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Nationalpark Nordvelebit, Broschüre [PDF 4,9 MB] - Nacionalni park ...

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Der jüngste<br />

<strong>National<strong>park</strong></strong><br />

Große, scheinbar kahle Felsenblöcke mit zahlreichen Rissen,<br />

schwer begehbaren Wäldern, Lichtungen, kleinen und<br />

großen Karsttäler, wiesenbedeckten Karstdolinen, Eishöhlen,<br />

Schneegruben, Tümpel und Karren. Das Gebiet des<br />

<strong>Nordvelebit</strong> ist ein echtes Mosaik, zusammengefügt aus<br />

verschiedensten Habitaten, wo zahlreiche Panzen, Pilze<br />

und Tierarten ihr Zuhause nden und deren Reichtum wir<br />

gerade zu entdecken begonnen haben.<br />

Gerade wegen dieser Vielfalt an Karstformen, Lebewelt<br />

und Landschaſt wurde der <strong>Nordvelebit</strong> zum <strong>National<strong>park</strong></strong><br />

erklärt. Den Reichtum dieses Gebiets hat Dr. Ivan<br />

Krajač, ein leidenschaſtlicher Bergsteiger und Liebhaber<br />

des Velebit am schönsten in Worte gekleidet:<br />

03<br />

02<br />

In einer herrlichen Prozession, sind die verschiedensten<br />

Reichtümer hier für die Ewigkeit zusammengefügt, wie nirgendwo<br />

sonst im Velebit, in solcher Vielfalt, in solcher Höhe<br />

und auf relativ engem Raum.<br />

Vorallem der Mensch hat der Landschaſt des <strong>Nordvelebit</strong><br />

einen besonderen Stempel aufgedrückt. Er schuf und<br />

pegte die Weiden und Tümpel, baute Hirtenbehausungen<br />

und Trockenmauern, wovon heute nur noch die verwachsenen<br />

Wege und Ruinen der alten Bauten zeugen. Durch<br />

Schaffung neuer Habitate - Bergweiden, Tümpel und<br />

Trockenmauern, hat der Mensch zahlreichen Tier- und<br />

Panzearten das Leben ermöglicht, die ohne seine Hilfe<br />

in diesem Gebiet heute nicht vorkommen würden. Auf<br />

diesem Wege wurde die Artenvielfalt des <strong>Nordvelebit</strong><br />

zusätzlich bereichert.<br />

04<br />

01<br />

01 Aussicht vom Pfad Premužićeva staza auf die Kuppen der Rožanski kukovi<br />

02 Alte Hirtenbehausung<br />

03 Kroatische Blauspiere (Sibirea altaensis ssp. croatica)<br />

04 Habichtskauz (Strix uralensis)<br />

1


Der bisherige<br />

Schutz<br />

des Velebit<br />

01<br />

02<br />

Der Wert und die Schönheit des Velebit wurden<br />

schon seit langem erkannt. Im Rahmen des<br />

UNESCO-Programmes Der Mensch und die<br />

Biosphäre, wurde das Velebit-Gebirge im Jahre<br />

in die Liste der Welt - Biosphärenreservate<br />

eingetragen. Drei Jahre später wurde Velebit<br />

zum Natur<strong>park</strong> erklärt. Das Velebit-Gebirge<br />

beherbergt sogar zwei <strong>National<strong>park</strong></strong>s in sich –<br />

im Süden der <strong>National<strong>park</strong></strong> Paklenica, dieser<br />

erhielt seinen Status und im Norden der<br />

<strong>Nordvelebit</strong>, der erst ein halbes Jahrhundert<br />

später zum <strong>National<strong>park</strong></strong> erklärt wurde. Deshalb<br />

is es nicht verwunderlich, dass Velebit<br />

als Park der <strong>National<strong>park</strong></strong>e bezeichnet wird.<br />

Der <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong> umfasst einige<br />

Gebiete, die schon vorher unter Naturschutz<br />

standen, z.B. die streng geschützten Reservate<br />

Hajdučki und Rožanski kukovi, das<br />

botanische Reservat Visibaba sowie das<br />

botanische Reservat Zavižan - Balinovac -<br />

Velika Kosa, innerhalb dessen sich auch der<br />

berühmte botanische Garten des Velebit<br />

bendet, der zum Denkmal der Parkarchitektur<br />

erklärt wurde.<br />

Velebit Natur<strong>park</strong><br />

<strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong><br />

<strong>National<strong>park</strong></strong> Paklenica<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

Der <strong>National<strong>park</strong></strong> in Zahlen<br />

km <br />

km<br />

- km<br />

- m<br />

Veliki Zavižan<br />

Der <strong>Nordvelebit</strong> der jüngste von <br />

<strong>National<strong>park</strong></strong>s in Kroatien ist. Er feierte<br />

im Jahr das . Jubiläum seines<br />

Bestehens.<br />

05 Veliki Lubenovac im Winter 05<br />

2


Das Gebiet des <strong>National<strong>park</strong></strong>s Velebit entstand aus<br />

einem, in langen Epochen der geologischen Vergangenheit,<br />

zu Sedimentgestein akkumulierten Flachmeer,<br />

in welchem einst das Leben von Meeresalgen,<br />

Fischen, und anderen Meerestieren blühte.<br />

In diesem nur etwa m tiefen Meer, lagerten sich<br />

Karbonatschlämme, Sande und Skelettstücke von<br />

Meeresorganismen ab. Durch Erhärtung und Zementierung<br />

dieser Ablagerungen sind die einige Hunderte,<br />

sogar Tausende von Meter dicken Kalkschichten des<br />

heutigen Velebit entstanden.<br />

Flachmeer<br />

zum<br />

Gebirge<br />

Vom<br />

Der Meeresboden bewegte sich langsam wodurch<br />

sich das gesamte urvelebitische Gebiet leicht faltete,<br />

zerbrach und abwechselnd sank und wieder erhob.<br />

Während dieser Vorgänge verschob sich das gesamte<br />

Gebiet in Richtung Nord-Osten. Die Bewegungen<br />

des urvelebitischen Gebiets resultierten aus dem<br />

kontienuierlichen Druck den die afrikanische auf die<br />

europäische Platte ausübte. Stärkere Zusammenstöße<br />

zwischen den beiden Platten führten auch zu einer<br />

stärkeren Emporhebung der gelagerten Schichten<br />

über den Meeresspiegel wobei sie sich falteten und<br />

wieder zerbrachen. Dieser Vorgang, zusammen mit<br />

den Naturgewalten Wasser, Eis und Wind, führten<br />

zu einer Verwitterung des Gesteins wodurch es in<br />

Felsblöcke und kleiner Gesteinsteile zerbrach. Diese<br />

wurden von Gletschern und Flüssen hinfortgetragen<br />

und in Niederungen wie den Dolinen und den Buchten<br />

abgelagert. Durch Zementierung entstanden klastische<br />

Sedimentschichten wie beispielsweise: Velebit-<br />

Brekzien, Sandsteine, Konglomerate usw.<br />

06<br />

Tektonische Verschiebungen, welche später geschahen,<br />

verursachten die starke Zerklüſtung des Velebitgesteins.<br />

Daher kann man wörtlich behaupten, das<br />

ein Besucher zehn Millionen Jahre überspringt wenn<br />

er von einem Felsen zum anderen hüpſt.<br />

4


Haben Sie gewusst, dass...?<br />

07<br />

08<br />

Velebit ist ein relativ junges Gebirge,<br />

dessen Gestein sich vor etwa Millionen<br />

Jahren über den Meereswasserspiegel<br />

emporzuheben begonnen hatte und die<br />

Epoche der stärksten tektonischen Bewegungen<br />

vor Millionen Jahren statt fand.<br />

Der Druck, den die Afrikanische Platte auf<br />

die Europäische ausübt, und die daraus<br />

resultierende Emporhebung des Velebit<br />

dauert immer noch an und wird sicher<br />

auch in Zukunſt weiterbestehen.<br />

09<br />

06 Berg und Meer<br />

07 Flachmeer<br />

08 Fossile Brachiopoden im Kalkstein<br />

09 Velebit-Karbonatbrekzien<br />

5


Eine Spur<br />

von Wasser<br />

im Gestein<br />

6


Die Landschaſt des <strong>Nordvelebit</strong> <strong>National<strong>park</strong></strong>s ist vorallem<br />

durch sein herausragendes Karstrelief gekennzeichnet,<br />

welches den <strong>Nordvelebit</strong>, mit seiner Vielfalt und Komplexität<br />

an Formen, zu einem der kostbarsten und schönsten<br />

Karstgebite der Welt macht. Die entscheidenten Faktoren<br />

bei der Formierung dieses eindrucksvollen Karstreliefs<br />

waren die vortschreitende Verdickung des Kalksediments<br />

und die starke tektonische Aktivität welche die einzigartige<br />

Form des Reliefs formten.<br />

11<br />

12<br />

Karstkarren sind Felsspalten die sich in Form, Größe, (abhängig<br />

von der Niederschlagsmenge), Zusammensetzung<br />

des Gesteins (der prozentuale Anteil von Calciumcarbonat<br />

im Kalkstein) sowie in der Steigung des Terrins und der<br />

Intensität der Risse, unterscheiden können.<br />

Grike sind durch die korrosive Wirkung des Wassers entlang<br />

von Spalten, welche durch Zersetzung oder während<br />

der Emporhebung und Faltung des Sediments geformt<br />

wurden, entstanden .<br />

Karstrillen wie kamenitza wurden in härterem Gestein,<br />

durch Kohlendioxid angereichertes Wasser, geformt.<br />

13<br />

Karsttrichter sind Vertiefungen im Terrain die, die trichter,<br />

Pfannen, Dosen oder völlig unregelmäßig geformt sein<br />

können. Sie sind entweder durch Einsturz unterirdischen<br />

Höhlen oder durch Wasserkorrosion entlang der Spalten<br />

entstanden.<br />

Kuk’s und Stup’s (ähneln Felsspitzen) sind säulenförmige<br />

Objecte die durch selektive Zersetzung von härterem<br />

Gestein, welches resistenter gegenüber chemischen und<br />

physikalischen Einwirkungen als die umliegenden Felsen<br />

ist, entstanden<br />

14<br />

10<br />

10 Karstkarren<br />

11 Steinwächter<br />

12 Kamenitza<br />

13 Die Felsspitze Kuk Strogir<br />

14 Karsttrichter<br />

7


Eine<br />

geheimnissvolle<br />

Welt<br />

8


Vor allen Augen verborgen, tief in den Eingeweiden des <strong>Nordvelebit</strong>,<br />

ist ein Reich wie von einer anderen Welt – die Welt der unterirdischen<br />

Karstformen, speläologischen Objekten, der Höhlen und Grotten.<br />

Die Höhlen sind typische unterirdische Karstformen, die durch chemische<br />

und mechanische Verwitterung der Gesteine, in dem tektonisch<br />

zertrümmerten Gebiet, entstanden sind. Es handelt sich dabei um<br />

speläologische Objekte mit vertikalen oder steil geneigten Kanälen, mit<br />

einer Gesamtneigung von über Grad. Im Unterschied zu ihnen sind<br />

die Grotten speläologische Objekte mit horizontalen oder nur leicht<br />

geneigten Kanälen.<br />

Bis zum Jahre wurden im Gebiet des <strong>National<strong>park</strong></strong>s speläologische<br />

