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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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22 H. WiUers:<br />

veröffentlicht, *) indem er bemerkt, das Original sei vor einigen<br />

Jahren im Besitze des jetzt verstorbenen Geistlichen Mascioli in Todi<br />

gewesen. Passen gibt ebenfalls eine Abbildung des Barrens, die<br />

aber stark von der Olivieri'schen abweicht. ^) Auch er will von<br />

Giovannelli die Zeichnung erhalten haben und erklärt, der Barren<br />

sei bei Todi gefunden. Später hat er den Barren selbst besessen und<br />

Olivieri für sein Museum übergeben. Nach dem noch heute in Pesaro<br />

befindlichen Stücke ist unsere Abbildung 31 hergestellt. ^) Das<br />

Fischgrätenmuster hat der Former ganz willkürlich wiedergegeben<br />

und die näpfchenförmigen Vertiefungen mit Kugeln verziert. Ganz<br />

verunglückt ist der Stier auf der Vorderseite; er steht da wie ein<br />

Kalb, das sich gegen den Strick sträubt, und.zeigt auch im übrigen die<br />

flaue und unsichere Modellierung, in der weniger geschickte Fälscher<br />

zu arbeiten pflegen. Die Patina ist nicht ungeschickt aufgetragen,<br />

aber sie schillert in allen Farben; an einzelnen Stellen finden sich<br />

sogar Korrosionen. Die Gußnaht hat der Gießer geschickt, aber<br />

gegen den antiken Brauch entfernt; sie lief auch über den Bruch<br />

an der einen Schmalseite. Daß wir es hier mit einer Fälschung<br />

zu tun haben, wird jeder Kenner des Schwerkupfers, der den Barren<br />

in die Hand bekommt, sofort sehen. *) Den argen Schwindeleien<br />

des Passeri ist man längst auf die Spur gekommen. H. Dressel hat<br />

1) Ä.a. 0. S. 28, tav. 1.<br />

2) Paralipomena tab. 2; S. 100.<br />

3) Verkleinert nach Garrucci tav. 17, 1, dessen Text S. 9 zu vergleichen<br />

ist. Gewicht nach meiner Wägung 1435-9 g.<br />

4) Auch M. Bahrfcldt hat den Barren genau untersucht und ihn<br />

mit allem Nachdruck für eine Fälschung erklärt: Berliner Münzblätter 1901<br />

S. 3073. Ein zweites Exemplar von dem Olivieri'schen Barren im Gewichte von<br />

1S13 g besitzt das Hunterian Museum in Glasgow. G. Macdonald, der das Stück<br />

im Catalogue of Greek Coins in the Hunterian Collection 1 (1899) S. 5, 11<br />

beschrieben hatte, hält nach brieflicher Mitteilung den Barren jetzt ebenfalls<br />

für falsch. 1771 erwarb Hunter die Sammlung des Marchese Leonori aus Pesaro<br />

(a. a. 0. S. XIV)', mit dieser gelangte der Barren offenbar in seinen Besitz.<br />

Borghesi sali die Zeichnung von einem ähnlichen Barren, der 1824 bei Todi<br />

gefunden sein sollte, und erklärt keinen Grund zum Zweifel an der Echtheit<br />

dieses Barrens zu haben {Oeuvres 6 S. 307)! Von der Unfähigkeit der meisten<br />

italienischen Numismatiker, falsches Schwerkupfer vom echten zu unterscheiden,<br />

werden wir noch eine ganze Reihe von Proben anzuführen haben.

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