<br />

80686 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 54 68 92-0<br />

Fax: (089) 54 68 92-20<br />

13 Plätze Adaption<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

38 Adressen in und um <strong>München</strong><br />

Adressen in und um <strong>München</strong><br />

39


Städt. Krankenhaus <strong>München</strong>-Schwabing<br />

Drogenentzugsstation „Villa“<br />

Kölner Platz 1<br />

80804 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 30 68-33 66<br />

Fax: (089) 30 68-39 34<br />

15 Plätze Entgiftung<br />

Alter: 14-60 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Haus Kieferngarten<br />

Adaptionseinrichtung<br />

Schlößlanger 1<br />

80939 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 31 89 99-0<br />

Fax: (089) 31 89 99-20<br />

Internet: http://www.kiefergarten.de<br />

20 Plätze<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Fachklinik Fasanenhof<br />

Sozialtherapeutische Einrichtung für junge<br />

<strong>Sucht</strong>kranke<br />

Am Blütenanger 64<br />

80995 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 15 82 00-27<br />

Fax: (089) 15 82 00-29<br />

Internet: http://www.caritas-fachklinik-muenchen.de<br />

31 Plätze Entwöhnung, Adaption<br />

Alter: 15-32 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

<strong>kbo</strong>-Heckscher-<strong>Klinikum</strong> für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Deisenhofener Str. 28<br />

81539 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 99 99-0<br />

Fax: (089) 99 99-1111<br />

Internet: http://www.heckscher-klinik.de<br />

Entgiftung, Entwöhnung<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol Drogen<br />

II. Medizinische Klinik und Poliklinik<br />

Toxologische Abteilung<br />

<strong>Klinikum</strong> rechts der <strong>Isar</strong><br />

der Technischen Universität <strong>München</strong><br />

Ismaninger Str. 22<br />

81675 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 41 40-2240<br />

Fax: (089) 41 40-4789<br />

8 Plätze Entgiftung<br />

Alter: 18-85 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Blaukreuz-Haus <strong>München</strong> e. V.<br />

Medizin. Rehabilitationseinrichtung zur Adaption<br />

Abhängigkeitskranker<br />

Gautinger Str. 22<br />

82152 Krailling<br />

Fon: (089) 857 28 88<br />

Fax: (089) 856 18 41<br />

12 + 8 Plätze Adaption + Betreutes Wohnen<br />

Klientel: Männer (18-60 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Würmtalklinik Gräfelfing<br />

Fachklinik für die Behandlung<br />

von <strong>Sucht</strong>erkrankungen<br />

Josef-Schöfer-Str. 3<br />

82166 Gräfelfing<br />

Fon: (089) 89 89 13 36<br />

Fax: (089) 89 89 13 39<br />

33 Plätze Entwöhnung<br />

Alter: 18-45 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Fachklinik Alpenland<br />

Rosenheimer Str. 61<br />

83043 Bad Aibling<br />

Fon: (080 61) 936 33<br />

Fax: (080 61) 93 64 99<br />

Internet: http://www.fachklinik-alpenland.de<br />

86 Plätze Entwöhnung und Adaption<br />

(+ 6 Kinderplätze)<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Drogen<br />

<strong>kbo</strong>-Inn-Salzach-<strong>Klinikum</strong><br />

Fachkrankenhaus für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Neurologie<br />

Fachbereich <strong>Sucht</strong><br />

Postfach 20<br />

83513 Wasserburg<br />

Fon: (080 71) 71-0<br />

Fax: (080 71) 56 33<br />

80 Plätze Entgiftung<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Psychiatrische Klinik des Bezirks Oberbayern<br />

am Krankenhaus Agatharied<br />

Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

St.-Agatha-Str. 1<br />

83734 Hausham<br />

Fon: (080 26) 393-3222<br />

Fax: (080 26) 393-4651<br />

30 Plätze Entgiftung<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente, Drogen<br />

Fachkrankenhaus Annabrunn<br />

Fachklinik für alkohol- und medikamentenabhängige<br />

Männer<br />

Annabrunn 22<br />

84570 Polling<br />

Fon: (086 31) 38 83-0<br />

Fax: (086 31) 38 83-19<br />

Internet: http://www.obdachlosenhilfe.de<br />

58 Plätze Entwöhnung<br />

Klientel: Männer (25-55 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente<br />

Entwöhnungseinrichtung Ingolstadt<br />

Sebastianstr. 18<br />

85049 Ingolstadt<br />

Fon: (08 41) 880-51 75<br />

Fax: (08 41) 880-50 30<br />

14 Plätze Entwöhnung<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente<br />

Fachklinik Lechbruck-Gründl<br />

Enzianweg 22<br />

86984 Prem<br />

Fon: (088 62) 83 33<br />

Fax: (088 62) 777 09<br />

29 Plätze Entwöhnung<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Medikamente<br />

40 Adressen in und um <strong>München</strong><br />

Adressen in und um <strong>München</strong><br />

41


Komplementäre Einrichtungen<br />

(Therapeutische Wohngemeinschaften, Übergangs- und Nachsorgewohngemeinschaften, Soziotherapeutische<br />