Objekte entdeckt und zum Teil erforscht. Mehr als dieser<br />

Objekte gehören der Gruppe der Höhlen an. Das Gebiet des Parks,<br />

insbesondere die streng geschützten Reservate Hajdučki und Rožanski<br />

kukovi sind wegen ihrer zahlreichen tiefen Höhlen in die Liste der interessantesten<br />

speläologischen Lokalitäten der Welt eingetragen. Innerhalb<br />

des Parks wurden Höhlen entdeckt, die mehr als m tief sind.<br />

Unter ihnen ist auch das Höhlensystem Lukina jama, das drei, mehr als<br />

m tiefe Höhlen umfasst: Trojama, Slovačka jama und Velebita.<br />

In den Höhlen leben ungewöhnliche Kraturen, die an die ständige<br />

Dunkelheit, hohe Feuchtigkeit und eine konstante Temperatur gewöhnt<br />

sind. Bis zum Jahre wurden in ca. speläologischen Objekten <br />

Arten festgestellt, von denen einige endemische Arten der Norddinariden<br />

und des <strong>Nordvelebit</strong> sind. Hier leben Insekten wie z.B. Käfer, aber<br />

auch verschiedene Schneckenarten sind häuge Bewohner sind. Die<br />

Höhlen sind auch das Zuhause von Tausendfüsslern, Pseudoskorpionen,<br />

Spinnen, Krebsen, Borstenwürmern, Schalentieren; doch die bekannteste<br />

unterirdische Art ist der Höhlenegel, eine stark endemische Art des<br />

<strong>Nordvelebit</strong>, die bis heute nur in tiefen Höhlen der streng geschützten<br />

Reservate Hajdučki und Rožanski kukovi entdeckt wurde (Lukina jama,<br />

Slovačka jama, Velebita und Olimp).<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

15<br />

15 Eingang in die unterirdische Welt<br />

16 Eisbarriere<br />

17 Augenblicke der Erholung<br />

18 Kolaroid-Verzierung<br />

19 Das Leben – Höhlenegel (Croatobranchus mestrovi)<br />

9


20 Auf dem Grund einer Höhle<br />

Das Höhlensystem Lukina Jama – Trojama<br />

bendet sich im Reservat Hajdučki kukovi. Der<br />

Eingang in die Höhle Lukina jama liegt auf<br />

einer Höhe von m und der Eingang in die<br />

Höhle Trojama auf m. Dieses Höhlensystem<br />

wurde bis zu einer Tiefe von m – nur<br />

m über den Meeresspiegel, erforscht. In der<br />

Höhle Lukina jama wurde eine neue Tierart<br />

entdeckt – der Höhlenegel.<br />

Die Höhle Slovačka jama bendet sich auf der<br />

Kuppe Mali kuk. Der Eingang in diese Höhle liegt<br />

auf der Höhe von m und sie wurde bis in<br />

eine Tiefe von m erforscht.<br />

Das System Velebita – Dva javora liegt auf<br />

den Hängen des Gipfels Crikvena. Sein Eingang<br />

liegt auf einer Höhe von m. Die Tiefe dieser<br />

Höhle beträgt m.<br />

Die Höhle Patkov gušt liegt in der Kuppe Gornji<br />

kuk. Der Eingang in diese Höhle bendet sich auf<br />

einer Höhe von m, und ihre Tiefe beträgt<br />

m. Diese Höhle ist völlig senkrecht, vom Boden<br />

bis zur Decke, und stellt die größte vertikale<br />

Wand der Welt dar.<br />

Die Höhle Lubuška jama liegt in den Kuppen<br />

Hajdučki kupovi, in einer Höhe von m und<br />

wurde bis zu einer Tiefe von m erforscht.<br />

Die Höhle Meduse liegt in den Kuppen Rožanski<br />

kukovi, in einer Höhe von m. Diese <br />

m tiefe Höhle ist für ihre m lange Wand<br />

bekannt, die die zweitlängste Vertikale innerhalb<br />

eines speläologischen Objekts der Welt darstellt.<br />

Die m tiefe Höhle Olimp liegt in der Kuppe<br />

Begovečki kuk, in einer Höhe von m.<br />

Xantipa ist eine m tiefe Höhle, die auf der<br />

Kuppe Vratarski kuk, auf m liegt und größtenteils<br />

mit Eis und Schnee gefüllt ist.<br />

Obwohl sie zu den größten Sensationen des<br />

10


21 Höhleneingänge sind oſt schwer zu entdecken<br />

<strong>National<strong>park</strong></strong>s <strong>Nordvelebit</strong> zählen, werden die<br />

Höhlen den meisten seiner Besucher verborgen<br />

bleiben.<br />

Es ist nämlich verboten ohne eine spezielle<br />

Genehmigung vom Kulturministerium, irgendwelche<br />

Aktivitäten in den speläologischen<br />

Objekten durchzuführen. In den streng geschützten<br />

Reservaten Hajdučki und Rožanski<br />

kukovi, wo sich die meisten Höhlen benden,<br />

ist die Zahl der Besichtigung sehr beschränkt.<br />

Außerdem ist es unmöglich in die Höhlen, ohne<br />

spezielle Kenntnisse, Ausstattung und Fertigkeiten<br />

einzusteigen. Das Umliegende Terrain, in<br />

dem die meisten Höhlen liegen, ist sehr schwer<br />

begehbar und gefährlich.<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

Nahezu jede speläologische Erkundung neue<br />

Erkenntnisse über das Leben, in den Höhlen<br />

des <strong>Nordvelebit</strong>, liefert? Die letzte Entdeckung<br />

ist eine neue Art von Egel, die bisher nicht erfasst<br />

wurde. Die neue Egelart hat ein grünlich<br />

uroeszeirendes Antlitz und wurde im August<br />

in Lubuška jama gefunden. Sie ist die<br />

zweite Egelart im <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong>.<br />

Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist diese Species<br />

für die Wissenschaſt neu.<br />

Die Höhlen des Velebit bergen in ihrem Inneren<br />

viele Geheimnisse, die nur darauf warten, von<br />

Höhlenliebhabern, Speläologen und Forschern<br />

entdeckt zu werden.<br />

11


Zwischen<br />

Sonne, Wind<br />

und Schnee<br />

22<br />

Velebit bildet die natürliche Grenze zwischen<br />

dem kontinentalen und mediterranen Klima. In<br />

seinem Gipfelbereich prallen zwei verschiedene<br />

Klimazonen – die mediterrane und die kontinentale<br />

– aufeinander, was oſt unvorhersehbare<br />

Wetterbedingungen zur Folge hat.<br />

Das Gebiet des <strong>Nordvelebit</strong> ist eines der<br />

kältesten und feuchtesten Gebiete Kroatiens<br />

und Zavižan die schneereichste, nebligste<br />

und die windigste meteorologische Station<br />

mit den niedrigsten Temperaturen in ganz<br />

Kroatien. ein durchschnittlicher Winter dauert<br />

mehr als sieben Monate und es ist daher<br />

nicht ungewöhnlich, dass es hier sogar in den<br />

Sommermonaten schneit. In den Dolinen und<br />

Trichtern schmilzt der Schnee sehr langsam<br />

und in den sogenannten Schneehöhlen ist er<br />

das ganze Jahr present.<br />

Eines der wichtigsten klimatischen Merkmale<br />

dieses Gebiets ist der Wind Bora, der meistens<br />

in den Wintermonaten vom Land her in Richtung<br />

Meer weht und oſt sogar Orkanstärke<br />

erreicht. Im Velebit tritt dieser Wind auch im<br />

Sommer, hier jedoch weniger stark und von<br />

kürzerer Dauer, auf. Der Einuss von Bora ist<br />

auch an der Vegatation klar erkennbar – die<br />

Zweige von Exponierten Fichten zeigen in die<br />

Richtung, in wleche der Wind weht. Da hier<br />

während der warmen Jahreszeiten Gewitter<br />

sehr häug die Luſt erschüttern, verwundert es<br />

nicht, dass auch einer der höchsten Gipfel des<br />

<strong>Nordvelebit</strong> nach dieser Naturerscheinungen<br />

benannt wurde – Gromovača.<br />

Im Gebiet des <strong>National<strong>park</strong></strong>s <strong>Nordvelebit</strong>, unter<br />

