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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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36 Andreas Markl:<br />

geht, die noch kein Konsulat aufweist, welches Claudius erst im<br />

Jahre 269 bekleidete. Die Tätigkeit dieser Münzstätte hört noch<br />

im Jahre 268 auf, dagegen beginnt in Cyzicus, wo bis dahin noch<br />

keine ReichsmUnzstätte bestanden hatte,<br />

die Prägung des charakteristisch<br />

vollkommen gleichen Reichsgeldes von Claudius mit der<br />

gleichen Signierung von einem bis drei Punkten ( ) unter<br />

dem Kaiserbilde, jedoch mit der Sigle M — C im Felde. Bei dieser<br />

übereinstimmenden Charakteristik der beiden Kaisermünzen könnte<br />

man vermuten, daß auch die Gallienusmünzen in Cyzicus geprägt<br />

vrorden seien; dem widerspricht aber vollständig die Sigle M — C<br />

auf den Claudiusmünzen, welche als Kennzeichnung der Münzstätte<br />

nicht notwendig gewesen wäre, wenn schon Gallienus hier geprägt<br />

hätte. Man sieht hieraus, daß meine damalige Schlußfolgerung, es<br />

müsse die Verlegung der Münzstätte nach Cyzicus stattgefunden<br />

haben, richtig war, denn, abgesehen davon, daß es sinnwidrig<br />

gewesen wäre,<br />

zweien gleichzeitig in Tätigkeit stehenden Münzstätten<br />

die gleiche Punktsignierung zuzuweisen, sollte gerade die<br />

Sigle M — C auf den der ersten Emission angehörigen Münzen von<br />

Cyzicus davon Kenntnis geben, daß die Prägung des bisher in Serdica<br />

geprägten Reichsgeldes, von nun an in Cyzicus fortgesetzt werde.<br />

Nach dem Vorgesagten mußte die Übersiedlung nach Cyzicus<br />

gegen Ende 268 oder spätestens anfangs 269 stattgefunden haben<br />

und ein wichtiger Anlaß vorhanden gewesen sein, um diese Dislokation<br />

sozusagen im Angesichte der zu jener Zeit mit ungeheurer<br />

Machtentfaltung am linken Donauufer vereinten Gothenscharen,<br />

deren Einbruch in die Donauprovinzen zu erwarten stand, zu verfügen.<br />

Unwillkürlich drängt sich da die Vermutung auf, daß die<br />

fragliche Münzstätte auf dem voraussichtlichen Kriegsschauplatze<br />

gelegen haben müsse, so daß bei Eintritt der Feindseligkeiten auf<br />

ihren gesicherten Bestand nicht mehr gerechnet werden konnte.<br />

Wenn wir den Kriegsschauplatz auf der Karte überblicken, so fällt<br />

uns vor allem Serdica,<br />

das heutige Sofia in Bulgarien, in die Augen.<br />

Serdica, als wichtigste Stadt in Ober-Moesien und Hauptstadt von<br />

Dacien war durch ihre unmittelbare Lage an der Heeresstraße<br />

ganz besonders als Prägeort geeignet und besaß schon unter<br />

früheren Kaisern eine Provinzialmünzstätte. Ich habe daher annehmen<br />

zu dürfen geglaubt, daß Serdica die Münzstätte gewesen

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