Einrichtungen für chronisch Abhängige)<br />

Club 29 e.V.<br />

Betreutes Wohnen<br />

Dachauer str. 29<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 59 98 93-16<br />

Fax: (089) 59 98 93-11<br />

Internet: http://club29.vpz-mpu.de<br />

51 Plätze<br />

Indikationsschwerpunkt: Alkohol<br />

Inizio Nachsorge<br />

Nachsorgewohngemeinschaften<br />

für junge Menschen nach abgeschlossener<br />

<strong>Sucht</strong>therapie<br />

Waltherstraße 23<br />

80337 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 26 01 07 75<br />

Fax: (089) 26 01 07 76<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

14 Plätze<br />

Alter: 17-26 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Suprima<br />

Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft für<br />

Substituierte<br />

Müllerstr. 16<br />

80469 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 23 07 73 43<br />

Fax: (089) 23 07 73 44<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

8 Plätze<br />

Klientel: Frauen (ab 18 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

easyContact – Betreutes Wohnen für<br />

erwachsene <strong>Sucht</strong>mittelkonsumierende<br />

Müllerstr. 43<br />

80469 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 23 25 99-40<br />

Fax: (089) 23 25 99-42<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

34 Plätze<br />

Klientel: junge Erwachsene ab 21 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Drogen<br />

Viva Clara<br />

Frauen-Nachsorge<br />

Jahnstr. 40<br />

80469 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 260 51 41<br />

Fax: (089) 260 51 76<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

4 Plätze<br />

Klientel: Frauen (20-50 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

Alkohol, Drogen<br />

Prima Donna<br />

Therapeutische Wohngemeinschaften<br />

für mehrfach belastete Frauen<br />

Gleichmannstr. 8<br />

81241 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 820 75 68-41<br />

Fax: (089) 820 75 68-42<br />

Internet: http://www.condrobs.de<br />

9 Plätze<br />

Klientel: Frauen (ab 21 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkte:<br />

stoffungebundene Abhängigkeiten,<br />

Symptome der Borderline-Erkrankung,<br />

Depressionen, Angststörungen etc.<br />

(nach Therapie der Stoffabhängigkeit)<br />

Haus Ammersee<br />

Soziotherapeutische Einrichtung für<br />

chronisch Abhängige<br />

Panoramastr. 10<br />

82211 Herrsching<br />

Fon: (081 52) 922 10<br />

Fax: (081 52) 54 15<br />

28 Plätze<br />

Alter: ab 18 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Haus Röhling<br />

Soziotherapeutische Einrichtung für chronisch<br />

Abhängige<br />

Am oberen Rain 3<br />

82481 Mittenwald<br />

Fon: (088 23) 34 42<br />

Fax: (088 23) 44 53<br />

32 Plätze<br />

Alter: 20-80 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Alkohol<br />

Haus Sebastian<br />

Facheinrichtung für Frauen und Männer mit einer<br />

Alkoholabhängigkeit und / oder „Doppeldiagnose“<br />

Sonnenweg 28<br />

83088 Kiefersfelden<br />

Fon: (080 33) 69 89-0<br />

Fax: (080 33) 69 89-37<br />

Internet: http://www.haus-sebastian.com<br />

40 Plätze<br />

Alter: 25-80 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Alkohol<br />

Haus Schliersee<br />

Soziotherapeutische Einrichtung für chronisch<br />

Abhängige<br />

Neuhauser Str. 1<br />

83727 Schliersee<br />

Fon: (080 26) 39 48-0<br />

Fax: (080 26) 39 48-20<br />

Internet: http://www.suchthilfe-schliersee.de<br />

30 Plätze<br />

Alter: 25-65 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Alkohol<br />

Hans-Scherer-Haus<br />

Facheinrichtung für alleinstehende<br />

alkoholabhängige Wohnungslose<br />

Mittenheim 38<br />

85764 Oberschleißheim<br />

Fon: (089) 31 58 25-0<br />

Fax: (089) 31 58 25-99<br />

Internet: http://www.obdachlosenhilfe.de<br />

66 Plätze<br />

Klientel: Männer (18-55 Jahre)<br />

Indikationsschwerpunkt: Alkohol<br />

42 Adressen in und um <strong>München</strong><br />

Adressen in und um <strong>München</strong><br />

43


Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />

Anonyme Alkoholiker (AA)<br />

Interessengemeinschaft e. V.<br />

Postfach 46 02 27<br />

80910 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 316 43 43<br />

Fax: (089) 316 51 00<br />

bundeseinheitl. Kontaktstelle:<br />

(Vorwahl) 192 95<br />

Blaues Kreuz in Deutschland e. V.<br />

Landesverband Bayern<br />

Neustädtlein 4<br />

95493 Bischofsgrün<br />

Fon / Fax: (092 76) 92 66 53<br />

Internet: http://www.blaues-kreuz-bayern.de<br />

Club 29<br />

Prävention, Rehabilitation, Nachsorge und<br />

Selbsthilfe e. V.<br />

Dachauer Straße 29<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 59 98 93-0<br />