dem Gipfel Vučjak, bendet sich in einer Höhe<br />

von m die höchste meteorologische Bergstation<br />

Kroatiens. Diese Station wurde am .<br />

Oktober gegründet. Seitdem arbeitet sie<br />

ohne Unterbrechung - trotz sehr rauen Wetterbedingungen,<br />

die im Gebirge den größten Teil<br />

des Jahres vorherrschen. Die in dieser Station<br />

erstellten meteorologischen Daten werden<br />

jeden Tag, auch bei starken winden, Gewittern<br />

oder hohen Schneeverwehungen, an das<br />

Kroatische Hydrometeorologische Amt gesendet.<br />

Hier werden täglich zahlreiche Parameter<br />

gemessen und beobachtet – Luſttemperatur,<br />

Luſtdruck, relative Luſtfeuchtigkeit, Windrichtung,<br />

Windstärke, Niederschlagsmenge,<br />

Niederschlagsart, Wolkenmenge, Wolkenart,<br />

Sonnenstrahlung und weiter atmosphärische<br />

Erscheinungen.<br />

Wegen ihrer spezischen Lage, ist die meteorologische<br />

Station Zavižan in das internationale<br />

Register der meteorologischen Stationen<br />

eingetragen und nimmt an allen internationalen<br />

Programmen für die Überwachung von<br />

Zustandsänderungen der physischen und chemischen<br />

Zusammensetzung der Atmosphäre in<br />

Europa und Mittelmeerraum teil.<br />

12


23<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

An der meteorologischen Station Zavižan<br />

bis heute insgesamt Beobachter gearbeitet<br />

haben? Der erste von ihnen war Nikola<br />

Miškulin. Die bekanntesten Beobachter jedoch<br />

stammen aus der Familie Vukušić, deren drei<br />

Generationen schon fast ein halbes Jahrhundert<br />

in diesem Bereich tätig sind. Die einzige<br />

Beobachterin, die an dieser Station gearbeitet<br />

hat, ist Štefanija Vukušić.<br />

24<br />

, º<br />

+ º<br />

– º<br />

<br />

m/s , km/h<br />

cm<br />

25<br />

22 Velebit im Winter<br />

23 Blitz<br />

24 Heliograph<br />

25 Meteorologisches Häuschen<br />

13


14<br />

Eine<br />

Schatzkammer<br />

desLebens


27<br />

28<br />

26<br />

Betrachtet man den <strong>Nordvelebit</strong> aus der Vogelperspektive<br />

entdeckt man ein faszinierendes Mosaik aus<br />

Nadel- und Mischwäldern, steilen steinigen Gipfeln und<br />

Felsen, das von Wiesen und Weiden in allen Größen<br />

durchwoben ist. Diese dunklen Wälder verschmelzen<br />

mit den hellen Laubwäldern am Fuße des Berges,<br />

wo die westlichen, mit Gebüsch und wilder Macchia<br />

bedeckten, Hänge fast ins Meer eintauchen. Die wilde<br />

Schönheit dieses Gebiets wurde gerade durch die<br />

extremen Klimaverhältnisse gestaltet – Nordwind<br />

Bura, dessen Stärke sogar km/h erreicht und die<br />

Temperaturen, die im Winter oſt unter - °C und im<br />

Sommer bis zu °C fallen. Obwohl die Lebewesen dieses<br />

Gebiets oſt von Regen und Schnee geplagt sind,<br />

leiden sie meist unter Wassermangel, da das Niederschlagwasser<br />

durch den Boden, in die gut gegliederte<br />

Unterwelt versickert. Deshalb müssen alle Panzen-,<br />

Tier- und Pilzarten, die dieses Gebiet bewohnen, an<br />

extreme klimatische Verhältnisse angepasst sein.<br />

Während der Eiszeiten, als die nördlichen Teile unter<br />

einer Eisschicht lagen, haben diese Arten ein viel größeres<br />

Gebiet in diesem Teil Europas besiedelt. Der<br />

zurückgehenden Eisgrenze folgend, zogen sie sich in<br />

die nördlichen Teile und auf die Gipfel der hohen Berge<br />

zurück. Gerade hier liegt der Grund, dass Arten,<br />

die auf Gebirgen in verschiedenen Teilen Europas<br />

leben, untereinander sehr ähnlich sind und zugleich<br />

viele Gemeinsamkeiten mit den Arten des fernen<br />

Nordens aufweisen. Identisch sind sie dennoch nicht:<br />

Dank einer Jahrhunderte langen Isolierung haben<br />

diese Arten einzigartige Varianten entwickelt, die<br />

wir als Endemiten bezeichnen.<br />

Unter den zahlreichen schönen und faszinierenden<br />

Wesen, die das Gebiet des <strong>Nordvelebit</strong> besiedeln,<br />

29<br />

giebt es auch viele seltene und bedrohte Arten, wie<br />

z.B. Bär, Wolf, Luchs, Gemse, Birkhuhn, Steinadler,<br />

uralische Eule, Raufußkauz, Alpendohle, Dreizehenspecht,<br />

Apollo Schmetterlinge und Lilagold<br />

Feuerfalter, Krummsporiger Buchenholzbecherling,<br />

Rotbrauner Flämmling, Enzian, Bärentraube, Zwerg-<br />

Glockenblume, kroatische Nelke, Karst-Edelweiss,<br />

bosnische Lilie und Feuerlilie.<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

der <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong> ein fester Bestandteil<br />

des Nationalen Ökologischen Netzes ist? – Eines<br />

Systems der wertvollsten Schutzgebiete für Arten,<br />

Habitate und Landschaſten in der Republik Kroarien.<br />

Er wurde im Rahmen der Vorbereitungen, Kroatiens<br />

zum EU-Beitritt, für die Integration in das europäische<br />

ökologische Netz – Natura vorgeschlagen.<br />

Dieses Netz bildet die Grundlage des Naturschutzes<br />

in der Europäischen Union. Um einen günstigen<br />

Erhaltungszustand dieser Arten und Habitate<br />

sicherzustellen, wird im <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong><br />

