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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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28 II. Wniers:<br />

runde Gußzapfen, der vor dem Ende eine konische Vertiefung zeigt;<br />

während man an den beiden anderen Exemplaren an der entsprechenden<br />

Stelle einen Bruch beobachtet, der beim Abschlagen<br />

des Zapfens entstanden ist. Was die Bilder anlangt, so fällt auf<br />

beiden Seiten aller drei Barren ein großes A auf, das durch Hinausführung<br />

des Querstriches Über den Körper des Buchstabens eine<br />

charakteristische Form erhalten hat. Auf dem größten Stück sind<br />

tlber dem A drei kräftige Striche von der Form der römischen I<br />

erhalten, bei dem Stücke links auf der einen Seite nur ein solcher<br />

Strich und auf der anderen Seite zvrei Striche. Bei dem kleinen<br />

Barren rechts läuft der Bruch bereits durch die Spitze des Buchstaben.<br />

Offenbar haben diese Barren also ursprünglich nicht nur dieselbe<br />

Größe, sondern auch dasselbe Bild gehabt.<br />

Sehen v?ir zunächst, was sich aus den Fundumständen für die<br />

Chronologie unserer Barren ergibt. Für den großen Barren kann<br />

ich nur die Notiz bei Garrucci wiederholen, wonach das Stück aus<br />

der Nekropole von Corneto stammt. Über die Auffindung der<br />

beiden anderen Barren ist bereits in der Fundstatistik unter Corneto<br />

(S. 42) berichtet. Besonders wichtig ist Helbigs Bericht über die<br />

Umstände, unter denen das kleine BaiTenfragment zum Vorschein<br />

kam; es lag mit vier Kohkupfer- und drei Schwerkupferstücken<br />

neben einem Skelett, dessen Hand noch ein anderes Rohkupferstück<br />

umschloß. Von den drei Schwerkupferstücken war das eine ein<br />

ovaler Sextans mit Keule, das zweite ein Quadrans mit Delphin und<br />

Anker, das dritte eine bisher unbekannte Münze mit Widderkopf<br />

auf der Vorder- und stabförmigem Gegenstande auf der Rückseite<br />

im Gewichte von 137 g. Aus dieser wertvollen Fundnachricht ergibt<br />

sich also, daß unsere Barren neben Roh- und Schwerkupfer als Geld<br />

gedient haben und der Zeit von etwa 300 bis 250 v. Chr. angehören.<br />

Damit ist also auch die Datierung für die Gegenstücke mit Mondsicheln<br />

gegeben. Obwohl von den Barren mit Gewichtsmarken bis<br />

heute kein ganzes Exemplar vorliegt, so lassen sich doch ihre Bilder<br />

mit ziemlicher Sicherheit rekonstruieren. Der Umstand, daß alle<br />

drei Fragmente neben dem erhaltenen Schmalrande ein A haben,<br />

sowie ein Blick auf die streng symmetrische Anordnung der Mondsicheln<br />

bei der Parallelgruppe deutet darauf hin, daß dem A am<br />

einen Schmalrande ein solches am anderen entsprochen haben muß.

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