Fax: (089) 59 98 93-11<br />

Internet: http://www.club29.net<br />

Kreuzbund Diözesanverband <strong>München</strong> und<br />

Freising e. V., Kontaktstelle für die Diözese<br />

<strong>München</strong> und Freising<br />

Dachauer Straße 5<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 59 08 37 77 oder 01805-41 04 50<br />

Fax: (089) 59 08 37 76<br />

Internet: http://www.kreuzbund-muenchen.de<br />

Selbsthilfezentrum <strong>München</strong><br />

Kontakt- und Beratungsstelle<br />

Frau Mirjam Unverdorben<br />

Westendstr. 68<br />

80339 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 53 29 56-17<br />

Fax: (089) 53 29 56-49<br />

Internet: http://www.shz-muenchen.de<br />

Niedrigschwellige Angebote<br />

(Kontaktläden, Notschlafstellen, Substitutionsambulanzen, Streetwork)<br />

Städtische Drogenberatung<br />

Bayerstr. 28a<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 233-479 64<br />

Fax: (089) 233-479 63<br />

Internet:<br />

http://www.muenchen.de/drogenberatung<br />

Streetwork Kontaktbus<br />

Alter: 14-30 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Clearingstelle für Substitution<br />

Bayerstr. 28a<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 233-478 96<br />

Fax: (089) 233-479 63<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Der „Anker“<br />

Kontakt- und Begegnungsstätte<br />

Dachauer Str. 29<br />

80335 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 59 98 93-21<br />

Fax: (089) 59 98 93-11<br />

Internet: http://www.club29.net<br />

Kontaktladen<br />

Indikationsschwerpunkt: Alkohol<br />

Caritas Methadonambulanz<br />

Landwehrstr. 26<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 23 11 49 82<br />

Fax: (089)23 11 49 86<br />

Substitutionsambulanz (25 Plätze)<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Prop Substitutionsambulanz<br />

Maistr. 30.<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 599 89 06-0<br />

Fax: (089) 599 89 06-21<br />

Internet: http://www.prop-ev.de<br />

Substitutionsambulanz (40 Plätze)<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Drogennotdienst L 43<br />

Kontaktladen, Notschlafstelle und 24-Stunden-<br />

Beratung für DrogenkonsumentInnen<br />

Landwehrstr. 43 Rgb.<br />

80336 <strong>München</strong><br />

(089) 54 90 86-30<br />

Fax: (089) 54 90 86-40<br />

Kontaktladen, Notschlafstelle,<br />

24-Stunden-Beratung<br />

(30 Plätze)<br />

Alter: 16-45 Jahre<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Extra<br />

Beratungs- und Kontaktzentrum für drogenabhängige<br />

und -gefährdete Frauen und Mädchen<br />

Corneliusstr. 2<br />

80469 <strong>München</strong><br />

Tel.: (089) 23 60 63<br />

Fax: (089) 23 60 69<br />

Kontaktladen<br />

Klientel: Frauen sowie Frauen mit Kindern<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

44 Adressen in und um <strong>München</strong><br />

Adressen in und um <strong>München</strong><br />

45


Städt. Krankenhaus <strong>München</strong>-Schwabing<br />

Drogenentzugsstation „Villa“<br />

Kölner Platz 1<br />

80804 <strong>München</strong><br />

Fon: (089) 30 68-33 66<br />

Fax: (089) 30 68-39 34<br />

Substitution (50 Plätze)<br />

Indikationsschwerpunkt: Drogen<br />

Condrobs e. V.<br />

Jugend-, Drogen- und <strong>Sucht</strong>beratung<br />

Ferdinand-Maria-Str. 20<br />

82319 Starnberg<br />

Tel.: (081 51) 91 82 03<br />

Fax: (081 51) 91 82 10<br />

Streetwork<br />

Indikationsschwerpunkt:<br />

Drogen<br />

46 Adressen in und um <strong>München</strong><br />

47


Herausgeber:<br />

<strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong><br />

Vockestraße 72<br />

85540 Haar bei <strong>München</strong><br />

Telefon | 089 4562 0<br />

Web | iak-kmo.de<br />

Redaktion:<br />

Dr. Petra Werner, Stefanie Wals<br />

unter Mitarbeit von Dr. Cecilia Friedrich, Dipl. Psych. Andrea Hartmann,<br />

Dipl. Psych. Sonja Schneider, Prof. DDDr. Felix Tretter<br />

Email | Petra.Werner@iak-<strong>kbo</strong>-<strong>Isar</strong>-<strong>Amper</strong>-<strong>Klinikum</strong> <strong>München</strong>-<strong>Ost</strong>.de<br />

Herzlichen Dank auch an alle Mitarbeiter und Patienten der <strong>Sucht</strong>abteilung des<br />

<strong>Klinikum</strong>s, die bei der Erstellung dieser Broschüre mitgeholfen haben.<br />

Zweite Auflage, Mai 2012 © <strong>kbo</strong>-IAK MO 2012

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