eine Überwachung (das sogenannte Monitoring) des<br />

Zustandes, der gewählten Arten, durchgeführt. Hier<br />

überwacht man in den Ökosystemen, Borkenkäfer,<br />

Niederschlagwasser, Eulen, Spechte und Gartenammer.<br />

Außerdem bereiten wir uns auf die Überwachung<br />

der ehweidenzustände vor.<br />

26 Gämsen (Rupicapra rupicapra)<br />

27 Die Anwesenheit von großen Raubtiere ist ein Zeichen des guten<br />

Erhaltungszustandes der Velebit-Wälder<br />

28 Karst-Edelweiß (Leontopodium alpinum)<br />

29 Tatraea dumbirensis<br />

15


Grüne<br />

Schichten<br />

16


31<br />

32<br />

30<br />

Das Hauptmerkmal jedes Berges ist die vertikale<br />

Zonierung – Übergang der mediterranen/ kontinentalen<br />

in die bergigen Zonen. Nur das Gipfelgebiet<br />

ist durch typische Bergpanzen und -tiere gekennzeichnet,<br />

während in niedrigeren Höhenlagen<br />

immer öſter mediterrane bzw. kontinentale Arten<br />

zu nden sind, was von der Lage des Abhangs,<br />

auf dem Sie sich gerade benden, abhängig ist.<br />

So sind die höchsten Gipfel des <strong>Nordvelebit</strong> mit<br />

Krummholzkiefern, Fichten, Buchen und Bergahorn<br />

bewachsen. Die inneren Hänge sind mit<br />

Buchenwäldern oder mit Buchen-Fichten Mischwäldern<br />

bedeckt und an den Küstenhängen wachsen<br />

Flaumeiche, Hainbuche und Hopfenbuche.<br />

Durch eine sorgsame Waldbewirtschaſtung<br />

in der Vergangenheit und dank der teilweisen<br />

Unzugänglichkeit des Terrains, benden sich die<br />

forstlichen Ökosysteme innerhalb des Parks in<br />

einem sehr gut erhaltenen Zustand. Die Anwesenheit<br />

vieler toter und alter Bäume im Wald,<br />

ermöglicht sogar fünf, der neun europäischen<br />

Spechtenarten, das Leben. Diese Bäume haben<br />

eine aktive Rolle im Ökosystem Wald, weil sich<br />

in ihren alten Höhlen zahlreiche Säugtier- und<br />

Vogelarten aufhalten. Besonders erwähnenswert<br />

unter ihnen sind Sperlings- und Raufußkauz.<br />

Diesen alten Bäumen ist es auch zu verdanken,<br />

dass die Wälder des <strong>Nordvelebit</strong> Reich<br />

33<br />

an Pilzarten sind. Pilze ernähren sich durch<br />

Zersetzung von toten und lebenden Organismen.<br />

Neben den auffallenden Basidienpilzen ist<br />

im Park eine Fülle an wenig bekannten, kleinen<br />

Schlauchpilzen zu nden. Die Pilze haben enorme<br />

Bedeutung für die Gesundheit des Ökosystems,<br />

weil sie durch ihre Zersetzungswirkung<br />

die Nährstoffe an den Kreislauf zurückgeben.<br />

Haben Sie Gewusst, dass...?<br />

ein sehr seltener Pilz, der Gattung Hymenoscyphus,<br />

auf den abgefallenen Fichten- und<br />

Tannenbaumnädeln in den subalpinen Bergzonen<br />

gefunden wurde. Diese Pilze, glaubte man<br />

zuvor, kämen nur in den Bergen der Slowakischen<br />

Tatra vor. Es könnte sich in diesem<br />

Fall um die gleiche Art, wie sie in der Tatra<br />

vorkommt, handeln oder eine der Wissenschaſt<br />

noch unbekannte Species sein.<br />

30 Bäume in den subalpinen Buchenwäldern sind oſt wegen<br />

des Schneedrucks pfeifenförmig gekrümmt.<br />

31 Junge Buchenblätter sind wegen ihrer gelben Farbe sehr<br />

auffallend, im Unterschied zu Fichtenblättern<br />

32 Weißrückenspechte (Dendrocopos leucotos) kann man oſt<br />

in den Buchenwälder des Norvelebit sehen<br />

33 Ein Piltz der Gattung Hymenoscyphus sp. auf den Fichtenbaumnadeln<br />

17


18<br />

Ein<br />

Verschwindenter<br />

Reichtum


35<br />

36<br />

34<br />

Die Fiehweiden öffnen den Raum und bilden<br />

ein wertvolles Segment in der Landschaſt. Sie<br />

vergrößern die Vielfalt der Habitate und Arten, da<br />

die meisten dort lebenden Panzen- und Tierarten<br />

zugleich die für Weiden spezischen Arten<br />

sind. Obwohl es scheint, als ob sie schon immer<br />

da gewesen wären, sind fast alle Fiehweiden des<br />

Velebit Werke aus Menschenhand. Die damaligen<br />

Velebitbewohner haben den einst das ganze Gebiet<br />

bedeckenden Wald gerodet, um genug Raum für<br />

Wiesen, Siedlungen und Gärten zu schaffen. Die<br />

dadurch geschaffene Fiehweiden wurden durch<br />

Beweidung, Mähen und Entfernung von Höltzern<br />

in Stand gehalten. Leider sind die meisten dieser<br />

Weiden heute verlassen und ungepegt, so dass<br />

sie immer mehr von Bäumen und Sträuchern bewachsen<br />

werden. Junge Bäume und/oder dichtes<br />

Gebüsch am Rande einer Weide, die sich immer<br />

mehr zurückzieht, sind häuge Bilder im Velebit.<br />

Da die Weiden der gefährdetste Habitattyp sind,<br />

dem unvermeidlich das Aussterben droht, erfordern<br />

sie eine aktive Pege, die Entfernung von<br />

Gehöltz, Mähen und/oder Beweidung einschließt.<br />

In der Fülle der Lebewelt, die in den Weidegebieten<br />

anzunden ist, fallen die zahlreichen und<br />

verschiedenartigen Schmetterlinge besonders<br />

auf. Ihre Anwesenheit ist oſt von Nahrungspanzen<br />

abhängig, was besonders für die Larven<br />

gilt, da sie, im Unterschied zu den erwachsenen<br />

Schmetterlingen, in Bezug auf die Nahrung<br />

sehr wählerisch sind. Neben den stark gefärbten<br />

Schmetterlingen, gibt es auch eine reiche<br />

Fauna an Nachtfaltern und auch etwas weniger<br />

auffallende, aber trotzdem schöne und interessante<br />

Insekten. Die arten- und individuenreiche<br />

37<br />

Welt der Schmetterlinge bildet ein wichtiges<br />

Glied in der Nahrungskette und zugleich die<br />

wichtigste Nahrungsquelle vieler Vögel, unter<br />

denen seltene Raubvögel, wie z.B. Gold- und<br />

Zwerg-Adler, besondere Erwähnung verdienen.<br />

Raubvögel sind gefährdet, da sie an der Spitze<br />

der Nahrungskette stehen. Weiter benötigen<br />

sie ein ruhiges Habitat und einen adäquaten<br />

Raum zum Nisten und jagen. Außerdem ist ihre<br />

Reproduktion sehr langsam und die Zahl ihrer<br />

Nachkommenschaſt klein.<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

Die Schmetterlingart Kreuzenzian-Ameisen-<br />

Bläuling ein sonerbares Täuschungsmanöver<br />

verwendet: Die Larven leben anfangs in den<br />

Blütenknospen des Kreuzenzians. Nach ihrer<br />

vierten Häutung werden sie von Ameisen in<br />

deren Bau transportiert und von ihnen gefüttert,<br />

weil die Ameisen sie für Larven ihrer Species<br />

halten! Obwohl die Larve des Kreuzenzian-<br />

Ameisen-Bläuling keineswegs einer Ameisenlarve<br />

gleicht ist ihr Strategie dennoch erfolgreich.<br />

Die Schmetterlingslarve sondert ein riechendes<br />

Sekret ab, wodurch die Ameisen, derne Welt von<br />

Gerüchen regiert ist, getäuscht werden.<br />

34 Mirovo – eine der größten Fiehweiden im Park<br />

35 Die Weiden sind sehr reich an Panzenarten<br />

36 Eine interessante Art Nachtschmetterling aus der Familie<br />

der Eulenfalter (Noctuidae)<br />

37 Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon f. rebeli)<br />

bei der Paarung<br />

19


Raue<br />

Schönheit<br />

20


39<br />

40<br />

38<br />

Die Steinhalde ist ein einzigartiges, zerstreutes<br />

und isoliertes Habitat, das besondere Anpassungsfähigkeit<br />

von dort lebenden Arten erfordert.<br />

Deshalb hat dieses Habitat auch die Entwicklung<br />

endemischer Arten bedingt, von denen die Martino-<br />

Schneewühlmaus besonders erwähnenswert ist.<br />

Die Lebensbedingungen an der Steinhalde ähneln<br />

ein bisschen denen der Wüste – dort gibt es auch<br />

keinen Schutz vor der Sonneneinstrahlung. Da das<br />

Wasser hier sehr schnell im Bodenversickert, sind<br />

die hier vorkommenden Lebewesen zusätzlich von<br />

Wassermangel geplagt. Die letzte Rettung für die<br />

Tiere sind die achen Vertiefungen im Gestein, in<br />

denen sich das Regenwasser ansammelt. Auch der<br />

Tau eine sehr wichtige Wasserquelle. Die Panzen,<br />

die die Steinhalden bewohnen, sind oſt durch<br />

niedrigen kissenartigen Wuchs und helle Farben<br />

gekennzeichnet. Zusätzlich sind sie mit Haaren<br />

bedeckt, die sie vor Austrocknung schützen und<br />

somit helfen, diese extremen Klimaverhältnisse zu<br />

ertragen. Die Steinhalden bilden zwei verschiedene<br />

Habitatetypen – Felsen und Schuttfelder.<br />

Obwohl die Oberächen der Felsen auf den ersten<br />

Blick kahl und unbewohnt erscheinen, werden sie<br />

oſt von Moospanzen besiedelt. Die kleinen grauen<br />

bis grünlichen Flecken, auf den Steinen, sind<br />

Flechten. In den Spalten sammelt sich die Erde,<br />

so dass sich in ihnen viele Panzen einwurzeln<br />

können. In den Rissen verbergen sich auch zahlreiche<br />

Arten von Insekten und andere wirbellose<br />

Tiere. Von den wirbellosen Tieren ernähren sich<br />

auch die hier vorkommenden Säugetiere. Von<br />

den Wirbellosen ernährt sich auch ein Endemit<br />

41<br />

dieses Gebiets - die Kroatische Gebirgseidechse,<br />

die dank ihrer achen Körperform tief in die Risse<br />

einschlüpfen kann, um sich auf diese Weise von<br />

Räubern zu verbergen. Der bekannteste Bewohner<br />

der Velebit-Steinhalde ist wahrscheinlich die<br />

Hornviper, die giſtigste europäische Schlange. Die<br />

Schuttfelder sind ein loser Haufen von zerbrochenen<br />

Steinen, die oſt an Berghängen liegen. Als Unterlage<br />

ist es sehr unstabil und die Bodenschicht<br />

und das Wasser liegen in großen Tiefen. Um zu<br />

diesen für das Leben unentbehrlichen Stoffen zu<br />

kommen, haben die hier lebenden Panzen sehr<br />

lange Wurzeln entwickelt, die oſt ein Mehrfaches<br />

länger als ihre oberirdischen Teile sind.<br />

Haben Sie gewusst, dass …?<br />

Kroatische Bergminze ist eine Polsterartige Panze<br />

mir violetten Blüten. Sie wächst in Felsspalten<br />

der Dinarischen- Alpen von den Subalpinen bis<br />

hinauf zu den Alpinen Regionen. Obwohl sehr<br />

aromatisch, wird es nicht als Gewürtz verwendet,<br />

wie das verwandte Winterbohnenkraut.<br />

38 In den Steinrissen verwurzelte Panzen<br />

39 Martino-Schneemaus (Dinaromys bogdanovi) -<br />

eine sehr alte Tierart<br />

40 Hornviper (Vipera ammodytes) ist ein üblicher<br />

Bewohner der kroatischen Steinhalden<br />

41 Kroatische Bergminze (Micromeria croatica)<br />

21


Die Spur<br />

des Menschen<br />

42<br />

Die Lange Anwesenheit des Menschen hat der Landschaſt<br />

des <strong>Nordvelebit</strong> eine besondere Note verliehen. Daran<br />

erinnern uns heute Hirtenbehausungen, Trockenmauern,<br />

traditionelle Wege und Wasserlöcher. Die Weiden, die<br />

diesem Gebiet eine einzigartige Attraktivität gben, sind<br />

durch Waldrodung entstanden, die notwendig war, um<br />

Beweidung und den Anbau landwirtschaſtlicher Kulturen<br />

zu ermöglichen. Podgorci, die Bewohner der am Küstenhang<br />

von Velebit gelegenen Ortschaſten, ließen einst ihr<br />

Vieh – Schafe, Ziegen, Kühe, und Pferde - auf den Bergen<br />

weiden. Während der kurzen Sommerzeit bearbeiteten<br />

sie die kleinen durch Waldrodung gewonnenen Landächen.<br />

Die Gipfel der Berge war die wichtigste Heuquelle<br />

für die Viehfütterung im Winter, da das fruchtbare Land<br />

des Bergfußes und der niederungen nicht zur Heuernte<br />

dienten, sondern bearbeitet wurden.<br />

Wegen der zu rauen klimatischen Bedingungen gab<br />

es im Gipfelgebiet des <strong>Nordvelebit</strong> keine ständigen<br />

Siedlungen. Die Gipfelzone war nur im wärmeren Teilen<br />

des Jahres bewohnt und diese saisonalen Migrationen<br />

erfolgten immer in mehreren Schritten, je nach den<br />

Wetterbedingungen. Laut Herrn Drago Vukušić, der<br />

mehrere Jahre als Beobachter an der meteorologischen<br />

Station Zavižan tätig war, wohnten die Familien im<br />

Winter im Vorgebirgsdorf Velika Klada ( m) und<br />

im April zogen sie in die Siedlung Babrovača ( m)<br />

um. Im Mai und Juni fanden sie ihr Zuhause in Vukušić<br />

duliba (etwa m). In der Zeit der Heuernte, d.h.<br />

im Juli und August hielten sie sich im Gipfelgebiet des<br />

Velebit auf – präziser gesagt, auf Vukušić katunište<br />

(etwa m). Schon im September kehrten sie in<br />

Babrovača zurück, wobei sie mit dem ersten Schnee<br />

wieder nach Gornja Klada umzogen.<br />

Während ihres Aufenthalts auf dem Berg wohnten die<br />

Bewohner dieses Gebiets in ihren Sommerbehausungen.<br />

Es handelte sich dabei um einfache Häuschen<br />

aus grob gemeißeltem Stein, für welche mit<br />

Holzschindeln gedeckten Dächer typisch waren. Auf<br />

22


dem Gebiet des <strong>Nordvelebit</strong> sind zehn Sommersiedlungen<br />

mit Hirtenbehausungen registriert,<br />

wovon die meisten bis zur Mitte des vorigen<br />

Jahrhunderts verlassen wurden. Die einzigen<br />

Hirtenbehausungen, die bis vor kurzem bewohnt<br />

waren, sind diejenigen der Familie Vukušić an der<br />

Lokalität Babrovača.<br />

Um sich mit genug Wasser zu versorgen, das in<br />

den Karstgebieten immer knapp ist, haben die<br />

Bewohner steinerne Brunnen (Zisternen) gebaut.<br />

Ihr Vieh tränkten sie an Wasserlöchern, die sie<br />

mit Stein ummauerten und regelmäßig pegten.<br />

Während der größten Hitze gewannen sie Wasser<br />

aus Schnee und Eis aus den Schneehöhlen.<br />

43<br />

44<br />

Indem der Mensch Jahrhunderte lang im Einklang<br />

mit der Natur lebte und neue Habitate – Weiden,<br />

Wasserlöcher und Trockenmauern - schuf, hat er<br />

die landschaſtliche und biologische Vielfältigkeit<br />

des Velebit bereichert und gepegt. Leider sind<br />

heute diese Habitate, genauso wie die Hirtenbehausungen,<br />

vom langsamem Verschwinden bedroht.<br />

Haben Sie gewusst, dass …?<br />

die Försterei, dank reicher und dichter Fichten-,<br />

Tannen- und Buchenwäldern, seit her eines der<br />

wichtigsten Einnahmequellen auf Velebit ist.<br />

Das erste Forsthaus in Kroatien wurde im<br />

<strong>Nordvelebit</strong>ischen Dorf Krasno, gegründet. Auch<br />

heutzutage kann man in der Umgebung des Parks<br />

beobachten wie traditionell das Holz aus dem<br />

Wald herausgezogen wird, d.h. mit Hilfe von mit<br />

Saumsätteln gesattelten Pferden.<br />

45<br />

42 Reste der Sommerheime auf Mirovo<br />

43 Sommerbehausungen<br />

44 Aus einem Stein gemeißelter Außenhals einer Zisterne<br />

45 Holztransport – mit Hilfe von Pferden<br />

23


Berg eber<br />

46<br />

Sie haben es sicher schon oſt gehört, dass Berge<br />

da sind, um sie zu erobern. Im Falle des Velebit,<br />

ist aber er der Eroberer! Wahrscheinlich gibt es<br />

keine Bergsteiger, die Velebit kennen gelernt<br />

haben und nicht sofort den Wunsch hatten, sobald<br />

wie möglich zurückzukehren! Die Fantasie und<br />

Neugier der Bergsteiger erregt Velebit schon seit<br />

Anfang des vorigen Jahrhunderts. Den damaligen<br />

Bergsteigern jedoch ehl es nicht leicht, sich<br />

durch diese geräumigen Gebiete zu bewegen. Sie<br />

konnten zwar dieselbe Schönheit genießen, nur<br />

waren damals keine Zugangsstraßen und Wanderwege<br />

für kurze Ausüge erbaut. Erst im Jahre<br />

, als der Bau des Premužić-Weges beendet<br />

wurde, eröffnete sich den Bergsteigern die Möglichkeit,<br />

die eindruckvollsten und unzugänglichsten<br />

Teile des Velebit zu durchwandern.<br />

Es ist sehr Interessant, dass im mittelalterlichen<br />

Kroatisch, für das Wort Berg „velebič“ verwendet<br />

wurde. Bergsteigen wurde mit der Zeit zu einem<br />

Lebensstil des modernen Menschen und ist nicht<br />

länger ein zielloses Umherwandern in den Bergen.<br />

Ausüge in die Natur und Bewegung in der<br />

frischen Luſt stellen eine Art der aktiven Erholung<br />

dar, die uns trotz aller körperlichen Anstrengungen<br />

immer neue Kraſt und Ausdauer verleiht. Im<br />

<strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong> haben Bergsteiger<br />

