Kreuzbandriss - Dreifaltigkeits-Krankenhaus Köln-Braunsfeld GmbH
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Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie >> Kniegelenk<br />
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Kniegelenk<br />
<strong>Kreuzbandriss</strong><br />
Die Kreuzbänder, bestehend aus dem vorderen und dem hinteren<br />
Kreuzband, übernehmen die hauptsächliche Stabilisierung des Kniegelenks.<br />
Verletzungen der Kreuzbänder betreffen zu über 90% das<br />
vordere Kreuzband. Häufig sind Kombinationsverletzungen mit Riss<br />
des Innenbandes und des Innenmeniskus' ("unhappy triad"). Nach<br />
einer Kreuzbandverletzung schwillt das Kniegelenk aufgrund eines<br />
Blutergusses innerhalb kurzer Zeit an. Die Kniebeweglichkeit ist<br />
schmerzhaft eingeschränkt.<br />
Abb.: Die Anatomie<br />
eines Kniegelenks<br />
Typische Beschwerden nach einem akuten <strong>Kreuzbandriss</strong> sind:<br />
>> Schmerzen<br />
>> Schwellung<br />
>> Gelenkerguss<br />
>> Instabilität<br />
>> Bewegungseinschränkung<br />
Kreuzbandverletzungen ereignen sich überwiegend bei Sportarten mit hohen Rotationsbelastungen<br />
im Kniegelenk (Kontaktsportarten, Fußball, Ski alpin u.a.).<br />
Erste Hilfe Maßnahmen bei einer frischen<br />
Kreuzbandverletzung sind:<br />
>> Kühlung<br />
>> Kompression<br />
>> Entlastung (Gehstützen)<br />
>> Thromboseschutz<br />
>> eventuell Gelenkpunktion<br />
Abb.: Arthroskopisches Bild<br />
eines <strong>Kreuzbandriss</strong>es<br />
© <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-<strong>Braunsfeld</strong> <strong>GmbH</strong>, <strong>Köln</strong> 2013 Seite 1
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie >> Kniegelenk<br />
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Diagnosestellung<br />
Die Diagnosestellung ist im akuten Zustand erschwert, da Schmerzen, Schwellung und Muskelverspannung<br />
die Untersuchung behindern. Der vordere Schubladentest und der Pivot shift Test gelten<br />
als sichere klinische Zeichen der Kreuzbandruptur.<br />
Eine Kernspintomographie (MRT) ist bei frischen Kreuzbandverletzung angeraten, da zu einem<br />
hohen Prozentsatz Begleitverletzungen, wie Meniskus-, Innenband und Knorpelschäden vorliegen.<br />
Mit der Kernspintomographie kann das gesamte Ausmaß der Verletzung sehr genau festgestellt<br />
werden.<br />
Danach werden mit dem Patienten die Möglichkeiten der konservativen und operativen Behandlung<br />
besprochen.<br />
Operationsnotwendigkeit besteht bei:<br />
>> sportlich aktiven Patienten (bis ca. 60 Jahren), insbesondere bei Kontaktsportarten, Skilauf etc.<br />
>> jungen Patienten auch mit geringer sportlicher Aktivität bei vorliegendem Instabilitätsgefühl und<br />
„giving way“-Episoden (plötzliches Wegknicken)<br />
>> objektivierbarer Instablität bei der Untersuchung (Vorderes Schubladen-Zeichen, Lachman-Test,<br />
pivot shift, KT-1000 Messung)<br />
>> Meniskus Begleitverletzungen<br />
Operationszeitpunkt<br />
Der Operationszeitpunkt sollte zur Verringerung des Arthrofibroserisikos (Kniesteife durch Verwachsungen)<br />
normalerweise 4 bis 6 Wochen nach dem Unfall liegen. Ausnahmen sind der knöcherne<br />
Kreuzband-Ausriss und frische Meniskusverletzungen, die oftmals eine sofortige Operation (1 - 3<br />
Tage nach Unfall) erforderlich machen.<br />
Eine sofortige Arthroskopie (Kniespiegelung) nach einer frischen Kreuzbandverletzung hat nach weit<br />
verbreiteter Auffassung den Sinn, den blutigen Gelenkerguss und eventuelle Begleitverletzungen<br />
unmittelbar zu beseitigen und die Diagnosen zu bestätigen. Aus verschiedenen Gründen halten wir<br />
die Arthroskopie im akuten Stadium nur in Ausnahmefällen (Meniskusnaht, Knorpelflake) für erforderlich.<br />
Die Arthroskopie sollte stets vor dem Hintergrund einer gleichzeitigen operativen Versorgung,<br />
ggf. Kreuzbandersatz, erfolgen.<br />
Vor der Operation sollten physikalische Maßnahmen und eine gezielte Krankengymnastik durchgeführt<br />
werden.<br />
Ziele der praeoperativen Therapie sind:<br />
>> Abschwellung<br />
>> Freie Beweglichkeit<br />
>> Muskuläre Stabilisierung<br />
© <strong>Dreifaltigkeits</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Köln</strong>-<strong>Braunsfeld</strong> <strong>GmbH</strong>, <strong>Köln</strong> 2013 Seite 2