Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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42 Andreas Markl : Die Reichsmünzstätte in Serdica.<br />
mit den Münzen. ^) Damals, durch Odenath verfolgt und hart<br />
bedrängt, sandten die Perser Boten nach Edessa, welches von den<br />
Römern besetzt war und begehrten, daß man sie unbehindert an der<br />
Stadt vorüberziehen lasse, wogegen sie alles syrische Geld, welches<br />
sie mit sich flihrten, herauszugeben versprachen (Bernhard, Seite<br />
47 und 48). Hierunter wird jedenfalls die in Antiochia gemachte<br />
Beute an Geld zu verstehen sein, die infolge der Plünderung der<br />
Münzstätte groß gewesen sein<br />
muß, um von den Persern als Äquivalent<br />
für den unbehelligten Vorbeimarsch angeboten werden zu<br />
können.<br />
Die unbedingt aus Antiochia stammende Gallienusmünze mit<br />
der tribunizischen Zahl PNI TR P XII COS P P mit dem Serapis<br />
Coh. 451, I. Aufl., zeigt uns das Jahr 264 an; von da an fehlen die<br />
datierten Münzen aus dieser Münzstätte bis zum Jahre 267, wo die<br />
Münzen mit PXV und VIIC im Abschnitte erscheinen. Hieraus ersieht<br />
man, daß die Tätigkeit dieser Münzstätte durch drei Jahre unterbrochen<br />
war, was mit den vorerwähnten Ereignissen vollkommen<br />
übereinstimmt. Es hat somit die Zerstörung Antiochias im Jahre 264<br />
stattgefunden und noch im selben Jahre errichtete Gallienus in<br />
Serdica eine Eeichsmünzstätte,<br />
püIdd<br />
^^* ^®^ Löwen (Coh. 455, I.<br />
wie uns die Münze mit P M TR P XII<br />
Aug.) kund gibt.<br />
Es dürfte also die teilweise gemeinsßhaftliche Charakteristik<br />
der in Serdica und in Antiochia geprägten Gallienusmünzen dadurch<br />
zu erklären sein, daß ein Teil der durch die Zerstörung Antiochias<br />
beschäftigungslos gewordenen Münzarbeiter nach Serdica beordert<br />
worden war, während gleichzeitig an der Wiederherstellung der<br />
Münzstätte in Antiochia gearbeitet wurde, welche, wie eben erwähnt,<br />
nach den mit PXV und VIIC datierten Münzen, im Jahre 267 wieder<br />
in Tätigkeit gelangte.<br />
1) Siehe auch meinen Aufsatz : „Über die Bedeutung des Palmzweiges<br />
im Abschnitte einiger Münzen des Gallienus", Num. Zeitschr. XIV. Band.<br />
S. 201.<br />
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