viele Pfade und Wege markiert, wodurch den<br />

Besuchern zahlreiche und verschiedenartige<br />

Wandermöglichkeiten eröffnet wurden. Von den<br />

Berggipfeln aus eröffnet sich ein wunderschöner<br />

Ausblick auf die Adria mit ihren Inseln und auf der<br />

kontinentalen Seite kann man die wunderschoene<br />

Aussicht auf das Lika-Hinterland genießen. Die<br />

höchsten Gipfel des <strong>National<strong>park</strong></strong>s, die sich auf<br />

einer Höhe m benden, sind Veliki Zavižan,<br />

Gromovača und Vratarski kuk. Der höchste Gipfel<br />

des <strong>Nordvelebit</strong> Mali Rajinac ( m) bendet<br />

sich in der unmittelbaren Nähe des <strong>National<strong>park</strong></strong>s.<br />

Im <strong>National<strong>park</strong></strong> benden sich zwei Berghütten<br />

und eine Schutzunterkunſt. Der bekannteste<br />

Zielort ist die Bergsteigerhütte Zavižan. Sie ist<br />

für viele Bergsteiger wegen der wunderschönen<br />

Umgebung, aber auch wegen der warmherzigen<br />

Atmosphäre, die ihr zahlreiche Bergsteiger<br />

und Gastwirte verliehen haben, die beliebteste<br />

Erholungsstätte. Auch die am Premužić-Weg<br />

und am Fuße des Pasarić kuk gelegene Rossis<br />

Hütte, erbaut , ist unter den Bergsteigern<br />

und Besuchern als ein gemütlicher Erholungsort<br />

und bei schlechtem Wetter als sichere Zuuchtt<br />

sehr beliebt. Die Bergsteigerhütte auf dem Gipfel<br />

Alan, die einst ein Forsthaus war, ist ein idealer<br />

Ausgangspunkt für die Besichtigung des südlichen<br />

Teil des Parks. In der Nähe des <strong>National<strong>park</strong></strong>s gibt<br />

es noch weiter Unterkünſte, die sich ebenfalls als<br />

Ausgangspunkte für die Besichtigung des Parks<br />

und seiner Umgebung ausgezeichnet eignen.<br />

46 Auf dem Gipfel Crikvena<br />

47 Schutzhütte Rossijeva koliba<br />

48 Bergsteiger-Markierungen<br />

49 Bergsteigerhütte Zavižan<br />

24


DIE BEKANNTESTEN BERGSTEIGER DES VELEBIT<br />

Ivan Krajač (-), Doktor der Rechtswissenschaſten,<br />

Anwalt und Politiker, Präsident des Kroatischen Bergsteigervereins<br />

und sein Reformator, besonders bekannt für die<br />

Popularisierung des Bergsteigens auf Velebit. Er erforschte<br />

sogar die unzugänglichsten Kuppen des Velebit und schrieb<br />

in seinen Werken über ihre Einzigartigkeit. Krajač nutzte<br />

seinen Status für die Finanzierung des Premuzic-Weges,<br />

bestimmte die Lage für den Bau der Berghütte Zavižan, die<br />

damals unter dem Namen Krajač’s Haus bekannt war; und<br />

druckte den repräsentativen Führer durch Velebit von Josip<br />

Poljak. Er gilt auch als erster Erforscher der Velebit-Höhlen.<br />

Nach ihm wurden auch die Krajačevi kukovi benannt, die sich<br />

in den von ihm mit großer Leidenschaſt erforschten <strong>Nordvelebit</strong><br />

benden.<br />

47<br />

48<br />

Eine der markanten Persönlichkeiten des Velebit war auch<br />

Josip Pasarić (-), nach dem die Gipfel oberhalb der<br />

Rossis Hütte benannt wurden. Er war Redakteur des Bergsteigerblatts<br />

Planinarski vjesnik, Präsident des Kroatischen<br />

Bergsteigervereins und Bergsteiger-Schriſtsteller.<br />

Ante Premužić (-), diplom Ingenieur der Forstwissenschaſten,<br />

hat während seiner Arbeit in der Forstdirektion,<br />

auf der Insel Susak, den bekannten touristischen Pfad entlang<br />

des Velebit – den Premužić-Weg trassiert. Zusammen mit Ivan<br />

Krajač erforschte er Velebit, insbesondere Rožanski kukovi und<br />

schrieb über dessen Schönheit.<br />

Ljudevit Rossi (-) erforschte die Velebit-Flora. Zu seinen<br />

Ehren ist ein Zuuchtsort auf Rožanski kukovi benannt worden.<br />

49<br />

Haben Sie gewusst, dass... ?<br />

am Bau des Premužić-Pfades auch zahlreiche Arbeiter und<br />

Meister, die die Kunst der Bearbeitung des Pogordje-Steins<br />

beherrscht haben, teilnahmen? Während der Krise, der er<br />

Jahre des . Jahrhunderts, stellte der Bau des Premužić-Weges<br />

eine wichtige Einnahmequelle vieler im Vorgebirge lebender<br />

Familien dar.<br />

25


Entdecken und Erfahren<br />

sie Nord Velebit<br />

50<br />

26


Der <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong> ist das richtig Ziel<br />

für diejenigen, die einem aktiven Urlaub und dem<br />

Aufenthalt in der Natur – Bergwandern, Spazieren,<br />

Tracking und Radfahren, Vorrang geben. Dieser<br />

<strong>National<strong>park</strong></strong> ist von etwa Bergpfaden durchzogen,<br />

die zahlreiche Möglichkeiten zur Besichtigung<br />

dieser Gegend bieten. Einfach zufuß können Sie<br />

die schönsten und zauberhaſtesten Teile dieses<br />

Parks entdecken!<br />

A Streng geschütztes Reservat<br />

Hajdučki I Rožanski kukovi<br />

B Botanisches Reservat Zavižan-<br />

Balinovac-Velika kosa<br />

C Botanisches Reservat Visibaba<br />

01 Zavižan<br />

02 Der Botanische Garten des<br />

Velebit<br />

C<br />

03 Premužić-Wanderpfad<br />

1 04 Lubenovac<br />

2<br />

05 Štirovača<br />

B<br />

06 Alan<br />

07 Mirovo<br />

51<br />

52<br />

A<br />

Osvajanje vrhova<br />

Bicikliranje kroz prirodu<br />

Uspon na Gromovaču<br />

3<br />

4<br />

53<br />

6<br />

7<br />

5<br />

50 Der Pfad Premužićeva staza – ein beliebtes<br />

Ausugsziel für Naturliebhaber<br />

51 Gipfeleroberung<br />

52 Mit dem Fahrrad durch die Natur<br />

53 Aufstieg zum Gipfel Gromovača<br />

27


Zavižan<br />

54<br />

55<br />

Zavižan ist eine der bekanntesten Lokalitäten innerhalb<br />

des <strong>National<strong>park</strong></strong>s <strong>Nordvelebit</strong>. Auf einer<br />

Höhe von m über dem Meeresspiegel, unter<br />

dem Gipfel Vučjak, benden sich die Berhütte<br />

und die älteste meteorologische Höhenstation,<br />

gegründet im Jahre . Wenn Sie zu<br />

einer zusätzlichen Anstrengung im Sinne eines<br />

-minütigen Aufstiegs bereit sind, um über<br />

die Bergpfade einen der umliegenden Gipfel zu<br />

besteigen, werden Sie dafür mit einer wunderschönen<br />

Aussicht auf die Kvarnerinseln und<br />

Lika belohnt. Gerade der Anblick, der sich von<br />

den Gipfeln der Zavižan-Gruppe bietet, raubt<br />

den meisten von unseren Besuchern den Atem.<br />

Haben Sie gewusst, dass …?<br />

Die Bergsteigeunterkunſt Zavižan auf den<br />

Grundmauern des ehemaligen Krajač’s Haus<br />

aus dem Jahr erbaut wurde.<br />

56<br />

– <br />

+ () ; + () <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

, <br />

<br />

<br />

54 Ausblick von Veliki Zavižan<br />

55 Krajač’s Haus<br />

56 Blick auf Kvarnerinseln<br />

57 Eingang zum Botanischen Garten des Velebit<br />

58 Die endemische Degenia (Degenia velebitica)<br />

59 Botanische Namensschilder im Garten<br />

28


Botanische Garten Velebit<br />

In der unmittelbaren Nähe von Zavižan, etwa Gehminuten<br />

vom Bergsteigerhaus entfernt, bendet sich der<br />

botanische Garten des Velebit, der auf Initiative von Dr.<br />

Fran Kušan gegründet worden ist. Die Idee, von der<br />

sich die Gründer dieses botanischen Gartens leiten ließen,<br />

ist noch immer aktuell – die Flora des Velebit nicht nur den<br />

Wissenschaſtlern, Forschern und Velebitliebhabern, sondern<br />

allen Besuchern zugänglich zu machen.<br />

Der Garten liegt auf einer Höhe von m über dem<br />

Meeresspiegel. In seinem mittleren Teil bendet sich der<br />

Karsttrichter Balinovečka ponikva, um den ein steinerner,<br />

m langer Pfad herumführt. Heute beherbergt dieser<br />

Garten etwa Panzenarten, wovon einige wild wachsen,<br />

während die anderen von anderen Teilen des Velebit eigebracht<br />

wurden. Unter diesen sind auch einige seltene, nur für<br />

den Velebit charakteristische Panzenarten – Velebit-Degenia<br />

(Degenia velebitica), kroatische Sibirea (Sibirea altaiensis<br />

ssp. croatica), Karstedelweiss (Leontopodinum alpinum ssp.<br />

krasense), Velebit-Nelke (Dianthus velebiticus), Kitaibel-Primel<br />

(Primula kitabeliana), Kitalbeli-Akelei (Aquilegia kitaibelii),<br />

kroatische Schaumkresse (Cardaminopsis croatica) … Besonders<br />

interessant ist das große Karstterrain, wo eine große<br />

Anzahl an attraktiven Arten ihr Zuhause gefunden haben. Die<br />

Besichtigung des Gartens im langsamen Gehtempo dauert<br />

etwa Stunde. Die besten Monate für die Gartenbesichtigung<br />

sind Juni und Juli.<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

57<br />

58<br />

59<br />

Das Logo des botanischen Gartens eine<br />

endemische Velebit-Degenie, entworfen von<br />

dem renomierten wissenschaſtlichen Zeichner<br />

Eduard Kovačević, darstellt? Degenia kommt nur<br />

im zentralen Teil des Velebit vor, während sie im<br />

<strong>National<strong>park</strong></strong> nur im botanischen Garten gesehen<br />

werden kann, wo sie durch den Menschen eingebracht<br />

wurde.<br />

29


Alan - Mirovo<br />

60<br />

61<br />

Alan und dessen Umgebung ist ein Gebiet mit geräumigen<br />

Bergwiesen, Tälern und Höhenwiesen, über die mächtige Gipfel<br />

emporragen. Veliki Alan ( m) ist einer der bedeutendsten<br />

Gebirgssättel des Velebit. Durch ihn führt die transversale<br />

Velebitstraße, die Lika mit dem Meer verbindet. Am Fuße des<br />

Gipfels Alančić, am Waldrand, in der Nähe der Zufahrtsstraße, ist<br />

die Berghütte Alan gelegen. Vom Gipfel Alan aus bietet sich ein<br />

wunderschöner Blick auf das Meer und die vorgelagerten Inseln.<br />

In der unmittelbaren Nähe von Alan bendet sich die Lokalität<br />

Mirovo, einstige Sommerortschaſt der Bergleute, von der leider<br />

nur noch Weideland mit sichtbaren Resten von Trockenmauern<br />

und alten Sommerbehausungen erhalten geblieben ist. In der<br />

Vergangenheit war Mirovo einer der größeren Siedlungen auf<br />

dem Velebit, wovon heute noch zahlreiche Reste von Steinhäusern,<br />

Ställen, Trockenmauern und Zisternen zeugen.<br />

Haben Sie gewusst, dass …?<br />

Die baufällige Seilbahn für den Transport von Baumstämmen,<br />

die vom Alan bis zur Bucht Stinica an der Adria-Küste führt, ist<br />

in gewisser Weise ein Dankmal der menschlichen Absurdität.<br />

Sie wurde nämlich unter enorm schwierigen Bedingungen von<br />

politischen Gefangenen der Strafvolllzugsanstalt auf der Insel<br />

Goli otok gebaut. Sie wurde weder wirtschaſtlich effizient<br />

genutzt, noch hat sie sich ausgezahlt, so dass sie nur einige<br />

Jahre in Betrieb war.<br />

30<br />

62<br />

– <br />

www.plsavez.hr/hr/Planinarska_kuća_Alan<br />

+ () <br />

- .@.; .@.;<br />

@.; @.<br />

: ;<br />

ß ;<br />

<br />

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<br />

, <br />

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Premužić-Wanderpfad<br />

Der Premužić-Wanderpfad gilt heute als ein echtes Meisterwerk,<br />

weil er im Trockenmauer baustil errichtet wurde und<br />

so angelegt ist, dass er auf eine sehr einfache Weise in die<br />

schroffsten und karstigsten Teile des <strong>Nordvelebit</strong> führt – auf<br />

die Gipfel der Hajdučki und Rožanski kukovi. Dieser km lange<br />

Pfad wurde in den er Jahren des . Jahrhunderts gebaut<br />

und erstreckt sich über den Bergrücken von Zavižan bis Baške<br />

Oštarije im Mittelvelebit. Den Namen erhielt er nach seinem<br />

Projektleiter und Konstrukteur, dem bekannten Forstingenieuer<br />

Ante Premužić, der selbst ein leidenschaſtlicher Bergsteiger<br />

und Velebitliebhaber war. Auf diesem Weg gibt es keine steilen<br />

Aufstiege, so dass er auch für Besucher, die das Bergwandern<br />

nicht gewöhnt sind, geeignet ist. Von diesem Pfad gibt es einige<br />

Abzweigungen, über die Sie zu einigen der schönsten Gipfeln des<br />

Nord- und Mittelvelebit aufsteigen können: Gromovača, Crkvena,<br />

Šatorina usw. Es soll noch betont werden, dass die km lange<br />

Strecke des Premužić-Wanderweges durch den <strong>National<strong>park</strong></strong><br />

<strong>Nordvelebit</strong> führt. Etwa Gehstunden von der Berghütte Zavižan<br />

entfernt, liegt die bekannte Bergsteigerunterkunſt - Rossis Hütte.<br />

63<br />

64<br />

Haben Sie gewusst, dass …?<br />

km<br />

<br />

km<br />

, m<br />

m, Nord Velebit <strong>National<strong>park</strong></strong><br />

m, Baške Oštarije, Velebit Natur Park<br />

<br />

Crikvena Sattel,<br />

Nord Velebit <strong>National<strong>park</strong></strong><br />

65<br />

60 Auf dem Gipfel Buljma<br />

61 Weiden an den Hängen des Alan<br />

62 Seilbahnreste<br />

63 Pfad im Stein<br />

64 Der Pfad Premužićeva staza im Südteil des Parks<br />

65 Ein Denkmal zu Ehren der Erbauer des Pfades<br />

31


Štirovača<br />

Der Südteil des <strong>National<strong>park</strong></strong>s Velebit umfasst<br />

einen Teil von Štirovača – einer geräumigen, auf<br />

einer Höhe von m gelegenen Doline, die für<br />

ihre gut erhaltenen Tannenbaumwälder bekannt ist.<br />

Štirovača ist eine der seltenen Lokalitäten mit eigener<br />

Quelle trinkbaren Wassers und einigen Bächen,<br />

welche die umliegenden Wiesen bewässern.<br />

66<br />

67<br />

In der Vergangenheit war Štirovača ein sehr<br />

lebendiger Ort, insbesondere während der wärmeren<br />

Sommermonate. Einst befanden sich dort ein<br />

Sägewerk, ein Restaurant und einige Häuser, in<br />

denen Viehzüchter, Arbeiter des Sägewerks und der<br />

Försterei mit ihren Familien lebten.<br />

Gerade deshalb ist Štirovača auch heute noch unter<br />

den lokalen Bewohnern als ein traditioneller Aus-<br />

ugsort und unter den Besuchern als ein gemütliches<br />

Urlaubsziel, beliebt. Damit Sie die einzigartige<br />

Atmosphäre der Štirovača-Doline genießen können,<br />

haben wir zahlreiche Holzbänke und Grillplätze errichtet,<br />

wo Sie sich nach langem Bergwandern und<br />

Aufenthalt in der Natur erholen und eine schmackhaſte<br />

Speise zubereiten können.<br />

68<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

Štirovača zusammen mit den Plitvice Seen noch<br />

zum <strong>National<strong>park</strong></strong> erklärt wurde? Es genoss<br />

diesen Status jedoch nur ein Jahr.<br />

66 Eines der Štirovača-Bächlein<br />

67 Trollblume (Trollius europaeus) im Frühling<br />

68 Quelle<br />

32


Von wo aus<br />

Sie starten<br />

69<br />

70<br />

Wenn Sie einen Tag im <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong><br />

verbringen möchten, dann schlagen wir Ihnen verschiedene<br />

Ausugsvarianten vor - abhängig von<br />

der Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht und Ihrer<br />

körperlichen Kondition. Die Auswahlmöglichkeiten<br />

sind mit Sicherheit zahlreicher, aber wir überlassen<br />

es Ihnen, sie zu entdecken.<br />

Da Sie sich in einem Berg<strong>park</strong> benden, schließt<br />

fast jeder der empfohlenen Ausüge die<br />

Besichtigung zumindest eines der zahlreichen<br />

Berggipfel ein. All diese Gipfel, die entweder im<br />

<strong>National<strong>park</strong></strong> oder im umliegenden Natur<strong>park</strong><br />

Velebit liegen, sind zugleich wunderschöne<br />

Aussichtspunkte.<br />

71<br />

Von den an der Westseite gelegenen Gipfeln<br />

aus eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick<br />

auf die Kvarner-Bucht und Inseln, aber auch<br />

auf einen Teil des Landesinneren, während die<br />

etwas östlicher gelegenen Gipfel wunderschöne<br />

Ausblicke auf das Landesinnere und Lika bieten.<br />

Bei schönem Wetter lassen sich von diesen<br />

Gipfeln das Učka-Gebirge, der Berg Klek in<br />

Gorski Kotar und sogar der höchsten Gipfel des<br />

Velebit - Vaganski vrh ( m) erblicken.<br />

Alle von uns vorgeschlagenen Touren folgen<br />

den markierten Pfaden. Daneben gibt es auch<br />

ein Netz von Waldstraßen, die für Radausüge<br />

und kombinierte Touren aus Radfahren und<br />

Wandern ausgezeichnet geeignet sind.<br />

69 Ausblick auf die Insel Pag<br />

70 Velebitgipfel<br />

71 Bergsteiger-Markierung<br />

33


72 Ausblick vom Gipfel Balinovac<br />

<br />

Berghütte Zavižan<br />

Eine von der Zavižan Gipfelgruppe /<br />

<br />

Von der Berghütte Zavižan führt ein etwa zehn<br />

Minuten langer Aufstieg zum Gipfel Vučjak (<br />

m). Ebenso leicht zu besteigen ist der Gipfel<br />

Velika Kosa (), von dem Sie über einen etwas<br />

steileren Pfad bis zum botanischen Garten des<br />

Velebit absteigen können. Nachdem Sie den Garten<br />

über den Rundweg besichtigt haben, können Sie<br />

über die Straße oder den Bergpfad zur Berghütte<br />

zurückkehren. Für diese Wandertour benötigt man<br />

weniger als Stunden. Die etwas anspruchvollere<br />

und längere Variante ist die folgende: Aufstieg von<br />

Velika Kosa auf den m hohen Gipfel Balinovac<br />

(auf einem Teil des Weges wird es nötig sein zu<br />

klettern! ) und Rückkehr vom Gipfel Balinovac durch<br />

die Schuttfelder auf den Rundweg innerhalb des<br />

Botanischen Garten Velebit.<br />

Veliki Zavižan / <br />

Um auf den Gipfel Veliki Zavižan, einen der höchsten<br />

Gipfel des <strong>Nordvelebit</strong> ( m) zu gelangen,<br />

stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung.<br />

Neben dem Eingang zum botanischen Garten des<br />

Velebit beginnt der leichtere Aufstieg zum Gipfel.<br />

Dieser Weg führt Sie abwechselnd durch Wald und<br />

Wiesen und am Ende durch den Krummholzkieferwald.<br />

Der zweite Weg, der im botanischen Garten<br />

des Velebit seinen Anfang nimmt, ist sehr steil, so<br />

dass er für den Abstieg besser geeignet ist. Da<br />

dieser Gipfel steinig und kahl ist, bietet er eine<br />

wunderschöne Aussicht.<br />

Pivčevac / <br />

Von der Berghütte Zavižan können Sie über den<br />

Bergwanderweg zum Gipfel Pivčevac ( m)<br />

gelangen kommen. Von diesem Gipfel aus bietet<br />

sich eine weite Aussicht auf das ganze <strong>Nordvelebit</strong>.<br />

Ein steiler Pfad verbindet diesen Gipfel mit<br />

der Velebitstraße, über die Sie wieder in die<br />

Berghütte zurückkehren können. In der unmittelbaren<br />

Nähe der Kreuzung von Velebitstraße<br />

und Bergpfad nden Sie eine kleinere Höhle, die<br />

unter dem Namen Vukušić snižnica (- m)<br />

bekannt ist. Diese Höhle liegt unter den Felsen, an<br />

einer Stelle, zu der das Sonnenlicht nie durchdringt,<br />

so dass der Schnee in ihrem Inneren auch<br />

in den Sommermonaten nicht schmilzt. Dank ihrer<br />

Lage diente diese Höhle der Familie Vukušić, nach<br />

der sie ihren Namen erhielt, als eine wichtige<br />

Wasser- und Eisquelle.<br />

Mali Rajinac – Rossis Hütte (Rossijeva<br />

koliba) / <br />

Die Besucher, die den ganzen Tag auf einer Rundtour<br />

verbringen wollen, können von der Berghütte<br />

Zavižan über einen Bergweg zum Gipfel Mali Rajinac<br />

( m), den höchsten Gipfel des <strong>Nordvelebit</strong><br />

aufsteigen. Von diesem Gipfel, der sich im<br />

Natur<strong>park</strong> Velebit bendet, steigen Sie auf die<br />

Straße Zavižan - Veliki Lom ab, dann setzen Sie<br />

ihre Wandertour über die Šrkbine Drage fort und<br />

steigen auf den Rossijeva koliba. Um nach dem<br />

Aufstieg wieder zur Rossis Hütte zurückzukehren,<br />

sollten Sie wieder über den berühmten Premužić-<br />

Wanderpfad gehen, auf dem Sie die Schönheiten<br />

der umliegenden Steinkuppen genießen können.<br />

34


73 Veliki Lubenovac Weide<br />

<br />

Berghütte ALAN<br />

Buljma / <br />

Von der Berhütte Alan führt Sie ein runder Felsenweg<br />

auf den Gipfel Buljma. Von diesem <br />

m hohen Gipfel – steigen Sie auf den Südteil des<br />

Premužić-Pfades ab, anschließend können Sie<br />

über die Straße in die Berhütte zurückkehren. Für<br />

diesen kurzen Ausug ohne größere Aufstiege, bei<br />

dem sich wunderschöne Ausblicke aufs Meer und<br />

auf die Doline Mirova bieten, brauchen Sie ca. ,<br />

Gehstunden.<br />

Alančić / <br />

Der Gipfel Alančić ( m) ist von der Berghütte<br />

Alan ca. eine Gehstunde entfernt. Auf diesen wiesenbedeckten<br />

Gipfel, der spektakuläre Aussichten<br />

auf große Teile des Nord- und Mittelvelebit bietet,<br />

führt ebenso der Premužić-Pfad, dieses Mal<br />

aber gehen Sie in Richtung Norden.<br />

Zečjak / <br />

Um den Gipfel Zečjak ( m) zu besteigen, benötigen<br />

Sie etwa zwei Gehstunden. Von der Berghütte<br />

Alan aus, gehen Sie die Straße in Richtung<br />

Štirovača entlang, danach folgen Sie den Premužić-<br />

Weg in Richtung Süden wo am Ende der Aufstieg<br />

auf den Gipfel Zečjak folgt, von dem aus Sie über<br />

den gleichen Weg zurückkehren können. Die zweite<br />

Möglichkeit ist, über Kita beim Gebirgssattel Veliki<br />

Alan auf die Straße abzusteigen. Zečjak ist nach<br />

Šatorina der zweithöchste Gipfel des Mittelvelebit.<br />

Veliki Golić – Goljak / <br />

Zum Gipfel Goljak ( m) gelangen Sie, wenn<br />

Sie von der Straße, die nach Štirovača führt, in<br />

Richtung Veliki Lubenovac abbiegen, wonach sich<br />

der Bergwanderweg in Richtung Veliki Golić und<br />

Goljak verzweigt. Vom Gipfel Goljak aus bietet<br />

sich ein schöner Ausblick auf Veliki, Kozjak, Kita,<br />

Bilenski padež Tal und viele andere Gipfel. Da<br />

dieser Rundpfad sich durch Fiehweiden schlängelt<br />

und nicht zu anspruchsvoll im Sinne von steileren<br />

Aufstiegen ist, nden ihn viele Besucher sehr<br />

attraktiv.<br />

Veliki Lubenovac / <br />

Um bis zur wunderschönen Wiesenlandschaſt mit<br />

den Überresten der Sommerherbergen – Veliki<br />

Lubenovac – zu gelangen, gehen Sie wieder von<br />

Alan über den Premužić-Weg in Richtung Norden,<br />

dann biegen Sie bei der Abzweigung für Krajačev<br />

Luk rechts ab um den pfad hinunterzusteigen.<br />

Wenn Sie auf den Gipfel Alan zurückkehren wollen,<br />

gehen Sie wieder den Bergpfad entlang und nehmen<br />

die Makadamstraße, die druch die Fiehweiden<br />

von Tudorevo verläuſt. Denjenigen, die etwas<br />

anspruchsvollere Ausüge vorziehen, empfehlen<br />

wir den Aufstieg auf den Gipfel Veliki Kozjak, zu<br />

dem Sie von Veliki Lubenovac über einen Pfad gelangen<br />

können. Für diesen zusätzlichen Aufstieg,<br />

der Sie auf einen der schönsten Gipfel dieses<br />

Teils von Velebit führt, brauchen Sie etwa zwei<br />

Gehstunden. Von hier aus eröffnet sich eine wunderschöne<br />

Aussicht auf Veliki Ljubenovac, Goljak,<br />

Hajdučki und Rožanski kukovi, auf den nördlichen<br />

Teil des Gebirges bis hin zum Gipfel Vučjak und<br />

der Berghütte Zavižan.<br />

35


Der Premužić-Wanderpfad<br />

Wenn Sie sich für eine Wandertour über den<br />

Premužić-Pfad entschieden haben, empfehlen wir<br />

Ihnen abhängig von Ihrer körperlichen Kondition<br />

mehrere Besichtigungsvarianten.<br />

74<br />

75<br />

Ihren eintägigen Ausug können Sie so gestalten,<br />

dass Sie entweder von Norden (Zavižan)<br />

oder von Süden (Alan) ausgehend zur Rossis<br />

Hütte aufsteigen, wofür Sie etwa zwei Stunden<br />

benötigen werden. Zu ihren Ausgangspunkt<br />

können Sie über denselben Weg zurückkehren,<br />

aber wenn Sie noch Lust auf Bersteigen haben<br />

sollten,besteht die Möglichkeit über Fabin dolac<br />

in Richtung Lubenovačka vrata hinuntersteigen.<br />

Für die Rückkehr nach Zavižan können Sie über<br />

die Škrbine Drage bzw. über Lubenovac und Tudorevo<br />

in Richtung Alan wandern. Der Rückweg<br />

wird etwas mehr Zeit in anspruch nehmen, ca.<br />

- Stunden. Wenn Sie die Möglichkeit haben,<br />

einen Wagentransport zu organisieren, schlagen<br />

wir Ihnen vor, die Strecke des Premužić-<br />

Weges zwischen zwei Berghütten zu Fuß<br />

zu gehen, wofür Sie - Stunden brauchen<br />

werden.<br />

76<br />

74 Der Anfang des Pfades Premužićeva staza bei Zavižan<br />

75 Der eindrucksvollste Abschnitt des Pfades -an den<br />

Klippen der Rožanski kukovi<br />

76 Der bewaldete Teil des Pfades Premužićeva staza<br />

77 Der Anfang des Lehrpfades am Parkeingang<br />

78 Informationstafel am Pfad Premužićeva staza<br />

79 Informationstafeln werden gerne von Kindern, aber<br />

auch von Erwachsene gelesen<br />

36


Lehrpfade<br />

Um Ihnen den Aufenthalt im <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong><br />

möglichst interessant zu gestalten, haben wir an<br />

einigen Bergsteiger- und Viehzüchterpfaden Informationstafeln<br />

aufgestellt, die Ihnen die Natur- und<br />

Kulturwerte dieses Gebiets näher bringen werden.<br />

Staza zviri (Der Pfad der Wildtiere) – verbindet den<br />

Parkeingang Babič Siča mit der Berghütte Zavižan.<br />

Auf diesem Pfad haben Sie die Gelegenheit einige<br />

der interessanten Tiere des <strong>Nordvelebit</strong> zu erblicken<br />

oder zumindest die Spuren ihrer Anwesenheit.<br />

Die Wandertour über diesen Pfad dauert etwa ,<br />

Stunden.<br />

77<br />

78<br />

Trag čovika (Weg des Menschen) – Dieser Pfad verbindet<br />

den Parkeingang Babić Siča mit der Berghütte<br />

Zavižan über die Küstenseite des Velebit auf den<br />

alten Viehzüchterwegen. Auf dieser Wandertour, die<br />

etwa Gehstunden in Anspruch nimmt, haben Sie die<br />

Gelegenheit, die schwierigen Lebensverhältnisse, mit<br />

denen die Bewohner dieses Gebiets Jahrhunderte lang<br />

zu kämpfen hatten, kennen zu lernen.<br />

Pfad des botanischen Gartens Velebit – im Anlass<br />

des . Jubiläums seines Bestehens, wurden im<br />

botanischen Garten des Velebit Lehrtafeln aufgestellt,<br />

die Ihnen helfen werden, die Panzenwelt dieses<br />

Gebiets in all ihrer Verschiedenheit kennenzulernen und<br />

gleichzeitig den Enthusiasmus, die Mühe und Liebe<br />

vieler Wissenschaſtlern, Forscher, Arbeiter und Gärtner<br />

erfahren, die sich um diesen Garten gekümmert haben.<br />

79<br />

Der Premužić-Wanderpfad – entlang der Strecke, die<br />

sich innerhalb des <strong>National<strong>park</strong></strong>s <strong>Nordvelebit</strong> bendet,<br />

wurden Informationstafeln aufgestellt, die ein<br />

Mosaik aus Geologie, Speläologie, der Lebewelt und des<br />

Kulturerbes dieses Gebiets bilden.<br />

37


Wie Sie uns nden<br />

Nordteil des Parks – Eingang Babić Siča – Zavižan,<br />

botanischer Garten des Velebit<br />

Babić siča ( m) bendet sich im Nordteil des Parks<br />

und ist der Haupteingang für alle, die Zavižan und den<br />

botanischen Garten des Velebit besuchen möchten. Zu diesem<br />

Eingang gelangt man aus Richtung Oltari, über eine<br />

leicht ansteigende km lange Asphaltstraße. Oltari liegt<br />

km von Krasno und km von Sveti Juraj, an der Adriaküste,<br />

entfernt. Von Babić Siča bis Zur Berghütte Zavižan<br />

führt eine , km lange nicht asphaltierte Bergstraße.<br />

Südteil des Parks – Štirovača und Alan<br />

Wenn Sie das Gebiet von Štirovača besuchen möchten,<br />

dann sollten Sie Krasno als Ausgangspunkt nehmen und<br />

über eine asphaltierte, kurvenreiche km lange Straße<br />

fahren. Um auf den Gipfel Alan zu gelangen, sollten Sie<br />

km vor dem Herabsteigen in das Tal Štorovača nach<br />

Westen in Richtung Jablanac abbiegen und anschließend<br />

bis zur Berghütte Alan über eine nicht asphaltierte km<br />

Straße ohne größere Anstiege fahren. Zur Berghütte<br />

Alan können Sie auch von der Adriastraße, über Jablanovac,<br />

über eine km lange und ziemlich enge Asphaltstraße<br />

gelangen. Zur Doline Štirovača können Sie aus<br />

Richtung Gospić, über Pazarište, über eine asphaltierte<br />

Waldstraße kommen (mit einem ca. km langen nicht<br />

asphaltierten Abschnitt).<br />

Asphaltstraße<br />

Makadamstraße<br />

Interne Waldstraße<br />

Premužić-Wanderweg<br />

Parkdirektion<br />

Informationszentrum<br />

des Parks<br />

Bergsteigerobjekt<br />

Tankstelle<br />

Die Straßen, die bis zum <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong> und<br />

durch ihn führen sind zum Teil Schotterstraßen. Informieren<br />

Sie sich bitte bei der Parkverwaltung über ihren<br />

Zustand und ihre Befahrbarkeit. Vergewissern Sie sich,<br />

dass Sie genug Benzin im Tank haben, weil es in Krasno<br />

keine Tankstellen gibt und die nächsten Tankstellen<br />

sich in Otočac ( km) und in Senj ( km) benden.<br />

Berechnen Sie die Entfernungen, die Sie befahren<br />

möchten, und versorgen Sie sich mit genug Benzin.<br />

38


Ratschläge und Verhaltensregeln<br />

Der <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong> ist ein Gebiet ursprünglicher,<br />

fast unberührter Wildnis. Hier herrschen unvorsehbare<br />

und schnell wechselbare Wetterbedingungen,<br />

zusätzlich nden hier viele Wildetiere ihre Ruhe.<br />

Normalerweise iehen sie vor Menschen, aber wenn wir<br />

sie provozieren oder uns unaufmerksam verhalten, dann<br />

können einige von ihnen, wie z.B. Bär oder Hornviper,<br />

sehr gefährlich sein. Indem Sie die Wildheit der Natur<br />

respektieren und sich regelgerecht verhalten, wird sich<br />

Ihr Aufenthalt in unserem <strong>National<strong>park</strong></strong> angenehm<br />

und schön gestalten. Wir bitten Sie, folgende Regeln<br />

einzuhalten:<br />

• Nehmen Sie immer genug Wasser mit – auf dem<br />

Gebiet des Parks gibt es nur wenige Wasser Quellen<br />

und das Wasser aus den Zisternen, die sich neben den<br />

Berghütten benden, kann ungenießbar sein.<br />

• Tragen Sie immer festes und hohes Schuhwerk –<br />

dadurch werden Sie Stürtze, Beinverletzungen und<br />

Schlangenbisse vermeiden können.<br />

• Tragen Sie immer warme und wasserfeste Kleidung<br />

mit sich! Um einen Sonnestich vorzubeugen, nehmen<br />

Sie auch einen Kopfschutz mit!<br />

• Achten Sie darauf, wohin Sie treten oder sich mit den<br />

Händen festhalten, weil auf den sonnenbeschienenen<br />

Teilen der Bergpfade, auf Bäumen oder im Gebüsch<br />

häug Hornvipern liegen.<br />

• Wenn Sie Bären sehen solten, bleiben Sie ruhig und<br />

versuchen Sie keinesfalls ihnen zu folgen. Sie dürfen<br />

sich keinesfalls den Bärenjungen annähern - ihre<br />

Mutter ist immer in der unmittelbaren Nähe und wird<br />

mit Sicherheit versuchen, sie zu verteidigen.<br />

• Wenn Sie im Freien übernachten müssen, steigen<br />

Sie auf keinen Fall zum Boden eines Karsttrichters<br />

hinunter, um einen Schlafplatz zu nden, – wegen der<br />

Inversion sind die Temperaturen dort im Vergleich<br />

zu umliegenden Bereichen viel niedriger.lower there<br />

because of the inversion.<br />

Im Gebiet des <strong>National<strong>park</strong></strong><br />

Nord Velebit ist es Verboten:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

39


Die Hauptaufgaben des <strong>National<strong>park</strong></strong>s <strong>Nordvelebit</strong><br />

sind Schutz, Erhaltung und Förderung<br />

dieses einzigartigen Gebiets. Die Parkverwaltung<br />

ist im Dorf Krasno, das im malerischen<br />

Tal Krasnarska dolina, auf einer Höhe von <br />

m gelegen ist. Das ganze Gebiet des Parks<br />

gehört der Stadt Senj, in dem sich ebenfalls<br />

ein Info-Zentrum des Parks bendet.<br />

Warum<br />

sind wir da?<br />

80<br />

Die öffentliche Anstalt <strong>National<strong>park</strong></strong> <strong>Nordvelebit</strong><br />

verwaltet den Park auf der Grundlage des<br />

Gesetzes für Naturschutz und des Verwaltungsplans.<br />

Unter unseren Haupttätigkeiten ist<br />

die tägliche Aufsicht des Terrains, die unsere<br />

Parkranger durchführen. Eine der wichtigsten<br />

Aufgaben unserer Fachleute besteht darin, in<br />

Zusammenarbeit mit Wissenschaſtlern, die<br />

Natur- und Kulturwerte des Parks aufzuzeichnen<br />

und vorzustellen, sowie die Programme<br />

für ihre Überwachung und ihren Schutz zu<br />

gestalten. Da der Park zur Besichtigung und<br />

Erholung seiner Besucher dient, legen wir<br />

großen Wert auf die Unterweisung unserer Besucher<br />

und der breiteren Öffentlichkeit durch<br />

Präsentationen, Ausstellungen, Fachführungen,<br />

das Aufstellen von Lehrtafeln und den Druck<br />

von Fachbroschüren usw.<br />

Wir kooperieren mit zahlreichen wissenschaftlichen<br />

Institutionen, der lokalen Gemeinde,<br />

Vereinen, Schulen un dem Touristmussektor.<br />

80 Werkstatt für Kinder “Bastle deine Superpanze”<br />

81 Verwaltungsgebäude des <strong>National<strong>park</strong></strong>s<br />

82 Inspection der Bockkäferfallen<br />

83 Besichtigung des Terrains mit Kollegen aus anderen<br />

Schutzgebieten<br />

40


81<br />

82<br />

„Ein <strong>National<strong>park</strong></strong> ist ein großräumiges,<br />

vorwiegend unverändertes Landes- und/oder<br />

Meeresgebiet von außerordentlichem und<br />

mehrfachem Wert, das ein oder mehrere unveränderte<br />

Ökosysteme umfasst und in erster<br />

Linie der Erhaltung einer authentischen<br />

Natur dient. Der <strong>National<strong>park</strong></strong> hat neben der<br />

wissenschaſtlich-kulturellen auch eine Erziehungs-,<br />

Ausbildungs- und Erholungsfunktion.<br />

Im <strong>National<strong>park</strong></strong> ist die wirtschaſtliche<br />

Nutzung von Naturgütern verboten.“<br />

Naturschutzgesetz<br />

(Amtsblatt der Republik Kroatien /).<br />

Haben Sie gewusst, dass...?<br />

Da wir in einem Berggebiet leben und<br />

arbeiten, feiern wir jedes Jahr, am .<br />

Dezember den Internationalen Tag der<br />

Gebirge. An diesem Tag lädt die Verwaltung<br />

des <strong>National<strong>park</strong></strong>s, die Bewohner<br />

des Dorfes Krasno und seiner umgebung,<br />

sowie alle Besucher zu zahlreichen Präsentationen,<br />

Ausstellungen, einem kulturkünstlerischem<br />

Programm und natürlich<br />

zum unumgänglichen Dorffest ein.<br />

83<br />

41


+ () <br />

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- @--.<br />

.--.<br />

<br />

<br />

Öffentliche Anstalt <strong>National<strong>park</strong></strong> Nord Velebit<br />

<br />

Milan Nekić, Direktor<br />

<br />

Irena Glavičić, Dubravka Kljajo, Irena Krušić,<br />

Svjetlana Lupret-Obradović, Tea Šilić<br />

<br />

Multikatedra Zageb<br />

<br />

Arhiva JU NP Sjeverni Velebit, Darko Bakšić, Vlado Božić,<br />

Antun Delić, Boris Kryštufek, Neven Matočec, Armin Mešić,<br />

Petar Pavešić, Osvin Pećar, Csaba Pinter, Remo Savisaar,<br />

Zdenko Tkalčec, Josip Tomaić, Ivo Velić, Ante Vukušić<br />

<br />

Studio Revolucija, Zagreb<br />

<br />

Kerschoffset, Zagreb<br />

<br />

kom.<br />

Erste Auage, Mai <br />

ISBN ----<br />

CIP Katalogaufnahme erhältlich bei der<br />

Universitätsbücherei in Rijeka unter

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